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In ihrer scharfen, wachrüttelnden Analyse stellt Gertrud Höhler die zielführenden Fragen: Sind wir vorschnell dem Vorbild autoritärer Staaten gefolgt? Warum trennt Gesundheitspolitik die Menschen voneinander, um sie zu retten? Weshalb werden alte Menschen eingezäunt, dürfen Kinder nicht mehr singen? Muss Corona-Politik wirklich die Marktwirtschaft abschalten?
Wenn Gesundheitspolitik mehr zerstört als das Virus verwüsten kann, dann geht sie auf Kosten der Würde, die unser Grundgesetz »unantastbar« nennt: »Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.«
Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Würde, ein entscheidender Impuls zur notwendigen Debatte über die Angemessenheit der Corona-Maßnahmen!
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Zum Buch:
In ihrer scharfen, wachrüttelnden Analyse stellt Gertrud Höhler die zielführenden Fragen: Sind wir vorschnell dem Vorbild autoritärer Staaten gefolgt? Warum trennt Gesundheitspolitik die Menschen voneinander, um sie zu retten? Weshalb werden alte Menschen eingezäunt, dürfen Kinder nicht mehr singen? Muss Corona-Politik wirklich die Marktwirtschaft abschalten?
Wenn Gesundheitspolitik mehr zerstört als das Virus verwüsten kann, dann geht sie auf Kosten der Würde, die unser Grundgesetz »unantastbar« nennt: »Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.«
Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Würde, ein entscheidender Impuls zur notwendigen Debatte über die Angemessenheit der Corona-Maßnahmen!
Wer Würde schützen will, muss von flächendeckenden Pauschalverboten Abstand nehmen. Unser Viruswissen reicht längst für differenzierten Schutz: für Kinder, für Erwachsene, für Gesunde und Kranke. Den Nutzen von 10 Prozent der Menschen durch Verbote für 100 Prozent der Menschen im Staat mehren zu wollen verstößt gegen Artikel 1 unserer Verfassung, denn die Würde ist individuell, und nur so ist sie zu achten und zu schützen.
Zur Autorin:
Prof. Dr. Gertrud Höhler ist Beraterin für Wirtschaft und Politik in Berlin. Studium der Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Bonn, Berlin, Zürich, Mannheim, Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1967 Promotion zum Dr. phil., ab 1976 Professorin für allgemeine Literaturwissenschaft und Germanistik; Arbeiten für Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1985 Tätigkeit als freie Unternehmerin und Beraterin. 1987–1990 Beratervertrag beim Vorstandssprecher Deutsche Bank, Dr. Alfred Herrhausen. Non-Executive Director der Grand Metropolitan PLC, London; Verwaltungsratsmitglied der CIBA Specialty Chemical, Basel, sowie der Baloise Insurance, Basel, und der Georg Fischer AG, Schaffhausen. Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz. Autorin zahlreicher Bücher zu gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Themen. Zuletzt erschienen: Götzendämmerung: Die Geldreligion frisst ihre Kinder; Die Patin: Wie Angela Merkel Deutschland umbaut; Demokratie im Sinkflug; Angela Merkel: Das Requiem.
Gertrud Höhler
DIE
WÜRDE
DES MENSCHEN IST
UN
ANTASTBAR
Die Corona-Bilanz
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
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Originalausgabe 11/2020
Copyright © 2020 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur Zürich,
unter Verwendung einer Illustration von © Freeda Michaux / ShutterstockSatz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN: 978-3-641-27873-1V001
www.heyne.de
Für homo ludens und seine Kinder
––– weil Eure Würde unantastbar ist.
Inhalt
Weltmacht Virus
Die Dämonisierung des Virus
Weltmacht Würde – Das einsame Solo der deutschen Verfassung
Das Mission Statement der Corona-Manager: Gesundheit und Lebensschutz
Falsches Codewort führt zur Selbstzerstörung demokratischer Systeme
Das Dilemma – Der Preis für die Auszeit der Würde wird fällig
Ist das Virus ein Würde-Killer?
