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Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit – die berühmten Ideen der französischen Revolution. Wörter wie Paukenschläge, die die politische Landschaft Europas von Grund auf veränderten. Mit dem Aufstand gegen König und Adel von 1789 wurde das „Acien Regime“ gestürzt, die Macht des Absolutismus gebrochen. Ludwig der XVI. starb – wie seine österreichische Frau Marie Antoinette – unter dem Fallbeil der Guillotine. Den konservativen Kräften Europas gelang es nicht mehr, den Funken der Revolution auszutreten. Europas Throne wankten, schon bald sollten sie fast alle stürzen. Robespierre, der Führer der berüchtigten Jakobiner, errichtete mit seinen Freunden ein blutiges Terrorregime. Erst der Widerstand der großbürgerlichen Kräfte und das energische Zupacken Napoleons beendeten den Aufstand des französischen Volkes gegen die etablierte Macht.
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Seitenzahl: 101
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1778
Preisverfall bei Getreide und Wein
1781
Vier-Wappenviertel-Edikt (Adlige werden Offiziere)
1787
Finanzreform wird von Notabelnversammlung abgelehnt Schaffung des Cour plenière
7. Juni 1788
Straßenkämpfe in Grenoble
8. August 1788
Einberufung der Generalstände
24. August 1788
Erklärung des Staatsbankrottes Berufung von Jacques Necker als Finanzminister
21. September 1788
Einberufung der Generalstände
Dezember 1788
Akzeptanz des Dritten Standes
Frühjahr 1789
Versorgungsschwierigkeiten und Hungerrevolten
28. April 1789
Aufruhr und Plünderungen in Paris St. Antoine, 20 Tote
1. Mai 1789
Wahl zu den Generalständen
17. Juni 1789
Gründung der Nationalversammlung Ausarbeitung einer neuen Verfassung
20. Juni 1789
„Ballhaus-Schwur“
11. Juli 1789
Entlassung von Jacques Necker
12. Juli 1789
Zusammenstoß zwischen Aufständischen und Militär Truppen schließen sich Aufständischen an
14. Juli 1789
Sturm auf die Bastille
26. August 1789
Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
4. Oktober 1789
Marsch auf Versailles
6. Oktober 1789
König Ludwig XVI. muss nach Paris umziehen
20. Juni 1790
Fluchtversuch König Ludwigs XVI.
August 1791
Kaiser Leopold II. und Friedrich Wilhelm II. gründen Allianz
1778
Preisverfall bei Getreide und Wein
1781
Vier-Wappenviertel-Edikt (Adlige werden Offiziere)
1787
Finanzreform wird von Notabelnversammlung abgelehnt Schaffung des Cour plenière
7. Juni 1788
Straßenkämpfe in Grenoble
8. August 1788
Einberufung der Generalstände
24. August 1788
Erklärung des Staatsbankrottes Berufung von Jacques Necker als Finanzminister
21. September 1788
Einberufung der Generalstände
Dezember 1788
Akzeptanz des Dritten Standes
Frühjahr 1789
Versorgungsschwierigkeiten und Hungerrevolten
28. April 1789
Aufruhr und Plünderungen in Paris St. Antoine, 20 Tote
1. Mai 1789
Wahl zu den Generalständen
17. Juni 1789
Gründung der Nationalversammlung Ausarbeitung einer neuen Verfassung
20. Juni 1789
„Ballhaus-Schwur“
11. Juli 1789
Entlassung von Jacques Necker
12. Juli 1789
Zusammenstoß zwischen Aufständischen und Militär Truppen schließen sich Aufständischen an
14. Juli 1789
Sturm auf die Bastille
26. August 1789
Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
4. Oktober 1789
Marsch auf Versailles
6. Oktober 1789
König Ludwig XVI. muss nach Paris umziehen
20. Juni 1790
Fluchtversuch König Ludwigs XVI.
August 1791
Kaiser Leopold II. und Friedrich Wilhelm II. gründen Allianz
Herbst 1791
Unruhen in ganz Frankreich Unruhen in den französischen Kolonien
7. Februar 1792
Militärkonvention zwischen Österreich und Preußen
20. April 1792
Frankreich erklärt Österreich und Preußen den Krieg
25. April 1792
Komposition der Marseillaise
25. Juli 1792
Manifest des Herzogs von Braunschweig
10. August 1792
Amtsenthebung und Arretierung König Ludwigs XVI.
