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Booker-Preisträger George Saunders erzählt eine aufrüttelnde Geschichte von der Zerstörungswut eines Populisten. »Der Schriftsteller für unsere Zeit.« The New York Times
Willkommen in Innen-Horner, einem Land, das so klein ist, dass darin nur eine einzelne Person Platz hat. Der Rest der Bevölkerung muss in der Kurzzeitaufenthaltszone des umliegenden Landes Außen-Horner warten, bis getauscht wird – so haben es die sonderbaren, nicht ganz menschlichen Bürgerinnen und Bürger des Landes vereinbart. Doch als Innen-Horner eines Tages plötzlich schrumpft und drei Viertel seines aktuellen Bewohners über die Grenze in das Gebiet von Außen-Horner ragen, sehen die Außen-Horneriten eine Invasion im Gange und geraten in den Bann des machthungrigen und autoritären Phil. Es ist der Beginn seiner kurzen, dafür umso schrecklicheren Regentschaft...
George Saunders erzählt mit unvergleichlichem Witz eine zutiefst seltsame und doch seltsam vertraute Geschichte über Macht und Ohnmacht und die ewig verführerische Kraft der Demagogie – ein „Animal Farm“ für unsere Zeit.
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Seitenzahl: 115
Willkommen in Innen-Horner, einem Land, das so klein ist, dass darin nur eine einzige Person Platz hat. Der Rest der Bevölkerung muss in der Kurzzeitaufenthaltszone des umliegenden Landes Außen-Horner warten, bis getauscht wird – so haben es die sonderbaren, nicht ganz menschlichen Bürgerinnen und Bürger des Landes vereinbart. Doch als Innen-Horner eines Tages plötzlich schrumpft und drei Viertel seines aktuellen Bewohners über die Grenze in das Gebiet von Außen-Horner ragen, sehen die Außen-Horneriten eine Invasion im Gange und geraten in den Bann des machthungrigen und autoritären Phil. Es ist der Beginn seiner kurzen, dafür umso schrecklicheren Regentschaft ...
George Saunders erzählt mit unvergleichlichem Witz eine zutiefst seltsame und doch seltsam vertraute Geschichte über Macht und Ohnmacht und die ewig verführerische Kraft der Demagogie – ein »Animal Farm« für unsere Zeit.
GEORGE SAUNDERS wurde 1958 in Amarillo, Texas geboren, lebt heute in Oneonta, New York, und ist Dozent an der Syracuse University. Er hat mehrere Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht, erhielt u. a. den PEN/Malamud Award und den Folio Prize. Das Echo auf seinen ersten Roman »Lincoln im Bardo« war überwältigend: Booker Prize 2017, Shortlist für den Golden Man Booker Prize, Premio Gregor von Rezzori 2018, New York Times-Nr.1-Bestseller, SWR-Bestenliste Platz 1 und SPIEGEL-Bestseller. Zuletzt erschienen »Fuchs 8« und »Bei Regen in einem Teich schwimmen«, beides ebenfalls SPIEGEL-Bestseller, und der Erzählband »Tag der Befreiung«.
FRANK HEIBERT, geb. 1960, ist der Übersetzer von u. a. Don DeLillo, Richard Ford, William Faulkner und Lorrie Moore und wurde u. a. ausgezeichnet mit dem Helmut-M.-Braem-Preis und, zusammen mit Hinrich Schmidt-Henkel, dem Straelener Übersetzerpreis.
George Saunders
Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert
Mit Illustrationen von Benjamin Gibson und einem Nachwort des Autors
Luchterhand
Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel »The Brief and Frightening Reign of Phil« bei Riverhead Books, New York.
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Copyright © der Originalausgabe 2005 George Saunders
Illustrationen von Benjamin Gibson
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2024 Luchterhand Literaturverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlaggestaltung: buxdesign | München
nach einem Entwurf und unter Verwendung einer Illustration von Curtis Brown/Bloomsbury
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-28105-2V001
www.luchterhand-literaturverlag.de
facebook.com/luchterhandverlag
Für Joe und Sheri Lindbloom,
glänzende Lehrer, wunderschöne Freunde.
