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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Theorie & Ästhetik - Theatralität als Wahrnehmungsform, Sprache: Deutsch, Abstract: „All the world's a stage / And all the men and women merely players“ heißt es in Shakespeares Stück „As You Like It“. In Zeiten von globaler Vernetzung und weltumspannenden Kommunikationsstrukturen gewinnt diese Phrase des Melancholikers Jaque an neuer Qualität. Seit das Internet mit Beginn der neunziger Jahre über die amerikanischen Universitäten hinaus öffentlich zugänglich wurde, hat es, wie Sandbothe lakonisch kommentiert, in den vergangenen Jahren geradezu „biologische Wachstumsraten“ erlebt und kann als einer der Katalysatoren für die „zweite Moderne“gelten. Steve Dixon, Wissenschaftler des Digital Performance Archive, konstatiert in seinem Werk Digital Performance, dass im Zuge der digitalen Revolution Performances in unserem Alltag etwas Allgegenwärtig geworden sind. Doch wo ist die Bühne zu verorten, auf der sich eben diese Performances vollziehen? Sicherlich handelt es sich nicht um die Summe der zerstreuten Örtlichkeiten, an denen ihre Akteure lokalisiert werden können. In diesem Sinne handelt es sich bei der „Welt als eine Bühne“ überhaupt nicht um einen konkreten Ort, dem sich geographische Koordinaten oder physikalische Qualitäten wie Länge und Breite zuweisen ließen, sondern vielmehr um einen simulierten Raum. Genauer gesagt handelt es sich um einen virtuellen, medial vermittelten Raum bzw. eine virtuelle Welt. Virtuelle Welten, wie sie als Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit fungieren, sind internetbasierte 3D-Architekturen wie Second Life, World of Warcraft oder die im asiatischen Raum verbreitete Plattform HiPiHi. In diesen „Räumen“ können Menschen, sofern sie über die entsprechenden Zugangsmöglichkeiten und das erforderliche Know-how verfügen, zu Schauspielern, kann die ganze Welt zu einer Bühne werden. Wenn man sich den oben genannten Beispielen aus einer theatralen Perspektive nähern möchte, muss zunächst geklärt werden, auf welche Art und Weise sich Phänomene wie Second Life u. ä. zu Begriffen von Theatralität verhalten. Neben einer Reihe von anderen Aspekte stellt sich in diesem Zusammenhang auch immer die Frage nach Körperlichkeit. Diese Arbeit versucht Antworten auf die Fragen zu finden, inwieweit sich Körperlichkeit in virtuellen Realitäten überhaupt manifestiert, wenn ja, wie diese einzuordnen ist, und nicht zuletzt inwiefern der Begriff der physischen Ko-Präsenz als Ausschlusskriterium noch berechtigt ist.
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