Die Kinder von Lamir - T. M. Wulf - kostenlos E-Book

Die Kinder von Lamir E-Book

T. M. Wulf

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Beschreibung

Mit den wundervollen Illustrationen von Mandy Frank!   "Allein sein Geist setzt das um, was auch immer ein Begabter erreichen möchte."                                                               Hork von Lamir   Eine Welt nur mit Magie hätte sich Dominic Keller niemals erträumen lassen. Hork nennt es nicht Magie, er verwendet den auf der Erde ebenfalls gebräuchlichen Ausdruck "Parapsychologie" dafür. Die Lernenden lernen in Lamirs Schule keine Zaubersprüche oder Listen mit Zutaten für Zaubertränke auswendig, dazu sagt er, das sei ausgemachter Humbug. "Allein sein Geist setzt das um, was auch immer ein Begabter erreichen möchte." So sind stets seine Worte, wenn ihn jemand darauf anspricht.   Und hierum geht es : Wenn T. M. Wulf in das Lamir-Universum eintaucht, ändert sie die uns bekannten Gesetze der Physik. Die Welt Lamir ist, wie viele andere auch im Lamir-Universum, ähnlich wie die Erde beschaffen. Aber nur sie bietet einer großen Anzahl von verfolgten Wesen mit paranormalen Fähigkeiten eine Zufluchtsstätte. In einem Universum des Chaos bringt der Begründer ihrer Gemeinschaft, ein mächtiges Wesen namens Hork, mit seinen ausgebildeten Teams Linderung in Zeiten katastrophalster Nöte. Hork stellt ein ganz besonderes Viererteam zusammen. Drei außergewöhnliche junge Wesen formieren sich um den so gar nicht gewöhnlichen Jungen Dominic Keller von der Erde des Jahres 2019. Da wären Tessa, ein Mädchen aus der Vergangenheit der Erde, Tasschel, eine ehemalige Sklavin von Itschal, und Arrir, der Herrschernachkomme von Arrkron. Durch sein diplomatisches Geschick holt Dominic die Elfe Tiri, die zu dem scheuen einheimischen Volk gehört, in das Team. Und er bringt sogar den grimmigen Schrankkobold Cass dazu, der Gruppe beizutreten. So wird im Verlauf dieser Geschichte aus dem ursprünglichen Viererteam ein fantastisches Sechsergespann. Zusammen bilden sie das stärkste Team, das Lamir jemals hervorgebracht hat. Erfahre, wie die außergewöhnlichen jungen Wesen nach Lamir kommen und werde ein Teil von ihnen!   Eine Geschichte aus dem All Age Fantasy-Roman "Lamir - Welt der Begabten, Der verfluchte Talisman" für die Altersgruppe 13 - 99 Jahre. Für all diejenigen, die außergewöhnliche Fantasy mit neuen Welten und neuen Wesen lieben! Hierbei handelt es sich um einen Leseauszug zu einer Kurzgeschichte zusammengefügt. Das Printbuch ist am 13. April 2021 im Tribus Verlag erschienen. Das eBook folgt in wenigen Tagen.

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T. M. Wulf

Die Kinder von Lamir

Eine Geschichte aus dem Lamir-Universum um Dominic, Tessa, Arrir, Tasschel, Tiri und Cass

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

1. Der Zauber eines Augenblickes

Dominic Keller saß in seinem Zimmer und hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht. Wenn seine Eltern Emilie und Paul nebenan in ihrem Arbeitszimmer schrieben und zeichneten, brauchte er kein Buch, um sich zu beschäftigen, denn der telepathisch begabte Fünfzehnjährige erlebte die Geschichten in ihren Gedanken mit. Nichts tat er lieber in seinen Ferien.

Der Jugendliche hatte eine schwere Zeit in der Schule. Zwar war er ein ausgezeichneter Schüler, Freunde allerdings hatte er dort keine gefunden. Bedingt durch die vielen Umzüge, zu denen er und seine Eltern regelmäßig gezwungen waren, konnte er niemals lange genug an einer Schule bleiben, um wahre Freundschaften zu schließen.

Er galt als seltsam und das war eine der harmloseren Bezeichnungen, die die Lernenden für ihn fanden und auch benutzten. Und dabei war es ihnen egal, ob er sie hören konnte. Es waren nicht wirklich sein Aussehen oder die Klamotten, die er trug. Wobei die Nerd-Shirts mit den Abbildungen seiner Lieblingscomichelden, die er mit Vorliebe zu tragen pflegte, für sein Alter schräg waren. Das, was seine Mitlernenden an ihm störte, war die Art, wie er sie ansah. Mit seinen dunklen Augen starrte er ihnen direkt in ihre Seelen. Sie hatten das Gefühl, ihre Geheimnisse würden vor ihm offengelegt werden, um dann nicht länger geheim zu sein. Unbewusst hatten sie im ersten Halbjahr der neunten Klasse in seiner Gegenwart einfach drauflosgeredet.

