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Community Bible Experience ist ein modernes Projekt, das sich aber auf die Wurzeln der Reformation besinnt. Wir lassen die Geschichte der Reformation neu aufleben, indem wir den Menschen die biblischen Texte wieder so in die Hand geben, wie sie gemeint waren: als Liebesbrief Gottes. Genau das macht die Sonderausgabe "Hoffnung für alle - Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben" möglich: Durch die chronologische und inhaltliche Neuordnung der biblischen Bücher, durch eine kurze historische Einordnung, die jedem Buch vorangestellt ist, sowie durch den Verzicht auf jegliche Zusätze wie Abschnittsüberschriften, Kapitelzahlen, Verszahlen, Fußnoten, Anmerkungen etc. wird Bibellesen zu einem Genuss. Wir können unsere ganze Energie darauf verwenden, auf Gottes Liebesbrief an uns zu hören, Menschen zu begegnen und uns gegenseitig in unsere eigenen Leseerfahrungen mit hineinzunehmen.
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Seitenzahl: 1105
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Schöpfung, Leben und Schönheit,zerstört durch Fehlverhalten und Tod,durch Gottes erstaunlichen Sieg zurückgewonnen –
das und mehr erfahren Sie, wenn Sie …
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Bibeltexte aus: «Hoffnung für alle. Die Bibel» © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®, Colorado Springs, USA Übersetzt und herausgegeben durch: Fontis – Brunnen Basel, Schweiz
Übersetzung aller einleitenden Texte: Anja Findeisen-MacKenzie
Fontis – Brunnen Basel, 2016
Covergestaltung: Spoon Design, Olaf Johannson, Langgöns Coverfotos: Picsfive, popcic/Shutterstock.com E-Book-Vorstufe: InnoSet AG, Justin Messmer, Basel E-Book-Herstellung: Textwerkstatt Jäger, Marburg
ISBN (EPUB) 978-3-03848-384-7
Hoffnung für alle®Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®Used by Permission of Biblica, Inc.® All rights reserved worldwide.
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«Hoffnung für alle» ist ein eingetragenes Warenzeichen des Office for Harmonization in the Internal Market (OHIM) by Biblica, Inc.®
Ein Teil des Verkaufspreises dieser «Hoffnung für alle» geht an Biblica. Auf diese Art und Weise unterstützen wir gemeinsam das Anliegen «Transforming lives through God's Word» – «Leben verändern durch Gottes Wort».
Durch das Übersetzen, das Veröffentlichen und das gezielte Verbreiten von Gottes Wort will Biblica Menschen in Afrika, Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Nordamerika und dem Nahen Osten mit dem Evangelium erreichen. Mit ihrem weltweiten Einsatz trägt Biblica dazu bei, dass sich Menschen mit Gottes Wort beschäftigen und ihr Leben durch eine Beziehung mit Jesus Christus verändert wird.
Weitere Informationen:www.hoffnungfueralle.comwww.fontis-verlag.comwww.biblica.com
Hinweis an die Leserinnen und Leser der «Hoffnung für alle»:
Die Arbeit an einer Bibelübersetzung kann nie als endgültig abgeschlossen betrachtet werden. Den Herausgebern sind deshalb Verbesserungsvorschläge immer willkommen. Und sollten sich trotz vielfachem Korrekturlesen noch irgendwelche Rechtschreibfehler im Text befinden, sind wir sehr dankbar, wenn Sie uns darauf aufmerksam machen, so dass wir diese bei weiteren Auflagen eliminieren können. Unsere Adresse: Fontis – Brunnen Basel, Steinentorstr. 23, CH-4010 Basel, Schweiz. E-Mail: [email protected]
Vorne im Buch
Die Bibel – eine chronologische Anordnung
Die Bibel – ein Drama in sechs Akten
Vom Lesen zum Handeln
Vorwort zu «Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben»
Einladung zum Neuen Testament
Wo die Handlung spielt: Landkarten
Wichtige Hinweise zu
Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben
(Beginnen Sie Ihr Bibellesen mit einem Gebet.)
«Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben» ist eine Ausgabe des Neuen Testaments, die auf eine ganz neue Weise das ursprüngliche Konzept des «vierfachen Evangeliums» aufnimmt. Jedem Evangelium folgt jeweils eine Gruppe von Büchern, die eng mit ihm verbunden sind. So wird auf vier verschiedene Weisen die eine gute Nachricht von Jesus, dem Messias, bezeugt. Diese ganz neue Anordnung der neutestamentlichen Bücher (in Form eines Kreuzes) hebt die Einzigartigkeit des jeweiligen Zeugnisses hervor und weist zugleich auf die Einheit der Sammlung hin.
Hinten im Buch
Hinweise zur Bibelübersetzung «Hoffnung für alle»
Bezeichnungen der neutestamentlichen Bücher
[3]
Markus1. Petrus2. PetrusJudas
[2]MatthäusHebräerJakobus
[4]Johannes1. Johannes2. Johannes3. JohannesOffenbarung
[1]
Lukas • Apostelgeschichte1. Thessalonicher2. Thessalonicher1. Korinther2. KorintherGalaterRömerKolosserEpheserPhilemonPhilipper1. TimotheusTitus2. Timotheus
Die Bibel ist eine Sammlung von sehr verschiedenen Schriften: Es sind Briefe darunter, Gedichte, Geschichten, Visionen, Prophetien, Weisheitssprüche und anderes. Wenn wir die Bibel richtig verstehen wollen, sollten wir zunächst darauf achten, wie unterschiedlich diese gesammelten Werke sind, und jedes für sich als ganzes Buch lesen. Deshalb möchten wir Sie dazu ermutigen, die Texte am Stück zu lesen und nicht nur in kleinen Abschnitten. Die Einführung zu Beginn jedes Buches wird Ihnen dabei helfen.
Die Bibel ist aber keine Sammlung von einzelnen Schriften, die nichts miteinander zu tun haben. Sie ist mit einer großen Erzählung zu vergleichen. Alle ihre Bücher zusammengenommen erzählen uns die wahre Geschichte über Gott und seinen Plan zur Rettung der Welt. Diese Geschichte lässt sich in sechs große Kapitel gliedern, die weiter unten näher beschrieben werden.
«Ich hatte schon immer den Eindruck, das Leben sei in erster Linie eine Geschichte. Und wo eine Geschichte ist, da ist auch ein Geschichten-Erzähler.»
Gilbert Keith Chesterton
Man könnte auch sagen: Die Bibel ist wie ein Theaterstück in mehreren Akten, die gespielt, aufgeführt und gelebt werden müssen. Sie können nicht nur als Text in einem Buch existieren. Ein Theaterstück ist eine lebendig gewordene Geschichte. Die Bibel wurde geschrieben, damit wir uns in ihre Geschichte hineinbegeben können. Sie will gelebt werden.
Für uns alle ist das Leben wie ein solches Schauspiel. Jeden Tag stehen wir auf der Bühne. Was werden wir sagen? Was werden wir tun? Welches Stück ist die Grundlage für unser Leben? Wenn unsere Regieanweisungen nicht aus der Bibel stammen, dann kommen sie von woanders her. Irgendeiner Regie werden wir folgen, und sei es nur unserer eigenen.
Wenn wir die Bibel richtig verstehen, dann erkennen wir auch, dass ihre Geschichte noch nicht zu Ende ist. Gottes Rettungsaktion geht weiter. Wir alle sind dazu eingeladen, unseren Part zu finden in dieser Geschichte, die von Rettung und Neuschöpfung handelt. Also herzlich willkommen zum Drama der Bibel. Willkommen zu der Geschichte, die davon handelt, wie Gott Ihr Leben erneuern möchte und auch diese Welt. Gott selbst lädt Sie dazu ein, sich auf sein Wort einzulassen.
Das Drama beginnt: Am Anfang des ersten Buches Mose sehen wir, wie Gott sich bereits auf der Bühne befindet. Er erschafft die Welt sowie einen Mann und eine Frau, Adam und Eva. Ihnen schenkt er den Garten Eden, den sie bearbeiten und pflegen sollen. Die Erde ist ihre Heimat. Gottes Plan ist: Er will in enger, vertrauensvoller Gemeinschaft mit den Menschen leben und in Harmonie mit der übrigen Schöpfung, die sie umgibt.