Kleine Länder sind ja an sich nichts Neues, aber das Land namens Innen-Horner war so klein, dass nur ein Innen-Hornerit auf einmal hineinpasste. Die anderen sechs Inner-Horneriten mussten warten, bis sie dran waren, in ihrem eigenen Land zu leben, und standen derweil sehr schüchtern in dem sie umgebenden Land namens Außen-Horner herum.
Immer wenn die Außen-Horneriten auf die Innen-Horneriten schauten, die sich wie die armen Sünder in der Kurzzeitaufenthaltszone drängten, wurde ihnen ein bisschen übel, und sie fühlten sich sehr patriotisch. Innen-Horneriten waren peinlich und jammerten und klammerten, anders als sie, die Außen-Horneriten, die schon seit vielen Jahren eine unglaubliche Großzügigkeit an den Tag legten, indem sie den Innen-Horneriten erlaubten, in die Kurzzeitaufenthaltszone reinzuschwappen. Nicht dass die Innen-Horneriten das zu schätzen gewusst hätten. Nein, es kam gar nicht mehr vor, dass sie dankbar weinten, sie standen nur da und stierten grollend auf die Außen-Horneriten, die so viel Platz hatten, dass sie nicht sehr nah beieinanderstehen mussten, vielmehr konnte man sie oft beim Kaffee im Café Zum Außen-Horner sehen, wie sie die Beine unter den Tischen ausstreckten, so dass die Innen-Horneriten sich fragten: Mann, könnten diese Säcke uns nicht ein paar Hundert Quadratmeter von ihrem grenzenlos großen Land abgeben?
Die Außen-Horneriten wiederum fanden, na gut, klar, sie hatten ein ziemlich großes Land, aber unendlich groß nun auch wieder nicht, mit anderen Worten, es war schon vorstellbar, dass ihnen eines Tages der Platz ausgehen würde. Außerdem, was, wenn sie jetzt noch mehr von ihrem geliebten Land an Innen-Horner abgaben, und dann kamen irgendwelche anderen kleinen Popelländer an und verlangten auch ein Stück von Außen-Horner? Was würde dann aus dem Lebensstil von Außen-Horner, der so komfortabel war und ihnen so viel Selbstwertgefühl vermittelte und so viel Platz brauchte? Also, wenn diese Innen-Horneriten die Außen-Horneriten egoistisch fanden, konnten sie mal gleich die Biege machen, ziemlich dreist, jemanden egoistisch zu nennen, während man auf dessen Land abhing, und das obendrein gratis.
Und so lief es Jahr für Jahr, viele finstere Blicke und viele gemurmelte Grobheiten gingen über die Grenze, auch mal eine wütend gezischte Beleidigung.
*
Eines Tages wurde Innen-Horner kleiner. Es geschah ohne Vorwarnung, laut scharrte Stein auf Stein, und plötzlich stand Elmer, der aktuelle Bewohner von Innen-Horner, zu drei Vierteln gar nicht mehr in Innen-Horner. Genauer gesagt, alles von Elmer außer dem achteckigen, schaufelartigen Behältnis, in das er Erde schippte, wenn er nervös war, befand sich auf einmal in Außen-Horner.
Just in diesem Augenblick kam Leon, der Grenzwächter von Außen-Horner, auf seiner Runde vorbei, bemerkte die Anwesenheit der drei Viertel Elmer in Außen-Horner und betätigte den Alarmsummer, der besagte: »Invasion im Gange«.
Die Miliz von Außen-Horner (Freeda, Melvin und Larry) kam angerannt und starrte streng über die grüne Kordel, die die Grenze der Kurzzeitaufenthaltszone markierte.
