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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 18. Jahrhundert befand sich die Theaterkunst in Deutschland auf einem Tiefpunkt. Die Zersplitterung Deutschlands in kleine Herrschaftsbereiche stand der Entwicklung eines einheitlichen und starken Bürgertums und dem Wachsen größerer Städte (mit wenigen Ausnahmen) entgegen. Dadurch war an den meisten Orten das Publikumspotential schnell erschöpft, was die Einrichtung eines stehenden Theaters praktisch unmöglich machte. Das Theaterleben wurde deshalb von Wandertruppen dominiert, die auf Märkten vorwiegend zur Belustigung des niederen Volkes spielten. Das Wanderbühnenrepertoire war sehr uneinheitlich; blutrünstige Historien, derbe Possenspiele, verballhornte englische und französische Literatur waren vorherrschend. Ebenso üblich war das Stehgreifspiel, bei dem lediglich der Szenenablauf festgelegt wurde. Daneben existierte noch das Hoftheater, das der aristokratischen Hofgesellschaft vorbehalten war. Dort gastierten hauptsächlich französische und italienische Truppen, auch Opernaufführungen waren sehr beliebt. Insgesamt galt das Theater im 18. Jahrhundert in erster Linie als unmoralisch oder Unmoralisches verbreitend. Die Vertreter des neuen, literarisierten und bürgerlichen Theaters wollten sich von dieser Unmoral distanzieren und stellten die Gegenbehauptung auf: das Theater sei ein Erziehungsinstrument und nütze der Moral, eben die „moralische Anstalt“, die Schiller später (1784) fordert. Die große Bedeutung, die die Aufklärung und der Sturm und Drang dem Theater zumaß, ist an der Fülle von theoretischen Abhandlungen zu erkennen, wie zum Beispiel Johann Christoph Gottsched: „Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen“ 1730, Helferich Peter Sturz: „Brief über das deutsche Theater“ 1767, Jakob Michael Reinhold Lenz: „Anmerkungen, das Theater betreffend“ 1774, Heinrich Leopold Wagner: „Neuer Versuch über die Schauspielkunst“ 1776, Gotthold Ephraim Lessing: „Hamburgische Dramaturgie“ 1767 und Friedrich Schiller: „Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet“ 1784. Im folgenden werde ich auf Gottsched und Lessing und ihre Dramentheorien und Theaterreformen näher eingehen.
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