Das Verkehrs ABC - Horst Reiner Menzel - E-Book

Das Verkehrs ABC E-Book

Horst Reiner Menzel

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Beschreibung

Das Buch soll Fahranfängern und auch Profis helfen, die Gefahren im Straßen-Verkehr besser einzuschätzen und darauf entsprechend zu reagieren. Ein Erfahrungsbericht aus 62 Jahren Fahrpraxis. Der Autor gibt hunderte Ratschläge um Unfallfrei durchs Autofahrerleben zu kommen. Das Buch soll aber auch aufrütteln, sensibilisieren und zum besseren Fahren animieren. Die häufigsten Situationen im Verkehr werden behandelt und Vorschläge gemacht wie man darauf reagieren sollte. Der Autor nimmt zum Thema Verkehrsraudis kein Blatt vor den Mund, denn hier geht es um die Gesundheit und das Leben von Menschen. Wer seine Mitmenschen wissentlich in Gefahr bringt verdient keine Nachsicht. Man muss sich etwas Zeit nehmen, denn dieses Buch kann man nicht nur lesen, man muss es studieren, sich die beschriebenen Fahrsituationen vor das geistige Auge stellen und die gegebenen Ratschläge verinnerlichen. Am besten Sie legen sich dieses Buch in Ihr Fahrzeug und schauen, wenn Sie im Stau stehen oder gerade Zeit haben wieder hinein. Wie wichtig es ist, sich zuhause mal in aller Ruhe mit dem was auf Deutschlands Straßen jeden Tag passiert zu beschäftigen, mögen Sie an folgenden Zahlen ersehen. 1970 gab es 21.000 Verkehrstote 2014 "nur noch" 3500. Das hört sich zunächst gut an, ist aber hauptsächlich auf das verbesserte Fahrkönnen und die Sicherheitstechnik der Fahrzeuge zurückzuführen. Zu beklagen ist jedoch, dass durch die ins Fahrzeug rein geschlichenen Infotainment- und Kommunikationstechnik, die Zahl der Unfälle wieder steigt. Volkswirtschaftlich gesehen entstehen jedes Jahr 30 Millarden Kosten, davon könnte man einiges einsparen, wenn man sie mit dem Drücken des Zündschlüssels abschalten würde. möchten.

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Die häufigsten Fahr- und Denk-Fehler der Verkehrsteilnehmer. Das Buch soll Fahranfängern und auch Profis helfen, die Gefahren im Straßen-Verkehr besser einzuschätzen und darauf entsprechend zu reagieren. Der hoffnungslose Versuch Autofahrern vor Schäden an Leib und Leben zu bewahren

von Horst Reiner Menzel.

Verkehrschaos ohne Verkehr, was würden Sie tun, wenn sie hier ankommen. Links blau, dann grün und rechts rot?

Das Auto auf der Mittelinsel abstellen und zu Fuß weitergehen?

Denken, das Bild ist Seitenverkehrt oder sie sind im falschen Film?

Jemanden fragen in welchem Land sie sich befinden?

Richtig - dass Bild ist wohl in einem Linksfahrerland entstanden? Man erkennt es an dem links oben hängenden weißen beschrifteten Hinweisschild. Dieses Bild soll verdeutlichen, wie schwierig und komplex Autofahren ist. Mal ehrlich, hätten sie es schnell herausgefunden?

