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Philosophie griechisch, heißt wörtlich: Liebe zur Weisheit und versucht die menschliche Existenz zu deuten, zu erklären und zu verstehen. Kerngebiete sind die Logik, das Ergebnis des folgerichtigen Denkens, die Ethik und das moralisch richtige Handeln: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu, die Metaphysik, die Wissenschaft der Gründe des Seins. Weitere Einlassungen behandeln die Wissenschaften mit ihren Erkenntnissen und Prognosen. Der Autor versucht eine Analyse zum Gesamtzustand unserer Bundes-Republik zu erstellen. Dabei kommen mir meine Erlebnisse aus der Hitlerzeit, den Kriegs- und Nachkriegsjahren, der Aufbau des Sozialismus im Ostteil unseres Vaterlandes und der wirtschaftliche Aufschwung im Westteil, den ich auf beiden Seiten miterlebt und mitgestaltet habe zugute. Politikern und jüngeren Menschen soll damit ein kleines Lehrbuch der Fehlentwicklungen und eine Mahnung an die Hand gegeben werden, die zum Nach-denken anregen und vielleicht ein klein wenig zukunftsweisend sein könnte, um aus diesem nun wieder vereinigten Land ein besseres Miteinanderland zu machen.
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Seitenzahl: 302
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Teil 1
Gesellschaft im Wandel der Zeiten in einer globalisierten Welt
Teil 2
Essays zu verschiedenen Themen Philosophische Betrachtungen
Gedanken über Freunde und Freundschaften
Das Abendmahl der gleichen Sinne
Die biologische Aufgabe
Warum und woher haben Menschen den Mut, zu so viel Mordlust und Zerstörungswut?
Autor Horst Reiner Menzel
Entstanden in den Jahren 2005 - 2020
"Liebe zur Weisheit" und versucht die menschliche Existenz zu deuten, zu erklären und zu verstehen. Kerngebiete sind die Logik, das Ergebnis des folgerichtigen Denkens, die Ethik und das moralisch richtige Handeln: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu", die Metaphysik, die Wissenschaft der Gründe des Seins. Weitere Einlassungen behandeln die Wissenschaften mit ihren Erkenntnissen und Prognosen.
Der Autor versucht eine Analyse zum Gesamtzustand unserer Bundes-Republik zu erstellen. Dabei kommen mir meine Erlebnisse aus der Hitlerzeit, den Kriegs- und Nachkriegsjahren, der Aufbau des „Sozialismus“ im Ostteil unseres Vaterlandes und der wirtschaftliche Aufschwung im Westteil, den ich auf beiden Seiten miterlebt und mitgestaltet habe zugute. Politikern und jüngeren Menschen soll damit ein kleines Lehrbuch der Fehlentwicklungen und eine Mahnung an die Hand gegeben werden, die zum Nachdenken anregen und vielleicht ein klein wenig zukunftsweisend sein könnte, um aus diesem nun wieder vereinigten Land ein besseres Miteinanderland zu machen.
Der Autor Horst Reiner Menzel
Als ich Ende der 1930er Jahre geboren wurde, lebten auf der Erde ca. 1,2 Milliarden Menschen, das Leben war beschaulicher, man hatte mehr Zeit für Privates, der „Papierkram“ eines 80-jährigen Lebens passte in eine Schublade, Fotos in ein einziges Album. Man saß abends zusammen, beredete den vergangenen Tag, ging in eine Kneipe, trank mit Freunden ein Bier, spielte eine Runde Skat, oder traf sich im Sportverein oder anderen Organisationen, wie Musik-Bienenzüchter- Schach- und Gesangvereinen. Auf der Straße verkehrten nur sehr wenige Autos. Wer einen Führerschein oder ein Auto hatte, war jemand den man bewunderte. So etwas hatten nur „reiche Leute“, Ärzte oder Berufsfahrer und, es gab nur eine einzige Geschwindigkeits-beschränkung, nämlich 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften.
Mit Zwanzig war das Leben so einfach, dass man es überhaupt nicht bemerkte.
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Jeder Mann war stolz darauf, wenn er es geschafft hatte eine Arbeitsstelle zu haben, Geld zu verdienen, mit dem er seine Familie ernähren konnte. Ledige Frauen nannte man Frollein, auch wenn sie schon uralt waren, sie gingen zwar auch arbeiten, doch wenn sie heirateten, blieben sie zuhause und waren glücklich und zufrieden, dass sie einen Mann gefunden hatten, mit dem sie eine Familie gründen konnten. Erst wenn die Kinder sie nicht mehr so intensiv benötigten, gingen manche auch wieder zur Arbeit. Man betrachtete damals die Arbeit mehr oder weniger als notwendiges Übel, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Allerdings mussten in den Betrieben immer Männer die schwerste Arbeit verrichten, wurden eher krank und starben oft früher. Es war einfach nicht so erstrebenswert jeden Tag in die „Tretmühle“ zu gehen, wie das damals so hieß. Wenn es zum Leben reichte, war man zufrieden. In den Dörfern und Kleinstädten kannte jeder Jeden, die Mütter sagten zu ihren Kindern: „Wenn du Hilfe brauchst, frage einen Erwachsenen oder den Polizisten der immer an der Ecke steht“. Bei Zusammenkünften und Feierlichkeiten sang man schöne Lieder, die jeder auswendig konnte und zitierte Gedichte. Die Alten erzählten von früher und die Jugend hörte ihnen noch zu, denn da konnte man sehr vieles lernen. Um 24 Uhr, wenn schon alles schlief und auch die letzten Nachzügler im Bett waren, wurden in der Stadt die Gaslaternen ausgemacht. Die Polizei ging alle paar Stunden durch die Straßen, sah nach dem Rechten, und schaute auch in die dunklen Gassen und Ecken, ob alles in Ordnung war. Weil man sich unmöglich machte und außerhalb der Gesellschaft stellte, gab es nur wenige Diebe; richtige Verbrecher noch weniger. Wenn sich jemand etwas zu Schulden kommen ließ, erfuhr die ganze Stadt davon. Weil es kaum Anonymität gab, schämte sich derjenige und war untendurch, wie das damals so hieß. War jemand einmal als unzuverlässig bekannt, wurde er gemieden. Deshalb ließ es niemand soweit kommen, war es doch passiert, entschuldigte man sich bei allen, benahm sich anständig und wurde nach einiger Zeit der Bewährung wieder in die Gemeinschaft aufgenommen. Viele Konflikte wurden durch Gespräche, auch unter Mithilfe von Nachbarn, Verwandten, Lehrern und sonstigen „Respektspersonen“ bereinigt, ohne die Gerichte zu bemühen. Manche Streitigkeiten, hauptsächlich solche, wenn die Mannesehre gekränkt worden war, wurden mit den Fäusten „besprochen“, da kannte man kein Pardon. Kinder wurden dazu angehalten das Alter zu achten, ihnen im Bus, oder der Bahn einen Sitzplatz freizumachen, kurz, jeder Erwachsene hatte die Macht unartige Kinder oder auch ausgerastete Erwachsene zur Räson zu bringen. Gab es Pöbeleien von Halbstarken, wie man die Jugendlichen damals nannte, taten sich ein paar Männer zusammen, um wieder Ordnung zu schaffen, meistens reichte schon eine Drohgebärde von einigen Erwachsenen, oder man schnauzte sie an: „Das werde ich deinem Vater sagen“ und schon war der Frieden wiederhergestellt. Reichte das noch nicht oder in Situationen, wo man angegriffen wurde, gab es eine auf die Nuss, - aber:
Wer im Streit anfängt mit den Fäusten zu reden, spricht die falsche Sprache.
