Windheart - Sam Finch - E-Book

Windheart E-Book

Sam Finch

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Beschreibung

In dem Buch geht es um wichtige Fragen, ob man jemanden zu Weihnachten unbedingt eine Sache schenken sollte und was im Leben wichtig ist.

Das E-Book Windheart wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Freundschaft, Liebe, Selbstlosigkeit, Weihnachten, Geborgenheit, Familie, Abenteuer, Einhorn, Wiedergeburt, Tierheim

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Windheart

Windheart

Das Weihnachtseinhorn

Sam Finch

Ich bedanke mich an Sternengaukler für die Unterstützung bei der Geschichte und an TAS Schmalkalden für die Erlaubnis den Tierschutzverein namentlich zu erwähnen.

Sam Finch ist Jahrgang 1981, kommt aus Hamburg, mag Franzbrötchen und seine Hobbys sind Filme und Serien schauen, Geschichten schreiben, Bücher lesen und Hörspiele hören. Seine ursprünglichen Wurzeln kommen aus Thailand.

© 2021 Sam Finch

Lektorat: Romina Heidrich

Coverdesign von: Blackflame

Illustriert von: Nici, Blackflame

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN Softcover: 978-3-347-47917-3

ISBN Hardcover: 978-3-347-47918-0

ISBN E-Book: 978-3-347-47924-1

ISBN Großdruck: 978-3-347-47926-5

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Kapitel 1

„Was wünschst Du Dir zu Weihnachten?“, wollte Windheart von ihrer menschlichen Freundin Patricia wissen.

„Ich bin wunschlos glücklich, weil du über die Weihnachtstage bei mir bist“, antwortete ihre Gastgeberin.

Die liebevolle Frau, deren Rufname Patricia war, hatte nur noch Windheart als einzig wahre Freundin. Windheart war ein geflügeltes Einhorn, die als Zauberwesen auch die Bezeichnung Alicorn trugen. Das goldmähnige Jungtier wusste, dass die Einsamkeit für Patricia schwer zu ertragen war. In der Gegend streunten viele Einhornjäger herum, aufgrund dessen Windheart ihre Freundin leider nicht so oft besuchen konnte. Gerne wäre sie häufiger bei Patricia gewesen, aber die Gefahr für sie war einfach zu groß. Dennoch nutzte sie jede halbwegs sichere Gelegenheit aus, um ihr einen Besuch abzustatten.

Auch an diesem Tag, war Windheart zu Patricia gelaufen. Beide befanden sich im Wohnzimmer und machten sich bereit, den frisch besorgten Weihnachtsbaum zu schmücken, dessen Tannenduft sich bereits im ganzen Haus ausgebreitet hatte. Er sorgte für dieses typisch weihnachtliche, wohlige Gefühl.

Das Zauberwesen schaute sich einen Moment lang um. Im Raum standen zwei lange weiße Sofas, bestückt mit vielen blauen Kissen, die sich in allen Größen und Formen hervorhoben. Sie erblickte einen rundlichen schwarzen Tisch, der mit seiner flachen Form kaum mehr als die Fernsehzeitung, die Fernbedienung und eine benutzte Kaffeetasse umfasste. An den gelb gestrichen Wänden standen drei braune Schränke, die in unterschiedlichster Höhen die Wände zierten und durch verschiedene Bilder ergänzt wurden.

Mit Hilfe ihres magischen silbernen Horns, schwebten mehrere rote Christbaumkugeln auf sie zu, die vorsichtig und im angemessenen Abstand am Baum platziert wurden.

Nachdem jener fertig geschmückt war legte sich Patricia mit dem Rücken auf eines der Sofas, was Windheart dazu veranlasste, es ihr gleich zu tun. Das tat sie nach Möglichkeit direkt daneben, was bei ihrer Statur jedoch eher komisch aussah. Beide rückten nun etwas näher und genossen die Zweisamkeit. Patricia streichelte Windhearts Fell. Das Alicorn spürte dadurch ihre fast schon mütterliche Zuneigung, die ihr selbst unter der ständigen Gefahr, von Jägern entdeckt zu werden, ein angenehmes Gefühl der Sicherheit vermittelte. Dieser Moment war vergleichbar wie ein angenehm warmes Bad, aus dem man sich auch Stunden später immer noch nicht erheben wollte. Doch irgendwann musste sich das Alicorn zurückziehen.