Werter Leser,

bitte nehmen Sie sich ein wenig Zeit, denn dieses Buch kann man nicht „nur lesen“, man muss es studieren, sich die beschriebenen Fahrsituationen vorstellen und die gegebenen Ratschläge verinnerlichen. Am besten Sie legen sich dieses Buch in Ihr Fahrzeug und schauen, wenn Sie im Stau stehen oder gerade mal Zeit haben wieder hinein. Wie wichtig es ist, sich mal in aller Ruhe zuhause, mit dem was auf Deutschlands Straßen jeden Tag passiert zu beschäftigen, mögen Sie an folgenden Zahlen ersehen. 1970 gab es 21.000 Verkehrstote 2019 "nur noch" ca. 3000. Das hört sich zunächst gut an, ist aber hauptsächlich auf das verbesserte Fahrkönnen und die Sicherheitstechnik der Fahrzeuge zurückzuführen. Zu beklagen ist jedoch, dass durch die sich ins Fahrzeug hinein geschlichene Infotainment- und Kommunikationstechnik, die Zahl der Unfälle wieder steigt. Volkswirtschaftlich gesehen, entstehen jedes Jahr 30 Milliarden Kosten, davon könnte man einiges einsparen, wenn man sie mit dem Drehen des Zündschlüssels abschalten würde. Ich wäre ihnen dankbar, wenn Sie im Interesse aller Verkehrsteilnehmer auch Ihre Erfahrungen in dieses Buch einbringen würden. Bitte schreiben, oder mailen Sie mir, wenn Sie einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit leisten möchten. Gern nehme ich auch ihre Kritik entgegen, ich werde versuchen das Buch ständig zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten. Durch ihre Mithilfe können Sie alle zur Verkehrs-Erziehung und zum besseren Fahren beitragen.

Zur Zeit ist das hochautomatisierte Fahren: - Highly Automated Driving - in aller Munde. Damit ist gemeint, dass die bisher getrennt agierenden Fahrassistenzsysteme zu einem vollautomatischen, autonomen Fahren zusammengefasst werden, sodass der Fahrer angeblich während der Fahrt die Zeitung lesen kann. Audi, sehr fortschrittsgläubig träumt davon, dass das es noch in diesem Jahrzehnt Wirklichkeit werden kann. Wenn man bedenkt, dass die Entwicklung der Navigations-Geräte und der Fahrassistenzsysteme ca. 30 Jahre gedauert hat, kann man davon ausgehen, dass es weitere 30 Jahre dauern wird, bis zuverlässige Systeme für das teilautonome Fahren serienreif sind. Wir alle wissen doch wie oft unsere Computer abstürzen, selbst bei der ersten Mondlandung, musste Neil Armstrong auf Handsteuerung umschalten, sonst wäre es schiefgegangen. Ich bin wahrlich kein Fortschritts-Feind, aber man muss eben realistisch bleiben. Wie oft leitet uns ein Navigationssystem in eine Sackgasse? Oder will auf der Autobahn plötzlich wenden. Natürlich navigieren inzwischen Flugzeuge und Schiffe in der Luft und auf den Weltmeeren mit Radar, Kartenplottern und Autopiloten, aber dort ist eben sehr viel Platz und man hat meistens genügend Zeit zum Reagieren. Die komplexen Anforderungen an den Autopiloten auf der Straße, wird man "leider" nicht so schnell in den Griff bekommen. Selbstverständlich kann der Fahrer eingreifen, wenn etwas "schiefgeht". Nach den Vorstellungen der Entwickler soll die Reaktionszeit des Fahrers auf sieben Sekunden eingestellt werden. Im heutigen Verkehr muss der Fahrer aber im zehntelsekunden-Bereich reagieren. Das heißt, er muss ständig mit voller Aufmerksamkeit fahren und alle Verkehrssituationen verarbeiten, das hält ihn "wach". Beim autonomen Fahren würde er vor sich hindösen, das könnte bis zum Einschlafen gehen. Sicher kann man das durch einen "Wachknopf", den der Fahrer alle 2 - 5 Sekunden drücken muss verhindern, so ist es jedenfalls bei der Bahn. Drückt der Fahrer nicht rechtzeitig, wird er durch einen Warnton dazu aufgefordert, passiert immer noch nichts, bleibt der Zug stehen. Trotz dieser Sicherheits-Einrichtung, ist neulich eine Straßenbahn quer durch Stuttgart gefahren und musste von den Fahrgästen durch Ziehen der Notbremse gestoppt werden. Nun stellen sie sich einmal vor was passiert, wenn ein Auto mitten auf der Straße plötzlich bremst und stehenbleibt! Oder noch schlimmer, unkontrolliert weiterfährt, wer soll das Ding stoppen? Wenn bedingt durch Baustellen oder andere Umstände, - z. B. das Navi-System im Hochhaus-Straßengewühl, plötzlich den GPS Standort "verliert", was ja in langen Tunneldurchfahrten regelmäßig passiert, oder wenn die Sensoren durch Dreck, Schnee- und Eis verschmutzt werden? Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahren-Quelle sind die "primitiven" Sensoren, die das ganze System steuern sollen. Die Evolution hat Millionen Jahre benötigt, die Lebewesen mit sensiblen "Sensoren" auszustatten, beim Menschen sind das die fünf Sinne und unser denkfähiges, reaktionsschnelles Gehirn, das uns einigermaßen unbeschadet durch unser kurzes Leben zu steuert. Wie oft das nicht funktioniert wissen wir alle, wenn wir auf die Nase fallen. Dann sagen wir zueinander: Du musst besser aufpassen! Nun sagen Sie das mal ihrem Autopiloten. Die Aufgabe ist gewaltig, da haben sich die Entwickler durch die zweifelsfrei großen Fortschritte der Robotronik und der Automation euphorisieren lassen. Meine Meinung nach gehört zum Autofahren ein funktionierendes Gehirn und zusätzlich ein elektronisches Gehirn, das den Fahrer unterstützt.