Corona-Randgruppen – Wer die Würde ins Aus schickt, muss Alte und Kinder benachteiligen
Die Würde steht für das, was uns vom Überwachungskapitalismus unterscheidet
Ist SARS-CoV-2 ein Diktator?
Schwedens Corona-Politik – Würde im Exil
Noch immer sind wir Fremdlinge im Universum der Natur
Plötzlich triumphiert die Unantastbare – Wenn Verbündete das deutsche Würde-Konzept verteidigen
Bilanz
Conclusio
Anmerkungen
Weltmacht Virus
Weltmacht Virus: Das ist globale Unterwerfung aller im Namen einer Übermacht. Sie ist politisch uninteressiert, verweigert Auftritte, wie wir sie kennen, in Menschengestalt, übernimmt die Befehlsgewalt in beliebigen politischen Systemen.
SARS-CoV-2 braucht keine Allianzen, um zu siegen. Ob er jung oder alt ist, lässt sich nicht feststellen. Er räumt die Erde um, wie es die Truppen der Diktatoren schon deshalb nicht schaffen, weil sie Gegner brauchen: die anderen Diktatoren oder schwächere Nationen. Das Virus scheint geboren vor diesem Weltalter, in dem das Entweder-oder, das Du oder Ich, das Fliehen oder Kämpfen gilt. SARS-CoV-2 kämpft nicht einmal; er erobert einfach und zieht weiter. Er kennt keine Feinde, nur Gastgeber, die ihn aufnehmen, ohne dass er anklopfen muss.
Archaische Erinnerungen packen den homo digitalis, der sich mit der künstlichen Intelligenz gerade einen Stahlzoo aus intelligenten Partnern baut. KI, so meint er, sei berechenbarer als die neuen unsichtbaren Diktatoren. SARS & Co., so hört man, kommen nämlich jetzt öfter und sind mit Homo-sapiens-Verstand überhaupt nicht beherrschbar.
Artificial Intelligence, künstliche Intelligenz scheint ein berechenbarer Spielkamerad, gemessen an SARS-CoV-2, der unsere fünf Sinne als Einfallstore für seine Eroberungen in unserem höchstpersönlichen Innenleben benutzt. Das Virus ist nicht wählerisch. Es kommuniziert mit einer Unersättlichkeit und Intoleranz, die uns aus dem Gleichgewicht bringt. Der Winzigkleine schwimmt durch unsere hoch entwickelte Kultur mit einem Naturdesign, das wir nicht mehr oder noch nicht verstehen: Seine Power erinnert an Frühstadien vor aller Artenvielfalt. Ist er nun steinalt, eher uralt oder einer von übermorgen? Eine Warnvision, die uns mit einer Botschaft überrascht, die uns entmachtet: So werdet Ihr regiert werden, Ihr IT-Fans und digitalen Narren, die uns der Welt der Viren näher bringen, beißgehemmt und ohne Witterung.
SARS-CoV-2, den wir nicht »Es« nennen können, weil er die Meriten zur Weltherrschaft erreicht hat, ist der Gleichmacher ohnegleichen. Keiner der lebenden Diktatoren hat eine vergleichbare Reichweite. Die liberalen Erfolgskulturen werden sich zu dramatischen Fehlentscheidungen hinreißen lassen, um diese dämonische Unterwerfung zu stoppen. Sie werden sich weigern zu verstehen, was die Allmacht des Erregers und seiner vermuteten Nachfolger begründet. Und wir weigern uns bis heute zu erkennen, dass wir kooperieren müssten, statt zu glauben, wir könnten das Virus unterwerfen.
Auch darum ist das Virus allen globalen Systemen überlegen: Es hat keine Ideologie. Es verteilt keine Privilegien. Das Virus ist nicht bestechlich. Es ist nicht käuflich. Es kennt keine Gefühle. Es folgt keiner Ratio, die man torpedieren oder überreden könnte.
