Die drei ??? Die Stadt aus Gold (drei Fragezeichen) - Christoph Dittert - E-Book

Die drei ??? Die Stadt aus Gold (drei Fragezeichen) E-Book

Christoph Dittert

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Beschreibung

Wiedersehen mit einer alten Bekannten: Barbara Mathewson hat ihren eigenen Vater bestohlen und ist jetzt spurlos verschwunden. Professor Mathewson bittet Justus, Peter und Bob um Hilfe. Wofür braucht Barbara seine wichtigen Forschungsunterlagen? Die drei ??? haben bald eine heiße Spur. Es geht um die Legende der "Goldenen Stadt". Sie wurde einst von Entdecker Álvar Núñez Cabeza de Vaca beschrieben. War Barbara auf der Suche nach der Landkarte, die den Weg in die sagenumwobene Stadt zeigt? Auch andere sind schon sehr an der Karte interessiert. Ein klarer Fall für die Detektive aus Rocky Beach!

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Die drei ??? Die Stadt aus Gold

Christoph Dittert

KOSMOS

Impressum

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Umschlagsabbildung: © Andreas Ruch, Düsseldorf

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50908-1

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

EINE FREUNDIN BAUT MIST

»Justus!« Tante Mathildas Stimme hallte über den Hof des Gebrauchtwarencenters und hinein ins Haus der Familie Jonas. »Juuu-stus!«

Der Erste Detektiv der drei ??? war gerade in seinem Zimmer im oberen Stock des Hauses und suchte nach einer Packung Chips. Er wusste, dass sie irgendwo herumliegen musste. Justus öffnete das Fenster, entdeckte seine Tante und rief ihr zu: »Ich bin hier! Ich komme gleich runter. Eine Minute!« Als er sich umdrehte, entdeckte er die Tüte hinter einem Stapel Bücher, der neben seinem Bett aufragte. Das waren die Bücher, die er als Nächstes lesen wollte – ziemlich viele, das meiste Sachbücher. Es gefiel ihm, Neues zu lernen. Er schnappte sich die Chipspackung und eilte nach draußen zu seiner Tante. Bei ihr und seinem Onkel Titus lebte Justus, seit seine Eltern vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen waren.

Mathilda Jonas stand mittlerweile auf der Veranda und sie war dort nicht allein. Der Mann neben ihr kam Justus bekannt vor, aber er konnte ihn nicht sofort zuordnen. Wo hatte er ihn nur schon einmal gesehen? »Guten Tag, Sir«, sagte der Erste Detektiv. »Sie wollen zu mir?«

»Ja, tatsächlich, Justus. Du erinnerst dich an mich?«

Als er die Stimme hörte, machte es bei Justus plötzlich klick. »Natürlich, Professor Mathewson. Entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht sofort erkannt habe.«

Der andere hob den rechten Mundwinkel zu einem halben Lächeln. »Das hätte ich gar nicht gemerkt, wenn du es nicht gesagt hättest.«

Die drei ??? hatten Nicolas Mathewson bei einem ihrer früheren Fälle kennengelernt – er war der Vater von Barbara, einer Freundin der Detektive. Barbara war ein eher ungewöhnliches Mädchen im gleichen Alter, durchaus ein wenig nervtötend, aber man konnte sich immer auf sie verlassen. Während der beiden Fälle, in die sie verwickelt gewesen war, hatte sie es sich nicht nehmen lassen, stets mit Feuereifer dabei zu sein und mitzuermitteln – was den drei ??? nur bedingt gefallen hatte.

»Leider bin ich aus einem sehr ernsten Grund hier«, fuhr Professor Mathewson fort. »Ich brauche eure Hilfe. Meinst du, du kannst Frank und Bob auch rufen?«

»Peter, Sir«, sagte Justus amüsiert. »Nicht Frank. Und ja, Sie haben Glück. Die beiden sind hier. Wenn Sie kurz warten, hole ich sie. Wir sind in drei Minuten bei Ihnen.«

Professor Mathewson nickte und Justus eilte in Richtung Zentrale – so nannten die drei ??? ihr Detektivbüro, das sich in einem unter einem Haufen Schrott verborgenen Campinganhänger befand. Es war der erste Mittwoch der Sommerferien und sie hatten gerade keinen Fall zu bearbeiten. Sie saßen einfach so zusammen und überlegten, was sie in der nächsten Zeit unternehmen könnten.