Dann erzählt uns die Bibel etwas sehr Faszinierendes: Die Menschen sind Gottes Ebenbilder. Sie sollen Gottes weise und gute Herrschaft über die Erde ausdehnen. Als Männer und Frauen sind wir wichtige Geschöpfe Gottes, die Entscheidungen treffen und die Welt in Gottes Sinn prägen sollen. Das ist unsere Berufung, der Zweck unseres Daseins, wie die Bibel ihn beschreibt.
Noch etwas Wichtiges geschieht im 1. Akt: Gott kommt in den Garten, um mit den ersten Menschen zusammen zu sein. Die Welt ist nämlich nicht nur der Ort, den Gott den Menschen geschenkt hat; die schöne neue Schöpfung soll auch seine eigene Heimat sein.
Dann sagt Gott, was er über die ganze Schöpfung denkt: «Gott betrachtete alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut!» Der 1. Akt zeigt uns, was Gott sich für diese Welt wünscht. Wir erfahren, dass unser Leben ein Geschenk des Schöpfers ist. Der 1. Akt sagt uns auch, wofür wir geschaffen wurden, und er öffnet den Schauplatz für die nun folgende Handlung.
Nun kommt es zu Spannungen und Konflikten. Adam und Eva beschließen, ihren eigenen Weg zu gehen und auf ihre eigene Weisheit zu vertrauen. Sie hören auf die verführerische Stimme Satans, des Feindes Gottes, und zweifeln an Gottes Vertrauenswürdigkeit. Sie wollen nicht mehr nach dem Wort leben, das Gott ihnen gegeben hat. Lieber leben sie nach ihren eigenen Gesetzen.
Adams und Evas Ungehorsam – das Hereinbrechen der Sünde in unsere Welt – hat verheerende Folgen. Die Menschen wurden für eine heile, Leben spendende Gemeinschaft geschaffen: mit Gott, miteinander und mit der ganzen Schöpfung. Doch jetzt muss die Menschheit mit zerbrochenen Beziehungen leben und mit den Folgen: Scham, Verletzungen, Schmerz, Einsamkeit – und Tod.
Der Himmel und die Erde – Gottes Welt und unsere – sollten nach Gottes Plan eins sein. Von Anfang an war es Gottes Wunsch, gemeinsam mit uns in der Welt zu leben, die er geschaffen hatte. Doch jetzt ist Gott verborgen. Jetzt leben wir in unserer Welt und kennen Gott nicht mehr, wir erfahren seine Gegenwart nicht, gehen nicht seinen Weg und leben nicht in Dankbarkeit ihm gegenüber.
Als Folge dieses Aufstands kommt es zum ersten Exil in der Geschichte der Menschheit: Die Menschen werden aus dem Garten Eden und aus Gottes Gegenwart vertrieben. Durch die Jahrhunderte hindurch suchen ihre Nachkommen nach dem Weg, der zurück zur Quelle des Lebens führt. Sie denken sich zahllose Philosophien und Religionen aus und versuchen, der gefallenen und doch so faszinierenden Welt einen Sinn zu geben. Aber der Tod ist ihnen ständig auf den Fersen, sie können ihm einfach nicht entkommen. Sie haben versucht, getrennt von Gott und seinem guten Wort zu leben – und jetzt haben sie weder Gott noch das Leben.
Fragen tauchen auf: Kann der Fluch, der auf der Schöpfung lastet, überwunden und die Beziehung zwischen Gott und den Menschen wiederhergestellt werden? Können Himmel und Erde wieder eins werden? Oder ist es dem Feind Gottes tatsächlich gelungen, Gottes Plan zu vereiteln und ins Gegenteil zu verkehren?
Wie sieht Gottes Rettungsplan aus? Schon können wir erkennen, in welche Richtung er geht: Gott beruft Abraham und verspricht ihm, aus seinen Nachkommen ein großes Volk zu machen. Gott richtet sein Augenmerk auf eine kleine Gruppe von Menschen, doch das Ziel bleibt unverändert: Alle Völker auf der Erde sollen seinen Segen erfahren; die Schöpfung soll vom Fluch befreit werden.
Als die Nachkommen Abrahams in Ägypten versklavt werden, zeigt sich, auf welche Weise Gott von nun an handelt: Er hört ihre Hilfeschreie und befreit sie. Dann schließt er mit dem neuen Volk Israel einen Bund am Berg Sinai. Israel soll ein Licht für die anderen Völker sein und ihnen zeigen, was es heißt, mit Gott zu leben. Wenn die Israeliten sich daran halten, wird Gott sie in ihrem neuen Land segnen und für immer bei ihnen sein.
Allerdings warnt Gott sie auch: Wenn sie den Bund brechen, wird er sie wegschicken – so wie Adam und Eva. Obwohl Gott sein Volk immer wieder durch die Propheten ermahnt, entschließt es sich, den Bund zu brechen. Daraufhin verlässt Gott den heiligen Tempel – das Zeichen seiner Gegenwart bei seinem Volk –, und der Tempel wird von heidnischen Eroberern zerstört. Jerusalem, die Hauptstadt Israels, wird geplündert und niedergebrannt.
Die Nachkommen Abrahams, die den Fehler Adams wiedergutmachen sollten, haben nun offenbar auch versagt. Dies wirft in der biblischen Geschichte ein großes Problem auf: Israel sollte eigentlich die Antwort Gottes auf den Fall Adams sein, doch es kann Adams Sünde nicht entgehen. Gott jedoch bleibt seinem Volk und seinem Plan treu und sorgt dafür, dass das Blatt sich wendet. Er verspricht, einen neuen König zu schicken, einen Nachkommen des großen Königs David. Der wird sein Volk wieder zu dessen eigentlicher Bestimmung zurückführen. Die Propheten haben die Israeliten immer wieder vor den schwerwiegenden Folgen ihres Fehlverhaltens gewarnt, doch nun kündigen sie an, dass man in Israel wieder die gute Nachricht vom Sieg Gottes hören wird.
Der 3. Akt endet tragisch: Gott ist scheinbar fern, und heidnische Völker herrschen über Israel. Doch es bleibt die Hoffnung auf die Zusagen Gottes: Es gibt nur einen wahren Gott. Er hat Israel erwählt. Er wird zu seinem Volk zurückkehren und wieder bei ihm leben. Er wird Israel Gerechtigkeit, Frieden und Heil schenken und anschließend auch der ganzen Welt. Das wird auf eine endgültige und sehr dramatische Weise geschehen. Gott wird seinen Gesalbten senden – den Messias. Darauf hat er sein Wort gegeben.
«Er ist der offenbarte Gott … der Retter der ganzen Menschheit.» Mit diesen Worten, die einer Inschrift in Ephesus aus dem Jahr 4 v. Chr. entstammen, ist Kaiser Augustus gemeint. Es war «die frohe Botschaft» des Römischen Reiches. Demnach ist der Kaiser der Herr, der Frieden und Wohlstand in die Welt bringt.
In dieses Reich hinein wird der Sohn Davids geboren, und er verkündet die rettende Botschaft von Gottes Reich. Jesus von Nazareth bringt die gute Nachricht, dass Gottes himmlisches Reich kommt. Er zeigt den Menschen, wie Gottes neue Schöpfung aussieht. Er kündigt an, dass Israels Exil zu Ende geht und die Schuld vergeben wird. Er heilt die Kranken und weckt Tote auf. Er überwindet dunkle geistige Mächte. Er nimmt die Sünder an und diejenigen, die für unrein gehalten werden. Jesus erneuert das Volk Israel, indem er zwölf Jünger auswählt, die symbolisch für die zwölf Stämme Israels stehen.
Doch die religiösen Führer fühlen sich durch Jesus und sein Reich bedroht, und so bringen sie ihn vor den römischen Statthalter. Genau in der Woche, in der die Juden das Passahfest feiern und sich an die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten erinnern, nageln die Römer Jesus ans Kreuz und richten ihn als einen falschen König hin.
Doch die Bibel behauptet, dass diese Niederlage in Wirklichkeit Gottes größter Sieg war. Warum? Weil Jesus sein Leben freiwillig als Opfer für sein Volk und für die ganze Welt gegeben hat. Jesus nimmt in Kauf, dass ihn das Böse mit voller Wucht trifft, und so bricht er dessen Macht. Auf diese ungewöhnliche Weise kämpft Jesus für Israel und erringt den endgültigen Sieg. Die wahren Feinde waren niemals die Römer, sondern die geistigen Mächte, die hinter Rom stehen und hinter jedem anderen Königreich, dessen Waffe der Tod ist. Durch sein Blut bezahlt Jesus den Preis und versöhnt alles im Himmel und auf der Erde mit Gott.