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Doch kein Sünder wäre auf die Idee gekommen sich bei der Polizei zu beschweren oder einen Anwalt einzuschalten, denn meistens wusste er um sein Fehlverhalten und hing es nicht noch an die große Glocke, damit es dann zum Stadtgespräch wurde. Die gewaltfreie Gesellschaft gebiert Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, sich gegen die Gewaltbereiten zu verteidigen. Früher gab es noch Männer, heutzutage wird man dafür bestraft, wenn man sich nicht alles gefallen lässt. Männer dürfen keine mehr sein, weil Gesellschaft und Gerichtsbarkeit sie zu Maulhelden degradiert haben.
So wurde die sogenannte Nachkriegsgeneration des Zweiten Weltkrieges zu Zeugen einer Übergangsgesellschaft, von der landwirtschaftlich geprägten Lebensweise, zur Hightech- Gesellschaft, von der Sense und der Pferdekutsche zum Auto und Flugzeug, vom Stummfilm zum Medienkonsumenten, von der mechanischen Schreibmaschine zum Computer. Wir waren die letzten, welche die sogenannte gute alte Zeit noch erleben durften. Sie war bestimmt nicht besser, nur etwas mehr von Vernunft und Verstand in allen Lebensfragen durchwachsen, wenn man mal von den Kriegsereignissen im 20. Jahrhundert absieht. Viel ruhiger, möchte man meinen; Kinder konnten noch auf der Straße spielen, ohne gleich in Lebensgefahr zu geraten. Abends gingen die Gaslaternen an und es galt als unfein, vor 9 Uhr morgens oder nach 21 Uhr abends jemanden unangemeldet zu besuchen, oder nach 22 Uhr noch Lärm zu machen. Man ging schlafen, um sich für den nächsten Arbeitstag auszuruhen. Vergnügungen gab es nur an den Samstagen, da ging man „aus“, wie man das damals nannte. In den meisten Dorfschenken und vielen Lokalen die Säle hatten, wurde Tanzmusik handgemacht. Die Kapellen spielten ohne Verstärkeranlagen live, und waren mit ziemlich vielen Musikern besetzt, um die notwendige Lautstärke erzeugen zu können. Die Bezahlung war nicht so üppig, man spielte auch mehr aus Freude am Spiel und Spaß an der Musik, denn Radios hatten die wenigsten. Der Sonntag wurde damals noch in Kreisen der Familien gepflegt. Da machte man dann im Sonntagsanzug, mit Stock und Hut Ausflüge in die nähere Umgebung. „Spazieren gehen“, nannte man das. An schönen Tagen wurden Radtouren und Badeausflüge gemacht, die aber an natürlichen Gewässern stattfanden. An Himmelfahrt wurden Kremserfahrten mit Fassbier organisiert. Gelegentlich machte man auch schon mal „Betriebsausflüge“ mit dem Bus, welche die Firmen organisierten, die waren sehr beliebt. Wer ein Fahrrad hatte, schätzte sich glücklich, ein Motorradbesitzer war ein wohlhabender Mann. Frauen fuhren damals solche Geräte überhaupt nicht, hatten auch keinen Führerschein und wer ein Auto besaß, war ein König.
Das Lied von der Glocke. Zum Nachlesen empfohlen, aber außer ein paar Philologen und Schöngeister interessiert all dies heute niemand mehr, das Erstaunlichste aber ist, alles was Schillers Genie in seinem Gedicht damals zu Papier brachte, ist nach wie vor heute noch gültig. Es galt noch der alte Spruch aus Schillers Lied von der Glocke:
Meister rührt sich und Geselle
In der Freiheit heil‘ gem Schutz.
Jeder freut sich seiner Stelle,
Bietet dem Verächter Trutz.
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis.
Ehrt dem König seine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiß.
Die Kinder sangen in der Schule, der Gesang wurde in jeder Familie bei Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten gepflegt. Kinder lernten, wie man Feuer machen und beaufsichtigen muss, ohne gleich das ganze Haus anzuzünden. Der Vater brachte den Söhnen bei wie Holz gehackt wird, und wie man Kleintiere schlachtet, Gartenarbeit verrichtet oder eine Sense gebraucht. Viele dieser aus der Steinzeit überkommenen Fertigkeiten, sind heutzutage verloren gegangen.
