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Das Debatten-Buch gegen das Märchen von der Alternativlosigkeit der Euro-Rettung, die präziseste Analyse der Krise
Wer sind die Politiker, die das Festhalten am Euro um jeden Preis und den Euro-Rettungsschirm als alternativlosen Heilsbringer propagieren? Sind sie selber von ihren Botschaften überzeugt? Was ist ihre wahre Agenda? Hans-Olaf Henkel macht es sich zur Aufgabe, den Finger auf die eklatanten Schwachstellen der Euro-Rettungspolitik zu legen, ihre Risiken klar zu identifizieren und mutige Wege aus der Krise zu suchen. Vor allem aber nennt er endlich die beim Namen, die uns über die wahren Gefahren zu täuschen versuchen, die durch das Klammern an die Währungs-Union drohen. Er nutzt seine persönlichen Einblicke hinter die Kulissen der europäischen Finanzpolitik, um ein klares Bild von Täuschung und Wahrheit zu zeichnen und um aufzuzeigen: Es ist noch nicht zu spät, um sich von Propaganda und Wunschdenken freizumachen und neue Wege zu gehen.
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Seitenzahl: 333
Veröffentlichungsjahr: 2013
HANS-OLAF HENKEL
DIE EURO-LÜGNER
Copyright © 2013 by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
ISBN 978-3-641-12648-3
www.heyne.de
Inhalt
VORWORT: Von Lügnern und Fantasten
KAPITEL EINS: Die Profis der Täuschung
1. Jean-Claude Juncker
2. Die Euro-Trickser und ihre Opfer
3. Mario Draghi
4. Wolfgang Schäuble
5. Peer Steinbrück und Jörg Asmussen
KAPITEL ZWEI: Die Medien als Euro-Wächter
1. Wie ich zum »Parteigründer« wurde
2. Der unbekannte Fall Sarrazin
3. Die Bild-Schützen Kai Diekmann und Nikolaus Blome
KAPITEL DREI: Die vergessenen Mahner
1. Otto Graf Lambsdorff
2. Ralf Dahrendorf
3. Eine Lanze für Christian Wulff
KAPITEL VIER: Kanzlerin »Gespaltene Zunge«
1. Die Tricks des Machterhalts
2. Tue Gutes und sprich nicht darüber
KAPITEL FÜNF: Unsere täglichen Euro-Lügen
1. Der Euro ist Europa
2. Wir profitieren vom Euro
3. Vertuschte Schulden
4. Mythos USA
5. Der Ausstieg ruiniert den Export
KAPITEL SECHS: Was uns Deutschen droht
1. Nivellierung statt Wettbewerb
2. Zentralismus statt Föderalismus
3. Der Abriss der Brandmauer
4. Wie man ein reiches Land ärmer macht
5. Europa zerbricht am Euro
KAPITEL SIEBEN: Was jetzt geschehen muss
1. Das Manifest der europäischen Solidarität
2. Die Zwei-Zonen-Lösung
KAPITEL ACHT: Mein Weg durch die Parteienlandschaft
1. Die FDP auf Abwegen
2. Zwischenspiel Freie Wähler
3. »Revolution in Österreich«
4. Die »Alternative« zur Alternativlosigkeit
Statt eines Nachworts – ein Traum
Personenverzeichnis
VORWORT
Von Lügnern und Fantasten
Wir sind zum Glück ein freies Land. Die Welt bewundert uns für unseren Wohlstand und unsere Liberalität. Auch für die Meinungsfreiheit, die bei uns herrscht. Zu Recht sind wir stolz auf diese Errungenschaft der Demokratie, die uns über jene Staatsformen erhebt, in denen man das, was von der offiziellen Sicht abweicht, nicht offen sagen darf. Bei uns kann man das. Jedenfalls theoretisch.
Mit der Praxis sieht es ein wenig anders aus. Wer allzu sorglos dieses Vorrecht der Demokratie in Anspruch nimmt und aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, kann sich ganz schnell im Abseits wiederfinden: Man hat etwas gesagt und entdeckt am nächsten Tag in den Medien, dass man erledigt ist. Wie man in vergangenen dunklen Zeiten missliebige Menschen einfach verschwinden ließ, entfernt man sie heute aus der Öffentlichkeit. Die Ansichten, mit denen sie Anstoß erregen, finden sich nicht mehr in den Medien. War da was? War da wer? Er lebt noch, gewiss, aber er existiert nicht mehr.
Wer das vermeiden möchte, gewöhnt sich im Kontakt mit den Medien eine doppelte Buchführung an: Offen sagt man, was man sagen kann, ohne Anstoß zu erregen. Und off the record, sozusagen hinter vorgehaltener Hand, fügt man hinzu, was man eigentlich gern auch offen sagen würde. Aber nicht kann, ohne die eigene Position zu gefährden.
Automatisch teilt sich ein solches Gespräch in ein Vorher und ein Nachher auf: Vorher äußert man, was gedruckt oder gesendet wird – nachher, was nicht zur Publikation geeignet ist, was der Journalist aber wissen muss, um das offen Gesagte richtig einordnen zu können.
Diese vorsichtige Zweiteilung scheint nicht mit dem Recht auf Meinungsfreiheit vereinbar zu sein. In Wahrheit jedoch ermöglicht sie es: Wer klug ist und nicht alles offen sagt, was er denkt, dem bleibt die »Meinungsfreiheit« erhalten – die Freiheit nämlich, seine Meinung auch weiterhin gedruckt und gesendet zu sehen. Diese simple Verhaltensregel wird von allen beherzigt, die vor Mikrofonen und Kameras stehen und auch nach dem Interview noch ihre Posten als Politiker, Mandatsträger oder Beamte innehaben möchten. Auch ich habe mich an diese Regel gehalten und meiner öffentlichen Botschaft immer – schon aus Selbsterhaltungsgründen – einige diskrete Bemerkungen angefügt.
Seit ungefähr einem Jahr aber hat sich das Blatt gewendet. Nun sind es die Journalisten, die nach dem Interview gern etwas off the record loswerden möchten. Es drängt sie förmlich dazu, mir einzugestehen, dass sie der offiziellen, auch von ihrem jeweiligen Medium vertretenen Sichtweise nicht länger folgen können. »Ich sehe das ganz ähnlich wie Sie, Herr Henkel«, sagen sie dann. »Aber ich kann das nicht schreiben.« Oder: »In unserer Redaktion wäre diese Sichtweise vielleicht sogar mehrheitsfähig, aber wir bringen sie nicht.« Was normalerweise heißt, dass der Chefredakteur sie nicht will. Basta.
Um welche Sichtweise geht es hier? Natürlich um die auf den Euro. Selten wurde eine Währung mit solch tiefer, geradezu sakrosankter Bedeutung befrachtet. Der Euro ist heute Glaubenssache, scheint über Krieg und Frieden, Sein oder Nichtsein zu entscheiden. Jahrelang waren die Journalisten der offiziellen Meinung treu gefolgt. Bis die Krise kam, die eine Eurokrise war, aber den harmloseren Titel »Schuldenkrise« verpasst bekam.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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