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Autorin, Dichterin Rosa Justitia Kosmos ihre Gedanken über das Wesen der Dinge formuliert. Neben den Aphorismen sind es Gedichte die beiden verkanntesten Dichtungsformen - in welchen sie sich äußert - immer mit hohem Ethos, immer auf der Suche nach Antworten auf die grossen Fragen von Welt und Zeit. Im Amazon
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Seitenzahl: 121
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Rosa Justitia Kosmos lag in jungen Jahren der Kern der Liebe zur Literatur am Herzen. Jedoch glaubte sie, dass Literatur eine Kultur ist, die von selbst wachsen muss, so dass sie durch Vermeidung von Nachahmung und Eile ein neues Fenster zu unserer Welt der Literatur geöffnet hat.
Frau Kosmos wirft mit ihren Werken nicht nur ein neues Licht auf unsere literarische Welt, sondern sendet auch warnende Botschaften zur Vorbeugung von Ausbeutung durch die Parasiten, brachialer Gewalt von Schichten und zum Schutz der Natur, die von Tag zu Tag gefährdeter ist. Auf der anderen Seite protestiert sie gegen all die Juristen, die ständig über Gerechtigkeit reden, aber auf der Seite der Verbrecher stehen – vor allem die Juristen in demokratischen Ländern.
Das menschliche Leben ist immer voller Überraschungen. Manchmal ist die Enttäuschung groß, wenn wir sie überschätzen und wir in eine Leere fallen – wirklich schlimm.
Aber manchmal, auch wenn man die Tiefen dessen sieht, was man für gewöhnlich hält, gibt es eine andere Überraschung, die uns glücklich macht.
Ich habe eine solche Situation mit Rosa Justitia Kosmos erlebt. Die Tiefe ihrer Schreiben und ihrer hohen Persönlichkeit, die sich hinter ihrem gewöhnlichen aufrichtigen Verhalten verbirgt, hat mich sehr beeindruckt. Ich glaube, dass jeder, der ihre Werke liest, eine ähnliche Situation erleben wird.
(Ibrahim Bahadir, Autor)
DORT WO MEIN HERZ STEHEN BLEIBT
ÜBERRASCHUNG IN GAZA
HUNDE BRINGEN PECH
CASANOVA
40 JUNGFRAUEN
DIE DICHTERIN UND DER ENGEL
DER SULTAN, DER NICHT LESEN KANN
DER STORCH UND DER MAULWURF
DIE NATUR UND DER THRON
SIE HABEN IN DEUTSCHLAND STUDIERT
DER WEISSRUSSE
PETERS TRÄUME
DURCHGETRETEN
DER ORDENTLICHE EHEMANN (Eine Reisenotiz)
EHRLICHKEIT UND BETRUG
DIE TELELFONLÜGE
DER FOTOGRAF
SICH VERLIEBEN UND GELIEBT WERDEN
SPUREN DER GEWALT
DIE WANDERTAUBE UND DER ROTMILAN
Als Mary eines Tages ihre Nachrichten in ihrem Posteingang las, sah sie dazwischen auch eine Nachricht von einem unbekannten Mann namens Amir, der sich wegen unangenehmer Gerüchte seiner Eltern bei seiner Freundin entschuldigte.
Mit den Worten:
„Hallo, mein Schatz. Ich möchte, dass du weißt, dass ich mein Bestes geben werde, damit so etwas nicht wiederholt wird und du sollst wissen, dass ich die Liebe nicht verlieren möchte. Wir müssen uns noch heute am Abend treffen und darüber reden, denn ab morgen werde ich einen Job bei einer Ölgesellschaft antreten. Es ist ein bisschen weit weg, aber was soll ich tun? Ich habe in der Nähe keinen passenden Job in meinem Beruf gefunden. Ich warte auf dich um 17.30 Uhr an demselben Ort, wo wir uns zuletzt getroffen haben.
*
Nachdem sie die Nachricht gelesen hatte, anstatt sie zu löschen, dachte sie nach, dass eine solche Nachricht für diesen Mann wichtig sein kann und teilt ihm mit, dass seine Nachricht versehentlich zu ihr gekommen ist. Als sie am nächsten Tag wieder in ihren Posteingang schaute, bekam sie von demselben Mann eine Rückantwort:
„Hallo meine Dame. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Leider gibt es selten solche Personen wie sie, die noch feinfühlig sind. Wenn Sie diese Nachricht nicht überbracht hätten, kann ich mir nicht denken, wie es mit meiner Freundin ausgegangen wäre. Danke noch mal.“
„Keine Ursache. Wenn Sie an meiner Stelle wären, hätten Sie wahrscheinlich auch so gehandelt. Ich hoffe, dass zwischen Ihnen und Ihrer Freundin keine Probleme mehr bestehen.“
„Das habe ich Ihnen zu verdanken. Das Problem wurde behoben. Schließlich bin ich Iraner und schreibe aus dem Iran. Aber ich bin nicht radikal.
