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Man muss das Leben gut studieren und jeden Tag von Neuem ausprobieren. Über sechzig Schmunzel-Geschichten, liebenswert und kurzweilig zum Amüsieren und nachdenken, wie sie das Leben schreibt. Erlebt, aufgeschnappt und aufgeschrieben, denn man kann sie nicht erfinden. Lebensweisheiten erlauscht, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Interessant und spannend zu lesen für Jung und Alt. Ein Reisebegleiter, den man nicht in einem Stück verdauen kann, man muss ihn in kleinen Häppchen genießen, dann können die Storys auch sehr lehrreich sein.
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Seitenzahl: 350
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Wieder Wasser trinken, statt Champagner! Gestern war noch die nachdenkliche, betuliche, heile Welt. Wenn die Tagesarbeit vollbracht war, widmete man sich den kleinen Freuden des einfachen Beisammenseins im Tages-Ausklang. Die Begegnung von Jung und Alt war eine Selbstverständlichkeit. Man lernte eniger aus Büchern, sondern hörte den Älteren mit Begeisterung zu, wenn sie aus ihrem Leben berichteten. Die Geschichten, die sie erzählten, waren aufregend und spannend zugleich. Die Erzählkultur und die Sangeskunst ermunterten die Jungen mitzutun und so verbreiteten sich viele Lieder und Geschichten allein durch die Oral-Historie, - von Mund zum Ohr und wieder zum Mund über Jahrhunderte auch ohne den Buchdruck, ohne Zeitungen, ohne Radio, Fernsehen und die Handypest. Der moderne Mensch unterliegt, ohne es zu bemerken einer Informationsflut, die nach und nach seine Aufnahmefähigkeit für das wirkliche Leben erlahmen lässt. Die Vergnügungssucht kennt keine Grenzen, eine neue Variante scheint die Demo-Zerstörungswut zu sein. Die Wissenschaft nennt diesen permanenten Zustand: „Reizüberflutung“. Niemand kann sich dem entziehen, wen wundert es noch, wenn niemand Zeit hat, einem anderen zuzuhören, wenn er ein Problem hat oder krank ist. Wer tröstet, wer kümmert sich im Krankenhaus um die kranke Seele eines Patienten? Schnell, schnell noch eine Beruhigungspille reinhauen, ruhigstellen, das ist die Devise. Statt mal ein gutes Buch in die Hand zu nehmen, hängt über dem Bett, wie könnte es anders sein, ein Fernseher. Statt einmal seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, dattelt man auf dem Handy herum, man könnte ja ein paar News verpassen. Anstatt der geschundenen Seele eine Ruhepause zu gönnen, vertieft man sich in die Handy-Daumen-Vergewaltigung der deutschen Sprache.
Aus dem Fenster schauen und die Wolken studieren,
die Seele baumeln lassen, in sich selbst verlieren.
Das Kaleidoskop am blauen Himmel,
ersetzt das nervige Gebimmel.
Rei©Men
Vorwort – wieder Wassertrinken-
Inhaltsverzeichnis
Hundert Jahre nach Georg Orwell 2084
Vortrag Dr. Kunzmann
Wir brauchen einen Lesepackt
Der Dürkheimer Wurstmarkt
Der verschwundene VW Golf I
Der gestohlene Weihnachtsbaum
Die ewig Gestrigen
Der Chef-Säufer!
Das Kind am Bache - eine wahre Geschichte
Die eisige Hochzeitsnacht in Villingen
Als ich vom 12 Meter hohen Dach runterrutschte
Das Jägerstüble
Die verunglückte Schwarzwaldsau
Die Nonne, die durch den Keller ging
Die Döblinger Weihnachtsgans
Der Autocorso morgens um vier Uhr
Der Burda-Brand
Die Tombola auf dem Gemeindefest
Die 500-DM-Brille
Als die Türkinnen uns zum Kaffee einluden
Der Opel der sich nicht starten ließ
Der Segler im Garten
Die Schießerei an der Rheinbrücke
Ausgesperrt
Jürgens erste Autofahrt ohne Führerschein
Das Horst Reiner Namens-Chaos
Bergtouren
Das Loire Tal
Oberstdorf und die Schiflugschanze
Die Bergwanderung mit der Taschenlampe
Montage-Verrücktheiten
Das Gerippe auf der Parkbank
Die Nebelwand am Schafberg
Die Jugenderziehungsanstalt
Das Hotel und der Einbruch in die Garage
Die Bergnot am Bastian
Der Hofhund im Schwarzwald
Die brennende Zigarette
Der Kleiderschrank
Der Stromausfall auf der Seiser Alm
Der Vater der seinen Sohn verhaute
Meine erste Sellerrunde
Die Langkofelscharte
Die endlos lange Tour in die DDR
Torben und der Spielmann
Das Freischwimmerzeugnis
Die „Gelben Seiten“ des Lebens
Geburtstage
Nachbarn
Das Abendmahl der gleichen Sinne
Aspach – Sommer 2018, das Leben im Fautenhau
Betrachtungen - Freunde und Freundschaften
An meinen Sohn und meine Enkelsöhne
Der kleine Nagel, mit der großen Wirkung
Die Geschichte der großen Emaille-Schüssel
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die Pechvögel der Evolution
An die Intendanten von ARD und ZDF
Die biologische Aufgabe
Hallo Herr Molitor, einen schönen guten Tag
Dank sei den Rauchern
Schulunwesen
Uwe Groening
Der Schlüsseldienst
Die Motorräder
Der Nachtwandler – Lucky Boy Keutschka
Die ersten Montanbiker
Der Sechs-Jährige auf der Bundesstraße
Das Fischerboot
Unsere letzte Bahnfahrt
Die Goyatz Keilerei
Die Bootstaufe
Die Pellkartoffeln
Das Dejavue-
Die kleine Nonne
Der französische Kriegsgefangene
Der Zirkuselefant
Schisalla in der Blume
Die Tischdame von Hipko
Die Zwillinge vom Knappensee
Das Blitzlicht
Der Superintendent Hildebrand
Der 1. Weltkrieg
Warum und woher haben Menschen den Mut
Autofahrer
Der Schuhstapel
Die blockierte Brücke
Die Poser
Die Strauchdiebe
Die Suche nach Gott - sein Wesen verstehen
Leser-Informationen
Niemand hat sie jemals gewählt,
doch die Weltregierung ist das Geld.
