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Auch 500 Jahre nach seinem Tod staunt man über das Universalgenie Leonardo da Vinci: Seine Kreativität, sein Entdeckergeist und sein futuristischer Forschungsdrang prägten Jahrhunderte und beeindrucken noch heute die Welt. Sei es der Traum vom Fliegen, die Neugier auf die menschliche Anatomie, die Kunst des Malens oder sogar die Erfindung von Maschinen: Seine Fantasie kannte keine Grenzen! Leonardos vielseitige Talente und Interessen schienen unermesslich. Aber was trieb diesen genialen Künstler an? Was machte sein Schaffen so revolutionär? Die Autorin Christine Schulz-Reiss taucht im zweiten Band der Reihe Kinder entdecken berühmte Leute tief in die geheimnisvolle Welt von Leonardo da Vinci ein und zeigt, dass der Meister seiner Zeit lange voraus war. Der Künstler Paolo Friz hat eindrückliche Illustrationen geschaffen, die das Leben da Vincis auf atemberaubende Weise und aus einer neuen Perspektive einfangen.
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Seitenzahl: 34
»In der Einfachheit liegt die größte Vollendung«
Leonardo da Vincis phänomenale Kreativität, sein Entdeckergeist und futuristischer Forschungsdrang prägten Jahrhunderte und beeindrucken die Welt noch heute. Aber was trieb diesen genialen Künstler an? Was machte seine Kunst so revolutionär?
Packend und detailreich beschreibt die Autorin Christine Schulz-Reiss das aufregende Leben von Leonardo da Vinci im zweiten Band der Reihe Kinder entdecken berühmte Leute. Sie zeigt auf, dass der Meister seiner Zeit weit voraus war. Die beeindruckenden Illustrationen des Künstlers Paolo Friz fangen die geheimnisvolle Welt da Vincis aus einer verblüffend neuen Perspektive ein.
KINDER ENTDECKEN BERÜHMTE LEUTE
DIE GEHEIMNISVOLLE WELT DES
LEONARDO DA VINCI
Erzählt von Christine Schulz-ReissMit Bildern von Paolo Friz
Leonardo da Vinci lebte von 1452 bis 1519. Geboren wurde er in der Toskana in Italien. Seine Zeit war die der Renaissance: In dieser Epoche besannen sich die Menschen auf das Wissen der alten Griechen. Zugleich veränderte sich die Welt gewaltig: Der Buchdruck wurde erfunden. Entdecker wie Kolumbus fanden bis dahin in Europa unbekannte Erdteile.
Leonardo wurde vor allem als Maler berühmt. Dabei stellte er die wenigsten seiner rund zwei Dutzend Bilder fertig. Seine »Mona Lisa« ist noch heute das berühmteste Gemälde der Welt. Aber er war noch weit mehr als ein Künstler. Durch seinen unersättlichen Wissensdurst wurde er zum Universalgenie: Als Architekt und Anatom, also jemand, der den menschlichen Körper studiert, als Physiker und Philosoph, Mechaniker und Ingenieur, Forscher und Erfinder. Davon zeugen rund 7.000 erhaltene Skizzen- und Notizen-Blätter. Leonardo zeichnete mit wissenschaftlicher Genauigkeit das Innere des Menschen. Fast 500 Jahre vor der modernen Medizin fand er heraus, woran viele alte Menschen sterben.
Mit seinen Ideen war er der Zeit ebenso lange voraus. Er erfand Füllfederhalter, Schwimmflossen, Taucheranzug und U-Boot, ein Fahrrad, ein Auto oder einen Roboter. Das meiste gab es jedoch nur auf dem Papier. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde vieles nach seinen Skizzen gebaut. Sein Fallschirm und ein »Luftschrauber«, der unserem Hubschrauber gleicht, funktionierten tatsächlich.
Eine andere Seite da Vincis gibt Rätsel auf: Kriege nannte er eine »bestialische Dummheit«, trotzdem erfand er grausame Waffen. Leonardo birgt viele Geheimnisse – und ist noch immer für Überraschungen gut.
Dieser Lümmel! Da hatte Giovanni schon wieder in der Werkstatt herumgeschnüffelt! Leonardos Notizbuch, das der stets sorgfältig versteckte, lag offen auf dem Tisch. Was drin stand, konnte zwar niemand lesen, denn da Vicni war Linkshänder und schrieb spiegelverkehrt von rechts nach links. Aber die Skizzen waren nicht für jedermann bestimmt – und schon gar nicht für Giovanni! Ärgerlich legte Leonardo die Stirn über seinen buschigen Augenbrauen in Falten. Der Teufel musste ihn geritten haben, diesen Spiegelmacher einzustellen! Vom ersten Tag an hatte Giovanni seine Augen überall im Gartenhaus des Vatikans, dem Belvedere, wo Leonardo wohnte und arbeitete. Und der Bursche verbreitete üble Gerüchte von Hexenwerk und Zauberei über ihn.
So ein Blödsinn! Da Vinci ahnte nicht, dass der Kerl ihn im Auftrag von Papst Leo X. ausspionierte. Dabei hatte der Heilige Vater persönlich Leonardo das Belvedere zur Verfügung gestellt. Der sollte, obwohl er ja eigentlich ein Künstler war, Roms Hafen befestigen und Sümpfe trocken legen. Allerdings gab es in seiner Werkstatt in der Tat seltsame Gegenstände wie einen »Feuerspiegel«: Im Inneren eines pyramidenförmigen Metallgestells hingen hunderte kleine, von Giovanni geschliffene Spiegel. Da Vinci wollte darin die Strahlen der Sonne bündeln. Er sagte, mit der dabei entstehenden Hitze könne man Wasser erwärmen. Damals klang das verrückt.