»Was versucht ihr hier abzuziehen?«, fragte Larry. »Was machen Teile von diesem Typen in unserem Land?«
»Unser Land ist geschrumpft«, sagte Elmer und kratzte nervös mit seinem achteckigen, schaufelartigen Behältnis in der Erde.
»Also komm, ja«, sagte Freeda. »Das sollen wir glauben? Unser Land schrumpft nie.«
»EINESTAGESWURDEINNEN-HORNERKLEINER.«
»Anständige Länder schrumpfen nicht«, sagte Melvin. »Sie bleiben entweder gleich oder werden größer.«
»Guckt doch mal«, sagte Elmer.
Und die Miliz von Außen-Horner (Freeda, Melvin und Larry) guckte in das innerste Herz von Innen-Horner, indem sie sich über die rote Kordel beugte, die die Grenze zu Innen-Horner markierte. Innen-Horner war tatsächlich geschrumpft.
»Komisch«, sagte Melvin.
»Krass«, sagte Larry.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Freeda.
»Ich sage, wir ächten die Invasoren«, sagte Larry.
»Das klingt ziemlich gut«, sagte Melvin. »Und wie?«
»Na, wir, äh, wir ächten sie einfach, ja«, sagte Larry. »Pass auf. Ungefähr so.«
Und Larry ächtete Elmer. Mit anderen Worten, er schubste den Teil von Elmer, der in Außen-Horner war, zurück nach Innen-Horner. Aber da Innen-Horner jetzt zu klein war, um den ganzen Elmer aufzunehmen, ragte, als Elmers Teil von Außen- nach Innen-Horner geächtet wurde, ein anderer Teil von Elmer aus Innen-Horner heraus, unabsichtlich kam es also zu einer Art Wiederinvasion von Außen-Horner.
»Streitlustiges, stures Völkchen«, sagte Melvin. »Das muss man ihnen lassen.«
»Hinterfotzig«, sagte Larry. »Das sind sie.«
»Ich sag euch, was ihr tun solltet«, sagte jemand mit großer Autorität vom Café herüber. »Besteuert sie.«
Das war Phil, ein Außen-Hornerit in den mittleren Jahren, der allgemein als etwas verbitterter Versager betrachtet wurde. Vor vielen Jahren hatte sich Phil, über die Grenze hinweg, in eine weitgehend vertikale, nach links geneigte Innen-Horneritin namens Carol verliebt. Ihre glänzenden schwarzen Fasern, ihre transparenten, schillernden Membranen, die zarte Kurve ihres entblößten Rückgrats, ihre Angewohnheit, sich züchtig mit einem pelzigen, handschuhartigen Anhang an einem ihrer Auflager zu kratzen, all das faszinierte ihn, und er verbrachte viele Stunden damit, ganz beiläufig Innen-Horner zu umkreisen, in der Hoffnung, sie würde ihn sehen, und er pumpte seine Zentralblase immer wieder abwechselnd auf und ab, um männlicher und attraktiver auszusehen. Aber nein. Carol war heftig in Cal verliebt, einen Innen-Horneriten, der aussah wie eine riesige Gürtelschnalle mit einem blauen Punkt dran, wenn eine riesige Gürtelschnalle mit einem blauen Punkt dran an eine Dose Thunfisch getackert worden wäre.
Ihre Hochzeit war der schlimmste Tag in Phils Leben.
Mit gebrochenem Herzen stand er auf der anderen Seite der Grenze und pieselte Maschinenöl aus seinen unteren Schichten, während die Innen-Horneriten ihr Hochzeitsritual feierten, das daraus bestand, dass sie noch enger beisammenstanden als ohnehin schon und gefühlvolle Lieder über die beneidenswerte Kompaktheit ihres Landes sangen.