Aus all diesen Überlegungen ergibt sich die "Gretchenfrage": Welcher Fahrer würde sein Leben solchen Gefahren aussetzen und das Steuer einem Computer überlassen? Da ist die Freude am Fahren dann doch zu verlockend. Wer viel und lange fährt überlebt nur, wenn er versucht aus jeder präkehren Verkehrssituation etwas dazu zu lernen. Man muss auf jeder Fahrt aus den eigenen Fehlern und den Fehlern der anderen Verkehrs-Teilnehmer lernen und diese Erfahrungen in sein eigenes Fahr-Verhalten integrieren. Man sollte fahren nicht als schnellstmögliche Fortbewegung von A nach B verstehen, sondern als genussvollen Ausflug, als ein durchwandern einer interessanten Welt, die uns die Schöpfung geschenkt hat und dazu gehört die Gelassenheit des Dahingleitens.

Die STVO – Straßenverkehrsordnung finden Sie im Internet unter:

http://www.gesetze-imInternet.de/stvo_2013/

Ich wünsche Ihnen allzeit eine gute und unfallfreie Fahrt.

Horst Reiner Menzel

Inhaltsverzeichnis:

Einführung

Die in ihrem Bewegungsverhalten fast unverändert gebliebenen Steinzeit Menschen von heute, waren auf 30 km/h programmiert, diesen ziemlich geringen Speed beherrschten unsere Vorfahren über Jahrhunderttausende und waren daran angepasst. Schon als Pferd und Wagen als Fortbewegungs-Mittel „erfunden“ wurden, gab es die ersten tödlichen Unfälle. Was zeigt uns dieser kleine Rückblick. Die Menschheit ist nicht in der Lage höhere Geschwindigkeiten zu beherrschen, sieht man einmal von den Flugzeugen ab. Schon die Technik der Pferd- und Wagen-Fortbewegung forderte regelmäßig Verkehrsopfer, aber nicht wie man meinen möchte, nur durch Ereignisse wie Rad- und Speichen-Brüche, sondern durch rücksichtloses und zu schnelles Fahren. Schon diese relativ langsamen Vehikel verleiteten den Menschen zu überhöhter Geschwindigkeit, was schon damals im 18. und 19. Jahrhundert in den Großstädten regelmäßig zum Verkehrschaos führte. Als die ersten Kraftwagen auf den Straßen verkehrten, erließ man in London ein Gesetz, wonach vor jedem Auto ein Mensch laufen musste, der die Straße sozusagen von anderen Verkehrsteilnehmern „freiräumte“. Was möchte ich ihnen mit diesem Rückblick sagen: Nur wenn eine Straße von anderen am Verkehr teilnehmenden Personen und Fahrzeugen frei ist und nur dann, haben sie freie Fahrt, die sogenannte >Vorfahrt< gibt es aber nicht. In der Schifffahrt nennt man es „das Wegerecht“. Aber auch hier darf man daraus nicht ableiten, dass man nun aufs Gaspedal steigen darf. Es handelt sich vielmehr um eine Handlungsanweisung, das heißt derjenige, der die „Vorfahrt“ hat, sollte sich auch als erster mit Vorsicht und Umsicht weiter fortbewegen. Dieses eherne Gesetz, gilt immer noch und wird immer Bestand haben. Was heißt das nun für den Verkehrsteilnehmer: Liegt z. B. ein Betrunkener auf der Fahrbahn hinter einer Kurve, sie sind zu schnell und können nicht mehr bremsen, sie überfahren ihn und er ist tot, dann sind Sie mitschuldig, da hilft ihnen keine Vorfahrtsregel und Sie werden ihr langes Autofahrerleben lang, immer an diesen Vorfall denken müssen. Sie steigen aus, ihnen schlottern die Glieder, sie prüfen, ob dieser Mensch noch lebt, sie rufen den Rettungsdienst an, die Behörden schicken einen Staatsanwalt an die Unfallstelle. Sie machen sich Vorwürfe, sagen sich: Hätte ich das verhindern können? Eindeutig: Ja, wenn sie diese für alle Verkehrs-Teilnehmer geltende Regel eingehalten hätten, die vor langer Zeit von einem klugen Menschen so formuliert wurde:

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Wenn sie sich diese Grundsätze zu eigen machen, werden sie mit vielen Verkehrssituationen besser zurechtkommen. Lieber mal einen anderen „vorfahren“ lassen, als in einer unklaren Verkehrslage „drauflosfahren“. Lieber mal einen Fußgänger rüber lassen, indem sie ihm zuwinken zu gehen. Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn man anderen hilft. Wenn man zu Kindern einen großen Abstand einhält oder jemanden bei durchlaufendem Verkehr, aus einer Seitenstraße oder Ausfahrt, sich in die Schlange einfädeln lässt. An der nächsten Straßenecke, sind vielleicht sie derjenige, der nicht vorwärts kommt, weil andere jeden Millimeter Straße für sich beanspruchen. Überhaupt, breitet sich der Egoismus im Straßenverkehr nicht nur bei Autofahren immer weiter aus, man beobachtet dies auch bei Fußgängern. Da stellen sich ganze Gruppen von Fußgängern mitten auf den Gehweg, machen Party und geben keinen Platz. Junge Leute kommen in Viererreihen die Straße blockierend daher und andere stürzen aus Geschäftseingängen heraus, sodass man als Fußgänger genötigt ist, eine „Vollbremsung“ zu machen. Doch diese Dinge sind ein gesellschaftliches Problem, das nur durch Erziehung gelöst werden könnte.

Alles dreht sich nur ums Geld,

Immer schneller dreht sich die Welt,

ihrem bitteren Ende entgegen,

mehr Vernunft wäre ein Segen.

