Die glücklichen unglücklichen - Rosa Justitia Kosmos - E-Book

Die glücklichen unglücklichen E-Book

Rosa Justitia Kosmos

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Beschreibung

Rosa Justitia Kosmos stellt sich ernsthaft gegen die Milliarden von Parasiten, rohe Gewalt, Barbarei und sie warnt uns vor den Gefahren dieser Schichten. In diesem Zusammenhang respektieren wir ihre Bemühungen und hoffen, dass ihre Warnungen in die Tat umgesetzt werden. Leser und Leserinnen

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Inhaltsverzeichnis

GLÜCKLICH UNGLÜCKLICH

GOLD ODER LAND?

ICH SAG MEINER MUTTER BESCHEID

DIE SCHLANGE IN MEINEM BETT

GLÜCK IM UNGLÜCK

LEHRER EINES DORFES

WUNDER ODER ZUFALL?

DAS LAND GEHÖRT ZU UNS

VERBRANNTE ZUKUNFT

DER SCHUTZENGEL

DIE BLITZHOCHZEIT

ZWEI BÄUME

VORWORT

Rosa Justitia Kosmos stellt sich ernsthaft gegen die Milliarden von Parasiten, rohe Gewalt, Barbarei und sie warnt uns vor den Gefahren dieser Schichten.

In diesem Zusammenhang respektieren wir ihre Bemühungen und hoffen, dass ihre Warnungen in die Tat umgesetzt werden.

Leser und Leserinnen

ROSA JUSTITIA KOSMOS

Die Dichterin und Schriftstellerin Rosa Justitia Kosmos befasste sich schon in jungen Jahren mit der Weltgeschichte, Geographie, Religionen, Rassen, Armut und Kriegsursachen. Damit legte sie in ihren Werken eine umfangreiche Bildung und Zeugnisse vor.

Rosa Justitia Kosmos Waffen sind Worte, Sprachbilder und Gefühle beeindruckender Lyrik, die sie besonders gegen den Bildungsmangel, verantwortungslose Geburten, Ausbeutung der Steuerzahler, weltweit verbreitete Gewalt und Barbareien einsetzt und verteidigt. Vor allem sieht sie, dass die in den letzten Jahren in Europa und westlichen Ländern verbreitete Fremdenkriminalität bzw. Eroberungen und die milden Strafen sowie Fehlurteile dafür. Diesen Tatsachen steht sie als Avantgardistin entgegen.

Liebe Leserinnen und Leser, wir sind sicher, dass Sie sich, wenn Sie „glücklich unglücklich“ hören, fragen werden: „Geht so etwas? Der Mensch ist entweder glücklich oder unglücklich. Aber wenn wir darüber nachdenken würden, sehen wir, dass Unglück und Glück ebenso wie Schatten und Körper untrennbare Teile sind.

Zum Beispiel fühlen sich diejenigen, die ihre Partner oder Partnerinnen betrügen, glücklich, wenn sie mit ihren Geliebten zusammen sind. Wiederum sind sie unglücklich mit dem Gedanken zu leben, wenn ihre Partnerin oder ihr Partner mitbekommt, dass sie betrogen werden. Wenn Personen eine ältere Person heiraten, die sie nicht lieben, sind sie unglücklich. Wiederum, wenn sie daran denken, dass sie ein Vermögen erben werden oder irgendeinen anderen Vorteil sehen, dann sind sie glücklich.

Diebe sind glücklich, wenn sie ohne Anstrengung etwas bekommen haben, aber sie sind unglücklich, solange sie in Angst leben, erwischt zu werden. Welche sind glücklich, wenn sie mit Betrug oder Schulden leben. Auf der anderen Seite, wenn sie sich daran erinnern, dass ihr Betrug aufgedeckt wird oder die Leute kommen und ihr Geld wiederhaben wollen, welches sie sich geborgt haben, sind sie auch unglücklich. Vergewaltiger oder Gewalttäter sind glücklich, während sie ihre Tat ausüben. Wiederum leben sie mit dem Gedanken, jederzeit erwischt zu werden und dann sind sie unglücklich. Auf den weiteren Seiten versuchen wir, solche widersprüchlichen Willensschwächen etwas mehr ans Licht zu bringen.