Justus schlüpfte ungesehen durch das Kalte Tor, einen alten Kühlschrank, der einen der geheimen Zugänge zur Zentrale darstellte. Die Rückseite ließ sich zur Seite schieben, und über einen kurzen Wellblechtunnel erreichte man das Büro. Auf demselben Weg kehrte Justus kurz darauf mit seinen beiden Freunden Peter Shaw und Bob Andrews auf die Veranda zurück. Tante Mathilda reichte ihrem Gast gerade ein Glas Eistee, das dieser dankend annahm.

Eine Minute später waren die drei ??? mit Professor Mathewson allein. Tante Mathilda war ins Haus zurückgegangen.

»Wie können wir Ihnen helfen, Sir?«, fragte Justus.

»Es geht um Barbara«, sagte der Professor. Nach diesen Worten presste er die Lippen zusammen, blickte zu Boden und seufzte aus tiefstem Herzen. »Ich kann nicht drum herumreden – sie hat Mist gebaut. Gewaltigen Mist!«

Das konnten sich die Detektive gut vorstellen. Barbara war schon immer wagemutig und eigenwillig gewesen. Mit diesen Eigenschaften konnte man leicht auch mal Fehler machen.

»Und was genau ist vorgefallen?«, fragte Peter.

Ohne aufzusehen, erklärte ihr Gast: »Sie hat mir erst Forschungsunterlagen gestohlen und danach mein Auto.«

»Sie hat – was?«, entfuhr es Bob.

Der Professor nickte. »Ihr habt richtig gehört. Das war heute Vormittag! Seitdem ist sie verschwunden. Ich habe keine Ahnung, wo sie ist und …« Er brach mitten im Satz ab. Seine Stimme zitterte.

»Ich verstehe gut, dass Sie aufgeregt sind, Sir«, sagte Justus. »Immerhin sind Sie offenbar nicht nur das Opfer eines doppelten Verbrechens geworden, sondern die Täterin war auch noch Ihre eigene Tochter. Das würde mich auch aus dem emotionalen Gleichgewicht bringen. Aber um die Lage korrekt einschätzen zu können, benötigen wir genauere Informationen.«

»Was Justus sagen wollte«, ergänzte Peter, »ist eigentlich: Wieso in aller Welt hat Barbara Sie bestohlen?«

Der Erste Detektiv schüttelte kaum merklich den Kopf. »Das wollte ich nicht nur sagen, Kollege, das habe ich gesagt. Ich habe mich lediglich etwas gewählter ausgedrückt als du.«

Das Gespräch entlockte dem Professor ein kleines Lächeln. »Ich kann verstehen, warum Barbara in den höchsten Tönen von euch spricht. Sie mag euch wirklich, Jungs.«

»Wie schön, wir sie auch«, versicherte Bob. »Und gerade darum können wir nicht verstehen, warum sie Sie bestohlen haben soll.«

»Ich ja auch nicht! Ich meine, sie hätte sich meine Forschungsunterlagen jederzeit einfach ansehen können. Genau das hat sie ja auch getan und dann … Ach, verflixt, ich sollte wohl der Reihe nach berichten.«

»Das ist eine sehr gute Idee«, lobte Justus.

»Ihr wisst ja vielleicht, dass ich Professor für Geschichte bin. Auch aktuell erforsche ich gerade ein historisches Thema. Es ist bereits einiges darüber geschrieben worden, aber vieles liegt auch noch im Dunkeln. Darüber wurde und wird viel spekuliert und es gibt verschiedene Mythen, die sich darum ranken.« Er sah den drei ??? nacheinander in die Augen. »Habt ihr je von der Stadt aus Gold gehört?«

»Eine Stadt aus Gold«, wiederholte Justus. Diese Vorstellung faszinierte ihn sofort.

Peter grinste. »Das klingt wie aus einem Indiana-Jones-Film. Ein sagenhafter Ort mitten im Dschungel, von dem keiner weiß, ob er existiert.«

»Nur dass es nicht aus irgendeinem Film stammt, sondern auf echte historische Berichte zurückgeht.« Professor Mathewson trank einen Schluck seines Eistees. »Ich kann euch später Genaueres darüber erzählen. Jedenfalls forsche ich über diese Stadt – und versuche herauszufinden, was daran wahr ist und was nur ein Mythos, der darum gesponnen wird. Die Unterlagen, die ich zurzeit bearbeite und die Barbara gestohlen hat … Es handelt sich dabei um wertvolle Einzelstücke. Unersetzbare Unikate! Ich habe sie aus dem Archiv meiner Universität geliehen. Und ich muss sie bald zurückgeben. Noch weiß niemand, dass ich sie nicht mehr habe und …« Wieder brach er mitten im Satz ab. Die Ratlosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Was hat sich Barbara nur dabei gedacht? Sie bringt mich in furchtbare Schwierigkeiten!«

»Gehen wir zunächst davon aus, dass sie nichts Böses gegen Sie im Sinn hat, Sir«, sagte Bob.