So flog Windheart zu ihrem Gästezimmer. Ihr frisch bezogener Schlafplatz befand sich im ersten Stockwerk des Hauses und hatte zwei große Fenster, einen gelben Stuhl und grüne stachelige Kakteen blühten auf der Fensterbank. Ihr hellbraunes Bett war von Patricia für das Zauberwesen so hergerichtet worden, dass es ihr Gewicht ohne Probleme tragen konnte.

Denn in der Vergangenheit kam es tatsächlich einmal vor, dass das Bett zusammengebrochen war, da eben auch ein Jungtier so einiges wiegen konnte und besonders mit seiner verspielten, stürmischen Art nicht immer direkt an das nicht ganz für ihr Gewicht ausgelegte Lattenrost des Bettes dachte. Dieser Anblick war zwar lustig, wenn Windheart auf dem kaputten Möbelstück, oftmals mit schuldbewusstem Blick, vorgefunden wurde. Ärgerlich war es aber schon, schließlich musste das zerstörte Liegemöbel nun wieder ersetzt werden. Nun legte sich das Alicorn bäuchlings auf die Matratze, auf der zusätzlich noch mehrere kuschelige Decken lagen.

Obwohl ihre Freundin kein Weihnachtsgeschenk erwartete, hatte das Jungtier den Plan gefasst, ihr etwas ganz Besonderes zu schenken. Allerdings waren ihre bisherigen Überlegungen nicht mit einer sonderlich einfallsreichen Idee belohnt worden, weswegen ihre Überlegungen auch heute andauerten. Nach und nach machte sich ihre Müdigkeit bemerkbar. Ihr zog es bleischwer die Augen zu, noch während sie sich darüber ärgerte, auf keine gute Idee gekommen zu sein. Egal, wie sehr sie sich auch angestrengt hatte.

Patricias Hahn weckte das Alicorn durch das unüberhörbare Krähen. Vermutlich machte dieser den Garten wieder einmal unsicher. Das Alicorn hatte einen seltsamen Traum. Sie befand sich in einem Waldstück eingehüllt in weißem Nebel. Ein weiblicher Engel tauchte plötzlich vor ihr auf und bat sie den Weihnachtsmann so schnell es ging zu besuchen. Dies sei von besonderer Wichtigkeit. Was aber genau daran so wichtig war, dies erklärte ihr der Engel nicht.

Warum möchte meine Oma, dass ich zum Weihnachtsmann fliegen soll? Was hat das zu bedeuten? Dachte das Einhorn, als sie kurz nach dem verwirrenden Traum erwacht war und sich einen Moment lang im Zimmer umgesehen hatte. Sie wusste trotz allem genau, dass der Engel im Traum ein Symbol für ihre Großmutter gewesen war.

Ihr Bauchgefühl riet ihr, dass sie dort hinfliegen sollte. Den Grund ihrer Reise, sah sie nicht in dem geplanten Geschenk für ihre Freundin. Aber was konnte es nur sein? Windheart fiel absolut nichts ein, weswegen ihr Besuch so bedeutsam sein sollte.

Zunächst flog sie ins Badezimmer, um ihr weißes Fell und ihre goldene Mähne mit Hilfe ihres magischen Silberhorns wieder ordentlich und schön herzurichten. Dann meldete sich pünktlich und lautstark ihr Magen. Sie flatterte hinunter, hinweg über eine dunkelbraune, etwas ausgetretene Holztreppe, um so zur Küche zu gelangen. Dort angekommen erwartete sie ihre Gastgeberin bereits. Patricia saß auf einem braunen Holzstuhl und trank gerade einen warmen Tee aus einer grünen Tasse. Auf dem Esstisch lagen ein weißer Teller mit zwei Franzbrötchen darauf, eine Glasschale mit drei Orangen, eine blaue Wasserflasche, eine Packung Milch, eine silberne Thermoskanne und eine Zeitung. Windheart entdeckte einen großen silberfarbenen Metalleimer. Aus ihm strömte heißer Dampf heraus, der nach warmen Brei duftete.

