18,99 €
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Elixiere des Teufels , 1815 (erster Band) beziehungsweise 1816 (zweiter Band) im Erstdruck erschienen, ist Hoffmanns erster Roman – es folgt nur noch einer: Lebensansichten des Kater Murr -, sein längster zusammenhängender Text und vielschichtig und uneindeutig wie so viele seiner Werke. Er schreibt ihn direkt nach Beendigung von Der goldene Topf (1814) im Eiltempo, wenn auch mit einer Unterbrechung zwischen den Teilen, die einen gewissen Bruch im Text erklärt. Der Roman ist die fiktive Autobiographie von Medardus, einem Bamberger Mönch, der seine Reise von Deutschland nach Italien (Rom) und wieder zurück beschreibt, in deren Verlauf er die rätselhaften und weitläufigen Umstände eines Familienfluchs entdeckt, den sein Ur-Urgroßvater einst verschuldet hatte. Neben der vielfach diskutierten Hauptfigur des Klosterbruders Medardus zeichnet Hoffmann feine Bilder anderer Charaktere. Manche werden ausführlich beschrieben, wie Medardus' große Liebe Aurelie, der Prior des Klosters zu B., oder der geheimnisvolle Maler. Andere erscheinen als Randfiguren, wie Euphemie, Hermogen, der Förster, die Äbtissin oder eben der Haarschneider Pietro Belcampo / Peter Schönfeld . Diese Nebenfiguren mit vergleichsweise kleinen Textanteilen sind bei näherer Betrachtung offensichtlich nicht so unwichtig, wie es ihre proportionale Präsenz vermuten lässt: Entweder finden sich extrem wichtige, den Gesamttext kommentierende Äußerungen von ihnen, oder sie treten an Wendepunkten und in entscheidenden Szenen in Medardus' Leben auf. Belcampo nimmt dabei eine Sonderstellung ein, da er Medardus vermutlich den gesamten Weg über begleitet und ziemlich genau über die Umstände, die Medardus entschlüsseln will, informiert zu sein scheint. Zudem wird die Arbeit zeigen, dass seine Aktionen und Worte bei einer Deutung des Romans von großem Nutzen sein können.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Impressum:
Copyright (c) 2013 GRIN Verlag GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.
Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.
Jetzt beiwww.grin.com
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Belcampo im Roman – Eine Einführung der Themen
1.3 Stand der Forschung
2 Einführung zur Figur des Belcampo
2.1 Äußere Merkmale
2.2 Sprachliche Besonderheiten
2.3 Definition des Possenhaften / Possierlichen
2.4 Der rothaarige Ire: Eine weitere Dimension des Pietro?
3 Doppelgängermotiv
3.1 Doppelgänger- und Spiegelungsmotiv bei Hoffmann
3.2 Gedoppelte Persönlichkeit in der Figur
3.3 Zitate und der Hinweis auf Bildung
4 Der Künstler im Friseur
4.1 Künstlermotiv bei Belcampo
4.1.1 Bezug Maler - Bildhauer
4.1.2 Wahnsinn im Künstler
5 Belcampo in der Tradition des Narren
5.1 Diskussion der Kompatibilität Belcampos mit dem klassischen Narren
5.2 Rat Krespel als weiterer Verwandter?
6 Belcampos Diskurse
6.1 Bewusstsein
6.2 Passivität und Initiative
6.2.1 Glaube und Selbstbestimmung. Ein Widerspruch?
7 Was will Hoffmann uns mit seiner Figur des Belcampo sagen? Eine Annäherung
7.1 Belcampos Funktion
7.2 Selbstbestimmung oder Schicksal – der Kommentar des Narren
8 Fazit
9 Literaturverzeichnis
9.1 Werke
9.2 Sekundärliteratur
Die Elixiere des Teufels[1], 1815 (erster Band) beziehungsweise 1816 (zweiter Band) im Erstdruck erschienen, ist Hoffmanns erster Roman – es folgt nur noch einer: Lebensansichten des Kater Murr -, sein längster zusammenhängender Text und vielschichtig und uneindeutig wie so viele seiner Werke. Er schreibt ihn direkt nach Beendigung von Der goldene Topf (1814) im Eiltempo, wenn auch mit einer Unterbrechung zwischen den Teilen, die einen gewissen Bruch im Text erklärt. Der Roman ist die fiktive Autobiographie von Medardus, einem Bamberger Mönch, der seine Reise von Deutschland nach Italien (Rom) und wieder zurück beschreibt, in deren Verlauf er die rätselhaften und weitläufigen Umstände eines Familienfluchs entdeckt, den sein Ur-Urgroßvater einst verschuldet hatte.
Neben der vielfach diskutierten Hauptfigur des Klosterbruders Medardus zeichnet Hoffmann feine Bilder anderer Charaktere. Manche werden ausführlich beschrieben, wie Medardus' große Liebe Aurelie, der Prior des Klosters zu B., oder der geheimnisvolle Maler. Andere erscheinen als Randfiguren, wie Euphemie, Hermogen, der Förster, die Äbtissin oder eben der Haarschneider Pietro Belcampo / Peter Schönfeld[2].
Diese Nebenfiguren mit vergleichsweise kleinen Textanteilen sind bei näherer Betrachtung offensichtlich nicht so unwichtig, wie es ihre proportionale Präsenz vermuten lässt: Entweder finden sich extrem wichtige, den Gesamttext kommentierende Äußerungen von ihnen, oder sie treten an Wendepunkten und in entscheidenden Szenen in Medardus' Leben auf.
Belcampo nimmt dabei eine Sonderstellung ein, da er Medardus vermutlich den gesamten Weg über begleitet[3] und ziemlich genau über die Umstände, die Medardus entschlüsseln will, informiert zu sein scheint. Zudem wird die Arbeit zeigen, dass seine Aktionen und Worte bei einer Deutung des Romans von großem Nutzen sein können.