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Ein bedrohlich aussehender Riese betritt den Schrottplatz und übergibt den drei Detektiven fünfzig Dollar und ein kleines Päckchen. Die knappe Anweisung dazu lautet: "Nicht fragen, Stern finden." Dann verschwindet der Mann. Was mit der kürzesten Auftragserteilung in der Geschichte der drei ??? beginnt, entwickelt sich rasend schnell zu einem komplizierten und gefährlichen Fall. Justus, Peter und Bob bekommen es mit mysteriösen Rätsel, nächtlichen Beschattern, hypnotischen Gnomenaugen und nicht zuletzt mit einem bewaffneten Phantom zu tun. Nun ist ihr ganzes Können gefordert, um bei der Jagd nach dem geheimnisvollen 'Schlangenstern' nicht auf der Strecke zu bleiben. Und es steht noch weit mehr auf dem Spiel …
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Seitenzahl: 145
Im Zeichen der Schlangen
erzählt von Hendrik Buchna
Kosmos
Umschlagillustration von Silvia Christoph, Berlin
Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage
der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)
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© 2011, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan
Based on characters by Robert Arthur.
ISBN 978-3-440-13264-7
Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
»Sind wenigstens echte Schätze in den Kisten? Vom Gewicht her könnte Tutenchamun samt Sarkophag und Trauergemeinde da drinstecken!«
Mit einem letzten Ruck wuchtete Peter gemeinsam mit Bob eine weitere der genagelten Holzkisten von der Laderampe des Lastwagens. Es herrschte tropische Hitze und der aufgewirbelte feine Staub bildete einen unangenehmen Film auf der schweißnassen Haut. Schwer atmend stützte sich der Zweite Detektiv an der Wand des Lagerschuppens ab und blickte zum vertrockneten Wipfel einer einsamen Konifere hinauf. Keine Regung. Selbst den Vögeln schien angesichts der Mittagsglut die Lust am Zwitschern vergangen zu sein.
Peter nahm einen tiefen Schluck aus seiner Mineralwasserflasche. Wie lange waren sie jetzt schon mit dem Abladen zugange? Zwanzig Minuten? Eine halbe Stunde? Ihm kam es bereits wie eine Ewigkeit vor und die verflixte Ladefläche schien einfach nicht leerer zu werden. Auf dem Papier hatte das alles noch so harmlos ausgesehen: fünfhundert Sammlerstücke aus dem Räumungsverkauf eines Antiquitätenhandels in Pasadena. Und all das sollte bereits am Samstag hier auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas bei einer großen Auktion unter den Hammer kommen. Nur noch knapp zwei Tage also, um sämtliche Vorbereitungen zu treffen! Das konnte ja heiter werden …
Onkel Titus lächelte schief. »›Schätze‹ wäre wohl übertrieben. Es sind eher Liebhaberstücke, in erster Linie europäisches Kunsthandwerk. Keine Meisterwerke also, aber solide Wertobjekte. Möbel, Porzellan, mehrere Spiegel und auch ein paar Bilder.«
Erschöpft massierte sich Justus seine Handgelenke und warf einen skeptischen Blick auf die zahlreichen Kisten. »Dein Enthusiasmus in allen Ehren, Onkel Titus, aber eigentlich ist so eine umfangreiche Auktion fast eine Nummer zu groß für uns, oder?«
»Das ist schon richtig«, stimmte Onkel Titus zu. »Deshalb arbeite ich bei den Vorbereitungen ja mit Steve Mitchum zusammen, einem alten Bekannten aus Santa Monica. Er führt dort die Galerie Mitchum & Ferguson.«
Bob nickte. »Klar, kenne ich! Dad hat mir von einer Ausstellung dort erzählt, die sehr viel Publikum anzieht. Irgendetwas abstraktes Modernes, glaube ich.«
»Ach, dann war der Besuch am Dienstag also Mr Mitchum?«, erkundigte sich Peter.
Onkel Titus nickte. »Steve ist schon seit über vierzig Jahren im Geschäft und hat unzählige Auktionen organisiert. Bei Logistik und Werbung kennt er sich aus wie kaum ein anderer in der Branche.«
Beiläufig wischte sich Bob mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. Er wirkte ein wenig verlegen. »Und … wer war die hübsche junge Frau, die mit dabei war?«
»Nanu?« Peter warf seinem Kollegen einen belustigten Blick zu. »Höre ich da einen Hauch von Schwärmerei?«
»Das kann man Bob nicht verdenken«, erklärte Onkel Titus ächzend, während er zusammen mit Justus behutsam zwei Kisten mit der Aufschrift ›Vorsicht! Zerbrechlich!‹ aufeinanderstapelte. »Sheila Masters ist wirklich sehr attraktiv und außerdem Steves Assistentin und rechte Hand. Soweit ich weiß, arbeitet sie neben dem Kunststudium sogar hin und wieder als Model. Seriös natürlich.«
Justus grinste breit. »Ein Model mit akademischen Qualitäten. Ich muss sagen, du hast einen erlesenen Geschmack, Dritter!«
Auch Peter konnte sich einen anerkennenden Pfiff nicht verkneifen.
