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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Aufführungsanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: „Um Gotteswillen, das macht man doch nicht.“ – mit diesen Worten kommentiert Richter Brack den Selbstmord Hedda Gablers am Ende der gleichlautenden Inszenierung von Thomas Ostermeier (Premiere: 26. Oktober 2005 im Saal B der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin). Es sind gleichzeitig die Worte, die am stärksten auf das um eine „heile Fassade“ bemühte Selbstverständnis jenes Bürgertums zurückweisen, wie man es zur Zeit Henrik Ibsens vorfand. Ostermeier indes verlegt das ursprüngliche Setting Ibsens vom 19. Jahrhundert ins Hier und Jetzt der Gegenwart: Die Protagonisten bewegen sich im Berliner „Mitte-Loft“, die Duellpistolen des alten General Gablers sind Kleinkaliberwaffen gewichen, die Notizzettel modernen Notebooks. Die dramatische Vorlage in der zeitgemäßen Übersetzung Hinrich Schmidt-Henkels wurde entsprechend modernisiert und verdichtet. Hedda Gabler die zweite von drei Ibsen-Inszenierungen durch Ostermeier. Allen drei Arbeiten gemein ist die Zusammenarbeit zwischen Ostermeier und dem Bühnenbilder Jan Pappelbaum. Pappelbaum arbeitet in allen drei Inszenierungen mit einem freistehenden, drehbaren Podest im „leeren Raum“ der Schaubühne. Die nachfolgende Arbeit untersucht, inwiefern Pappelbaums Bühne Wohlstands- und Selbstinszenierung im Alltag bedingt bzw. in ihrer Funktionalität auf eine solche hin angelegt ist. Hierzu werden zunächst die intermedialen Verflechtungen zwischen Bühnenbild der Inszenierung und der klassischen modernen Architektur des 20. Jahrhunderts offengelegt. Auf eine nähere Betrachtung der Bedeutung und Funktion des Wohnens unter Rückbezug auf die Ausführungen Bazon Brocks folgt schließlich die Erörterung der These, dass sich Pappelbaums „Bühnenskulptur mit fehlenden Fassaden“ als eine zentrale Chiffre der vorliegenden Inszenierung verstehen lässt.
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