Spielerisch lernten die Jungen von den Alten. Eine Lehrstelle zu bekommen war nicht schwer, man verdiente als Lehrling nur ein Taschengeld. Als Gegenleistung für seine Arbeitskraft, durfte man aber einen Beruf erlernen. Die Gesetze passten in ein Buch von der Größe der Bibel.
Verwaltungen erlangen erst dann ihre größte Virtuosität, wenn sie die hohe Kunst der Selbstverwaltung erreichen.
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Verletzte sich jemand, galt der Satz: „Pass in Zukunft besser auf“. Das allgemeine Lebensrisiko war allgegenwärtig, jeder musste sich und seinen Körper vor Schäden bewahren und wusste, wenn mir etwas zustößt, hilft mir wohl ein Arzt oder das Krankenhaus, aber die Gesellschaft war nicht bereit für alle Lebensrisiken aufzukommen, besonders nicht für solche, die durch bodenlosen Leichtsinn entstanden waren. Viele Menschen begeben sich heutzutage absichtlich in Gefahrensituationen, immer in dem Bewusstsein: >Mir wird schon nichts passieren<, marschieren sie auf den Veranstalter vertrauend mit Hunderttausend anderen ins Gedränge oder fliegen sinnlos durch die Weltgeschichte, weil es ja so schön billig ist, jedes Maß an Vorsicht und Selbstschutz vergessend.
Flüchte die Menge, meide das Gedränge.
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Ehre der Arbeit von Ferdinand Freiligrath
Wer den wucht' gen Hammer schwingt,
wer im Felde mäht die Ähren,
wer ins Mark der Erde dringt,
Weib und Kinder zu ernähren,
wer stroman den Nachen zieht,
wer bei Woll und Werg und Flachse,
hinterm Webestuhl sich bemüht,
dass sein blonder Junge wachse:
Jedem Ehre, - jedem Preis!
Ehre jeder Hand voll Schwielen!
Ehre jedem Tropfen Schweiß,
der in Hütten fällt und Mühlen!
Ehre jeder nassen Stirn
hinterm Pfluge! - doch auch dessen,
der mit Schädel und mit Hirn,
hungernd pflügt sei nicht vergessen!
Dieses Gedicht von Ferdinand Freiligrath beschreibt unnachahmlich jene Zeit vor der großen Industrialisierung, die aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg richtig in Schwung kam. Denn bis dahin war die Industrie auf der Energie-Basis der Kohle aufgebaut worden. Erdöl kannte und nutzte man hauptsächlich zum Betrieb von Verbrennungsmaschinen, die Kraftfahrzeuge und Schiffsmotoren antrieben. Auch die elektrische Energie wurde aus der Kohle gewonnen. Der Krieg befeuerte den Verbrauch von Erdöl und er wurde letztendlich und gottseidank auch wegen der fehlenden Erdöl-Brennstoffe und anderer fehlender Rohstoffe von der deutschen Seite verloren. Aber schon in den 20ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, gelang es genialen deutschen Chemikern, aus Kohle synthetischen Treibstoff für die Fahrzeuge herzustellen, dadurch konnte der Zweite Weltkrieg noch lange weitergehen.
Einstein entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Formel zur Erklärung der Energieumwandlung, denn bis dahin wusste man noch zu wenig darüber. Die Erkenntnis-Bausteine hatten zwar schon andere gefunden, er besaß jedoch das Genie sie zu einem logischen Ganzen zusammen zu führen. Sie kennen sie alle, seine berühmte Formel E=mc2 welche die Äquivalenz von Masse und Energie beschreibt. Das E - steht für Energie, m - für Masse, c - für die Lichtgeschwindigkeit im Quadrat. Masse kann in Energie, Energie in Masse umgewandelt werden und fast nichts geht verloren. Wenn ein Feuer brennt entstehen unter anderem Licht, Wärme, Strahlung, verschiedene Gase und Asche als Äquivalent zur verbrannten Masse. Über Solarzellen wandeln wir inzwischen die Lichtenergie der Sonne in elektrische und danach wieder in mechanische Leistung um.
Aus den fossilen Brennstoffen kann man die darin steckende >träge Ruhe-Energie m< durch Verbrennung oder chemische Umwandlung nutzen. Bei der Verbrennung von Kohle und Erdöl wird Wärme freigesetzt, die z. B. in Kraftwerken Dampf erzeugt. Der entstehende Dampf treibt dann Dampfturbinen an, die über elektrodynamische Maschinen Wechselstrom erzeugen. Wechselstrom deshalb, weil er die Elektronen in metallischen Kabeln anregt, 50 mal in der Sekunde in der Hochspannungsleitung und im Elektrokabel zwischen Stromerzeuger und Verbraucher, hin und her zu wechseln. Dadurch kann Energie über weite Strecken relativ verlustfrei transportiert und über Elektromotoren und andere Prozesse wieder in mechanische Leistung gewandelt werden.
Durch die Mechanisierung der Landwirtschaft konnte die Lebensmittel-Produktion intensiviert werden. Somit steckt in jedem Stück Brot ein Stückchen Kohle drin. Wieso werden Sie fragen? Da sind einmal die Traktoren und Landmaschinen, welche zur weitgehenden Freistellung von Arbeitskräften in der Landwirtschaft führte. Andererseits auch die Herstellung von Düngemitteln aus fossiler Energie. Letztendlich verbrauchen auch die Herstellung und der Transport von Fahrzeugen, Maschinen, Düngemitteln, der Lebensmittel-Industriekomplex, die Mühlen, die Viehaufzucht-Betriebe, die Schlachtereien und letztendlich auch deren Transporte und die Vertriebswege, Energie aus fossilen Brennstoffen.
Der seit Jahrtausenden bestehende Kreislauf des Lebens und der Ernährung wurde brutal unterbrochen. Nur die endlichen, fossilen Energiequellen ermöglichen es, die heute auf dem Planeten lebenden Menschenmassen einigermaßen gut zu ernähren. Gab es früher einen natürlichen Kreislauf der Lebensmittel-Erzeugung und kurze Verteilungswege zum Verbraucher die mit Muskelkraft bewältigt wurden, denn alle Energieleistungen von Menschen und Tieren wurden aus erneuerbaren Energien gespeist, so haben wir es heute mit einem endlichen Kreislauf zu tun. Spätestens wenn die fossilen Energiereserven aufgebraucht sein werden, bricht dieses System zusammen. Es sei denn, die erneuerbaren Energien werden bis dahin ausreichen, um den ständig steigenden Energiebedarf zu decken.
