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Empathische Menschen zeichnet die wertvolle Gabe, sich in die Gedanken und Gefühle anderer Menschen hineinversetzen zu können. Was zunächst sehr schön klingt, kann aber dann zur Qual werden, wenn die Gefühle, die Trauer und Wut der anderen zum ständigen Begleiter werden und das eigene Leben beeinflussen. Anne Heintze, Coach für Hochsensible und außergewöhnliche Menschen und Ananda H. Hummer zeigen, wie wir unsere Gefühle verstehen und uns von anderen besser abgrenzen können. Viele Übungen und inspirierende praktische Tools helfen, sich selbst und andere zu stärken. So wird Empathie zu einer besonderen Quelle der Kraft!
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Seitenzahl: 236
Anne Heintzeund Ananda H. Hummer
Wie du dein Mitgefühl steuerstund dich und andere stärkst
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
1. Auflage 2018
© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
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Redaktion: Anna Cavelius, München
Umschlaggestaltung: Manuela Amode, München
Umschlagabbildung: iStock/Baksiabat; shutterstock/Angie Makes, Daria Rosen, IQ Advertising, Tatiana Popova
Satz: Carsten Klein, Torgau
Druck: CPI books GmbH, Leck
ISBN Print 978-3-86882-917-4
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-198-2
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-199-9
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INHALT
Wenn Gefühle manchmal zu viel werden …
Was sind Gefühle, Emotionen, Empfindungen und Empathie?
Wer nicht fühlt, kann auch nicht mitfühlen
Test: Wie empathisch bin ich?
Test: Ist mein Gegenüber ein Empath?
Was ist Empathie und was zeichnet einen Empathen aus?
Die Arten der Empathie
Wesenszüge eines Empathen
Mitfühlen statt mitleiden
Deine Gefühle, deine Gedanken und dein Gehirn
Dein Denken bestimmt deine Gefühle
Die Intelligenzformen der Empathie
Was ist Wahrnehmung?
Der Vorgang des Wahrnehmens
Hochsensibilität, Hochsensitivität und Empathie
Was ist Hochsensitivität?
Die Ursprünge von Hochsensibilität und Hochsensitivität
Außergewöhnliche Wahrnehmungen bei Hochempathie
Die Herausforderungen für Empathen
Was macht einen gelösten Empathen aus?
Sind Frauen empathischer als Männer?
Fehler und Schwächen empathischer Menschen
Hochsensitivität, Empathie und Narzissmus
Die Gefahr der Opferhaltung
Gefühlsblindheit in der Welt des Empathen
Wie du empathische Reife erlangst
Schenke dir selbst Beachtung
Aus der Fürsorge in die Selbstfürsorge
Schaffe dir deine eigene Wirklichkeit
Das Empathen-Training
Gefühle kann man steuern
Erkenne deine eigenen Bedürfnisse
Deine Sinnesschulung für einen neuen Blick auf die Welt
Achte auf deine virtuelle Psychohygiene
Eliminiere Energievampire aus deinem Leben
Wie Mitgefühl die Liebe stärkt
Empathie und Mitgefühl im Beruf
Die Kunst des Loslassens
Verlerne deine Hilflosigkeit
Nutze die Weisheit deines Körpers
Gestatte dir starke Emotionen
Werde ein Meister der Kommunikation
Meditation: Wie geht das und was nützt es dir?
Ausblick
Die Welt braucht dich. Empathen können so viel Gutes tun
Heutige Herausforderungen für Empathen
Die Autoren
Zum Weiterlesen
»Treffen sich zwei Empathen.Sagt der eine zum anderen: ›Dir geht es gut, und wie geht es mir?‹«
Kennst du das? Wunderbar kannst du dich in andere Menschen hineinversetzen. Du spürst, wie es ihnen geht, nimmst glasklar ihre Gefühle wahr. Aber die deinen kommen meist zu kurz. Dich selbst vergisst du oft, du achtest deine Bedürfnisse zu wenig. Du kannst dich schwer abgrenzen, hast vielleicht zu oft genickt?
Gut, dann darfst du jetzt erkennen, dass du viel dafür tun kannst, um deine Empathie als Gabe zu erleben. Denn es ist wunderbar und ein echtes Geschenk, ein Empath zu sein. Das wirst du schnell erkennen, wenn du weißt, wie du deine Gabe harmonisch und gesund leben kannst. Du wirst sehen, dass du nicht Opfer deiner Wahrnehmungen bist, sondern dass du sie aktiv lenken und gestalten kannst.
Werden dir deine Gefühle manchmal zu viel? Dann geht es dir genauso wie unzähligen hochsensitiven Menschen, die wir in den vergangenen Jahrzehnten als Therapeuten, Coaches und spirituelle Lehrer begleitet haben. Hier blicken wir gemeinsam auf 50 Jahre Erfahrung zurück, waren in eigenen Praxen tätig, in Seminarzentren, Ashrams und spirituellen Lebensgemeinschaften. Wir haben mit seelisch gesunden Menschen gearbeitet und mit psychisch schwer erkrankten, haben selbst heftige emotionale Krisen durchlitten und haben sie in unserem persönlichen Umfeld miterlebt. Immer ging es um Gefühle. Meist ging es um ein ZUVIEL davon.
