Die Kolonie - Sammelband 2 - Interstellare Bräute Programm - Grace Goodwin - E-Book

Die Kolonie - Sammelband 2 - Interstellare Bräute Programm E-Book

Grace Goodwin

4,0

Beschreibung

Das Interstellare Bräute Programm wird nie mehr das Gleiche seinDer Anführer der interstellaren Koalition hat den Bann aufgehoben, der den Versand von Bräuten an verwundete Krieger auf der Kolonie verboten hatte. An Überlebende. An Krieger. Sie kämpften im Hive-Krieg und verdienten sich das Recht, sich eine Partnerin zu nehmen.Aber diese Krieger sind Ausgestoßene. Kontaminiert. Dazu bestimmt, ihr Leben weit, weit weg von allen zu führen, die Angst vor ihrer unnatürlichen Stärke und fremdartigen körperlichen Verbesserungen haben. Als ehrenhafte Krieger dienen sie trotz ihres Schicksals weiterhin, um die Welten der Koalition zu beschützen.Drei Frauen. Drei Liebesgeschichten, die Hoffnung, Romantik und Leidenschaft für die mutigen Krieger aufleben lassen, die glaubten, sie wären für immer verloren.Schnall dich an und mach dich bereit, zur Kolonie transportiert zu werden, wo du drei unfassbar sinnliche und aufregende Liebesabenteuer erleben wirst, die dich atemlos und im Glauben an Happy Ends zurücklassen werden, sowie Grace Goodwins Grundüberzeugung bestätigen werden jeder verdient es, geliebt zu werden.Lass dir dieses USA Bestseller Universum nicht entgehen.Dein Abenteuer mit den Büchern Ihr Cyborg-Biest, Cyborg-Fieber, und Mein Cyborg, der Rebell beginnt in 321Ein Klick ab jetzt!

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Die Kolonie - Sammelband 2

Interstellare Bräute Programm: Die Kolonie 4-6

Grace Goodwin

Inhalt

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

Ihr Cyborg-Biest

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Epilog

Cyborg-Fieber

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Mein Cyborg, der Rebell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Epilog

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

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Ihr Cyborg-Biest Copyright © 2018 durch Grace Goodwin

Interstellar Brides® ist ein eingetragenes Markenzeichen

von KSA Publishing Consultants Inc.

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.

Coverdesign: Copyright 2019 durch Grace Goodwin, Autor

Bildnachweis: Deposit Photos: Improvisor, Angela_Harburn

Anmerkung des Verlags:

Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.

1

CJ, Abfertigungszentrum für Interstellare Bräute, Miami, Florida

„Ich stehe. Kein Bett.“ Eine tiefe, grollende Stimme füllte meine Gedanken. Meinen Geist. Meinen Körper. Dieser Körper kannte diese Stimme. Kannte sie, und zitterte voller Vorfreude. Irgendwie wusste ich, dass dieses männliche Wesen mir gehörte. Er war riesig. Nicht in seinem normalen Zustand. Er hatte eine Art Krankheit. Ein Fieber, das ihn wahnsinnig machen würde, wenn ich ihn nicht zähmte. Fickte. Für immer zu meinem Eigentum machte.

Ich spürte etwas Weiches, ein Bett, in meinem Rücken—meinem nackten Rücken—und dann wurde ich hochgehoben, als wäre ich schwerelos. Was ein Witz war, denn ich wog eine ganze Menge. Ich war kein Strich in der Landschaft, und auch kein Unterwäschemodel. Also gut, ich war zwar so groß wie eines, so etwa eins neunzig groß, aber ich hatte Busen und Hüften. Starke Hände legten sich um meine Taille und wirbelten mich herum, sodass mein Rücken an seine Brust gedrückt war. Seine nackte Brust. Hände glitten an mir hoch und umfassten meine Brüste.

Oh.

Wow.

Ähm.

Ja. Gott, ja.

Es war verrückt. Absolut verrückt. Ich wurde nicht gern rumgeschubst. Verdammt, für gewöhnlich war ich diejenige, die rumschubste. Schwache Männer aß ich zum Frühstück, und bis zum Mittagessen hatte ich dann auch die Stärkeren zum Heulen gebracht. Alles an einem Arbeitstag.

Aber ich war gerade nicht bei der Arbeit.

Ich hatte keine Ahnung, wo zum Geier ich war, aber dieser Kerl wusste genau, welche Schrauben er an mir drehen musste, um mich scharf zu machen. Oder besser gesagt, an ihr drehen. Ich war nicht ich selbst. Also, ich war zwar hier, aber nicht als Ich. Die Gedanken in meinem Kopf, die Dinge, die ich wusste, das waren nicht meine. Aber die Reaktionen? Ein kurzes Zupfen an meinen Nippeln, und meine Pussy war feucht und sehnsüchtig. Leer.

Ich spürte das heiße Pochen seines Schwanzes in meinem Rücken. Er war groß, richtig groß, wenn ich mir so ansah, wie weit das Bett sich nun unter mir befand. Meine Brüste passten gut in seine Hände. Normalerweise quollen sie hervor. Mit Körbchengröße Tripel-D war das nun mal so, aber nicht bei ihm. Oh nein.

Ich fühlte mich... klein.

Aber das hier war nicht ich. Oder doch?

Ich fühlte mich, als wäre ich es.

„Besser“, knurrte er und brachte uns beide zu einem Tisch. Wir waren in einer Art Zimmer, steril und unpersönlich, wie ein Hotelzimmer mit einem großen Bett, einem Tisch und Stühlen. Ich konnte sonst nicht viel sehen, aber ich suchte auch nicht danach, denn sobald meine Schenkel gegen die kühle Tischkante stießen, beugte er sich vor und zwang mich, mich über die Oberfläche zu strecken. Ich wehrte mich. „Runter, Gefährtin.“

Gefährtin?

Ich sträubte mich gegen die feste Hand, die mich nach unten drückte, gegen seinen herrischen Ton. Dieses Wort. Ich war niemandes Gefährtin. Ich hatte keine festen Freunde. Ich fickte, klar, aber ich war diejenige, die sich danach aus dem Staub machte. Ich hatte die Oberhand, die Kontrolle. Aber jetzt? Ich hatte überhaupt keine Kontrolle, und das war unangenehm. Aber der Drang, loszulassen und diesem Typen das Sagen zu überlassen? Ich wollte es. Also, meine Pussy zumindest. Meine Nippel auch. Und die Frau, in deren Körper ich gerade steckte, die wollte das auch. Aber anders als ich hatte sie keine Angst. Sie wehrte sich nicht gegen das, was geschah, oder gegen ihn.

Sie widersetzte sich, weil sie wusste, dass er das von ihr wollte. Wusste, dass es seinen Schwanz hart machen und seinen Puls zum Rasen bringen würde. Wusste, dass es ihn an den Rand der Selbstbeherrschung bringen würde. Sie wollte dafür sorgen, dass sie, was Kontrolle anbelangte, überhaupt keine hatte. Beim Gedanken an die Handschellen—Handschellen? —die ihr, wie sie wusste, bevorstanden, zuckte ihre Pussy hitzig zusammen.

Was für mich einfach nur verdammt eigenartig war, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich war Zeugin und Teilnehmerin, aber ich war nicht wirklich hier. Ich fühlte mich wie ein Geist in ihrem Körper, lebte die Fantasie einer anderen Person aus.

Eine scharfe Fantasie, sicher. Aber nicht real. Das hier war nicht real.

Diesem Körper ging es nur darum, den großen Kerl alles tun zu lassen, was er wollte. Mein Verstand hatte da andere Vorstellungen. Aber ich hatte hier keine Kontrolle. Dieser Körper gehörte nicht mir. Die Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, gehörten auch nicht mir. Diese Frau—ich—wer immer ich auch gerade war—wollte ihn provozieren. Sie wollte dominiert werden. Sie wollte erobert werden. Kontrolliert. Gefickt, bis sie schrie. Und ich war einfach nur Beifahrerin. „Ich werde nicht gerne herumkommandiert“, sagte ich/sie.

„Lügnerin.“ Ich sah, wie sich eine große Hand neben mir auf den Tisch legte, sah die stumpfen Finger, die Narben. Spürte, wie sich die andere große Hand in meinen Rücken drückte. Stärker. Beharrlicher.

Ich zischte, als meine Brüste die harte Oberfläche berührten, und ich streckte die Ellbogen vor, damit ich nicht ganz hinunter gedrückt werden konnte. Aber er änderte seine Taktik, und seine Hand glitt von meinem Rücken zu meiner Pussy, wo zwei Finger tief in mich glitten. „Feucht. Meins.“

Ich spürte seinen breiten Oberkörper in meinem Rücken, seine heiße Haut, den harten Schaft seines Schwanzes über meinen nassen Schlitz reiben, mit mir spielen. Und er hatte recht. Ich war feucht. Heiß. So gierig nach ihm, dass ich befürchtete, dass diese verrückte Frau—deren Körper ich derzeit bewohnte—nachgeben und betteln würde. Betteln!

Seine Lippen streiften über meine Wirbelsäule, Finger schoben mein Haar zur Seite, und seine Küsse setzten sich über meinen Nacken hinweg fort, während seine Hände weiter ihr Wunderwerk trieben. Eine drückte mich sanft, unweigerlich, in die Bauchlage auf den Tisch. Die andere rieb über meinen bloßen Hintern, riesige Finger wanderten meinem Kern entgegen, glitten tief hinein, kamen wieder hervor, um mein empfindliches Hinterteil zu streicheln, in einer neckischen Schleife, unter der ich mich wand.