Rei©Men
Diese Berechnung, die ein kluger Mensch durchgeführt hat, kommt zu einem höchst erstaunlichen Ergebnis: Hätte der biblische Josef, seinem Sohn Jesus nur einen einzigen Pfennig auf einem Bankkonto vererbt, wäre bei einem Garantiezins von 5 %, aus dem Geld bis 1990 die Summe von 123 Milliarden Erdkugeln aus Gold geworden. Diese Überlegung zeigt, dass die Menschheit mit dem Tauschmittel Geld, nicht mehr so weitermachen kann wie bisher, sonst passiert es tatsächlich, dass in einigen Jahrzehnten unsere ganze Welt einem einzigen Menschen gehört. Es ist höchste Zeit ein neues Verrechnungssystem zu schaffen, das frei von den Fehlern der bisherigen Geldwirtschaft ist.
Die Geschichte soll ein Denkanstoß sein, um zu neuen Ufern aufzubrechen und Anregungen geben, wie man das Geld abschaffen könnte, ohne all die Nachteile zu haben, wie sie uns ja hinlänglich bekannt sind.
Corlay ging die Intershop Sloan hinunter zum X-Point Areal, wo sich die Musterausstellungen der großen Modemacher befanden. Er war inzwischen schon über Dreißig, doch mit den neuen Gen-Refreshern, die alle paar Jahre erneuert wurden, sah er wie ein 18zehnjähriger aus. Dunkle Haare, hingen ihm über der Stirn und das Fresh-Skin-Design, erhielt ihm sein jugendliches Aussehen. Mit seiner in 1000 Stunden bodygestylten Figur und dem ihn anhaftenden lustigen, jungenhaften Aussehen, nahm er in der Regel gleich jeden für sich ein. Er nahm seinen Allrounder aus der linken Brusttasche, schaute kurz auf den automatisch eingeblendeten Body-Checker und nickte zufrieden. Nach der vergangenen Nacht, hätten die Werte eigentlich schlechter sein müssen, doch sein Net-Doctor, hatte ihm wohl schon eine zusätzliche Dosis aus seinem Energiedepot verabreicht, sodass er die Folgen seiner exzessiven Lebensweise, besser wegstecken konnte. Das am oberen Rand des Displays angezeigte Live-Konto zeigte in einer langen Zahlenreihe, nur eine kleine Verschlechterung an. Genauer betrachtet, würde er zwei Monate weniger zu leben haben. Das bedeutete für ihn, heute Nachmittag ein kleines Ruder Training einzulegen, um das Defizit auszugleichen. Er steckte es zurück und bemerkte kurz:
„Sport-Suits, Shirts, Shoes.“
Das Gerät reagierte sofort und zeichnete vor ihm einen hellroten Laserimpuls auf das Pflaster, das nur er sehen konnte und dem er nur folgen musste, um zu den gewünschten Artikeln zu gelangen. Der Laser steuerte nun in eine Sprachausgabe um, die ihn in ein Gebäude leitete. Als er es betrat, frage ihn sein Body-Checker:
„X-Arial Musik hören?“, „Ja.“
Sofort erklangen nur für ihn hörbar lauschige Weisen, die ihn beim Shoppen begleiten würden. Eine junge Dame, kam auf ihn zu, begrüßte ihn freundlich und zeigte auf den Visitor-Scanner, der am Boden mit einem grünen Balken markiert war. Er lief etwas langsamer als auf der Straße hindurch. Sein Body-Checker, hatte inzwischen die Daten überprüft und ergänzt. Dann frage er Corlay nach seinen speziellen Modewünschen.
„Ich bin zum Segeln eingeladen worden und benötige eine komplette Segelausrüstung.“ Der Laserstrahl führte ihn jetzt durch das Cyber-Kaufhaus. Bei den Artikeln, wurde sein Bild mit den jeweils gewünschten Waren am Körper, in einem Hologramm in den Raum gestellt. Langsam drehten sich die Cyber-Models im Kreis, machten Schritte und zeigten sporttypische Bewegungsabläufe. In der eingeblendeten Anzeigetafel zeigte er auf die nächsten Varianten mit anderen Designs, die dann sofort auf den Hologramm-Körpern auftauchten. Nachdem er noch ein paar Alternativen gesehen hatte, entschied er sich für eine einfache Linie, er wollte segeln gehen und keine Modeschau machen. Das Programm legte sich sofort auf diese Linie fest und zeigte ihm nur noch praktische, legere Kleidung. Anschließend zeigte man ihm Wetterbekleidung, Segelschuhe Gummistiefel usw. Zu allen Artikeln kamen aus seinem Allrounder Informationen zum Schnitt, Angaben über Points, den Designer, den Hersteller, bzw. was man noch im Angebot hatte. Wenn er eine Bemerkung zur Farbgestaltung machte oder eine Frage stellte, wurde sie von der jungen Frau, die ihn begleitet hatte, gleich beantwortet. Am liebsten hätte er mit ihr angebandelt, so hübsch sah sie mit ihrem etwas zu kurzen Röckchen aus, denn den Humanoiden sah man ihr nicht an, doch es gab für alle Roboter ein unverwechselbares Erkennungssignal, das er über seinen Allrounder eingespielt bekam. Sie hieß Breta, war 22 Jahre alt, mehrfach generalüberholt worden und sollte demnächst gegen ein neues Model ausgetauscht werden, so jedenfalls wurde es in ihrer Robot-Kennung angezeigt. Danach wurden ihm noch eine Menge Accessoires eingespielt, die man angeblich alle beim Segeln benötigt. Er wählte wieder aus und nach einer knappen halben Stunde war seine Segelausrüstung zusammengestellt. Die nette Dame lud ihn nun zu einem Kaffee ein und er folgte ihr in die Espressobar. Dort ging sie alle Details mit ihm noch einmal durch, es stellte sich heraus, dass nur noch ein Fernglas fehlte. Doch er lehnte ab, weil ja in der Regel so etwas, an Bord eines Schiffes vorhanden war. Die Schöne verwickelte ihn nun in einen Smalltalk, fragte ihn auf welchen Gewässern er segeln wolle und fing gleich, an ihm die Eigenheiten und Gefahrenmomente zu erläutern, die auf diesem Törn auf ihn warteten. Eine virtuelle Seekarte wurde auf dem Tisch eingeblendet, die Hinweise auf Untiefen, Schifffahrtsrouten, Häfen, Anlegestellen, Sehenswürdigkeiten gab und auf Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten in den Häfen aufmerksam machte. Als er das virtuelle Geschäft verließ, hatte er auf seinem Allrounder alle Informationen, die er benötigte, in einer Datei detailliert und als Info zum Nachschlagen gespeichert. Kaum dass er seinen Espresso getrunken hatte, erschienen 10 Humanoiden-Mannequins und führten ihm seine Einkäufe an ihren Körpern vor. Da und dort, ergaben sich noch Änderungswünsche, dann war der Einkauf perfekt. Corlay wurde die virtuelle Rechnung angezeigt, er schaute sie durch und gab seinem Allrounder den Auftrag zu pointen. Dann fragte ihn der Allrounder, welches sein nächstes Ziel wäre und machte noch ein paar Vorschläge, welche interessanten Musen, Gaststätten, Theater oder andere Vergnügungsmöglichkeiten in der Nähe lagen.
