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Sechs Astronauten wagen das Unmögliche: eine Mission zur Venus, einem Planeten voller Gefahren und uralter Geheimnisse. Doch was als wissenschaftliche Erkundung beginnt, wird zu einem Wettlauf um das Überleben. Gefangen zwischen vier rivalisierenden Fraktionen und einer mysteriösen Resonanzkapsel, die die Gesetze von Zeit und Raum herausfordert, steht die Crew vor einer unmöglichen Wahl: Wahrheit oder Zerstörung. Freundschaft, Vertrauen und sogar Leben werden auf die Probe gestellt, als die Astronauten sich in einem Strudel aus Rätseln, Liebe, einem Tribunal und Paradoxien wiederfinden, die jede bekannte Realität in Frage stellen. Eine fesselnde Geschichte über den Willen der Menschheit, das Unmögliche zu erreichen, und den Preis, den sie dafür zahlen muss. Sind Sie bereit, die Wahrheit zu sehen, wenn sich alles verändert?
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Seitenzahl: 330
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Prof. Dr. med. Boris Bigalke arbeitet als Oberarzt und Leiter der DGK Qualifizierungsstätte KardioMRT am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), Campus Benjamin Franklin, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin. Prof. Bigalke ist Facharzt für Innere Medizin und verfügt über die Schwerpunkt- bzw. Zusatzbezeichnungen, Kardiologie, Akupunktur, Ernährungsmedizin DAEM/DGEM®, fachgebundene Magnetresonanztomographie. Nach seinem Humanmedizinstudium an der Freien Universität Berlin, setzte er seine wissenschaftliche und klinische Karriere an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen fort. Weiterbildungen führten ihn in die Chirurgie am LIJ Medical Center, Albert Einstein College of Medicine, New York, USA, in die TCM am WHO Collaborating Center, Peking, China und in die TTM am Qusar Tibetan Healing Centre, Dharamsala, Himachal Pradesh, Indien.
In einem langjährigen Forschungsaufenthalt arbeitete er zudem am King‟s College London, Division of Imaging Sciences and Biomedical Engineering London als Assistant Professor/Honorary Lecturer.
Weiterhin hat er berufsbegleitend einen Master of Business Administration (MBA) Healthcare Management am Magna Carta College, Oxford, UK und einen Master of Laws (LL.M.) mit Schwerpunkt Medizinrecht an der Dresden International University absolviert.
Im Jahr 2021 bewarb sich Prof. Bigalke als Astronaut bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Unter mehr als 22.500 qualifizierten Bewerbern gehörte er zu den 100 besten Kandidaten in Deutschland. Auch wenn er nicht Astronaut geworden ist, haben ihn die Raumfahrt und die Planeten des Sonnensystems schon immer fasziniert und begeistert. Dadurch ließ er sich inspieren, das bereits erschienene Buch „Das Rätsel der Marspyramide“ zu schreiben. Prof. Bigalke wurde in FOCUS-Gesundheit 2021 in der Kategorie Kardiologische Sportmedizin, 2023 und 2024 in Folge in den Kategorien Bluthochdruck und Ernährungsmedizin zum Top-Mediziner Deutschlands gewählt.
Umschlagfoto und Gestaltung: © Prof. Dr. Boris Bigalke
Autorenfoto: © Prof. Dr. Boris Bigalke
Sämtliche Abbildungen im Buch: © Prof. Dr. Boris Bigalke
Für alle, die sich für die Venus begeistern!
Einleitung
Venus: Die Schöne im Sternenmeer
Eine unerklärliche Entdeckung
Das Signal: Ein Ruf aus der Tiefe
Das Team der Venera Ascendant
Die Landestelle: Eine verborgene Tempelstadt
Ziele und Risiken der Mission
Kapitel 1: Die Anreise
Annäherung an den mythischen Planeten
Routinearbeiten
Die Spannung steigt
Kapitel 2: Irgendwo zwischen Erde und Venus
Eine entspannte Runde
Hobbies und Interessen
Eine Runde für die Teamchefin
Die Reise zum Wesentlichen
Über Hoffnungen und Ängste
Persönliche Geschichten und Erinnerungen
Herausforderungen und Träume
Ein letzter Abend in der Nähe der Venus
Kapitel 3: Die Landung
Kapitel 4: Der erste Schritt auf fremdem Boden
Euphorie bei der Ankunft
Die ersten Schritte auf der Venusoberfläche
Kapitel 5: Die unerwartete Entdeckung
Kapitel 6: Das Geheimnis des Artefakts
Kapitel 7: Der genetische Code und das verborgene Rätsel
Kapitel 8: Der verborgene Tempel
Aufbruch zu neuen Ufern
Der Eintritt ins Unbekannte
Kapitel 9: Das Erwachen des Tempels
Das erste Herausforderung – Die Drehscheiben der Elemente
Erste Überlegungen und die Erkennung der Symbole
Erster Versuch
Zweiter Versuch
Die zweite Herausforderung – Der schwebende Kristall
Die erste Berührung
Das Rätsel beginnt
Die richtige Anordnung
Die dritte Herausforderung – Die Harmonischen Frequenzen
Die Harmonien erzeugen
Die Frequenzen stimmen nicht
Das finale Frequenzmuster
Kapitel 10: Das Herz des Tempels
Eine Entdeckung – das Energieherz
Das Erkennen der Botschaft
Die Entscheidung
Kapitel 11: Begegnung mit den Virani
Der erste Kontakt
Der erste Test: Die Last des Gesteins
Der zweite Test: Der Sprint über den Lavagrund
Der dritte Test: Die Kraft des Metalls
Kapitel 12: Der Pfad der Auron
Die Harmonie der Resonanz
Das Kernarchiv
Kapitel 13: Das Bündnis der Zerai
Im Angesicht der Riesen
Kapitel 14: Entführt in die Schatten der Atur
Dramatische Entwicklung
Befreiungsversuch
Der Verlust
Kapitel 15: Das Echo der Zeit
Die Suche nach den Auron
Die Offenbarung der Zeitreisen
Das Pogo-Paradoxon
Das Dalí-Paradoxon
Die Reise in die Zeit
Das Paradoxon entfaltet sich
Resignation
Kapitel 16: Diskussion zu Zeitreisen
Das Brotlaib-Modell
Das Zwillingsparadoxon
Ein Blick in die Philosophie
Kapitel 17: Der zweite Sprung
Die Relativität der Zeit
Stabilisierung der Zeit
Die Suche nach einem Fixpunkt