Das Virus ist programmiert auf Erfolg. Es ist Natur. Solange wir das nicht verstehen, bleiben wir erfolglos.
Dieselbe Erfahrung bietet uns der Klimawandel seit Jahrzehnten an: Die Übermacht der Natur als das machtvollste Kooperationsangebot zu begreifen, das uns je gemacht wurde. Solange Staatschefs das Virus »beherrschbar« nennen, wie Kanzlerin Angela Merkel im August 2020, solange Staatsführer der akademischen Jugend zurufen: »Wir können die Erderwärmung stoppen«, wie dieselbe Kanzlerin es im Mai 2019 an der US-Universität Harvard vor einem gelehrten Publikum tat,1 werden wir die Übermacht der Natur weiter als Zumutung statt als Einladung verstehen.
Die Agenda der Weltmacht Virus
Weltmacht Virus: Urzeit toppt Neuzeit. So muss man sein, um alle Reiche in die Knie zu zwingen: Industriekultur und digitale Trend-Leadership stehen vor leeren Waffenschränken. Sie hatten es bisher nur mit ihresgleichen zu tun. Dieser Herrscher, der sie alle an die Wand stellt, setzt ihre Strategien matt.
Ein Gesetzloser. Machtlose Richter
Kleiner als klein, nur mit schwer bewaffnetem Auge erkennbar. Eigenschaften nicht erschlossen. Imperialistisches Potenzial beispiellos. Seine Verbündeten: antike Götter, der Sturm, der Lufthauch. Seine Verführer: die ausgestreckte, die streichelnde Hand. Die geneigte Wange. Sein Können: grenzenlos. Seine Präsenz: ubiquitär. Er kann, was keiner von uns kann. Er überfliegt alle Grenzen und erobert alle Kontinente.
Ein großer Gleichmacher: ideologiefrei, übermächtig ohne traditionelle Waffen
Globale Spur der Unterwerfung. Eint er uns alle? Hat er Favoriten? Ihn zu managen gelingt jenen Völkern am besten, die Überwachungsstaaten bewohnen.
Traditionell regierte Demokratien kopieren das totalitäre Management der Überwachungskapitalisten Asiens. Ihr Schwur: Das sei vorübergehend. Es zeigt sich jedoch: Ob es einen Rückweg daraus gibt, ist ungewiss. Die Überraschung in Deutschland: Der Überwachungsstaat macht verängstigte Bürger sicher.
Das Virus ist staatenlos. Es bringt ein Chaospotenzial mit, das Bändigung erfordert – nur wie?
Gleichmacher über allen Systemen
Er ist ein Diktator. Hat alle Diktatoren und deren Gegner gegen sich. Eint er sie? Nur im ersten Moment. Er trennt sie auch. Er liefert das nie Gesehene und nie Gehörte, das nie Angefasste: ein Weltmachtprofil neuen Stils. Hat globale Macht am Ende ganz andere Bedingungen, als wir dachten?
SARS-CoV-2 beherrscht den Globus spielend und unsichtbar. Aber keiner zweifelt an seiner Macht. Alle fliehen. Alle Völker arbeiten an Fluchtstrategien. Alle Völker beklagen Tote.
Niemand kann das Design seines Talents zur Weltherrschaft im Einzelnen beschreiben. Nur eines wissen alle: Er muss nicht kämpfen, um zu erobern. Er arbeitet per Invasion. Nicht in unsere Güter, sondern in unser Fleisch und Blut. Was SARS-CoV-2 praktiziert, ist virtueller Imperialismus. Alle Weltmachtkandidaten werden seine Söldner.
Das Virus agiert verschlüsselt
Die Kämpfer in der Wissenschaft kennen ein paar Verwandte von ihm, aber keiner war so erfolgreich beim Überfliegen aller Staatsgrenzen, der Meere und Klimazonen, keiner blieb lange erfolgreich, ohne eine einzige Sprache jener sehr verschiedenen Kulturen zu sprechen, die er besetzte – und aus dem Takt brachte.