„Guten Morgen, Windheart.“

„Guten Morgen Patricia. Hast du gut schlafen können? Ich hatte einen angenehmen Schlaf.“

„Ja, ich habe auch recht gut geschlafen.“

Das Jungtier versuchte das Frühstück zu genießen. Der Traum der letzten Nacht ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, so dass sie während des gesamten Frühstücks darüber grübeln musste.

Als das Frühstück sich dem Ende neigte, blickte Windheart sich weiter um und bemerkte einen Kalender, der an der gegenüber liegenden Wand hing. Heute war bereits der 23. Dezember. Sie erblickte den Kühlschrank, auf dem ein paar Fotos hingen. Die Bilder zeigten die Gastgeberin und ihre verstorbene Freundin Alice. In diesem Moment wurde Windheart wieder bewusst, wie sehr Patricia um ihre Freundin trauern musste. Jemanden zu verlieren, den man so liebte - das musste wirklich schlimm sein.

Später, nachdem der Baum geglänzt und geleuchtet hatte, wie sie es bereits seit einigen Jahren zu Weihnachten kannte und liebte, zog sich das Zauberwesen wieder in sein Zimmer zurück. Sie bemerkte nicht, dass Patricia ihr gefolgt war und nun unerwarteter Weise vor ihr stand, um sich kurz danach auf einen Stuhl sinken zu lassen.

Hatte sie etwa bemerkt, das Windheart immer wieder mit ihren Gedanken abwesend war? Hoffentlich glaubte sie nicht, dass es Windheart hier nicht gefiel. Denn das Gegenteil war der Fall. Seit Monaten freute sie sich darauf, das Fest wieder hier zu verbringen.

„Windheart, ich muss noch ein paar wichtige Besorgungen in der Stadt machen, die vermutlich einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Das du dieses Jahr so früh kommst, war ja so nicht geplant. Aber ich weiß, du kommst auch allein zurecht. Es kann nämlich sein, dass ich erst morgen Abend wieder zurück bin“, erklärte die Frau.

„Das verstehe ich natürlich. Die Tiere des Gnadenhofs sollen über die Feiertage gut versorgt sein“, sagte daraufhin das Zauberwesen.

Seit Windheart sie kannte, setzte sich Patricia für das Wohl derer ein, die sich nicht selbst helfen konnten. Dieser Ort war sehr weitläufig und fasste zehn Ställe, drei große Koppeln und viele Gatter. Dort lebten unter anderem Pferde, Katzen, Hunde und Esel. Der nicht allzu weit entfernte Gnadenhof, auf dem sie immer noch fleißig mitarbeitete, forderte allerdings nicht nur Liebe und Ausdauer, sondern auch viel Arbeit und Zeit. Schließlich waren es einige Tiere, die dort ein neues Zuhause gefunden hatten, um ihren Lebensabend in Ruhe verbringen zu können. Zudem mussten Futter, Medikamente und alles weitere, was sie so brauchten, regelmäßig aufgefüllt werden. Besonders über die Feiertage musste ein guter Vorrat vorhanden sein. Das Patricia also viel zu tun hatte, war dem Einhorn somit nicht neu.

„Bitte verlass in meiner Abwesenheit nicht das Haus“, wies Patricia Windheart an.

„Die Einhornjäger. Ich kenne deine Sorgen gut. Auch ich habe Angst vor ihnen. Ich verspreche dir, mich unauffällig zu verhalten“, sicherte das Alicorn Patricia zu und entschied sich, ihrer Gastgeberin zunächst noch nichts von ihrem Traum zu erzählen.

Nachdem jene sich dann auf den Weg gemacht hatte, schaute das Jungtier aus einem der Fenster. Draußen lag jetzt