Gott selbst erklärt seinen Sieg öffentlich, indem er die Todesstrafe von Jesus aufhebt und ihn von den Toten auferweckt. Die Auferstehung des Königs von Israel zeigt, dass die großen Feinde der Schöpfung Gottes – Sünde und Tod – für immer besiegt sind. Die Auferstehung ist das Zeichen dafür, dass die neue Schöpfung ihren Anfang genommen hat.
Jesus ist die Erfüllung der Geschichte Israels und der Neubeginn für die ganze Menschheit. Der Tod kam durch den ersten Menschen: Adam. Die Auferstehung der Toten aber kommt durch den neuen Menschen: Jesus. So wird Gottes ursprünglicher Plan endlich verwirklicht.
Wenn der Sieg schon errungen ist, warum gibt es dann noch einen 5. Akt? Die Antwort lautet: weil Gott möchte, dass der Sieg von Jesus allen Völkern der Welt bekannt gemacht wird. Der auferstandene Jesus sagt zu seinen Jüngern: «Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich jetzt euch!» Dieser neue Akt des Dramas handelt also davon, wie die ersten Nachfolger von Jesus anfingen, die rettende Botschaft von Gottes Reich weiter auszubreiten.
Das Neue Testament besagt, dass alle, die zum Messias Israels gehören, damit auch Nachkommen Abrahams sind, Erben der alten Zusagen und des ursprünglichen Auftrags. Wieder erhält Abrahams Familie die Aufgabe, allen Völkern der Erde Segen zu bringen. Ihre Mission ist es, die befreiende Botschaft von Gottes Reich in ihrem Leben zu verwirklichen.
Gott sammelt Menschen aus der ganzen Welt und macht sie zu einer Gemeinschaft von Jesus-Nachfolgern – zu seiner Gemeinde. Zusammen bilden sie Gottes neuen Tempel; den Ort, an dem sein Geist wohnt. Sie sind die Gemeinschaft derer, die Jesus als dem wahren Herrn der Welt die Treue geschworen haben. Sie sind durch die Kraft des Geistes Gottes vom Tod in ein neues Leben hinübergelangt. Nun bezeugen sie Gottes Liebe über alle Grenzen hinweg: den Menschen aller Rassen und sozialen Schichten, aller Stämme und Nationen.
Die Vergebung der Sünden und die Versöhnung mit Gott kann nun allen Menschen bekannt gemacht werden. Die Nachfolger von Jesus treten in seine Fußstapfen und verkünden seine rettende Botschaft in Wort und Tat. Die Kraft dieses neuen, von Gott geschenkten Lebens kommt in diese Welt und zeigt sich ganz praktisch im Handeln der christlichen Gemeinschaft. Doch die Botschaft enthält auch eine Warnung. Wenn der Messias wiederkommt, dann als der rechtmäßige Richter dieser Welt.
Die Bibel beschreibt also ein zentrales Problem, das sich durch die ganze Weltgeschichte zieht. Und nun ist diese Geschichte in unserer Zeit angekommen und nimmt uns in ihre Dramatik hinein.
Wir stehen vor einer Entscheidung. Was werden wir tun? Wie passen wir in diese Geschichte hinein? Was ist unser Part? Gott lädt uns ein, an seiner Mission der Neuschöpfung teilzunehmen – Wiederherstellung, Gerechtigkeit und Vergebung zu bringen. Wir sollen mithelfen, Dinge zu verändern, wir sollen mit unserem Leben bezeugen, was einmal kommen wird, wenn das Drama zu Ende ist.
Durch das Wirken des Messias Jesus ist Gottes Zukunft in unsere Welt gekommen. Aber noch dauert auch die gegenwärtige Zeit mit ihren negativen Auswirkungen an: Zerstörte Verhältnisse, Unrecht, Krankheit und Tod bleiben. Wir erleben also, dass sich zwei Zeitalter überschneiden, es ist eine Art Zwischenzeit. Das Dunkel des aktuellen Aktes wird schon erhellt vom Licht des letzten Aktes. Aber dieser steht noch bevor, er hat noch nicht begonnen.
Wir leben in einer Zeit der Einladung. Der Ruf der rettenden Botschaft soll jedes Geschöpf erreichen. Viele Menschen leben aber noch so, als ob Gott nicht existiert. Sie erkennen die Herrschaft des Messias nicht an. Doch eines Tages wird Jesus zur Erde zurückkehren, und dann wird die Herrschaft Gottes in der ganzen Welt Wirklichkeit werden, so dass niemand sie mehr bestreiten kann.
Gott wird wieder ganz und gar bei uns sein so wie zu Beginn des Dramas. Gottes Plan zur Rettung der Welt ist dann zum Ziel gekommen. Auch die Schöpfung wird vom Fluch der Vergänglichkeit befreit werden. Schmerz und Tränen, Reue und Scham, Leid und Tod – das alles wird es nicht mehr geben.
Am Tag der Auferstehung erleben die Menschen aus Gottes Volk, wie all ihre Hoffnungen in Erfüllung gehen. Die dynamische Kraft eines unzerstörbaren Lebens strömt dann durch ihren Körper. In der Kraft des Heiligen Geistes, ungehindert von Sünde und Tod, erfüllen wir unsere ursprüngliche Bestimmung als eine erneuerte Menschheit. Wir hegen und pflegen unsere Welt; sie ist uns unterstellt, aber wir stehen unter Gottes Herrschaft. Nun sind wir neu zum Ebenbild von Christus geschaffen worden und sollen seine weise, liebevolle Herrschaft über die Erde ausbreiten.
Doch im Mittelpunkt steht Gott selbst. Er wird wiederkommen und bei uns zu Hause sein, diesmal in einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Gemeinsam mit der übrigen Schöpfung werden wir ihn in Vollkommenheit anbeten und zu unserer wahren Bestimmung finden. Gott wird alles in allen sein, und die ganze Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt.
Auf den vorhergehenden Seiten haben wir Ihnen einen Überblick über das Drama der Bibel gegeben. Vor diesem Hintergrund können Sie nun beginnen, die Bücher zu lesen, aus denen sich die biblische Geschichte zusammensetzt. Die Zusammenfassung, die jedem Buch vorangestellt ist, soll Ihnen als Einladung dienen, sich selbst mit der Heiligen Schrift zu beschäftigen.
Heutzutage lesen viele Menschen nur kleine Ausschnitte aus der Bibel – Verse nämlich. Oftmals nehmen sie nicht den Zusammenhang wahr, in dem der jeweilige Vers steht. So wird das richtige Verstehen der Bibel erschwert. Wir möchten Sie daher ermutigen, ganze Bücher zu lesen, so wie deren Autoren sie geschrieben haben. Nur in dieser Reihenfolge gelangt man zu einem tieferen Verständnis der Heiligen Schrift.
Je mehr Sie in den Text des Dramas eintauchen, umso besser gelingt es Ihnen, Ihren eigenen Platz darin zu finden. Der folgende Abschnitt «Vom Lesen zum Handeln» zeigt Ihnen in praktischen Schritten, wie Sie Ihren Part im Drama der Bibel finden können, mit dem Ziel der Veränderung und Erneuerung.
Tief eintauchen und weit hinausschwimmen
Von Anfang an hat Gott deutlich gemacht, dass er uns einen wichtigen Part in seinem Drama geben möchte. Natürlich ist es vor allem und zuallererst Gottes Geschichte. Trotzdem können wir uns nicht einfach zurücklehnen und nur Zuschauer sein. Gott möchte, dass wir Menschen die Geschichte in allen Abschnitten mit ihm gemeinsam gestalten.
Wie aber sieht das ganz praktisch aus? Hier drei Vorschläge, wie Sie Ihren Platz im Drama finden können:
Wenn wir mit dem Text des Dramas nicht vertraut sind, können wir unsere Rolle nicht gut spielen. Nur wenn wir uns in die Bibel vertiefen und sie in ihren großen Linien lesen, wenn wir unser Leben von ihr durchdringen lassen, sind wir auf unsere Rolle gut vorbereitet. Je mehr wir in der Bibel lesen, umso besser verstehen wir sie. Wir kratzen nicht nur an der Oberfläche, sondern werden geübte Leser, die das Gelesene interpretieren und in die Tat umsetzen können.