Über die Jahre wurde Phils Verbitterung immer schlimmer, während er Tag für Tag beobachtete, wie Carol Cals Gürtelschnalle polierte und verspielt Cals Thunfischdose auf und zu machte. Als ihr Sohn, Klein-Andy, auf die Welt kam, war Phil endgültig durch und durch verbittert. Hätte Carol nur klüger entschieden und besseren Geschmack bewiesen, dann wäre Klein-Andy jetzt sein Sohn, diesen Gedanken wurde er nicht mehr los. Obwohl, wenn Klein-Andy sein Sohn wäre, sähe er auch garantiert besser aus und wäre intelligenter und hätte ganz sicher keinen bescheuerten Vornamen wie Klein-Andy, der so nach Innen-Horner klang.
»Besteuert sie«, sagte Phil noch einmal. »Berechnet ihnen jeden Tag, den sie Platz in unserem geliebten Land wegnehmen.«
»Wow, super Idee«, sagte Larry. »Und wie viel?«
»Wie viel haben die?«, fragte Phil.
»Wie viel habt ihr?«, fragte Larry die Innen-Horneriten.
Elmer öffnete mit seinem achteckigen, schaufelartigen Behältnis die Bargeldkiste, die den ganzen Nordwesten von Innen-Horner einnahm.
»Vier Smolokas«, sagte er.
»Dann lasst sie vier zahlen«, sagte Phil.
»Aber dann haben wir null«, sagte Cal.
»Lasst sie vier zahlen«, sagte Phil. »Wenn sie vier zahlen, dürfen sie den restlichen Tag in der Kurzzeitaufenthaltszone bleiben. So geht das. Das ist angemessen.«
»Ziemlich schlauer Bursche«, sagte Larry.
»Wer hätt’s gedacht?«, sagte Melvin.
Phil hingegen hatte, abgesehen davon, dass ihn die Liebe seines Lebens verschmäht hatte, noch ein weiteres Problem: Der Bolzen, der sein Gehirn auf seiner riesigen Gleitablage in Position hielt, fiel manchmal raus, dann rutschte sein Gehirn schnell an der Ablage herunter und klatschte zu Boden. So wie jetzt. Sein Gehirn rutschte runter, fiel von der Ablage und rollte in einen Graben.
»Und ich sag euch noch was, worüber ich in letzter Zeit nachgedacht habe!«, bellte er mit plötzlicher Stentorstimme. »Über unser wunderschönes Land nämlich! Wer hat es uns gegeben? Ich habe gedacht, dass Gott der Allmächtige uns dieses wunderschöne, ausgedehnte Land gegeben hat, als Belohnung dafür, wie großartig wir sind. Wir sind groß, wir sind energisch, wir sind großzügig, was sich auch in unseren ganzen Mythen zeigt, die überaus bevölkert sind von lauter großen hochenergischen Leuten, die alles verschenken, was sie haben! Wenn wir eine Nationaltugend haben, dann ist es die Großzügigkeit, und wenn wir eine Nationalschwäche haben, dann ein Übermaß an Großzügigkeit! Ist es etwa unsere Schuld, dass diese kleinen Wichser nur so ein kleines Schrottland haben? Ich denke, nein. Gott der Allmächtige hat ihnen dieses kleine Schrottland nicht ohne Grund gegeben, aber diese Gründe liegen bei Ihm. Es steht mir nicht zu, Gott den Allmächtigen ins Kreuzverhör zu nehmen und Ihn zu fragen, warum Er denen so ein kleines Schrottland gegeben hat, aber es steht mir zu, mich an dem großen Land voller Schätze, das Gott der Allmächtige uns gegeben hat, zu erfreuen und es zu schützen!«
Plötzlich wirkte Phil auf die anderen Außen-Horneriten viel weniger wie ein Versager. Welcher Versager wäre so energisch aufgetreten und hätte so viele verwirrende Phrasen mit solcher Gewissheit benutzt? Welcher Versager konnte so treffsicher aussprechen, wie wunderbar und großzügig und ungelobt sie waren?
»Mannomann«, sagte Freeda.
»Stellt sich einfach da hin und sagt es«, sagte Melvin.
