Die Chi-Küche - Michael Dietz - E-Book

Die Chi-Küche E-Book

Michael Dietz

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Beschreibung

Yin & Yang in Harmonie: In der 5-Elemente-Lehre finden wir das traditionelle Wissen um die Lebensenergie – das CHI. Es fließt, wenn die Elemente, das Yin und das Yang in unserem Körper im Gleichgewicht sind. Richten wir unseren Speiseplan darauf aus, entspricht er dem biologischen Programm, das seit Urzeiten in unseren Zellen abläuft. Die Folge sind optimale Vitalität, Ausgeglichenheit und Wohlgefühl. Koch und Coach Michael Dietz verrät Ihnen, wie dieses energetische Verständnis von Essen heute umgesetzt werden kann. Dabei räumt er auch mit vielen Missverständnissen über Säuren und Basen – die Entsprechung von Yin und Yang in der Nahrung – auf. Mit einfachen veganen Rezepten, die voller Energie und Geschmack stecken, können Sie täglich etwas für Ihr Chi, Ihre Gesundheit und Ihren Gaumen tun.

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Seitenzahl: 105

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ISBN 978-3-8434-6281-5

Michael Dietz:

Die Chi-Küche

Energetisch kochen und leben

Copyright © 2015 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Simone Fleck, Schirner,

unter Verwendung von # 133556990 (Efired), # 123351418 (Piotr Krzeslak) und # 9795637

(anton_novik), www.shutterstock.com

Print-Layout: Simone Fleck, Schirner

Lektorat: Bastian Rittinghaus, Schirner

Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com) unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0

E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage 2016

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Über den Autor

Michael Dietz ist Koch und erfahrener Food-Coach. Er gibt europaweit Ernährungsseminare, bei denen er die Chi-Küche Interessierten nahebringt. Sein Wissen erwarb er von verschiedenen Lehrern der TCM und ganzheitlicher Heilmethoden. Er ist Schüler des international anerkannten Gesundheitsreferenten und Lehrers der 5-Elemente-Küche Jörg Krebber.

Weitere Informationen auf: www.kio-food.de

Inhalt

Über den Autor

Einleitung

Die Chi-Küche

Wie denken wir?

Östliche Betrachtungsweise

Wissen

Parameter – in welchem Zeitfenster bewegen wir uns?

Kali Yuga

Du tust es jeden Tag, ein ganzes Leben lang: essen!

Thermodynamik

Der innere Kochtopf

Säuren & Basen – und die Irrtümer unserer Zeit

Basen

Gewürze – Spice up your life!

Kräuter – wild und ungezähmt

Salz – die Ursuppe

Fermentationen – eine vergessene Kunst

Bitterstoffe – die bittere Medizin

Sauerstoff – der Stoff fürs Leben

Bewusstheit – the mind behind

5 Elemente

Holz

Feuer

Erde

Metall

Wasser

Wir essen Informationen

Willkommen zu Hause – die Heilung der Mitte

Drei alte Bekannte

Kohlenhydrate

Eiweiße

Fette

Tatort Küche

Alltagslogistik

Produkte

Rezepte aus der 5-Elemente-Küche

Frühstück

Eiweiß

Chlorophyll

Suppen-Samadhi

Basics

Dips

Desserts

Danksagung

Bildnachweis

Fußnoten

Einleitung

Essen ist Genuss. Mit Freunden an einer reich gedeckten Tafel sitzen und zusammen essen, trinken, die Zeit vergessen – was gibt es Schöneres? Doch fällt uns das zunehmend schwerer. Zum einen fehlen uns Zeit und Motivation. Zum anderen rührt das vielleicht auch von dem Wissen um die Herstellungsmethoden unseres Essens her, um die fragwürdigen Inhaltsstoffe, oder auch einfach vom Gedanken an die Waage. Essen kann Freude bereiten, ohne negative Folgeerscheinungen. Dafür braucht es die richtigen Informationen, doch in unserer von Überinformation geprägten Zeit ist es gar nicht so leicht, verlässliche Auskünfte zu bekommen und diese, wenn man über sie stolpert, auch als solche zu erkennen. Man denkt, dass man alles einfach nur zu googeln brauche und so leicht an stimmige Antworten kommen könne. Meiner eigenen Erfahrung nach ist dem aber überhaupt nicht so. Ein Überangebot an Waren und Informationen erfordert gleichzeitig auch ein hohes Maß an Unterscheidungsvermögen. Dieses ist ein wichtiges, doch selten gewordenes Gut.