Wir alle haben unseren Anteil an der Zerstörung und dem Unrecht, die im 2. Akt in die Geschichte kamen. Der Sieg von Jesus im 4. Akt eröffnet uns nun die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen. Für unsere Sünden gibt es Vergebung. Wir können an Gottes Plan einer neuen Schöpfung teilhaben.
Kehren Sie also von Ihrem falschen Weg um. Durch den Tod und die Auferstehung des Messias ist Gott mit dem Bösen in unserem Leben und im Leben aller Menschen auf dieser Welt fertiggeworden. Der Tod von Jesus war ein Opfer, die Auferstehung ein Neuanfang. Erkennen Sie Jesus als den wahren Herrn dieser Welt an, folgen Sie ihm nach und schließen Sie sich dem Volk Gottes an.
Die Nachfolger von Jesus könnte man mit Schauspielern vergleichen, die das biblische Drama an einem bestimmten Ort gemeinsam aufführen. Allerdings haben wir für unsere Rolle heute keinen genauen Text und keine detaillierte Regieanweisung. Unsere Geschichte ist noch nicht geschrieben. Und wir können ja nicht einfach die Zeilen aus früheren Akten des Dramas wiederholen. Was also sollen wir tun?
Wir lesen die Bibel, um zu verstehen, was Gott bereits getan hat, vor allem durch Jesus, den Messias. So finden wir heraus, wie wir die Geschichte fortführen können. Wenn wir nicht wissen, was wir tun und sagen sollen, hilft uns die Bibel. Denn sie gibt uns die Antwort auf unsere Frage: Ist unser Reden und Tun damit vereinbar, wie wir als Nachfolger von Jesus heute leben sollen?
So lernen wir, die Bibel in die Tat umzusetzen. Das Leben stellt uns vor schwierige Entscheidungen, doch Gott hat uns die Bibel an die Hand gegeben und uns versprochen, dass sein Heiliger Geist uns auf unserem Weg leiten wird. Wir alle sind Kunstwerke Gottes, geschaffen, um Gutes zu tun. Möge unser Leben ein wunderbares Geschenk zurück an ihn sein.
Weitere Informationen erhalten Sie auf den englisch- und deutschsprachigen Internetseiten:
www.biblica.com/en-us/cbe
Die Bibel ist kein einzelnes Buch, sondern eine Sammlung von vielen Büchern. Diese wurden geschrieben, zusammengestellt und über lange Zeiträume erhalten, um an die folgenden Generationen weitergegeben zu werden.
Mit dem Lesen allein ist es allerdings nicht getan. Die Bibel ist ein Buch, das es seinen Lesern ermöglicht, selbst in seiner Geschichte aktiv zu werden. Sie lädt uns ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen und dann an der Erneuerung der Welt mitzuwirken. Lesen ist der erste Schritt auf dieser Reise. «Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben» soll zu einer vertieften Begegnung mit der Heiligen Schrift verhelfen und das Verständnis erleichtern. So ist es einfacher, den eigenen Platz in der Geschichte der Neuschöpfung zu finden.
Die Bibel ist also nicht nur mehr als ein Buch, sie ist auch mehr als nur Worte. Ihre Autoren haben ihr eine bestimmte Gestalt verliehen, wobei sie sich an den literarischen Vorgaben ihrer Zeit orientierten. In der Bibel kann man also viele verschiedene Literaturgattungen entdecken: Poesie, Erzählungen, Weisheitsschriften, Briefe, Gesetzes-Sammlungen, apokalyptische Visionen und vieles mehr. Es ist wichtig, diese verschiedenen Gattungen als solche wahrzunehmen, sonst sind Missverständnisse und Fehlinterpretationen vorprogrammiert. Wenn wir den Text so verstehen wollen, wie er gemeint ist, sollten wir uns auf das einlassen, was die biblischen Autoren uns durch die Wahl der literarischen Gattungen sagen wollen. Wir respektieren also die besonderen Merkmale dieser Texte. Mit anderen Worten: Wir lesen Dichtung als Dichtung, Lieder als Lieder, Erzählungen als Erzählungen und so weiter.
Leider wird die Bibel schon seit längerer Zeit so abgedruckt, dass die literarischen Gattungen hinter einer Maske von Zahlen verschwinden. Der Text wird in Teile und Abschnitte gegliedert, die von den Autoren nie beabsichtigt wurden. «Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben» will die besonderen literarischen Gattungen und Strukturen der Bücher wieder sichtbar machen. Diese Entscheidung beruht auf der Erkenntnis, dass die optische Darstellung wesentlich zum richtigen Lesen und Verstehen der Bibel und somit auch zu einer vertieften Beschäftigung mit ihr beitragen kann.
Die vorliegende Ausgabe der Bibel unterscheidet sich von gängigen Bibelausgaben in folgenden wichtigen Punkten:
Kapitel- und Verszahlen wurden aus dem Text entfernt;
die Bücher wurden stattdessen so in Abschnitte unterteilt, wie es unserer Meinung nach von den Autoren ursprünglich beabsichtigt war;
der einspaltige Druck soll den Text klarer und natürlicher darstellen; die Zeilenumbrüche in poetischen Texten sollen korrekt wiedergegeben werden;
Fußnoten, Überschriften über einzelnen Textabschnitten und anderes Zusatzmaterial wurden entfernt;
Bücher, die in der späteren Überlieferung in zwei oder mehr Bände unterteilt worden sind, wurden wieder zu einem einzigen Band zusammengefasst;
die Bücher wurden in einer Reihenfolge angeordnet, die zum besseren Verständnis beitragen soll.
Warum all diese Veränderungen? Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Einteilung in Kapitel und Verse nicht von den ursprünglichen Autoren vorgenommen wurde. Die Kapitel-Einteilung, wie wir sie heute vorfinden, stammt aus dem 13. Jahrhundert, die Verseinteilung kam erst im 16. Jahrhundert dazu. Durch die Kapitel und Verse wurde der Bibel eine ihr fremde Struktur gegeben, die das Verständnis erschwert. Die Kapiteleinteilung stimmt nämlich nicht immer mit dem Gedankengang des Textes überein. Das führt dazu, dass beim Lesen eines Kapitels nur ein Ausschnitt aus einem eigentlich viel länger ausgeführten Thema wahrgenommen wird, und dieser Ausschnitt wird als in sich geschlossen betrachtet. Oder umgekehrt: Zwei ganz unterschiedliche Themen, die im selben Kapitel vorkommen, werden als Einheit gesehen. Die Kapitel der Bibel haben in der Regel ungefähr die gleiche Länge; das heißt, sie dienen eigentlich nur dazu, die Bibel in vergleichbare Abschnitte aufzuteilen. So wird nicht sichtbar, dass innerhalb der biblischen Bücher sowohl kleinere als auch größere gedankliche Einheiten existieren.
Auch die Einteilung in Verse bringt Nachteile mit sich: Wegen ihrer Nummerierung werden einzelne Verse gerne als eine in sich geschlossene Einheit betrachtet. Das verführt dazu, die Bibel wie ein riesiges Nachschlagewerk zu behandeln oder wie eine Sammlung von Regeln und Vorschriften. Bibelverse werden dann als voneinander unabhängige, freistehende Aussagen gesehen, die man willkürlich aus dem Zusammenhang reißen und in einer bestimmten Weise anordnen kann. Diese einzelnen Verse sollen den Anschein erwecken, die Bibel unterstütze bestimmte Positionen und Ansichten, die sie in Wahrheit nicht vertritt.
Natürlich ermöglichen die Kapitel- und Verszahlen eine leichtere Orientierung. Doch das rasche Auffinden bestimmter Abschnitte bringt nicht nur Vorteile, sondern birgt auch eine Gefahr in sich: Schnell verliert man den Zusammenhang aus den Augen, in dem sich das gesuchte Zitat befindet. Um ein besseres Verständnis der Bibel und einen verantwortungsvolleren Umgang mit ihr zu fördern, haben wir daher die Kapitel- und Verszahlen ganz aus dem Text entfernt.