Doch er sagte nur kurz: „Hotel.“
Nach drei Minuten fuhr ein Selfdrive-Taxi vor, doch er hatte keine Lust zum Fahren, deshalb stieg er auf der Beifahrerseite ein und erwähnte beiläufig: Klassik: Beethoven, die Achte.
„Was wünschen der Herr noch?“, kam es aus seinem Allrounder.
„Bitte eine kleine Stadtrundfahrt.“
Das Taxi machte eine Rundfahrt durch die Stadt und erklärte die wichtigsten Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Jedes Mal fragte es ihn, ob er aussteigen möchte, aber er verneinte. Als er eine Stunde später in seinem Hotel ankam, waren seine Einkäufe schon geliefert worden. Er betrat sein Zimmer, im nächsten Moment, wurde er über das Mittags-Menü informiert. Die Speisekarte lieferte neben der Einblendung, die sich vor ihm immer weiterbewegte und mit ihm ins Schlafzimmer wanderte, auch optische und akustische Informationen über das Essen-Angebot. Etwas abgeschlafft legte er sich aufs Bett. Ein Humanoid-Roboter (Humrobo) zog ihm die Schuhe aus und fragte nach weiteren Wünschen. Er drehte den Kopf zur Seite und rollte sich ein. Der Humrobo verstand die Geste und deckte ihn mit der Bettdecke zu. Kurze Zeit später war er eingeschlafen. Kurz zuvor hatte er noch gesagt, 15 Uhr, das genügte, um ihn pünktlich zu wecken. Pünktlich berührte der Humrobo ihn sacht an der Schulter und nachdem er aufgewacht war, fühlte er sich erfrischt und hatte Hunger bekommen, deshalb sagte zu seinem Assistenten, „Speisekarte vorlesen und dann die neuesten Nachrichten.“ Nach einer Minute entschied er sich für ein Fischgericht, das 15 Minuten später von seinem Assistenten serviert wurde. Inzwischen wurden die Nachrichten aus aller Welt auf einem virtuellen Bildschirm angezeigt, der nach seinem „Dankeschön“ wieder verschwand.
Nach dem Essen begab er sich in den Konferenzsaal, wo das internationale Treffen der >Zukunfter <, wie man sie kurz und präzise nannte, stattfand. Das war der eigentliche Grund, weshalb er in diese Stadt gekommen war. Hier in „Cyber-Infomenta“, berieten ausgesuchte Wissenschaftler über die Zukunft der Menschheit. Diese Retortenstadt war eigens für diesen Zweck geschaffen worden, um herausragenden Denkern, die von den Mitgliedern der vereinten Nationen delegiert worden waren, eine Denkfabrik zu schaffen, die fast alle Bereiche der Wissenschaft und Forschung abdeckte, und in den permanenten Tagungen aller Art stattfanden.
Nach einer kleinen Pause, bewegte er sich seinem Leitstrahl folgend, zu seinem Konferenzsaal. Hier wollte er einen Vortrag zu den Produktionsmethoden und die Verbesserung, des seit einigen Jahren eingeführten neuen Point- Systems, am Ende des 21zigsten Jahrhunderts halten. Die Referate waren immer stark frequentiert, obwohl sie auch jederzeit von allen Kongressteilnehmern über Video verfolgt werden konnten. Doch, die uralten, überkommenen Verhaltensweisen des Menschen, bevorzugten doch die persönliche Anwesenheit, hier konnte man sich direkt gegenüberstehen, sich besser kennenlernen, vor allem Fragen stellen und was noch wichtiger war, in kleinen Gesprächen mit seinem Gegenüber direkt kommunizieren. Sein Thema war die vollautomatisierte Industrieproduktion, die gerechte Verteilung der produzierten Waren - und Vorschläge zu machen, wie man über die „Stellschrauben“ am Point-System Verbesserungen erreichen konnte.
„Meine sehr verehrten Damen und Herren“, begann er seinen Vortrag.
„Zuerst möchte ich eine kurze Bestandsaufnahme für die verehrten Gäste machen, die mit der Materie nicht so wie wir Fachleute vertraut sind.
Als im Jahre 1712 die erste brauchbare Konstruktion einer Dampfmaschine durch Thomas Newcomen gelang, wurde sie hauptsächlich zum Auspumpen des Wassers aus Bergwerken benutzt. Seither ist der Einsatz von Menschen in der Produktion rückläufig. Inzwischen brechen die Sozialsysteme zusammen, weil es nicht mehr genügend Arbeitnehmer gibt, die sie mit ihren Steuerzahlungen stützen. Weil die Menschen durch immer mehr und immer bessere Maschinen und Produktions-Automaten ersetzt werden, hat man schon darüber nachgedacht die Maschinen zu besteuern. Das ist natürlich Unsinn, weil die freigestellten Arbeitnehmer, die hergestellten Produkte nicht konsumieren können, wenn sie nicht genug „Geld verdienen“, um die Produkte kaufen zu können und weil immer mehr Arbeit von Maschinen geleistet wird, man dreht sich im Kreis und weiß nicht weiter.
Ein Zukunftsforscher sagte schon vor 60 Jahren voraus, dass es bereits in naher Zukunft Fabriken ohne Menschen geben wird. Solche Fabriken sind heute fraglos Realität, weil Roboter die anfallenden Arbeiten schneller, präziser, kostengünstiger und ohne zeitliche Begrenzung ausführen. Sie stehen in abgedunkelten Hallen und können rund um die Uhr produzieren, ohne zu ermüden. Menschen sind nur noch für die Überwachung der Produktionsprozesse und eventuell für den Reparaturdienst erforderlich. In solchen System-Produktionen werden auf einer Seite Rohstoffe oder Halbfabrikate angeliefert und auf der anderen Seite kommen Fertigprodukte heraus. Wenn die Nachfrage stagniert, lässt man die Maschinen langsamer laufen oder stellt sie ganz ab. Das ist eigentlich allen bekannt. Nur sehr wenige Menschen arbeiten heutzutage noch in den alten Industrien. Immer weniger werden Arbeit haben und zu wenig Geld verdienen, um die Produkte kaufen zu können. Ein Teufelskreis wie es scheint! Wer hat eine Idee? Wo ist die Lösung des Problems?