Seit im Jahre 1712 die erste brauchbare Konstruktion einer Dampfmaschine durch Thomas Newcomen gelang, sie wurde hauptsächlich zum Auspumpen des Wassers aus Bergwerken gebaut, ist der Einsatz von Menschen in der Produktion rückläufig. Inzwischen brechen die Sozialsysteme zusammen, weil es nicht mehr genügend Arbeitnehmer gibt, welche sie mit ihren Einzahlungen aufrechterhalten. Man hat schon darüber nachgedacht Maschinen zu besteuern. Das ist natürlich Unsinn, weil die freigestellten Arbeitnehmer die hergestellten Produkte nicht konsumieren können, wenn sie nicht genug verdienen, weil die Arbeit von Maschinen geleistet wird. Ein Zukunftsforscher sagte schon vor 50 Jahren voraus, dass es irgendwann einmal Fabriken ohne Menschen geben wird. Solche Fabriken werden fraglos bereits in naher Zukunft Realität sein, weil Roboter anfallende Arbeiten schneller, präziser, kostengünstiger und ohne zeitliche Begrenzung ausführen, sie stehen in dunklen Hallen und können rund um die Uhr produzieren. Menschen sind nur noch für die Überwachung der Produktionsprozesse und eventuell für den Reparaturdienst erforderlich. In einem solchen System werden auf einer Seite Rohstoffe oder Halbfabrikate angeliefert und auf der anderen Seite Fertigprodukte herauskommen. Aber Maschinen benötigen für die Produktion Rohstoffe und Energie, je mehr Automation zum Einsatz kommt, desto mehr Energie. Immer weniger Menschen, werden Arbeit haben und zu wenig Geld verdienen, um die Industrie-Produkte kaufen zu können. Ein Teufelskreis wie es scheint! Wer hat eine Idee? Wo ist die Lösung für dieses Problem?
Bei diesen Überlegungen muss man wissen, dass alles und zwar wirklich alles, von der Energie und den Rohstoffen abhängt, die uns in Zukunft zur Verfügung stehen werden. Fast alle Probleme dieser Welt könnte man lösen, hätte man Energie im Überfluss. Eine Industrieproduktion die mit wenigen Menschen auskommt, würde aber eine fürchterliche Sinnkrise auslösen, denn Menschen sind in der Regel sehr betriebsam und leben ihr Leben aktiv aus. Natürlich gibt es immer einige Wenige, die auch mit Faulsein, reisen und Selbstverwirklichung auskommen, die weitaus Meisten würden bei dieser Lebensweise aber psychisch und physisch krank werden. Man stelle sich nur einmal vor, welch ein Run auf die dann nur noch wenigen Industrie- und Dienstleistungs-Arbeitsplätze einsetzen würde. Die Anfänge, dieser nicht auf zu haltende Entwicklung, erleben wir bereits seit Anfang des 21. Jahrhunderts in der EU. In einer globalisierten Welt wandern immer mehr Arbeitsplätze in die Billiglohnländer ab, es bleiben am Ende nur noch die Dienstleister übrig. In den alten Industrieländern wird es daher in absehbarer Zeit, immer weniger neue, wertschöpfende Industrien geben.
Ein anderer Effekt zeigt sich in den Entwicklungsländern, dort kann man mit eigenen Produkten auf dem Weltmarkt nicht mehr mithalten. Selbst kleinste Manufakturen, die versuchen landestypische Kleidung herzustellen, haben keine Chance gegen die vielen importierten Kleidungsstücke und den Kleiderspenden der EU-Länder, die von findigen Geschäftsleuten als gebrauchte Ware unters Volk gebracht wird. Freihandels-Zonen, wie sie zurzeit mit den USA geplant werden, drohen den Konkurrenzkampf weiter zu verschärfen und schränken die Eigenproduktion in diesen Ländern ein. Demzufolge kann es Freihandelszonen nur unter Ländern geben, wenn sie unter gleichen Bedingungen produzieren und Handel auf gleicher Augenhöhe treiben. Mit Ländern, die sich bei den Produktionsprozessen nicht um die Umwelt und die sozialen Bedingungen ihrer Arbeitnehmer scheren, darf es keinen freien Handel geben. Diese globale Fehlentwicklung muss gestoppt werden, bevor unser aller Gemeinwesen zusammenbricht. Ein beliebtes Spielchen unserer Politiker ist es, dem Verbraucher die Schuld an dieser Entwicklung zu geben, weil er ja alles zum billigsten Preis haben möchte. Das ist eine allzu billige Ausrede für eine der gefährlichsten Entwicklungen unserer Zeit. Da wird drauflos globalisiert, die EU erweitert, weil die Industrie angeblich neue Absatzmärkte braucht, der Staat generiert Steuermilliarden aus den Überschüssen und nun soll der Verbraucher schuld an dieser Entwicklung sein. Ja merkt denn keiner wo die Reise hingeht? Zurzeit bereichern wir uns „noch“ auf Kosten anderer EU-Länder, die da nicht mithalten können. Die Industrie schreit nach immer mehr und neuen Arbeitskräften, die in Massen unsere Infrastrukturen überlasten, der Flächenverbrauch wächst durch Wohnung, Straßenbau und Industrieparks rasant an. Menschen und Natur ächzen unter der überproportionalen Belastung. Die Produktion der Mitgliedsländer anderer EU-Staaten bricht zusammen und immer mehr Menschen versuchen in den Ballungsgebieten Arbeit zu finden. Durch die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer, findet ein Technologietransfer statt, der dazu führen wird, dass in naher Zukunft auch in Europa keine Industrieproduktion mehr stattfinden wird. „Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen“, sagte einmal Kaiser Wilhelm II, was daraus wurde ist bekannt, heute sind wir schon wieder in einen Weltkrieg verwickelt, aber dieses Mal ist es ein gnadenloser Wirtschaftskrieg, der ausgebrochen ist und der weltweit mehr Opfer fordern wird als alle Weltkriege zusammen.