Kapitel 18: Zurück in die Schatten der Atur
Ein riskanter Plan
Die Resonanzkammer
Komplexe Barriere: Ingrids Dechiffrierung
Der erste Schritt: Mustererkennung
Der zweite Schritt: Quantenfrequenzen entschlüsseln
Der dritte Schritt: Der Quantenalgorithmus
Der Hinterhalt
Flucht durch das Chaos
Kapitel 19: Die Geheimnisse der Resonanz
Erste Untersuchungen
Ein moralisches Dilemma
Ein leises Geheimnis
Eine Botschaft aus der Tiefe
Die Entschlüsselung der Resonanz
Eine Offenbarung in Wellen
Ein Plan entsteht
Kapitel 20: Der Tanz der Resonanzen
In der Hauptkammer des Tempels
Die Vorbereitung
Der erste Resonanzpunkt
Die Herausforderung
Der zweite Resonanzpunkt
Die Herausforderung im Schacht
Der Abstieg
Die Resonanzinterferenz
Der kritische Moment
Ein neuer Weg
Der dritte Resonanzpunkt
Die Aktivierung der Tür
Die unerwartete Störung
Der Kampf um den letzten Punkt
Die Synchronisation
Kapitel 21: Die Stimme des Tempels
Das Opfer der Vergangenheit
Ein unerwarteter Besucher
Kapitel 22: Zarte Bande und zerbrechliche Wahrheiten
Ein Kuss im Schatten der Sterne
Ärztliche Schweigepflicht
Kapitel 23: Das Tribunal
Eröffnungsworte
Die erste Anklage: Myara spricht
Die zweite Anklage: Karolak tritt vor
Die Verteidigung beginnt
Einwurf der Zerai
Die Argumente werden intensiver
Ein Moment der Stille
Die Menschlichkeit verteidigen
Ein emotionaler Appell
Die Bedeutung der Menschlichkeit
Ein Wendepunkt
Die Stimme des Verräters
Die Eröffnung des Verhörs
Die Enthüllung der Abmachung
Die Verteidigung greift ein
Ein neuer Funken Hoffnung
Ein paradoxes Dankeschön
Der Beginn des Plädoyers
Die überraschende Offenbarung
Die Botschaft hinter den Worten
Die Reaktionen
Xaruns Reaktion
Das Abschlussplädoyer der Anklage
Das Abschlussplädoyer der Verteidigung
Das Plädoyer beginnt
Die Argumentation der Menschlichkeit
Ein Blick in die Zukunft
Die letzte Wendung
Eine Entscheidung, die alles verändert
Kapitel 24: Das Urteil
Phase 1: Die Schuldfrage
Die Anklage spricht
Die Verteidigung antwortet
Die Antwort des Angeklagten
Der Wendepunkt
Der Richter fasst zusammen
Phase 2: Das Strafmaß
Die Ansprache des Hauptanklägers
Die Forderung der Verteidigung
Die Stimme der Zerai
Die Stimme der Virani
Der Angeklagte spricht
Das Urteil wird verkündet
Phase 3: Die Folgen für die Einheit
Die Diskussion beginnt
Die Reaktion der Zerai
Die Stimme der Auron
Die Astronauten beraten
Ein Plan für die Zukunft
Kapitel 25: Ein neuer Funken Hoffnung
Die Stimme der Auron
Die Herausforderung der Einigkeit
Eine Vision der Zukunft
Der Funken wird entzündet
Die Überwachung Xaruns: Ein System der Kontrolle und Zusammenarbeit
Die Resonanzfessel
Die Aufsichtskommission
Die Aufgaben Xaruns
Die Sicherheitsklausel
Die Zustimmung der Völker
Kapitel 26: Neubeginn
Die Enthüllung des Symbols der Einheit
Die Unterzeichnung des Vertrags
Der Schwur der Einheit
Epilog: Der Beginn einer neuen Ära
Soraya und Luis: Eine außergewöhnliche Hochzeit
Die Vorbereitungen
Der Einzug der Braut
Die Zeremonie
Das erste Sonnenlicht als Paar
Das Fest der Einheit
Ein Versprechen für die Zukunft
Commander Aiyana: Ein ruhigeres Kapitel
Ein Rückblick auf die Vergangenheit
Ein unerwartetes Angebot
Ein Spaziergang durch den Garten
Ein neuer Morgen
Eine neue Rolle
Ingrid: Entwicklung einer unerwarteten Zweisamkeit
Erinnerungen und Geständnisse
Ein zarter Moment
Ein neues Kapitel
Professor Kenji: Ein Visionär auf zwei Welten
Eine ungewöhnliche Verbindung
Die Vision einer kosmischen Brücke
Herausforderungen und Zweifel
Der Nexus des Wissens
Ein Visionär auf zwei Welten
In einer nicht allzu fernen Zukunft steht die Menschheit an der Schwelle einer neuen Ära der interplanetaren Forschung und Entdeckung. Jahrzehnte technologischer Durchbrüche – insbesondere in der Energiegewinnung, Raumfahrttechnik und der Entwicklung äußerst widerstandsfähiger Materialien – haben Reisen zu den extrem sten Planeten des Sonnensystems ermöglicht. Marsmissionen und erste bemannte Missionen zu den äußeren Planeten haben das Wissen über unser Sonnensystem revolutioniert und vor allem Fragen zu unserer eigenen Existenz und zu den Grenzen des Lebens im Universum aufgeworfen. In diesem Spannungsfeld der Neugierde und Möglichkeiten wächst das Interesse an einem der rätselhaftesten Planeten des Sonnensystems: der Venus.
Die Venus, der 2. Planet im Sonnensystem, wurde nach der römischen Göttin der Liebe und Schönheit benannt. Diese Namensgebung reflektiert den hellen Glanz des Planeten, der von der Erde aus das dritthellste Objekt am Himmel (nach Sonne und Mond) ist und kann je nach ihrer Position im Orbit entweder kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang gesehen werden. Die Venus wird auch als Abendstern bezeichnet und manchmal auch als Morgenstern. Die Venus bewegt sich in einer Umlaufbahn innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne. Das bedeutet, dass sie sich aus unserer Sicht nie sehr weit von der Sonne entfernt zeigt. Daher kann sie nur in der Dämmerung beobachtet werden – entweder am Abendhimmel (als Abendstern) oder am Morgenhimmel (als Morgenstern), je nachdem, ob sie östlich oder westlich der Sonne steht. Wenn Venus auf ihrer Bahn die Erde „überholt“, wechselt sie von einer Abendstern- zu einer Morgensternposition und umgekehrt. Die alten Griechen und Römer hielten sie sogar zunächst für zwei verschiedene Himmelsobjekte: den Abendstern „Hesperos“ und den Morgenstern „Phosphoros“ (oder „Lucifer“ bei den Römern). Erst später wurde erkannt, dass es sich dabei um ein und dasselbe Objekt handelt – die Venus.