Heute können wir zu jeder Zeit fast alle Produkte jeder Jahreszeit und sämtlicher Klimazonen im heimischen Supermarkt erwerben. Doch wer sagt Ihnen, was Sie wirklich brauchen? In erster Linie Ihre Glaubenssätze, die sich in Ihrem Gehirn angehäuft haben. Ursprung dieser Informationen ist der Dauerbeschuss aus den Medien, aus Zeitschriften und Illustrierten, Kochsendungen, Büchern und Talkshows. Diätvorschläge und neueste Ernährungsdisziplinen wechseln einander in steter Regelmäßigkeit ab, wobei die Halbwertszeit dieser Informationen selten über 2 Jahren liegt. Ein Dschungel, in dem viele Menschen orientierungslos umherirren und auf Dauer im Kreis laufen.

Am einfachsten wäre es, unseren Körper zu fragen, was er braucht. Wollen wir uns mit jemandem unterhalten, ist es von Vorteil, dessen Sprache zu verstehen. Doch welche Sprache spricht unser Körper? Und was passiert da eigentlich in uns, wenn wir essen? Eine Kenntnis davon ist hilfreich und macht vieles im Leben bekömmlicher.

Die Chi-Küche

Chi oder Qi ist das chinesische Wort für Energie. Energie entsteht im Körper, wenn unsere Zellen all die Zutaten bekommen, die sie brauchen, um ihre Zellkraftwerke, die Mitochondrien, zu befeuern. Dann fühlen wir uns wohl. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig sind wir den Anforderungen des Lebens gewachsen. Es geht bei der Ernährung um viel mehr als darum, einfach satt zu werden.

Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit – sie ist ein Zustand der Balance, in dem die Energie ausgeglichen in uns fließt. Ein Zustand, den die wenigsten von uns heutzutage noch kennen (oder manche vielleicht gerade wiederentdecken). Sie geht mit einer Art Wunschlosigkeit einher, bei der man nicht ständig nach etwas Neuem und Sensationellem greifen muss.

Im Westen haben wir diese einfache Art zu leben fast vollständig durch die Pseudobefriedigung von Pseudobedürfnissen verdrängt. In dem Maß, in dem wir unsere eigene energetische Kochkultur vergessen haben, suchen wir nach Lösungen in immer neuen Ernährungstrends. Aber das Millionen Jahre alte Ernährungsprogramm, das in unseren Zellen steckt, ist davon unbetroffen. Es läuft täglich ab, ob Sie daran glauben oder nicht. Sie können es verstehen, ausprobieren und testen, ob es für Sie funktioniert. Glauben Sie niemandem, sondern lernen Sie sich selbst kennen, und spüren Sie, was Essen mit Ihnen macht.

In diesem Sinne guten Appetit beim Genuss dieser Lektüre!

Wie denken wir?

Unsere Art zu denken wird von unserer Kultur bestimmt. Das westliche Denkmodell betont den verstandesmäßigen, männlichen Aspekt unseres Seins stark und bringt Qualitäten wie Analysieren, Vergleichen usw. hervor. Man begreift die Dinge getrennt voneinander – daraus resultiert das mechanische Weltbild, in dem die meisten Menschen sich und die Welt begreifen. Sie gehen ins Detail, tiefer und tiefer … und erkennen nicht mehr den Zusammenhang und das Wechselwirken aller Dinge.

Dasselbe trifft auf die modernen Glaubenssätze über Ernährung zu. Alles in der Welt ist Wandel, sagt Lao Tse. Das gilt auch für den Stellenwert von Essen, besonders in Europa. Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen, die vor hundert Jahren in Deutschland lebten, waren vollkommen anders als die heutigen. 70% der Nahrung bestand aus Getreide (Brei, Suppen, Fladen, Knödel usw.), 20% aus Gemüse der Saison, meist aus dem eigenen Garten oder vom Bauern in der Nähe. Den kleinen Rest von 10% teilten sich Fleisch, Fisch und Obst. Die Küche war der zentrale Ort im Haus, die Nachfolgerin der Feuerstelle. Hier versammelte man sich, denn sie war oftmals der einzige geheizte Raum im Haus. Es wurde kommuniziert und sich ausgetauscht. Heute ist der zentrale Ort das Wohnzimmer, in dem man sich vor einem Bildschirm schart. Aus dieser zweifelhaften Informationsquelle flackern uns auch die neuesten Rezeptideen entgegen, Diäten werden vorgestellt und wieder verworfen. Doch trotz all der Begeisterung und medialen Präsenz des Essens bleibt das dort Vorgestellte stets auf der horizontalen Ebene stecken. Die Wirkung von Nahrung und deren intelligente Zusammenstellung spielt dort keine Rolle.

