Die drei !!!, 3, Gefährlicher Chat (drei Ausrufezeichen) - Henriette Wich - E-Book

Die drei !!!, 3, Gefährlicher Chat (drei Ausrufezeichen) E-Book

Henriette Wich

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Beschreibung

Die drei !!! knacken jeden Fall! Welche Gefahr kann schon von einem Chat im Internet ausgehen? Franzi jedenfalls findet die Leute, die sich dort über Inlineskating austauschen, sehr nett und witzig. Dann aber geschehen höchst merkwürdige Dinge – und die drei !!! müssen ihr ganzes detektivisches Wissen anwenden, um diesen kniffligen Fall zu lösen ...

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Titel

Die drei !!!Gefährlicher Chat

Henriette Wich

KOSMOS

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.

Distanzierungserklärung

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Umschlagsabbildung: © Ina Biber

© 2023, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50712-4

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Clubtreffen im HauptquartierEin neuer FallBefragung mit HindernissenAm TatortVerzweifelte SucheZweiter VersuchHan SoloSofies GeständnisGanz geheime ChatsLockvogel im EinsatzFranzi rotiertHände hoch!

CLUBTREFFEN IM HAUPTQUARTIER

»Detektivausrüstung«, murmelte Franzi, während sie das Wort in die Suchmaschine eingab. »Volltreffer! Hier sind ja schon die Onlineshops.«

Manchmal konnte Franzi es immer noch nicht glauben, dass sie endlich einen eigenen Laptop besaß. Stefan hatte eine seiner großzügigen Anwandlungen als netter großer Bruder gehabt und ihr seinen alten Laptop samt Drucker geschenkt, nachdem er sich einen neuen angeschafft hatte. Jetzt konnte sie nach Lust und Laune Serien streamen und musste dafür nicht extra Stefan oder ihre ältere Schwester Chrissie fragen. Aber das Beste war, dass sie nun nicht mehr das einzige Mitglied des Detektivclubs war, das keinen Laptop oder Computer hatte.

Franzi sah auf ihre Armbanduhr. Noch zwei Stunden, bis Kim und Marie kamen. Da hatte sie ja viel Zeit, um zu recherchieren. Heute wollten sich die drei !!! wieder mal in ihrem geheimen Detektiv-Hauptquartier treffen. Es war eine Riesenschufterei gewesen, den alten Pferdeschuppen hinter dem Haus zu entrümpeln, aber es hatte sich voll gelohnt. Jetzt hatten sie alles, was sie brauchten: Tisch, Stühle, Regal, einen Bollerofen, einen Bürocontainer mit abschließbarem Geheimfach und eine alte Pferdekutsche, in die sich zurückziehen konnten, wenn sie ganz sichergehen wollten, dass keiner zuhörte. Eigentlich war der Club Die drei !!! nämlich immer noch geheim, denn keine der drei Detektivinnen wollte, dass sich ihre Eltern unnötige Sorgen machten. Doch inzwischen hatten sie bereits mehrere Fälle erfolgreich gelöst und waren nach der Aufdeckung einer Bestechung bei einem Bandcasting sogar in die Zeitung gekommen. Von der Belohnung hatten sie sich ein Aufnahmegerät mit Richtmikrofon gekauft. Da von dem Geld noch etwas übrig war, wollten sie ihre Detektivausrüstung nun weiter vervollständigen.

Franzi klickte einen der Onlineshops an. Es war ein Shop für Profidetektive. Sofort erschien eine Latte von Produkten, alles vom Feinsten. Von der Peilanlage über Nachtsichtgeräte, Funk- und Überwachungskameras und Wanzen bis hin zum Minisender konnte man einfach alles haben. Leider waren die Preise auch vom Feinsten. Franzi seufzte.