Die biblischen Bücher wurden früher von Hand geschrieben, laut vorgelesen und dann wiederum von Hand abgeschrieben – lange vor der Erfindung des Buchdrucks. Bei der Abfassung und Zusammenstellung der Texte musste eine Möglichkeit gefunden werden, diese in Abschnitte zu gliedern. Das geschah häufig dadurch, dass ein bestimmter Satz oder Ausdruck jedes Mal wiederholt wurde, wenn ein neuer Abschnitt begann. Diese Formulierungen erlangten so eine ganz besondere Bedeutung. Wo sie vorkommen, lässt sich eine Struktur entdecken. Auch mit Hilfe von anderen Merkmalen wurde innerhalb eines Buches eine Struktur geschaffen, zum Beispiel durch einen Wechsel des Themas, des Ortes, der Zeit oder der literarischen Gattung.
Wo solche – unterschiedlich starke – inhaltliche Zäsuren erkennbar waren, haben wir sie deutlich voneinander abgesetzt: kleinere Abschnitte mit Hilfe einer Leerzeile, die nächstgrößeren mit zwei Leerzeilen und so weiter. Unser Ziel dabei war: Sinnzusammenhänge sollten möglichst im Ganzen gelesen werden, um sie so besser verstehen und schätzen zu lernen.
Fußnoten, Überschriften und anderes Zusatzmaterial wurden ebenfalls entfernt, um eine direkte Begegnung mit dem Wort Gottes zu ermöglichen. Jedem Buch wurde eine «Einladung» vorangestellt, ein Einleitungsteil, in dem Hintergrundinformationen gegeben werden: warum das Buch geschrieben wurde und wie es aufgebaut ist. Wir möchten dazu ermutigen, die Bibel in Gemeinschaft zu lesen. Im gegenseitigen Austausch mit anderen Gesprächsteilnehmern und den jeweiligen Gruppenleitern können mehr Informationen und Erkenntnisse gesammelt werden, als man im Fußnotenteil einer Bibel finden kann.
Die Bücher der Bibel wurden jedes für sich geschrieben. Als man sie in einer Sammlung zusammenfasste, wurden sie in unterschiedlichen Reihenfolgen angeordnet. Leider muss man sagen: Die Reihenfolge, die wir heute in einer gängigen Bibelausgabe vorfinden, dient nicht zum besseren Verständnis der Bücher. Zum Beispiel wurden die Briefe des Apostels Paulus einfach der Länge nach angeordnet. Dies stimmt nicht mit der Reihenfolge ihrer Entstehung überein. Und so lässt sich nur schwer nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt seines Lebens er sie geschrieben hat und ob sie eine Weiterentwicklung seiner Gedanken zum Ausdruck bringen.
Die traditionelle Anordnung der biblischen Bücher kann auch zu Missverständnissen führen, was ihre literarische Gattung betrifft. Der Jakobusbrief zum Beispiel hat große Ähnlichkeit mit den anderen Weisheitsschriften der Bibel. Trotzdem wird er den Briefen zugeordnet, womit nahegelegt werden soll, dass er wie ein Brief zu lesen sei. Um Probleme dieser Art zu überwinden, wurden in dieser Bibelausgabe die Bücher so angeordnet, dass ihre literarische Gattung, die Umstände ihrer Entstehung und die theologische Tradition, die sie widerspiegeln, deutlich werden. In der Einleitung zu den verschiedenen Teilen der Bibel wird jeweils erklärt, wie die Bücher angeordnet sind und warum.
So wie das Werk der Bibelübersetzung nie zu Ende kommt, so wird auch das Werk der Gestaltung und Anordnung der biblischen Bücher nach den oben genannten Grundsätzen nie abgeschlossen sein. In den kommenden Jahren werden neue Erkenntnisse bei der literarischen Interpretation der biblischen Bücher es erforderlich machen, dass das hier begonnene Werk noch erweitert und verbessert wird. Dennoch scheint es schon jetzt geboten, die Schwierigkeiten zu überwinden, die sich aus der bisherigen Gestaltung gängiger Bibelausgaben ergeben haben. So legen wir nun in aller Bescheidenheit die Ergebnisse unserer Arbeit all jenen vor, die sich eine verbesserte optische Darstellung der Heiligen Schrift wünschen.
Besonders danken möchten wir allen, die unsere Arbeit kritisch begleitet haben: Laien, Theologen und anderen Experten; Menschen, die sich aktiv an der Verbreitung der Bibel beteiligen. Sie haben uns ihr beträchtliches Wissen und ihre Fachkenntnisse zur Verfügung gestellt und stehen uns auch weiterhin mit wertvollen Erkenntnissen und Ratschlägen zur Seite. Die letztendliche Verantwortung für alle Entscheidungen rund um diese Bibelausgabe liegt jedoch bei uns. Wir vertrauen darauf, dass die Leserinnen und Leser zu einer noch tieferen Wertschätzung und einem besseren Verständnis der Heiligen Schrift gelangen. Unsere Hoffnung und unser Gebet ist, dass sie durch die Beschäftigung mit «Die Bibel als Liebesbrief Gottes erleben» ihren eigenen Platz in der großen Geschichte Gottes mit uns Menschen finden.
Bible Design Group Biblica Colorado Springs, Colorado, USA
Weitere Informationen finden Sie auf den englisch- und deutschsprachigen Internetseiten:
www.biblica.com/thebookswww.hoffnungfueralle.com/cbe
Das Neue Testament ist der zweite große Teil der Bibel; es umfasst etwa ein Viertel ihrer Seiten. Hier findet die Geschichte, die im ersten Testament begann, ihre Fortsetzung: wie Gott seinen ursprünglichen Plan mit der Schöpfung zum Ziel bringt und dabei durch sein auserwähltes Volk Israel handelt. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt im 1. Jahrhundert n. Chr.: Jesus von Nazareth, der Messias Israels, beantwortet endgültig die Frage, wer und wie Gott ist.
In seiner Lehre offenbarte Jesus den tieferen Sinn der Gesetze und Ordnungen, die Gott dem Volk Israel gegeben hatte. Durch sein Handeln zeigte er, wie das Leben und die Gemeinschaft der Menschen aussehen sollen. Wohin er auch ging, schenkte er Heilung. Durch seinen Tod und seine Auferstehung brachte er Vergebung der Schuld und ewiges Leben in diese Welt. Das Neue Testament berichtet außerdem, wie die Nachfolger von Jesus eine neue Gemeinschaft bildeten und Menschen aus aller Welt einluden, sich ihnen anzuschließen. Es beschreibt, wie sie zusammenarbeiteten, um Gottes Reich auszubreiten, das Jesus angekündigt hatte und das mit ihm begann. Und schließlich blickt das Neue Testament voraus zu dem Tag, an dem Jesus wiederkommen wird, um die Schöpfung zu erneuern und der ganzen Welt Gottes Gerechtigkeit und Frieden zu bringen.
Das Neue Testament erzählt all dies in 26 verschiedenen Büchern (das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte zählen wir als ein Geschichtsbuch in zwei Bänden). Diese wurden in der Mitte und gegen Ende des 1. Jahrhunderts geschrieben, und die Gründe für ihre Entstehung waren vielfältig. Die Bücher unterscheiden sich nicht nur in ihrer Länge, sondern häufig auch hinsichtlich der Textgattung. Die meisten von ihnen sind Briefe, manche umfassen nur eine einzige Seite. Andere sind weitaus länger, wie zum Beispiel das Geschichtsbuch aus dem Lukas-Evangelium und der Apostelgeschichte, das etwa ein Viertel des ganzen Neuen Testaments umfasst. Es gibt auch Bücher, in denen die literarische Tradition des ersten Testaments fortgesetzt wird: Der Brief von Jakobus zum Beispiel ist der Weisheitsliteratur der Sammlung der Sprüche oder des Predigers Salomo ähnlich, während die Offenbarung an Johannes als Apokalypse mit der zweiten Hälfte des Buches Daniel vergleichbar ist.
Das Neue Testament enthält auch die vier Bücher, die traditionell als die vier «Evangelien» bezeichnet werden: das Matthäus-, Markus-, Lukas- und Johannes-Evangelium. Evangelien sind keine spezielle Form der Literatur. Das Wort Evangelium bezieht sich eher auf deren Inhalt: Es bedeutet «gute Nachricht». Im Neuen Testament bezeichnet dieser Begriff die rettende Botschaft von Jesus, die seine Nachfolger überall verbreiteten. «Matthäus-Evangelium» (der traditionelle Titel des Buches) bedeutet also ursprünglich nichts anderes als die gute Nachricht, wie Matthäus sie erzählt.