Die Wissenschaftler gaben ihm einen Namen, ohne mehr als seinen Stammbaum zu kennen: Was er bei seiner Invasion bewirkt, nennen wir seither »Covid-19«. Als Imperialist besetzt er nicht einfach die Länder und Städte dieser Erde; er besetzt unser Inneres, er kommuniziert mit unseren Zellen, denen wir nicht einfach den Umgang mit ihm verbieten können. Wir wissen selbst nur ungenau, welche Take-over-Prozesse er in unseren Zellen in Gang setzt, ehe er sich als Sieger verabschiedet und den nächsten Organismus auswählt. Überall ein ungebetener Gast.
Ein unbeschwerter Reisender, der keine Werte kennt und nirgends Konsens suchen muss. Außer mit unseren Zellen, die er zu Gefangenen seines Programms macht, schließt er keine Bündnisse. Und auch diese nur auf Zeit.
Massenmedium und Powerplayer
Das Virus ist ein Massenmedium neuen Zuschnitts. Müsste, wer Covid-19 zerstören will, ihm ähnlich werden? Genau das haben die hoch entwickelten Staaten versucht: Sie zerstören ihren Kosmos und ihre Kultur, um das Virus zu entmachten.
Ein Opfer in archaischer Panik. Nicht das Virus hinterlässt eine Spur der Verwüstung, sondern der Amoklauf der Kulturen, die es durchreist hat, zerstört deren Ressourcen. Die große Kränkung der mächtigen Zivilisationen, die SARS-CoV-2 ausgelöst hat, führt zu dem folgenschwersten Irrtum des Jahrhunderts. Selbstzerstörung ist ein Fluchtversuch ohne die schärfste Waffe, die bei den freien Völkern niemand ins Feld zu führen wagte: die Würde. Die »Unantastbare«, wie es in Artikel 1 des Grundgesetzes heißt. Warum? Davon handelt dieses Buch.
Der Kampf gegen den Gleichmacher macht die Nationen nicht gleich, sondern zurrt ihre Verschiedenheiten fest. Was sie technisch, sozial und wissenschaftlich können, hält sie ungleich.
Die Antwort der Nationen: Globale Kapitulation
Warum diese suizidale Überreaktion? SARS-CoV-2 war nicht so anders als seine Vorgänger, nur schneller.2 Covid-19 war nicht zu stoppen. Oder warum stoppte es keiner am Anfang? Covid-19 errichtete ein Weltreich in wenigen Monaten.
Ausbremsen ging nicht, also abbremsen, so entschieden die medizinisch ehrgeizigen Nationen. Ganz vorn unter ihnen: Deutschland.
Die Dämonisierung des Virus
Dem vierfachen Erfolgsentwurf der Evolution, dem Krokodil, mitten im digitalen Klimatraum wiederzubegegnen, verstört uns. Was die wenigsten wissen: Es sitzt in unserem Reptilhirn und verbündet sich mit der Götterwelt der Urgeschichte, sprachlos und emotionsstark. Coronas Auftritt mitten unter uns, vor allem sein Erfolgsflug um den Globus, ist deshalb die elementare Kränkung, die uns zurückwirft hinter alle Errungenschaften, mit denen wir uns als Brain-Kings über die Natur erhoben und von ihr verabschiedet hatten.
Das Virus ist Natur in ihrer dämonischen Form
Unsere Flucht, die im Januar 2020 begann, kann nur in die wahrgenommene Richtung führen: archaisch und animistisch, ja buchstäblich kindlich empört entscheiden wir uns für die Spontanreaktion, um den Machtverlust auszugleichen: Wir dämonisieren das Virus. Vor allem die Menschen mit Macht, die Regierenden, ergreifen diese Fluchtmöglichkeit. Sie erlaubt beides: Bändigung des eigenen Erschreckens und Domestizierung der Bürger, deren Unterwerfungsbereitschaft nicht dem Virus gelten soll, sondern den Maßnahmen, die die politisch Verantwortlichen im Staat treffen.
