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In Jerusalems Himmelfahrtskapelle treffen Susanne und David erneut aufeinander und begeben sich auf eine faszinierende Reise durch die Zeit. Beginnend am Ufer des See Genezareths zu Zeiten Jesu und seiner Jünger, durch Antike, Mittelalter sowie die Zeit des Ersten Weltkrieges führt sie ihr Abenteuer immer schneller durch die Jahrhunderte. Gemeinsam erleben sie Wunder und Tragödien. Doch werden sie die Wirren der Zeit unbeschadet überstehen?
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Seitenzahl: 263
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2066: Umweltkatastrophen, kriegerische Auseinandersetzungen und Christenverfolgungen.
Susanne und David, vereint in Liebe und Glauben, setzen alles daran, Jerusalem zu erreichen, wo eine mysteriöse Kapelle eine Zeitreise verspricht. Doch können sie dem drohenden Gericht entkommen und die Geburt einer neuen Ära miterleben? „Das Ende der Welt vor ihren Augen“ ist ein epischer Roman in drei Bänden voller Spannung, Hoffnung und einer Reise, die die Grenzen von Zeit und Glauben überwindet.
Prolog: Was bisher geschah (zum 1. Buch
)
Kapitel 1 Der Herr geht mit seinen Kindern
Kapitel 2 Paul bekam Schwierigkeiten
Kapitel 3 Johannes landet bei Samaria
Kapitel 4 Landung in der Nähe von Nazareth
Kapitel 5 Paul mit seiner Familie in großer Gefahr
Kapitel 6 Wird es David schaffen?
Kapitel 7 Johannes – Ankunft in Jerusalem
Kapitel 8 Ankunft am Aschentor
Kapitel 9 Treffpunkt Himmelfahrtskapelle Eine Zeitreise beginnt
Kapitel 10 Begegnungen im Land des Herrn
Kapitel 11 Die Auferstehung
Kapitel 12 Ihre Reise über das Mittelmeer
Kapitel 13 Die Reise zu Paulus
Kapitel 14 Sie gingen mit Paulus
Kapitel 15 In Rom angekommen
Kapitel 16 Ankunft in Ephesus
Kapitel 17 Was ist das für ein Land
Kapitel 18 Alles hat sich verändert
Epilog
Über die Autorin
Die Christenverfolgung hat in der ganzen Welt ihren Höhepunkt erreicht. Die Erde mit ihren Geschöpfen leidet unter Naturkatastrophen, Kriegen und wirtschaftlichem Niedergang.
Das kleine Mädchen Susanne lebt in einer Vorstadt Berlins und muss miterleben, wie seine Eltern von Soldaten der antichristlichen »Weltgemeinschaft« abgeholt und verschleppt werden.
Die Bevölkerung weiß von Stollenanlagen unter den großen Städten in Deutschland, wohin man Gefangene bringt.
Susanne wird von Freunden aus ihrer Kirchengemeinde großgezogen und hat Glück, als junges Mädchen eine Anstellung in einem Amt der sogenannten »Weltgemeinschaft« in Berlin zu bekommen. Mit ihrer Tätigkeit kann sie einigen der Gläubigen eine große Hilfe sein. Als sie erfahren muss, dass auch sie, wie schon viele vor ihr, nicht in ihrer Heimat bleiben kann, da eine große Verfolgungsjagd auf Christen bevorsteht, beginnt für Susanne eine Zeit voller Entbehrungen und Ängste.
David lernt die junge Susanne durch Zufall im Amt der »Weltgemeinschaft« kennen, für die er als Soldat dient. Ab da werden Begebenheiten aus seiner Vergangenheit in seinen Träumen freigesetzt, wie er einst von seinen gläubigen Eltern erzogen wurde und seine Kinderzeit in der Kirchengemeinde erlebte. Im Laufe der Zeit erfährt er, wie Gott zu ihm spricht und seine Gefühle für Menschen wieder belebt. David, ein studierter Mediziner, fühlt sich danach befreit von dem Bösen und wird zu einem Abtrünnigen. Er verlässt die Armee der »Weltgemeinschaft« und flieht. Auf seiner Flucht mit Hindernissen, verfolgt von seinem ehemaligen Befehlshaber, dem Major Bernhardt, und seinen Helfershelfern, begegnet er Johannes. Dieser ist einer der Helfer für die Verfolgten und Flüchtigen, die von Israel aus gesendet und geleitet werden. David und Johannes werden sehr gute Freunde.
Die beiden Eheleute Max und Miriam, einst gute Bekannte seiner Eltern, werden auch Davids Freunde. Die beiden mussten ihre Heimat und ihre letzte Unterkunft in den bayerischen Bergen aufgeben und ebenfalls flüchten.