In dem Moment ging die Tür auf und Chrissie stürmte herein. »Sag mal, kannst du mir deinen Gürtel …« Mitten im Satz blieb sie stecken und kam neugierig näher. »Spielst du immer noch Detektivin? Bist du dafür nicht ein bisschen zu jung?«

Franzi streckte ihrer großen Schwester die Zunge heraus. Bloß weil Chrissie schon sechzehn war und einen Freund hatte, glaubte sie, sie könnte sich alles erlauben. »Was willst du?«, fragte Franzi genervt.

Chrissie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. »Deinen Gürtel mit den silbernen Hufeisen. Leihst du ihn mir?«

»Wie bitte?«, fragte Franzi. »Du hasst doch Pferde und mein Pony kannst du nicht ausstehen.«

Chrissie schüttelte unschuldig ihre rote Lockenmähne. »Ich liebe Pferde. Pferde sind total angesagt: auf T-Shirts, als Modeschmuck, auf Tüchern und …«

»Alles klar«, sagte Franzi. »Du meinst Pferde ohne den lästigen Stallgeruch.«

Bei Chrissie wunderte sie schon lange nichts mehr. Jede Woche hatte sie eine andere Macke: Mal war sie im Handyfieber, mal hatte sie zwei Freunde gleichzeitig, mal wollte sie plötzlich als Popstar die Charts stürmen, obwohl sie ungefähr so gut singen konnte wie ein Goldfisch. Und jetzt eben der Pferdetick.

»Also, was ist?«, fragte Chrissie. »Leihst du mir deinen Gürtel? Nur für ein paar Stunden! Ich gehe mit Bernd zum Eislaufen.«

Franzi stöhnte. Sie hatte zwei Möglichkeiten: entweder nachzugeben oder Chrissie die nächste halbe Stunde nicht mehr loszuwerden. Da sie auf Letzteres überhaupt keine Lust hatte, entschied sie sich lieber für die erste Möglichkeit und ging zu ihrem Schrank. »Da hast du den Gürtel. Aber mach ihn bloß nicht kaputt!«

»Natürlich nicht«, sagte Chrissie und verließ triumphierend das Zimmer. Franzi sperrte die Tür hinter ihr ab, damit nicht noch mal jemand reinplatzen konnte. Danach setzte sie sich wieder an den Schreibtisch.

Die Ausrüstung für Profidetektive war wirklich zu teuer, aber als erste Info bestimmt nicht schlecht. Sie würde Kim und Marie einfach schnell den Link schicken. Später wollten die drei !!! sowieso noch ausführlich besprechen, welche Gegenstände sie anschaffen würden.

Nachdem Franzi das Angebot des Onlineshops geteilt hatte, beschloss sie, sich noch andere Seiten mit Detektivausrüstungen anzuschauen. Als sie zu den Treffern ihrer Suchmaschine zurückging, blieb sie plötzlich an einem Link hängen, bei dem in der Kurzinfo »Skater-Detektive« fett gedruckt war. Es handelte sich um einen Kinderkrimi, in dem die Detektive nicht nur eine tolle Ausrüstung hatten, sondern auch ständig auf ihren Skates unterwegs waren. Neugierig klickte Franzi den Link an. Sie skatete wahnsinnig gern – mindestens genauso gern, wie sie auf ihrem Pony Tinka ritt.

Auf der Buchseite gab es weitere Infos zum Krimi und Links zu verschiedenen Computerspielen für Skater- und Sportbegeisterte. Franzi klickte weiter und weiter und sah sich eine Beschreibung nach der anderen und gefühlt tausend Let’s Plays an. Am besten fand sie die, bei denen auch ein Voice- oder Text-Chat dabei war. Franzi zupfte immer wieder an ihren roten Haarsträhnen und versank völlig in der Spielewelt.

Plötzlich klingelte es unten an der Haustür. Franzi fuhr hoch. Wer konnte das denn sein? Sicher nicht ihre Freundinnen, dafür war es viel zu früh. Schnell warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. Was, schon vier Uhr? Wo war bloß die Zeit geblieben? Mist! Und sie hatte bis jetzt nur einen Onlineshop gefunden. Da würden die anderen garantiert sauer sein. Zumal sie sich regelrecht darum gerissen hatte, den Recherchejob zu übernehmen.