Warum die Dämonisierung des Virus?
Das Virus, so die aktuell politisch Verantwortlichen, ertappt uns auf Lücken unserer Überlegenheit. Die Sorge: Der machtvoll nach vorn drängende chinesische Rivale könnte uns bloßstellen wegen fehlender medizinischer Ressourcen. Planwirtschaftler gegen Marktwirtschaftler: ein ungleicher Kampf. Aber die Dämonisierung des Virus durch die westliche Welt hat noch mehr Gründe.
Die Dämonisierung eines Krankheitserregers ist eine Vorsorgeaktion im Umgang mit Schutzbefohlenen. Die Botschaft: Bitte gehorchen, wenn wir demnächst Verhaltensregeln liefern. Dämonisierung schenkt Zeit. Das Virus kommt aus der Machtsphäre des globalen Aufsteigers und Systemfeindes China. Legenden laufen mit. Verschwörungstheoretiker liefern Varianten.
Zeit wird aber auch benötigt, um erhoffte Wissensgewinne abzuwarten – und um Verbündete aus der Wissenschaft zu gewinnen, die mehr über das Profil des elektronenmikroskopisch kleinen Weltherrschers wissen, der alle Mächtigen in Schach zu halten scheint.
Dämonisierung erlaubt es auch, den schutzbefohlenen Bürgern Begründungen für weitere Verzögerungen in der Kommunikation zu liefern: Ein Erreger, der krank macht, so die Regierungsnachricht, sollte auf ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem treffen. Das fehlte. Also Worst-case-Szenario für die Bevölkerung: Es geht um Leben und Tod. Für die deutsche Regierung war die Kardinalfrage ein déjà-vu: Deutsche Vortrefflichkeit auf dem Prüfstand, hieß die Diagnose. Platz eins schien im Umgang mit dem Unbekannten nach 15 Jahren Merkel ein Gewohnheitsrecht.
SARS-CoV-2, der große Unbekannte, konnte nicht anders als übermenschengroß beschrieben werden, vor allem, weil man so wenig von ihm wusste. Dieser Wissensleerraum wurde sofort genutzt: Ein übermächtiger Bedroher reise Land für Land um den Globus. Tote und Schwerkranke säumten seinen Schlachtweg.
Niemand wusste genau, ob SARS-CoV-2 gefährlicher oder weniger gefährlich sei als die Corona-Viren der jüngst erforschten Epidemien. Besonders eine Eigenschaft von SARS-CoV-2 wurde handlungstreibend für die westliche Welt: sein Verbreitungstempo.
Bald sprach man von einer Pandemie. Der Erreger war hoch ansteckend von Mensch zu Mensch unterwegs. Es war diese Eigenschaft, nicht die viel diskutierte Tödlichkeit seiner Wirkung bei älteren Menschen und Vorerkrankten, die der Politik nach einigen Wochen geeignet schien, um die Planierung der gesamten Industriekultur gegenüber ihren Schutzbefohlenen, den Bürgern, zu vertreten und per Notstandsrecht durchzusetzen.
Eine Generalprobe für das Aushebeln des Grundgesetzes hatte die Kanzlerin schon 2011 inszeniert, als sie Multivertragsbrüche in Eigenregie, ohne gesichertes Parlamentsmandat, für den Start in die sogenannte Energiewende benutzte. Den »Notstand« sollte damals das ferne Fukushima liefern, Monate nach dem Tsunami.3
Die Dämonisierung des Virus war unentbehrlich für die Politik, um den Spitzenplatz im Corona-Management zu erreichen. Das Haupttalent des Virus, seine Übertragungspower von Mensch zu Mensch, musste gebremst werden, um das deutsche Gesundheitssystem zu einer staatsweit verzweigten Gesundheitsarena aufzurüsten, die beliebige Worst-case-