Ganz gleich, ob es dabei um die eigene Lebensaufgabe geht oder um einen blinden Fleck im Liebesleben oder um den erwünschten beruflichen Erfolg oder darum, dass man seine tiefste spirituelle Natur vollständig realisieren möchte, alles hat etwas mit dem Gefühlsleben zu tun. Es kann einen mit tiefer Zufriedenheit erfüllen oder ein schmerzhafter Stolperstein sein.
Seit vielen Jahren widmen wir uns Menschen, die mit einer Hochbegabung ihrer Sinne gesegnet sind: Sie sind entweder auf der Ebene der fünf körperlichen Sinne besonders wahrnehmungsstark (Hochsensibilität) oder verfügen über eine extrem ausgeprägte Wahrnehmung über diese fünf Sinne hinaus. Diese sind dann hellfühlig (Hochsensitivität). Hochsensible und hochsensitive Menschen gibt es in Deutschland circa acht Millionen. Etwa jeder zehnte Deutsche ist ein Empath. Viele von ihnen sind sogar sogenannte Hochempathen und nehmen intensiv die Gefühle anderer Lebewesen wahr, teilweise sogar über große räumliche Distanzen hinweg. Im Unterschied zu »normal« mitfühlenden Zeitgenossen können Empathen dieses Mitschwingen nie ganz abschalten. Sie laufen sozusagen mit einem großen Gefühlstrichter herum und alles strömt ungefiltert in sie hinein - solange sie noch nicht gelernt haben, mit dieser Gabe umzugehen.
Empathen leiden übrigens nicht nur darunter, dass sie zu viele negative Emotionen mitempfinden, nein, sogar angenehme und schöne Gefühle können sie manchmal an die Grenze des Erträglichen führen. Viel fühlen ist immer anstrengend. Viel fühlen und sortieren müssen, was die eigenen Gefühle sind und was die der anderen, ebenso.
Viel fühlen und ins Mitleiden hineinzurutschen kann das Leben zu einem täglichen Kampf machen. Wenn wir als Eltern mitleiden, wenn es unseren Kindern schlecht geht, wenn wir als Liebespartner mitempfinden, wie der andere trauert, dann kann das eine echte Herausforderung sein.
Aber das ist noch nicht alles. Empathen und Hochempathen nehmen Befindlichkeiten von ihnen nahestehenden Menschen oftmals noch vor diesen wahr. Häufig spüren sie sogar in die Vergangenheit anderer hinein, bis in deren frühere Leben oder heute wirksame Einflüsse wie zum Beispiel traumatische Erfahrungen.
Ein sehr wichtiger Schlüssel zum Meistern dieser persönlichen Empathie-Gabe ist das Loslassen von emotionaler Anhaftung, denn diese ist es, die uns leiden lässt. Den meisten Empathen geht es nicht gut, weil sie ihre persönliche emotionale Anbindung an Gefühlswahrnehmungen nicht loslassen können. Dadurch kann eine Kette von Gefühlen entstehen, die nicht mehr an ihren eigentlichen Ursprung zurückverfolgt werden kann.
So mag ein Erst- oder Primärgefühl zum Beispiel Traurigkeit sein, doch dann kommt ein weiteres hinzu. Vielleicht ist man wütend darüber, dass man schon wieder traurig ist, und daran knüpft sich Verzweiflung, weil man sich ohnmächtig fühlt im Umgang mit den vielen Gefühlen.
Dabei sind es aber immer wir selbst, die diese Kettenreaktion hervorbringen und wir uns in ihr verstricken. Oft können wir dann nicht mehr unterscheiden zwischen Primärgefühl und den folgenden Sekundärgefühlen. In diesem Cocktail aus verschiedenen Zuständen baden wir, und manchmal drohen wir darin zu ertrinken. Dabei hält man diesen »Cocktailzustand« für wahr und kommt gar nicht auf die Idee, dass es auch anders sein könnte.
Gelingt es uns aber in einer solchen Situation, zu sehen, dass wir den Zustand selbst erzeugen, können wir augenblicklich damit aufhören, darin »um unser Leben zu schwimmen«. Wir können loslassen.
Loslassen bedeutet nun nicht, dass wir nichts mehr fühlen. Es heißt nur, dass wir uns nicht mehr im Gefühl verstricken. Das heißt, wir können wahrnehmen, wie Dinge passieren, und erkennen, was nicht wir sind und was nicht unser eigenes Gefühl ist. Dann können wir auch entscheiden, wann es angemessen ist, wie zu handeln und wann nicht.