Das Leben von Jesus bildet den Rahmen und die Grundlage für die Bücher von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, doch die vier Bücher unterscheiden sich beträchtlich in ihrem literarischen Charakter (was in der «Einladung» zu den vier Büchern jeweils näher ausgeführt wird). Wenn wir beim Lesen der neutestamentlichen Bücher berücksichtigen, für wen und warum sie geschrieben wurden und um welche Art von Literatur es sich handelt, entfaltet sich vor unseren Augen, wie Jesus den Plan Gottes erfüllte.
Leider hilft uns die Anordnung der neutestamentlichen Bücher in den meisten Bibelausgaben dabei nur bedingt weiter. Zum Beispiel sind das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte zwei Bände desselben Werkes und sollten daher zusammen gelesen werden. Die drei Briefe des Apostels Johannes versteht man am besten, wenn man sie zusammen mit seinem Evangelium liest. Sie sind schließlich alle vom selben Autor und somit aus derselben Perspektive geschrieben. Doch in der traditionellen Anordnung sind das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte durch das Johannes-Evangelium getrennt, und zwischen den Briefen von Johannes und seinem Evangelium liegt fast das gesamte Neue Testament. Der Brief von Jakobus als Weisheitsliteratur ist traditionell zwischen verschiedenen Briefen zu finden, wodurch der Eindruck entsteht, er solle als Brief gelesen werden – was allerdings nicht der Fall ist. Außerdem werden in den meisten Bibeln die dreizehn Briefe des Apostels Paulus der Länge nach geordnet. Folglich stehen sie nicht mehr in einer chronologischen Reihenfolge. So kann man nur noch schwer nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt seines Lebens er sie geschrieben hat und ob sie eine Weiterentwicklung seiner Gedanken zum Ausdruck bringen.
Die Anordnung der neutestamentlichen Bücher in dieser Ausgabe folgt dem traditionellen Konzept des «vierfachen Evangeliums» auf ganz neue Weise. Zwar haben die Berichte über das Leben von Jesus weiterhin Vorrang, allerdings wird nun jedem Evangelium eine Gruppe von Büchern zugeordnet, die damit in einem Zusammenhang stehen. Das vierfache Zeugnis des einen Evangeliums, der einen guten Nachricht, wird auf diese Weise ergänzt, und die Leserinnen und Leser können besser einschätzen, warum die Bücher des Neuen Testaments geschrieben wurden und um welche Art von Literatur es sich dabei handelt. Die vier Gruppen von Büchern, denen jeweils ein Evangelium vorangeht, bilden sozusagen ein Kreuz rund um die Person von Jesus, die im Mittelpunkt steht (siehe Inhalt Seite 5). Jede Gruppe wirft auf ihre besondere Weise Licht auf die Geschichte.
Die beiden Bände des Lukas-Evangeliums und der Apostelgeschichte wurden zu einem einzigen Buch zusammengefasst und an den Anfang gestellt, um einen ersten Überblick über die Zeit des Neuen Testaments zu geben. So lassen sich die anderen Bücher zeitlich besser einordnen. Darauf folgen die Briefe des Apostels Paulus in der Reihenfolge, in der sie aller Wahrscheinlichkeit nach entstanden sind. Lukas war ein enger Mitarbeiter von Paulus und half ihm bei der Verkündigung der rettenden Botschaft von Jesus; folglich liegt es nahe, die Briefe von Paulus den Büchern von Lukas zuzuordnen.
Daran schließt sich das Matthäus-Evangelium an, verbunden mit zwei Büchern – dem Hebräer- und dem Jakobusbrief. Wie das Matthäus-Evangelium richteten sich diese beiden Briefe ebenfalls vorrangig an Juden, die in Jesus den Messias erkannt hatten.
Dann folgt das Markus-Evangelium (das viele Wissenschaftler für das früheste Evangelium halten), zusammen mit den Briefen von Petrus; denn Markus scheint das Leben von Jesus aus der Sicht von Petrus zu erzählen. Zu dieser Gruppe gehört außerdem der Judasbrief, der dem zweiten Petrusbrief ähnelt.
Die letzte Gruppe beginnt mit dem Johannes-Evangelium, das mit einem Abstand von vielen Jahren eine abstraktere Sichtweise des Lebens von Jesus darstellt und deshalb zu Recht als letztes der vier Evangelien kommt. Es folgen die Briefe von Johannes und die Offenbarung, die in ihrer literarischen Form und ihrer Perspektive einzigartig ist. Sie beschreibt, wie Gottes Plan zur Rettung der gesamten Schöpfung endlich zum Ziel kommt.
Die Geschichte Israels, die ihren Höhepunkt findet im
Leben, Tod und der Auferstehung von Jesus, dem Messias,
die Ankündigung vom
Sieg Gottes über die Feinde der Menschheit, Sünde und Tod,
und die Einladung für
alle Menschen zur Versöhnung mit Gott
und zur Teilhabe an der
Wiederherstellung aller Dinge
werden präsentiert in:DIE BIBEL
Das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte (oder auch «Lukas berichtet von Jesus» und «Die Taten der Apostel») sind zwei Bände desselben Werkes. Sie beginnen mit dem Leben und Wirken von Jesus, dem Messias, und zeichnen die Geschichte der ersten christlichen Gemeinden bis in die Zeit des Autors nach. Die beiden Bände entstanden etwa nach der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Lukas schrieb die beiden Geschichtswerke aus mehreren Gründen. Zunächst einmal wollte er den Nachfolgern von Jesus versichern, dass sie auf das vertrauen konnten, was man sie gelehrt hatte. Theophilus, der die Entstehung und Verbreitung der Bücher förderte, war höchstwahrscheinlich ein römischer Beamter. Im griechischen Originaltext spricht Lukas ihn nämlich in seiner Widmung zu Beginn mit «verehrter Theophilus» an, einem Titel, der normalerweise solchen Amtsträgern vorbehalten war. Lukas beschreibt Theophilus als jemanden, der im christlichen Glauben unterwiesen worden ist. Er will ihm deutlich machen: «Alles, was man dich gelehrt hat, ist zuverlässig und wahr.» Dasselbe wünscht Lukas sicherlich auch den vielen Menschen, denen Theophilus die beiden Bücher zur Verfügung stellt.
Das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte wollen außerdem zeigen, dass der wahre Gott treu ist und man ihm vollkommen vertrauen kann. Das wird schon daran erkennbar, dass er sein Versprechen an das Volk Israel gehalten und ihm Jesus als den langersehnten Messias (oder König) gesandt hat. Dann erzählen die beiden Bände, wie Gott auch die Nichtjuden einlädt, Jesus nachzufolgen. Die Geschichte von Lukas macht also deutlich, dass Gottes Segen auch Menschen wie Theophilus und dessen Freunden gilt. Das ist keine neue Idee, sondern die Erfüllung des wunderbaren Planes, den Gott jahrhundertelang verfolgt hat. Das Volk Israel hatte den Auftrag, Gottes Licht in die ganze Welt zu tragen. Die ersten Nachfolger von Jesus nehmen diesen Auftrag an und verbreiten die Nachricht vom Sieg von Jesus über Sünde und Tod in der ganzen Welt. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die beiden Bände. Paulus und Barnabas erklären ihren jüdischen Zuhörern:
«Der Herr hat uns befohlen:
‹Ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht,
damit du der ganzen Welt die Rettung bringst.›»
Das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte erzählen also, wie Gott zunächst das Volk Israel und dann Menschen aus allen Völkern in die Nachfolge von Jesus ruft. Das spiegelt sich im Aufbau der beiden Geschichtsbände wider. Im ersten Band bewegt sich alles auf Jerusalem zu, das Zentrum jüdischen Lebens. Im zweiten Band bewegen wir uns von Jerusalem weg – hin zu den anderen Nationen. Das Buch endet damit, dass Paulus die rettende Botschaft von Jesus in Rom verkündigt, der Hauptstadt des Römischen Reiches.