Bei diesen Überlegungen muss man wissen, dass alles, und zwar wirklich alles, von der Energie und den Rohstoffen abhängt, die uns in Zukunft zur Verfügung stehen werden. Fast alle Probleme dieser Welt könnte man lösen, hätte man Rohstoffe und Energie im Überfluss. Das Abfallproblem ist auch noch nicht ganz gelöst, denn trotzt der inzwischen erreichten Recycling- Quoten von 65 % Wiederverwertung, verbleibt immer noch eine Menge Restmüll, der zu den Bergbau-Asteroiden abtransportiert werden muss. Doch zu diesem Thema wird anschließend Herr Dr. Wang einen Vortrag halten.
Kommen wir nun zurück zur Industrieproduktion, die mit immer weniger Menschen auskommt, sie hat inzwischen eine fürchterliche Sinnkrise ausgelöst, denn Menschen sind in der Regel sehr betriebsam und leben ihr Leben aktiv aus. Natürlich gibt es immer einige Wenige, die auch mit chillen, reisen und Selbstverwirklichung auskommen, doch die weitaus meisten, werden bei dieser Lebensweise physisch und psychisch krank. Der Run auf die nur noch wenigen Industrie- und Dienstleistungs-Arbeitsplätze, ist schon lange im Gange, doch auch sie werden durch Humanoide ersetzt. Die Anfänge dieser nicht aufzuhaltenden Entwicklung, begann bereits Anfang des 21sten Jahrhunderts in der EU. In einer sich immer mehr vernetzenden, globalisierten Welt, wanderten immer mehr Arbeitsplätze in die Billiglohnländer ab, es blieben am Ende nur noch die Dienstleister übrig. In den alten Industrieländern, gab es nach einiger Zeit, keine wertschöpfenden Industrien mehr, die von Women or Man-Power lebten. Den heutigen Entwicklungsstand kennen Sie ja alle.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, damit komme ich zu dem in den letzten Jahren in Gang gekommenen Prozess, der globalisierten Geldabschaffung. Hier tut sich eine sehr wichtige Frage auf: Zuerst war ja der Tauschhandel, was kommt nach dem Geld? Kommen unter die Haut eingepflanzte Chips - oder eine Überwachungsoptik, durch unsere <UMS-Allrounder? Die ja nur in Verbindung mit ihren Eigentümern funktionieren, nicht manipulierbar und unbestechlich sind.
Mir schwebt vor, eine App zu entwickeln, die für alle Leistungen eines Menschen, die er für die Gesellschaft erbringt - Pluspunkte und Minuspunkte speichert, Plus-Points wenn er Leistungen erbringt oder Minus-Points, wenn er sie in Anspruch nimmt. Einen Teil der Pluspunkte könnte der Staat für seinen Erhalt gleich abziehen. Banken wären überflüssig, ebenso Aktien und Kapitalmärkte. Eine unendliche Vielfalt von Regulierungs-Möglichkeiten würde sich auftun, man könnte für Radfahren, laufen und sportliche Betätigungen, die der Gesundheit dienen, plus und fürs Autofahren Minus-Punkte vergeben. Für Bildung und Weiterbildung bekäme man plus, Bus und Bahnfahren ebenfalls plus, doch nicht so viel wie für Radfahren oder laufen - und fürs Fliegen gäbe es Minus-Punkte. Kindererziehung und familiäre Leistungen, ja selbst das Aufheben von Müll, würde mit plus belohnt, das Wegwerfen in die Landschaft - mit minus dotiert. Jede Lebensleistung eines Menschen würde belohnt und jeder Konsum bestraft werden. Luxusgüter wären höher belastet, als Alltagskonsum. Man kann sich die Vielfalt der Regulierungs-Möglichkeiten überhaupt nicht ausdenken, aber, wenn man diesen Gedanken weiterverfolgt, wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass sie für die Zukunft die einzige Möglichkeit sein wird, den Kapitalismus in heutiger Ausprägung, durch ein gerechteres System zu ersetzen. Wie dies auch immer aussieht, werden kommende Generationen zu entscheiden haben, doch es wird langsam Zeit darüber nachzudenken. Manche werden, wenn sie meine Vorschläge hören, Big Brother als Schreckgespenst an die Meinungsmacherfront malen, doch nur gemach, der hat sich längst eingeschlichen. Leider überwacht er die großen Zampanos des Geldadels überhaupt nicht und die möchten natürlich, dass alles so bleibt, sonst müssten sie ja ihr schönes Leben aufgeben und anfangen, echte Leistungen für die Gesellschaft zu erbringen. Doch dem ist nicht so, wenn sich ehrliche Arbeitsleistung lohnt, werden zwar alle etwas tun müssen, doch im Durchschnitt alle viel weniger als heute, wo die Arbeitsbelastung auf Wenige verteilt ist und der Geldadel nur sein Geld arbeiten lässt. Und Geld nutzt sich nicht ab, so wie die Körper der Arbeitnehmer, die dann wiederum mit Steuergeldern humanoid versorgt werden müssen.
Nun werden sie, wenn sie aufgepasst haben, einwenden, dass es durch den Einsatz von immer mehr Humanoid-Robotern schwierig wird, Pluspunkte einzusammeln. Richtig! Doch hier können die Behörden eingreifen, indem sie die Roboter reduzieren oder ihre Zahl erhöhen.
In vielen Bereichen unseres Lebens hat man inzwischen das Geld schon abgeschafft. In der Industrie existieren global nur noch Verrechnungseinheiten, die aber immer noch an der Börse gehandelt werden können. Damit muss Schluss sein.
Das Digitalgeld in Form von Giralgeld, dass auf unseren Konten lagert, gibt es auch schon sehr lange. Das hat natürlich den ungeheuren Vorteil, dass man Bargeld nicht mehr transportieren muss. Dies macht Dieben, Einbrechern und deren Hehlern das Leben schwer. Entwendete Wert-Gegenstände können nicht mehr so einfach weiterverkauft werden, weil der Weg des Geldes nachvollziehbar ist. Banken werden nur noch zu Giralgeld Verwaltern. Geldwäsche, Bargeldbestechungen usw. werden erschwert. Überfälle und Geldautomatendiebstähle, sind auch nicht mehr möglich. Vielleicht sollten wir endlich den völlig bargeldlosen Zahlungsverkehr anstreben, er könnte sich für eine Übergangszeit in die geldfreie Gesellschaft als richtig erweisen. Allerdings ist dies auch ein weiterer Schritt in die gläserne Gesellschaft. Big Brother lässt schon wieder von sich hören. Dieser Weg kann nur gegangen werden, wenn man dem Staat und den Hackern durch wirksame Schutzmaßnahmen das Schlüsselloch zuklebt. Hier sind die Cyber-Spezialisten aufgefordert, sichere Verschlüsselungs-Mechanismen zu entwickeln. Natürlich muss ein Sonderzugang für die Steuererhebung offenbleiben, damit der Staat seine Taxe für allgemeine Aufgaben automatisch vereinnahmen kann.