In der griechischen Mythologie entspricht Venus der Göttin Aphrodite, die ebenfalls für Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit steht. Der Bezug zur Liebe und Schönheit ist dabei auch kulturübergreifend in anderen Mythologien zu finden. Zum Beispiel wurde Venus im babylonischen Reich als Ishtar, die Göttin der Liebe und des Krieges, verehrt, während sie in der mesopotamischen Kultur als Inanna bekannt war.
Diese mythologischen Verbindungen zeigen, wie die Menschheit schon früh den Planeten aufgrund seines eindrucksvollen Erscheinungsbildes mit weiblicher Schönheit und Anziehungskraft in Verbindung brachte. In der modernen Astronomie trägt Venus damit ein Erbe der Mythologien vieler Kulturen, die ihre besondere Präsenz am Himmel auf vielfältige Weise interpretierten.
Die Venus ist der Erde in vielerlei Hinsicht ähnlich: ähnliche Größe, Masse und Dichte. Doch die Oberfläche ist ein feuriges Inferno – mit einer Atmosphäre aus dicken Wolken aus Schwefelsäure und einem Oberflächendruck, der dem eines Tauchgangs in den tiefsten Ozeanen der Erde entspricht. Die Temperatur liegt konstant bei rund 470 °C. Seit Jahrzehnten galt die Venus als ödes, unbewohnbares Land. Lediglich atmosphärische Erforschung und gelegentliche Sonden konnten überleben, bevor sie durch die harschen Bedingungen zerstört wurden. Doch mit dem Aufkommen neuer Technologien, die speziell für solche extremen Bedingungen entwickelt wurden, wurde die Möglichkeit, diesen Planeten direkt zu erkunden, real.
Vor vier Jahren wurden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts der UNESA (United Nations Exploration and Space Administration) zur Venus veröffentlicht, die weltweit für Aufsehen sorgten: Eine unbemannte Satellitenmission entdeckte unterhalb der dichten Wolkendecke seltsame geometrische Formationen auf der Venus-Oberfläche. Mit modernen Radar- und Sensorgeräten ausgestattet, übermittelte die Sonde Bilder von ungewöhnlich symmetrischen Strukturen, die mit keinem natürlichen Phänomen erklärt werden konnten. Die Formen erinnerten an terrassenartige Pyramiden, Säulen und rätselhafte kreisförmige Muster, die in dieser Präzision unmöglich durch vulkanische oder tektonische Prozesse entstanden sein konnten. Zudem zeigte eine eingehende Analyse, dass die Formationen auf spezifische Planetenkonstellationen ausgerichtet waren – eine Tatsache, die auf eine kultische oder zeremonielle Bedeutung schließen ließ.
Diese Entdeckung löste unter Wissenschaftlern und in der breiten Öffentlichkeit gleichermaßen eine fieberhafte Diskussion aus. War es möglich, dass einst auf der Venus eine Zivilisation existiert hatte, die durch irgendein unbekanntes Ereignis ausgelöscht wurde? Gab es Leben, das sich in einer Form entwickelt hatte, die diesen extremen Bedingungen standhalten konnte? Fragen wie diese führten dazu, dass das Thema einer Venus-Mission Priorität erhielt.
Etwa ein Jahr nach der Entdeckung der Formationen erhielt eine Bodenstation der UNESA in der Nähe von Canberra, Australien, ein merkwürdiges Signal. Das Signal – rhythmisch und wiederkehrend – schien aus einer Tiefe von mehreren Kilometern unter der Oberfläche der Venus zu stammen und passte nicht zu bekannten Radiowellen oder atmosphärischen Interferenzen. Zu der Überraschung der Forscher wiederholte sich das Signal in einem komplexen Muster und wies dabei Merkmale auf, die an eine künstliche Quelle erinnerten. Nach Wochen intensiver Analyse gelang es einem internationalen Team von Kryptografen und Mathematikern, eine einfache Botschaft zu extrahieren: Es handelte sich um eine Koordinate!
Diese Koordinate wies auf einen Punkt auf der nördlichen Hemisphäre der Venus, unweit der von der Sonde entdeckten Strukturen. Forscher und Regierungsvertreter waren gleichermaßen besorgt und fasziniert. War dies ein Hilferuf? Oder vielleicht eine Art Begrüßung, ein Ruf, der erst dann aktiviert wurde, als die Menschheit nahe genug kam, um ihn zu empfangen? Die Spekulationen über den Ursprung des Signals reichten von einem Warnsignal, das verhindern sollte, dass sich irgendjemand der Venus nähert, bis hin zu einem verlockenden Hinweis auf eine mögliche Kommunikation mit einer längst verlorenen Zivilisation.
Die UNESA entschied schließlich, eine bemannte Mission zur Venus zu entsenden, um das Signal und die Formationen vor Ort zu untersuchen. Diese Entscheidung war äußerst umstritten: Die Venus gilt nach wie vor als einer der lebensfeindlichsten Orte des Sonnensystems. Doch die fortschrittlichen Schutzanzüge, die extremen Drücken und Temperaturen trotzen konnten, sowie neue Technologien zur Abschirmung von Strahlung und Hitze machten eine solche Mission erstmals möglich.
Unter der Leitung der erfahrenen Commander Aiyana Wolfe, einer Native American und Veteranin der Weltraummissionen der UN-ESA, wurde ein Team aus sechs Astronauten und Wissenschaftlern ausgewählt, die als die besten ihrer jeweiligen Fachgebiete gelten:
Name (Nationalität):
Commander Aiyana Wolfe (USA)
Position:
Missionsleiterin, Pilotin und Strategin
Aiyana ist eine erfahrene Kommandantin und die Hauptverantwortliche für die Mission. Sie ist ruhig und bedacht mit tiefer Verbindung zur Erde und einer Leidenschaft für alte Kulturen. Sie ist sich der historischen Verantwortung bewusst, die ihre Mission für die Menschheit birgt, und kämpft dafür, ihre Crew sicher durch die Herausforderungen zu navigieren.