Die durch die Zocker-Spielbankenkrise ausgelöste weltweite Rezession und eine total vermasselte Bankenrettung werden sich wiederholen, wenn man den Bankern nicht endlich kräftig auf die Finger haut. Mit der Geldschwemme der EU-Zentralbank, von Draghi ausgelöst, verschlimmert man das Problem nur. Unseriöse Banken werden auch dieses Giral-Geld verzocken, dann folgt die nächste Bankenrettung auf Kosten der Sparer usw. usf. Man greift den Bürgern ganz ungeniert in die Tasche, indem man ihnen keine Zinsen mehr für‘ s Eingemachte bezahlt. So sorgt der Geldwertverlust mit der Zeit dafür, dass alle arm werden. Wie man sieht, ist durch die Globalisierung eine Verschiebung des Wohlstandes, aus den Industrieländern in die Entwicklungsländer in Gang gekommen, die niemand mehr aufhalten kann. Meine Prognose ist, dass sich die Banken selber abschaffen werden, weil sie nicht mehr als Investment-Banken fungieren und nur noch als Geldverschiebe-Bahnhöfe benötigt werden. Für diese Aufgabe werden sie auch bald nicht mehr benötigt werden, denn:
Banken sind nur ein großes Zahlengebäude, ohne Wertschöpfung.
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Der Zahlungsverkehr wir in Zukunft ohne sie stattfinden, man kann sie durch Datenbanken ersetzen, die den Zahlungsverkehr mittels Computerpower erledigen. Der Run auf das Cybergeld hat schon im großen Stil begonnen, leider auch die Zockerei mit dem virtuellen, Pseudo-Kapital. So wird man sich überlegen müssen, wie ein neues Weltwährungs-System aussehen muss, welches den Anforderungen einer globalisierten Welt gewachsen ist.
Kann man das Wachstum der Weltbevölkerung nicht reduzieren, wird man den Kampf um die Rettung der Welt verlieren.
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Um den Absatz aufrechtzuerhalten bzw. anzukurbeln, hat sich in den letzten Jahren eine alte, wieder entdeckte Idee durchgesetzt. Schon 1924 legte das sog. >Phoebus-Kartell< eine maximale Lebensdauer von 1000 Stunden für Glühbirnen fest - angeblich zum Wohle der Kunden. Diese stillschweigende Kartellabsprache sorgt heute noch dafür, dass Glühbirnen nach ca. 1000 Betriebsstunden den Geist aufgeben. Nach diesem Muster baut man heute in fast alle Produkte eine Sollbruchstelle ein, die sog. »geplante Obsoleszenz«, welche die Waren nach einer vorausberechneten Nutzungsdauer unbrauchbar macht. Mit dieser >Produktionsmethode für die Müllhalde<, meint man auch auf Kosten der endlichen Ressourcen, dass sich immer-schneller-drehende Karussell und den wirtschaftlichen Untergang aufhalten zu können. In früheren Zeiten gab es am Ende dieses Prozesses den Krieg, er wurde auch deshalb >Der Vater aller Dinge< genannt, weil er alles zerstörte, gleichzeitig die überzähligen Arbeitnehmer reduzierte, Innovationen anschob und einen Neuaufbau erzwang. Danach konnte wieder ein neuer Zyklus beginnen.
Der Banken-Finanzkomplex und die Konzerne kontrollieren weltweit mit ihren Lobbyisten die wichtigsten Regierungen. Mit ihren Parteien und den führenden Politikern bilden sie eine Symbiose, die ihnen ihren Machterhalt gewährleistet. Der Spruch >Geld regiert die Welt<, findet hier seine eindrucksvolle Bestätigung.
Niemand hat sie je gewählt, trotzdem heißt die Weltregierung Geld.
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Die Forbes-Liste verzeichnet inzwischen 1210 Dollar--Milliardäre, diesen Finanzmagnaten gehört die halbe Welt. Solange dieser Kontext nicht durchbrochen wird, werden sich auch die Bedingungen für die Weltbevölkerung nicht bessern. Diese Mechanismen der >Geldanhäufung in wenigen Händen<, lassen sich nur in langen Zeitläufen ändern, indem man versucht mit staatlichen Maßnahmen und Gesetzen, den Wildwuchs zu beschneiden. Aber es muss endlich ein Anfang gemacht werden, sonst konzentriert sich in wenigen Jahren das Weltkapital in einer einzigen Hand. Ohne die Kreativität der Wirtschaft zu beschränken, muss man versuchen von den ausufernden quantitativen Produkten zu qualitativen, nachhaltigen Produkten umzusteuern. Die Methode dies zu erreichen ist sehr einfach, man müsste nur die Garantiefristen für alle Waren auf fünf bis zehn Jahre erweitern, dass würde die Industrie zwingen, Produkte herzustellen, die lange halten. Zurzeit produzieren die Hersteller nach dem Prinzip: „Was lange hält, bringt uns kein Geld"
Prof. Dr. Hans Küng, Theologe, Kirchenkritiker und Initiator der Stiftung >Weltethos<, ist einer der Wenigen wie mir scheint, der sich in seinem langen Leben über das >Wie geht es weiter<, Gedanken gemacht hat. Er kommt in seinem Buch: >Was ich glaube< zu der Ansicht, dass man in die Wirtschaft und die Produktionsprozesse ein Ethos implantieren muss, der Firmen freiwillig dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiter ordentlich zu bezahlen und dafür zu sorgen, dass es allen gut geht und sie ihr Auskommen haben. Prinzip:
"Was ich nicht will, dass man mir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu".