Meine Damen und Herren, wie Sie sehen, führt kein Weg daran vorbei, das herkömmliche Geld abzuschaffen. Viele Firmen sind heute schon dazu übergegangen, ihren Arbeitnehmern statt Geld, Cyber-Points auf ihre UMS-Allrounder zu überweisen. Ihnen bleibt auch gar nichts anderes übrig, weil immer mehr Menschen ihre Produkte ebenfalls mit Points >bezahlen <. Neben ihren Grundeinkommen, bekommen viele Menschen für allgemeine Leistungen für die Gesellschaft, Points gutgeschrieben, die sie für Einkäufe wieder eintauschen. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Es ist also an der Zeit, dass herkömmliche Geld endgültig abzuschaffen.“
An dieser Stelle gab es einen Zwischenruf.
„Herr Dr. Rainman, wie wollen sie das realisieren, ich lasse mir doch mein altes Geld nicht wegnehmen.“
„Da haben Sie den wunden Punkt getroffen, ich werde nun versuchen einen Weg aufzuzeigen, der jedoch sehr lang und steinig ist, aber wie mir scheint, eine Brücke zur klassenlosen Gesellschaft wäre. Wenn man davon ausgeht, dass das allermeiste Kapital in Aktiengesellschaften gebunden ist, wir rechnen hier mit Ca. 200 Billionen US-Dollar die sich Weltweit im Umlauf befinden, schauen Sie auf Ihr Display oder ihr Tablet, da können Sie die Aufteilung der Geldmengen sehen.“ Bei allen Teilnehmern leuchtete auf den Bildschirmen und beim Redner die Anzeige als Hologramm auf, sodass sie die Zahlenreihen nachvollziehen konnten.
Private Haushalte: 85,2 Billionen Dollar (43 %)
Institutionelle Investoren
(Pensionsfonds, Versich. etc.): 52,8 Billionen Dollar (27 %)
Banken: 30,7 Billionen Dollar (16 %)
Unternehmen (Nicht-Banken): 11 Billionen US-Dollar (6 %)
Zentralbanken: 12 Billionen US-Dollar (6 %)
Staatsfonds: 4,3 Billionen US-Dollar (2 %)
Anderes Staatsgeld: 2,4 Billionen US-Dollar (1 %)
Hier meldete sich der Tagungsleiter und schlug eine Kaffeepause von einer halben Stunde vor. Nach der Pause war Corlay wieder an der Reihe.
„Wie ich schon erwähnt hatte, waren das die Geldmengen, die sich im Jahre 2018 weltweit angesammelt hatten. Heute, rund 65 Jahre später, ist die Geldmenge auf 1000 Billionen US-Dollar angewachsen. Dieser Summe stehen leider keine realen Werte mehr dagegen. Die Inflation, die Lohn und Preissteigerungen beschleunigen das Geldkarussell, dass über kurz oder weniger lang, von einem „Schwarzen Loch“ aufgesogen wird. Daran zweifelt inzwischen niemand mehr.
Ich komme nun zu meinem zweiten Thema, der notwendigen Regulierung des Cyber-Point-Systems, durch ein weltweit implantiertes Konsortium, ähnlich dem heutigen regelmäßigen Treffen der G7 (Gruppe der Sieben Staatsmänner), die aber nur eine beratende Funktion hätte. Die Regulierung der Geldmenge durch die Europäische Nationalbank, die ja nur Papier oder Cybergeld „druckt“, müsste in eine Regulierungsbehörde übergeführt werden. Der bisherige Geldverkehr und die Kriminalität wären beendet, Neppern, Schleppern und Verbrechern würde das Handwerk gelegt, wenn man ein Codierungssystem schaffen würde, dass den Geldverkehr mit den dafür erbrachten Leistungen der Nutzer verbindet.
Es führt kein Weg daran vorbei, das Bankwesen und das Geld sind nicht mehr zeitgemäß und müssen abgeschafft werden. Schon seit einiger Zeit hat sich das probeweise eingeführte Punktesystem, als Verrechnungseinheit für Leistungen etabliert und es zeigt sich immer deutlicher, dass es funktioniert. Schon die Abschaffung des Bargeldes im Jahre 2030, hat die Kriminalitätsraten im Geldverkehr, weiter heruntergefahren. Als im Jahre 2071 alle Länder dem Weltwährungssystem und der Welt-Zentralbank beigetreten waren, hat sich das Giralgeld-System weiter stabilisiert. Alle Bestechungen und Betrügereien, konnten jedoch nicht unterbunden werden. Eines steht jedoch fest, wenn Banken, Börsen und das Giralgeld abschafft sind, wird es keine unkontrollierte Geldvermehrung mehr geben. Den Grund hierfür möchte ich Ihnen noch einmal erläutern. Danach, schlage ich vor, dass wir in eine umfassende Diskussion eintreten.“
Beifall erklang durch alle Reihen, dazwischen einige Pfiffe und Buhrufe, doch im Allgemeinen wollte man hören was Dr. Corlay Rainman zu sagen hatte.
„Meine Damen und Herren, im Einzelnen werden folgende Grundregeln zu beachten sein: Das alte Geld-System hat zur massenhaften Anhäufung von Vermögen in wenigen Händen geführt. Wenn einzelne oder Familien allzu große Vermögen anhäufen, brauchen sie und ihre Nachkommen nicht mehr zu arbeiten, sie lassen ihr Geld für sich arbeiten. Was wiederum zu einem weiteren Vermögenszuwachs führt, diese Spirale führt letztendlich dazu, dass es in der Welt immer mehr Reiche gibt, die nichts zum Bruttosozialprodukt beitragen. Das führt nach und nach dazu, dass den wenigen wertschöpfend oder kreativ Tätigen, immer mehr Menschen gegenüberstehen, die nichts zum Gemeinwohl beitragen, sondern nur noch konsumieren.
