Die Internationalisierung der Stadt Saloniki im Jahre 1912/13 im Lichte des Zerfallsprozess des Osmanischen Reichs - Andre Kahlmeyer - E-Book

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Andre Kahlmeyer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: bestanden, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: "Jüdische Fragen" in der Diplomatiegeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit verfolgt im wesentlichen zwei Ziele: Zum einen soll es darum gehen, dass osmanische Milletsystem und dessen Auswirkungen vor allem auf die Nichtmuslime im Osmanischen Reich darzustellen. Dabei soll diskutiert werden, inwieweit dieses System zu Veränderungen im Osmanischen Reich beigetragen hat und welche Rolle es bei der Entstehung der Nationalstaaten auf dem Balkan gespielt hat. Zum anderen soll es um die Stadt Saloniki gehen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine mehrheitlich jüdisch bewohnte Stadt war und dann durch sich überschneidende Gebietsinteressen seiner Nachbarn in die Balkankriege gestürzt wurde, die den Charakter der Stadt vollständig verändert haben. Hierbei soll auch und vor allem der Vorschlag der Juden Salonikas behandelte werden, die Stadt zu internationalisieren. In der Arbeit wird zunächst kurz die Geschichte des Osmanischen Reiches mit besonderem Fokus auf der Eroberung und dem Verlust des Balkanraumes dargestellt. Die europäischen Interessen am Osmanischen Reich werden dargestellt, ebenso der wachsende Nationalismus und das Problem des Irredentismus auf dem Balkan. Im Folgenden geht es dann um die Darstellung und Diskussion des osmanischen Milletsystems. Abschließend wird die Stadt Salonika, deren jüdische Bevölkerung, sowie das Schicksal der Stadt zur Zeit der Balkankriege dargestellt.

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Veröffentlichungsjahr: 2004

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Osmanische Reich
2.3 „Der kranke Mann am Bosporus“ und die „Orientalische Frage“
2.4 Nationalismus, Irredentismus und Staatenwerdung auf dem Balkan
2.5 Das Milletsystem
2.5.1 Grundlagen
2.5.2 Die Millets als treibende Kräfte der Veränderung?
2.5.2.1 Pro
2.5.2.2 Contra
2.5.2.3 Veränderungen durch die Tanzimat
3. Saloniki
3.1 Historische Entwicklung, Bevölkerung und Bedeutung
3.1.1 Jüdische Bevölkerung
3.1.2 Saloniki im Jahre 1912
3.2 Die „mazedonische Frage“
3.3 Erster Balkankrieg
3.4 Abwägung der Optionen in Saloniki
3.5 Der Vorschlag der Internationalisierung
3.6 Haltungen der Großmächte
3.7 Zweiter Balkankrieg
4. Ergebnisse
5. Bibliographie

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1. Einleitung

Diese Arbeit verfolgt im wesentlichen zwei Ziele: Zum einen soll es darum gehen, dass osmanische Milletsystem und dessen Auswirkungen vor allem auf die Nichtmuslime im Osmanischen Reich darzustellen. Dabei soll diskutiert werden, inwieweit d ieses System zu Veränderungen im Osmanischen Reich beigetragen hat und welche Rolle es bei der Entstehung der Nationalstaaten auf dem Balkan gespielt hat.

Zum anderen soll es um die Stadt Saloniki gehen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine mehrheitlich jüdisch bewohnte Stadt war und dann durch sich überschneidende Gebietsinteressen seiner Nachbarn in die Balkankriege gestürzt wurde, die den Charakter der Stadt vollständig verändert haben. Hierbei soll auch und vor allem der Vorschlag der Juden Salonikas behandelte werden, die Stadt zu internationalisieren.

In der Arbeit wird zunächst kurz die Geschichte des Osmanischen Reiches mit besonderem Fokus auf der Eroberung und dem Verlust des Balkanraumes dargestellt. Die europäischen Interessen am Osmanischen Reich werden dargestellt, ebenso der wachsende Nationalismus und das Problem des Irredentismus auf dem Balkan. Im Folgenden geht es dann um die Darstellung und Diskussion des osmanischen Milletsystems. Abschließend wird die Stadt Salonika, deren jüdische Bevölkerung, sowie das Schicksal der Stadt zur Zeit der Balkankriege dargestellt.

2. Das Osmanische Reich

2.1 Aufstieg des Osmanischen Reiches und Eroberung des Balkans

Das osmanische Reich, das Ende des 13. Jahrhunderts als turkmenisches Kleinfürstentum in Anatolien entstand,1dehnte sich schon in seiner Frühphase auch in Richtung des Balkans aus. 1363 eroberten die Osmanen Philippopel/Plovdiv. 1371 brachte die Schlacht an der Maritza Mazedonien unter osmanische Herrschaft. 1382 wurde Saloniki erobert und die Schlacht auf dem Amselfeld/Kosovo Polje im Jahre 1389 machte Serbien zu einem osmanische n Vasallenstaat.21453 wurde Konstantinopel erobert, damit endete das Oströmische Reich. Seinen territorialen Höhepunkt erreichte das Osmanische Reich unter Sultan Süleyman, dem Großen (1522-66). Matuz beschreibt das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert als „zweifellos die stärkste militärische und politische

1Vgl. Matuz, Josef, Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte, Darmstadt31994, 27.

2Vgl. ebd. 37 u. Zeittafel, 289.

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Macht der Erde.“31526 wurde halb Ungarn in der Schlacht von Mohács erobert und zweimal kam es zur (letztendlich knapp scheiternden) Belagerung Wiens, in den Jahren 1529 und 1683.4

2.2 Niedergang des Osmanischen Reiches, Verlust der europäischen Besitztümer