Dies ist edel und human gedacht, meiner Ansicht nach aber unmöglich und selbst mit Gesetzen nicht zu erreichen. Die Abläufe der Produktionsprozesse sind längst aus dem Ruder gelaufen und folgen ihren eigenen Gesetzen. Zurzeit erkaufen wir unseren Wohlstand auf Kosten der anderen alten, südlichen Mitgliedstaaten der EU, dass erkennt man an den dortigen Arbeitslosenzahlen. Kurzzeitig hat es in diesen Ländern nach dem 2. Weltkrieg einen rasanten Aufbauprozess gegeben, der inzwischen durch die Abwanderung der Arbeitsplätze nach Fernost zusammenbricht. Die BRD wird durch ihren Entwicklungsvorsprung noch eine Zeit lang so weiterwursteln können. Langfristig wandert unser know how ebenfalls in die Billiglohn-Länder ab, es findet ein Ausgleich statt, der durch die Verteuerung der Transportkosten, die zwangsläufig kommen muss, und der durch den sich ebenfalls ausgleichenden Lebensstandard in allen Industriestaaten der Erde, zum Stillstand kommen wird. Dieser Prozess wird noch sehr lange Zeit in Anspruch nehmen. In den 1960er-Jahren war Japan so ein Industrieaufsteiger, inzwischen gehört es selbst zu den Verlierern der Globalisierung und es gibt noch viele Länder in der Welt, die an den >Fressnapf - Industrie< heranwollen. Eine kleine Hoffnung bleibt, - vermutlich wird der Brutal-Kapitalismus und in der Folge der Konsumrausch durch die endlichen Ressourcen gestoppt werden. Man wird bald und zwangsläufig nachhaltiger produzieren müssen, weil uns die Rohstoffe ausgehen. In Anschluss daran werden ebenso zwangsläufig die Waren wieder in der Nähe der dort lebenden Bevölkerung hergestellt werden. In dieser Phase, wo der globale Wettbewerb ausgeglichener verläuft, wird es darauf ankommen, welche Länder und Wirtschaftsregionen, denn die Nationalstaaten wird es dann nicht mehr geben, sondern erweiterte Wirtschaftszonen wie die EU, die USA und China. Entscheidend wird sein, wer es fertigbringt alle Arbeitskräfte die zur Verfügung stehen, gleichmäßig in den Arbeitsprozess einzugliedern, also diejenigen Zonen, die am wenigsten Sozial-Schmarotzer, Alte und Kranke mit zu versorgen haben, werden wieder die Nase vorn haben. Bildung, Ausbildung und Fleiß werden darüber entscheiden wie erfolgreich eine Region arbeiten und leben wird. Letztlich wird es auch darauf ankommen, ob es den Entwicklungsländern gelingt ihren Bevölkerungs-Überschuss einzudämmen. Gelingt dies nicht, wird der Verteilungskampf dazu führen, dass große Teile der Weltbevölkerung verelenden, weil die Naturgesetze nicht überlistet werden können und irgendwann gnadenlos zurückschlagen.
Leider hat unsere Regierung, wie die meisten Regierungen dieser Welt überhaupt kein Interesse an nachhaltiger Produktion. Würde man die Garantiezeiten heraufsetzen, gingen die Steuereinnahmen und die Beiträge für die Renten und Krankenkassen rapide zurück. Der Ausweg aus diesem Teufelskreis wäre ebenso logisch wie einfach, wenn man das Ganze betriebswirtschaftlich angeht. Zunächst müssten die Garantiezeiten nur langsam und schrittweise angehoben werden. Als Ersatz für die Sozialleistungen der Betriebe, müsste eine Bürgerversicherung eingeführt werden, in die jeder Bürger, der Einkommen hat, einzuzahlen hätte, also das >Schweizer Modell <. Da die Zahl der abhängig Beschäftigten immer mehr schrumpft, führt sowieso kein Weg daran vorbei. Diese Überlegung zeigt klar und deutlich auf, warum Regierungen immer mehr Wachstum predigen. Sie müssen immer neue und immer höhere Steuereinnahmen generieren um den Staatshaushalt zu finanzieren und werden sich diese lustig sprudelnde Geldquelle, mit der sich das Gemeinwesen finanziert, nicht selber verstopfen.
Gleichzeitig müssen die sozialen Verhältnisse und das Gesundheitswesen für die Menschen verbessert werden. Die überschüssigen Arbeitskräfte könnten für soziale Aufgaben und in eine Erhaltungswirtschaft für die Infrastruktur, in der Alten- und Behindertenpflege, in Bildungs- und Ausbildungswesen eingesetzt werden. Man muss den Leuten eben mehr zutrauen, statt immer neue hochwertige Qualifikationen für Arbeiten zu verlangen, die eigentlich jeder seit jeher beherrscht. Es würde genügen fehlendes Wissen durch Lehrgänge zu erweitern. Menschen dürfen nicht wegen ihres Alters zur Zwangs-Arbeitslosigkeit verurteilt werden, stattdessen sollte man ihre Lebens- und Berufserfahrungen besser nutzen.