Wie du gesund und angemessen fühlen kannst, deine intensiven Gefühle steuern lernen kannst, mehr Selbstfürsorge entwickelst und wie du deine Empathie sinnvoll einsetzen kannst, davon handelt dieses Buch. Sei ein glücklicher Empath!
»Gefühl schafft Fülle, lässt keine Lücken im Erleben. Eingehüllt, eingebettet, getragen. Gefühl, das Ergebnis des Augenblicks.Der Augenblick bleibt ungehört, ungeschmeckt, ungesehen, unverstanden, ungeteilt, erfahrbar als Gefühl.«
Da diese Begriffe sehr ähnlich sind und sie unterschiedlich verstanden werden können, ist es uns wichtig, dass wir das Gleiche meinen, wenn wir sie verwenden. In diesem Buch unterscheiden wir die Begriffe wie folgt:
• Gefühl ist dein momentaner Gemütszustand.
• Emotion ist ein aus der Bewertung eines Gefühls neu entstandenes Gefühl.
• Empfindung ist die Erfahrung auf der Körperebene.
• Mitgefühl ist Empathie und bezeichnet die Fähigkeit, Emotionen und Gefühle anderer Personen zu erkennen, und die Fähigkeit zu einer angemessenen Reaktion.
• Selbstempathie ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und Gefühle wahrzunehmen und angemessen damit umzugehen.
Ein Gefühl ist die angeborene Fähigkeit, einen Gemütszustand unmittelbar wahrzunehmen über das, was über die Sinnesorgane an Impulsen und Empfindungen in das Bewusstsein hineintritt. Wir fühlen von Anfang an, ob wir etwas mögen oder nicht.
Schon als Neugeborenes empfinden wir vom ersten Atemzug an und denken uns nicht aus, ob wir etwas besonders gernhaben oder nicht. Wir fühlen Hunger, Wärme, Kälte, Schmerz, Verlassenheit, Geborgenheit, Zufriedenheit und so weiter. Diese Gefühle sind bei allen Menschen sehr ähnlich. Niemand mag Hunger oder Schmerz, jeder liebt Geborgenheit oder Zufriedenheit. Das wird unser Leben lang so bleiben. Dieses Fühlvermögen ist die Voraussetzung dafür, dass eine Verständigung zwischen Menschen möglich ist, denn auf dieser Ebene sprechen wir alle die gleiche Sprache.
Emotionen hingegen sind Produkte unseres Fühlens, die durch geistige Vorgänge - also durch Gedanken, Erwartungen, Einstellungen, Vorstellungen und Wünsche - verursacht werden. Sie unterliegen damit einer gewissen Relativität. Alle entspringen unserer Persönlichkeit, unserer Vergangenheit und Geschichte. Sie sind sozusagen »hausgemacht« in Bezug auf das Wahre (nicht Hausgemachte), können falsch sein oder Täuschungen unterliegen. In solch einem Fall sind die durch sie ausgelösten Gefühle ebenfalls nicht richtig und dem eigentlichen Sachverhalt nicht angemessen.
Typisch dafür ist zum Beispiel die Angst vor Spinnen. Sie entspringt der eigenen Geschichte, auch wenn dies nicht bewusst ist, hat aber keinen »Wahrheitsgehalt«, da eine Spinne keinerlei tatsächliche Gefahr bedeutet. Die vermeintliche Gefahr ist also ein reines Produkt unserer geistigen Vorgänge.
Wir sehen, dass Gefühle und Emotionen kaum unterscheiden, ob wir etwas tatsächlich erleben oder uns nur vorstellen. Wir erleben eine reale Angst, egal, ob sie durch einen zähnefletschenden Tiger vor uns tatsächlich begründet ist oder ob wir nur denken, dass eine Spinne eine Gefahr bedeutet. Dabei kann schon der Gedanke an das Insekt zu entsprechenden Reaktionen führen.
Was hier auch sichtbar wird, ist die verheerende Wirkung von (unwirklichen) Gedanken, welche Ängste, Zwänge und Depressionen - die häufigsten psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft -, hervorrufen. Gleichzeitig liegt aber auch genau hierin die Möglichkeit, ein unerwünschtes Verhalten zu beeinflussen und zu verändern.
Jeder kennt die Frage: »Wie fühlst du dich?«, genauso wie die entsprechende Antwort darauf: »Gut.«
Doch was bedeutet das? »Gut« ist kein Gefühl, es ist eine Wertung. Wie fühlt sich gut an? Für dich - denn für einen anderen mag »gut« etwas ganz anderes bedeuten. Auch »Ich fühle nichts« oder »Mir geht es schlecht« sind Aussagen, die du wahrscheinlich kennst, sei es von dir selber oder von anderen. Doch die Welt der Gefühle ist sehr viel komplexer, als dass man sie mit Attributen wie gut, schlecht oder nichts abtun könnte.