Die Berührung war sanft, sogar verehrend, und völlig widersprüchlich zu seiner Dominanz. Zwei Armreifen aus Metall tauchten in meinem Blickfeld auf, und er legte sie vor mir ab. Silberfarben, dick und breit, mit dekorativen Gravuren.

Der Anblick machte mich noch schärfer, die Reaktion der Frau war nahezu orgiastisch. Sie wollte sie um ihre Handgelenke spüren, schwer und permanent. Sie würden sie als seine Gefährtin kennzeichnen. Für immer.

Ich hatte keine Ahnung, woher sie kamen, aber mein Kopf konnte nicht klar denken und ich kam nicht dahinter. Nicht bei diesen weichen Lippen, seiner geschickten Zunge, den Stupsern mit seinem Schwanz gegen meine nassen Furchen und dem Rausch des Verlangens, das mich erfüllte.

Die Armreifen sahen alt aus und passten zu jenen, die bereits um seine Handgelenke lagen. Mir waren sie bisher nicht aufgefallen, aber das überraschte mich nicht.

Er rutschte zur Seite, öffnete einen Armreif und legte ihn mir ums Handgelenk, dann den anderen. Obwohl sein massiver Körper mich gegen den Tisch drückte, fühlte ich mich nicht bedroht. Es fühlte sich an, als würde er mir irgendwie ein Geschenk machen, etwas Wertvolles geben.

Ich hatte nur keine Ahnung, was.

„Die sind wunderschön“, hörte ich mich sagen.

Er knurrte wieder, und das Grollen vibrierte von seiner Brust in meinen Rücken. „Meins. Böses Mädchen. Jetzt ficken.“

Ich hatte keine Ahnung, warum ich ein böses Mädchen sein sollte, besonders, wenn sein Schwanz so groß war, wie er sich anfühlte. Ich wollte es.

„Ja. Tu es!“ Ich spreize die Beine weiter, wusste nicht, was mich erwartete, aber wusste sehr wohl, dass es mir völlig egal war. Ich wollte, dass er mich fickte, jetzt. Ich wollte nicht brav sein. Ich wollte böse sein. Ganz, ganz böse.

Ich hatte anscheinend meinen Verstand verloren, denn ich wusste nicht einmal, wie er aussah. Wer er war. Wo ich war. Doch all das war belanglos. Und warum gefiel mir der Gedanke daran, rumgeschubst und sogar verhauen zu werden, so gut wie nie zuvor?

Er rückte seine Hüften zurecht, schob seinen Schwanz über meine Furchen und positionierte sich an meinen Eingang. Ich spürte die breit Spitze, so groß, dass sie meine nassen Lippen teilte, und als er sich an mich drückte, wimmerte ich.

Er war riesig. So richtig enorm. Er war vorsichtig, als er mich füllte; als wüsste er, dass er womöglich zu viel für mich war.

Ich rückte die Hüften zurecht, bemühte mich, ihn aufzunehmen, aber meine Innenwände zogen sich zusammen und drückten, versuchten, sich anzupassen. Meine Hände fanden auf der glatten Oberfläche keinen Halt, und ich ließ mich hinunter sinken, legte meine Wange auf das Holz und streckte die Hüften nach oben.

Er glitt noch einen Hauch tiefer in mich hinein.

Ich keuchte auf, schüttelte den Kopf. „Zu groß.“ Meine Stimme war leise, gehaucht. Das war er nicht. Er würde passen. Er tat mir vielleicht weh, erschreckte mich vielleicht, aber ich wollte ihn. Jeden verdammten Zentimeter.

„Schh“, raunte er.

Aus dem Nichts heraus kam mir eine Erinnerung. An diesen Mann und wie er mit mir darüber sprach, dass ich mir wegen dieses Augenblicks Sorgen machte. Über sein Biest—was war ein Biest? Du kannst den Schwanz eines Biests aufnehmen. Du bist dafür geschaffen. Du bist für mich geschaffen.

Als er bis zum Anschlag in mich stieß und ich spürte, wie seine Hüften gegen meinen Hintern klatschten, musste ich ihm zustimmen. Ich molk und drückte ihn, passte mich daran an, so tief ausgefüllt zu sein. Es fühlte sich gut an.

Oh Gott, und wie.

„Bereit, Gefährtin?“

Bereit? Wofür? Er war ja schon drin.

Aber als er sich noch einmal herauszog, und meine Furchen sich an ihn klebten, bevor er tief zustieß, da wurde mir klar, dass ich darauf nicht vorbereitet gewesen war.

Das Pumpen raubte mir den Atem, aber ich kam beinahe. Ich hatte keine Ahnung, wie, denn ich war noch nie zuvor von Penetration alleine gekommen. Ich musste mir ansonsten den Kitzler mit den eigenen Fingern reiben.

Als er es wieder tat, wurde mir klar, dass Finger hier mit Sicherheit nicht notwendig sein würden.

„Ja!“, schrie ich. Ich konnte es nicht zurückhalten. Ich wollte es. Brauchte es. Ich rückte mich zurecht, streckte mich zurück, als er noch einmal in mich fuhr.

Seine Hand bewegte sich, packte mich an den Handgelenken, hielt die Armreifen fest.

Er drückte mich nieder und fickte mich.

Es gab kein Entkommen. Keine Atempause. Keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten, während der Orgasmus sich zu etwas Gefährlichem aufbäumte. Und ich wollte alles davon. Ich wollte ihn.

„Komm. Jetzt. Schrei. Ich fülle dich.“

Er stand also auch auf Dirty Talk. Nicht so sehr auf ganze Sätze, aber das machte seinen Charme aus.

Ich war so nass durch ihm, dass ich das Klatschen unserer Körper hören konnte, während er in mich pumpte. Ich konnte die Nässe auf meiner Haut unter der kühlen Luft spüren. Wie sie aus mir tropfte und mir über die Schenkel lief.

Er drückte mich mit einer Hand nach unten und packte mit der anderen meinen Hintern, eine schöne Handvoll für ihn, und er zerrte und öffnete mich. Weit.

Er drückte sich tiefer in mich hinein. Stärker. Ich warf mich auf dem Tisch herum, zugleich erregt und verletzlich, vor ihm ausgebreitet. Unfähig, mich zu bewegen. Unfähig, Widerstand zu leisten. Ich würde annehmen müssen, was auch immer er mir geben wollte. Vertrauen. Hingabe.

Der Gedanke daran ließ mich aufstöhnen, und meine Lust wirbelte höher und höher, während ich dagegen ankämpfte, meinen endgültigen Niederfall zurückhielt.

Er ließ meinen Hintern los, und ein einzelner, scharfer Hieb landete wie flüssiges Feuer auf meiner nackten Haut. Und dieser Orgasmus, den er mir befohlen hatte? Der, den ich zurückhalten wollte? Ja, da war er. Ich schrie, streckte den Rücken durch, und meine harten Nippel rieben über die Tischoberfläche. Ich verlor die Kontrolle, wurde blind, und ein Abgrund öffnete sich vor mir und verschluckte mich. Ich zerbarst.

Ich verlor meine Sinne, meine einzige Realität das harte Zustoßen seines Schwanzes, der in mich pumpte, während meine Pussy ihn molk.

„Gefährtin“, sagte er, bevor er sich tief versenkte, kurz stillhielt und dann wie ein Tier brüllte.

Es war, als wäre er von einem Biest besessen, eingenommen worden. Und dieses Biest nahm auch mich in Besitz.

Ich spürte, wie sein Samen, heiß und dick, mich tief in meinem Inneren benetzte. Ich konnte nicht alles davon in mir behalten, und als er sich wieder bewegte, mich durch seinen Höhepunkt hindurch fickte, floss sein heißer Samen aus mir heraus und lief an meinen Schenkeln hinunter.

Es fühlte sich so gut an, und so böse. Kontrolliert. Überwältigt. Schamlos in Besitz genommen.

Unartig. Unartig. Unartig. Ich war gerade sooooo unartig.

Ich versuchte erst gar nicht, mich aufzurichten. Nicht einmal, als er meine Handgelenke losließ und meine Hüften packte, um mich hochzuziehen. Ruckartig. Er hob meinen Hintern vom Tisch und zog mich auf seinen Schwanz, der bereits wieder anschwoll. Bereit für mehr.

Ich stöhnte, wollte meine Arme bewegen. Vergeblich, aber etwas klapperte. Ein seltsames Geräusch. Fehl am Platz.

„Stillhalten.“ Er grunzte den Befehl hervor und stieß wieder in mich hinein. Mich ihm zu unterwerfen widerstrebte meinem innersten Wesen, und doch...meine Pussy zuckte bei seinem unsanften Kommando zusammen. Vielleicht war ich nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Seine Finger vergruben sich in meiner Haut, zogen mich zu ihm, bis er wieder bis zum Anschlag in mir war.

Ja!

Ich war schon wieder scharf. Bereit für mehr. Hungrig. Ich hätte stundenlang so weitermachen können...

„Caroline.“ Die Stimme kam wie aus dem Nichts. Kalt. Klinisch. Eine Frauenstimme.

Wer?

Alles um mich herum verblasste, obwohl ich mich bemühte, in diesem Körper zu verbleiben, wo er sich aus mir herauszog und mich langsam erneut füllte. Mich weit dehnte. Ich stöhnte, kämpfte dagegen an. Kämpfte darum, bei ihm zu bleiben.