Ich bin ein sehr zukunftsorientierter, bürgerlicher Mensch und heiße Amir. Aber ich glaube, wir sind zu weit voneinander entfernt. Dennoch, wenn Sie meine Frage nicht unhöflich finden, möchte ich die herzensgute Dame fragen, aus welchem Land Sie schreiben?“
„Ich heiße Mary und bin in Norwegen.“
„Norwegen ist ein schönes Land.
Kommen Sie ursprünglich von dort?“
„Ja, ich bin Norwegerin.“
„In welcher Stadt leben Sie? “
„Drammen.“
„Wo ist das genau? Ich habe noch nie davon gehört.“
„Es ist eine Hafenstadt. Sie ist etwa 50 km von unserer Hauptstadt entfernt."
Übrigens, wo haben Sie unsere Sprache so gut gelernt?“
„Ich habe es in der Schule gelernt. Eigentlich wollte ich damals kein Englisch lernen, aber jetzt merke ich, wie nützlich es ist.“
„Entschuldigen Sie bitte, ist Ihre Freundin Iranerin?“
„Ja, sie ist Iranerin.“
„Warum haben Sie denn auf Englisch zu ihr geschrieben und darf ich nach Ihrem Beruf fragen?“
„Ich schreibe nicht in unserer Sprache, damit ihre Familie es nicht mitkriegt. Sie kann auch etwas Englisch. Von Beruf bin ich Maschineningenieur.
Wir haben auch ein Familienkino. In meiner Freizeit helfe ich meinem Bruder im Kino. Was machen Sie im Beruf?“
„Ich arbeite als Redakteurin in einem Zeitschriftenbüro. Außerdem interessiere ich mich für Landschaftsbilder und Musik und arbeite am Wochenende mit einer Rockband.“
Marys einmalige Wohltätigkeitsbotschaft hatte sich in ein süßes Liebeslied verwandelt. Wenn sie sich auf MSN sehen oder telefonieren, sprachen sie über die Zukunft und wann sie sich treffen, wie sie sich liebkosen würden. Sie visualisierten so, dass sie sich sogar oft in ihren Träumen sahen.
*
Eines Nachts schrieb Amir wieder in MSN:
„Du kannst dir nicht vorzustellen, wie glücklich ich heute bin, dass ich die Mail aus Versehen zu dir gesendet habe. Zu einer Zeit dachte ich, ich wäre in dieses Mädchen verliebt und ich gab mir so viel Mühe, um sie nicht zu verlieren. Aber wenn sie heute kommen und vor meine Füße fallen würde, glaube mir, ich würde ihr nicht mal ins Gesicht schauen. Ich bin sogar bereit, mein halbes Leben dafür zu geben, um dich zu finden und mit dir zusammen zu sein.“
„Rede nicht so. Vielleicht warst du Hals über Kopf in sie verliebt. Und warum schreibst du, dass du diese Nachricht nicht gelöscht hast?“
„Ich habe es nicht gelöscht, weil sie mich daran erinnert, dass ich dich kennengelernt habe.
Außerdem, einer meiner größten Wünsche ist es, in Zukunft ein Buch über uns beide zu schreiben.
Obwohl ich in Literatur nicht gut bin, hilft mir vielleicht die Inspiration, die ich von dir kriege.
Weil, was die Liebe betrifft, habe ich sie erst dann richtig gespürt, seitdem ich dich kenne.
Ich fühle mich so, als ob wir ein Gegenstand wären, der in zwei Teile geteilt worden sind.
Jedoch ist die eine Hälfte auf einem Kontinent und der andere Teil befindet sich auf einem anderen.
Es fällt mir schwer auszudrücken, wie ich gerade in deiner Nähe sein möchte!“
Mary sagte, als ob sie seine sehnsüchtige Traurigkeit wegtreiben wollte:
„Hier ist es mit Schnee bedeckt. Wegen der Kälte, fliegen keine Flugzeuge und Schlittenfahrer sind kaum zu sehen. Du bist das Kind eines heißen Landes. Du wirst unsere Kälte keinen Tag aushalten.“
„Ich bin ein harter Bursche. Die Kälte oder Entfernung macht mir nichts aus.