Nichts zu fühlen ist noch dazu gar nicht möglich, auch wenn es uns manchmal so vorkommt. Jedoch können wir uns sehr wohl von Gefühlen abschneiden, trennen und distanzieren, weil wir sie nicht spüren wollen. »Ich spüre nichts« bedeutet genauer gesagt »Ich will oder kann gerade nichts spüren«, und das hat in der Regel auch seine guten Gründe. Sich gut oder schlecht zu fühlen bedeutet eigentlich, nicht gewillt oder fähig zu sein, seine Gefühle zu differenzieren.
Differenzieren zu können ist aber sehr wichtig, denn indem wir Gefühle unterscheiden können, sind wir auch fähig, sie zu benennen und auszudrücken. Außer Primärgefühlen wie Angst, Wut, Trauer gibt es noch eine Vielzahl von anderen. Auf der Liste auf den nächsten Seiten findest du eine große Auswahl von positiven und negativen Gefühlen. Sie kann dir dabei helfen, diese differenzierter zu benennen.
Du kannst die Liste der Gefühle jederzeit nutzen. Wann immer dir danach ist, spüre mit ihrer Hilfe in dich hinein und versuche zu benennen, wie du dich gerade fühlst. So kannst du jetzt schon damit beginnen, deine Fühlgenauigkeit zu erhöhen.
Eine Liste (fast) aller Gefühle Positive Gefühle
Positive Gefühle
• angeregt
• enthusiastisch
• geduldig
• aufgedreht
• entlastet
• gefasst
• aufgeregt
• entschlossen
• gefesselt
• ausgeglichen
• entspannt
• gelassen
• ausgelassen
• entzückt
• gemütlich
• beeindruckt
• erfreut
• gerührt
• beflügelt
• erfrischt
• geschützt
• befreit
• erfüllt
• gespannt
• befriedigt
• ergriffen
• glücklich
• begeistert
• erheitert
• glückselig
• begierig
• erleichtert
• gütig
• behaglich
• erleuchtet
• heiter
• belebt
• ermuntert
• herzlich
• belustigt
• ermutigt
• hingerissen
• berauscht
• erregt
• hocherfreut
• beruhigt
• erstaunt
• hoffnungsvoll
• berührt
• erwartungsvoll
• inspiriert
• beschwingt
• fasziniert
• interessiert
• beseelt
• feinsinnig
• klar
• bewegt
• frei
• kraftvoll
• bezaubert
• freudestrahlend
• lebendig
• dankbar
• friedlich
• lebhaft
• eifrig
• froh
• leicht
• energiegeladen
• fröhlich
• liebevoll
• energisch
• gebannt
• locker
• engagiert
• geborgen
• lustig
• lustvoll
• still
• verspielt
• motiviert
• stolz
• vertrauensvoll
• munter
• tapfer
• verwundert
• mutig
• tatkräftig
• verzaubert
• offen
• überglücklich
• verzückt
• optimistisch
• übermütig
• voller Vorfreude
• respektvoll
• überrascht
• wach
• ruhig
• überschäumend
• warmherzig
• satt
• überschwänglich
• wissbegierig
• schwungvoll
• überwältigt
• wohl
• selbstsicher
• unbekümmert
• zärtlich
• selig
• unbeschwert
• zufrieden
• sensibel
• unerschütterlich
• zugeneigt
• sicher
• verblüfft
• zugewandt
• sorgenfrei
• vergnügt
• zutraulich
• sorglos
• verliebt
• zuversichtlich
Negative Gefühle
• arrogant
• beklommen
• durcheinander
• abgespannt
• bekümmert
• eifersüchtig
• aggressiv
• belastet
• einsam
• alarmiert
• beleidigt
• ekelerfüllt
• angeekelt
• beschämt
• empfindlich
• angespannt
• besorgt
• empört
• ängstlich
• bestürzt
• entmutigt
• angstschlotternd
• betroffen
• entrüstet
• antriebslos
• betrübt
• entsetzt
• ärgerlich
• beunruhigt
• enttäuscht
• argwöhnisch
• bitter
• ermüdet
• aufgebracht
• blockiert
• ernüchtert
• ausgelaugt
• brummig
• erregt
• bänglich
• depressiv
• erschlagen
• bedrängt
• deprimiert
• erschöpft
• bedrückt
• distanziert
• erschrocken
• befangen
• dumpf
• feindselig
Negative Gefühle
• frustriert
• ratlos
• verärgert
• furchtsam
• ruhelos
• verbittert
• gehässig
• sauer
• verlegen
• gehemmt
• scheu
• verletzbar
• geladen
• schläfrig
• verletzt
• gelangweilt
• schlapp
• verloren
• gequält
• schockiert
• verrückt
• gereizt
• schwermütig
• verschlossen
• gestört
• schwunglos
• verschreckt
• gleichgültig
• skeptisch
• verspannt
• hasserfüllt
• sorgenvoll
• verstimmt
• hilflos
• strapaziert
• verstört
• irritiert
• streitlustig
• verunsichert
• jämmerlich
• teilnahmslos
• verwirrt
• kalt
• traurig
• verzagt
• leer
• überdrüssig
• verzweifelt
• lustlos
• überfordert
• vorwurfsvoll
• missmutig
• überlastet
• weinerlich
• misstrauisch
• unbehaglich
• widerwillig
• mürrisch
• unbeteiligt
• wütend
• mutlos
• ungeduldig
• zappelig
• neidisch
• ungehalten
• zerknirscht
• nervös
• unglücklich
• zermürbt
• niedergeschlagen
• unklar
• zerrissen
• ohnmächtig
• unruhig
• zittrig
• panisch
• unschlüssig
• zögerlich
• pedantisch
• unsicher
• zornig
• peinlich
• unwohl
• zynisch
• perplex
• unzufrieden
• pessimistisch
• verängstigt
Uneindeutige oder neutrale Gefühle
• albern
• aufgewühlt
• fürsorglich
• ambivalent
• entschieden
• gelöst
• gespannt
• nachdenklich
• wolllüstig
• intellektuell
• neugierig
• zweifelnd
• melancholisch
• überzeugt
Ist diese Vielzahl an möglichen Gefühlen nicht überwältigend?! Jetzt ist es vielleicht noch verständlicher, warum eine Aussage wie »Ich fühle mich gut« einfach zu wenig ist und fast nichts über einen Gemütszustand aussagt.