„Caroline!“ Diesmal ein scharfer Ton. Fordernd. Wie eine Lehrerin, die ihre Schülerin rügt.

Oh Gott. Die Tests...

Ich keuchte auf—diesmal nicht vor Lust—und meine Augen öffneten sich weit.

Anstatt Armreifen waren Riemen um meine Handgelenke geschnallt. Ich war nackt, aber ich war nicht vornübergebeugt mit den Händen meines Liebhabers an den Hüften. Ich war an einen medizinischen Untersuchungstisch geschnallt und in ein Nachthemd des Abfertigungs-Zentrums der Interstellaren Bräute gekleidet. Das Logo auf dem Krankenhaus-Hemd zeigte ein Muster in ordentlichen Reihen, Weinrot auf grauem Stoff.

Klinisch. Steril. Unpersönlich.

Ich war nicht über einen harten Tisch gebeugt. Ich wurde nicht gefüllt und gefickt, bis mein ganzer Körper explodierte. Es gab keinen riesigen Mann.

Es gab nur mich und eine streng dreinblickende Frau Ende Zwanzig. Graue Augen. Dunkelbraunes Haar, das in ihrem Nacken zu einem strengen Knoten gesteckt war. Sie sah aus wie eine schlecht gelaunte Ballerina, und ihr Name kam in mein Bewusstsein zurück, noch bevor ich ihr Namensschild lesen konnte.

Aufseherin Egara. Sie führte meine Tests durch. Tests für das Interstellare Bräute-Programm. Ein Prozess, der mich einem Alien zuordnen und mich ins Weltall schicken würde, um seine Frau zu werden.

Für immer.

2

Kampflord Rezzer, Die Kolonie, Basis 3, Krankenstation

Wäre dies ein normaler Tag, dann hätten mich nicht einmal die beiden massiven Prillon-Krieger, die mich festhielten, zurückhalten können.

Aber heute war nichts normal. Ich war schon nicht mehr normal, seit ich Krael und den Hive-Integrationseinheiten in jene Höhle gefolgt war.

Maxim und Ryston hielten mich jeweils an einer Schulter fest, und ich knurrte den Arzt an. „Was meinen Sie, das Biest ist für immer verschwunden?“

Ich funkelte Doktor Surnen an und wartete auf eine Erklärung, auch wenn ich genau wusste, dass keine kommen würde.

„Ich kann es nicht erklären, Kampflord. Was immer der Hive Ihnen angetan hat, ich kann es nicht ungeschehen machen.“

Hinter ihm starrte mich Maxim und Rystons Gefährtin, eine Menschenfrau namens Rachel, aus großen, traurigen Augen an; ein betrübter Blick, dem ich gerade nicht begegnen konnte. „Wir werden das wieder hinkriegen, Rezz. Ich verspreche dir, ich werde es hinbekommen.“

Rachel war eine brillante Wissenschaftlerin, und sie hatte bereits Maxim und mehrere andere vor bedrohlichen Einflüssen des Hive gerettet.

Dennoch, jedes meiner Gliedmaßen fühlte sich schwach an. Leer. Mit jedem Tag, der verging, war ich fester davon überzeugt, dass es zu spät für mich war.

Maxim und Ryston drückten mich in den Stuhl. Nicht nur, weil ich wütend war, sondern auch, weil ihre wunderhübsche Gefährtin so nahe war. Ich hatte aber nicht meine Ehre zusammen mit meinem Biest verloren. Ich würde ihr kein Haar krümmen. Um das zu tun, müsste ich in Rage geraten. Um irgendjemandem in diesem Raum wehzutun, müsste ich zum Biest werden. In Rage verfallen, oder ins Paarungsfieber. Irgendwie hatte der Hive mir das geraubt, und so war ich nur wütend.

Ich war schwach geworden. Kein Atlane mehr, denn ein wahrer Atlanen-Mann hatte ein inneres Biest. Und das hatte ich nicht mehr. Kein Biest. Gar nichts.

Ich ignorierte Rachels Versprechen vollkommen und wandte mich wieder an den Arzt. Versprechen hatten keinen Platz in meinem Leben, nicht auf dieser Welt, denn ich war zu einem Leben hier—auf der Kolonie—verdammt, gemeinsam mit den anderen verseuchten Kriegern. „Ist das je zuvor schon einmal vorgekommen? Bei einem anderen Atlanen?“

Der Arzt überflog wieder sein Tablet. Seine Stirn runzelte sich in Sorgenfalten. Doktor Surnen hatte schon mehr Tod und Zerstörung gesehen, als ich genauer wissen wollte. Er leistete hier, unter uns Verseuchten, seine Dienste, weil es auch ihm nicht gestattet war, in seine Heimatwelt auf Prillon Prime zurückzukehren. Seine linke Hand war zur Gänze ausgetauscht worden. Er war Cyborg. Alien. Hive.

Meine Aufgabe war es gewesen, den Hive in Stücke zu reißen. Ich war nicht dazu da, um den Schaden zu reparieren, den sie anrichteten. Ich hatte überlebt. Die Cyborg-Implantate in meinem Körper machten es mir unmöglich, auf meinen Heimatplaneten Atlan zurückzukehren. Und nun schien es, als ob mir auch noch der Kern dessen, wer und was ich war, geraubt worden war.

Maxim fluchte. „Du hättest niemals diesem Scheißer Krael in die Höhle folgen sollen. Wir hätten erst die Flotte herbeirufen sollen.“

Rystons Griff um meinen Arm zog sich fester zusammen, als er dem Gouverneur widersprach. „Wir sind die Koalition. Nur, weil wir Cyborg an uns haben, heißt das nicht, dass wir weniger wert sind. Wir dürfen nicht anfangen, so zu denken. Der Hive ist hier, in unserem Nacken, und wir müssen uns darum kümmern.“

Rachel lief auf und ab und raufte sich ihr dichtes Haar. Sie rieb sich die Schläfen, als wäre sie aufgebracht. Als würde ihr Kopf vor lauter Nachdenken schmerzen. „Ich verstehe einfach nicht, was sie hier erreichen wollen. Als sie dich gefasst haben, warum nahmen sie dann nicht eine Hand wie bei Doktor Surnen, oder sogar einen Arm? Warum dein Biest rauben? Und wie zum Geier haben sie das zustande gebracht? Was kann ihnen das nur bringen?“

Maxim schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht, Gefährtin, aber wir werden es herausfinden.“ Er blickte mich mit seinem üblichen scharfen Blick an. „Hör gut zu, Rezz. Du kannst nicht aufgeben.“

Ich lehnte mich im Untersuchungsstuhl zurück. Nicht, weil sie mich niederdrückten, sondern weil es mir zu egal war, um noch zu widersprechen. Tatsache war nun mal Tatsache. Ich konnte es spüren, zusammen mit der seltsamen Apathie, die den Platz dessen einnahm, was mir nun fehlte. Ein essentieller Teil von mir.

Der Hive hatte mein Biest geraubt.

Das, was mich zu dem machte, wer und was ich war. Ein Kampflord, ein Biest unter Männern, furchterregend auf dem Schlachtfeld. Mächtig genug, um jedes Hindernis zu bewältigen, eine Frau zu behüten, um des Titels Kampflord würdig zu sein. Und nun empfand ich rein gar nichts, obwohl ich doch Rage empfinden sollte. Ich hätte mich verwandeln sollen. Wachsen. Zum Biest werden. Die Krankenstation in Trümmer legen.

Aber nein. Ich war taub. Kalt. Tot. Das war meine neue Existenz. Als ich Rachel ansah, sah ich keine wunderschöne Frau. Nicht mehr. Es war, als hätten sie mir mit dem Biest alles genommen, was mich lebendig fühlen ließ. Ich konnte nun auf die sanften Rundungen ihrer Brüste blicken, die zarte Haut auf ihrem Gesicht, und...nichts empfinden. Nicht einmal Neid auf die beiden Prillon-Krieger, die ihr den kupferfarbenen Kragen um den Hals gelegt und sie zu ihrem Eigentum gemacht hatten.

Der Arzt wandte sich von uns ab, und seine dunkelgrüne Uniform spannte sich um seine breiten Schultern. Er war ebenfalls Prillon-Krieger, gefährtenlos und alleine, so wie die meisten Bewohner der Kolonie. Ein paar Bräute waren inzwischen auf der Kolonie eingetroffen, und über die letzten paar Monate hinweg hatte ich zugesehen, wie in Rachels und Kristins Bauch ein Kind herangewachsen war. Hatte das Glück und die Zufriedenheit auf den Gesichtern meiner Kampfbrüder gesehen.

Mit der Ankunft der Bräute hatte ich gedacht, dass vielleicht auch mein Leben anders werden könnte. Da ich nicht länger ein Krieger unter den Sternen sein konnte, konnte ich doch ein Gefährte sein. Aber ich irrte mich. Der Hive hatte mir nun auch noch diese Hoffnung genommen.

Der Arzt wandte sich an Maxim, und ihre Blicke trafen sich. Ein kurzes Nicken des Gouverneurs war meine einzige Warnung, bevor dicke, schwere, Schellen aus dem Tisch hervortraten und mich an Ort und Stelle festmachten. Nicht nur um die Fuß- und Handgelenke, sondern sie legten sich auch um meine Taille und meine Schenkel. Und die ganze Zeit über hielten Maxim und Ryston mich weiter fest. Sie gingen kein Risiko ein. Wäre mein Biest zur Stelle gewesen, um in Aufruhr zu versetzen, hätte mich selbst das nicht aufgehalten. Aber in diesem Fall waren die beiden Prillon-Krieger mehr als stark genug, um mich in Schach zu halten.