Dann passierte ein Missverständnis. Vor dem Vorfall mit Annika war er für sie ein aufmerksamer und verständnisvoller Zuhörer gewesen. Sie hatten ihm all ihre Probleme ohne zu zögern mitgeteilt. Bis das beliebteste Mädchen der Schule ihnen eingeredet hatte, er würde ihre Geheimnisse ausplaudern, um Zwietracht unter ihnen zu säen. Danach hatte ihn niemand mehr angesprochen, obwohl er unschuldig gewesen war. Er wäre nie auf die Idee gekommen, ihm anvertraute Dinge anderen zu erzählen, das widersprach hundertprozentig seiner Natur. Doch es hörte ihm niemand zu. Natürlich hätte er sie mit seinen paranormalen Fähigkeiten zwingen können, seine Freunde zu sein. Aber seine Eltern hatten ihm, seit seine immensen Kräfte im vergangenen Schuljahr erwacht waren, eingebläut, diese keinesfalls zu missbrauchen und gegen die Menschen zu richten. Niemals wäre ihm so ein Vorgehen in den Sinn gekommen, denn auch das wäre wider seine Natur.

Als seine Mutter aufstand, konnte Dominic sich nicht aus den Gedanken seiner Eltern lösen.

Was für eine verrückte Welt ist das denn? Verrückt, aber total krass. Genau meins. Ich wäre gerne dort, dachte er begeistert.

Unbewusst stand er auf, ging zu ihnen ins Arbeitszimmer und wurde in die innige Umarmung einbezogen. Ihre Gedanken bildeten eine Einheit; fest versunken in der Welt, die Emilie und Paul auf dem Papier erschaffen hatten. Dominic verspürte ein leichtes Kribbeln, das über seinen Körper lief.

Die drei traten einen Schritt zurück und sahen sich an. Seine Eltern schienen es ebenfalls gespürt zu haben.

»Was geht hier ab?«, sagte Dominic überrascht.

Ein schwaches Energiefeld umgab jeden von ihnen, sanft leuchtete es auf. Dominic wurde von einem Schwindelgefühl erfasst, aus dem schnell eine rasante Karussellfahrt wurde. Fremdartige Eindrücke brachen über ihn herein. Hunderte, nein, abertausende Farben stürzten auf ihn zu und die Fahrt, die sie durch einen Tunnel aus grellen Farbtönen führte, wurde immer schneller. Bis diese plötzlich schlagartig endete und die zwei Erwachsene und der Junge dadurch ins Straucheln gerieten. Sie hielten sich aneinander fest, um sich gegenseitig Halt zu geben.

Dominic konnte unmöglich sagen, wie lange es - was immer es gewesen war - gedauert hatte. Es konnten Minuten, aber ebenso Stunden vergangen sein. Ein Blick in die Gesichter seiner Eltern bestätigte ihm, es ging ihnen genauso wie ihm.

Erstaunt schauten sie sich im nächsten Moment mit weit aufgerissenen Augen um. Ihre Umgebung hatte sich komplett verändert. Massive Mauern aus Stein umgaben sie, wo zuvor die geschmackvolle Tapete des Arbeitszimmers gewesen war. Offensichtlich befanden sie sich in einer Bibliothek, da sich tausende Bücher in Wandregalen bis unter die hohe Decke aneinanderreihten. Jede Wand des Raumes schmückte eins davon. Dominic ließ seinen Blick flüchtig darüber schweifen. Die meisten waren in Sprachen verfasst, die unentzifferbar für ihn waren. Er ging mit seinen Eltern an den Bücherwänden vorbei zu einem riesigen Fenster. Die Kellers befanden sich in einem Raum hoch oben in einem Turm.

Was Dominic sah, überwältigte ihn und offenbar Emilie und Paul ebenfalls, denn sie standen stocksteif da und schauten fassungslos hinab. Ein wunderschönes Tal mit einem Teppich aus wogendem blauem Gras und den herrlichsten, fremdartigsten Blumen lag tief unter ihnen.

»Wie sind wir hier hingekommen?« Dominic sah seine Eltern fragend an, die mit großen Fragezeichen auf den Gesichtern den Blick erwiderten.

Dann kam ihm der Gedanke: Teleportation.

Waren sie in der Lage, sich durch Gedankenkraft von Ort zu Ort zu beamen? Eigentlich hatte er sich das anders vorgestellt. In der Fachliteratur der Parapsychologie war nie die Rede von einem Wurmloch. Aber was sollte es sonst gewesen sein, das sich vor ihnen geöffnet hatte?

Dominic