Während viele nicht mit dem Flugzeug oder Schlitten kommen können, werde ich mit dem fliegenden Teppich im Sturm bei dir landen.“
„Trinkst du denn Alkohol?“
„Wenn ich bei dir bin schon.“
*
Nach ihren Gesprächen sahen sie sich eine Weile wortlos an. Dabei sah Amir hinter dem Bildschirm, dass Marys Wangen rot geworden sind. „Sag mir, was hast du in diesen Momenten gespürt oder gedacht?“
„Merkst du es denn nicht?“ „Ja schon. Man kann sagen, es ist ein einmaliges Erlebnis, wenn man sich trotz so einer Entfernung, so nah fühlt.
„Mir geht es genauso. Als ob du gekommen wärst und wir hätten einiges erlebt, wonach wir uns sehnten.“
In diesen Stunden waren sie gegenseitig so durstig… wie eine Rose in der Wüste. Ihr gegenseitiges Verlangen war so betörend. Sie spürten, wie gesagt, in einer stürmischen Nacht, als ob sie zusammen gekommen wären. Sie nahmen zusammen eine heiße Dusche, lagen im Bett, sie tranken Aquavit und liebten sich, bis sie ihren Durst gelöscht hatten.
Es war drei Jahre her, seit sie sich kennengelernt hatten und diese Zeit hatte Mary sich so sehr mit ihm verbunden, dass der Tag, an dem sie nicht kommunizieren konnten, sich anfühlte, als ob sie an diesem Tag nicht gelebt hätte.
Als sie sich eines Abends wieder gegenüberstanden, sagte Amir:
„Willkommen, meine Liebe. Sag mir, warum hast du dich drei Tage lang nicht in MSN blicken lassen und auf meine Nachrichten nicht geantwortet?“ Mary: „Entschuldigung, Liebling.
Ich war nicht zu Hause.“
„Bist du zum Musikturnier gegangen?“
„Nein, Liebster, wir sind nicht so ein bekanntes Team, um Turniere zu besuchen. Wir bleiben in unserer eigenen Region und in umliegenden Städten.“ „Dann antworte mir, wo warst du denn drei Tage lang?“
„Von der Stadt wurde für den Tierschutz ein Seminar organisiert. Musikgruppe wir haben auch teilgenommen. Ich habe vergessen, es dir zu schreiben. Entschuldige bitte. Danach habe ich meine Schwester besucht. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass du dir um mich Sorgen machst.“
„Okay. Okay. Hör bitte auf, weiterzuerzählen.
Natürlich mache ich mir um dich Sorgen. Wenn du ein paar Tage nicht von mir hörst, machst du dir keine Sorgen?“ „Klar mache ich das.“
„Also, jetzt verstehen wir uns besser. Außerdem hatte ich dir Bilder von Semnan geschickt. Hast du gesehen?“ „Ja, ich habe sie gesehen.“
„Wie findest du die Stadt, in der ich lebe?“
„Es ist ein wunderschöner Ort. Aber ich liebe es, wenn die Landschaft mehr Grün ist.“
„Es gibt aber viele Orte, wo es nicht grün ist, dennoch genauso schön.“
„Ich bin nicht derselben Meinung. Wenn man in die grüne Gegend schaut, öffnet sie ihre Arme, als ob sie uns umarmen wollte.
So herzlich, so ruhig, so liebevoll. Ich wünschte mir, dass auch die Menschen ihre Arme füreinander öffnen könnten, wie die Natur.“
„Gut gesagt. Das wünsche ich mir auch. Dann hätten wir weder Feindseligkeiten noch Kriege.
Gerade in den muslimischen, afrikanischen etc.
Ländern folgt ein Krieg nach dem anderen.“
Als sie merkte, dass er in Erinnerung an Kriege ein bisschen trauriger geworden ist, wechselte sie das Thema: „Ich habe vor kurzem ein Paket an deine Kinoadresse geschickt. Hast du es erhalten?“
„Ja, ich habe es bekommen. Danke, aber du musstest es nicht per Post schicken. Wir sehen uns sowieso bald“, sagte er und wischte den Schweiß von seiner Stirn.