„Was zur Hölle machen Sie da, Doktor?“ Ich blickte zu Rachel, die sich auf die Lippe biss und besorgt dreinschaute. „Was zur Hölle stellen Sie mit mir an? Reden Sie mit mir, sofort.“

Rachel trat einen Schritt näher heran und stand am Fuß des Untersuchungsstuhls. Sie blickte mir in die Augen, während die Krieger dies vermieden. Das würde ich ihnen später weder vergessen, noch verzeihen.

„Hör zu, Rezz, es gibt nur noch eine Sache, die wir noch nicht versucht haben. Eine Sache, von der wir denken, dass sie funktionieren könnte, dein Biest zurückzuholen und dich zu heilen.“

Ich blinzelte langsam. Nicht auch nur ein Funke Hoffnung erwachte durch ihre Worte zum Leben. Ich war jenseits der Hoffnung. Wir spielten dieses Spielchen schon seit Wochen. Injektionen. Tests. Gespräche mit der Koalitionsflotte und ihrem Geheimdienst. Sogar Unterhaltungen mit Ärzten auf Atlan. Noch niemand hatte dies je erlebt. Ich war der erste Fall, und der einzige. Ich starrte auf die Gefährtin von Maxim und Ryston, auf ihren flehenden Blick, und spürte ein kaltes Bangen meine Wirbelsäule entlang kriechen. „Was machst du mit mir?“

Rachel legte mir eine Hand aufs Bein, aber Maxims wütendes Fauchen ließ sie sofort wieder zurückschrecken. Bevor mir der Hive die Seele geraubt hatte, hätte ich die Geste zu schätzen gewusst, wäre sogar amüsiert gewesen über Maxims Beschützerinstinkt. Nun empfand ich gar nichts. Ohne das Biest in mir fühlte ich mich leer. Hohl.

Der Arzt drückte auf ein paar Knöpfe, änderte ein paar Einstellungen an seinem Schaltpult an der gegenüberliegenden Wand. Ich wusste nicht, was zum Teufel er vorhatte. Ich war kein Arzt. Ich war ein Kampflord. Ich jagte Hive. Ich tötete Hive. Ich beschützte. Ich geriet in Zorn. Das waren meine Aufgaben. Das war es, was ich kannte. Als er sich also wieder zu Rachel gesellte, mit einem leichten Schweißfilm auf der Stirn, wusste ich: was immer er mir zu sagen hatte, war nicht gut. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich sogar angenommen, dass der Doktor Angst davor hatte, wie ich reagieren würde.

Der Doktor nickte diesmal Ryston zu, und ehe ich mich versah, hatte Ryston etwas an meinem Kopf angebracht. Etwas, das ich nicht wollte.

Ich blickte dem Arzt in die Augen. Er hielt meinem Blick stand, weigerte sich, sich abzuwenden oder zurückzuweichen. „Tests für das Interstellare Bräute-Programm. Es ist das einzige, was wir noch nicht versucht haben, Rezz.“

Rachel trat vor, machte nach einem kurzen Blick zu Maxim jedoch schnell wieder einen Schritt zurück. Der Blick, den sie ihm zuwarf, war ihre Entschuldigung dafür, vergessen zu haben, dass er es nicht wollte, wenn sie mich berührte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich war defekt. Keine Frau sollte mich anfassen wollen. Genau das machte dies zu einer so lächerlichen Idee. Rachel räusperte sich und verschränkte die Arme. Versuchte, hartnäckig dreinzublicken. „Dein Biest ist stark, Rezz. Du musst es nur wieder aufwecken. Es wiederbeleben. Dein Biest wird wieder zum Leben erwachen, wenn deine Gefährtin eintrifft. Es wird kommen. Es wird für sie kommen. Er wird durchbrechen, was immer der Hive mit dir angestellt hat.“

Sie schien ihre Worte zu glauben, aber sie hatte keine Beweise. Keinen Grund, das zu sagen, außer, mir ein gutes Gefühl zu geben. Diese Art von Zuversicht war schmerzhaft. Ich verspürte Scham, aber zumindest fühlte ich irgendetwas. Ich schloss die Augen, um meine Reaktion vor ihr zu verbergen.

Sie wollte, dass ich eine Gefährtin bekam.

Nein. Ich war nicht länger würdig.

Ich konnte nicht zum Biest werden. Ich konnte eine Frau nicht ordentlich in Besitz nehmen, wie ein wahrer Atlane. „Eine Frau für mich herbeizubeschwören ist nicht akzeptabel. Ihr könnt mir die Tests aufzwingen, da ihr mich in der Mangel habt.“ Ich sah mit finsterem Blick zu Ryston und Maxim hoch. „Aber ich werde die Zuordnung ablehnen.“

„Sie werden es ablehnen, Ihre Gefährtin zu akzeptieren?“, fragte der Arzt.

Ich knirschte mit den Zähnen und öffnete die Augen, damit er sehen konnte, wie die Wut sich in mir zusammenbraute, die Wut, die ich nicht ausdrücken konnte, die Wut eines Atlanen, dem alles genommen worden war, das ihn ausmachte. „Ich lehne die Zuweisung ab. Seht mich doch an. Ich bin keiner Frau würdig. Ich kann sie nicht beschützen. Ich kann sie nicht in Besitz nehmen. Es wäre falsch.“

„Sie würden lieber sterben?“, fragte er. „Denn in diesem Moment ist Ihre einzige Alternative eine Exekution. Außer, Sie wollen, dass ich Sie an den Geheimdienst überstelle und deren Wissenschaftler an Ihnen rumexperimentieren lasse. Sie können nicht zurück nach Atlan. Sie können nicht zurück in den Kampf. Und wir können Ihnen nicht gestatten, zu bleiben—“

„In diesem Zustand“, führte ich zu Ende, und meine Seele verkümmerte, wurde schwarz, als mit jedem Wort mein hoffnungsloses Gefühl wuchs. „Denken Sie, ich weiß nicht, was meine Optionen sind?“, fragte ich. „Ich bin nicht dazu geeignet, ein Gefährte zu sein. Ich bin nicht dazu geeignet, in der Flotte zu dienen. Ein Gnadenschuss wäre das Richtige für mich. Schickt mich in die Sicherheitszellen auf Atlan und bringt die Sache zu Ende.“

„Nein!“, protestierte Rachel. Sie legte mir die Hand aufs Knie und ignorierte Maxim, als er fauchte. „Du kannst nicht aufgeben. Schlimmer noch, du kannst nicht zulassen, dass die dich unterkriegen. Sie hatten dich, und du bist entkommen. Hast überlebt. Versuch es doch nur. Versuche es. Lass dich testen. Nimm das Resultat an. Lern sie kennen. Rede mit ihr. Wenn du sie nicht in Besitz nehmen kannst, wenn du sie nicht willst, dann wird sie einem anderen zugewiesen. Jemand anderem auf der Kolonie. Es gibt nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, Rezz. Bitte.“

In mir breitete sich Taubheit aus, doch ich erkannte die Logik in ihrem Argument. Ich war als Krieger wertlos. Als Gefährte wertlos. Aber ich konnte eine gute Tat tun. Ich konnte eine Braut auf die Kolonie bringen, sodass ein anderer, würdiger Mann Glück finden konnte.

Ich blickte zum Doktor. „Gut, dann tun Sie es. Aber gleich. Bevor ich es mir anders überlege.“

Rachel sprang hoch und raste geradezu an das Steuerpult. Die Drähte und Vorrichtungen auf meinem Kopf stießen eine seltsame, summende Energie aus. Es war hypnotisch, und ich wehrte mich nicht gegen den tranceartigen Zustand, ließ mich hineinziehen in etwas, das sich wie ein Traum anfühlte.

Es hätten ein paar Minuten sein können, oder ein paar Stunden. Ich hatte keine Anhaltspunkte, und ich konnte mich nicht daran erinnern, was vorgefallen war. Aber als meine Augen sich wieder öffneten, starrten alle vier auf mich hinunter, und selbst Maxim hatte ein Lächeln auf dem Gesicht.

Doch Rachel war es, die ihre Aufregung nicht für sich behalten konnte. Sie lachte und schaukelte hin und her, und ihr dicker Bauch, ganz rund und gefüllt mit dem Kind von Ryston und Maxim, stieß beinahe gegen den Untersuchungsstuhl. „Wir haben sie gefunden, Rezz! Du bist zugeordnet worden. Und sie ist menschlich. Sie ist schon unterwegs hierher.“

„Menschlich?“, fragte ich.

„Ja! Von der Erde. So wie der Rest von uns. Ich kann es gar nicht erwarten, sie kennenzulernen.“

Der Rest von uns, damit meinte sie die anderen Frauen aus dem Bräute-Programm, die Mitgliedern der Kolonie zugeordnet worden waren. Es schien, als hätten wir alle großen Appetit auf Erdlinge.