Wenn Sie wissen wollen, was Nahrung für Ihre Gesundheit tun kann, wie Sie täglich mit Ihren Entscheidungen über die Zukunft des Nahrungsangebotes mit entscheiden, wenn Sie in all diesem Wandel Ihre eigene Wahrheit entdecken möchten, dann sind Sie hier genau richtig.

Östliche Betrachtungsweise

YIN: passiv, weiblich, empfangend, nach unten, kalt, Materie, das Dunkle, die Nacht, das Verborgene, die Intuition

YANG: aktiv, männlich, erzeugend, nach oben, warm, Energie, das Helle, der Tag, das Klare, der Verstand

Der Osten bedient sich der Symbolik von Yin und Yang, um unsere Umwelt zu beschreiben. Sie sind zwei einander entgegengesetzte Wirkkräfte, die sich aber dennoch ergänzen und gegenseitig erneuern. Das eine ist der Stoff, die Materie, das andere die Energie, die Bewegung. In dieser Symbolik zu denken, ist dem westlichen Mensch fremd und erscheint mysteriös, bietet aber gerade für uns ein enormes Potenzial an Lebensqualität, nicht nur in der Nahrung. Auch für das Verständnis der uns umgebenden rhythmischen Gesetzmäßigkeiten wie der Jahreszeiten, der Tag- und Nachtzeiten und der verschiedenen Phasen in unserem Leben bedeutet es eine andere Qualität. Alles ist geprägt von Yin und Yang. Nichts ist entweder gut oder schlecht. Beide Aspekte sind in der richtigen Dosis wichtig.

Man kann nur Sonnenschein (Yang) mögen und den Regen (Yin) für nicht notwendig erachten. Doch wenn wirklich immer sonniges Wetter herrschte, wäre die Folge Dürre und Trockenheit, Starre und Tod. Nur Regen führte zu Überschwemmung, und die Vegetation würde ebenfalls verderben. Es geht um Balance – beiden Elementen ihren Teil zuzugestehen. Dazu muss man beide Aspekte erkennen und sich in ihren Rhythmus fügen. Das bedeutet es, mit dem Tao zu fließen, der ursprünglichen Quelle aller Erscheinungen in der östlichen Weisheitslehre.

Diese Weise, die Dinge zu begreifen, bezeichne ich als energetisch. Es geht weniger um die Analyse und Benennung der kleinsten Bestandteile, sondern um Zusammenhänge, um Ursache und Wirkung. Betrachten Sie dieses Buch unter diesem Gesichtspunkt, dann wird es Ihnen leichter zugänglich sein und auch mehr Freude bereiten. Ernährungsbücher mit vielen Tabellen, Zuordnungen und Vitaminangaben finden Sie zuhauf beim örtlichen Buchhändler. Ich möchte Sie allerdings dazu inspirieren, Ihre Wahrnehmung zu schulen. Lernen Sie, Lebensmittel zu fühlen. Spüren Sie die Wirkung eines Essens, das Sie gerade zu sich genommen haben. Nehmen Sie die Energie und die Wirkung einer Mahlzeit noch vor dem Verzehr wahr. Und gehen Sie es vor allen Dingen spielerisch an. All das soll Freude bereiten. Sehen Sie die Küche als kreativen Spielplatz, auf dem Sie mit Gerüchen und Geschmäcken hantieren. Machen Sie Gewürze zu Ihrem persönlichen Ausdruck. Lassen Sie auch zu, dass etwas danebengeht. Wer nicht übt, wird auch nicht gut in dem, was er tun möchte.

Und noch etwas … Eine Küche darf bei intensiver Benutzung auch mal aussehen wie ein Schlachtfeld – geputzt wird hinterher.