Rei©Men

Grundsätzliches

Den Autofahrer der keine Fehler macht gibt es nicht. Man kann nicht alles richtigmachen, besonders nicht als Anfänger. Aber man kann sich bemühen, so wenig wie möglich Fehler zu machen. Unfälle passieren meistens nur dann, wenn die Unfallbeteiligten gleichzeitig Fehler machen oder nicht aufpassen. Immer wenn einer, besser gleich mehrere den Fehler eines anderen korrigieren oder durch geschickte Reaktionen eliminieren, kommt es nicht zu Unfällen, bzw. größeren Schäden werden vermieden. Alle Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Radfahrer und auch Handwagen haben die gleichen Rechte wie alle anderen Verkehrsteilnehmer. Autofahrer meinen immer mehr Rechte zu haben, als schwächere Verkehrsteilnehmer. Niemand hat die universelle Vorfahrt auch nicht auf Vorfahrtsstraßen, es kommt immer darauf an, ob die Straße auch frei ist. Können Sie eine Kurve nicht einsehen, endet ihre >Vorfahrt<. Tauchen am Straßenrand und auch auf Bürgersteigen Kinder oder Menschen auf, ist ihre Vorfahrt beendet. Da gilt nur noch § 1 Vorsicht, Rücksicht und langsam weiterfahren. Man beobachtet häufig schwere Stadtbusse, die im Abstand von 50 cm an Passanten auf den Bürgersteigen mit 50 km/h „vorbeirasen“. Das ist keine angepasste Geschwindigkeit diese erfordert, dass man sein Fahrzeug jederzeit zum Stillstand bringen kann, egal was auf der Straße passiert und der Bürgersteig gehört ebenfalls zur Straße. Zu Fußgängern ist ein Abstand von mindestens einem Meter einzuhalten, auch wenn der sich auf dem Bürgersteig bewegt. Ganz schlimme Finger sind oft die Jungbauern mit ihren Bulltreckern samt Werkzeug-Anhängen, wie Pflügen- oder anderen landwirtschaftlichen Maschinen, donnern sie rücksichtslos durch Stadt und Land, weil man ja mit diesen gefährlichen Geräten, angeblich wie mit einem PKW auch 50 km/h fahren darf.

