Zehnter Dezember - George Saunders - E-Book

Zehnter Dezember E-Book

George Saunders

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Beschreibung

George Saunders, der unumstrittene Meister der zeitgenössischen Shortstory, hat mit seinen neuen Erzählungen nicht nur die literarische Welt im Sturm genommen. Sein Band »Zehnter Dezember« war das Buchereignis des Frühjahrs 2013 und sprang sofort auf die oberen Ränge der New-York-Times-Bestsellerliste. In Frank Heiberts kongenialer Übersetzung liegen diese brillanten, einzigartigen, witzigen, zärtlichen und übermütigen Erzählungen jetzt auch auf Deutsch vor.

Niemand versteht es, so virtuos und ungewöhnlich über ganz gewöhnliche, unvollkommene Menschen zu schreiben, die sich mit einer nicht ganz gewöhnlichen, unvollkommenen Welt herumschlagen, wie George Saunders. Da ist zum Beispiel die fünfzehnjährige Alison. Als sie, den Kopf voller grandioser Weltumarmungsgefühle, von einem Fremden entführt zu werden droht, steht der Nachbarjunge, der alles mit ansieht, vor einer schweren Entscheidung: Soll er ignorieren, dass das schönste aller Mädchen vermutlich Opfer eines Verbrechens wird, oder soll er sich über alle moralischen Gebote, nach denen ihn seine Eltern großgezogen haben, hinwegsetzen und eingreifen? Oder da ist der Mann, den medizinische Versuche über die Grenzen seines Selbst hinausführen, und zwar sowohl in puncto Lust als auch in puncto Mordlust. Und da ist in der Titelgeschichte der dicke, einsame Junge, der sich auf unsicheres Eis begibt und dabei die Selbstmordabsichten eines alten kranken Mannes durchkreuzt…
George Saunders seziert in seinen oft nur wenige Seiten langen Storys mit beißendem Humor und oft nur wenigen Strichendie ganze Fehlbarkeit und Schwäche der menschlichen Natur wie unserer Gesellschaft und Zeit. Diese Erzählungen vergisst man lange nicht.

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Seitenzahl: 291

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George Saunders

ZEHNTER DEZEMBER

Stories

Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert

Luchterhand

Inhalt

SPRUNG ZUM SIEG

GESTELL

WELPE

FLUCHT AUS DEM SPINNENKOPF

APPELL

AL ROOSTEN

DIE SEMPLICA-GIRL-TAGEBÜCHER

ZUHAUSE

MEIN RITTERFIASKO

ZEHNTER DEZEMBER

DANKSAGUNGEN

SPRUNG ZUM SIEG

Alsnur noch drei Tage fehlten, bis sie fünfzehn wurde, blieb Alison Pope oben an der Treppe stehen.

Angenommen, es war eine Marmortreppe. Angenommen, sie schritt hinunter, und alle drehten sich nach ihr um. Wo war {Herzbube}? Kam jetzt näher, verbeugte sich leicht und rief aus, Wie kann so viel Anmut in so einer halben Portion verpackt sein. Ups. Hatte er gerade halbe Portion gesagt? Und einfach so dagestanden? Breites Prinzengesicht ohne jeden Ausdruck? Armes Würstchen! Sorry, vergiss es, durchgefallen, der war ganz sicher nicht {Herzbube}.

Und der Typ hinter Mr Halbe Portion, beim Home Entertainment Center? Dicker, bauernsolider Nacken, aber sanfte volle Lippen, der ihr, eine Hand unten auf dem Rücken, zuflüsterte, Tut mir furchtbar leid, dass du gerade den Spruch mit der halben Portion ertragen musstest. Komm, wir stellen uns auf den Mond. Äh, in den Mond. Ins Mondlicht.

Hatte er gerade gesagt, Komm, wir stellen uns auf den Mond? Tja, da sollte sie wohl besser so {Augenbrauen hoch} machen. Und falls kein trockener Konter kam, sie dann so, Äh, für den Mond hab ich nicht ganz das Richtige an, der ist doch, wenn ich mich nicht irre, superkalt?

Na los, Jungs, sie konnte doch nicht ewig im Geist diese Marmortreppe runtertrapsen! Die herzige alte Weißlocke mit ihrem Diadem wurde so total, Warum lassen diese angeblichen Prinzen das Goldschätzchen hier bis zum Exstress auf der Stelle trippeln? Plus, sie hatte heute Abend einen Auftritt und musste noch ihre Leggings aus dem Trockner holen.

Götter! Du stehst ja immer noch oben an der Treppe.

Mach jetzt mal die Sache, wo du nach oben guckst, die Hand am Geländer, und die Stufen eine nach der anderen runterhüpfst, was in letzter Zeit immer schwieriger wird, weil da wohl bei jemandem die Füße ganz offensichtlich jeden Tag wachsen.

Pas de chat, pas de chat.

Changement, changement.

Hüpf über das dünne Metalldings zwischen Flurfliesen und Wohnzimmerteppich.

Knicks dir im Dielenspiegel selber zu.

Na los, Mom, komm endlich. Wir wollen nicht schon wieder von Ms Callow in den Kulissen gegeiselt werden.

Obwohl, eigentlich liebte sie Ms C. So streng! Und genauso die anderen Mädchen in dem Kurs. Und die aus der Schule. Liebte sie total. Die waren alle so nett. Plus die Jungs an ihrer Schule. Plus die Lehrer an ihrer Schule. Die gaben alle ihr Bestes. Eigentlich liebte sie die ganze Stadt. Diesen großartigen Obst- und Gemüsehändler, der seinen Salat besprühte! Pfarrerin Carol mit ihrem großen gemütlichen Hintern! Den pummeligen Briefträger, der mit seinen wattierten Umschlägen wedelte! Früher war das mal eine Textilstadt gewesen. Verrückt, oder? Was bedeutete das überhaupt?

Und ihr Haus liebte sie. Auf der anderen Seite vom Bach stand die russische Kirche. So folkloristisch! Dieser Zwiebelturm, der in ihrem Fenster aufragte, seit sie Pu-der-Bär-Strampler getragen hatte. Gladsong Drive liebte sie auch. Jedes Haus am Gladsong Drive war ein Corona-del-Mar-Modell. Unglaublich! Wenn du mit wem befreundet warst, der am Gladsong wohnte, wusstest du genau, wo bei ihm oder ihr zu Hause alles war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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