Wissen

Alles fließt! Auch Wissen verändert sich permanent. Das, was vor 500 Jahren Schulmeinung war, klingt heute teils lächerlich. Wer damals etwa behauptete, die Sonne sei das Zentrum der Galaxis, wurde der Ketzerei angeklagt. Heute würde solch ein Abweichler das Etikett des Verschwörungstheoretikers verpasst bekommen, und der Normalmensch hätte auch wieder seine Ruhe. Wären Sie damals bereit gewesen, das Unvorstellbare zumindest als Möglichkeit in Betracht zu ziehen? Dass sich die Erde vielleicht doch um die Sonne drehen könnte?

Seien Sie sich bewusst, dass diese Verschiebungen auch mit unserem aktuellen Wissen geschehen werden. Heute gelten Menschen als Spinner, die an die Existenz von außerirdischen Intelligenzen oder feinstofflichen Wesenheiten glauben. Wer weiß schon wirklich etwas?

Das, was Sie zu wissen glauben, haben Sie letztlich nur von anderen übernommen. Es ist das, was Sie als aktuelle Lehrmeinung innerhalb des Schulsystems vorgesetzt bekommen und auf Ihrer Festplatte gespeichert haben, um es bei Bedarf wiedergeben zu können. Sie sind programmiert, um eine bestimmte Tätigkeit ausführen zu können. Mit echtem Wissen hat das nichts zu tun. Wenn Sie ein Stromkabel anfassen und einen Schlag bekommen, dann wissen Sie, wie sich das anfühlt, und kein Mensch auf der Welt wird Ihnen etwas anderes erzählen können. Das ist Wissen.

Wenn Sie gelernt haben, ein Fahrrad zu fahren, ist das Wissen. Sie brauchen darüber nicht mehr nachzudenken, Sie fahren einfach. Es ist von der reinen Verstandesebene des Hirns in eine tiefere Schicht in Ihnen eingesunken. Es hat sich in Ihren Zellen verankert und ist in diesen gespeichert. Das ist Wissen. Das schließt mit ein, dass sich auch diese Inhalte wieder verändern können, vielleicht auf eine neue Ebene gehen. Der Vorgang, wie Erfahrung zu Wissen wird, bleibt gleich.

Warum erzähle ich Ihnen so viel von Wissen? Weil das schon eine wesentliche Quelle Ihrer Ratlosigkeit in Sachen Ernährung ist. Die meisten Menschen haben verlernt, zu fühlen, zu spüren, was geschieht, wenn sie ein bestimmtes Lebensmittel essen. Der Vorgang findet weitestgehend unbewusst statt, nur starke Stimulanzien werden registriert und als angenehm oder unangenehm eingestuft. Somit automatisieren sie ihr Essverhalten, ohne dass sie wissen, was sie da eigentlich tun.

Die ganze traditionelle chinesische Medizin (TCM) inklusive ihrer verschiedenen Disziplinen wie der 5-Elemente-Lehre oder Feng-Shui ist eine reine Erfahrungslehre. Sie ist entstanden durch jahrhundertelange Beobachtung der Wirkungsweisen von Gemüsen, Kräutern, Wurzeln, Gewürzen, Tinkturen, Jahreszeiten, körperlichen Konstitutionen, Tageszeiten, Alter, Geschlecht u. v. m. Ihre Begründer haben erlebt, was geschieht, wenn sie etwas in den Mund steckten. Sie konnten die Wirkung fühlen und Rückschlüsse daraus ziehen, in welchem Zusammenhang diese mit Gesundheit oder Krankheit steht. Wir kultivieren diese Fähigkeit heute nicht mehr, dennoch tragen wir sie in uns. Man kann das Erfahren trainieren wie man übt, ein Instrument zu spielen.

Betrachten Sie Ihren Körper, als wäre er ein Instrument, das Sie spielen. Die Töne, die aus ihm kommen, haben Sie selbst erzeugt, nur ist Ihnen das in den meisten Fällen nicht klar. Sie brauchen jemanden, der Ihnen die Grundfunktionen zeigt und Ihnen ein paar Stücke zum Üben mit nach Hause gibt. Diese müssen Sie immer wiederholen, um das Instrument irgendwann besser spielen zu können. Somit kann dieses Üben zum Do werden, einem Weg, um den Geist zu kultivieren, in der japanischen Kultur. Den Menschen durch Üben und Wiederholen in seine Mitte zu führen, ist der wahre Sinn eines jeden Do.