Die groteske Verwandlung der Familie Samsa in Franz Kafkas "Die Verwandlung" - Florian Huber - kostenlos E-Book

Die groteske Verwandlung der Familie Samsa in Franz Kafkas "Die Verwandlung" E-Book

Florian Huber

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Haupseminar NDL, Sprache: Deutsch, Abstract: „[...] die Geschichte ist ein wenig fürchterlich. Sie heißt „Verwandlung“. Sie würde dir tüchtig Angst machen [...]” Franz Kafka an Felice Bauer am 23.11.1912 1 Diese Zeilen schrieb Franz Kafka seiner späteren Verlobten Felice Bauer in einem Brief, kurz nach der Vollendung der „Verwandlung“ im November 1912.2 Die bekannte Erzählung erfüllt nicht nur Kafkas Vorliebe nach tierischen Protagonisten, sondern ist auch eines der meistgedeuteten Werke des Autors. Dies liegt wohl auch an den grotesken Zügen der Erzählung, welche schon die tierische Hauptfigur Gregor Samsa aufweist. Diese Groteske und ihre Darstellung werden Thema dieser Arbeit sein. Es soll dargestellt werden, dass sich der Titel „Die Verwandlung“ nicht nur auf Gregor Samsa bezieht, sondern dass innerhalb der Erzählung noch eine andere Verwandlung stattfindet. Denn nach der sichtbaren Verwandlung der Hauptfigur in ein „Ungeziefer“ geschieht eine langsame, äußerlich schwerer sichtbare Verwandlung der übrigen Familienmitglieder. Diese Metamorphose geschieht auf eine unheimliche Art und Weise und stellt sich dadurch innerhalb der Erzählung als grotesk dar3. In der hier vorliegenden Arbeit soll diese groteske Verwandlung der Familie analysiert, dargestellt und anhand der Theorien der Groteske nach Michail Bachtin belegt werden. Ich werde daher zunächst den Begriff der Groteske und die Theorien des Michail Bachtin darlegen, und versuchen, die hier relevanten und benötigten Thesen aufzulisten. Diese sollen dann, nach einer kurzen Einführung in den Primärtext „Die Verwandlung“, auf die drei übrigen Mitglieder der Familie Samsa angewandt werden. Dabei werde ich Vater, Mutter und die Schwester Grete jeweils getrennt behandeln und eventuelle gemeinsame Aspekte der Familie in gesonderten Abschnitten aufführen. Ziel dieser Arbeit soll es sein, zu belegen, dass sich auch innerhalb der Familie Samsa eine groteske Verwandlung abspielt. Diese zeigt zwar andere Eigenschaften und Auswirkungen, im Gegensatz zur Verwandlung Gregors, ist aber meiner Meinung nach ebenfalls grotesk, auch wenn sie sich nicht sofort als solche zu erkennen gibt. 1 Vgl.: Kafka, Franz: Die Verwandlung. Nachwort von Egon Schwarz. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2001. S. 65f. 2 Vgl.: Ebd. 3 Vgl.: Falk, Walter: Leid und Verwandlung: Rilke, Kafka, Trakl und der Epochenstil des Impressionismus und Expressionismus. Salzburg: Otto Müller Verlag, 1961. S. 101f.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
Kapitel
2.2 Definitionen
4. Die Situation der Familie in der „Verwandlung“
5.1 Die Familie als Ganzes
6.1 Darstellung der Theorie des grotesken Leibes
6.2 Darstellung der Karnevalisierung in der Literatur
7. Fazit

Page 1

Eine Analyse nach den Theorien von Michail Bachtin

Page 3

1.Einleitung

„[...] die Geschichte ist ein wenig fürchterlich. Sie heißt „Verwandlung“. Sie würde dir tüchtig Angst machen [...]”

Franz Kafka an Felice Bauer am 23.11.19121

Diese Zeilen schrieb Franz Kafka seiner späteren Verlobten Felice Bauer in einem Brief, kurz nach der Vollendung der „Verwandlung“ im November 1912.2Die bekannte Erzählung erfüllt nicht nur Kafkas Vorliebe nach tierischen Protagonisten, sondern ist auch eines der meistgedeuteten Werke des Autors. Dies liegt wohl auch an den grotesken Zügen der Erzählung, welche schon die tierische Hauptfigur Gregor Samsa aufweist. Diese Groteske und ihre Darstellung werden Thema dieser Arbeit sein. Allerdings steht hier nicht die Hauptfigur Gregor im Vordergrund, sondern die Nebenfiguren der Erzählung, dessen Familie.

Es soll dargestellt werden, dass sich der Titel „Die Verwandlung“ nicht nur auf Gre-gor Samsa bezieht, sondern dass innerhalb der Erzählung noch eine andere Verwandlung stattfindet. Denn nach der sichtbaren Verwandlung der Hauptfigur in ein „Ungeziefer“ geschieht eine langsame, äußerlich schwerer sichtbare Verwandlung der übrigen Familienmitglieder. Diese Metamorphose geschieht auf eine unheimliche Art und Weise und stellt sich dadurch innerhalb der Erzählung als grotesk dar3. In der hier vorliegende Arbeit soll diese groteske Verwandlung der Familie analysiert, dargestellt und anhand der Theorien der Groteske nach Michail Bachtin belegt werden. Die Ver-wandlung Gregors wird dabei nur dann bearbeitet, wenn sie für diese Analyse relevant sein sollte.

Ich werde daher zunächst den Begriff der Groteske und die Theorien des Michail Bachtin darlegen, und versuchen, die hier relevanten und benötigten Thesen aufzulisten. Diese sollen dann, nach einer kurzen Einführung in den Primärtext „Die Ver-wandlung“, auf die drei übrigen Mitglieder der Familie Samsa angewandt werden.

1Vgl.: Kafka, Franz: Die Verwandlung. Nachwort von Egon Schwarz. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2001. S.

65f.

2Vgl.: Ebd.

3Vgl.: Falk, Walter: Leid und Verwandlung: Rilke, Kafka, Trakl und der Epochenstil des Impressionismus

und Expressionismus. Salzburg: Otto Müller Verlag, 1961. S. 101f.