Zur gleichen Zeit lebt in einer Kleinstadt in Deutschland die Familie Schön mit den beiden Kindern Robert und Barbara. Sie bekommen über ihr gutes Netzwerk die Warnung, sofort zu fliehen. Die beiden Kinder müssen bei ihrer Flucht miterleben, wie ihre Eltern bei dem Absturz ihres Flugzeuges ums Leben kommen. Aber Gott stellt ihnen Menschen zur Seite, die Helfer sind und sie weiter begleiten. Anne ist so ein Mensch. Gemeinsam mit Anne muss Robert mitansehen, wie seine Barbara bei einem Waldbrand ihr Leben verliert.
Allein auf sich gestellt, aber mit der Hilfe aus Israel, verbunden mit Israel in Wort und Bild über einen Ohrstecker und ein Navi, begegnet David einer jungen Familie mit ihrem Sohn Symeon. Die jungen Eltern verliert David bei einem Sturm auf dem Mittelmeer. Gemeinsam mit Symeon sowie Max und Miriam, die er auf seiner weiteren Flucht aufs Neue trifft, erreichen sie die Insel Rhodos. Auf dem Weg zur Paulusbucht verlieren sie den Jungen durch ein schweres Erdbeben. Dort schließt sich das Mädchen Ariadne ihnen an, da sie ihre Familie in der Paulusbucht durch einen Angriff der Feinde verloren hat.
Susanne und die Eheleute und Eltern von David, Elisabeth und Samuel, begegnen sich und treffen auf ihrer gemeinsamen Flucht auf die Familie von Paul. Paul ist ein Helfer, der die Christen als Hubschrauberpilot aus Griechenland bringt. Gemeinsam landen sie in der Türkei in einer der Felsenstädte, die als Unterschlupf für Geflüchtete dient. Auch vier Mönche mit Ed, einem amerikanischen Helfer, und Robert mit Anne erreichen dieses Versteck. Dort kommt es zu einem heftigen Erdbeben, das den Innenbereich der Felsenstadt fast völlig zerstört.
Gemeinsam mit zwei Hubschraubern, einer mit Paul als Pilot und der andere mit Ed, bekommen sie die Anweisung von Helfern aus Israel, nach Nazareth zu fliegen.
Auch Johannes, der Flugzeugpilot aus Serbien, fliegt mit David, Max, Miriam und Ariadne von der Paulusbucht in Richtung Israel, nach Samarien.
»Ihr Lieben, hört doch, in den Nachrichten sagen sie: Die Dunkelheit hat unsere Feinde überall in der Welt in Angst und Schrecken versetzt!«, rief Paul seiner Familie in seinem Flieger zu.
»Ja, wir haben die Meldung jetzt auch auf unseren Ohrsteckern bekommen«, erwiderte Ed aus seinem Hubschrauber und berichtete: »Auch alle Schiffe und Flugzeuge mit Christen oder Juden an Bord sowie alle Flüchtlinge, die zu Fuß unterwegs waren und im Glauben standen, konnten plötzlich nicht mehr von unseren Feinden gesehen oder ausfindig gemacht werden. «Susanne sagte dazu: »Das ist Gottes Werk. Er schützt uns. Halleluja!«
Laut rief Jonathan: »Die dunklen Wolken lichten sich und kein feindliches Flugobjekt ist zu sehen, welch ein Gotteswunder! Aber schaut doch, riesige Wassermassen bedecken die Erdoberfläche bis in das Landesinnere.«
»Welche Länder liegen jetzt unter uns?«, fragte Samuel seinen Freund und Piloten.
»Wir fliegen gerade über den Libanon und sehen unter uns Beirut im Wasser versunken.«
»Hat nicht Gott, der Herr, den Menschen versprochen, keine Sintflut mehr über die Erde zu schicken, dafür immer einen Regenbogen, als Zeichen seiner Versöhnung mit den Menschen, zu zeichnen?«, fragte Susanne und ihre Stimme klag erstickt. Dabei schaute sie aus dem Fenster in die Tiefe.
Jonathan, der neben ihr saß, sah sie an und sagte: »Wir leben nicht mehr in der Zeit der Gnade.«
»Da haben wir doch fast schon Israel erreicht«, sagte Samuel daraufhin freudig, das Thema wechselnd.
»Noch ein paar Meilen und wir haben Haifa unter uns, aber ich sehe nur Wasser«, sagte Jonathan und sah besorgt auf die anderen.
»Wo werden wir landen können und wird Jerusalem auch unter den Wassermassen liegen?«, fragte Anne und Robert schaute sie dabei ängstlich von der Seite an.
»Wir bekommen Nachrichten!«, rief Ed und Jonathan nickte ihm bestätigend zu.
»Wir werden in Nazareth eine Weile sicher sein. Anschließend müssen wir weiter nach Jerusalem, denn Nazareth und Jerusalem sind vom Wasser verschont worden.«
Mit Gottes Hilfe und seinem Willen, uns zu beschützen, wird alles gut, dachte Susanne und sah dabei aus dem Fenster des Hubschraubers. Danach umarmte sie Elisabeth, die neben ihr saß, da diese wieder sehr ängstlich schaute.