Das Geschichtswerk von Lukas ist relativ kurz, verglichen mit ähnlichen Werken der damaligen Zeit, die oft zwanzig oder mehr Bände umfassten. Jedes seiner Bücher deckt einen Zeitraum von ungefähr dreißig Jahren ab. Wie andere Historiker seiner Zeit stellte Lukas die wichtigsten Ereignisse dar und ergänzte sie durch Details, die er aus den ihm zur Verfügung stehenden Quellen entnahm: aus Briefen, Reden, Liedern, Reiseberichten, Prozessdokumenten und biografischen Notizen. (Als Mitarbeiter und Begleiter des Apostels Paulus auf dessen Reisen hatte er zu all diesen Quellen Zugang.)
Der erste Band, das Lukas-Evangelium, beginnt mit einem Einleitungsteil, der die Hauptthemen des ganzen Werkes anspricht; er berichtet von der Kindheit und Jugend von Jesus. Danach kann man das Buch in drei Abschnitte einteilen:
Der erste Abschnitt erzählt vom Wirken von Jesus in Galiläa, dem nördlichen Teil Israels.
Der zweite Abschnitt beschreibt eine lange Reise nach Jerusalem; Jesus lehrt und beantwortet Fragen; er erklärt, was es bedeutet, ihm nachzufolgen.
Der dritte Abschnitt berichtet, wie Jesus in Jerusalem sein Leben opferte und dann als Herr und Retter der Welt von den Toten auferstand.
Der zweite Band, die Apostelgeschichte, lässt sich in sechs Teile gliedern. Jeder davon beschreibt, wie die Gemeinschaft der Nachfolger von Jesus die rettende Botschaft über Jerusalem hinaus immer weiter ausbreitet. Wo ein neuer Teil beginnt, taucht immer in Varianten die Bemerkung auf: «Gottes Botschaft breitete sich immer stärker aus, und immer mehr Menschen schenkten ihr Glauben.»
In der ersten Phase entsteht in Jerusalem eine Gemeinschaft, die Griechisch spricht und dadurch in der Lage ist, die Botschaft im gesamten Reich zu verkünden.
In der zweiten Phase breitet sich diese Gemeinschaft in ganz Israel aus.
In der dritten Phase werden auch Nichtjuden in die Gemeinschaft der Juden aufgenommen.
Im vierten Teil sendet die Gemeinschaft ihre Botschafter nach Westen aus, in die bevölkerungsreiche römische Provinz Asia.
In der fünften Phase betreten diese Botschafter erstmals europäischen Boden.
In der sechsten Phase erreicht die Gemeinschaft die Hauptstadt Rom und dringt bis in die höchsten gesellschaftlichen Kreise vor. Gottes Einladung wird somit allen Völkern überbracht.
Verehrter Theophilus! Schon viele haben versucht, all das aufzuschreiben, was Gott unter uns getan hat, so wie es uns die Augenzeugen berichtet haben, die von Anfang an dabei waren. Ihnen hat Gott den Auftrag gegeben, die rettende Botschaft weiterzusagen. Auch ich habe mich entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So wirst du feststellen, dass alles, was man dich gelehrt hat, zuverlässig und wahr ist.
♦♦♦
Als Herodes König von Judäa war, lebte dort ein Priester namens Zacharias. Er gehörte zur Dienstgruppe Abija. Wie Zacharias stammte auch seine Frau Elisabeth aus der Familie von Aaron. Beide lebten nach Gottes Willen und hielten sich in allem genau an seine Gebote und Ordnungen. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth konnte keine bekommen, und beide waren inzwischen alt geworden.
Wieder einmal tat Zacharias seinen Dienst als Priester vor Gott, weil die Gruppe Abija an der Reihe war. Wie üblich wurde ausgelost, wer zur Ehre Gottes im Tempel den Weihrauch anzünden sollte. Das Los fiel auf Zacharias.
Er betrat den Tempel, während die Volksmenge draußen betete. Plötzlich sah er auf der rechten Seite des Räucheropferaltars einen Engel des Herrn stehen. Sein Anblick flößte Zacharias Angst und Schrecken ein.
Doch der Engel sagte zu ihm: «Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen! Du wirst über dieses Kind froh und glücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Er wird weder Wein noch andere berauschende Getränke zu sich nehmen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, und er wird viele in Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen. Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia wird er das Kommen Gottes vorbereiten: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können. So wird er das ganze Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen.»
«Woran kann ich erkennen, dass deine Worte wahr sind?», fragte Zacharias erstaunt den Engel. «Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon alt!» Der Engel antwortete: «Ich bin Gabriel und stehe unmittelbar vor Gott als sein Diener. Er gab mir den Auftrag, dir diese gute Nachricht zu überbringen. Was ich gesagt habe, wird sich erfüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber weil du meinen Worten keinen Glauben geschenkt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eintrifft.»
Inzwischen wartete die Menschenmenge draußen auf Zacharias. Alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er endlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Daran erkannten sie, dass er im Tempel eine göttliche Erscheinung gehabt haben musste. Zacharias verständigte sich durch Handzeichen mit ihnen und blieb stumm. Als die Zeit seines Tempeldienstes vorüber war, kehrte er nach Hause zurück.
Nur wenig später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. In den ersten fünf Monaten lebte sie völlig zurückgezogen und verließ das Haus nicht. «Der Herr hat an mich gedacht und mir geholfen», sagte sie. «Nun kann mich niemand mehr verachten, weil ich keine Kinder habe.»
♦Lk
Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa. Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen. Sie war noch unberührt und mit Josef, einem Nachkommen von König David, verlobt.
Der Engel kam zu ihr und sagte: «Sei gegrüßt, Maria! Der Herr ist mit dir! Er hat dich unter allen Frauen auserwählt.» Maria erschrak über die Worte des Engels und fragte sich, was dieser Gruß bedeuten könnte. «Hab keine Angst, Maria», redete der Engel weiter. «Gott hat dich zu etwas Besonderem auserwählt. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus soll er heißen. Er wird mächtig sein, und man wird ihn Sohn des Höchsten nennen. Gott, der Herr, wird ihm die Königsherrschaft seines Stammvaters David übergeben, und er wird die Nachkommen von Jakob für immer regieren. Seine Herrschaft wird niemals enden.»
«Wie soll das geschehen?», fragte Maria den Engel. «Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen.» Der Engel antwortete ihr: «Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen. Darum wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden. Selbst Elisabeth, deine Verwandte, von der man sagte, dass sie keine Kinder bekommen kann, ist jetzt im sechsten Monat schwanger. Sie wird in ihrem hohen Alter einen Sohn zur Welt bringen. Gott hat es ihr zugesagt, und was Gott sagt, das geschieht!»
«Ich will mich dem Herrn ganz zur Verfügung stellen», antwortete Maria. «Alles soll so geschehen, wie du es mir gesagt hast.» Darauf verließ sie der Engel.
♦Lk
Bald danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Judäa und eilte so schnell wie möglich in die Stadt, in der Elisabeth und ihr Mann Zacharias wohnten. Sie betrat das Haus und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth Marias Stimme hörte, bewegte sich das Kind lebhaft in ihr. Da wurde sie mit dem Heiligen Geist erfüllt und rief laut: «Dich hat Gott gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist das Kind, das in dir heranwächst! Womit habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn kaum hörte ich deine Stimme, da hüpfte das Kind in mir vor Freude. Wie glücklich kannst du dich schätzen, weil du geglaubt hast! Was der Herr dir angekündigt hat, wird geschehen.»
Da begann Maria, Gott zu loben:
«Von ganzem Herzen preise ich den Herrn.
Ich freue mich über Gott, meinen Retter.
Mir, seiner Dienerin, hat er Beachtung geschenkt,
und das, obwohl ich gering und unbedeutend bin.
Von jetzt an und zu allen Zeiten wird man mich glücklich preisen,
denn Gott hat große Dinge an mir getan,
er, der mächtig und heilig ist!
Seine Barmherzigkeit bleibt für immer und ewig,
sie gilt allen Menschen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.
Er streckt seinen starken Arm aus
und fegt die Hochmütigen mit ihren stolzen Plänen hinweg.
Er stürzt Herrscher von ihrem Thron,
Unterdrückte aber richtet er auf.
Die Hungrigen beschenkt er mit Gütern,
und die Reichen schickt er mit leeren Händen weg.
Seine Barmherzigkeit hat er uns, seinen Dienern, zugesagt,
ja, er wird seinem Volk Israel helfen.