Es zeigt sich immer mehr, dass wir einer rasanten Überqualifizierung nicht mehr entgehen können. Der Wahnsinn nimmt Anlauf, Firmen stellen selbst für relativ einfache Arbeiten nur noch Abiturienten ein. Überqualifizierte mit Doktorgraden verstopfen die Agentur für Arbeit und sind nicht mehr vermittelbar. Wo soll das hinführen, wenn man zunächst viel Steuermittel in die Schul- und Universitäts-Ausbildung steckt und hernach noch die arbeitslosen Akademiker mit Steuermitteln über Wasser halten muss? Bildung ja, aber bitte nicht zu viel und zu lange auf Kosten der Allgemeinheit und als Selbstzweck. Man sollte stattdessen ein lebenslanges Studium für alle, die sich weiterbilden möchten möglich machen, auch für die, die sich während ihrer Berufsausübung akademisch weiterbilden wollen. Wo soll das hinführen? denn letztlich benötigt man auch noch weniger qualifizierte im Handwerk und im Dienstleistungs-Sektor. Der gesamte Bildungs- und Weiterbildungsprozess muss überprüft, verbessert und den veränderten Lebens-Bedingungen angepasst werden. Immer mehr junge Menschen machen heutzutage unbedingt „ihr Abitur", ohne diesen Leitungsnachweis bekommt man kaum noch einen Job. Ohne Studium ist man ein „Niemand". Damit man nicht auf die Verlierer-Straße gerät, stopfen sich viele ihr Gehirn mit Spezial-Wissen voll, das sie nie mehr in ihrem Leben brauchen werden. Außerdem ist die Spezialisierung soweit fortgeschritten, dass viele Fachbereiche zusammenarbeiten müssen, um für ein Problem eine Lösung zu finden. Studium wird mit Intelligenz-Zuwachs verwechselt. Eine totale Fehleinschätzung, der wir alle unterliegen, indem wir den Studierten bewundern und gesellschaftlich zu hoch bewerten. Um zu verhindern, dass jährlich tausende Studenten einen für sie ungeeigneten Studiengang absolvieren und teilweise das Fachgebiet wechseln, sollte man einen Studienzweig „Allgemeinbildung" einrichten, der querbeet von allem etwas umfasst, was die Breite aller Studienfächer ausmacht. Mit dieser Qualifikation könnte man sich leichter für ein spezielles Fachstudium entscheiden oder ins Berufsleben gehen. Was die Doktorgrade wirklich wert sind, weiß man spätestens, seit einige mit ihren Doktor-Arbeiten aufgeflogen sind. Damit erhebt sich die Frage:
Ob wohl der Doktorgrad im Sinne des Erfinders lag? Rei©Men
Vor langer Zeit musste eine Doktorarbeit etwas Neues erarbeiten, etwas, dass es noch nicht gab. Eine Idee, eine Erfindung oder Entdeckung machen und veröffentlichen. Da erhebt sich doch die Frage, woher soll für die vielen Doktoren, die heute am Fließband produziert werden, immer neuer Wissensstoff herkommen, der weiter zu entwickeln wäre, aber auch hochkarätig genug sein muss, um die Doktorwürde angemessen zu bescheinigen?
Von reichlich Arbeit wird niemand reich, in einer Welt, in der ehrliche Arbeit nichts mehr zählt, und jeder nur seinen eigenen Vorteil wählt.
Rei©Men
Einen großen Schuldanteil an dieser Fehlentwicklung tragen die allzu progressiven BWL- und die Managerausbildungen. Erst seit viele dieser jüngeren „Fachleute“ in die Führungsebenen der Wirtschaft Einzug gehalten haben, sind diese Dummheiten begangen worden. Inzwischen hat man bemerkt, dass nur eine gute Durchmischung von jungen dynamischen und alten erfahrenen Mitarbeitern den betrieblichen Erfolg eines Unternehmens gewährleistet. Wenn ältere ihre Erfahrungen an jüngere Menschen weitergeben, kann daran ja nichts falsch sein, denn so funktioniert die Welt seit Millionen von Jahren. Unser heutiges Berufs-Kastensystem muss dringend überdacht werden. Man muss alle in den Menschen schlummernden Talente wecken, sie fördern, weiterentwickeln und sie an geeigneter Stelle nutzen. Vor allem müssen alle mitgenommen werden in dem großen:
Der ehrliche Kaufmann war gestern. In heutigen Manager-Schulen und in der Ausbildung zur Kauffrau- Kaufmann, kommt Berufsehre und Ethos nicht mehr vor. Firmen geben für die Werbung Milliarden aus, die anscheinend immer noch den Umsatz erhöhen, ich bin jedoch der Meinung, dass dieses Geld sinnlos ausgegeben wird. Aufgeklärte Verbraucher glauben der Werbung keinen einzigen Spot mehr. Im Gegenteil, sie schalten die Werbung ab, schon deshalb, weil sie nur noch nervt. Da hat einmal ein gutmeinender Gesundheitsminister - oder, wenn ich mich recht erinnere eine Ministerin, wer ist nicht mehr feststellbar, ich habe nach einer Stunde aufgegeben zu googlen, - den Gesetzestext entwickelt, der uns nun tagein, tagaus Milliarden Mal um die Ohren gehauen wird:
„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.“
Der hat sich so tief in die gequälten Gehirne der Fernseh-Zuschauer eingebrannt, dass man ihn weglassen könnte, er ist sowieso wirkungslos und unnötig wie ein Kropf, denn die Werbung von Arzneimitteln ist sowieso gesetzlich geregelt. Stattdessen sollte man in die Verbraucherschutzgesetze einen anderen Satz schreiben, nämlich einen, der vor den lügenden Werbespots warnt:
>Werbung kann in einem Hirnareal, dem Amygdala, einen unkontrollierbaren Kaufanreiz auslösen, prüfen sie deshalb genau, ob sie Ware überhaupt benötigen< Die Folge dieser gravierenden Fehlentwicklung, kann man am besten daran erkennen, wieviel Fernsehsendungen, sich mit dem Thema Verbraucherschutz und Aufklärung befassen. Das Pseudomarketing verbreitet sich nicht nur in der BRD, sondern auf der ganzen Welt rasant und in einem solchen Ausmaß aus, dass man es inzwischen als Gehirnwäsche bezeichnen muss. Das nimmt inzwischen Formen an, die den Verbraucher mit Informationen überschwemmt, die eigentlich keine sind, weil er im Sekundentakt nicht in der Lage ist das Produkt, welches beworben wird, aus dem Wuscht der Informationen herauszufiltern. Das heißt, er weiß überhaupt nicht, was beworben wird oder was er kaufen soll. Das Schlimme ist dann noch, dass im Minutentakt die Zimmer-Lautstärke der Sendungen exorbitant angehoben wird, ich nenne das Nötigung und Gesundheitsschädigung. Was mich wundert ist, dass noch niemand den Klageweg beschritten hat, wenn die Sender ständig die eingestellte Zimmer-Lautstärke ungefragt überhöhen, so dass man Ohrenschmerzen bekommt oder mit der Zeit schwerhörig wird.