»Zum Glück tut das endlich mal wer«, sagte Larry.
»Und was euch angeht, ihr Innen-Horneriten«, bellte Phil. »Nehmt gefälligst zur Kenntnis: Ihr seid hiermit dabei, die Grenzen unserer legendären Großzügigkeit auszutesten, einfach weil ihr so seid, wie ihr seid, nämlich das absolute Gegenteil von uns. Freunde, seht euch diese Loser an! Wenn die so gut sind wie wir, warum sehen sie dann so viel schlechter aus? Guckt euch an, wie die aussehen! Sehen die vielleicht kühn und edel und groß aus wie wir, oder sehen sie traurig und schwach und mickrig aus?«
Tatsächlich waren die Innen-Horneriten, nachdem sie jahrelang in der Kurzzeitaufenthaltszone scheu ganz dicht beieinandergestanden und als Zeitvertreib komplizierte mathematische Beweise vor sich hin gemurmelt hatten, schwächlich und klein geworden, während die Außen-Horneriten, die ein ganzes großes Land zum Herumlaufen hatten, stämmig und markig aussahen und absolut nichts von mathematischen Beweisen verstanden.
»Ganz schön scheißmickrig«, sagte Melvin.
»War mir bisher noch gar nicht aufgefallen«, sagte Leon, der Grenzwächter.
»Treibt die Steuern ein!«, rief Phil, und Freeda griff über die Grenze und schnappte sich die Bargeldkiste von Innen-Horner.
Larry und Melvin holten eiligst Phils Gehirn aus dem Graben und brachten es wieder auf der großen Gleitablage an.
»Vielen Dank, Freunde«, sagte Phil mit plötzlich weniger schallender Stimme. »Ihr seid wunderbare Beispiele für unsere berühmte Außen-Hornersche Großzügigkeit.«
Larry warf Melvin einen verstohlenen stolzen Blick zu, und Melvin warf Larry einen verstohlenen stolzen Blick zu, und Freeda, die gerade den Inhalt der Bargeldkiste durchzählte, ob da auch wirklich vier Smolokas drin waren, war ein bisschen traurig, dass Phil sie nicht auch ein wunderbares Beispiel der berühmten Außen-Hornerschen Großzügigkeit genannt hatte, und beschloss, beim nächsten Mal, wenn Phils Gehirn von seiner Ablage rutschte, würde sie diejenige sein, die es wieder anbrachte.
*
Am nächsten Morgen tauchten Phil und die Miliz von Außen-Horner (Freeda, Melvin und Larry) vor Sonnenaufgang an der Grenze auf und betrachteten die Innen-Horneriten, die im Stehen schliefen.
»Schnarch, schnarch, schnarch«, sagte Phil. »Ziemlich faul sind die, oder?«
»Wir dagegen«, sagte Larry. »Wir sind vor Sonnenaufgang auf und arbeiten fleißig.«
»Stimmt, Larry«, sagte Phil. »Gut aufgepasst.«
»Und machen fleißig unsere Arbeit, Steuern eintreiben«, sagte Melvin.
»Super, Melvin«, sagte Phil. »Wir sind wirklich fleißige Leute.«
»Die fleißig Steuern eintreiben, um die Sicherheit unserer Nation zu bewahren«, sagte Freeda.
»Wisst ihr was?«, sagte Phil. »Nachdem ich jetzt einige Zeit mit euch verbracht habe, bin ich geradezu versucht, in der Rubrik Größte Nationale Tugend ›Großzügigkeit‹ durch ›Bemerkenswerte Intelligenz‹ zu ersetzen.«
Larry, Melvin und Freeda strahlten.
»Also, was meint ihr, sollen wir ein paar Steuern eintreiben?«, sagte Phil und stupste Leon an, der Wanda, der Innen-Horneritin gleich in seiner Nähe, hart seinen Grenzwächterstock in ihren thermalen Belüftungsapparat stieß.