DIE GLÜCKLICHEN UNGLÜCKLICH EN

KAPITEL 1

Die Regisseurin Frau Müller sagte an dem Tag, als sie sich mit ihren Kollegen für die Filmarbeit getroffen hatte: „Liebe Freunde, ich habe ein neues Drehbuch geschrieben. Es ist die Geschichte von einer türkischen Freundin von mir, die leider gestorben ist. Ich fand ihren Lebenslauf sehr bedeutsam. Ihr bekommt eine Kopie von dem Drehbuch. Wenn ihr es auch gut findet, können wir beginnen, den Film zu drehen.”

*

Im Drehbuch schrieb sie: „Eines Tages bekam Tijen Besuch von einer Freundin namens Handan. Während sie Tee tranken, fragte Handan: „Wenn du am Wochenende nichts Wichtiges vorhast, hätte ich dich zu einem, vom Kulturverein organisierten, Künstlerabend mitgenommen.“ Tijen fragte: „Zum Beispiel?” Sie holte eine Broschüre aus ihrer Tasche und gab sie ihr.

Tijen warf einen widerwilligen Blick darauf und sagte:

„Nun, man soll nicht alles glauben, was sie schreiben.”

Handan: „Ich habe gehört, dass der Kulturverein in letzter Zeit gute Programme anbietet. Gerade in diesem Abend.

Sie haben Dichter und Dichterinnen eingeladen und auch andere Künstler und Künstlerinnen. Ich denke mir, es wird bestimmt interessant sein. Bist du es nicht leid, solange allein zu sein? Wer weiß, vielleicht triffst du einen Mann, der zu dir passt.“

*

Nach dem Gespräch mit Tijen beschloss sie, zur angebotenen Veranstaltung mitzugehen – aber nicht auf der Suche nach einem Mann, sondern mit dem Gedanken, eine Chance für ihre Mal- und Karikatur-Arbeiten zu bekommen, um dort eine Ausstellung zu machen.

Aber vielleicht machen sie jetzt wirklich gute Programme und rauszugehen, würde als Abwechslung bestimmt auch guttun.

KAPITEL 2

Wie ausgemacht, besuchte sie am Wochenende zusammen mit Handan und zwei Kollegen das Abendprogramm, das etwa eine Stunde von ihrem Ort entfernt stattfand.

*

Der Kulturverein war ein ungepflegtes Gebäude in einem Vorort, in dem neunzig Prozent von Türken bewohnt war.

Tijen stellte gleich beim Eintreten fest, dass auch die Innenräume ebenso ungepflegt waren. Die Tische und Stühle hatten an vielen Stellen die Farbe verloren und die Gardinen waren vom Rauch richtig gelb. Der Zustand des Treppenhauses und der Toiletten war renovierungsbedürftig und alles war schmutzig. Später zeigte sich die Tatsache, obwohl der Verein viele Mitglieder hatte und staatliche Hilfe bekam, dass kaum etwas investiert wurde, um etwas zu verbessern, damit man es Kulturgebäude nennen könnte.

Im Saal bereiteten Leute Platz für die Künstler, während im anderen Teil Speisen und Getränke auf die Tische gestellt wurden.

*

Als die Gäste ihre Plätze eingenommen hatten und der Gründer des Vereins eine kurze Ansprache an die Künstler gehalten hat, ging ein Mann auf die Bühne und begann zu singen. Dazu spielte er ein Instrument, welches bei vielen türkischen Feiern gespielt wird und das in kaukasischen, asiatischen, arabischen und auch in kurdischen Gegenden als Nationalinstrument bekannt ist.

*

Nachdem er einige Minuten gespielt und gesungen hatte, standen unter den Gästen eine Dame und ein Mann auf und sagten, dass sie auch gern Gedichte vorlesen und Lieder singen wollen. Nachdem sie auf ihren Wunsch ein paar Lieder gesungen und Gedichte vorgelesen hatten und als Tijen und ihre Freunde auf andere Künstler warteten, die in der Broschüre genannt worden waren, standen drei weitere Personen auf. Auch sie baten, dass sie singen und Gedichte lesen wollen.

So folgte das ganze Programm von den eigenen Leuten. Dafür hatten sie für das Essen, Getränke und Eintrittskarten ganz schöne Preise genommen.