Name (Nationalität):
Colonel Luis Ortega (Spanien)
Position:
Kampfpilot, Ingenieur und 1. Offizier
Als ehemaliger Militärpilot ist Luis pragmatisch und auf den Schutz des Teams fokussiert. Er übernimmt nicht nur technische Aufgaben, sondern auch den Schutz der Crew in kritischen Situationen. Er ist charismatisch und mitfühlend. Er spielt mit großer Leidenschaft klassische Gitarre.
Name (Nationalität):
Professor Kenji Sato (Japan)
Position:
Astrophysiker, Geologe und Wissenschaftsoffizier
Kenji ist ein analytischer Denker und fasziniert von den extremen Umweltbedingungen der Venus. Er fühlt sich manchmal isoliert und ist fasziniert von den Verbindungen zwischen alten Mythen und der Wissenschaft und hat sich als Hobby dem Zeichnen und der Kalligrafie verschrieben, die in enger Verbindung mit dem Zen-Buddhismus steht.
Name (Nationalität):
Dr. Priya Kapoor (Indien)
Position:
Exobiologe und Biochemiker
Priya ist ein Experte für biologische Strukturen, besonders im Fokus auf mögliche extraterrestrische Lebensformen und analysiert die Chemie der Venusoberfläche. Sein Charakter ist sanft, humorvoll, optimistisch und tief verbunden mit der Natur. Er ist begeisterter Strategie-Brettspieler.
Name (Nationalität):
Dr. Ingrid Nilsen (Norwegen)
Position:
Archäologin und Kulturanthropologin
Als Archäologin und Anthropologin ist Ingrid von kulturellen Eigenheiten fasziniert. Sie ist mutig, beharrlich und begeistert sich für Geschichte, Philosophie und die Mythen anderer Planeten. Sie hat ein Gespür für verborgene Geheimnisse, besitzt Kombinationsgabe und ist ein Fremdsprachengenie.
Name (Nationalität):
Dr. Soraya (Androidin)
Position:
Ärztin, Ingenieurin, 2. Offizierin und Kriseninterventionsexpertin
Soraya ist ein hochentwickelter kybernetischer Organismus mit medizinischen, technischen und sozialen Fähigkeiten. Sie ist darauf programmiert, menschliche Emotionen und sogar romantische Verhaltensweisen zu simulieren. Doch während der Mission entwickelt sie eine tiefergehende Verbindung zu ihrer Crew und beginnt, die Natur ihrer Existenz zu hinterfragen.
Auf der nördlichen Hemisphäre der Venus befindet sich der Hochlandkomplex Ishtar Terra, eine der größten und bekanntesten Hochebenen auf der Venus, die sich durch komplexe, tektonische Strukturen auszeichnen. Ishtar Terra besteht aus verworrenen, zerklüfteten Gebieten, die oft als „Tesserae“ bezeichnet werden. Tesserae sind charakteristisch für das Venus-Terrain und bestehen aus sich überkreuzenden Gräben und Kämmen, die eine einzigartige und faszinierende Landschaft bilden.
Diese Region ist besonders interessant für die Geologie der Venus, da Tesserae als eine der ältesten Geländearten auf der Venus angesehen werden und Hinweise auf die frühere tektonische Aktivität des Planeten geben könnten.
Die anvisierte Landezone der Venera Ascendant liegt auf dem großen Hochebenenkomplex, in dem die seltsamen geometrischen Strukturen am deutlichsten zu erkennen sind.
Vor der dichten Wolkendecke verborgen, liegt dieser Ort in einem Gebiet, das zuvor nicht eingehend untersucht wurde, da die extremen Temperaturen und der hohe Atmosphärendruck alle unbemannten Sonden bisher unbrauchbar gemacht haben. Doch die Koordinaten, die aus dem Signal entschlüsselt wurden, scheinen direkt auf diesen Ort zu zeigen, als ob etwas oder jemand die Ankunft der anderer Planetenbewohner erwartet hätte.
Die Tempelstadt, wie sie von einigen Wissenschaftlern auf der Erde genannt wird, ist das zentrale Ziel der Mission. Die Satellitenbilder der Strukturen weisen geometrische Muster und symbolische Verzierungen auf, die zu komplex sind, um von Naturgewalten geformt worden zu sein. Die Formen und Ausrichtungen könnten auf eine zivilisatorische Bedeutung hindeuten, vielleicht auf ein Tor oder einen Tempel, der den Zugang zu einer tieferliegenden Struktur ermöglicht.
Die Hauptziele für das Team der Venera Ascendant sind ehrgeizig: das Signal zu lokalisieren und zu analysieren, die geometrischen Formationen zu untersuchen und Hinweise auf eine mögliche Zivilisation zu finden. Ein erheblicher Teil der Ressourcen wurde darauf verwendet, fortschrittliche Schutzanzüge und technologische Systeme zu entwickeln, die die extremen Bedingungen auf der Venus aushalten können. Trotz dieser Vorbereitung ist die Mission extrem gefährlich: Die Landung und Fortbewegung auf der Venusoberfläche erfordert absolute Präzision, und die Umgebung bleibt unberechenbar. Hohe Temperaturen, toxische Wolken und der intensive Atmosphärendruck machen jeden Schritt zur Herausforderung.
Das Raumschiff Venera Ascendant glitt durch die Dunkelheit des Weltalls, eingehüllt in die Stille und den unendlichen Raum, der die Menschheit seit Jahrhunderten fasziniert und einschüchtert. An Bord der Venera Ascendant herrschte jedoch kein Schweigen – das Team ist lebhaft, die Atmosphäre gefüllt mit einer Mischung aus Anspannung und Neugier, die eine Mission ins Unbekannte mit sich bringt.
Die Venus, die bis vor kurzem noch als ein unwirtlicher, lebensfeindlicher Planet galt, ist das Ziel.
„Venus, die römische Göttin der Liebe und Schönheit,“ murmelte Dr. Ingrid Nilsen, während sie die Lichter auf dem Bildschirm beobachtete. Ihre Augen funkelten, und sie kann kaum glauben, dass sie bald auf diesem Planeten landen würde, der den Menschen so viel näher und doch immer ein Mysterium geblieben ist. „Kaum zu fassen, dass sie uns so nah ist und doch jahrtausendelang ein Rätsel war.“
„Das klingt poetisch, Ingrid,“ erwiderte Commander Aiyana Wolfe trocken. Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück, die Arme vor der Brust verschränkt, mit einem Ausdruck, der zwischen Ironie und Ehrfurcht schwankte. „Aber ich würde vorschlagen, dass wir uns eher darauf konzentrieren, wie wir wieder heil zurück zur Erde kommen, als auf antike Mythologie.“ Sie warf Ingrid einen scharfen Blick zu, aber ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. Aiyana ist eine Strategin und eine erfahrene Militärpilotin, die nichts dem Zufall überließ – und diese Mission war für sie nicht weniger als ein militärischer Einsatz, auch wenn die anderen oft eine lockerere Haltung haben.