Paul und seine Familie hatten mit den drei Mönchen die gleichen Anweisungen erhalten und Paul sagte:
»Vor uns sind Ed und seine Freunde. Wir werden gemeinsam nach Nazareth fliegen.«
»Woher kommt nur das viele Wasser? Paul, hast du in deinem Nachrichten-
Kanal etwas darüber erfahren können?«, fragte Pauls Vater.
»So wie es uns übermittelt wurde, sind Berge in den Atlantischen Ozean gestürzt und haben diese riesige Überschwemmung verursacht.«
»Das ist ja schrecklich, da mussten viele Menschen ihr Leben lassen«, sagte Maria traurig. »Aber wir wissen, es steht lange schon geschrieben, dass Berge in die Meere stürzen werden, und jetzt ist es geschehen.«
»Aber schaut doch, wir werden jedenfalls eine ganze Zeitlang nicht mehr von unseren Feinden bedroht«, sagte Paul und deutete mit seiner Hand nach draußen.
»Laut den Meldungen sehen unsere Feinde uns nicht, sodass wir ungehindert unser Ziel erreichen können. Der Herr hat uns unsichtbar gemacht«, ergänzte Paul.
»Lieber Gott, du Allmächtiger, dass du uns alle in deinen Händen hältst, danke für deine Liebe und Güte«, beteten die Frauen und hielten sich dabei an den Händen.
»Warum landen wir in Nazareth?«, fragte einer der Mönche.
»Laut unseren Informationen ist eine Landung in Jerusalem nicht ratsam, da sich die Stadt im Ausnahmezustand befindet und Juden sowie Christen dort in großer Gefahr sind. Zurzeit ist Nazareth der sicherste Ort, aber wir bekommen vor Eintritt in die israelische Zone noch einmal Bescheid«, antwortete Paul. Er schaute dabei auf die drei Mönche, die sehr unzufrieden dreinschauten. »Noch wenige Meilen und wir überfliegen Israel«, sagte Paul und atmete dabei erleichtert auf.
»Werden wir unser Ziel sicher anfliegen können?«, fragte Maria Paul und er nickte ihr bestätigend zu.
»Was ist mit unseren Mönchen? Sie sind so ruhig und sehen so aus, als würde ihnen das alles nicht gefallen. Vorhin, als wir noch angegriffen wurden, habe ich gesehen, wie sie sich freudig unterhielten, als ob ihnen der Feind mit seinen Taten gefiele«, sagte Magda leise zu Paul.
»Ja, so was ist mir auch aufgefallen, aber ich weiß nicht, ob alle drei gegen uns sind oder nur so tun. Magda und du, Mutter, beobachtet doch bitte die Mönche. Ich werde Ed über meinen Sender vor dem Mönch in seinem Flieger vorsorglich warnen.«
»Neue Anweisung! Wir können in Nazareth landen«, sagte Paul, nachdem er seinen Sender noch einmal abgefragt hatte.
Plötzlich verspürte er einen harten Gegenstand in seinem Rücken und eine leise Stimme befahl ihm: »Wir landen nicht, du fliegst weiter in Richtung Jerusalem!«
Paul war schockiert. Also doch, dachte er, die Mönche sind nicht echt, das sind Feinde. Aber wie haben sie es geschafft, unbemerkt und unerkannt im Kloster als Mönche zu arbeiten?
Paul wollte sich umdrehen und seinen Gegner anschauen, aber dieser befahl: »Sieh nach vorn und fliege weiter, sonst geht es dir und deiner Familie schlecht.«
»Wir haben Israel unter uns und werden bald landen können«, sagte Johannes.
»David, wir haben es fast geschafft!«, rief Max und sie umarmten sich.
»Wir bekommen die neuesten Nachrichten von unseren Freunden aus Jerusalem«, sagte Johannes, schaute sich um und sah dabei sehr ernst aus.
»Ich glaube, ihr bekommt sie jetzt auch.«
Sie hörten alle gebannt zu.
Der oberste Antichrist und die sogenannten Heilsbringer wurden angeblich von Juden ermordet. Wir wissen aber aus sicherer Quelle, dass es Menschen aus den eigenen Reihen waren.
Der von Christen und Juden erbaute Tempel in Jerusalem wurde durch das Vergießen von Blut, durch Hinrichtungen tausender von Christen und Juden im Tempel entweiht.
Das geschah vor drei Tagen.
Da erfuhren wir auch, dass der Antichrist von den Toten auferstanden ist und er sein Aussehen stark verändert hat.
Die schlimmste Verfolgung ist im Gange. Auf der ganzen Welt sind die Gegner der »Weltgemeinschaft« auf der Flucht.
Die Entscheidung, die größte Schlacht auf Erden zwischen Gut und Böse, rückt immer näher.
Die »Weltgemeinschaft« hat mit ihrem Herrscher begonnen, ihre vereinten Truppen in Israel zusammenzuziehen.
Viele Menschen, die glaubten, beginnen, an Gott und unserem Herrn angesichts der Übermacht des Bösen zu zweifeln.