»Franzi!«, rief ihre Mutter vom Flur herauf. »Besuch für dich.«

»Ich komme!«, rief Franzi zurück, klappte den Laptop zu und sprang auf. Da klopfte es schon an ihre Tür.

»He, willst du uns nicht reinlassen?« Das war Maries ungeduldige Stimme.

»Doch, klar«, sagte Franzi und machte auf.

Draußen standen ihre Freundinnen Marie und Kim. Marie war wie immer gestylt und geschminkt, Kim dagegen hatte ihre verwaschene Lieblingsjeans und einen dicken Rollkragenpulli an.

»Wie geht es deinem Knöchel?«, fragte Kim.

»Gut«, sagte Franzi.

Vor einiger Zeit war sie ausgerechnet kurz vor dem Abschluss ihres letzten Falls vom Pony gestürzt und hatte sich den Knöchel verstaucht. Inzwischen spürte sie zum Glück fast nichts mehr und der Arzt war auch sehr zufrieden.

Marie musterte sie von Kopf bis Fuß und ihr Blick blieb schließlich an Franzis zerzausten Haaren hängen.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte sie. »Bist du gerade erst aufgestanden oder hast du etwa unser Treffen vergessen?«

»Quatsch«, sagte Franzi. »Ich hab nur ein bisschen im Internet gesurft und …«

»Hoffentlich für unseren Detektivclub«, sagte Marie.

Franzi wich aus. »Auch …«

»Kommt«, sagte Kim, »oder wollt ihr alle Details hier zwischen Tür und Angel ausplaudern? Dann können wir auch gleich zu deiner Mutter in die Küche gehen.«

Prompt erschien Franzis Mutter am Fuß der Treppe. »Ich hab gerade Plätzchen gebacken. Soll ich sie euch raufbringen?«

»Nein, nein, danke«, sagte Franzi schnell. »Wir nehmen sie mit in den Pferdeschuppen.«

»Aber da ist es bestimmt schrecklich kalt«, meinte ihre Mutter. »Nicht dass ihr euch erkältet. Bleibt lieber hier.«

Franzi nahm ihr den Plätzchenteller aus der Hand. »Kein Problem. Wir haben doch den Bollerofen.« Damit schob sie Kim und Marie in Richtung Haustür.

»Nehmt wenigstens Decken mit«, sagte Franzis Mutter und drückte Marie einen Stapel in die Arme.

Kurz darauf saßen sie in ihrem Hauptquartier. Dort war es wirklich sehr kalt. Franzi hatte eigentlich vor einer Stunde den Ofen anheizen wollen, es dann aber über dem Surfen komplett vergessen.

Fröstelnd zog Marie die Schultern hoch und wickelte sich in eine der Wolldecken ein. Franzi stellte den Plätzchenteller auf den Tisch und Kim streckte sofort die Hand danach aus.

»Hmm, Zimtsterne! Köstlich, deine Mutter ist ein Genie.«

»Ich werde es ihr ausrichten«, sagte Franzi und musste grinsen. Sie kannte niemanden, der Süßigkeiten so sehr mochte wie Kim. Besonders bei Schokolade konnte ihre Freundin oft nicht widerstehen.