Ich blickte zu den Prillon-Kriegern um mich herum—Maxim, Ryston und Doktor Surnen. Sie alle drei nickten. Aber es half mir nichts. Ich verspürte keinerlei Aufregung, nur ein leichtes Bangen und ein ungutes Gefühl im Magen. Angst davor, dass ich sie sehen und keine Reaktion empfinden würde. Dass die Zuordnung dank meines verworrenen Zustandes, dieser Verseuchung mit Hive-Technologie, schiefgelaufen war. Dass diese Menschenfrau nur einen Blick auf ein gebrochenes Atlan-Biest werfen und sich beschämt abwenden würde. Und Angst vor der Gewissheit, dass es da draußen eine wahre Gefährtin für mich gab, und sie mich abweisen würde...

„Wie bald wird sie eintreffen?“, fragte ich und schluckte einen plötzlichen Angstklumpen hinunter.

„Jede Minute. Sie wird von der Erde transportiert, also hast du wahrscheinlich gerade genug Zeit, dich frisch zu machen und dir etwas anzuziehen, das weniger—“ Rachel blickte mich von oben bis unten prüfend an, und sie lächelte nicht. „Geh und zieh dir richtige Kleider an. Du siehst aus wie ein wandelndes Waffen-Arsenal. Du wirst die arme Frau noch zu Tode erschrecken.“

Die Fesseln lösten sich, und ich seufzte. Ich hasste es, festgenagelt zu sein, so wie jeder andere auf diesem Planeten. Wir waren alle in unterschiedlichen Ausmaßen vom Hive in Fesseln gelegt und integriert worden. Nachdem ich dem entkommen war, wollte ich dieses Gefühl nicht unbedingt wiederaufleben lassen.

Ich blickte auf meinen Körper hinunter. Auf die Standard-Koalitionsuniform, die Waffen, die mir nie von der Seite wichen. Nicht mehr. Nicht einmal im Schlaf. Mein Biest zu verlieren, hatte mich geschwächt und mich für Attacken anfällig gemacht. Und obwohl ich nicht daran gewöhnt war, diese Behelfe zu meinem Schutz einzusetzen, hatte ich nun keine Wahl. Nicht, solange Krael und der Hive in den Höhlen unter der Planetenoberfläche herumlungerten und mir wie Wasser durch die Finger glitten. Ich konnte es mir nicht leisten, weitere Risiken einzugehen. Ich würde nicht zu ihnen zurückkehren. Sie hatten bereits genug von mir genommen. Ich funkelte Rachel an. „Ich kann meine Gefährtin nicht beschützen, wenn ich keine Waffen habe.“

Sie seufzte. „Ihr Alphamännchen seid solche Plagegeister.“

Vor ein paar Wochen noch hätte mich ihre freche Schnute zum Lachen gebracht. Die andere Menschenfrau, die ich kannte, Kristin, sagte oft ähnliche Dinge zu ihren Gefährten. Woraufhin Hunt und Tyran üblicherweise lachten und sie in ihr Quartier schleppten, um ihr Privatunterricht darin zu erteilen, wie dominant so ein Alphamännchen sein konnte. Und das hatten sie ihr bald genug bewiesen, da auch sie nun ein Kind in sich trug und die ganze Kolonie gespannt darauf wartete, das erste neue Leben unter uns begrüßen zu dürfen. Rachel, die mit ihrer Hand auf ihren eigenen, kleineren Bauch gelegt vor mir stand, würde nicht lange danach das zweite Baby auf unseren Planeten bringen.

Ich betete, dass Kristins Kind ein Mädchen sein würde, dass sie zart und klein und wunderhübsch sein würde und uns alle daran erinnerte, wofür wir unsere Opfer erbracht hatten. Uns daran erinnerte, dass, auch wenn wir alles verloren hatten und von unserem Volk verraten worden waren, es noch unschuldige Wesen gab, die wir beschützten. Wunderschöne, verletzliche Leben, die uns brauchten.

Maxim und Ryston traten zurück, und ich war endlich wieder frei. Ich erhob mich, und marschierte zum Transporterraum um meine Gefährtin kennenzulernen. Ich hoffte, dass ihre Anwesenheit stark genug sein würde um das zu bewältigen, was auch immer der Hive mit mir angerichtet hatte. Falls nicht...

Ich verließ die Krankenstation und ging den Gang entlang auf den Transporterraum zu, meine vier Kompagnons im Schlepptau, um diese unbekannte Frau von der Erde in Empfang zu nehmen. Ich hatte den Doktor nicht nach irgendwelchen Details gefragt, Namen oder Alter. Ich wollte nichts über sie wissen. Es war mir egal. Sie war ein Experiment. Die letzte Prüfung. Am Ende würde sie nicht mir gehören. Je weniger ich wusste, je weniger ich sah, umso besser war es für mich. Und vor allem für sie.

Es gab andere auf der Kolonie. Andere atlanische Kampflords, die länger und härter gekämpft hatten als ich, die ihr Biest immer noch heraufbeschwören konnten. Die einen würdigen Gefährten abgeben würden für eine Frau, die so feurig oder so schön war wie die anderen Bräute, die zu uns gekommen waren. Die Tatsache, dass mir dabei nicht das Herz brach, machte mir deutlicher als alles andere, wie abgestumpft ich geworden war. Ich hatte keine Hoffnung.

3

CJ

Ich betrachtete Aufseherin Egara. Sie schien seelenruhig zu bleiben, während sie über den Rest meines Lebens sprach.

Mit einem Alien-Ehemann. Im Weltraum. Obwohl, wenn er wie dieses riesige Biest von einem Mann aus meinem Traum war, wäre das vielleicht gar keine so schlechte Option. Es war auf jeden Fall besser als mehrere Jahre im Gefängnis, nach denen meine Karriere und mein Ruf ruiniert sein würden. Ich würde nie wieder an der Wall Street arbeiten. Ich würde neu durchstarten müssen. Mit einer Vorstrafe und ohne Freunde.

Ich war kein großer Fan davon, alles hinter mir zu lassen und ins Weltall zu gehen, aber meine Optionen waren mies.

Mein Atem ging schwer, und Schweiß benetzte meine Haut. Es fühlte sich an, als wäre ich aus einem Alptraum hochgeschreckt, abrupt und panisch. Aber die Gefühle, die mir durch die Adern rauschten, waren nicht Angst, sondern Lust. Sie verflog rasch.

Der Traum machte mir keine Angst. Ich fürchtete mich allerdings riesig davor, was er bedeutete. Warum es mir gefallen hatte. Was er mit mir angestellt hatte.

Nein, was ich zugelassen, hatte, dass er mit mir anstellt. Er hatte mich nicht vergewaltigt. Weit davon entfernt. Er hatte mich nicht einmal wirklich gezwungen. Es schien so, als wäre ich grob herumkommandiert worden, aber er hatte mich so behandelt, weil es scharf war. Es war das, was ihn antörnte, und er wusste, dass es auch seiner Gefährtin Freude bereiten würde. Und so war es für sie auch—für mich—was auch immer. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen solchen Orgasmus gehabt. Noch nie.

Und es war nicht einmal real gewesen.

„Geht es Ihnen gut?“, fragte Aufseherin Egara. Sie saß an einem Tisch in meiner Nähe, ihr Tablet vor sich. Sie trug die Uniform des Interstellaren Bräute-Programms, komplett mit dem Logo für Interstellare Bräute, das sie als Mitglied der Koalitionsflotte auswies. Ihr ruhiger, kühler Blick half mir dabei, zu atmen. Sie schien nicht davon befremdet zu sein, dass ich mich während des Tests so ungewöhnlich verhalten hatte. Hatte ich geschrien? Gestöhnt? Gekreischt?

War es überhaupt ungewöhnlich gewesen?

„War der Test normal?“, fragte ich, leckte mir über die trockenen Lippen und wünschte, ich könnte mein Gesicht in den Händen vergraben, aber die Ketten an den gepolsterten Klettverschlüssen hielten mich davon ab. Und plötzlich juckte meine Nase.

War ja klar.

Sie zog eine dunkle Augenbraue hoch. „Normal?“

„Sie wissen schon. Normal.“ Ich würde sie ja wohl nicht fragen, ob sie wusste, dass ich einen Orgasmus gehabt hatte. Ob ich geredet hatte. Darum gebettelt, während sie hier saß mit diesem höflichen kleinen Lächeln auf dem Gesicht, und alles mitanhörte.

Sie schenkte mir ein Lächeln, das aussah, als würde das gegen die Regeln verstoßen. Sie hatte mit den Freiwilligen im Programm zu tun, aber auch mit Häftlingen wie mir. Ich war keine Mörderin oder so, nur ein Dummkopf, der gierig geworden war und sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Ich hatte gewisse Kenntnisse. So wie tausend andere Menschen auch. Aber sie hatten nicht jeden an der Wall Street ertappt. Nur mich. Wirtschaftskriminalität, eine Verurteilung wegen Insider-Handels. Tja, nicht die beste Entscheidung, die ich je getroffen hatte, aber ich musste den Angebern um mich herum dabei zusehen, wie sie mit schmutzigen Geschäften Millionen verdienten, und ich wollte auch ein Stück vom Kuchen.

Wie es aussah, würde ich stattdessen einen riesigen Alien-Schwanz bekommen. Und nach diesem Traum dachte ich allmählich, dass das vielleicht gar nicht so schlecht wäre.