»Na, das hoffe ich doch! Trotzdem sollte man nicht erwarten, dass die eigene Tochter einem die Unterlagen und das Auto stiehlt und damit wer weiß wo hinfährt!«

Justus knetete seine Unterlippe, wie häufig, wenn er scharf nachdachte. »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen. Wie genau hat sie die Unterlagen an sich gebracht?«

»Sie war mit mir in der Universität, in meinem Büro. Das ist nicht außergewöhnlich, sie begleitet mich immer wieder einmal. Schließlich will sie in meine Fußstapfen treten und nach der Schule ebenfalls dort studieren. Während ihres Besuchs, das war heute ungefähr um zehn Uhr, also vor …«, er schaute auf die Uhr, »… vor neun Stunden. Jedenfalls war sie eine Zeit lang allein in meinem Büro, weil ich mit einem Kollegen etwas besprochen habe. In der Zeit hat sie alle Unterlagen genommen und ist abgehauen.«

»Mit Ihrem Auto«, sagte Peter.

»Ja – wir waren damit zur Uni gefahren.«

»Und Sie sind sicher, dass es so abgelaufen ist?«, fragte Justus. »Dass Barbara nicht zum Beispiel samt den Unterlagen entführt worden ist?«

»Ich habe sie durchs Fenster gesehen. Ich hab noch gerufen und sie muss mich gehört haben, aber sie hat nicht reagiert. Also bin ich ihr nach draußen gefolgt – und konnte nur noch beobachten, wie sie in den Wagen gestiegen und losgefahren ist. Ich habe danach versucht, sie auf dem Handy zu erreichen. Natürlich ist sie nicht drangegangen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass mich das halb verrückt macht. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und seitdem hat sie sich nicht gemeldet.«

»Zur Polizei sind Sie nicht gegangen?«, fragte Peter.

»Natürlich nicht! Soll ich etwa meine eigene Tochter anzeigen? Und irgendwie denke ich ja immer noch, dass sie sich irgendwann meldet und alles aufklärt. Aber nun hat sich den ganzen Tag lang nichts getan. Und da seid ihr mir wieder eingefallen – die drei Detektive. Ihr habt uns damals geholfen, bei der Sache mit dem Pergamentbuch und auch bei dieser verrückten Geschichte mit dem Vogelwesen bei unseren Nachbarn. Darum meine Bitte: Klärt das auf, findet Barbara – und die Unterlagen, damit ich sie zurückgeben kann! Werdet ihr mir helfen?«

Der Erste Detektiv griff in seine Hosentasche und zog eine ihrer Visitenkarten heraus, die er dem Professor überreichte.

© /Kosmos

»Unsere Visitenkarte kennen Sie ja wahrscheinlich bereits«, sagte Justus. »Und wie dort steht, übernehmen wir jeden Fall. Erst recht einen, der so interessant ist wie dieser. Ich möchte zu gern wissen, was in Barbara vorgeht.«

»Das«, meinte Professor Mathewson, »frage ich mich schon seit so vielen Jahren immer wieder! Nur ist sie diesmal wirklich zu weit gegangen …«

Die drei Detektive baten Professor Mathewson, mit ihm in sein Büro in der Universität fahren zu dürfen. Dort wollten sie mit ihren Ermittlungen beginnen, indem sie sich am Ort des Diebstahls genau umsahen. Ihr Auftraggeber stimmte zu, meinte jedoch, dass er noch kurz nach Hause müsse, um etwas zu erledigen. In spätestens einer halben Stunde wollte er zum Schrottplatz zurückkommen, die Jungen einsammeln und mit ihnen zur Universität fahren. »Ich bin mit meinem Zweitwagen hier«, erklärte er. »Das ist eher eine Klapperkiste für den Alltag. Mein eigentliches Auto, das Barbara gestohlen hat, ist ein Oldtimer.«

»Ich erinnere mich daran«, sagte Justus. »War es nicht ein 1967er Chevrolet Impala? Ein herrlicher Wagen.«

»Du hast ein erstaunliches Gedächtnis.«

»Ja.«

Mr Mathewson verabschiedete sich und betonte, dass er so rasch wie möglich zurückkehren würde.

Während sie warteten, wurde es dämmrig, die Sonne berührte bereits den Horizont.