»Werden wir sicher durch Samarien nach Jerusalem kommen? Nach diesen Nachrichten habe ich die schlimmsten Befürchtungen, dass wir es nicht so leicht schaffen werden«, meinte Miriam besorgt.
Max stellte seine Wasserflasche zurück in den Rucksack und schaute Miriam an: »Laut der Meldung, die man uns zukommen ließ, müssen wir nach Jerusalem und uns zum Ölberg begeben. Wir werden dort auch andere Christen und Juden treffen. Diese Nachricht habt ihr sicherlich auch alle über eure Ohrstecker bekommen.«
In Jerusalem ist der Antichrist mit seiner Armee und die Verfolgungsjagd auf alle Christen sehr intensiv. Weshalb müssen wir gerade dorthin, wo die Gefahr am größten ist?, fragte sich David, unsicher geworden, ob alles auch seine Richtigkeit hatte.
»Wie lange werden wir zu Fuß unterwegs sein?«, fragte Ariadne in die Gedanken von David hinein und schaute in die Runde.
Johannes sah auf sein Navi und sagte: »Ihr werdet, wenn ihr gut durchkommt, etwa 23 Stunden unterwegs sein.«
»Zuvor werden wir unsere Wasserrationen auffüllen müssen.« David fühlte sich recht müde und traurig. Seine Augen fielen ihm immer wieder zu und ein leiser Seufzer entrang sich seiner Brust.
»Was ist mit dir?«, fragte Johannes.
»Werden wir jemals unsere Familien wiedersehen oder unsere Heimat mit all den lieben Menschen, die wir einmal kannten? Die Freunde und Brüder, die wir durch die Katastrophen verloren haben und die uns ans Herz gewachsen sind. Werden wir jemals über diese Verluste hinwegkommen?« David sah Johannes traurig an.
Dieser sah in die traurigen Augen von David, zog diesen kurz an sich und umarmte ihn, da sie nebeneinander im Flieger saßen.
»Haltet euch fest, wir landen gleich.« Johannes überprüfte daraufhin noch einmal alle Computereinstellungen und den vor sich liegenden Landeplatz, bevor er zur Landung ansetzte. Sie sahen die Stadt Samaria, eine einzige Steinwüste, vor sich. Einen Flughafen gab es nicht mehr. Die Straßen und Wege waren voll von riesigen Steinhaufen und Dreck. Johannes fand eine Stelle zur Landung. Ohne Hindernisse konnte er das Flugzeug auf einer der staubigen Straßen sicher landen.
»Kommst du mit uns?«, fragte David noch einmal Johannes und schaute ihn bittend an. »Schließe dich uns doch bitte an. Du bist mir ein sehr guter Freund geworden und wir wollen dich nicht verlieren.«
»Leider kann ich nicht mit euch mitkommen, da ich auf weitere Anweisungen warten muss. Ich werde versuchen, so es mir möglich ist, euch in Jerusalem in der Himmelfahrtskapelle zu treffen, dort, wo ihr laut Mitteilung hinmüsst. Jetzt werde ich erst einmal den Anweisungen folgen und mich durch die feindlichen Linien schlagen. Ausgeben werde ich mich als der ›Weltgemeinschaft‹ zugehörig, um meine Aufgabe zu meistern und euch bald wiederzusehen. Ich hoffe nur, sie bemerken nicht gleich, dass ich keinen Chip mehr habe. Das Chaos in den Straßen wird mir, das denke ich, dabei helfen.«
»Unsere Informationen lauten: Treffpunkt in Jerusalem auf dem Ölberg in der Himmelfahrtskapelle «, sagte Max und Johannes nickte bestätigend.
Nachdem sie sich von Johannes verabschiedet hatten und dieser sein Flugzeug wieder startete, liefen sie los. Ein beschwerlicher Fußmarsch lag vor ihnen, aber keiner ließ sich entmutigen.
»Wir werden es schaffen. Der Herr geht ständig mit uns«, sagte Miriam und sie liefen in Richtung Jerusalem.
Staubige Straßen, ödes Land, zerstörte Städte mit menschenleeren Häusern, kaum ein Hund oder ein anderes Tier kreuzte ihren Weg. Aber die Beobachtungsdrohnen waren wieder da.
»Wir müssen vorsichtiger sein, denn die da oben haben uns im Visier«, meinte Max und schaute dabei zu den Drohnen, die sie ständig umkreisten.
»Dort vorne kommt eine kleine, verlassene Ansiedlung und dort werden wir uns aufteilen. Wir zwei, Ariadne und ich, werden hier warten, bis ihr im nächsten Ort seid. Der Ort heißt laut dem Navi Ramallah, dort sind noch Juden zu finden, gemäß der Meldung über unsere Ohrstecker. Wir verstecken uns so lange hier. Ihr sucht euch dort eine Bleibe, bis die Beobachter abgezogen sind. Wir werden dann zu euch stoßen und dann gehen wir gemeinsam weiter.«
»Meinst du, das wird funktionieren? Na gut, wir können es versuchen. Komm, Miriam, wir laufen weiter. Die nächstgrößere Stadt ist Jenni, die werden wir umgehen«, sagte Max noch, bevor sie sich trennten.