Es geht bei der Einordnung seiner Gefühle aber nicht darum, mehr zu fühlen, denn vor allem Empathen und Hochempathen wünschen sich oft sogar, weniger zu empfinden. Nein, es geht allein darum, seine Gefühle besser zu differenzieren und einen wohlwollenden, heilsamen Umgang mit ihnen zu entwickeln.
Bevor wir wirklich mitfühlen können, müssen wir überhaupt erst fähig sein, unsere Gefühle zu benennen. Das setzt wiederum das Erkennen der eigenen Bedürfnisse voraus, denn diese rufen Gefühle erst hervor. Ihre Wahrnehmung geschieht über die Sinne. Sie erfassen die Welt im Außen, was uns als Auslöser dient, um zu erkennen, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht.
Über das Fühlen gelangen wir zum Mitfühlen, von dort zur Empathie, dem Mitgefühl und der Fähigkeit des Mitfühlens. Nur wenn wir überhaupt fühlen können, kann Empathie entstehen. Diese steht auf der letzten Stufe und baut auf den darunterliegenden auf. In den folgenden Kapiteln werden wir uns mit ihnen auseinandersetzen.
Es wird davon ausgegangen, dass etwa zehn Prozent aller Menschen über die Begabung des Mitgefühls und Einfühlens verfügen und somit Empathen sind. Davon sind zwei Prozent sogenannte Hochempathen mit besonders stark ausgeprägtem Einfühlungsvermögen bis hin zu übersinnlichen Wahrnehmungen. Jeder Mensch hat empathische Fähigkeiten (sofern er nicht gefühlsblind ist), die jedoch bei vielen durch unsere westlich lebensferne Gesellschaft verschüttet sind. Jeder Mensch kann jedoch seine empathischen Fähigkeiten durch Techniken, Bewusstsein und eine angemessene Lebensweise steigern und veredeln.
Empathie gibt es also in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Mache daher am besten den folgenden kurzen Selbsttest. Er verschafft dir einen ersten Eindruck davon, wie stark deine Empathie ausgeprägt ist. Wir werden dir in diesem Buch viele Möglichkeiten vorstellen, wie du dein Mitgefühl für dich gesund steuern kannst. Du wirst lernen, wie du als Empath in Harmonie mit deiner ausgeprägten Wahrnehmung im Leben stehen und sie zum Wohl deiner Umgebung einsetzen kannst.
Zuvor ist eine kurze Bestandsaufnahme sicher hilfreich. Hierfür haben wir einige Aussagen gesammelt. Notiere jeweils, wie sehr sie auf dich zutreffen.
Die Zahlen bedeuten:
0 trifft nicht oder fast nicht zu
1 trifft teilweise oder selten zu
2 ist oft zutreffend
3 ist besonders ausgeprägt
4 trifft außerordentlich stark zu
Wie zutreffend beschreiben die nachfolgenden Aussagen dein normales und für dich typisches Verhalten? Denke nicht lange über deine Antworten nach. Sei in deiner Einschätzung ganz spontan und vertraue auf deine Intuition. Kreuze pro Aussage jeweils nur ein Kästchen an. Am Ende zählst du die Punkte zusammen.