Genüsslich schleckte Kim auch noch den letzten Krümel von den Fingern. »Zimtsterne Mitte November – da komme ich gleich in Weihnachtsstimmung!«

»Hoffentlich schneit es bald«, sagte Franzi. »Ich liebe es, mit Tinka durch frischen Pulverschnee zu reiten.«

Maries Augen leuchteten. »Und ich kann es kaum erwarten, das erste Mal Ski zu laufen.«

Kim lächelte. »Ihr denkt natürlich wieder sofort an Sport! Also ich finde es im Winter am schönsten, dass man es sich dann zu Hause so richtig schön gemütlich machen kann, mit einem Buch auf dem Sofa und einer Tasse Tee.«

Tee war das Stichwort für Franzi, rasch noch mit dem Wasserkocher Teewasser aufzusetzen. Nachdem sie kurz darauf dampfenden Kräutertee in drei Tassen gefüllt hatte, sagte sie zu ihren Freundinnen: »Also, kommen wir zu unserem heutigen Tagesordnungspunkt. Was wollen wir für unseren Detektivclub anschaffen? Habt ihr euch meinen Link schon angesehen?«

Kim schüttelte den Kopf. »Ich bin leider noch nicht dazugekommen.«

»Ja, klar, ich hab dir doch schon geantwortet«, sagte Marie verwundert.

Franzi wurde rot. »Oh, hab ich noch gar nicht gelesen.«

»Lass mich raten«, sagte Kim und grinste Franzi über den Rand ihrer Teetasse hinweg an. »Bist du im Netz abgetaucht?«

Leugnen hatte keinen Zweck, weil Marie und Kim sie inzwischen zu gut kannten. »Ja, kann sein«, gab Franzi zu. »Zwei Klicks weiter war da eine echt spannende Seite über Skater-Games …«

»So was könnte mir ja nie passieren!«, sagte Marie, und alle drei lachten.

»Aber zurück zu unserem Thema«, meinte Kim, die sich inzwischen Franzis Link angeschaut hatte. »Ich fürchte, diese Detektivsachen aus dem Shop kosten viel zu viel Geld.«

»Ich könnte sie uns besorgen, ich habe genug …«

»Das kommt gar nicht infrage, Marie. Wir kaufen uns nur, was wir uns zusammen leisten können!«, unterbrach Kim die Freundin.

Sie holte ein Blatt Papier aus ihrem Rucksack. »Ich hab was mitgebracht.«

Neugierig beugte Franzi sich vor. »Was ist das?«

»Eine Liste der Ausrüstung der Drei ???«, antwortete Kim. »Ich bin mal meine Drei-???-Krimis durchgegangen und hab mir notiert, was die so alles haben.«

»Tolle Idee«, sagte Marie.

Kim nickte. »Ich habe die Bücher ja auch verschlungen. Besonders gut fand ich immer den Peilsender.«

»Den kannst du gleich vergessen«, sagte Franzi. »Der ist viel zu teuer. Dafür reicht unser Geld nicht.«

»Es gibt noch genug andere Sachen«, sagte Kim und las die Punkte auf ihrer Liste vor: »Handys haben wir schon, aber wie wär’s mit Wanzen oder einem Metallsuchgerät? Und hier: Fingerabdruckset, Mikroskop, Kartenmaterial, Lexika und ein Fotolabor.«

Franzi hörte aufmerksam zu. »Ein Fotolabor brauchen wir nicht, oder? Wir können unsere Fotos doch sofort am PC angucken und ausdrucken oder in einer Drogerie Abzüge machen lassen.« Die anderen nickten. »Aber ein Metallsuchgerät finde ich spannend.«

»Ich weiß nicht«, meinte Marie. »Wie oft werden wir das benutzen? Ich bin mehr für das Fingerabdruckset. Das ist absoluter Standard für jede Detektivausrüstung.«

Kim nickte. »Da hast du recht.«

»Was gehört eigentlich alles zu so einem Set?«, erkundigte sich Franzi.

Kim wusste es. »Grafitpulver und ein Pinsel zum Abpinseln der Gegenstände. Außerdem Klebeband zum Abziehen und Spezialpapier. Darauf klebt man das Klebeband und schon werden die Fingerabdrücke sichtbar.«

»Cool«, sagte Franzi. »Das klingt gar nicht so teuer. Das sollten wir uns auf jeden Fall anschaffen.«

Kim strahlte vor Freude. »Dann sind wir uns da ja schon mal einig.«

»Und was ist mit Fußspuren?«, fiel Marie ein. »Dafür brauchen wir Gips, oder?«

»Ja, genau«, sagte Kim. »Mit Gips gießt man Fußabdrücke oder Reifenspuren aus, lässt den Gips hart werden und hat danach das Negativmodell. Gips kostet auch nicht so viel, glaube ich.«

»Okay«, sagte Franzi.