Außerdem sorgen die Geldanhäufer dafür, dass alles so bleibt, denn sie wollen sich ihren großenteils unverdienten Wohlstand erhalten. Das erreichen sie über die Lobbyisten, die sie sich Milliarden Summen kosten lassen, damit alles für sie so schön gemütlich bleibt wie es ist. Bei Wahlen ersticken sie mit ihrem Geld alle Bestrebungen etwas zu ändern im Keim, denn auch die politischen Parteien hängen genauso an ihren schönen Pöstchen und dem reichlichen Einkommen, dass sie für >ihre Arbeit <, die ja auch nicht wertschöpfend ist, erhalten. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss. Wie kann das geschehen?
Zu Bargeldzeiten wechselten einfach ein paar Geldscheine den Besitzer. Das Point-System ist eigentlich schon lange vorhanden, Millionen Bürger nutzen es seit Jahren als Bezahlsystem für kleinere Dienstleistungen und Einkäufe, indem sie die vorher ausgehandelten Points von ihrem Allrounder, auf einen anderen übertragen. Alle Bürger sind dadurch schon zu ihrem eigenen Bankier geworden. Das herkömmliche Bankensystem wird nicht mehr benötigt. Es wird nur für Reiche und Superreiche aufrechterhalten, damit sie sich für ihr >altes Geld < Points kaufen können und damit jederzeit mit allem versorgen können.
Da jedoch die Welt-Zentralbank (GCB Global-Central- Bank) weiterhin Giralgeld >schöpft <, angeblich, um die Wirtschaft >am Laufen zu halten <, wird sich die Geldspirale weiterdrehen, die Reichen werden noch reicher werden und die ärmeren Bevölkerungsschichten müssen die Faulenzer >miternähren <.
Die Lösung dieses Problems sehe ich in der Abschaffung der Geldschöpfungen der Welt-Zentralbank. Dann wäre Schluss mit der >immerwährenden Geldvermehrung. In der Folge wird sich der Point als einziges Zahlungsmittel durchsetzen. Doch die ausgegebene Menge des Giralgeldes, würde weiterhin im Wirtschaftskreislauf kursieren, ja, weitergedacht würde sich zwischen dem Point-System und dem Giralgeld ein Wechselkurs etablieren und genau das möchten wir ja verhindern.
Zunächst muss die Welt-Zentralbank sukzessive nach und nach das Giralgeld verknappen, und zwar so lange, bis der letzte Cent Giralgeld abgeschafft ist. Der Umtausch von Giralgeld in Points muss ebenfalls nach und nach eingestellt werden. Wenn dieser Umstand weltweit bekannt wird, werden viele Giralgelder in andere Wertanlagen wechseln, das kann man nicht verhindern.
Müssen die Zinsen drastisch verringert werden. Zunächst einmal ist es unerlässlich, dass sich ein Investor Geld/Points leihen kann, sonst würde die Wirtschaft zusammenbrechen. Andererseits dürfen durch die Zinsgewinne die Point-Vermögen nicht in unendliche Höhen klettern. Das kann man nur verhindern, wenn man die Zinsen anpasst. Das heißt, ein Investor bekommt am Anfang seiner Investition höhere Zinsen. Je mehr Kapital er anlegt müssen die Zinsen für ihn sinken, bis sie gegen null tendieren.
Dürfen Point-Guthaben nicht in voller Höhe vererbt werden, sondern der Gesellschaft zugutekommen. Die Höhe der Erbschaft muss begrenzt werden. Grundlage der Begrenzung ist einmal das eigene Point-Guthaben des Erben und zum anderen die Guthaben seiner Familienmitglieder.
Natürlich würde sich zunächst Giralgeld in Betongold verwandeln, doch Immobilien müssen bewohnt, gepflegt und gewartet werden. Hier könnte man durch Mietpreisregulierungen eine Stopplinie einziehen. Durch weitere Maßnahmen, wie Besteuerung von großen Vermögen- und Immobilienbesitz, könnte man diese großen Vermögen weiter reduzieren.
Andererseits wird kaum noch jemand seine Wertsachen oder Immobilien gegen immer wertloseres Giralgeld eintauschen wollen. Gleichzeitig muss von der Welt-Zentralbank die Ausgabe der in Umlauf befindlichen Points gesteuert und überwacht werden, das wäre ihre neue Aufgabe. Gleichzeitig hätte sie die Aufgabe die Höhe Point Vergabe für die erbrachten Leistungen der Nutzer festzulegen. Das scheint mir der wichtigste Prozess zu sein, denn, wenn nachgefragte Leistungen niedrig bewertet werden, wird diese Arbeiten keiner ausführen wollen. Werden jedoch Leistungen zu hoch bewertet, stürzen sich alle auf diese ergiebigeren Point Lieferanten. Diese Erkenntnis bedeutet, dass wir eine Bedarfsplanung für nachgefragte Arbeitsleistungen benötigen. Jede Firma, jede Organisation und jeder Mensch, der menschliche Leistungen benötigt, kann diese in einer internationalen oder einer regionalen Datei einspeichern. Diese Datei müsste natürlich nach den speziellen Anforderungen der Industrie, der Kommunen, Handwerkern, Beamten, Universitäten, Gesundheitswesen, Privatleuten usw. aufgebaut werden.
Ich gehe mal davon aus, dass dieser Prozess in zwei- drei Generationen abgeschlossen sein wird. Danach muss jeder Bürger sich sein eigenes Punktekonto durch Leistung aufbessern. Alle werden jetzt bemüht sein, ihre Points zu mehren. Da Points nicht gehandelt werden können und sich nur durch Wertschöpfung vermehren, wird dieses neue System stabil bleiben. Das Prinzip muss sein:
„Leistung gegen Points und Points gegen Leistung.“
Allerdings muss ein Run auf die nachgefragten Leistungen begrenzt werden. Ich denke, wenn sich jeder unkontrolliert durch irgendwelche Leistungen, die eigentlich keine reelle Arbeit sind, sein Punktekonto auffüllen kann, werden die fleißigen, leistungsstarken, die Points ansparen und die weniger leistungsbereiten, sich nicht mehr über ihr Grundeinkommen hinaus, mit Waren versorgen können. Es würde also nach einiger Zeit wieder Point-Wohlhabende, Point-Reiche und Point-Schwerpunktreiche geben. Es ist also erforderlich, die Arbeit auf alle gleichmäßig zu verteilen. Dazu bedarf es einer umfangreichen Organisation, die aufzubauen wäre. Diese internationale Organisation hätte die Aufgabe, die Point Nachfrage International, National und Regional anzubieten und nach geleisteter Arbeit die Points zuzuteilen. Die Organisation hätte auch die Aufgabe Leistungen auszuschreiben, sodass die Leistungserbringer diese Arbeiten buchen könnten. Alle anderen Leistungen, die auf freiwilliger Basis erbracht werden oder zwischenmenschliche Leistungen nach gegenseitiger Absprache, könnten wie bereits heute praktiziert von Allrounder zu Allrounder abgerechnet werden. Allerdings bekämen Hochqualifizierte für ihre Leistungen mehr Points, als qualitativ weniger bewertete Leistungen.