»Nun hört schon auf mit dem Blödsinn!«, winkte Bob gereizt ab. »Ich habe nur gesagt, dass Miss Masters’ Aussehen nicht gerade durchschnittlich ist. Das ist alles!«
»Schon klar«, murmelte Peter kaum hörbar.
Mit sanfter Gewalt schob Onkel Titus eine alte Kommode zur Seite, deren Platz nun für die restlichen Kisten benötigt wurde. »Heute Nachmittag kommt Sheila jedenfalls noch mal vorbei, um die letzten Details zu besprechen. Und bis dahin sollten wir hier fertig sein. Ich erwarte in Kürze die Lieferung mit den Einzelteilen für die Auktionsbühne. Um die zusammenbauen zu können, brauchen wir jeden freien Meter.«
Justus seufzte leise. »Nur kein Stillstand …«
In diesem Moment bemerkte der Erste Detektiv einen riesenhaften Mann, der gerade das Schrottplatzgelände betrat und mit weit ausgreifenden Schritten auf sie zukam. Der Koloss hatte den Körperbau eines ausgewachsenen Grizzlybären und in etwa auch dessen Körperbehaarung. Er trug einen altmodischen langen Staubmantel, dessen zerschlissener Saum bis zu den Schäften seiner Lederstiefel reichte. Der gesamte Zustand seiner derben, schmutzverkrusteten Aufmachung erweckte den Eindruck, als wäre der Fremde soeben quer durch die Wüste Nevadas marschiert. Seine brutalen Gesichtszüge und die wild vom Kopf abstehende Mähne vervollständigten das Bild eines Mannes, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte.
»Mannomann«, raunte Justus halblaut und lenkte damit die Aufmerksamkeit der anderen auf den nahenden Besucher. »Der könnte glatt der Bruder von Mr Hyde sein.«
Peter schluckte unwillkürlich. »Der große Bruder von Mr Hyde.«
Inzwischen war der Riese beim Lagerschuppen angekommen und baute sich mit unbewegter Miene vor Justus auf. Die Metallknöpfe seines Mantels reflektierten das gleißende Sonnenlicht.
»Seid ihr die Detektive?«, ertönte eine durchdringend tiefe Bassstimme.
Weit über ihm starrten zwei finstere Augen auf Justus hinab, in denen sich Herablassung und Eiseskälte spiegelten. Etwas zutiefst Beunruhigendes lag in diesem Blick und der Erste Detektiv musste sich größte Mühe geben, um ein halbwegs überzeugendes Lächeln zustande zu bringen. »Wir sind die drei Detektive, das stimmt. Und das hier ist mein Onkel –«
»Onkel brauch ich nicht!«, schnitt ihm der Mann harsch das Wort ab. Er zog einen Geldschein und ein kleines Päckchen aus der Innentasche seines Mantels. »Hier sind fünfzig Dollar. Und hier das Rätsel. Löst es, dann gibt’s noch mal fünfzig. Ich komme später wieder.«
Damit drehte sich der unheimliche Fremde um und ging.
Für einen Sekundenbruchteil war Justus einfach sprachlos. Dann fing er sich wieder. »He – Moment, Sir! Wie heißen Sie denn überhaupt?«
In der Toreinfahrt hielt der Riese kurz inne.
»Nicht fragen, Stern finden!«, knurrte er, ohne sich umzublicken. Dann war er verschwunden.
Ungläubig schüttelte Peter den Kopf. »Was war das denn?«
Bob schaute verdattert auf das Päckchen und den Geldschein in Justus’ Händen.
»Das war die kürzeste Auftragserteilung in der Geschichte der drei ??? …«
Bevor die drei Detektive sich ihrem neuen Fall zuwenden konnten, ordnete Onkel Titus zunächst an, die letzten Kisten zu entladen und im Lagerschuppen zu verstauen. Danach musste der gesamte Bereich zwischen Freiluftwerkstatt und Wohnhaus entrümpelt werden, um ausreichenden Raum für die kurz darauf angelieferte Auktionatorbühne zu schaffen. Als Miss Masters pünktlich um fünfzehn Uhr eintraf und von Onkel Titus in das kleine Büro geführt wurde, nutzten Justus, Peter und Bob die willkommene Unterbrechung, um auf der Veranda ein wenig zu verschnaufen. Kaum hatten sie es sich auf den alten Korbstühlen bequem gemacht, öffnete sich die Tür und Tante Mathilda trat nach draußen, in den Händen ein Tablett mit Gläsern und einer großen Karaffe.
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