»Kartenmaterial müssen wir zum Glück nicht anschaffen, wir haben ja mit den Handys Zugriff auf Onlinekarten«, sagte Kim. »Trotzdem ist unser Geld dann bestimmt alle, oder?«

Franzi schüttelte den Kopf. »Wer weiß? Bevor wir etwas kaufen, sollten wir sowieso erst Kommissar Peters fragen. Sicher hat er eine günstige Einkaufsquelle und kann uns Tipps geben.«

Kommissar Peters war ein Freund von Maries Vater, der in der beliebten Fernsehserie Vorstadtwache den Hauptkommissar Brockmeier spielte. Kommissar Peters hatte den drei !!! bereits bei ihren vorangegangenen Fällen geholfen. Auf ihn und seinen Kollegen, Polizeimeister Conrad, konnten sie sich hundertprozentig verlassen.

»Wir sollten ihn anrufen«, schlug Kim vor.

Marie lächelte. »Das können wir uns sparen. Ich hab ihn schon angerufen und er hat Zeit für uns. Morgen um drei haben wir einen Termin bei ihm im Präsidium.«

»Wahnsinn!«, rief Kim.

»Super«, sagte Franzi, die es ziemlich cool fand, dass Maries Vater als Schauspieler viele Leute kannte. Und für ihre Detektivarbeit war es in diesem Fall außerdem extrem nützlich.

Kim stand auf und schnappte sich noch ein Plätzchen. »Okay, dann treffen wir uns morgen um drei beim Kommissar.«

»Und wenn wir die Ausrüstung erst haben«, sagte Franzi, »kommt der nächste Fall bestimmt auch bald.«

Kim nickte. »Das klingt nach unserem Schwur.«

Marie wickelte sich aus ihrer Decke und stellte sich zu den anderen. Die drei Detektivinnen streckten die Arme aus und legten die Hände übereinander. Im Chor riefen sie: »Die drei !!!.« Dann sagte Kim: »Eins!« Franzi sagte: »Zwei!«, und Marie: »Drei!«

Danach hoben sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen zum Abschluss laut: »Power!!!«

Als sie aufbrachen und Franzi sich gerade von ihren Freundinnen verabschieden wollte, hielt Marie sie am Arm fest.

»Kann ich noch ein bisschen bleiben? Wir könnten doch noch eine zweite Kanne Tee machen …«

Franzi ahnte sofort, dass es Marie eigentlich nicht um den Tee ging. Sonst hatte sie es nach den Treffen immer furchtbar eilig, weil sie entweder zur Gesangsstunde, zum Yoga, Musical Dance oder in die Theater-AG musste. Marie wollte nämlich später Sängerin oder Schauspielerin werden.

Da fragte Marie auch schon gespielt beiläufig: »Ist Stefan zufällig da?«

Franzi grinste. »Tut mir leid, ich muss dich enttäuschen. Stefan hat heute seine BWL-AG.«

Es war ein offenes Geheimnis, dass Marie Franzis großen Bruder ziemlich gut fand. Natürlich war er mit seinen 18 Jahren viel zu alt für sie, aber Marie genoss es trotzdem, mit ihm zu reden und zu lachen. Zugegeben hätte sie das natürlich nie im Leben.

»Ach so …«, sagte Marie. »Hm. Ich glaube, ich muss doch los. Ich muss … äh … noch für meine nächste Gesangsstunde üben.«

»Klar«, sagte Franzi. »Dann viel Spaß!«

Sie gingen nach draußen und Franzi warf Kim hinter Maries Rücken einen übertrieben schmachtenden Blick zu, mit dem sie Marie nachahmte. Kim musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.