„Ach, Commander, gönnen Sie mir doch ein bisschen Kultur,“ entgegnete Ingrid mit einem neckischen Zwinkern. „Wir werden schließlich die ersten Menschen sein, die das Innere der Venus erkunden. Da sollte etwas Poesie erlaubt sein.“
Colonel Luis Ortega, der Chefingenieur und erste Offizier, nickte und grinste, während er die Sensoranzeigen studierte. „Ich sehe das so: Wenn wir irgendetwas auf diesem Planeten finden, das uns zu Lebzeiten auf der Erde berühmt macht, dann bin ich zufrieden. Poesie oder nicht – solange die Venus nicht versucht, uns zu braten.“ „Und ich dachte, ich bin der einzige hier, der sich Sorgen über den Hitzetod macht,“ sagte Dr. Priya Kapoor, der Exobiologe und Biochemiker, mit einem ironischen Lächeln. Priya hat sich intensiv mit der extremen Chemie der Venus-Oberfläche beschäftigt, und seine Analysen und Bedenken sind geprägt von einem pragmatischen, wissenschaftlichen Blick auf die Dinge. „Die Daten sagen, dass die Venus eine Temperatur von über 400 °C an der Oberfläche hat. Glaubt jemand von euch wirklich, dass dort unten etwas auf uns wartet, das wir verstehen können?“
„Kenji wird uns sicherlich mit einer wissenschaftlichen Erklärung beglücken, wenn wir dort sind,“ warf Luis mit einem Grinsen ein, und ein leises Lachen geht durch die Runde. Professor Kenji Sato ist Astrophysiker und Geologe und gilt als einer der führenden Experten für planetare Atmosphären. Sein analytischer Verstand war quasi die nüchterne Stimme der Gruppe.
„So ganz Unrecht hast du nicht,“ antwortete Kenji trocken und ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. „Aber die neuesten Scans der Venus zeigen Anomalien in der Atmosphäre, die wir bisher nicht erklären können. Es ist gut möglich, dass wir hier auf völlig neue Phänomene stoßen. Und genau das ist der Punkt dieser Mission.“
Während das Gespräch fortgesetzt wird, stand Dr. Soraya still in einer Ecke und beobachtete ihre Crewmitglieder mit einem sanften Lächeln, ihre Augen funkelten dabei auf eine Weise, die fast menschlich wirkte. Soraya, eine hochentwickelte Androidin mit medizinischen und technischen Fähigkeiten, war hier, um die Crew zu unterstützen – doch in Wahrheit birgt sie auch eine experimentelle KI, die in der Lage ist, menschliche Emotionen zu simulieren. Manchmal fragte sie sich selbst, ob es tatsächlich nur Simulation ist, oder ob sie tatsächlich anfing, sich zu den Menschen an Bord hingezogen zu fühlen.
„Soraya, was meinst du?“ fragte Ingrid neugierig. „Wir sprechen hier über die extreme Hitze der Venus. Bereitet dir das Sorgen?“
„Meine Systeme sind auf extremen Schutz ausgelegt,“ antwortete Soraya ruhig, mit einem Hauch von Humor in ihrer Stimme. „Aber ich werde aufpassen, nicht zu schmelzen, Ingrid. Auch ich bin sehr gespannt auf das, was wir finden könnten – vielleicht sogar mehr als ihr alle.“ Ihr Kommentar bringt die Crew zum Lächeln. Die Androidin ist noch neu für das Team, und einige finden ihre Menschlichkeit fast unheimlich. Doch ihre analytischen Fähigkeiten und medizinische Kompetenz sind unumstritten.
„Vielleicht finden wir gar nichts – vielleicht aber auch alles,“ murmelte Aiyana, ihr Blick auf den leuchtenden Punkt am Horizont gerichtet, der Venus symbolisiert. „Das Signal, das wir empfangen haben, ist zu klar, zu regelmäßig. Es muss etwas dort unten geben – etwas, das wir noch nicht verstehen.“
Das dumpfe Summen der Maschinen war das einzige Geräusch in der Kabine, während das Team der Venera Ascendant seine Routinearbeiten erledigte, die sowohl die Sicherheit und den Erhalt des Raumschiffs als auch die Vorbereitung auf die bevorstehenden Aufgaben auf der Venus sicherstellten.
Luis führte tägliche Wartungsarbeiten an den Energie- und Antriebssystemen durch, um deren optimale Leistung zu gewährleisten. Dies umfasste die Überprüfung des Treibstoffverbrauchs, Kühlkreisläufe und der Funktionsweise des Antriebs.
Außerdem überprüfte Luis regelmäßig Notfallsysteme wie Lebenserhaltung, Brandbekämpfung und Hitzeschilde.
Soraya als Androidin unterstützte in ihrer Rolle als Ingenieurin und Ärztin sowohl technisch als auch medizinisch und dokumentiert die Funktionalität der Systeme mit übermenschlicher Präzision.
Kenji überwachte die Luftfilterung und CO₂-Bindungssysteme, die Luftfeuchtigkeit, Temperatur und den Sauerstoffgehalt im Raumschiff. Er stellte sicher, dass die Systeme für die Venus-Landung unter optimalen Bedingungen arbeiten. Die Wasseraufbereitungsanlage wurde regelmäßig gewartet, um sicherzustellen, dass der Crew stets genügend sauberes Wasser zur Verfügung steht.
Soraya führte regelmäßige Gesundheitschecks durch, maß die Vitalparameter und stellte sicher, dass alle Crewmitglieder in guter Verfassung sind. Die Crew absolvierte körperliche Trainingsroutinen, um Muskel- und Knochenschwund durch die Schwerelosigkeit zu minimieren. Soraya überwachte die Übungen und sorgt für persönliche Anpassungen bei Belastungen. Die Crew nutzte Gespräche in Mental-Health-Sitzungen mit Soraya und auch in Gruppen, um Stress und Isolation zu bewältigen.
Ingrid und Kenji verbrachten viele Stunden damit, Daten zur Venus-Atmosphäre und -Geologie zu analysieren und mögliche Landeplätze auszuwählen. Sie prüften und kalibrierten die Messinstrumente für atmosphärische Proben und Materialtests.
Priya bereitete chemische Analysen und Exobiologie-Ausrüstung vor, um sicherzustellen, dass alle Geräte optimal auf die Probenanalyse der Venus-Oberfläche vorbereitet sind.