Da die Point-Übertragungen nur von dieser Organisation eingesehen werden können, wäre es denkbar, einen Prozentsatz dieser Points als Point-Steuer einzuziehen, um sie wie heute den Finanzministern der jeweiligen Regionen für die staatlichen Aufgaben zukommen zu lassen.
Da durch die weitgehende Automatisation in der Produktion, ein weiterer großer Milliarden Anteil Arbeitnehmer arbeitslos werden würde, könnte man mit dem Point-System dem Bürger ein auskömmliches Point- Grundeinkommen gewähren, das dem jeweiligen Inland-Leistungsprodukt eines Landes angepasst werden müsste. Damit es nicht wieder wie beim Geldsystem zur Anhäufung vom Point Milliardären kommt, könnte ich mir vorstellen, dass man für alle Menschen die Point-Menge, die er besitzen darf, begrenzt. Nur wenn er von dieser Gesamtmenge Ausgaben macht, kann er wieder neue Points erwerben. Denkbar wären auch Spenden und Geschenke an die öffentliche Hand. Das heutige System, wo man für hochwertige Leistungen mehr Geld bekommt als für niedrigere, müsste beibehalten und gegebenenfalls angepasst werden. Leistungs-Points, könnte man zum Beispiel für erfolgreiche Studienabschlüsse, für Kindererziehung für Krankenpflege und tausend andere Leistungen für die Gesellschaft vergeben, auch wenn nur stundenweise gearbeitet wird.
Ein grundsätzliches Problem sehe ich nur in der Finanzierung der Wirtschaft. Waren es bisher Eigenkapital und Börse, die diese Aufgabe mehr schlecht als recht erfüllten, so wird wohl nun der Bürger mit seinen überschüssigen Points, die Finanzierung übernehmen müssen. Wie dies zu geschehen hätte, ohne dass wir ein Ersatzbörsensystem bekämen, ist noch zu überlegen. Dieses Problem ist auch gleichzeitig der tiefere Grund dafür, dass die alten Geldkreisläufe neben dem Point-System immer noch lange existieren werden. Vorstellbar wäre, dass die Bürger ihre überschüssigen Points Industriebetrieben überlassen und dafür Anteilscheine an den Firmen erhalten. Doch man müsste genau darauf achten, dass es keine Anhäufungen Einzelner gibt, so wie es bei der heutigen Börse üblich ist, indem man die höchstmögliche Point Menge die investiert werden darf, begrenzt. Das Regulierungssystem muss sicherstellen, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Investitions-Points und Privatpoints entsteht. Die Regulierungsbehörde hätte die Aufgabe, ähnlich der heutigen Geldmengen-Begrenzung, über die Point-Menge, den Zufluss je nach Bedarf zu regulieren, indem sie für Bürgerleistungen die zulässige Point-Menge prozentual erhöht oder verringert. Zum Schluss noch eine Bemerkung: Was ich hier vorgetragen habe ist eine Gedankenphilosophie, die keinesfalls vollständig und ohne Fehler ist. Die Gestaltung einer solchen Leistungsgesellschaft muss natürlich in langen Jahren aufgebaut und ständig angepasst und perfektioniert werden. Damit möchte ich die Diskussion eröffnen.“
„Der Bergbau im Asteroidengürtel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt. Man fing nicht nur Satelliten ein, um sie auszubeuten, sondern transportierte auch große Mengen Schadstoffe, Atommüll und Abfallmaterialien in den Weltraum und lagerte sie in ausgebeuteten Asteroiden ein. Das System ist inzwischen in der Lage, auf dem Hinflug zu den ausgebeuteten Satelliten, mehr verdichteten Restmüll abzutransportieren, als Rohstoffe von dort angeliefert wurden. Ein großes Problem war und ist in letzter Zeit die Koordination und die Verteilung der Rohstoffe auf der Erde geworden. Die Vision, die unerschöpflichen Rohstoffreserven zu erschließen, ist Wirklichkeit geworden. Die Steinbrocken aus dem Asteroidengürtel, werden von Sonden auf ihren Wertstoffgehalt untersucht, wenn sie nach ihren einsamen Bahnen um die Sonne der Erde zu nahekommen. Von den geschätzten 700– 800000 Asteroiden, die in den Umlaufbahnen um die Sonne kreisen, kommt nach Schätzungen von Experten nur alle paar Jahre ein „Kandidat“ in Erdnähe, der sich für die Ausbeutung eignet. Jedes Mal, wenn dies der Fall war, begannen die Streitigkeiten in der internationalen Weltraumbehörde, um die Schürfrechte. Zunächst ging es darum, den Asteroiden mit Kevlar-Schirmen einzufangen und ihn in eine nahe Umlaufbahn um die Erde zu lenken. Im Wesentlichen ging es dabei immer um die Vorfinanzierung. Schleppschiffe der Asteroiden-Jäger liegen ja permanent im Erdnahen Orbit auf der Lauer und kosten Points. Zudem wusste bislang niemand im Voraus, ob sich der Aufwand lohnen würde. Das war der Stand der Technik.
In jüngster Zeit zog man aber in Erwägung, die Asteroiden in eine Mondumlaufbahn zu bugsieren, sie dort zu schreddern und auf dem Mond kontrolliert „abstürzen“ zu lassen. So würde sich nach und nach ein großer „Material-Vorrat“ anlegen lassen, auf den man jederzeit zugreifen könnte. Die Maßnahme würde jedoch eine Investition von mehreren Billionen Points erfordern, denn die bisherigen Einrichtungen auf dem Mond dienten nur der Forschung und dem Mondtourismus. Er muss also eine völlig neue Infrastruktur aufgebaut werden, die in der Lage ist, die Erze, seltene Erden und andere Rohstoffe zu trennen und vorzuverarbeiten. Der Vorteil liegt auf der Hand, man würde nur die brauchbaren Rohstoffe zur Erde transportieren und könnte den Abfall auf dem Mond deponieren. Erze und Brennstoffe werden inzwischen auf dem Mars durch automatisch arbeitende Roboter gewonnen. Damit ist dann endgültig ein völlig neues Zeitalter der Rohstoffversorgung der von Menschen geschaffenen industriellen Entwicklung eingeläutet worden. Visionäre der Weltraumrohstoffbeschaffung behaupten, dass der Menschheit ungeahnte Reserven im Überfluss und zu weitaus günstigeren Kosten für alle Zeiten zur Verfügung stehen. Die Abfallwirtschaft könnte über die Erde-Mond-Raum-Verkehrsflüge, den nicht recycelbaren Restmüll zum Mond transportieren. Gleichzeitig könnten die Abfallcontainer, zu einem Zehntel der heutigen Kosten, mit den ausgebeuteten Asteroiden in den Asteroidengürtel geschossen werden.