Hinzu kommt der gewaltige Verbrauch an Lebenszeit, darüber hat sich auch noch nie jemand ernsthafte Gedanken gemacht. Rechnet man nur den täglichen Werbemüll, der über die Menschen mit Plakaten, Radio, Fernsehen und Internet, E-Mail etc. und Smartphone ausgeschüttet wird zusammen, kommt man täglich auf eine halbe Stunde Zeitstehlen, eine unwiederbringliche Lebenszeit, die sich im Laufe eines achtzigjährigen Lebens auf:
sage und schreibe 610 Tage summiert, also fast zwei Jahre in denen ich mir diesen Zivilisationsmüll, anhören und ansehen muss. Die Werbewirtschaft rechnet vor, dass mit einem für Werbung ausgegebenen Euro die zehnfache Summe verdient wird. Das ist wohl richtig, wenn man ein neues Produkt, das niemand kennt, auf dem Markt bringen will. Die Werbeindustrie verspricht, dass man mit langfristiger Werbung, eine neue Marke oder ein Label aufbauen kann. Haben sie erst mal einen Namen, kaufen ihnen die Leute alles ab, egal ob sie es brauchen oder nicht. Damit sind wir dann wieder beim Ressourcenverbrauch, unnötige Werbung initiiert unnötigen Zivilisationsmüll, der die Umwelt belastet.
Erst vor ein paar Wochen wurde schon wieder so ein Monster geboren. Sucht man im Computer irgendein Produkt oder eine Information, muss man zustimmen, immer wieder zustimmen, dass man mit den Geschäftsbedingungen einverstanden ist und dass das Programm cookies verwendet. Diesen Unsinn muss ein Geisteskranker erfunden haben. Hat denn jemals jemand eine Geschäftsbedingung gelesen, es sei denn, dass es um einen sehr wichtigen Vertrag geht? Man hat den Eindruck alle sind einem Idiotenvirus zum Opfer gefallen oder haben cookies im Hirn, die keiner mehr löschen kann. So werden Milliarden Arbeitsstunden, sinnlos mit Zustimmungen vergeudet und niemand gebietet diesem Wahnsinn Einhalt.
In unserer Gesellschaft wird zu viel an der Produktivitäts-Verbesserung gearbeitet. Ja klar, man hat Konkurrenten, die man abhängen muss. Dadurch entsteht für die Arbeitnehmer ein zu hoher Leistungsdruck, der auf Kosten der Gesundheit ausgetragen wird. Auch klar ist, am Ende der Kette von Grundlagen- und Produktfertigungs-Industrie kommen immer billigere Produkte heraus, welche nicht mehr lange halten. Würde man „menschlicher" der Leistungsfähigkeit angepasst produzieren, könnte man mehr Menschen beschäftigen. Das ist eigentlich die Aufgabe der Gewerkschaften, die in den letzten Jahrzehnten alle Verbesserungen, die in einem Jahrhundert erkämpft wurden, wieder verspielt hat. Diesen Vorwurf kann man ihnen nicht ersparen. Letztendlich ist auch dieser Prozess ein Nebeneffekt der Globalisierung. Die Gewerkschaften ließen sich immer wieder von den Arbeitgebern erpressen, denn diese drohten regelmäßig die Produktionsstätten ins billigere Ausland zu verlagern. Natürlich musste auch die Arbeitgeberseite auf Konkurrenzfähigkeit bedacht, der Globalisierung ihren Tribut zollen. Alle Dinge haben eben ihre zwei Seiten, denn auch diese Verlagerungen hatten nicht nur Vorteile, das hat inzwischen auch die Industrie mitbekommen und holt die Arbeitsplätze wieder "heim", weil man erkannt hat, dass die kurzen Wege zu besserer Qualität der Produkte und zu reibungsloseren Arbeitsabläufen führen. Letztlich auch, weil es auch viel weniger Reklamationen gibt, die im Endeffekt sehr teuer werden können.
In einer Jäger- und Sammlergruppe, die es ja in Teilen Afrikas und Brasiliens noch gibt, bleibt auch keiner außen vor. Alle müssen entsprechend ihren Talenten und ihrem Können ihr Scherflein zum Gemeinwohl beitragen. Das gilt auch für unsere Volksgemeinschaft: Alle müssen ihren Beitrag leisten, vor allem sollte man einen Staat immer als volkswirtschaftliches Ganzes betrachten, ähnlich einem Ameisen- oder Bienenstaat, nur so kann die Wohlfahrt für alle gelingen. Bei uns aber, triumphiert der Egoismus in sehr ausgeprägter Form, jeder verteidigt sein Revier und sieht nicht das große Ganze. Wir haben eben viel zu viele Einzelhaushalte und jeder Kämmerer sieht nur seinen Eigenen, an dem gespart werden muss, damit man nicht „auf den Hund kommt". Ein Ausdruck aus dem Mittelalter, damals hatte man einen Hund auf den inneren Boden der Schatztruhe gemalt und wenn man ihn sah, war das Geld ziemlich alle.
Die Staatsmacht ist eine Interessengemeinschaft der Machtbesessenen, die sich gegen die Interessen der Ohnmächtigen richtet, die alle glauben in einer Demokratie zu leben.
Rei©Men
Ohne den in die Ablage der Geschichte abgehefteten dirigistischen Sozialismus huldigen zu wollen, sollte man der sozialen Gerechtigkeit eine breitere Basis schaffen. Natürlich müssen Unternehmer die ihr Können, ihr Kapital, ihre Arbeitsleistung einsetzen und das volle Risiko ihres Unternehmens tragen den Löwenanteil bekommen, aber Löwen können sich auch nur den Bauch vollschlagen, alles Mehr ist zu viel und schlecht zu verdauen. Die Freiheit welche die FDP predigt, ist immer die Unfreiheit der Anderen, dabei bleiben die Schwachen in der Gesellschaft auf der Strecke. Diese Geisteshaltung ist mit unserer überkommenen christlich-humanistischen Gesellschaftsform unvereinbar.