0
1
2
3
4
1. Wenn ich einen sehr emotionalen Film sehe, ist das »ansteckend« für mich.
2. In einer Notfallsituation neige ich dazu, eher panisch zu reagieren.
3. Bevor ich jemanden kritisiere, frage ich mich, wie ich in seiner Situation fühlen würde.
4. Wenn jemand hartnäckig argumentiert, frage ich mich, welche versteckten Absichten er hat.
5. Ich mache mir viele Gedanken darüber, wie andere über mich reden.
6. Auch bei Menschen, die ich nicht mag, empfinde ich Mitleid, wenn sie unfair behandelt werden.
7. Wenn ich einen Roman lese, frage ich mich oft, wie ich selbst fühlen und handeln würde.
8. Bei einem Streit versuche ich, alle Seiten zu verstehen, bevor ich eine Entscheidung treffe.
9. Ich stelle mir gerne fiktive Situationen vor und überlege, wie ich mich verhalten würde.
10. Wenn ich sehe, wie jemand angegriffen oder gedemütigt wird, reagiere ich sehr emotional.
11. Ich verstehe auch das, was nur zwischen den Zeilen gesagt wird.
12. Stimmungen im Raum oder die Qualität eines Betriebsklimas nehme ich schnell wahr.
13. Wenn die Chance besteht, versuche ich, anderen immer zu helfen.
14. Ich versuche, es anderen so gut es geht recht zu machen.
15. Ich versuche, Konfliktsituationen nach Möglichkeit zu vermeiden.
16. Auch in fremden Sprachen nehme ich wahr, wenn kritische Themen besprochen werden.
17. Die Freude eines anderen Menschen tut mir gut und bringt mich selbst zum Lächeln.
18. Wenn es Streit gibt, versuche ich, neutral zu bleiben und eine gemeinsame Lösung zu finden.
19. Es belastet mich, wenn es Menschen in meinem Umfeld schlecht geht.
20. Ich kann gut nachvollziehen, was anderen besonders zu schaffen macht.
21. Mir fallen Veränderungen in der Körpersprache auf und ich kann diese interpretieren.
22. Ich nehme auch Bedürfnisse von einem anderen deutlich wahr, von denen derjenige noch nichts weiß.
23. Viele Menschen in meinem Umfeld vertrauen mir mehr als anderen.
24. Ich bemerke sofort, wenn jemand versucht, mich anzulügen, oder innerlich aggressiv ist.
25. Freunde und Kollegen schätzen an mir, dass ich ein guter Zuhörer bin.
26. Ich weiß genau, dass einzelne Menschen anders reagieren als eine Gruppe oder ein Team.
27. Wenn ich in eine neue Gruppe komme, merke ich schnell, welche Gepflogenheiten wirksam sind.
28. Ich erkenne schnell, wenn sich jemand in der Gruppe unsicher und unbehaglich fühlt.
29. Ich habe ein klares Gespür dafür, welche Spielregeln und Beziehungen im Team herrschen.
30. Gruppengespräche kosten mich sehr viel mehr Energie als Einzelgespräche.
31. Manchmal neige ich dazu, starken Widerständen und Problemen auszuweichen.
32. Manchmal erkenne ich nicht auf Anhieb, ob ein anderer an dem interessiert ist, was ich sage.
33. Es dauert ziemlich lange, bis ich mich nach großen Niederlagen wieder erhole.
34. Gespräche über Gefühle meide ich gerne.
35. Ich finde leicht heraus, worüber ein anderer sich gerne unterhalten möchte.
36. Ich kann mich schnell und intuitiv in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer hineinversetzen.
37. Ich weiß genau, was ich tun muss, um die Stimmung im Team zu verbessern.
38. Menschen anderer Kulturen, Religion und Herkunft verstehe ich besser als andere.
39. Ich beeinflusse meine Gefühle in einer Weise, die mir die Arbeit erleichtert.
40. Ich bemerke sofort, warum sich andere von manchen Dingen gestört fühlen.
41. Ob eine Umgebung (Wohnung, Arbeitsplatz) einem Menschen guttut, spüre ich schnell.
42. Ich merke es sofort, wenn mein Gesprächspartner das Gleiche empfindet wie ich.
43. Ich spüre, wenn ich störe, selbst wenn der andere es nicht sagt.
44. Ich versuche, immer erst den anderen zu verstehen, und mache selten Vorwürfe.
45. Gewalt in Filmen oder Nachrichten wühlen mich oft auf, daher meide ich sie.
46. Manche Themen (zum Beispiel Kindesmissbrauch) lösen heftige emotionale Reaktionen bei mir aus.
47. Ich leide darunter, wenn andere Menschen schlecht über mich denken.
48. Ich bin ein guter Vermittler und Streitschlichter.
49. Um anderen zu helfen, vernachlässige ich schon mal meine eigenen Interessen.
50. Wenn Gesagtes nicht mit dem Gefühl eines Menschen übereinstimmt, merke ich das schnell.
Um deine Ergebnisse richtig interpretieren zu können, ist es wichtig, dass du folgende Arten der Empathie kennst:
• Emotionale Empathie: Du fühlst nach und mit, was ein anderer Mensch fühlt (siehe auch Seite 39).
• Kognitive Empathie: Du erkennst, was in einem anderen Menschen vorgeht, bist jedoch wenig oder gar nicht emotional involviert (siehe auch Seite 39f.).