»Barbara ist wirklich immer für eine Überraschung gut«, sagte Peter. »Unser neuer Fall klingt interessant, auch weil wir uns eine ganz andere Frage stellen müssen als sonst. Nicht wer die Übeltäterin ist … sondern warum sie es getan hat.«

»Und ob es sich überhaupt um eine ÜBELtäterin handelt«, gab Bob zu bedenken. »Ich kann mir das bei Barbara nicht vorstellen. Ich meine, sie schadet ihrem Vater doch extrem. Das passt einfach nicht zu ihr!«

»Du schwärmst ja geradezu von ihr«, stichelte Peter.

Der dritte Detektiv winkte ab. »Sie kann wirklich nervig sein … aber sie hat einiges auf dem Kasten und sie ist unsere Freundin, oder etwa nicht?«

»Klar ist sie das«, sagte Justus. »Und darum ist es umso wichtiger, dass wir sie bald finden und Licht in diese mysteriöse Angelegenheit bringen.«

»Es ist sicher besser, wenn wir nicht mit dem Professor zur Uni fahren«, sagte Peter, »sondern mein Auto nehmen. Dann sind wir unabhängiger und können länger dortbleiben falls nötig. Oder noch zu einem anderen Ort weiterfahren.«

»Das dachte ich auch schon«, sagte Justus.

Also schwang sich Peter auf sein Fahrrad, fuhr nach Hause und holte seinen alten MG. Er kam fast gleichzeitig mit Professor Mathewson zurück und kurz darauf folgten sie ihm in Richtung Los Angeles. Am Abend herrschte nur wenig Verkehr, und als sie ihr Ziel erreichten, lag der Parkplatz in nahezu völliger Dunkelheit.

»Das ist das Historische Institut«, sagte Professor Mathewson und zeigte auf ein einstöckiges, lang gestrecktes Gebäude. Nur hinter zwei der vielen Fenster brannte Licht. »Um diese Zeit ist kaum noch jemand hier, aber ich habe natürlich alle Schlüssel. Mein Büro liegt auf der anderen Seite des Hauses. Folgt mir.«

Sie liefen über abgetretene Stufen zu einer Glastür, die der Professor aufschließen musste. Er betätigte einen Lichtschalter, und flackernd sprangen die Lampen an. »Nicht gerade Glanz und Gloria«, kommentierte Mr Mathewson beiläufig. Von einem breiten Korridor gingen eine Menge Türen ab, dazwischen hingen von Zetteln überquellende Schwarze Bretter und irgendwelche Plakate. Bob gefiel die etwas heruntergekommene Atmosphäre recht gut. Er stellte sich vor, wie eine Menge Leute hier tagein, tagaus in dicken alten Büchern recherchierten und forschten.

»Mein Büro ist da vorne um die Ecke«, sagte Mr Mathewson. »Gleich hinter einigen Hörsälen.«

Als er dort aufschloss, öffnete sich die Tür gegenüber. Eine Frau mit langen braunen Haaren schaute heraus. »Ah, Nicolas, du bist es. Als ich um diese Zeit Geräusche gehört habe, dachte ich, ich muss doch mal nachschauen. Nicht, dass ein paar übereifrige Studenten in der Bibliothek eingeschlossen worden sind und nun verzweifelt einen Weg nach draußen suchen.« Sie lachte und wandte sich den drei ??? zu. »Aber wie ich sehe, habt ihr bereits Hilfe gefunden.«

»Wir studieren hier nicht, Doktor Faraday«, stellte Justus nach einem Blick auf das Türschild klar.

»Es sind Freunde meiner Tochter«, sagte der Professor. »Ich zeige ihnen nur etwas in meinem Büro.«

»Kann ich dich kurz sprechen, Nicolas?«, fragte seine Kollegin. »Ich habe da ein Problem mit einem Studenten und brauche einen Rat. Es dauert nicht lange.«

Professor Mathewson nickte. »Klar. Geht schon mal in mein Büro, Jungs. Ihr … na ja, ihr wisst ja, was ihr tun könnt. Ihr habt freie Hand.«

Dieser Aufforderung folgten die drei ??? gerne. Sie schalteten das Licht an und schlossen die Tür hinter sich. Den Hauptteil des kleinen Raumes nahm ein gewaltiger Schreibtisch ein, auf dem ein Computermonitor stand, davor ein breiter Schreibtischstuhl. Unzählige Aktenordner füllten die Fächer eines Regals. An der Wand hinter dem Schreibtisch hing ein Bild, das eine alte Landkarte von Europa zeigte. Insgesamt sah alles sehr ordentlich aus und nichts erweckte den Eindruck, dass sich in diesem Raum ein Diebstahl ereignet hatte. Spuren von Zerstörung gab es nicht – kein Wunder, hatte Barbara doch nicht einbrechen und auch nichts eilig suchen müssen.

