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Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.3, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie man es bei Günter Grass nicht anders gewohnt ist, eröffnet sich dem Leser auch in seinem bislang letzten Roman "Ein weites Feld" eine Fülle möglicher Interpretationsansätze. Am auffälligsten ist der Aspekt der sich im Roman widerspiegelnden Fontane-Rezeption. "Ein weites Feld" kann als Sammlung direkter und indirekter Zitate aus dem Gesamtwerk Fontanes gelesen werden, wobei der Anteil fiktiver Zitate nicht gering ist. Zusammenhänge gibt es aber z. B. auch mit Hans Joachim Schädlichs "Tallhover", Miguel de Cervantes’ "Don Quijote" und dem Werk Uwe Johnsons. Der zweite große Aspekt ist der zeitgeschichtliche. Vor allem dieser wurde genutzt, um den Roman - bereits vor seinem offiziellen Erscheinen - abzuqualifizieren. Grass äußere sich gegen die deutsche Wiedervereinigung und verharmlose die DDR, waren die Hauptvorwürfe. Belegt wurde das - wenn überhaupt - unter anderem mit zahlreichen Reden seit 1989, in denen sich Grass kritisch zum Wiedervereinigungsprozeß geäußert hatte. Tatsächlich sind manche Sätze des politischen Menschen Grass fast wörtlich (als Äußerungen einer der Romanfiguren) im Roman wie derzufinden. Es ist nicht das Ziel meiner Arbeit, diese Vorwürfe zu belegen oder zu entkräften. Mir geht es darum, die für Grass typischen Argumentationsstrukturen zu untersuchen, die von der Bildhaftigkeit seiner Sprache geprägt sind. Dabei spielen die Wechselwirkungen zwischen dem politischen Menschen und dem Dichter natürlich eine große Rolle.
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