Aiyana organisierte und leitete regelmäßige Trainings- und Notfallsimulationen. Die Crew übte Szenarien wie Notlandungen, Ausfall von Lebenserhaltungssystemen, plötzliche Druckabfälle und andere kritische Situationen. Simulierte Landungsabläufe wurden regelmäßig durchgespielt, damit die Crew für jede Eventualität vorbereitet war.
Die Crew stand täglich mit dem Kontrollzentrum auf der Erde in Kontakt und übermittelte Statusberichte, technische Daten und wissenschaftliche Fortschritte. Daten von Bord- und Außensensoren wurden regelmäßig zur Erde übertragen und dort ausgewertet, um die Planung und Sicherheit der Mission zu optimieren.
Aiyana und die anderen Crewmitglieder führten ein detailliertes Logbuch, in dem sie alle Ereignisse, Wartungen und wissenschaftlichen Beobachtungen dokumentieren. Die Aufzeichnungen dienten sowohl der Nachvollziehbarkeit für das Kontrollzentrum als auch als Referenz für zukünftige Missionen zur Venus.
In Vorbereitung auf die Venus-Erkundung arbeitete die Crew an kleineren, vorbereitenden Experimenten, die zu besseren Analysefähigkeiten vor Ort beitragen sollen, z.B. Analyse von Gesteinsproben im Miniatur-Umweltsimulator oder chemische Tests zur Reaktion von Proben unter Venus-ähnlichen Bedingungen.
Die Crewmitglieder nahmen sich auch Zeit für Freizeitaktivitäten wie Lesen, Gespräche und Gemeinschaftsspiele, um den Teamgeist zu stärken und mentale Erholung zu fördern. Besonders in den ersten Tagen entstanden so Gespräche, die Bindungen schufen und die Dynamik der Gruppe festigten. Auch Filmnächte und das Teilen von persönlichen Geschichten schufen Verbundenheit und reduzieren den Druck der langen Reise.
Jeder dieser Bereiche war für die Crew von zentraler Bedeutung, um die Missionsziele erfolgreich zu erreichen und sicherzustellen, dass sie bei der Ankunft auf der Venus körperlich und mental optimal vorbereitet waren.
Die Crew saß verstreut an ihren Stationen, und obwohl alle konzentriert wirkten, schlich sich doch eine gewisse Unruhe ein. Die Reise war zwar ruhig verlaufen, doch die Venus ist nahe, und mit jeder Stunde wuchsen die Erwartungen und Fragen an die Mission – und aneinander.
Kenji blickte zu Luis: „Luis, hast du schon darüber nachgedacht, wie wir mit der dicken Wolkenschicht der Venus umgehen? Ich meine, das könnte uns die Sicht auf mögliche Landeplätze blockieren.“
Luis antwortete: „Die Taktik? Hoffen und beten, dass wir eine Wolkenlücke finden.“ Er grinste verschmitzt: „Im Ernst, wir haben nur eine begrenzte Menge an Treibstoff für etwaige Kurskorrekturen. Also müssen wir uns vermutlich einfach darauf verlassen, dass die Daten des Scanners uns in die richtige Richtung lenken.“
Priya brachte sich in das Gespräch ein: „Ein bisschen Vertrauen in die Technik, Kenji! Immerhin wurden diese Systeme für extreme Bedingungen konzipiert. Schon vergessen, dass wir letztes Jahr damit eine Kollision mit einem Asteroiden um Millimeter vermieden haben?“
Kenji schüttelte lächelnd den Kopf. Er war bekannt für seine sorgfältige Planung, aber Priyas Optimismus hatte manchmal eine ansteckende Wirkung.
Kenji antwortete daraufhin: „Ja, ja. Aber Technik ist nur so gut wie die Daten, die sie bekommt. Und ehrlich gesagt, Priya – die Daten aus der Venus-Atmosphäre sind alles andere als klar. Was, wenn uns da unten ein Wolkensturm erwartet, der uns wie eine Fliege gegen die Windschutzscheibe klatschen lässt?“
Soraya brachte sich ein: „Falls ich hier einwerfen darf: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf eine solch extreme Turbulenz treffen, liegt nach meinen Berechnungen bei genau 3,7 Prozent.“ Soraya stand hinter Kenji und lächelte ihn mit einer Mischung aus Neugier und Geduld an: „Das Risiko ist gering.“
Kenji schüttelte nur lachend den Kopf, wobei er einen nachdenklichen Blick auf die Androidin warf und die Augen verdrehte: „Soraya, deine ‚Berechnungen„... Manchmal frage ich mich wirklich, ob du nicht einfach allzu optimistisch bist. Vielleicht sollte ich dich nochmal überprüfen.“
Soraya erwiderte: „Optimismus? Das würde ich mir wünschen.“ Sie grinste leicht, bevor sie ernsthaft hinzufügte: „Aber ich wurde darauf programmiert, Risiken realistisch einzuschätzen. Und wenn ich sehe, wie du dich um die Turbulenzen sorgst – vielleicht solltest du auch einmal auf meine Einschätzungen vertrauen.“
Nun gab Aiyana einen Kommentar ab: „Okay, Leute. Beruhigen wir uns.“ Sie erhob sich von ihrem Platz und trat in die Mitte des Raumes: „Es ist klar, dass wir uns alle nervös fühlen. Es ist schließlich nicht irgendein Routineflug. Aber eines sollten wir uns ins Gedächtnis rufen – wir sind die Besten der Besten. Wir haben das Training, die Technologie und die Entschlossenheit, um das zu meistern.“
Aiyanas ernste Worte brachten die Gruppe zum Schweigen. Sie hatte eine beeindruckende Fähigkeit, die Crew ruhig und fokussiert zu halten.
Ingrid sagte aufgeregt: „Ich kann‟s kaum erwarten, was uns erwartet. Aber ehrlich, ich muss sagen, mir ist etwas mulmig. Was, wenn wir da unten nichts finden? Oder noch schlimmer – etwas, das wir uns nie hätten vorstellen können?“
Aiyana antwortete ihr: „Ich weiß, was du meinst, Ingrid. Aber gerade das ist unsere Stärke. Wir sind darauf vorbereitet, auf Unbekanntes zu stoßen. Wenn es etwas gibt, was wir nicht verstehen – dann untersuchen wir es. Schritt für Schritt. Wir sind hier, weil wir neugierig sind und keine Angst vor dem Unbekannten haben.“
Ein Lächeln ging durch die Runde, und Ingrid lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, erleichtert durch die beruhigenden Worte.