*

Wie Tijen an dem Abend gesehen hatte, hat sich tatsächlich etwas geändert, aber noch mehr im schlechteren Sinne, als je zuvor. Schließlich sagte sie zu ihren Freunden: „Wenn ihr wollt, könnt ihr bleiben. Es ist noch nicht ganz so spät und ich kann mit dem Zug zurückfahren.“ Als sie so redete, kam in dem Moment ein 55-jähriger Mann mit einer Kamera und fotografierte sie sowie andere Gäste. Dann stellte er sich vor:

„Guten Abend. Es tut mir leid, dass ich mich jetzt erst vorstellen kann. Mein Name ist Hasan. Ich bin einer von der Verwaltung des Vereins und zugleich bin ich hier Fotograf. Ich bin gelernter Elektriker und arbeite meist außerhalb der Stadt. In letzter Zeit fahre ich am Wochenende auch Taxi, damit ich im Jahr zwei-, dreimal in der Türkei Urlaub machen kann.

Fotografieren mache ich nur aus Spaß für unsere Gäste.“ Ein Freund von Handan fragte: „Kann man denn von den Fotos, die Sie gerade gemacht haben, welche bekommen?“ „Ja, natürlich. Wenn Sie mir Ihre E-Mailadresse oder Telefonnummer mitteilen würden, werde ich Ihnen die Fotos zuschicken.“ Dann holte er aus der Küche Getränke und Naschzeug und stellte es auf den Tisch. Während des gemeinsamen Plauderns fragte Tijen ihn, ob es möglich wäre, dass sie dort mit ihrer Kunstarbeit eine Ausstellung machen könnte, weil sie bei städtischen Veranstaltungen auch teilnehmen. Um über solche Veranstaltungen benachrichtigt zu werden und auch die Fotos zu bekommen, gab sie ihm auch ihre E-Mailadresse und Telefonnummer.

*

Jedoch konnte man, so wie bei unzähligen anderen Menschen, den Charakter nicht im Gesicht lesen, so konnte man bei Hasan auch nicht erkennen, dass er einen absurden Charakter hatte. Er stellte sich bei Veranstaltungen als ein intellektueller Fotograf vor.

So nahm er Kontakt zu Gästen auf und setzte seine Kamera als Jagdwaffe gegen Frauen ein. Da er bei einigen Vereinen ein bekannter Fotograf war, kam keiner auf schlimme Hintergedanken, wenn man ihm die Mailadresse oder Telefonnummern gab. Ähnliche Tricks setze er auch bei minderjährigen Mädchen ein, die aus einkommensschwachen Familien kommen.

Mit der Ausrede, dass er PC-Probleme hat, sollten sie mit einem USB-Stick kommen und ihre Fotos abholen. Wenn sie kommen, sagt er ihnen, wie schön sie sind und wenn sie wollten, könnte er noch ein paar schönere Fotos von ihnen schießen. Sie können sich damit als Fotomodel oder Schauspielerin bewerben.

Noch dazu verspricht er ihnen, wenn sie noch keinen Führerschein haben, das Autofahren beizubringen oder er gibt ihnen etwas Taschengeld etc. Man fragt sich, welches Mädchen möchte nicht berühmt werden oder schnell den Führerschein machen und ein Auto haben?

Mit dem Gedanken, dass sie berühmt werden, lassen sie sich halb oder ganz nackt fotografieren und auch von ihm sexuell missbrauchen.

Aber in der Gesellschaft machte er den Eindruck, dass er gegen Ausbeutung und Ausnutzung sei. In der Tat beutete er aber selbst Körper von Minderjährigen, gar welche im Alter seiner Enkelkinder, aus.

KAPITEL 4

Eine Woche nach dem Abend, meldete sich Hasan per Telefon und teilte mit, dass eine Störung bei seinem PC aufgetaucht ist und dass er ihn zurzeit nicht benutzen kann. Aber er hätte morgen Nachmittag in ihrer Nähe einen Termin und könnte anschließend die Fotos und das Programm von den neuen Veranstaltungen bringen. Sie hat sich nichts dabei gedacht und sein Angebot angenommen.

