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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Veranstaltung: Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im schulischen Kontext, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Portfolio ist im Rahmen des Moduls "Pädagogische und psychologische Fragestellungen in Einrichtungen des Elementar- und Primarbereiches" entstanden. Wie bereits an dem Modultitel zu erkennen ist, werden grundlegende Aufgaben des Unterrichtens und entwicklungsbezogene Besonderheiten der Kinder thematisiert. In diesem Portfolio werden zwei Thematiken behandelt, die sich nicht direkt aufeinander beziehen, aber essentiell für die Bekämpfung von Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft sind. In Anlehnung an die Vorlesung Soziokulturelle Bedingungen des Aufwachsens III wird zunächst der Frage nachgegangen, inwiefern Bildung vor Armut schützt respektive wie die Institution Schule verhindern kann, dass Bildungsarmut vererbt wird. Dabei wird aufgezeigt, warum die Schule Schuld am Dilemma der Vererbung von Bildungsarmut hat und wie die Institution Schule dort gegen intervenieren kann. Die zweite Thematik soll aufzeigen, weshalb die Schule das Bildungsziel Mehrsprachigkeit vor Augen haben muss und weshalb es so wichtig ist, dass Lehrkräfte die mitgebrachte Sprache der Schüler und Schülerinnen anerkennen und fördern.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Armut
2.1 Einleitung und Relevanz des Themenschwerpunktes
2.2 Konzeptionelle Grundlage
2.3 Bildung als schützender Indikator gegen Armut?
2.4 Bildungsarmut durch Schule
2.5 Schule als Schutzindikator vor Armut
3 Mehrsprachigkeit
3.1 Einleitung und Relevanz des Themenschwerpunktes
3.2 Konzeptionelle Grundlage
3.3 Bildungsziel Mehrsprachigkeit
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
Das Portfolio ist im Rahmen des Moduls Pädagogische und psychologische Fragestellungen in Einrichtungen des Elementar- und Primarbereiches entstanden. Wie bereits an dem Modultitel zu erkennen ist, werden grundlegende Aufgaben des Unterrichtens und entwicklungsbezogene Besonderheiten der Kinder thematisiert. In diesem Portfolio werden zwei Thematiken behandelt, die sich nicht direkt aufeinander beziehen, aber essentiell für die Bekämpfung von Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft sind. In Anlehnung an die Vorlesung Soziokulturelle Bedingungen des Aufwachsens III wird zunächst der Frage nachgegangen, inwiefern Bildung vor Armut schützt respektive wie die Institution Schule verhindern kann, dass Bildungsarmut vererbt wird. Dabei wird aufgezeigt, warum die Schule Schuld am Dilemma der Vererbung von Bildungsarmut hat und wie die Institution Schule dort gegen intervenieren kann. Die zweite Thematik soll aufzeigen, weshalb die Schule das Bildungsziel Mehrsprachigkeit vor Augen haben muss und weshalb es so wichtig ist, dass Lehrkräfte die mitgebrachte Sprache der Schüler und Schülerinnen anerkennen und fördern.
„Die Armutsgefährdung in Deutschland hat zugenommen.“ „Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer mehr.“ „Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer mehr.“ Diese und ähnliche Aussagen lassen sich immer wieder in den Medien festhalten. Auch Politiker und Soziologen konstatieren dies, und alle sind sich einig, die Ungleichheit muss minimiert werden. Die Maßnahmen sind seit Jahren die gleichen, dennoch sind diese alles andere als produktiv. Gute Bildung wird immer wieder als Prävention genannt, wenn es um die Bekämpfung der Armut geht, aber die Bildungsdefizite als alleinige Ursache von Armut zu betonen, entspricht nicht der Wahrheit und durch die Ungleich innerhalb des Schulsystems wäre es nahezu heuchlerisch gute Bildung als ‚Wundermittel’ zu nennen. Im Folgenden wird zuallererst ein Überblick über den Armutsbegriff bezüglich der Thematik gegeben (1.2). Es folgt im Anschluss ein Exkurs, der aufzeigt, dass Bildung nicht das Wundermittel gegen Armut ist (1.3), ehe es dann um die Produktion und Reproduktion der Bildungsarmut durch die Institution Schule (1.4) geht. Letztlich wird auf die Prävention eingegangen, die Schule sein kann im Kampf gegen die Vererbung von sozialer Ungleichheit und Armut (1.5).
Zunächst erscheint es sinnvoll, sich über die Begrifflichkeiten der Armut Gedanken zu machen. In dieser Arbeit wird der Armutsbegriff insoweit reduziert, dass nur von der relativen Armut[1] gesprochen wird, welche besonders in den westlichen Gesellschaften auftritt. Besonders hervorzuheben sind hier nicht nur die ökonomischen Defizite eines Menschen, sondern die Defizite, die sich bezüglich de kulturellen, sozialen als auch gesundheitlichen Lage eines Menschen bestimmen lassen. Problematisch wird die relative Armut dann, wenn sie sich negativ auf die Lebens- und Lernentwicklung von Kindern auswirkt, was dem Faktum entspricht. Edelstein (2006, S. 123) geht hier sogar von einer Vererbung der Armut aus, weshalb er die „institutionellen, sozialen, psychologischen und pädagogischen Mechanismen“ anspricht, die dafür sorgen, dass Armut vererbt wird. Er betont jedoch auch, die Schule respektive das Schulsystem könne auch als Prävention von Armut und somit zur „Überwindung der Armutsfolgen“ dienen.
Die Medien als auch der letzte Armut- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (2009-2013) betonen, Bildung respektive gute Schulbildung schützt vor Armut. Es wird quasi so getan, als ob gute Schulbildung Menschen davor bewahrt in die Armutsfalle zu fallen. Redakteure, wie Müllenweber behaupten sogar, die Unterschicht erleide keine Not, weil es ihnen an ökonomischen Ressourcen fehle, sondern die Ressourcen im Geiste seien nicht vorhanden: „Das Elend ist keine Armut im Portemonnaie, sondern die Armut im Geiste. Der Unterschicht fehlt es nicht an Geld, sondern an Bildung.“ (Wüllenweber 2004)