Luis ergriff wieder das Wort: „Okay, dann lasst uns das mal realistischer betrachten. Wer von euch denkt, dass wir überhaupt eine Chance haben, da unten irgendwas Spannendes zu finden? Ich meine, was wäre das wahrscheinlichste Szenario?“
Kenji antwortete: „Ich persönlich hoffe auf ein altes geologisches Relikt. Eine Art antiker Krater oder vulkanische Strukturen, die vielleicht Hinweise auf vergangene Aktivität liefern.“
Priya schüttelte den Kopf: „Langweilig. Ich setze auf Hinweise von Mikroorganismen – vielleicht nicht aktiv, aber Überreste, die zeigen, dass die Venus früher einmal anders war. Vielleicht sogar Spuren von organischem Leben.“
Luis setzte fort: „Und wenn ich ehrlich bin... also, wenn ich an eine Alien-Technologie glauben könnte, dann hoffe ich, dass wir auf sowas stoßen. Etwas, das uns zeigt, dass die Venus...“
Soraya unterbrach Luis: „Dass die Venus nicht nur ein heißer Steinbrocken ist?“ Soraya sah Luis direkt an, ein geheimnisvolles Lächeln auf ihren Lippen: „Wer weiß, was wir dort finden. Vielleicht... treffen wir auf etwas, das uns mehr über uns selbst erzählt, als wir es uns vorstellen können.“
Die Crew wurde still, und jeder in der Runde schien für einen Moment über Sorayas Worte nachzudenken. Aiyana nickte langsam, während sie die anderen betrachtete. Vielleicht wusste sie bereits, dass diese Mission mehr verändern könnte, als sich alle bisher eingestanden hatten.
Aiyana sagte in ihrer beruhigenden Art: „Wie auch immer, es ist an der Zeit, sich zu entspannen, Leute. Es wird keine leichte Mission – und wir brauchen unsere ganze Kraft und unser Vertrauen in uns selbst und ineinander, um das hier zu schaffen.“
Jeder von ihnen – Aiyana, Luis, Kenji, Priya, Ingrid und sogar Soraya – hatte einen persönlichen Grund, hier zu sein. Ob es die wissenschaftliche Neugier ist, das Bedürfnis nach Ruhm oder einfach der Traum, als erste Menschen einen Fuß auf die Venus zu setzen – ihre Motivation trieb sie alle an, auch wenn die Risiken enorm waren.
Die Venera Ascendant zog in einem unendlichen Bogen durch das stille, schwarze Meer des Weltraums. Die Crew war seit Wochen unterwegs, und obwohl die Routine sich eingespielt hatte, versuchte jeder auf seine Weise, sich die Zeit zu vertreiben und die Monotonie zu durchbrechen. Der Weg zur Venus war lang, und selbst die aufregendste Mission verlangte Geduld und gegenseitiges Verständnis. Das Raumschiff summte leise, und die Crew bereitete sich in ihren Quartieren oder den Gemeinschaftsräumen auf den letzten Abschnitt der Reise vor.
Im Gemeinschaftsbereich saßen Soraya, Kenji und Priya zusammen und beschäftigten sich mit einem Brettspiel, das Priya auf die Reise mitgebracht hatte. Er hatte es „Kosmisches Risiko“ genannt – eine Art Strategie- und Eroberungsspiel mit Planeten und Sternensystemen als Spielfeldern. Ingrid war anfangs skeptisch gewesen, doch nach einer Weile zog sie ebenfalls einen Stuhl heran.
„Dieses Spiel ist wirklich verdammt knifflig,“ sagte Ingrid und runzelte die Stirn, während sie eine ihrer Spielfiguren bewegte. „Priya, das hast du mit Absicht so schwer gemacht, oder?“
Priya lächelte unschuldig: „Niemals! Ich dachte nur, dass es uns helfen könnte, unsere strategischen Fähigkeiten zu trainieren.“
Kenji lachte: „Strategisch oder nicht, es erinnert mich irgendwie an Schach… aber mit mehr Explosionen.“
„Explosionen sind immer gut,“ erwiderte Luis, der gerade hereinkam und sich auf der Couch neben ihnen niederließ. „Was wäre eine Reise durchs All ohne ein bisschen Action?“
„Action? Ihr seid bloß nicht bereit, dass euch die Wissenschaft in den Schatten stellt,“ neckte Priya und stupste Kenji mit dem Finger an. „Aber das lässt sich ja ändern.“
Luis lehnte sich entspannt zurück und nahm die Gitarre, die an der Wand hing. Das war eine seiner treuesten Begleiterinnen, die er überallhin mitnahm. „Ihr könnt alle strategisch klug planen,“ sagte er, „aber manchmal muss man auch mal die Seele baumeln lassen.“ Er zupfte ein paar Saiten, ein sanfter Akkord hallte durch den Raum.
Soraya lehnte sich zurück und lauschte, ihre Augen entspannten sich, als die ersten Töne erklangen: „Luis, spiel das Lied, das du neulich geübt hast. Ich wollte es schon die ganze Woche hören.“
Luis nickte und begann eine weiche, melancholische Melodie, die sich langsam im Raum ausbreitete: „Es ist eigentlich ein altes Lied meiner Großmutter. Ich dachte, es wäre nett, ein Stück Heimat mitzunehmen.“
Kenji nickte anerkennend:„Das hat einen wirklich beruhigenden Klang. Du solltest mal bei unserer nächsten Mission ein kleines Konzert geben.“
„Oh, ich wusste gar nicht, dass du so etwas magst, Kenji,“ sagte Priya überrascht. „Hast du irgendwelche versteckten Talente?“
Kenji grinste: „Na ja, ich bin vielleicht kein Musiker, aber ich habe ein kleines Hobby. Ich zeichne.“
Ingrid hob eine Augenbraue: „Du zeichnest? Irgendwelche speziellen Motive?“
Kenji lachte verlegen: „Ach, eigentlich zeichne ich nur ab und zu Cartoons. Kleine lustige Skizzen. Es hilft mir zu entspannen, besonders auf langen Missionen.“
„Das ist toll!“ rief Soraya. „Wieso hast du uns das nicht früher gezeigt? Du könntest einen Comic über unsere Reise zeichnen!“
Kenji zuckte die Schultern und lächelte: „Vielleicht eines Tages. Aber wenn ich jemals wirklich Lust habe, euch als Cartoons darzustellen, werde ich es euch wissen lassen.“
Aiyana, die als Teamleiterin oft auf der Brücke oder bei Besprechungen zu finden war, kam dazu und ließ sich auf einen der freien Stühle fallen. „Ich höre Gelächter und sehe entspannte Gesichter. Genau das, was ich hier sehen will.“
Soraya schmunzelte: „Wir üben nur ein bisschen ‚Kosmisches Risiko„ – Priya hat uns gerade alle in eine Ecke gedrängt.“
„Und das Brettspiel enthält alle möglichen kosmischen Strategien?“ fragte Aiyana interessiert.