Mary: „Warum schwitzt du so?“
„Wie kann ich nicht schwitzen, es war heute bei uns richtig heiß.“
„Ich wünschte mir, dass wir auch mal solches Wetter hätten. Ich erinnere mich nicht, wann wir einen anständigen Sommer erlebt haben. Schau mich mal an. Ich sitze im Pullover hier, während du schwitzt.“ Anschließend lachend:
„Warum ziehst du dann nicht das Hemd aus?“
„Ja, das kann ich machen, aber unter einer Bedingung.“ „Unter welcher Bedingung?“
„Wenn du auch deinen Pullover ausziehst.“
„Ich werde ihn dann ausziehen, wenn du kommst und mich in deinen Armen wärmst.“
„Ich kann nicht verstehen, warum wir so tief voneinander beeindruckt sind, obwohl wir uns nicht mal berührt haben.“
„Wie kannst du sowas sagen? Ich berühre dich jede Nacht und jeden Tag. Deine Weiblichkeit macht mich verrückt.“
„Wenn ich mich ins Bett lege und die Augen schließe, spüre ich deine Lippen an meinen. Deine Arme umarmen meinen Hals. Und ich…“ Nach einer kurzen Redepause sagt Amir:
„Ich halte das nicht mehr aus. Ich muss dich irgendwohin entführen.“
„Wo willst du mich hinführen?“
„Am besten in den Libanon.“
„Warum gerade Libanon und nicht in deine Stadt?“ „Zum einen, Libanon ist nicht weit von mir und zugleich kannst du auch einen guten Urlaub machen. Zweitens, ich möchte unsere erste Begegnung in einem Ort verbringen, wo es keine Verwandten oder Bekannten gibt. Ganz allein unter uns sein. Spaß beiseite, ich werde dir demnächst ein Ticket schicken zum Flughafen Beirut Rafiq-Hariri. Ich hole dich vom Flughafen ab. Im Falle, dass was dazwischen kommen sollte, nimmst du ein Taxi und fährst in das Hotel, von dem ich dir die Adresse mitteile. Dort treffen wir uns. Am Abend gehen wir in das Bagdad Restaurant. Sie haben eine geschmackvolle Küche und Live-Musik und Bauchtanz vom Schönsten.
Wenn wir aufwachen, vor dem Frühstück, gehen wir zum Schwimmen bis unsere Arme müde sind.
Ich buche ein Hotel direkt am Meer. An den Abenden gehen wir durch die bunten Nächte von Beirut, in Diskotheken tanzen und lachen …. Wir können auch einen Ausflug zu sehenswerten Orten machen und Kamel reiten.
Vor allem in den Nächten stillen wir unseren Hunger nacheinander bis zur Dämmerung.“
Was sie sich so gegenseitig erzählen, spürten sie, als ob alles wahr wäre.
Nun, da das dritte Jahr auch vergangen ist und das vierte Jahr begonnen hatte, sagte Mary zu sich, dass es für eine liebende Person nicht leicht ist, es so lange auszuhalten. „Ich muss zu ihm." Damit entschließt sie sich, zu dem Mann ihres Herzens zu gehen und schrieb ihm: „All die Zeit bin ich überzeugt, wenn ich bei dir bin, werde ich eine der glücklichsten Frauen der Welt sein. Ich werde morgen in das iranische Konsulat fahren und mir dort einen Reisepass sowie die nötigen Informationen geben lassen, um zu erfahren, wie ich am schnellsten zu dir kommen kann.“
*
Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, ging sie am nächsten Tag zum iranischen Konsulat und teilte mit, dass sie eine Reise in den Iran machen möchte. Als sie von einem Mitarbeiter erfahren hatte, dass es nicht so einfach ist in den Iran zu reisen, ging sie aus dem Raum raus und setzte sich nochmal in den Warteraum, um darüber nachzudenken, was sie tun sollte. Aber im Moment fiel ihr nichts ein, was ihr helfen konnte.
Mal schloss sie die Augen, mal stand sie auf und schaute aus dem Fenster.
Sie blieb dort, bis sie hörte: „Heute ist die Sprechstunde beendet. Bitte gehen Sie raus, die Türen werden abgeschlossen."
*
Sie stand auf und ging langsam die engen Treppen runter. Am Eingang stand ein Mann, der wie ein Wachmann aussah. Er lächelte sie an und sagte:
„Sie waren lange drin. Haben sie denn wenigstens Ihre Sache erledigen können?“ Mary wollte Fremden von ihren Angelegenheiten nichts mitteilen und deshalb tat sie so, als ob sie nichts verstanden hätte, zog ihre Schultern hoch und antwortete leise:
„Von welcher Sache reden Sie?“
„Leute kommen hier her, um etwas zu erledigen.
Aber bei den fremden Behörden läuft nicht alles so ordnungsgemäß, wie bei euch. Ich arbeite einige Jahre hier und sehe gleich in ihren Gesichtern, dass sie mit oder ohne Probleme rausgehen.“
„Haben Sie das bei mir auch gesehen?
„Ja, natürlich. Deshalb habe ich Sie angesprochen.
Wenn Sie Hilfe brauchen, könnte ich Ihnen helfen.
Haben Sie keine Angst! Ich habe schon einigen geholfen. Hier ist meine Karte. Wenn Sie wollen, melden sie sich einfach.“ Er gab ihr eine Karte in die Hand und geht weg.
*