Max und Miriam liefen zur nächsten Ortschaft und begaben sich zu einem noch einigermaßen gut erhaltenen Haus, welches am Rand des Ortes stand. In dessen Türrahmen stand eine Frau, die ihnen einladend zuwinkte. Sie war eine ältere arabische Frau und trug ein buntes Kleid mit ähnlich gemustertem Tuch um ihren Kopf und ihre Schultern. Sie nahm die Wanderer freundlich bei sich auf. Miriam betete leise und dankbar: Bis hierher hast du, Herr, uns getragen. Danke.
Max und Miriam konnten sich ausruhen und stärken. Die Araberin entpuppte sich als Gegnerin der »Weltgemeinschaft« und Max spürte, wie eine große Ruhe von ihr ausging. Beide fühlten sich bei ihr geborgen und eine starke Müdigkeit übermannte sie, die sie vorher nicht bemerkt hatten.
David und Ariadne konnten sich in die Nähe einer verlassenen Beduinensiedlung begeben, um die kommende Nacht einigermaßen sicher zu überstehen. In den Nächten kühlte es nicht mehr ab. Es war so heiß wie am Tage. An Schlaf konnten beide nicht denken, obwohl sie sehr müde waren, da auch die Gefahr bestand, von den Feinden ergriffen zu werden. Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein älterer Mann vor Davids Schlafplatz, schaute ihn und Ariadne mit großen Augen und einem Lächeln an und sagte auf Hebräisch: »Seid gegrüßt im Namen unseres Vaters Jesus Christus!« Er reichte beiden seine schwielige Hand.
»Sie sind Christ?«, fragte David sich halb aufrichtend mit erstauntem Blick. »Und ich verstehe, was Sie mir sagen? Wie ist das möglich? Woher kommen Sie so plötzlich? Ich habe Sie nicht kommen gehört.«
»Ja, ich bin Christ«, und er lächelte. Dann sagte er noch: »Ich bin immer in großer Sorge um Menschen, die mit Gott sind.«
»Woher wissen Sie, dass wir Christen sind, und wie haben Sie uns gefunden?«, fragte David den alten Mann vorsichtig.
»In der vergangenen Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum. Ein gutaussehender Herr in weißer Kleidung und gütigen Augen stand vor meinem Bett und sagte zu mir: ›Gehe morgen zur verlassenen Siedlung, dort wirst du zwei junge Menschen finden, die Hilfe brauchen. Gib sie ihnen und führe sie dorthin, wohin ich es dir noch gebieten werde.‹ Als ich am Morgen aufwachte, wusste ich, dass ich helfen musste. Ich bin mir auch sicher, das war der Herr, unser Vater«, sagte der alte Mann und nickte wissend.
»Na siehst du, David, er lässt uns nicht im Stich, der Herr ist immer bei uns«, jubelte Ariadne.
»Aber Ariadne, warum habe ich alles verstanden, was er sagte? Er sprach doch Hebräisch.« Sie schauten sich dabei fragend an.
»Ich glaube gelesen zu haben, dass dann, wenn der Herr auf die Erde wiederkommt, alle Christen bei ihm vereint sind. Sie werden sich alle verstehen, es werden keine Krankheiten mehr sein und keine Traurigkeiten, irgendwo in der Bibel steht es.« Ariadne nahm ihre Bibel aus ihren Kleidern und suchte die Stelle, wo es geschrieben stand. Dann setzte sie sich auf den großen Stein, der vor ihr lag.
»Da steht es in der Offenbarung: ›Er wird alle Tränen trocknen und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben.‹«
Trotz aller Geschehnisse fragte sich David: Sind wir wirklich in Sicherheit, oder nicht? Dieser Mann, der sich als Christ ausgibt, kann auch einer unserer Feinde sein. Mein Navi zeigt nichts mehr an und der Ohrstecker meldet keine Nachricht, schon seit Stunden. Herr, mein Vater im Himmel. David blieb dabei kurz stehen und schaute zum Himmel. Laut sagte er: »Herr, gib mir ein Zeichen oder sage mir, woran wir sind.«
Nach einer längeren Zeit der Wanderung, während der Staub auf den Wegen und die große Hitze, die auf die Erde niederbrannte, an den Kräften zehrten, blieb der ältere Herr abrupt stehen und zeigte mit seiner rechten Hand in die nördliche Richtung.
»Vor uns werden wir eine kleine Nomadensiedlung finden. Wir sind nahe an der Siedlung und dort halten sich einige Christen aus den Städten verborgen. Ihr werdet alle gemeinsam in drei Tagen nach Jerusalem gehen. In Jerusalem wird es zu schlimmen Katastrophen kommen, die ihr miterleben werdet. Aber der Herr hat ein Auge auf euch und wird euch sicher führen.«
»Woher wissen Sie, dass dies der richtige Weg ist? Und was ist mit Max und Miriam?«, fragte David und dabei sah er in die Ferne.