Der Zeitfaktor

Übertragen wir nun einmal das oben gesagte auf unsere viel befahrenen Autobahnen. In den seltensten Fällen ist die Straße vor uns frei von anderen Verkehrsteilnehmern. Sie wissen nicht, was die anderen tun werden, Sie müssen ständig auf alle und auf alles aufpassen. Verkehrsschilder, Baustellen, Aus- und Einfahrten beobachten, Schalten, Gas geben, bremsen, lenken, den Tacho beobachten, tausende Verkehrsschilder erfassen, auswerten und haben noch viele andere Dinge zu tun, z. B. die Fahrbahn beobachten und im Winter abschätzen, ob es nur nass, rutschig oder sogar Glatteis vorhanden ist. In dieser Aufzählung sind die modernen Kommunikationsmittel noch nicht mal erwähnt, doch die reden mit Ihnen, geben Hinweise auf Staus Umleitungen, das Navi erzählt ihnen ständig wo es langgeht und piept, wenn Sie wieder mal eine Geschwindigkeits-Begrenzung übersehen haben. Das war nur die Autobahn, auf Landstraßen und in den Städten kommen noch hundert andere ständig unsere Aufmerksamkeit erfordernde Reize hinzu. Aber, unsere Konzentrations-Fähigkeit ist begrenzt, der Mensch ist leider auch nur bedingt multitaskingfähig. Das heißt, er kann nicht viele Dinge gleichzeitig erledigen. Das merken Sie am besten, wenn Sie ein Buch lesen und jemand spricht Sie an, dann schauen Sie hoch und fragen: Was hast du gesagt? Oder versuchen Sie mal die Zeitung zu lesen und gleichzeitig das Fernsehen zu verfolgen! Wenn Sie ehrlich sind, werden Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Autofahren überhaupt nicht möglich ist! Wie schafft es nun der Mensch trotzdem Auto zu fahren? Indem er die einzelnen Phasen des Fahrens in Unterabteilungen des Bewusstseins verschiebt und diese automatisch ablaufen lässt, so wie man auch läuft ohne darüber ständig nachzudenken, nebenbei können sie sich auch noch mit jemandem unterhalten. Andere wichtige Dinge erledigt man hintereinander, indem man von einer Tätigkeit blitzschnell auf die andere umschaltet. Immerhin hat uns die Evolution in Jahrmillionen mit einer teilweise gut funktionierenden Multitasking-Fähigkeit ausgestattet, aber das reicht eben gerade mal so um schnell laufen zu können, deswegen fallen wir auch oft genug auf die Nase. Wie schaffen wir das nun alles? Hier kommt der Faktor Zeit ins Spiel. Wir können es nur schaffen, wenn wir uns entsprechend viel Zeit dafür lassen, ich rede hier von Sekundenbruchteilen. Zeit, die wir beim Autofahren eigentlich nicht haben, woher Zeit nehmen, wenn sich innerhalb von Millisekunden alles um das Fahrzeug herum ständig verändert. Im Moment scheinen wir alles „in Griff“ zu haben, im nächsten Sekundenbruchteil sind alle Entscheidungen schon wieder Makulatur, unserem Rechner, dem Gehirn steht aber auch keine unbegrenzte Rechenleistung zur Verfügung. Bei Computern versucht man es mit schnelleren Rechnern, das geht mit unserem natürlichen Computer nicht. Den hat die Natur konstruiert und er ist bisher immer noch in fast allen Bereichen den elektronischen Rechnern weit überlegen. Die einzige mögliche Alternative ist, wir müssen ihm die Zeit verschaffen, die er benötigt, um die notwendigen Berechnungen durchführen zu können. Das heißt, die Geschwindigkeit unserer Fortbewegung