• Soziale Empathie: Du kannst dich besonders in Menschen anderer Herkunft, Kulturen, Temperamente und Charaktere einfühlen (siehe auch Seite 40f.).
Bei schwachen oder durchschnittlichen Ergebnissen kannst du nachforschen, in welchen der Bereiche deine Empathie mehr oder weniger lebendig ist. Bei hohen oder sehr hohen Empathiewerten bist du wahrscheinlich in allen drei Bereichen besonders empathisch begabt.
Du ahnst es sicher schon: Deine Empathie, dein Einfühlen in die Bedürfnisse und Befindlichkeiten anderer Menschen können noch deutlich gesteigert werden. Das wird dir sicher nicht neu sein, denn deine Familie, Freunde oder Partner haben dir das bestimmt bereits gesagt. Im Vergleich zu anderen Menschen fällt es dir nicht so leicht, deine Gesprächspartner sicher einzuschätzen oder nachzuempfinden, was sie gerade fühlen. Für eine schwächer ausgeprägte Empathie existieren viele mögliche Ursachen. Dazu gehören beispielsweise genetischen Faktoren, aber auch die Erziehung und Vorbilder. Frage dich hier: Wie viel Mitgefühl haben deine Eltern offen zeigen können, welche anderen prägenden Personen haben dich durch ihre emotionale Kompetenz geprägt? Häufig lässt sich auch feststellen, dass Personen mit einer geringen Empathie dazu neigen, sich lieber mit Dingen, Systemen und technischen Fragen zu beschäftigen als mit Menschen. Deine Prägung ist also eher rational als emotional. Die gute Nachricht ist, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sich daran bald etwas ändert. Denn allein die Tatsache, dass du dich mit deiner Empathie beschäftigst, ist der Beweis für ein großes inneres Entwicklungspotenzial. Packen wir’s also an: Du bekommst in diesem Buch viele Möglichkeiten, um deine Empathie zu entfalten und ganz neue wichtige Ebenen deines Seins zu entdecken. Wir freuen uns, wenn du dich mit ganzem Herzen darauf einlässt.
Wie schön, dass du schon einige Teile deiner emotionalen Kompetenz entwickelt hast. Aber da geht noch was! Du kannst noch sehr viel intensiver fühlen. Ist dir bereits bewusst, in welchen Bereichen du die Wahrnehmungen deiner Gefühle steigern kannst und wie du deinem Partner und deiner Familie mehr Herzenswärme schenken kannst? Wenn du dich diesem Ziel widmest, wird ein harmonisches Zusammenleben möglich, mehr Nähe entsteht und deine Beziehungen werden sich deutlich verbessern. Das bedeutet aber nicht, dass du nun zum Softie werden sollst. Mehr Empathie hilft dir auch dabei, eine wertschätzende Durchsetzungskraft zu entfalten und in Krisengesprächen und Konflikten mehr Klarheit zu zeigen. Wenn du dich bei deiner Karriere mehr auf strukturierte Fakten konzentrierst als darauf, wie du deine Kollegen, Mitarbeiter oder Vorgesetzte persönlich einschätzt, ist das sicher eine gute Strategie. Deine Stärken liegen offenbar mehr im rationalen als im emotionalen Bereich, du kannst beides aber durchaus ins Gleichgewicht bringen.
Dein einfühlsamer Umgang mit Menschen und dein Mitempfinden für ihre persönlichen Bedürfnisse kannst du trainieren. Wir bieten dir dafür Möglichkeiten des Empathietrainings an. Versuche aber auch ganz einfach, viel mit Menschen in Kontakt zu kommen, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen, dich einzufühlen und deine Sinne zu schärfen. Welches Hobby teilst du mit anderen Menschen? Kannst du dich darüber mehr mit ihnen austauschen? Du kannst auf jeden Fall deine Empathie verbessern und dadurch in deinem Alltag einen deutlichen Nutzen erreichen. Ein niedrigeres Ausgangsniveau hat sogar einen Vorteil. Je geringer deine Empathie ist, desto schneller lassen sich spürbare Verbesserungen erzielen. Es ist gut möglich, dass du auch alte Glaubenssätze oder unangenehme Erfahrungen bezüglich deiner sensitiven Wahrnehmungen überwinden musst. Du wirst es bei der Lektüre dieses Buches herausfinden. Wir wünschen dir viel Freude auf deiner Entdeckungsreise.
Gratuliere! Du lebst schon sehr viel deiner sensitiven Möglichkeiten. Deine Empathie scheint gut ausgeprägt zu sein und es ist sehr wahrscheinlich, dass du deine feinsinnigen Wahrnehmungen bereits als ziemlich verlässliches Element in dein Leben integriert hast. Du kannst jedoch mehr tun, um noch mitfühlender zu leben und auch um deine persönlichen Grenzen sicher zu wahren. Die Gefahr, dass du mehr an andere als an dich denkst, ist groß. Aber lass uns noch mehr ins Detail deiner Testergebnisse gehen. Bei einer hohen Empathie könnten unterschiedliche Ausprägungen vorliegen. Vielleicht hast du ein hohes emotionales Mitgefühl, aber eine geringe kognitive Empathie. Oder deine soziale Empathie ist besonders stark ausgeprägt. Hierzu stellen wir dir einige Fragen:
• Fällt es dir spontan schwer, andere zu verstehen, aber sobald du nicht mehr darüber nachdenkst, was in deinem Gegenüber vorgeht, kannst du sehr mitfühlend reagieren? Dann ist deine emotionale Empathie besonders gut ausgeprägt.