*

Als er gegen Abend mit einem Strauß Blumen bei Tijen ankam und sie zum Essen eingeladen hatte, wurde ihr klar, dass seine PC-Probleme nur eine Ausrede waren. Während des Essens sagte er:

„Ich hoffe, dass du mir nicht böse wirst, wenn ich sage, dass du mit deiner Intelligenz, Fleiß und gepflegten Erscheinung mein Interesse geweckt hast.“

Tijen antwortete: „Nein, werde ich nicht. Schließlich habe ich auch meine Lebenserfahrungen hinter mir.

Als du von deinem PC erzähltest, wurde mir gleich klar, dass das nicht wahr ist.“ „Oh, dann bin ich froh.“

Nachdem etwas allgemeinen Geplauder sagte Hasan:

„Die Frauen werden, wenn sie mit einem Mann Bekanntschaft machen, gleich neugierig, ob man verheiratet ist oder nicht. Du fragst das ja nicht.“

„Man fragt so was, wenn man ihn interessant findet.“

„Hast du kein Interesse an mir?“

„Momentan sehe ich dich nur als eine bescheidene, kontaktfreudige Person. Mehr habe ich mir nicht dabei gedacht.“

„Das ist eine gute Einstellung. Wenn man sich nicht näher kennenlernt, kann man sich auch keine anderen Gedanken darüber machen. Aber ich denke mir, du hast auch Interesse an mir gefunden und deshalb hast du meine Einladung angenommen. Oder?“

„Natürlich habe ich das. Aber bei Männern ist das etwas anders. Wenn ihnen eine Frau gefällt, zeigen sie gleich ihr Interesse, aber nicht alle Frauen zeigen gleich ihr Interesse.“ Darauf sagte er bedenklich: „Ich war vor Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet und mit ihr habe ich eine 25-jährige Tochter. Sie heißt Vanessa. Soweit ich nachforschen konnte, bist du auch geschieden.“ „Ja, aber das ist lange her. Aber warum erzählst du mir sowas?“ „Weil ich auf der Suche nach einer ehrlichen Beziehung bin. Aber nicht mit irgendeiner, sondern einer wie du, mit einem anständigen Charakter und was noch dazu gehört.“ „Woher weißt du, dass ich einen guten Charakter habe?“ „Ich habe gesehen, dass du keinen Alkohol trinkst und nicht rauchst. Natürlich hast du mir auch auf den ersten Blick gefallen. Da ich über dich gar nichts wusste, habe ich beschlossen, mit Handan zu sprechen. Dabei habe ich erfahren, dass du nicht – so, wie viele andere – oft irgendwo feiern gehst und dich mit tollen Sachen beschäftigst. Das hat mein Interesse geweckt.“ „Wie kannst du denn einfach zu einer fremden Person gehen und sie über mich ausfragen?“ „Ich kannte Handan schon früher, als sie mit ihrem Lebensgefährten zu unseren Veranstaltungen kam. Außerdem ist es doch normal, wenn man ernsthaft jemanden kennenlernen möchte, dass man nachfragt.“

Seine „ernsthaften“ Worte mussten sie wohl beeinflusst haben, denn nach einer kurzen Stille sagte sie:

„Ich hatte außer meiner Ehe, keine außereheliche Affäre mit jemanden gehabt. Auch in meiner Familie gibt es sowas nicht. Wir legen großen Wert auf Niveau.“

„Okay. Ich akzeptiere deine Einstellung. Aber in diesem Alter kann nicht im Schatten von Familie und Verwandten leben.“ „Ich lebe nicht in deren Schatten, sondern das ist meine eigene Einstellung.“

„Gut. Gut. Wie vorhin gesagt, ich bin auch nicht auf der Suche nach einem Abenteuer. In jungen Jahren habe ich, wie viele andere Männer, auch einiges erlebt.