muss der Rechenleistung unseres Gehirns angepasst werden. Dies können wir nur erreichen, wenn wir mit verkehrsbedingter, angepasster Geschwindigkeit fahren. Nun hat es die Autoindustrie unsinnigerweise geschafft, immer schnellere, aber auch und „Gott sei Dank“ immer sichere Fahrzeuge zu bauen. Dabei wurde aber vergessen sie so zu konstruieren, dass der Mensch diese immer schnelleren und in Massen die Straßen verstopfenden Vehikel, auch noch beherrschen kann. Anstatt ergonomisch, sich selbsterklärende Bedienungselemente einzubauen, wird die Armaturenlandschaft mit immer mehr technischen Spielereien überfrachtet. Zudem sind die Bedienungselemente in jedem Fahrzeug anders angeordnet. Die Hersteller behaupten, wenn in allen Fahrzeugen die Bedienungselemente gleich angeordnet wären, würde ihre Entwicklungs-Kreativität eingeschränkt. Alles faule Ausreden, die wollen nur über immer neue Accessoires den Spieltrieb des Menschen anregen und den Kaufanreiz für ihre Fahrzeuge steigern. Wenn Sie dann ein neues Fahrzeug kaufen, müssen Sie sich erst mal stundenlang an das Steuer setzen und mit der Bedienungsanleitung in der Hand „trocken fahren“, bevor Sie sich auf die Straße trauen können. Glauben Sie nur nicht, dass die Hersteller das nicht wissen, sie wissen es ganz genau, sonst würden sie nicht alles unternehmen, um ihre Kreationen mit immer mehr Sicherheitstechnik und immer mehr unnützen Zeug voll zu stopfen, die angeblich dem Fahrer die Bedienung erleichtern sollen; und da sind wir wieder beim Faktor Zeit: Wie viel Zeit benötigt der Normalfahrer um alle Bedienungs-Elemente seines Fahrzeug zu kontrollieren, von beherrschen kann nicht mehr die Rede sein, haben wir doch schon weiter oben festgestellt, dass überhaupt keine Zeit mehr übrig bleibt? Die Quintessens ist niederschmetternd. Wenn Sie mich fragen, müsste das Autofahren eigentlich verboten werden. Jedes Jahr beklagen wir über 3000 Verkehrstote, vor Jahrzehnten waren es noch mehr, bis zu 20.000,00, Sie lesen richtig, pro Jahr und das nur in der Bundesrepublik Deutschland. Die Anzahl der Verkehrstoten ist natürlich durch die Entwicklung der Sicherheitstechnik erheblich gesunken. Gleichzeitig hat man aber die Fahrzeuge zu fahrenden Raketen, die zum Rasen einladen aufgerüstet, die nur eine vorgetäuschte Sicherheit vorgaukeln, indem sie die Fahrgeräusche einfach wegdämpfen und damit die verbesserte Sicherheitstechnik wieder zunichtemachen. Unser Gemeinwesen kann natürlich nicht auf Autos verzichten und nimmt daher billigend in Kauf, dass Jahr für Jahr eine Kleinstadt ausstirbt. Wohin soll das führen, wenn wir nicht endlich anfangen die wildgewordenen, überforderten Autofahrer auszubremsen und den Autoherstellern ergonomische Vorgaben machen. Dazu wäre es auch nötig die PS-Boliden, die nur der egomanischen Selbstbefriedigung einiger Zeitgenossen dienen abzuschaffen. Denn um von A nach B zu kommen, reichen allemal 100 bis 150 PS aus, gleichzeitig würde das den automobilen Umwelt- und Recourcenverbrauch eindämmen. Damit komme ich wieder zum Zeitfaktor zurück, - wir können alle Aufgaben, die beim Fahren im heutigen Verkehr anfallen nur sicher erledigen, wenn wir zwei Dinge gleichzeitig tun.

