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Schöne Rezepte zum Nachkochen und -backen. Da das Kochen jeden Tag wieder eine Aufgabe ist, braucht es ab und zu neue Inspirationen.
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Seitenzahl: 34
Ein Kochbuch für leckere Rezepte mit den goldenen Regeln des Genießens
In einem kleinen Ort namens Hemmen zwischen Schlitz und Fulda bin ich aufgewachsen. Was mich besonders geprägt hat, ist wohl die Natur, die kleine Landwirtschaft meiner Großeltern sowie das Dorfleben. Dorfkinder sind als Kinder gegenüber Großstadtkindern viel mehr auf ihre eigenen Ideen angewiesen und ihnen fehlen Möglichkeiten, die einfach nicht vorhanden sind, oder die aus Mangel an Geld auch nicht gekauft werden können. Von daher ist Kreativität angesagt.
Ich danke meiner Großmutter, die eine gute Köchin gewesen ist. Durch ihre tröstenden Worte und gute Mahlzeiten habe ich mir bis heute wohl die Heimatverbundenheit bewahrt. Natürlich danke ich auch den Nachbarn und Freunden, die mich eingeladen haben. Von denen ich auch ab und zu ein Butterbrot oder eine Tasse Kaffee oder vieles mehr bekommen habe sowie meinen Eltern. Was mir bis heute auch gut in Erinnerung geblieben ist, ist, dass wir uns am Dorf auch relativ frei oder auch unbekümmert bewegen können. Wir haben da etwas weniger Verbotsschilder zu beachten und eine Natur, die uns auch reichlich mit Früchten versorgt. Wie gern habe ich die verschiedenen Obstsorten ausprobiert auf dem Nachhauseweg von der Schule oder nachmittags mit einer Freundin bei einem Streifzug durch die Felder. Viele Apfelbäume stehen auch auf Wegen neben dem Getreide, Mais oder den Rüben und Kartoffeln. So hat man es nah, wenn im Herbst die Kartoffeln geerntet werden und eine kleine Pause zu machen ist. Dazu hat meine Oma meistens auch eine Kanne Kaffee und Brote mit auf den Acker genommen. Früher habe ich auch oft einen Apfel mit in die Schule bekommen für den Durst. Man ist eben auf das, was da ist, angewiesen. Dorfkinder lernen sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Man hat eben vieles zu Akzeptieren, ob man das will oder nicht. Es gibt ständig was zu tun. Man hat die Tiere zu versorgen, die Äcker zu bestellen, den Garten zu pflegen, das Haus zu putzen, zu kochen, zu backen, zu waschen, zu bügeln usw. Mal abgesehen von den Aufgaben, die sonst noch zu lösen sind z. B. Einkaufen, Kontaktpflege, Erziehung der Kinder oder Krankenpflege oder vieles andere mehr.
Wie gesagt, manchmal sind auch die finanziellen Möglichkeiten etwas eingeschränkt, sodass man aus kleinen Dingen Geschenke bastelt oder eben von dem was der Garten bietet einen Blumenstrauß zaubert, oder, oder, oder?
Wenn man solche Einfachheit kennengelernt hat, kann man die Fülle oder die Vielfalt, die heutzutage da ist, mehr genießen. Man ist hier zwar heute manchmal genauso auf wenige Dinge angewiesen, man weiß sie aber besser zu schätzen. Man achtet sie mehr. Mir geht es jedenfalls so. Von daher denke ich, es ist gut, auch darüber zu berichten für die, die ähnlich denken oder für die nächste Generation, die schon wieder besser aufgewachsen ist. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, täglich wieder frisch zu kochen. Denn es gibt viele synthetische Zusatzstoffe in Fertigprodukten, die weniger gut sind für den Körper. Viele nehmen heute auch Nahrungsergänzungsmittel, weil der Stress so zugenommen hat. Meistens hat man genug Vitamine und Mineralstoffe in der Nahrung, wenn abwechslungsreich gekocht wird. Möglichst bunt kochen.
Bei uns gab es früher einen Keller mit unzähligen Gläsern mit 'Eingemachtem'. Da hat die Oma Obst eingekocht und auch Gelee auf Vorrat eingeweckt. Von sämtlichen Obstbäumen haben wir einen Vorrat im Keller angelegt. Wir haben dort eingelegte Birnen, Mirabellen, Pflaumen und Mischobst gehabt. Es hat einen Wurstschrank im Keller gegeben, in dem die unterschiedlichen Wurstsorten vom letzten Schlachten hingen. Im Gefrierschrank war vieles eingefroren, mit dem wir uns im Winter ernährten. Die Kartoffeln lagerten im Keller und haben sich bis weit ins Frühjahr hinein gehalten. Im Keller gab es manchmal auch Mäuse, Spinnen oder auch Kröten. Von daher ist es gut gewesen, dass wir auch einen Hund und eine Katze gehabt haben, die dann so manches Ungeziefer gefangen haben.