Priya grinste: „Genau! Taktik und Strategie – das bringt den Kopf auf andere Gedanken.“
Aiyana nickte, legte die Hände auf den Tisch und schaute in die Runde: „Es ist wichtig, dass wir das alles gemeinsam schaffen, Leute. Diese Mission könnte die Menschheit voranbringen. Aber… wenn wir nicht gut aufeinander achtgeben, dann sind wir auch schnell verloren.“
„Wir passen aufeinander auf, Aiyana,“ sagte Luis beruhigend. „Und am Ende, wenn wir auf der Venus sind, geben wir dir die größte Story deines Lebens.“
Ingrid nickte: „Wissen ist ja schön und gut, aber auch in unserem Team gibt es so viel, das uns stärker macht als jede Mission, die wir jemals allein bestreiten könnten.“
Aiyana lächelte dankbar: „Das ist gut zu hören. Und falls jemand hier ein Talent für… sagen wir, kniffelige Mechanik-Rätsel oder alienfreundliche Reden entwickelt, lasst es mich wissen.“
„Na gut,“ sagte Kenji und schmunzelte, „dann fokussiere ich mich heute Nacht auf meine psychischen Verhandlungstechniken, falls uns fremde Wesen begegnen.“
Nach dem Spiel und einigen Geschichten lehnte sich die Gruppe entspannt zurück. Luis zupfte weiter an der Gitarre, während Ingrid sich mit Priya und Kenji über ihre wissenschaftlichen Erwartungen an die Mission unterhielt.
„Wir werden auf die Venus aufbrechen und etwas finden, das niemand sonst jemals gesehen hat,“ sagte Priya mit einem leisen Funkeln in den Augen. „Vielleicht entdecken wir sogar einen Hinweis auf fremdes Leben.“
Ingrid nickte und sah sie an: „Ich hoffe nur, dass wir nicht nur technologischen Fortschritt, sondern auch etwas über die Venus lernen, das uns zeigt, was unser Platz im Universum ist.“
„Und vielleicht,“ sagte Soraya lächelnd, „werden wir Dinge finden, die weit über unsere kühnsten Träume hinausgehen.“
Die Gruppe fiel in eine angenehme Stille, während sie den Moment der Ruhe genossen. Sie wussten, dass sie bald einer völlig neuen Welt begegnen würden – einer Welt, die nicht nur Wissen, sondern auch eine Reise in das Unbekannte versprach. Das leise Summen der Maschinen und die Töne von Luis' Gitarre erfüllten den Raum. Die Crew saß verstreut im Gemeinschaftsraum und genoss den Moment der Ruhe. Nach all den Jahren der Vorbereitung, dem Training und den strapaziösen Monaten auf engstem Raum schien die Distanz zur Erde nicht mehr so überwältigend. Jeder von ihnen war mittlerweile über die anfängliche Anspannung hinaus und spürte ein Gefühl des Vertrauens – sowohl in die Mission als auch in die anderen.
Aiyana beobachtete ihre Crew mit einem stillen, wohlwollenden Lächeln. Sie wusste, dass jeder von ihnen seine eigenen Hoffnungen und Ängste in dieses Abenteuer mitbrachte. Nach einer Weile räusperte sie sich und sprach in einem ruhigen Ton: „Wenn ich mir vorstelle, was auf uns wartet…“ Aiyana hielt kurz inne. „Dann muss ich ehrlich sagen, dass es mir manchmal Angst macht. Aber irgendwie gibt mir euer Zusammenhalt hier auch Mut. Wenn wir so weit gekommen sind, dann können wir es auch bis zum Ende schaffen.“
Kenji sah auf: „Ich denke, Angst ist das, was uns in Bewegung hält. Es bedeutet, dass uns das hier etwas bedeutet, oder?“
„Da ist was dran,“ stimmte Priya zu. „Die Venus ist nicht nur ein Planet, sondern ein Sprung ins Unbekannte. Wer weiß schon, wie viel wir riskieren – aber ich sehe es genauso wie du, Kenji. Es macht uns menschlich. Die Möglichkeit, etwas völlig Neues zu entdecken, ist … einfach zu verlockend.““
Soraya, die ausdruckslos, aber aufmerksam zuhörte, neigte den Kopf leicht zur Seite. „Angst und Faszination – interessante Konzepte. Mir scheint, ihr nehmt sie als Antrieb für die Mission.“
Luis lachte und spielte ein paar sanfte Akkorde. „Vielleicht sind wir ja alle ein bisschen Philosophen. Wissenschaft, Abenteuer und ein bisschen Wahnsinn – das gehört alles zusammen, oder?“
Nach einer Weile stand Ingrid auf und ging zum Holo-Projektor. Sie projizierte ein Bild ihrer Heimat an die Wand: die raue, wunderschöne Küstenlandschaft Norwegens, überzogen von Nebel und umgeben von tiefen Fjorden.
„Das ist mein Rückzugsort, wenn ich nicht auf Mission bin,“ sagte sie und lächelte sanft. „Dort in den Bergen, ohne all das… Technikgedöns. Einfach die Natur.“
Priya betrachtete das Bild fasziniert: „Das sieht traumhaft aus, Ingrid. Norwegen, richtig?“
„Ja, ein kleiner Ort am Hardangerfjord. Für andere vielleicht etwas einsam, aber für mich ist es das Zuhause.“
„Und du, Priya?“ fragte Aiyana. „Gibt es einen besonderen Ort für dich?“
Priya lächelte leicht. „Wenn ich nicht gerade in irgendeinem Labor stecke, dann treibt es mich zu den Bergen in den Himalaya. Es klingt vielleicht etwas klischeehaft, aber da kann ich die Gedanken schweifen lassen. Vor allem in Kaschmir, am Dal-See. Die Stille dort hilft mir, meine Projekte zu durchdenken.“
Luis spielte sanft weiter, die Klänge seiner Gitarre füllten den Raum: „Die meiste Zeit bin ich bei meiner Familie in Galicien, an der Küste. Die Stille der Wellen, der salzige Geruch der Luft – das ist es, was mich zurück auf die Erde zieht.“