19. August 1792
Angriff der Verbündeten in Frankreich
2. September 1792
Volksjustiztribunale
6. November 1792
Sieg der französischen Truppen
21. September 1792
Absetzung König Ludwigs XVI.
11. Dezember 1792
Prozess gegen König Ludwig XVI., alias Louis Capet
21. Dezember 1792
Hinrichtung König Ludwig XVI.
Februar 1793
England tritt in Koalitionskrieg ein
10. März 1793
Gründung der Revolutionstribunale
6. April 1793
Gründung des Wohlfahrtsausschusses
2. Juni 1793
1. journée revolutionnaire – Ende der Gironde
13. Juli 1793
Ermordung von Marat
27. Juli 1793
Wahl Robespierres an die Spitze des Wohlfahrtsausschusses
5. September 1793
2. journée revolutionnaire – Sturm auf den Konvent
8. September 1793
Franzosen siegen gegen England
Herbst 1793
Die Revolutionstribunale verbreiten Terror Kampf gegen die Kirche
5. Oktober 1793
Abschaffung der christlichen Zeitrechnung
16. Oktober 1793
Die Königin Marie-Antoinette wird hingerichtet
4. Dezember 1793
Erlass einer diktatorischen Verfassung
Herbst 1791
Unruhen in ganz Frankreich Unruhen in den französischen Kolonien
7. Februar 1792
Militärkonvention zwischen Österreich und Preußen
20. April 1792
Frankreich erklärt Österreich und Preußen den Krieg
25. April 1792
Komposition der Marseillaise
25. Juli 1792
Manifest des Herzogs von Braunschweig
10. August 1792
Amtsenthebung und Arretierung König Ludwigs XVI.
19. August 1792
Angriff der Verbündeten in Frankreich
2. September 1792
Volksjustiztribunale
6. November 1792
Sieg der französischen Truppen
21. September 1792
Absetzung König Ludwigs XVI.
11. Dezember 1792
Prozess gegen König Ludwig XVI., alias Louis Capet
21. Dezember 1792
Hinrichtung König Ludwig XVI.
Februar 1793
England tritt in Koalitionskrieg ein
10. März 1793
Gründung der Revolutionstribunale
6. April 1793
Gründung des Wohlfahrtsausschusses
2. Juni 1793
1. journée revolutionnaire – Ende der Gironde
13. Juli 1793
Ermordung von Marat
27. Juli 1793
Wahl Robespierres an die Spitze des Wohlfahrtsausschusses
5. September 1793
2. journée revolutionnaire – Sturm auf den Konvent
8. September 1793
Franzosen siegen gegen England
Herbst 1793
Die Revolutionstribunale verbreiten Terror Kampf gegen die Kirche
5. Oktober 1793
Abschaffung der christlichen Zeitrechnung
16. Oktober 1793
Die Königin Marie-Antoinette wird hingerichtet
4. Dezember 1793
Erlass einer diktatorischen Verfassung
Januar – August 1794
16.594 Menschen werden hingerichtet
10. Juni 1794
Terrorgesetz ermutigt Denunziantentum
26. Juni 1794
Sieg der Franzosen bei Fleurus gegen Österreich
27. Juli 1794
Verhaftung von Robespierre und Saint-Just
28. Juli 1794
Hinrichtung von Robespierre mit 100 Gleichgesinnten
22. August 1794
Erlass einer revidierten Verfassung
1. Oktober 1794
Annektierung Belgiens
5. Oktober 1795
Niederschlagung der Gegenrevolution durch Napoleon
1796
Eroberung der Cispadanischen Republik in Italien
1797
Friedensschluss Napoleons mit Papst und Österreich
4. September 1797
Coup d État
1798
Französische Truppen fallen in Schweiz ein
Mai 1798
Napoleon leitet Expeditionskorps nach Ägypten
Mai 1799
Niederlage Napoleons vor Akko
18. Juni 1799
Staatsstreich
10. November 1700
Altes Direktorium tritt zugunsten von Konsulat ab
13. Dezember 1799
Proklamierung der Konsulatsverfassung Napoleon übernimmt die Macht
2. Dezember 1804
Napoleon krönt sich zum Kaiser
Januar – August 1794
16.594 Menschen werden hingerichtet
10. Juni 1794
Terrorgesetz ermutigt Denunziantentum
26. Juni 1794
Sieg der Franzosen bei Fleurus gegen Österreich
27. Juli 1794
Verhaftung von Robespierre und Saint-Just
28. Juli 1794
Hinrichtung von Robespierre mit 100 Gleichgesinnten