Der ältere Herr sah David lächelnd an, antwortete aber nicht und sie liefen weiter, ohne von Beobachtungsdrohnen verfolgt zu werden.
»Ich weiß, Sie wundern sich, dass wir nicht beobachtet werden. Es ist so, dass sie uns nicht sehen können«, sagte er schließlich und er lächelte wieder so seltsam.
»Seht ihr, dort vorne ist die kleine Siedlung. Geht hin, klopft an und sagt: ›Seid gegrüßt im Namen unseres Herrn Jesus Christus‹, und sie werden euch freudig aufnehmen.«
David war sprachlos und wusste nicht, was er von all dem halten sollte.
Sie liefen weiter, um ihr Ziel zu erreichen.
Um sie herum waren Sand und Steine, vereinzelt ein dürres Gestrüpp und nicht weit entfernt, rechts und links von der Straße, auf der sie liefen, Felslandschaften. Dann sahen sie von Weitem ein paar schiefe kleine Hütten aus Blech sowie einige Wohnwagen, eng zusammenstehend.
»Kommen Sie mit uns?«, fragte David und drehte sich dabei zu dem alten Herrn um.
»Aber wo ist er? Der ältere Herr lief doch eben noch hinter uns. Wo ist er hin? Das gibt es doch nicht!«, rief David entgeistert.
»Du, David, schau doch dort, diese schiefen Hütten und vor der einen da steht ein Kind!«, rief Ariadne.
»Komm, wir laufen zu dem Kind und fragen, ob wir hier eine Nacht bleiben können«, sagte David und lief auch gleich auf den kleinen, etwa sechs Jahre alten Jungen zu.
In diesem Augenblick ging die Tür der kleinen Behausung auf und Max kam mit Miriam strahlend und mit ausgebreiteten Armen auf sie zugelaufen.
»David, Ariadne, ihr habt es geschafft. Danke, Herr!«, sagte Max.
»Wieso seid ihr hier? Wir haben euch nicht hier vermutet. Aber wir sind sehr froh darüber.« David umarmte Max und Miriam, froh und glücklich beide hier zu sehen.
»Wie müssen wir jetzt weiter? Mein Navi zeigt nichts mehr an. Auch der Ohrstecker meldet keine Nachrichten.« David schaute Max fragend an.
»Ja, es kommen keine Nachrichten mehr.«
Der Lärm am Himmel wurde immer heftiger. Flugzeuge aller Art überflogen die kleine Ansiedlung der Nomaden.
»Mehrere Christen und Juden, aber auch Muslime, die sich zum Christentum bekannt haben, haben hier Unterschlupf gefunden. Ohne Ohrstecker und Navi kommen wir nicht weiter und rund um uns sind unsere Feinde. Wie seid ihr hierhergekommen? Wir wollten uns doch schon in Ramallah treffen«, fragte David.
»Eine junge Frau hat uns hierher begleitet und versichert, dass wir uns hier treffen werden«, erzählte Max. Und er fügte hinzu: »Es war sehr eigenartig, denn als wir hier ankamen, war sie plötzlich verschwunden. Aber ich war mir von Anfang an sicher, dass sie uns richtig führte, es war wie vom Herrn.«
»Das ist ja wunderbar, wie bei uns. Auch wir wurden hierhergebracht, aber von einem älteren Herrn, der war auch plötzlich verschwunden, als wir hier ankamen!«, rief daraufhin Ariadne.
»Wie viele Gläubige sind hier?« erkundigte sich David.
Max wiegte den Kopf und sagte: »Ich denke, zwanzig bis dreißig Personen haben sich mit ihren Kindern hier versteckt. In zwei Tagen werden alle gemeinsam diesen Ort verlassen, das wurde uns bei der Ankunft gesagt. Aber da die Ohrstecker keine Nachrichten senden, werden wir noch warten müssen. Ich weiß nur, wir müssen uns als Beduinen verkleiden und mit den Autos und einem alten Bus die Siedlung verlassen.«
»Das ist eine gute Idee, denn die Beduinen werden von den Antichristen verschont.«
»Das habe ich auch gehört.«
Es war so gegen Abend, die Sonne stand noch hoch am Himmel, da begaben sie sich sicherheitshalber in die zerbeulte Hütte. Miriam und Ariadne hatten diese ein wenig eingerichtet und die überschaubare Essensration vor sich ausgebreitet.
»Wir wollen dem Herrn danken und etwas Nahrung zu uns nehmen, die wir von den Beduinen bekamen«, sagte Miriam und neigte ihren Kopf zum Gebet.
David und Ariadne taten es ihr gleich. Nach dem Essen ruhten sie, um für die nächsten Tage erholt zu sein.
»So eine Reise mit derart alten Autos habe ich auch noch nicht unternommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass uns danach alles wehtun wird. Aber wir werden es überstehen«, meinte Miriam.