Die drei ??? sahen sich um, ohne zu wissen, was genau sie zu finden hofften. So achteten sie auf alles, was ungewöhnlich sein, auf jede Spur, die Barbara zurückgelassen haben könnte. Das Ergebnis dieser ersten Untersuchung fiel allerdings enttäuschend aus – sie fanden absolut nichts Außergewöhnliches.

Professor Mathewson kam nach etwa einer Viertelstunde ins Büro. »Ist euch irgendetwas aufgefallen?«

»Leider nicht«, gab Bob zerknirscht zu. »Sie können sich wirklich nicht vorstellen, warum Barbara diese Forschungsunterlagen an sich gebracht hat? Was sie damit anfangen könnte?«

»Ich habe überhaupt keine Idee! Ich verstehe es einfach nicht – sie hätte jederzeit alles hier im Raum lesen oder die Sachen auch mit nach Hause nehmen können. Es sind keine Geheimunterlagen oder so etwas. Barbara hätte mich nur bitten müssen.«

Justus stützte sich auf dem Schreibtisch ab. »Eine Frage, Mr Mathewson.«

»Ja?«

»Könnte man mithilfe der Unterlagen die Stadt aus Gold finden?«

Der Professor zögerte. »Theoretisch schon.«

»Dann ist das vielleicht genau das, was Barbara will«, sagte der Erste Detektiv.

»Die Goldene Stadt finden?«, fragte der Professor. »Das ist doch verrückt! Das haben schon so viele versucht, seit Jahrhunderten!«

»Wenn ihr mich fragt«, sagte Peter, »passt es sehr gut zu Barbara, es trotzdem zu versuchen.«

»Was genau hat es mit dieser Stadt auf sich?«, fragte Bob. »Wo könnte sie liegen? Welche Unterlagen …«

»Ich verstehe, dass ihr eine Menge Fragen habt«, fiel Mr Mathewson ihm ins Wort. »Aber das ist alles kompliziert und lässt sich nicht in fünf Minuten erklären. Außerdem glaube ich nicht, dass ihr Barbara auf diese Weise findet.«

»Das wird sich zeigen«, sagte Justus. »Ich habe auch schon eine andere Idee, wie wir ansetzen können. Dennoch – Bob ist für die Recherchen zuständig und wir müssen alles über die Stadt aus Gold wissen, was man nur in Erfahrung bringen kann.«

»Dann schlage ich vor«, sagte der Professor, »dass du, Bob, morgen früh zu mir nach Hause kommst. Jetzt habe ich leider noch einiges vorzubereiten.« Er seufzte. »Denn zu allem Überfluss muss ich morgen am späten Vormittag zu einer Dienstreise aufbrechen. Das kann ich unmöglich absagen, ich halte einige wichtige Abendvorträge in New York. Dorthin hätte ich eigentlich die gestohlenen Unterlagen mitgenommen und mich tagsüber damit beschäftigt. Aber bevor ich morgen aufbreche, gebe ich dir noch eine Einführung in das nicht ganz einfache Forschungsgebiet.«

Justus schnippte mit den Fingern. »Reden Sie mit Bob, Mr Mathewson – und dann überlassen Sie alles uns. Wir kümmern uns um den Fall und werden versuchen, Barbara zu finden und Licht in das Dunkel zu bringen. Heute Abend gehen wir dann zunächst einer ganz anderen Spur nach.«

»Und die wäre?«, fragte Mr Mathewson.

»Den Weg Ihrer Tochter zu verfolgen, wird nicht einfach. Wir wissen nicht, wer uns etwas darüber sagen könnte. Aber sie ist in Ihrem Oldtimer unterwegs – einem sehr auffälligen Wagen. Wir werden uns umhören, ob ihn irgendjemand gesehen hat. Kollegen, es ist Zeit für eine Telefonlawine!«

EIN ALTMODISCHER BRIEF

Für die Telefonlawine rief jeder der drei Detektive fünf Freunde an, beschrieb den 1967er Chevrolet Impala, nannte das Nummernschild und fragte, ob jemand den Wagen gesehen hatte. Was diesmal leider nicht der Fall war. Das war aber auch erst der Anfang – denn alle sollten nun ihrerseits fünf Freunde anrufen und die Frage stellen. So breitete sich die Suche rasch in ganz Rocky Beach und im Gebiet rundum aus. Stets wurde dabei die Telefonnummer der Detektivzentrale weitergegeben, und wenn jemand auf den Oldtimer stieß, sollten sofort die drei ??? benachrichtigt werden.