Langsamer fahren und

zu den vor uns Fahrenden einen größeren Abstand einhalten.

Durch langsameres Fahren und Abstand halten, bekommen wir die benötigte Zeit um sicher zu agieren und um sicherer zu reagieren. Durch die Einhaltung des Tacho-Sicherheits-Abstandes geben wir uns und anderen die Chance unsere Fahrzeuge sicher herunter zu bremsen, wenn eine Verkehrs-störung auftritt. Gleichzeitig bekommen wir durch den größeren Abstand, einen besseren Überblick über das Verkehrsgeschehen vor und hinter uns. Sie werden es nicht glauben. Aber 98 % aller Autofahrer fahren zu schnell und zu dicht hintereinander, kommen aber mit Sicherheit nicht schneller an ihr Ziel. Das „dicht“ Auffahren gaukelt ihnen diesen Effekt nur vor. In Wahrheit schafft diese Pressing-Fahrweise nur Stress:

Weil man immer „angespannt“ und mit höchster Aufmerksamkeit fahren muss, um jederzeit bremsbereit zu sein. Im Umkehrschluss bedeutet das für den unaufgeregten Fahrer, dass er auch noch ständig für den hinter ihm fahrenden, den er mit irrem Blick im Rückspiegel sieht, mittdenken und auf ihn aufpassen muss. Das geht sogar soweit, dass man die Aufmerksamkeit mehr nach hinten, statt nach vorn richten muss. Insbesondere fallen hier die lebensmüden Biker auf, die wie virtuelle Geister-Hummeln, oft mit zwei Metern Abstand, den ungeeignesten Moment zum Überholen appassen und garantiert dann überholen, wenn man wieder den Vorrausverkehr beobachtet. Deshalb gilt: Wenn Sie den Biker nicht mehr sehen, ist er neben oder schon vor Ihnen.

Gerade diese An-Gespanntheit führt nach einiger Zeit zur Entspannung, im entscheidenden Moment fehlt dann die erforderliche Konzentration und man rauscht in den Vordermann rein. Schlimmer noch, dem Nachfahrenden steht eine noch kürzere Reaktionszeit zur Verfügung und so kommt es zu dem berühmt, berüchtigten Zieharmonikaeffekt den wir ja alle kennen. Die Blechlawine schiebt alles zusammen, zerstört gnadenlos Gesundheit und Leben ohne Ansehen der Person.

Vielen Autofahrern gehen mit zunehmend sich verbessernder Fahrpraxis die

Verkehrsregeln verlustig, sie fallen dem Herden-Instinkt zum Opfer und

sehen nur noch was das „Rindvieh“ macht, das vor ihnen herfährt. So wandelt

sich die Blechlawine innerhalb kurzer Zeit in eine Stampede, die dem

Abgrund entgegen rast.