Vielleicht machte mir der Traum genau deswegen so viel Stress. Ich ließ sonst keinen Mann die Kontrolle über mich erlangen. Aus absolut keinem Grund. Ich war schon von so einigen Beziehungen ein gebranntes Kind. Von Arbeitskollegen. Chefs. Verdammt, sogar Lehrern. Aber ins Gefängnis gesteckt zu werden, während die Schleimer, mit denen ich zusammenarbeitete, mit Hilfe von Offshore-Händlern und geheimen Konten genau das Gleiche taten wie ich, nur dass sie damit davonkamen?

Die ganze Sache brachte mein Blut zum Kochen, und ich hatte kein Vertrauen in Männer. Punkt, aus.

„Ja, das war völlig normal. Die Tests dringen tief in Ihr Unterbewusstsein vor, und wir bemessen Ihre tiefsten Bedürfnisse und Ihr Begehren, um einen passenden Gefährten für Sie zu finden.“

Ich verzog das Gesicht. „Ich habe kein Interesse an einem Gefährten.“

Sie kniff die Augen zusammen, als wäre sie verwirrt. „Sie wissen aber schon, dass Sie sich fürs Bräute-Programm haben testen lassen, korrekt?“

Ich nickte. Viel mehr konnte ich nicht tun, so festgeschnallt in diesem eigenartigen Zahnarztstuhl. Ich streckte die Lippe vor und blies mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die mich an der Wange kitzelte. „Ja, das weiß ich, aber die einzige Anforderung war, dass ich mich freiwillig melde. Nicht, dass ich den Kerl gut finde.“

„Technisch gesehen ist das richtig“, antwortete sie langsam. Zögerlich.

Ich seufzte. „Hören Sie. Sie kennen meine Geschichte. Es steht doch alles in diesem Tablet da, richtig?“

„Ja.“

„Also wissen Sie, was mir passiert ist. Warum ich im Knast sitze. Ja, ich bin schuldig, aber da waren andere, die noch viel schuldiger waren als ich, die mit allem davongekommen sind. Insider-Handel ist schlimm, aber es ist ja nicht so, als hätte ich jemanden umgebracht. Ich habe alles verloren. Meine Lizenz, meine Wohnung, meine Freunde. Ich werde nie mehr irgendwo eingestellt werden. Und diese Kerle, mit denen ich zusammengearbeitet habe? Die haben Millionen gescheffelt. Einer von ihnen hat sogar ein Haus am Meer gekauft, und da es Juli ist, nehme ich an, dass er sich gerade jetzt dort befindet. Und wo bin ich?“ Ich blickte nach unten. „In einem verdammten Untersuchungsstuhl. Meine einzigen Optionen, um mein Leben wieder in die Hand nehmen zu können, sind es, dem Interstellaren Bräute-Programm beizutreten oder im Knast zu verrotten.“

„Sie könnten sich als Kämpferin zur Koalitionsflotte melden“, erinnerte sie mich.

Ich wusste, dass auch Frauen das konnten. Ins Weltall ziehen und gemeinsam mit den anderen Soldaten den Hive bekämpfen. Darüber musste ich lachen. Ich, mit einer Weltraum-Kanone? Kam gar nicht in Frage. Ich würde nur ein Gesundheitsrisiko darstellen. „Wie ich Ihnen bereits sagte, ich bin kein Killer. Beim Anblick von Blut wird mir schlecht. Ich will nur mein Leben wiederhaben. Oder zumindest meine Fähigkeit, zu entscheiden, welche Kleidung ich trage, wann ich esse. Verdammt, ich hätte wirklich gern eine Klotür.“

„Sie werden nicht zur Erde zurückkehren.“

„Meine Entscheidung“, antwortete ich. „Habe ich nicht dreißig Tage Zeit oder so? Wenn ich ihn nach dreißig Tagen noch nicht mag, dann bin ich frei.“ Das war mein wahres Ziel. Ich war eine Plage, zu vorlaut, zu aufdringlich, zu undamenhaft, um einen Mann zu finden. Ich war vollster Zuversicht, dass auch dieses Alien mich nicht wollen würde. Dreißig Tage. Ich würde die Spinnweben aus meiner Vagina rausbekommen, meinen neuen Alien-Gefährten vergraulen—so wie jeden anderen Mann bisher—und würde mit einem netten Batzen Geld vom Interstellaren Bräute-Programm auf dem Konto wieder nach Hause kommen. Genug für einen Neuanfang. Vielleicht würde ich sogar meine eigene Anlageberatungsfirma gründen können. Ich konnte nicht mehr selbst auf dem Börsenparkett stehen, aber es gab Mittel und Wege um diese Einschränkung herum. Es gab immer eine Hintertür in meiner Branche. Immer.

Und beim nächsten Mal würde ich diejenige mit dem verdammten Bankkonto auf den Cook-Inseln sein.

„Sie werden einem Mann zugeordnet, den der Computer auswählt, und Sie haben dreißig Tage lang Zeit, die Zuordnung anzunehmen oder abzulehnen. Soweit stimmt das.“ Ihre Augen verengten sich, und sie legte den Kopf schief, als würde ich ihr auf die Nerven gehen. „Das hier ist kein Scherz, meine Liebe. Diese Krieger sind ehrenhafte Männer, die gekämpft und gelitten haben, und ihre Brüder sterben sahen. Eine Interstellare Braut ist ihr ultimativer Lohn. Sie werden vergöttert werden. Umsorgt. Verführt und verwöhnt. Es wird nicht so leicht sein, dem den Rücken zu kehren.“

Ich schnaubte nicht und verdrehte auch nicht die Augen, aber das fiel schwer. Ich? Der ultimative Lohn. Der arme Scheißer. „Mein Unterbewusstsein gibt vielleicht an, wohin ich geschickt werde, aber der Kerl gefällt mir entweder, oder eben nicht. Diese Gefährtensache wird nach meinen Regeln laufen.“

Aufseherin Egara lachte doch tatsächlich laut auf, und ich spürte, wie meine Wangen knallrot anliefen. „Sie sind mit den Männern in der Flotte nicht besonders vertraut, oder?“

„Nein. Ich habe Siebzig-Stunden-Wochen gearbeitet, und mein einziges Ziel war es, ein Büro mit Aussicht zu bekommen. Ich hatte nicht einmal Zeit, meine eigene Wäsche zu waschen, geschweige denn, mich über die Männer auf all den Koalitionsplaneten zu informieren.“

„Ja, das ist offensichtlich“, raunte sie und wischte mit dem Finger über ihren Bildschirm. „Männer auf den teilnehmenden Planeten sind ausgesprochen dominant. Sie haben gern die Oberhand.“

Ich dachte an den Traum. Er hatte zweifellos die Oberhand gehabt.

„Manche von ihnen stammen aus stark von Männern dominierten Kulturen. Frauen sind nicht geringwertig, sie sind mächtig und verehrt. Aber ihre Männer nehmen es sehr ernst, sie zu beschützen.“

„Ich brauche nicht zu kämpfen oder mich in eine Schlacht zu stürzen, um die Tatsache auszubalancieren, dass ich keine Eier habe, Aufseherin“, erwiderte ich. Das war die Wall Street, die da aus mir sprach. Die Frau, die hatte lernen müssen, wie ein Mann zu reden, eine Rüstung zu tragen und zur Furie zu werden, damit man ihr Beachtung schenkte. „Aber ich habe Rückgrat. Und meinen eigenen Willen.“

„Glauben sie mir, er—oder sie, Mehrzahl—werden Ihnen das ganz schnell abgewöhnen.“

Ich wusste, dass sie von meiner aggressiveren Natur sprach, aber das würde ich jetzt auch nicht mehr ändern. Ich hatte gelernt, kein Fußabtreter zu sein, und ich würde mich nicht in das verschüchterte Teenager-Mädchen zurückverwandeln, das sich ständig darum Sorgen machte, was andere von ihr dachten. Das hatte ich gründlich hinter mir gelassen. Und damit war Schluss.

Meine Tante hatte mir gesagt, dass das für Frauen üblich war, wenn sie auf die 40 zugingen. Aber da ich im Bankensektor tätig gewesen war, im Club der alten Jungs, war ich früh dran. „Und das wissen Sie aus erster Hand, Aufseherin? Wie können Sie dasitzen und mir erzählen, wie es dort ist? Sind Sie je auf einem dieser Planeten gewesen? Sind Sie diesen Männern begegnet?“

Sie räusperte sich und streckte ihr Kinn hoch. „Ja, das bin ich. Ich wurde zwei Prillon-Kriegern zugeordnet. Ich war einige Jahre lang ihre Gefährtin, bevor sie im Kampf umkamen.“

Mein gesammelter empörter Ärger verflog schlagartig. „Oh. Das tut mir leid.“ Das tat es mir wirklich. Ich konnte sehen, dass sie ihre Gefährten liebte. „Das war zickig von mir, und ich möchte mich entschuldigen. Ich gestehe, ich bin nervös. Es ist schon etwas einschüchternd.“

„Ja, das ist es“, bestätigte sie. „Aber wie Sie schon sagen, Sie nehmen Ihr Leben in die Hand. Ihr Schicksal. Sie sind zugeordnet worden, und ich denke, dass sie sich darüber freuen werden. Es ist bisher noch nicht vorgekommen, dass eine Gefährtin ihre Zuordnung abgewiesen hat.“

„Noch niemand? Keine Frau hat noch Nein gesagt?“

„Nein. Nicht eine.“

Ich seufzte. „Es gibt für alles ein erstes Mal.“

Sie räusperte sich und zog die Augenbrauen hoch. „Sie haben dreißig Tage lang Zeit, sich zu entscheiden, aber wenn sie ihn ablehnen, kommen Sie trotzdem nicht nach Hause.“

"Was?" Das hatte ich nicht erwartet.