22. August 1794
Erlass einer revidierten Verfassung
1. Oktober 1794
Annektierung Belgiens
5. Oktober 1795
Niederschlagung der Gegenrevolution durch Napoleon
1796
Eroberung der Cispadanischen Republik in Italien
1797
Friedensschluss Napoleons mit Papst und Österreich
4. September 1797
Coup d État
1798
Französische Truppen fallen in Schweiz ein
Mai 1798
Napoleon leitet Expeditionskorps nach Ägypten
Mai 1799
Niederlage Napoleons vor Akko
18. Juni 1799
Staatsstreich
10. November 1700
Altes Direktorium tritt zugunsten von Konsulat ab
13. Dezember 1799
Proklamierung der Konsulatsverfassung Napoleon übernimmt die Macht
2. Dezember 1804
Napoleon krönt sich zum Kaiser
Der Vorabend der Revolution
Der Staat erklärt seinen Bankrott
Die Macht der Bourgeoisie
Die Gründung der Nationalversammlung
Der Sturm auf die Bastille
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Der Marsch auf Versailles
Der Fluchtversuch des Königs
Einmischung von außen
Die Deutsch-Österreichische Allianz
Die Hymne der Marseillaise
Die Revolution wird radikaler
Die Hinrichtung des Königs
Die Revolution radikalisiert sich
Die Ermordung des Bürgers Marat
Der Aufstieg Robespierres
Die Diktatur des Terrors
Der Kampf gegen die Kirche
Die Revolution frisst ihre Kinder
Paris singt, Paris tanzt, Paris feiert
Der Staatsstreich der Advokaten
Die Diktatur des Militärs
Es ist überliefert, was Kaiserin Marie-Antoinette ignorant auf die Forderungen des hungernden französischen Volkes zu erwidern wusste: „Gebt ihnen doch Kuchen, wenn sie kein Brot haben!“ Wie aber hat das Gesinde bei Hofe den Vorabend der Französischen Revolution erlebt? Wie haben etwa die Zofe Isabelle und ihr Freund, der Diener Joseph, reagiert, als vor dem Schloss der Lärm von protestierenden Menschen zu hören war und immer wieder der Ruf erscholl: „Gebt uns Brot“ und „Nieder mit der Königin“? Wir stellen uns die Szene in etwa so vor:
Isabelle: „Hörst Du Joseph, was die Menschen rufen?“
Joseph: „Ich bin doch nicht taub.“
Isabelle: „Das Volk von Paris hungert. Es verlangt nach Brot.“
Joseph (verächtlich): „Wer kümmert sich schon um den Pöbel?“
Isabelle: „Ihre Rufe sind so laut, dass nicht einmal die Königin sie überhören konnte.“
Joseph: „Ja, ich weiß. Marie Antoinette war völlig überrascht von der Not der Leute., Gebt Ihnen doch Kuchen,’, hat sie gesagt, ‘wenn sie kein Brot haben.’“
Isabelle (kichernd): „Auf solche Ideen kann auch nur die Königin kommen.“
Joseph (noch verächtlicher): „Sie ist eine Österreicherin, sie passt nicht zu uns.“
Isabelle: „Hüte Dich, Du sprichst von Ihrer Majestät der Königin. Ihre Spione sind überall im Schloss!“
Joseph: „GehörstDu auch dazu, Isabelle?“
Isabelle: „Mon Dieu, rede nicht so einen Unsinn. Ich bin ihre Zofe, und weiß Gott, ihre Launen haben mich schon oft zur Verzweiflung getrieben. Für sie spionieren? Beim Leben meiner armen Mutter, niemals!“
Frankreich im ausgehenden 18. Jahrhundert. Es herrscht der Enkel des Sonnenkönigs, Ludwig der XVI., gemeinsam mit der Tochter Maria Theresias, der im Volk überaus unbeliebten Marie Antoinette. Im Volk brodelt es. Die Brotpreise steigen von Jahr zu Jahr. Aber auch das Bürgertum ist unzufrieden. Die Saat der aufklärerischen Ideen von Rousseau und Voltaire ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Die zu Wohlstand gekommenen Bürgerlichen in den Städten sind nicht länger gewillt, die Arroganz und die enormen Privilegien des Adels widerspruchslos hinzunehmen. Sie hoffen auf Reformen. Aber eine Revolution, Gott behüte, nein! Sie schauen neidisch auf England, wo zwar ein König regiert aber ein Parlament die Gesetze erlässt.
