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Die Geschichte ist ein Ableger von "Windheart-Der Herzenswunsch" und die Fortsetzung von "Die Candelia Einhörner-Futurum & Linda". In diesem Einhornabenteuer geht es um die Lebensgeschichten des Einhorns Sidus Igne und dem Mädchen Anita. Dabei müssen beide Verluste verkraften, bevor sie sich begegnen.
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
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Kapitel 1
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Sidus Igne stand auf einer Lichtung und wartete auf Futurum. Candelia, die Einhornwelt, lag in einem lieblichen Tal inmitten Norddeutschlands. Wenn Sidus Igne den Kopf nach oben reckte, erahnte er einen schimmernden Schleier, der zwischen den Hügelkuppen aufgespannt schien. Das war Candelias unsichtbarer Schutzschild. Sidus Igne fühlte sich sicher. Endlich erschien sein Großvater. Sidus Igne kuschelte sich an ihn.
Danach fragte er ihn: „Worüber wollen wir uns unterhalten? Du hattest gemeint, dass es für mich wichtig wäre.“
Futurum erklärte ihm: „Allerdings, das ist für dich sehr bedeutsam. Zuerst sollst du mir sagen, was deiner Ansicht nach Erwachsensein bedeutet.“
Das Fohlen überlegte und schaute ihn ratlos an: „Ich kann es dir nicht sagen.“
„Das ist nicht schlimm, weil ich dir das nun verraten werde. Erwachsensein heißt nur, dass man weiß, was Verantwortung ist und welche Folgen das eigene Handeln haben wird. Mehr ist das nicht“, sprach er in einem weisen Ton.
Sidus Ignes Gedanken beschäftigten sich eine Weile damit.
Er fragte: „Bedeutet das, wenn ich älter bin, dass ich mich trotzdem in der Freizeit wie ein Fohlen verhalten darf?“
„Ich sehe keinen Grund, warum du und deine Schwester Animo das nicht machen dürften. Andere Einhörner betrachten das anders. Aber deren Meinung sollten Animo und du ignorieren. Ihr werdet nur unglücklich, wenn ihr versucht, euch immer nach der Meinung anderer zu richten.“
„Ich glaube nicht, dass meine Eltern es genauso sehen. Ich könnte mit ihnen und auch anderen Probleme bekommen.“
„Ich werde mit ihnen heute darüber reden. Sie sollen dich und Animo da unterstützen. In diesem Zusammenhang müssen wir folgende Sache besprechen. In unserer Familie ist man nur dann mutig und entschlossen, wenn eine ernste Situation einen dazu zwingt. Für andere Dinge ist das total unvernünftig und dumm. Deshalb erwarte ich von dir, dass du dich auch so verhalten wirst. Es ist egal, wenn du bei Mutproben als Feigling beschimpft wirst. Das ist die Sache überhaupt nicht wert! Ich spreche aus eigener Erfahrung.“
Sidus Igne ließ die Worte seines Großvaters in seinem Kopf wirken, bevor er sich dazu äußerte: „Das wird mir sicher sehr schwer fallen. Andere werden mich sicher wegen der verweigerten Mutproben als feige bezeichnen. Woher soll ich denn wissen, dass ich, wenn es darauf ankommt, mutig genug bin?“
„Mein lieber Sidus Igne, bedenke, dass ich und deine Vorfahren das auch geschafft haben. Warum solltest du das nicht können?“ Sein Opa lächelte ihn freundlich an.
„In Ordnung, ich werde es zumindest versuchen, obwohl ich Zweifel habe. Stimmt es, dass alle Menschen uns feindlich gesonnen sind?“
„Nein, das kann man nicht pauschalisieren. Generell sollte man so etwas nicht tun. Es gibt durchaus Menschen, die sich gegenüber Einhörnern respektvoll und freundlich verhalten. Leider gibt es von ihnen nur wenige.“
„Wie erkenne ich eine solche gute Person?“
„Da brauchst du unbedingt Erfahrung und ein Gespür dafür, da Menschen ihr wahres Gesicht verbergen können, was für unerfahrene Einhörner sehr gefährlich ist. Du könntest das mit deinem Leben bezahlen.“
Sidus Igne blickte ihn schockiert an. Anschließend fragte er ihn: „Bist du schon einem guten Menschen begegnet?“
„Ja, das habe ich schon erlebt. Dieser Mensch heißt Linda. Ohne ihre Hilfe hätten mich Jäger gefangen genommen und sicher getötet.“
„Hast du noch Kontakt zu ihr?“
„Ich versuche, sie so oft es geht zu besuchen. Wir sind gute Freunde geworden.“
Futurum überlegte und fragte ihn: „Hast du Lust, Candelia einmal zu verlassen? Willst du einen Ausflug mit mir machen?“
Sidus Ignes Augen strahlten vor Begeisterung.
„Na klar habe ich Lust darauf. Werden wir mit meinen Eltern und Animo unterwegs sein?“
„Eigentlich wollte ich das nur mit dir machen. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn auch Animo dabei wäre. Allerdings ist sie noch etwas zu jung dafür. Möchtest du, dass dein Vater oder deine Mutter uns begleiten?“
„Ähm …, nein, keiner der beiden braucht mitzukommen.“ Er grinste dabei. „Und wann findet der Ausflug statt? Wohin wandern wir?“
„Das machen wir morgen. Lass dich überraschen, wohin wir gehen. Das heißt, dass du heute sehr früh schlafen gehen solltest, weil wir morgen früh aufstehen müssen.“