Rei©Men

Alkohol am Steuer und die Folgen

Es ist kaum zu glauben, aber es gab eine Zeit, da galt ein bisschen Alkohol am Steuer als Kavaliersdelikt. Selbst die Polizei drückte an Tagen wie Silvester, oder im Karneval beide Augen zu. Es war vor 50zig Jahren, wir waren zu viert im Wagen und es war schon zwei Uhr morgens, wir hatten auch ein bisschen zu viel getrunken, da lud uns unser älterer Freund und seine Frau noch auf ein Gläschen zu sich nachhause ein. Plötzlich überholte ein Polizeiwagen und stoppte uns. Oh Gott, oh Gott, mein Führerschein? Aber Martin, nonchalant, Partylöwe der er war, lud auch gleich noch die Polizei mit zu sich ein. Verdammt, das kann nicht gut gehen, dachte ich, aber oh Wunder die Beamten gingen mit. Es wurde noch ein sehr schöner Abschluss, wer dann wen unter den Tisch getrunken hat, weiß ich heute nicht mehr, ich fuhr jedenfalls keinen Meter mehr in dieser Nacht. Am nächsten Tag fragte ich Martin: Sag mal, warum hatten die uns angehalten? Eines meiner Rücklichter war kaputt sagte er. Doch dieses Erlebnis brachte mich zum Nachdenken und danach trank ich bei solchen Gelegenheiten nur noch das von Gesetzgeber verordnete Pensum. Ein weiteres Erlebnis hatte ich in der gleichen Zeit mit der Autobahn-Polizei, die fuhr damals noch Porsche. Mein Onkel hatte Kameraden, die nach dem Kriege zur Polizei gingen. Einer wurde Verkehrspolizist und machte oft an meines Onkels Swimming-Pool einen Zwischenstopp. In der Pause trank er dort mit seinem Kollegen regelmäßig mehr als ein Bierchen. Nun, es war eine andere Zeit, auf den Straßen waren noch nicht so viele Fahrzeuge unterwegs und das Bewusstsein der Fahrer war nicht so geschärft, wie es heutzutage der Fall ist. Damals meinte man noch, wenn man „etwas vertragen kann“, beherrscht man das Fahrzeug auch unter Alkohol. Diesem Irrtum fallen Jahr für Jahr unzählige Menschen zum Opfer oder werden zu Krüppeln gefahren. Die Wissenschaft hat inzwischen folgendes herausgefunden:

Die weitaus häufigsten Auswirkungen von Alkohol am Steuer sind die verminderte Reaktionszeit, die nicht mehr ausreichende Koordination des Gleichgewichtsinns und die dadurch gestörten Bewegungsabläufe. Das räumliche Sehen ist eingeschränkt, man bekommt einen Tunnelblick und verarbeitet nur noch Ereignisse, die unmittelbar vor dem Fahrzeug stattfinden. Das vorausschauende Fahren ist stark vermindert, weil sich die Pupillen unter Alkoholeinfluss verengen. Durch diesen Effekt treffen die Lichtstrahlen langsamer auf die Netzhaut, was sich bei Nachtfahrten und um solche handelt es sich ja meistens, zu stärkeren Blende-Reflexen führt. Die Augen schalten nicht mehr schnell genug von Nah- auf Fernsicht um, das Zusammenspiel des Auges mit dem Gehirn funktioniert nur eingeschränkt, Abstände und Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt, was dann zu folgeschweren Fehleinschätzungen der Verkehrssituationen führt. Bei Brillenträgern oder Fahrern mit Rotlichtsehschwäche kommt es häufig zum unscharfen, verschwommenen Sehen, bis zu Erscheinungen von Doppelbildern.

Deshalb gibt es nur einen einzigen Weg und der heißt:

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