Apropos Reformen? Gerade jetzt, wo sie am nötigsten wären, erlischt die reformierende Kraft des königlichen Absolutismus. Es fehlt durchaus nicht an Plänen, an kühnen Vorstellungen, an klugen Köpfen. Eigentlich mangelt es nicht einmal an der allerhöchsten Geneigtheit des Königs von Frankreich. Aber die Kräfte des Widerstands sind stärker geworden als die Kräfte der Bewegung. Der Adel rächt sich für die politische Entmündigung durch Ludwig XIV. Er greift nach der Staatsführung, nach den wichtigen weltlichen und kirchlichen Ämtern und erdrückt unter seinem gesellschaftlichen Übergewicht, seinem Reichtum und seinem politischen Konservativismus die mitunter vernünftigen Ideen des Königs und die Reformpläne der oft bemerkenswert tüchtigen Verwaltung. So bleibt die wichtigste innenpolitische Frage des Reiches, die Finanzfrage, ungelöst.
Aber Frankreich, dieses mächtige und stolze Land im Herzen Europas, war zu dieser Zeit bankrott. Die Gründe für die leeren Staatskassen im Lande Ludwigs? Die Kolonialkriege in Amerika, das verschwenderische Leben am Hof von Versailles, die Privilegien des beherrschenden Adels, der keine Steuern zahlte, die vermögende Kirche, die nur widerstrebend und im geringen Umfang dem Staat Abgaben leistete.
Bleiben die Bürger und die Bauern. Letzteren geht es am schlechtesten. Die steigenden Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und die immer höheren Pachten, die die Bauern für Großgrundbesitzer zu leisten haben, kommen nur den Grundherren zugute. Also meist den Adeligen, die am Hofe von Versailles so gerne ihrem nutzlosen Treiben nachgingen, Intrigen sponnen, den König auf der Jagd begleiteten oder im Salon von Marie Antoinette ihr Vermögen verspielten. Es gehört keine große Fantasie dazu, um sich vorzustellen, dass solches Tun den Hass auf die Begünstigten schürt. Die Bauern aber wissen nicht mehr, wie sie die stetig steigenden Kosten erbringen sollen.
Aber die Bauern sind nicht allein. Das Elend auf dem Lande findet in den Städten Bundesgenossen. Die Stadt des 18. Jahrhunderts wächst, weil die Einkünfte des Adels dort in prächtige Häuser investiert werden und der Bevölkerungs- überschuss vom Lande dort Unterschlupf und Arbeit sucht. Aber der Markt hat seine eigenen Gesetze. Das große Angebot der Arbeitskräfte drückt den Lohn, und der unverhohlen zur Schau gestellte Reichtum des Adels verbittert die Tagelöhner, die oft nicht wissen, wovon sie ihr täglich Brot bezahlen sollen. Es bleibt trotzdem die Frage, wie die Dinge so auf die Spitze getrieben werden konnten.
In den letzten zehn Jahren vor der Revolution sammelt sich der politische Zündstoff. Während der Regierungszeit
Ludwig XVI. fällt der Getreidepreis kontinuierlich. Noch schlimmer ist es um den Wein bestellt, das zweite Schlüsselprodukt in der traditionellen Polykultur Frankreichs. Nach einer Zeit hoher Preise in den Jahren 1766 bis 1778 erfolgt hier plötzlich ein sehr starker Rückgang des Preisniveaus, eine Folge einer klassischen Überproduktionskrise.