Vier Tage nachdem David, Ariadne, Max und Miriam mit Johannes in Israel gelandet waren und die vier ohne Johannes ihren Fußmarsch in der Beduinensiedlung beendet hatten, landeten Ed und Jonathan mit ihren Freunden vor Nazareth. Einst begrünte Berghänge, die jetzt nackt und grau waren, begrüßten sie.
»Wir haben es geschafft!«, rief Ed erleichtert.
Nur das Navi am Hubschrauber zeigte ihnen die Richtung an. Alle anderen Nachrichten über die Ohrstecker oder auch die Anzeigen auf ihren Navis waren ausgefallen. Keiner konnte eine Nachricht erhalten oder senden.
»Wie ist es nur möglich, dass alle unsere Geräte ausfallen? Was wird nur geschehen sein?«, fragte Susanne und schaute dabei die anderen ängstlich an.
Anne meinte: »Es ist sehr seltsam, dass ausgerechnet nur das Navi unseres Fliegers Informationen sendet.«
»Hoffentlich sind da nicht unsere Feinde, die Antichristen, im Spiel und zwingen uns zu dieser Landung«, meinte Samuel dazu und wiegte seinen Kopf dabei hin und her.
Ed schaute prüfend auf den jungen Mönch, der im Flieger neben Elisabeth saß. Aber auch er schaute fragend in die Runde und Ed war erleichtert.
Paul hatte ihn noch vor ein paar Stunden gewarnt, aber es schien alles gut.
»Wie konnte es passieren, dass niemand bemerkte, wer diese Mönche in Wirklichkeit sind?«, fragte Susanne, ernst dreinschauend, in die Runde.
»Kommt, wir beten und vielleicht bekommen wir bald eine Antwort auf all unsere Fragen«, und Susanne schaute noch einmal nach vorne zu Jonathan und Ed. Dann beteten sie gemeinsam zum Herrn.
Jonathan wusste als Prediger Bibelverse aus Psalm 121, 2-7.
»Der Herr wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht. Der Herr gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren. Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird dir der Mond nicht schaden. Der Herr schützt dich vor allem Unheil, er bewahre dein Leben«, zitierte Jonathan.
Und der junge Mönch sagte: »Im 2. Korinther, Vers 6, steht geschrieben: ›Denn Gott hat gesagt: «Ich will dein Gebet erhören. Es wird eine Zeit der Gnade für dich geben, einen Tag, an dem du meine Hilfe erfährst!»‹ Genau diese Zeit ist jetzt da, der Tag der Rettung ist jetzt gekommen.«
Anne betete weiter: »Jesus, du sagtest: Fürchte dich nicht, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Danke, lieber Jesus, dass du bei uns bist und uns den Weg zeigst, den wir gehen müssen. Ja, du behütest uns bis zu deiner Wiederkunft. Amen.«
»Wir können auf den Herrn vertrauen. Ich spüre und weiß es mit Gewissheit«, sagte Jonathan.
»Was wird aus dem Hubschrauber?«, fragte Samuel, sich wieder den aktuellen Geschehnissen zuwendend.
Ed antwortete ihm: »Weiter hätten wir nicht mehr fliegen können, da die Antichristen begonnen haben, schon jetzt eine riesige Armee ab Tiberias bis nach Beerscheba rund um Bethlehem und Jerusalem aufzustellen; so lautete die letzte Nachricht.«
»Aber es ist noch sehr weit bis nach Jerusalem und wir werden, laut Navi, etwa 77 Kilometer laufen müssen. Das ist zu viel für Elisabeth und auch für Samuel«, mahnte Anne.
»Gibt es noch eine andere Möglichkeit, nach Jerusalem zu kommen?«, fragte Susanne, und ihr wurde bei dem Gedanken übel, dass die beiden es nicht schaffen könnten. Auch Jonathan schaute Ed dabei fragend an.
»Wir werden noch einmal versuchen, Kontakt über die Ohrstecker herzustellen, um eine Möglichkeit zur besseren Fortbewegung zu bekommen«, sagte daraufhin Anne und bemühte sich um eine Sendeverbindung.
Auch Ed und Jonathan versuchten es.
»Das ist doch Wahnsinn, jetzt nach Jerusalem zu gehen. Dahin, wo der Antichrist seine Armee stehen hat. Die werden uns zerquetschen wie Fliegen«, sagte Robert ängstlich. Er drehte sich zu Jonathan um, schaute ihn an und in seinen Augen zeigten sich Tränen.
»Robert«, sagte Jonathan, »sei nicht kleinmütig. Du weißt doch, der Herr geht mit und er zeigt uns den richtigen Weg. Wir werden es mit ihm gemeinsam schaffen und unversehrt in Jerusalem ankommen, ich weiß es genau. Komm, mein Junge, wir gehen gemeinsam.« Jonathan nahm Robert an seine Hand und führte ihn wie ein kleines Kind. Susanne sah, dass diese Geste für den Jungen sehr tröstend war.