Aber wenn man eine bestimmte Reife erreicht hat, dann sehnt man sich als Mann nach einem ruhigen Leben mit einer anständigen Partnerin.“

KAPITEL 5

Nach den ersten gemeinsamen Gesprächen der beiden folgten regelmäßige Treffen, bis sie sich entschlossen hatten, zu heiraten. Als sie das erste Mal zu Hasan gefahren war, holte er sie am Bahnhof ab und sie fuhren zu ihm nach Hause. Er wohnte im oberen Stock eines zweistöckigen Mietshauses. Das Baujahr des Hauses war nicht gerade neu, aber es sah gemütlich aus, hatte einen großen Garten und an den Seiten waren prachtvolle Bäumen gewachsen. Als sie gesehen hatte, dass das Treppenhaus, wie das Vereinslokal, lange nicht gereinigt wurde, sagte sie: „Hör mal, putzt ihr denn keine Treppen?“ Hasan zeigte auf die Tür eines Mitbewohners und sagte: „Seit einem Jahr wohnt hier ein Mann mit einem Hund. Ich habe nicht einmal gesehen, dass er die Treppe sauber gemacht hat.“ „Es sieht aber so aus, dass keiner von euch sauber gemacht hat.“

Dann fragte sie ihn, wo früher seine Tochter gewohnt hat. Er antwortete: „Sie wohnte bis vor einem halben Jahr indirekt bei mir.“ „Was heiß indirekt? Er zeigte eine Tür neben seiner Wohnung: „Sie wohnte hier in dieser Anderthalb-Zimmer-Wohnung. Aber Wäsche habe ich gemacht. Gegessen hat sie in der Schule oder sie holte sich etwas Fertiges.“

*

Als sie in die Wohnung hereinkam, wurde der Schock noch größer. Im Korridor lagen nämlich Schuhe, Tüten, Papiere, Müll und Kabelstücken auf dem Boden herum. Als er den Gesichtsausdruck von Tijen gesehen hatte, gab er ihr einen Kuss und sagte: „Bitte ärgere dich nicht gleich. Ich habe dir gesagt, dass ich Junggeselle bin. Ich gehe zum Einkaufen. Brauchst du etwas Bestimmtes?“ Sie sagte: „Ich weiß nicht, was du zu Hause hast.“ „Was genau meinst du?“

„Ich meine zum Kochen.“ „Weiß ich auch nicht genau.

Oder sollen wir essen gehen?“ „Nein, ich koche lieber selbst.“ „Okay. Dann hole ich lieber etwas Frisches.

Aber ich muss kurz zum Verein. Sie haben Mitgliederversammlung.“ „Das heißt, dass du bis zum Abend nicht kommen wirst?“ „Nein. Nein. Ich bleibe ich nicht lange. Ich lasse mich aber wenigstens dort blicken. Nun stoßen wir aber erstmal zum Willkommen an.“ Dann holte er aus dem Kühlschrank eine Likörflasche und füllte zwei Schnapsgläser.

*

Als er aus dem Haus war, schaute sie sich in der Wohnung um. Der Zustand war in allen Räumen der gleiche wie im Flur. Überall lagen Schuhe, Papiere, Müllreste, Werkzeug, leere Flaschen, Geschirr und Wäsche.

An den Wänden und Fenstern hingen Spinnennetze.

Ohne sich darüber Gedanken zu machen, warum die Wohnung dermaßen verkommen ist, fing sie an, das angesammelte schmutzige Geschirr zu spülen, die Herdplatte zu reinigen und den Boden zu wischen.

Dann holte sie aus dem Kühlfach etwas Fleisch und legte es in Wasser. Dazu kochte sie Reis. Dann machte sie den Wohnzimmertisch sauber, damit sie wenigstens an einem sauberen Tisch essen konnten. Als sie angefangen hatte, das Bad und WC zu säubern, kam Hasan mit zwei Einkaufstaschen herein und sagte: „Was machst du, Frau, gleich am ersten Tag? Ich habe dich nicht zum Putzen eingeladen.“ Sie nahm ihm eine Einkaufstasche aus der Hand und sagte: „Ich kann nicht so ein Bad benutzen oder mich irgendwo hinsetzen, wo es schmutzig ist. Ich weiß, dass du bis jetzt ein alleinstehender Mann warst, aber es gibt Millionen alleinstehender Männer und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei allen so aussieht. Aber das macht mir nichts aus. Ich mache es gern. Hauptsache, es gibt keine Lügen oder Vertrauensmissbrauch.“ „Ich weiß, dass du eine saubere Frau bist, aber es muss nicht alles heute sein. Wenn ich zur Arbeit gehe, dann kannst du machen, was du möchtest.“ „In Ordnung. Jetzt gehe und setz dich im Wohnzimmer an den Tisch.“

„Ich rieche was. Sag bloß, du hast etwas gezaubert.“

KAPITEL 6