„Sie werden einem anderen Mann auf dem selben Planeten zugeordnet. Der erste Mann hat natürlich die höchste Übereinstimmung, also behalten Sie das im Auge.“

Ach du Scheiße. Und plötzlich war die Sache viel zu ernst geworden. Ich hatte mich verrechnet. „Wohin ist die Zuordnung, welcher Planet?“, fragte ich, mit einem Mal nervös.

„Sie sind auf die Kolonie zugeordnet worden, genau gesagt einem Atlanen.“

Ich wiederholte den Planetennamen, wusste nichts über ihn. Eine Kolonie? Von was?

„Sie haben nicht nur einen Gefährten, sondern werden sich auch noch mit seinem Biest herumschlagen müssen. Ich hatte zwei Krieger. Sie haben einen. Einen sehr, sehr großen, wenn er den anderen Atlanen ähnlich ist. Und sein Biest...muss ich annehmen...wird ausgesprochen dominant und intensiv sein.“

Ich konnte mich an das Knurren erinnern. War der Kerl aus meinem Traum etwa ein Atlane?

Ich schluckte. „Groß? Sie meinen...überall?“

Ich wurde rot, und die Aufseherin lächelte wieder. „Das würde ich annehmen. Ich habe ein paar Fragen, um den Test abzuschließen. Nennen Sie Ihren Namen, bitte.“

„CJ Ellison.“ Als die Aufseherin mich einfach nur anblickte, führte ich weiter aus. „Caroline Jane Ellison.“

„Sind sie derzeit rechtmäßig verheiratet?“

„Nein.“

„Kinder? Biologisch oder rechtmäßig?“

„Nein.“

„Nehmen Sie die Zuordnung des Interstellaren Bräute-Programms an? Stimmen Sie zu, dass Sie einem Atlanen zugewiesen wurden und die dreißig Tage Zeit haben, um der Gefährtenauswahl des Computers zuzustimmen, oder der Besitznahme durch ihn? Verstehen Sie, dass Sie nicht zur Erde zurückkehren werden?“

„Ja“, antwortete ich, zum ersten Mal ohne viel Begeisterung.

Aufseherin Egara nickte, dann stand sie auf. „Machen Sie sich keine Sorgen, es wird schon gut gehen.“

„Sie sind nicht zurückgekehrt. Wissen Sie etwas, das ich nicht weiß?“, fragte ich misstrauisch.

Sie kam zu mir und wischte auf ihrem Tablet herum, bis ich ein Surren in der Wand hinter mir hörte. Ich drehte den Kopf herum und sah, dass die Wand sich geöffnet hatte und ein blaues Licht dahinter zu sehen war.

„Ja“, sagte sie.

Ich blickte zu ihr hoch.

„Ich weiß, wie wahre Liebe sich anfühlt. Wie es zwischen Gefährten sein kann. Ich hoffe, dass Sie finden, was ich verloren habe.“

„Aber...“

Der Stuhl glitt lautlos nach hinten in die geöffnete Wand und senkte sich in ein Becken mit warmem Wasser. Für Aufseherin Egara war das Thema somit offenbar abgeschlossen.

„Jetzt gleich? Ich bin noch nicht soweit!“ Das war ich nicht. Ich brauchte mehr Zeit. Das hier war nicht Teil des Plans gewesen. Ich würde abreisen. Aber jetzt gleich?

Sie blickte mich nicht einmal an. „Ihre Abfertigung beginnt in drei... zwei... eins.“

4

Rezzer

Wir kamen am Transporterraum an. Die Türen glitten weit auf, und der prillonische Transport-Offizier blickte hoch, als hätte er uns erwartet. Das hatte er auch. Ein Satz atlanischer Gefährten-Handschellen wartete ebenfalls auf mich. Er überreichte mir die Fesseln, und ich hatte keine Wahl, als sie entgegenzunehmen und sie mir an den Gürtel zu stecken, obwohl ich genau wusste, dass ich nicht die Gelegenheit bekommen würde, sie einzusetzen.

„Gouverneur.“ Der Transport-Offizier nickte erst Maxim zu, dann dem Doktor, Ryston und mir. „Lady Rone.“ Er verneigte den Kopf vor Rachel, deren Hand sanft auf ihren runden Babybauch ruhte. Sie alle drei, der Gouverneur, Rachel und Ryston trugen zueinander passende kupferfarbene Kragen, die sie als zusammengehörige Gefährten kennzeichneten. Ein Anflug von Neid darüber, was diese Krieger miteinander teilen durften, überkam mich. Eine Frau, die sie liebte. Ein Kind. Sie waren eine Familie, trotz allem, was ihnen im Krieg widerfahren war. Ich hatte keinen Zweifel, dass Kristin, die Gefährtin von Tyran und Hunt, und Mitglied meines Sicherheitsteams, hier bei uns wäre, wenn sie könnte. Aber der Menschenfrau war Bettruhe verordnet worden, denn das Prillon-Kind, das sie trug, war kurz davor, aus ihrem Körper zu platzen.

Lady Rone lächelte dem Transport-Offizier zu und er richtete sich höher auf, stand gerade, die Schultern zurück.

„Wir erwarten einen Transport von der Erde“, sagte sie.

„Ja, meine Dame.“ Er blickte auf seine Steuerfelder hinunter. „Eine Braut aus dem Abfertigungszentrum für Interstellare Bräute in Miami, Florida, sollte jeden Augenblick eintreffen.“

„Miami?“, fragte Rachel mit geradezu leuchtenden Augen. Sie machte wieder einen Schritt auf mich zu und ignorierte Maxims warnendes Knurren. Sie scheuchte ihn sogar mit der Hand weg. „Ach, benimm dich. Nur, weil ich deinen Kragen trage, heißt das noch nicht, dass du dich ständig aufführen kannst wie ein Neandertaler.“

Er runzelte die Stirn. „Was genau ist ein Neandertaler, Gefährtin?“

Rachel lachte. „Lass gut sein, Maxim.“ Sie nahm mich am Arm und ignorierte ihre Gefährten völlig. „Miami. Das heißt, dass sie aus den USA stammt. So wie ich.“

Ich wusste, dass sie eine Antwort erwartete, aber ich hatte keine zu bieten. Ich wusste ja nicht einmal, was die USA waren. Wo meine Braut herkam, wie sie aussah, der Kern ihres Wesens, all das war irrelevant, denn sie würde nicht mir gehören. In dem Moment, in dem ich sie sehen und mein Biest inaktiv bleiben würde, war ich ein toter Mann. Wir alle wussten das, aber Rachel war diejenige, die guten Mutes blieb. In ihr wuchs ein Leben heran; sie hatte eine optimistische Grundeinstellung.

Sie und der Doktor hofften auf ein Wunder. Das wusste ich, aber ich hatte keine so lebhafte Fantasie. Wenn die Wut, die in mir steckte, mein Hass auf den Hive und was sie mir angetan hatten nicht ausreichte, um das Biest heraufzubeschwören, dann würde der Anblick einer schönen Fremden nicht mehr ausrichten.

Die Luft wurde von einem surrenden Knistern erfüllt, als die Transportplattform erwachte. Maxim zog Rachel zurück, ihren Rücken an seine Brust gedrückt, seine Arme besitzergreifend um sie gelegt, während Ryston sich vor sie stellte und ihren Blick auf die Transportplattform blockierte.

„Aus dem Weg“, zischte sie Rystons Rücken zu.

Er verschränkte die Arme, aber rührte sich nicht. „Nicht, bis wir sicher sind, dass eine Braut das Einzige ist, was auf diesem Transport hereinkommt.“

Der Doktor zog eine Augenbraue hoch, aber Rachel seufzte nur. „Ihr Kerle seid unmöglich. Das wisst ihr, nicht wahr?“

Der Gouverneur, Maxim, senkte seinen Kopf und küsste sie seitlich am Hals. „Es ist unsere Aufgabe, unmöglich zu sein, wenn es um deine Sicherheit geht. Und die unseres Babys.“

Ich ignorierte das Geplänkel, stellte überrascht fest, dass ich doch tatsächlich neugierig war auf diese Frau, die auf der Transportplattform langsam Gestalt annahm. Die Sache wurde langsam ernst. Ich war wirklich einer Frau zugewiesen worden, die perfekt für mich sein sollte. Und sie war hier.

Sobald der Transport angefangen hatte, materialisierte sie recht schnell und lag dann vor uns auf der harten Oberfläche. Die meisten Transporte fanden statt, während man bei Bewusstsein war, aber die Entfernung zwischen den Planeten, zwischen der Erde und der Kolonie war zu groß, um wach zu bleiben.

Sie trug bei ihrer Ankunft ein atlanisches Kleid aus dunklem, gebranntem Gold. Es schimmerte in dem grellen Licht. Ihr Haar war lang und glatt. Seidig schwarz, so dass es nahezu blau wirkte, wo das Licht auf den Strähnen reflektierte. Ihre Haut war ein wenig dunkler als Rachels oder Kristins, aber sie sah so zart aus. Zerbrechlich.

Meine Hand ballte sich zur Faust an meiner Seite, während ich gegen den Impuls ankämpfte, sie zu berühren. Ihre Kurven waren üppig, ihre Brüste groß. Ich konnte sehen, dass sie groß gewachsen war, viel größer als die anderen Erdenfrauen, die hier eingetroffen waren. Ich stellte fest, dass mir das gefiel. Denn die Prillon-Krieger waren zwar groß, aber ich war noch einen halben Kopf größer.