Am Himmel wurde es immer lebhafter und sehr laut. Riesige Geschwader von Flugkörpern und Flugstaffeln, gespickt mit Raketen aus verschiedenen Ländern der Erde, flogen über ihre Köpfe hinweg.
»Nein, das können wir, das kleine Häuflein Christen und gläubige Juden, nicht überleben. Das ist die Hölle auf Erden. Ich bekomme jetzt wieder Nachrichten!«, rief Samuel kurz nach seiner Aussage plötzlich aus. »Die erste Nachricht kommt aus Jerusalem, die können wieder senden, trotz der großen Überschwemmungen an den Küsten. Sie sind gut vorbereitet gewesen. Das ist die Aussage der Juden und Christen dort vor Ort.«
»Du hast recht. Ich habe auch eine Meldung erhalten!«, rief Ed ihnen zu. »Das ist ja schrecklich, was da geschieht. Die ganze Wüste Negev wird von feindlichen Mächten belagert. Riesige Menschenmengen mit viel Kriegsmaterial auf den Hügeln und in den Ebenen wurden gesichtet. Der Luftraum ist ebenfalls voll von feindlichen Fliegern. Es gibt keinerlei Durchkommen für andere Flugobjekte, die nicht zum Heer gehören.« Ed wurde rot vor Aufregung und seine Hand fuhr fahrig durch seine dunklen Locken.
»Wo wird Paul mit seinen Leuten sein? Werden sie es auch schaffen, israelischen Boden zu betreten?«, fragte Susanne und schickte auch gleich ein Stoßgebet zum Himmel.
Plötzlich rief Jonathan: »Bleibt mal stehen, ich habe wieder eine Mitteilung erhalten und die zeigt an, dass wir kurz vor einer Beduinensiedlung sind und dort Hilfe bekommen können.«
»Mein Gott, wie gnädig bist du mit uns, danke!«, rief Susanne laut, strich sich dabei eine widerspenstige Haarlocke aus der Stirn und ein Glücksgefühl durchströmte sie.
Sie gingen gemeinsam in die Richtung, die das Navi zeigte.
»Ich sehe sie! Dort!« Robert wies mit seiner Hand nach vorn.
»Ich brauche unbedingt einen großen Schluck Wasser«, meinte Ed und hob dabei seine beiden Arme zum Himmel.
»Das wäre jetzt das Schönste – und ausruhen«, sagte Samuel leise und dabei müde aussehend. Dann setzte er noch hinzu: »Meine Füße und auch der Kopf schmerzen.«
»Wir haben es gleich geschafft. Aber schaut doch, da kommen irgendwelche Flugobjekte im Tiefflug. Schnell zu den Hügeln! Wir müssen uns in Sicherheit bringen!«, rief Ed ihnen laut rufend zu, bevor er losrannte.
Eilig liefen sie zu den nahegelegenen Sand- und Steinhügeln und versteckten sich. Zwei Flieger kamen in ihre Richtung und begannen das Feuer zu eröffnen. Seltsamerweise trafen sie nicht und flogen auch gleich weiter, so als ob diese Begegnung für sie nicht interessant genug wäre.
»Behütung, die wievielte?«, fragte Jonathan lachend und klatschte vor Freude in seine Hände.
Kurz bevor sie die kleine Ansiedlung erreichten, sahen sie aus der Ferne mehrere Menschen. Als diese die Ankömmlinge erblickten, liefen sie ihnen herzlich grüßend entgegen.
»Ihr seid die Europäer?«, fragte einer der Beduinen.
»Wir wissen von eurer Ankunft und ihr könnt hier ausruhen und morgen werden wir mit den Kamelen weiterziehen und euch mitnehmen.«
»Das ist ja großartig, aber woher wusstet ihr, dass wir zu euch stoßen?«, fragte Susanne den Beduinen.
»Unsere Freunde aus Jerusalem und Haifa haben uns über eure Ankunft benachrichtigt. Wir werden euch nach Jerusalem begleiten. Ihr bekommt von uns Kleidung, damit ihr so ausseht wie wir. Die Antichristen werden uns nicht angreifen und ihre Grenzsperren passieren lassen.«
»Der Luftraum ist gefüllt mit Militärfliegern – da kommen wir niemals durch!«, sagte Paul zu den Mönchen und versuchte dabei eine Lücke zu finden.
»Es ist aussichtslos.«
»Dann fliege niedriger und wir werden es auf diese Weise schaffen.
Unser Heilsbringer mit seiner Armee sendet eine Nachricht an unsere Leute. Los beeile dich, wir müssen in zwei Stunden in Jerusalem landen und man will uns ein Durchkommen ermöglichen.«
Das sagte einer der Mönche und befahl Paul, seinen Hubschrauber besser in den Griff zu bekommen.
Paul versuchte mit Geschick, den Flieger unter Kontrolle zu bringen, da viele Hindernisse zu umfliegen waren.
Seine Hände zitterten und Angst erfüllte sein Herz.
Lucas, Pauls Vater, nahm Maria in den Arm und sie beteten leise.
Pauls Kinder lagen im Arm der Mutter und weinten.