Da auf vielen Asteroiden auch Edelmetalle vorhanden sind, andererseits aber die Förderung aus den Minen auf der Erde sich immer mehr verteuert, kann man davon ausgehen, dass die Suche und das Bergen sich selbst finanzieren würde, denn die Nachfrage auf der Erde steigt ständig an und ist kaum noch zu befriedigen. Man schätzt den Wertgehalt dieser Rohstoffe auf 100- 200 Billionen Points, allein bei den Asteroiden in erdnahen Umlaufbahnen, die leichter zu erreichen sind. Dagegen sind die Kosten für die Bergung eines mittelgroßen Asteroiden, um ihn in eine Erd- oder Mondumlaufbahn zu bringen, im 2- 10 Milliardenbereich anzusetzen. Untersuchungen haben ergeben, dass die meisten Asteroiden bis zu 30 % Metalle enthalten. Das bedeutet eine 500, bis tausendfache höhere Konzentration, als in der Erdkruste. Unsere Experten schätzen, dass ein einziger, der 500 – 1000 Meter großer Asteroiden, mehr Platin enthält, als die Menschheit jemals geschürft hat. Wie man weiß, ist gerade Platin einer der wichtigsten Rohstoffe für Katalysatoren, Brennstoffzellen und vor allem für die Elektronik-Industrie und er wird auf unserer lieben Erde immer rarer. Die Abbauarbeiten und das Zerkleinern der Asteroidenbrocken, werden ja inzwischen von Robotern durchgeführt, autonome Raumschiffe transportieren die Rohstoffe auf festgelegten Weltraum-Straßen zum Mond und zur Erde. Es geht nun darum, die Investitions-Kosten möglichst gerecht auf die international vernetzten Teilnehmer-Länder zu verteilen. Mein Vorredner hat es schon skizziert und im Großen und Ganzen funktioniert das Point-System im zwischenmenschlichen- und im Warenverkehr außerordentlich gut. Es stellt sich nun Frage, wie wir es schaffen, die notwendigen Investitionen nicht nur gerecht auf die Teilnehmer-Länder zu verteilen, sondern in diesen Teilnehmerländern auf die Point-Halter so zu verteilen, dass es nicht wieder, wie in der Vergangenheit, zur Anhäufung von Billionen Geldvermögen kommt. Meine Vorschläge sind ja hinlänglich bekannt:
Es darf keine Point Börse geben
Points dürfen nur bis zu einer für alle Personen festgelegten Höchstgrenze vergeben werden
Die verschlüsselte Übertragung von Points, zur „Bezahlung“ von Leistungen, muss von Person zu Person und von Gesellschaften zu Gesellschaften gewährleisten sein.
Sie müssen im privaten Bereich anonym bleiben.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“
Ich möchte Ihnen aus meiner "Leseentwicklung" etwas erzählen, dass vielleicht als Erfahrungswert auch für Sie interessant ist. Vielleicht finden Sie Zeit meine Gedanken zu dem Thema zu „lesen“. Heute und hier nur ein kurzer Einblick in meine Leseentwicklung bis heute. Wenn bei Ihnen Interesse bestehen sollte, wäre ich gern bereit einen Erfahrungsaustausch zu starten, der den „Lesepackt“ vielleicht voranbringen könnte. Wichtig wäre es, das Thema einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Um in der Sache weiterzukommen, müsste man Leute finden, die sich der Sache annehmen.
Da ich in den Kriegsjahren mit meiner Meine Mutter allein lebte, las sie mir viel aus Büchern vor. Mein erstes Buch hieß: „Das Hühnchen Sabinchen“ von Marianne Speisebecher. Nach ein paar Wochen und wiederholten Vorlesungen konnte ich den Text auswendig. Nun wurde ich den Verwandten als Wunderknabe vorgeführt, Opas und Omas gaben bei den Verwandten mit mir mächtig an. Ich bekam auch mit, wie sie hinter der „vorgehaltenen Hand sagten: „Das aus mir mal etwas werden könnte“! Weitere Bücher wie „Der kleine Prinz“ folgten.
Mit 6 Jahren kam ich dann am 1. September 1944 in die Schule, wir hatten eine nette Lehrerin und nur eine Schiefertafel, einen Griffel und einen nassen Schwamm, zum Löschen des Geschriebenen. Durch die Vorarbeit meiner Mutter hatte ich den unbedingten Willen entwickelt, selbständig lesen und schreiben zu wollen und in meinem ersten Schulzeugnis sah man daher nur Einsen. In rasant kurzer Zeit, etwa ein halbes Jahr war es so weit, ich konnte lesen und schreiben. Ein halbes Jahr später wurde uns dieses erste halbe Jahr Schule, wegen der mitlaufenden Hitlerprägung, von den Kommunisten in der „Ostzone“ wieder weggenommen und wir fingen Anfang des Jahres 1946, mit den neuen Erstklässlern wieder bei null an. In der Folgezeit entwickelte ich eine klassische Abneigung zum Deutschunterricht, mit seinem stereotypen Einpauken der Grammatik. Die brachte ich mir intuitiv beim Lesen selber bei. Denn, wenn man viel liest, erfühlt man die Rechtschreibung. Man lernt sie wie eine Muttersprache, die man ja auch nicht „schreiben muss“ um sie sprechen zu können und da ist dann entscheidend, wie gut oder korrekt die Eltern „sprechen können“. Das ist die erste Voraussetzung für gute Sprache.
Mein Enkelsohn entwickelte sich ähnlich, er sah und hörte, wie wir Erwachsenen lesen und vorlesen konnten, nahm sich eine Zeitung und wollte von den Eltern und Großeltern wissen, was die „schwarzen Krakel“ in der Zeitung bedeuteten. Immer wieder kam er an und fragte, wenn er nicht weiterkam. Bis er in die Schule kam, konnte er zwar nicht richtig lesen, aber mit den Buchstaben mühevoll einen einfachen Text, wie er in Kinderbüchern vorkommt richtig verstehen.