Ich wartete ungeduldig darauf, dass sie die Augen öffnete und erwachte. Ich wusste, dass Prillon-Bräute üblicherweise nackt eintrafen, wie es auf ihrer Heimatwelt Prillon Prime Brauch war. Auf Atlan kamen unsere Bräute allerdings in Kleidern an, die ihre Körper wie Seide umspielten. Der Stoff war feminin, zart und einladend. Er schmiegte sich an ihre Kurven, sodass der Kampflord, der sie in Besitz nehmen sollte, sie angemessen bewundern konnte.

Rachel drückte gegen Rystons Arm, zwang ihn zur Seite, aber nicht, weil sie stark genug war, um ihn zu bewegen, sondern weil er es zuließ. „Oh Rezzer, sie ist wunderschön“, sagte Rachel.

Die Menschenfrau hatte recht. Das Gesicht meiner Gefährtin war zierlich, mit hoch gewölbten schwarzen Brauen und einem rosigen Schmollmund, der reif für eine Erkundung aussah.

Der Arzt kniete sich neben sie, hob einen Stab und führte einen raschen Scan durch. Er blickte zu mir, anscheinend zufrieden mit ihrem Gesundheitszustand, nickte und räusperte sich dann. „Vielleicht sollten wir Rezzer und seine Gefährtin alleine lassen.“

„Oh, aber ich möchte sie doch kennenlernen“, sagte Rachel nachdrücklich. „Sie kommt aus der Heimat.“

Maxim hob sie in die Arme, schwang sie und ihren Babybauch in seinen festen Halt und schritt zur Tür, dicht gefolgt von Ryston. „Deine Heimat ist jetzt hier, Gefährtin. Ich sehe, dass wir dich wohl daran erinnern müssen.“

„Nein, wirklich.“ Rachel lachte und schlang ihm die Arme um den Hals. „Ich weiß, dass hier mein Zuhause ist. Aber sie ist von der Erde.“

Ryston folgte ihnen zur Tür hinaus, und in seinen Augen sammelte sich ein Feuer aus so viel Begehren und Vorfreude, dass ich mich abwenden musste. Ich hielt es nicht aus, hinzustarren. Ich ertrug es nicht, ihn so zu sehen. Denn ich wusste, dass das Verlangen, das ihn antrieb, nie meines sein würde.

Der Doktor blickte mich an. „Möchten Sie, dass ich bleibe, vielleicht Ihre Reaktion dokumentiere?“

Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es nicht ertragen, dass irgendjemand meine Demütigung miterlebte. Wenn meine Braut aufwachte, dann würde ich ihr erklären, dass ich defekt war. Alleine. Ich blickte zum Doktor. „Ich werde ihr erklären, wie die Dinge stehen, und dann werde ich sie zu Ihnen bringen, Doktor. Sie muss einem würdigen Atlanen zugewiesen werden, und—“

Er unterbrach mich mit einem Kopfschütteln. „Nein. Sie hat dreißig Tage Zeit, ihre Entscheidung zu treffen. Nicht Sie. Es ist nicht Ihre Entscheidung. So steht es im Protokoll der Koalition. Da kann ich nichts tun, es sei denn, Sie wollen es mit dem Primus aufnehmen.“

Primus Nial, der Anführer der gesamten Koalition der Planeten. Er hatte die Kolonie besucht und war selbst verseucht. Über das Bräute-Programm einer Menschenfrau zugewiesen worden. Er würde mich für närrisch oder schwach ansehen.

Vielleicht beides. Ich wandte mich vom Doktor ab. Er beschloss, nicht weiter zu argumentieren, und deutete dem Transport-Offizier, ihm aus dem Raum hinaus zu folgen, damit ich alleine war. Und sie anstarren konnte. Mein perfektes Gegenstück. Eine Frau, die hätte mir gehören sollen.

Obwohl sie direkt vor mir war, nahe genug, dass ich sie atmen sehen konnte, eine kleine Narbe an ihrem Ellbogen, sogar ein perfektes kleines Muttermal an ihrem Schlüsselbein, hatte mir der Hive nicht nur mein Zuhause geraubt, sondern meine Zukunft. Meine Gefährtin. Sie.

Ihre langen dunklen Wimpern zuckten, und ihre Augen öffneten sich langsam. Sie blinzelte wie ein unschuldiges Neugeborenes, das seine neue Welt aufnahm. Sie erholte sich rasch, und ich bewunderte die scharfe Intelligenz, die ich in ihren warmen braunen Augen lesen konnte, als ihr Blick sich auf mich richtete. Ich verneigte mich leicht. „Willkommen auf der Kolonie, meine Dame.“

Sie stützte sich auf und schwang ihre Beine herum, bis sie mit um die Knie geschlungenen Armen dasaß und zu mir hoch blickte. „Ich bin CJ. Caroline Jane, genau gesagt, aber meine Freunde nennen mich CJ.“

„Ich bin dir kein Freund.“ Ich hielt ihrem Blick stand, nicht, um sie einzuschüchtern, sondern weil ich, wie ich feststellen musste, nicht wegsehen konnte. Sie war so wunderhübsch und...gehörte mir. „Ich bin Kampflord Rezzer, Caroline. Ich bin hier, um dich auf die Krankenstation zu bringen.“

Ihre elegant geschwungenen Augenbrauen zogen sich zusammen. Sie runzelte die Stirn. Der Anblick war seltsam bezaubernd. „Was meinen Sie, mich auf die Krankenstation bringen? Ich dachte, mein Gefährte würde mich hier erwarten. Das hat Aufseherin Egara mir versprochen. Bin ich an den falschen Ort transportiert worden?“

Ich streckte ihr die Hand hin, besorgt darüber, dass sie mich durchschauen würde, genau sehen konnte, wie defekt ich war, und mich dann nicht einmal anfassen wollen würde. Sie betrachtete meine offene Handfläche eine Sekunde lang und legte dann ihre warme Hand in meine, sodass ich ihr auf die Füße helfen konnte. Sie war so klein, nahezu winzig in meiner Hand. „Es ist ein ungewöhnlicher Umstand eingetreten“, sagte ich ihr, und sie blickte mich aus dem Augenwinkel an. Ich half ihr von der Plattform.

„Also sind Sie nicht mein Gefährte?“

Ich schüttelte den Kopf, knirschte mit den Zähnen, bevor ich antwortete. „Nein. Wir sind einander zugeordnet worden, aber ich bin nicht in der Lage, dich in Besitz zu nehmen.“

Das ließ sie erstarren, und sie zog an meiner Hand und zwang mich, sie anzusehen. In ihre dunklen, nahezu schwarzen Augen hinein. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich glatt darin versinken.

„Was meinen Sie? Wie ist das möglich? Aufseherin Egara sagte, dass wir einander zugeordnet worden sind.“

Ein Teil der Taubheit verblasste, aber nicht genug, und ich nahm das Unvermeidliche hin—dass selbst die Nähe meiner Gefährtin nicht ausreichen würde, um mich aus diesem neuen Gefängnis zu befreien. Ich hob ihre Hand an meine Lippen und küsste sie, denn ich wollte sie nur einmal kosten, bevor ich sie ziehen lassen konnte. „Ich wurde vor ein paar Wochen in den Höhlen unter der Planetenoberfläche gefangengenommen. Sie—der Hive—haben mir etwas angetan.“

Sie runzelte die Stirn, und ihre Augen füllten sich mit Sorge. Ich fühlte mich nichts anderes als defekt. Beschämt darüber, meine Schwäche so im Detail beschreiben zu müssen.

„Wie bitte? Was könnte so furchtbar sein, dass Sie…du keine Gefährtin mehr möchtest?“

Das Eingeständnis war wie Säure in meiner Kehle, aber ich zwang die Worte hervor. „Ich kann mich nicht länger in mein Biest verwandeln. Ich kann nicht länger eine Gefährtin in Besitz nehmen, und so muss ich es dir gestatten, einen anderen zu wählen. Ich muss sicherstellen, dass du glücklich bist. Du wirst einem vollständigen Atlanen zugeordnet werden. Einem, der stark genug ist, dich zu beschützen.“

Ihr Griff um meine Hand wurde fester. „Nein.“

"Was?"

„Ich sagte nein. N.E.I.N. Hörst du, Nein. Ich stimme dem nicht zu.“ Ihre sanfte Stimme war wie von Stahl durchzogen, was mich überraschte.

„Ich bin ungeeignet, Caroline.“

„Ich heiße CJ“, entgegnete sie.

Meine Augen wurden bei ihrem Tonfall größer, und mir wurde klar, dass sie nicht so zurückhaltend war, wie ich gedacht hatte.

„Und Aufseherin Egara hat gesagt, dass du mein perfektes Gegenstück sein sollst. Die höchste Übereinstimmung in der gesamten interstellaren Flotte. Sie sagte, dass du mir gehörst. Wenn du mir gehörst, kannst du mich nicht einfach rumreichen wie eine Tupperware-Schüssel voll mit alter Suppe.“ Jetzt war sie böse, ihre Augen zusammengekniffen. Die Funken, die sie versprühte, machten sie nur noch hübscher.

Ich klappte den Mund zu und konnte mich nicht erinnern, wann ich ihn aufgerissen hatte. „Was ist eine Tupperware-Schüssel?“