• Kannst du gut nachvollziehen, was in einem Menschen vorgeht, ihn geprägt hat oder welche Bedürfnisse er gerade hat, empfindest das aber nicht selbst nach? Dann ist deine kognitive Empathie besonders aktiv.
• Du erkennst sehr gut, welche Stimmungen in einer Gruppe oder in einem Team herrschen und kannst gut angemessen reagieren, ohne selbst von dieser Stimmung betroffen zu werden? Dies ist ein Hinweis auf gute soziale Empathie.
Wenn alle drei Bereiche bei dir im Gleichgewicht sind, kann man bei dir von einer ausgeglichenen Empathie sprechen. Sind Emotionen, Strukturen und Beziehungsgeflechte gut ersichtlich, wirst du diese interpretieren können und angemessen mitfühlend auf sie reagieren, ohne mitzuleiden. Es kann dir jedoch noch schwerfallen, Menschen, die ausweichend reagieren, sehr verschlossen sind oder gut schauspielern können, zu durchschauen. Oder dein Mitgefühl ist schwankend, je nach deiner eigenen Verfassung, deiner Beziehung zu der Person, um die es gerade geht, oder deiner Gruppenzugehörigkeit. Manchmal empfindest du große Empathie und manchmal berührt dich wenig. Du besitzt mit deiner Empathie also bereits ein wundervolles Instrument, aber du kannst noch etwas für die Feinjustierung tun. Was hält dich davon ab, deine Empathie zur vollendeten Blüte zu bringen? Du wirst im Laufe der Lektüre dieses Buchs sicher Antworten darauf finden, ebenso wie Tipps und Übungen, die deine Empathie steigern.
Deine hohe Punktzahl ist ein Hinweis darauf, dass du über eine Hochbegabung im Bereich der Empathie verfügst und ein ausgeprägt sensitiver Mensch bist. Dein Testergebnis zeigt, dass du etwas aus deinen sensitiven Fähigkeiten gemacht hast. Nur durch aktives Leben und Erleben lässt sich Empathie so verfeinern. Du weißt also sehr genau, was in anderen Menschen vorgeht, kannst dich gut in ihre Lage versetzen und entwickelst schnell Mitgefühl für sie. Wenn du deine Empathie gekonnt einsetzt, hast du anderen Menschen gegenüber einen klaren Vorteil. Empathie kann aber auch manchmal zu viel sein. Manche haben eine so hohe Empathie, dass sie oft von den Gefühlen anderer mitgerissen werden. Vor allem hochsensible und hochsensitive Menschen leiden oft unter ihrer stark ausgeprägten Empathie. Dein Mitgefühl darf nicht dazu führen, dass du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer zurückstellst, um anderen in schwierigen Situationen zu helfen. Das kann auf Dauer sehr kraftzehrend werden. Falls das auf dich zutrifft, empfehlen wir dir, die Lösungsstrategien dieses Buches hierfür konsequent umzusetzen. In einem ersten Schritt schulst du deine innere Wahrnehmung und Selbstempathie und lernst, dir bewusst zu machen, von wem deine Gefühle stammen und wie sich fremde Empfindungen anfühlen. Sind es deine eigenen oder wurdest du von den Emotionen eines anderen angesteckt? Wenn du darauf achtest, ist deine sehr hohe Empathie keine Bürde mehr, sondern ein Geschenk, das du so einsetzen kannst, dass es nicht nur den anderen, sondern auch dir nützt. Vielleicht hast du aber keine Probleme mit der Balance zwischen Selbstachtsamkeit und Mitfühlen. Dann spricht deine hohe Empathie dafür, dass du sehr erfolgreich in allen Berufen sein kannst, in denen vor allem zwischenmenschliche Fähigkeiten gefordert sind. Dazu gehören beratende, therapeutische, pflegende und pädagogische Berufe, aber auch der Vertrieb und das Personalwesen sowie jede Führungsposition. Wenn du in einem dieser Bereiche arbeitest, solltest du deine Empathie unbedingt weiterbilden, denn dein Erfolg hängt hauptsächlich von deinen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen ab.
Unsere Empfehlung für dich: Nutze die Übungen und Hinweise aus diesem Buch und trainiere deinen Empathiemuskel und vor allem auch den Selbstschutz und das Abgrenzen. Nur so kannst du verhindern, dass deine Empathie in Mitleiden umschlägt und dass du zu viel wahrnimmst.