EIN NEUER FALL

Als die drei Detektivinnen um die Ecke bogen, wären sie beinahe mit Franzis Vater zusammengestoßen. Der redete auf eine Frau ein, die ihren Dackel an der Leine hatte und anscheinend gerade bei ihm in der Tierarztpraxis gewesen war. Franzi runzelte die Stirn. Komisch! Sonst begleitete ihr Vater seine Kunden nie bis zur Gartentür.

Rasch gab sie Marie und Kim ein Zeichen. Sofort zogen sich die drei !!! ein Stück zurück und lehnten sich gegen die Backsteinmauer. Franzis Vater hatte sie ebenso wenig bemerkt wie seine Begleiterin. Die beiden waren so vertieft in ihr Gespräch, dass sie nichts um sich herum wahrnahmen.

Kim prägte sich wie immer in Sekundenschnelle die Personenbeschreibung ein: Die Frau war circa 1,60 Meter groß, Mitte vierzig, hatte glatte braune, kinnlange Haare, eine runde Brille und war etwas füllig. Sie trug eine lange hellblaue Winterjacke und eine Strickmütze.

»Das muss ein schlimmer Schock für Sie gewesen sein«, sagte Dr. Winkler. »Das tut mir wirklich leid, Frau Tonde.«

»Danke«, sagte Frau Tonde. »Sie sind so lieb, Herr Doktor. Sie haben sicher viel zu tun. Ihr Wartezimmer …«

Der Tierarzt unterbrach sie. »Ich bitte Sie, das ist doch selbstverständlich.«

Franzi sah Marie und Kim ratlos an. War etwa ein Verwandter der Frau plötzlich gestorben?

Da redete Frau Tonde weiter: »Ich kann es einfach nicht fassen. Wer tut denn so was, am helllichten Nachmittag!«

»Ich weiß es leider auch nicht«, sagte Franzis Vater. »Aber die Polizei wird bestimmt nicht lockerlassen.«

Die drei !!! horchten auf. Polizei? Ging es hier um ein Verbrechen?

Frau Tonde seufzte. »So viele schöne Dinge haben sie mitgenommen: den Schmuck meiner Großmutter, das Tafelsilber – mein Hochzeitsgeschenk – und die Münzsammlung meines Mannes. Was da alles für Erinnerungen dranhängen, das lässt sich mit Geld gar nicht aufwiegen.«

Franzi sah Marie und Kim mit strahlenden Augen an. Das hörte sich doch ganz nach einem neuen Fall an! Dass es so schnell gehen würde, hätte sie allerdings nicht gedacht.

»Ja«, sagte Dr. Winkler. »Ich wünsche Ihnen, dass die Einbrecher bald geschnappt werden. Und vielleicht haben sie die gestohlenen Dinge ja noch nicht verkauft.«

»Das wäre zu schön«, sagte Frau Tonde.

»Wuff!«, machte ihr Dackel und zog an der Leine.

Frau Tonde schniefte kurz. »Schon gut, Timmi, wir gehen ja schon nach Hause. Zum Glück warst du nicht da, als die Einbrecher gekommen sind. Also vielen Dank noch mal, Herr Doktor.«

»Keine Ursache. Auf Wiedersehen, Frau Tonde«, sagte Franzis Vater und verschwand mit schnellen Schritten wieder in seiner Praxis.

Die drei !!! warteten gerade so lange, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann verließen sie ihr Versteck und stürmten auf die Frau zu.

»Huch!«, rief Frau Tonde. »Habt ihr mich aber erschreckt. Wo kommt ihr denn auf einmal her?«

Der Dackel knurrte die drei !!! an und verteidigte mit gefletschten Zähnen sein Frauchen. Kim und Marie wichen lieber einen Schritt zurück.