Er hat es unseren Vorfahren versprochen,
Abraham und seinen Nachkommen hat er es für immer zugesagt.»
♦Lk
Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
♦Lk
Für Elisabeth kam die Stunde der Geburt, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Als Nachbarn und Verwandte hörten, dass Gott so barmherzig mit ihr gewesen war, freuten sie sich mit ihr.
Am achten Tag nach der Geburt kamen sie zur Beschneidung des Kindes zusammen. Sie wollten es Zacharias nennen – so wie sein Vater. Doch Elisabeth widersprach: «Nein, er soll Johannes heißen!» «Aber keiner in deiner Verwandtschaft trägt diesen Namen!», wandten die anderen ein. Sie fragten den Vater durch Handzeichen: «Wie soll dein Sohn heißen?» Zacharias ließ sich eine Tafel geben und schrieb darauf: «Sein Name ist Johannes.» Darüber wunderten sich alle. Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben.
Ehrfürchtiges Staunen ergriff alle, die in dieser Gegend wohnten, und im ganzen Bergland von Judäa sprachen die Leute über das, was geschehen war. Nachdenklich fragten sie sich: «Was wird aus diesem Kind noch werden?» Denn es war offensichtlich, dass Gott etwas Besonderes mit ihm vorhatte.
Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündete, was Gott ihm eingegeben hatte:
«Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!
Er ist zu unserem Volk gekommen und hat es befreit.
Er hat uns einen starken Retter geschickt,
einen Nachkommen seines Dieners David.
So hatte er es durch seine heiligen Propheten schon vor langer Zeit verkündet:
Er wird uns vor unseren Feinden retten
und aus der Hand aller Menschen, die uns hassen.
Damit erweist er sich unseren Vorfahren gegenüber barmherzig
und zeigt, dass er seinen heiligen Bund nicht vergessen hat,
den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat.
Darin sagt er ihm zu, dass er uns, seine Nachkommen,
aus der Hand unserer Feinde befreit.
Dann können wir ohne Furcht in seiner Gegenwart leben
und ihm unser Leben lang dienen
als Menschen, die ihm gehören und seinen Willen tun.
Und dich, mein Sohn, wird man einen Propheten des Höchsten nennen.
Du wirst vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bahnen.
Seinem Volk wirst du zeigen,
dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird.
Gott vergibt uns, weil seine Barmherzigkeit so groß ist.
Aus der Höhe kommt das helle Morgenlicht zu uns, der verheißene Retter.
Dieses Licht wird allen Menschen leuchten,
die in Finsternis und Todesfurcht leben;
es wird uns auf den Weg des Friedens führen.»
♦Lk
Johannes wuchs heran und wurde zu einem verständigen und klugen Mann. Er zog sich in die Einsamkeit der Wüste zurück bis zu dem Tag, an dem er öffentlich vor dem Volk Israel auftrat.
♦♦
In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen.
Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen.
So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem. Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete.
In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.
In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden. Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: «Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!»
Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten:
«Ehre sei Gott im Himmel!
Denn er bringt der Welt Frieden
und wendet sich den Menschen in Liebe zu.»
♦Lk
Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Hirten: «Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkünden ließ.»
Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag. Als sie es sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte. Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt.
Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.
Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
♦Lk
Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte.
Als die Zeit vorüber war, in der laut dem Gesetz von Mose eine Frau nach der Geburt als unrein gilt, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. Denn im Gesetz des Herrn heißt es: «Jeder älteste Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier sollen dem Herrn gehören.» Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Maria dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern.
Damals wohnte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf den Retter Israels. Der Heilige Geist ruhte auf Simeon, und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er den Christus, den vom Herrn gesandten Retter, gesehen hätte. Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef ihr Kind hereinbrachten, um es – wie im Gesetz vorgeschrieben – Gott zu weihen, nahm Simeon Jesus in seine Arme und lobte Gott:
«Herr, du hast dein Wort gehalten,
jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben.
Ich habe es mit eigenen Augen gesehen:
Du hast uns Rettung gebracht,
die ganze Welt wird es erfahren.
Dein Licht erleuchtet alle Völker,
und deinem Volk Israel bringt es Größe und Herrlichkeit.»
♦Lk
Maria und Josef wunderten sich über seine Worte. Simeon segnete sie und sagte dann zu Maria: «Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Israeliten vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch ihn setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden. So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen.»
An diesem Tag hielt sich auch die alte Prophetin Hanna im Tempel auf, eine Tochter von Phanuël aus dem Stamm Asser. Sie war nur sieben Jahre verheiratet gewesen, seit langer Zeit Witwe und nun eine alte Frau von 84 Jahren. Hanna brachte ihre ganze Zeit im Tempel zu. Um Gott zu dienen, betete und fastete sie Tag und Nacht.
Während Simeon noch mit Maria und Josef sprach, trat sie hinzu und begann ebenfalls, Gott zu loben. Allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten, erzählte sie von diesem Kind.
Nachdem Josef und Maria alle Vorschriften erfüllt hatten, die das Gesetz des Herrn fordert, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. Das Kind wuchs gesund heran, erfüllt mit göttlicher Weisheit, und Gottes Segen ruhte sichtbar auf ihm.
♦♦
Jahr für Jahr besuchten Josef und Maria das Passahfest in Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt war, gingen sie wie gewohnt dorthin und nahmen ihn mit. Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten. Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs. Nachdem sie einen Tagesmarsch weit gekommen waren, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu suchen. Als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie besorgt um und suchten ihn überall in Jerusalem.
Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen.
Alle wunderten sich über sein Verständnis und seine Antworten.
Die Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. «Kind», fragte ihn Maria, «wie konntest du uns nur so etwas antun? Dein Vater und ich haben dich überall verzweifelt gesucht!»
«Warum habt ihr mich gesucht?», erwiderte Jesus. «Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?» Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.
Dann kehrte Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück, und er war ihnen gehorsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über das nach, was geschehen war.
So wuchs Jesus heran, und seine Weisheit nahm zu. Je älter er wurde, desto mehr Ansehen fand er bei Gott und bei den Menschen.
♦♦
Es war im 15. Regierungsjahr von Kaiser Tiberius. Pontius Pilatus verwaltete als Statthalter die Provinz Judäa; Herodes herrschte über Galiläa, sein Bruder Philippus über Ituräa und Trachonitis, und Lysanias regierte in Abilene; Hannas und später Kaiphas waren die Hohenpriester. In dieser Zeit sprach Gott zu Johannes, dem Sohn von Zacharias, der in der Wüste lebte.
Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: «Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.» So erfüllte sich, was im Buch des Propheten Jesaja steht:
«Jemand ruft in der Wüste:
‹Macht den Weg frei für den Herrn!
Räumt alle Hindernisse weg!
Jedes Tal soll aufgefüllt,
jeder Berg und Hügel abgetragen werden,
krumme Wege sollen begradigt
und holprige Wege eben werden!
Dann werden alle Menschen sehen, wie Gott Rettung bringt!›»
♦Lk
Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Aber er hielt ihnen entgegen: «Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch auf den Gedanken gebracht, ihr könntet dem kommenden Gericht Gottes entrinnen? Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt! Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ‹Abraham ist unser Vater!› Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen für Abraham hervorbringen.
Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.»
Da wollten die Leute wissen: «Was sollen wir denn tun?» Johannes antwortete: «Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keins besitzt. Und wer etwas zu essen hat, soll seine Mahlzeit mit den Hungrigen teilen.»
Es kamen auch Zolleinnehmer, die sich taufen lassen wollten. Sie fragten: «Lehrer, und wir? Wie sollen wir uns verhalten?» Johannes wies sie an: «Verlangt nur so viel Zollgebühren, wie ihr fordern dürft!»
«Und was sollen wir tun?», erkundigten sich einige Soldaten. «Plündert nicht und erpresst niemand! Seid zufrieden mit eurem Sold», antwortete ihnen Johannes.
Die Leute ahnten, dass bald etwas geschehen würde, und alle fragten sich, ob nicht Johannes der Christus, der ersehnte Retter, sei. Doch Johannes erklärte öffentlich: «Ich taufe euch mit Wasser, aber nach mir wird ein anderer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Er hat schon die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Den Weizen wird er in seine Scheune bringen, die Spreu aber wird er in einem Feuer verbrennen, das nie verlöscht.»