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Im Spätsommer 1850 steht eines der wichtigsten Bauvorhaben Preußens, der Landwehrkanal südlich von Berlin, kurz vor seiner Fertigstellung. Doch ein Erdrutsch gefährdet den Eröffnungstermin für die Wasserstraße, die Berlins Wachstum einen entscheidenden Schub geben soll. Es droht ein politischer Eklat. Oberst-Lieutenant Christian Philipp von Gontard wird an die Baustelle beordert, um die physikalischen Ursachen des Desasters zu erkunden. Als er und Stadtplaner Peter Joseph Lenné den zerstörten Damm begutachten, machen sie eine grässliche Entdeckung: Im Kanalwasser schwimmt eine Leiche. Bei dem Toten handelt es sich um den Privat-Secretär Cornelius Puch. Da Criminal-Commissarius Werpel gewohnt uninspiriert zu Werke geht, stellt Gontard eigene Nachforschungen an. Ins Visier gerät unter anderen Herrmann von Traunstein, Puchs Dienstherr. War dessen Angetraute, die reizende Opernsängerin Martha von Traunstein, der Grund für eine Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang? Die lebenslustige junge Frau scheint amourösen Abenteuern nicht abgeneigt. Sie macht auch Gontard schöne Augen … Der Offizier Christian Philipp von Gontard, Protagonist der Buchserie „Es geschah in Preußen“, in der versierte Krimiautoren das Berlin des 19. Jahrhunderts wiederaufleben lassen, ist Lehrer an der Artillerieschule und passionierter Freizeit-Ermittler.
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Seitenzahl: 301
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Uwe Schimunek
Die Leiche im Landwehrkanal
Von Gontards sechster Fall
Criminalroman
Jaron Verlag
Uwe Schimunek, Leipziger Journalist und Autor, schreibt Kurzgeschichten und Kriminalromane. Er liest regelmäßig bei den jährlich stattfindenden Ostdeutschen Krimitagen und im Rahmen des Krimi-Kleinkunst-Programms »Killer-Kantate«. Im Jaron Verlag erschienen von ihm in der Reihe »Es geschah in Sachsen« drei Bände, zuletzt »Der ermordete Gärtner« (2013). Für die Reihe »Es geschah in Preußen« verfasste er zusammen mit Jan Eik den Band »Attentat unter den Linden« (2012).
Originalausgabe
1. Auflage 2013
© 2013 Jaron Verlag GmbH, Berlin
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.
www.jaron-verlag.de
Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin
1. digitale Auflage 2013: Zeilenwert GmbH
ISBN 978-3-95552-035-9
Cover
Titel
Impressum
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Nachbemerkung
Es geschah in Preußen
Donnerstag, 22. August 1850
Christian Philipp von Gontard sah das Dilemma schon von weitem. Kaum hatte er die Schilder passiert, die das Betreten der Baustelle verboten, bemerkte er den Menschenauflauf am Wasser. Die Gruppe von Männern wirkte schon von hier aus so ratlos wie ostpreußische Bauern vor einer algebraischen Gleichung. Ein Mann löste sich aus dem Pulk vorn am Ufer und winkte. Gontard erkannte Peter Joseph Lenné – der Königliche Gartendirektor und Stadtplaner war persönlich zum Unglücksort gekommen. So schlimm stand es also …
Die letzten Meter ritt Gontard im Galopp über die Berliner Wiesen. An einem Baum in Steinwurfweite zum Ufer standen zwei Reitpferde an einer provisorischen Tränke. Gontard stieg von seinem Rappen und band ihn neben den anderen Gäulen fest.
»Guten Tag, Herr Oberst-Lieutenant! Schön, dass Sie so schnell kommen konnten«, empfing ihn Lenné. Aus der Nähe wirkte das Gesicht des Gartendirektors wie eine Karstlandschaft. Gontard wusste von der Pockenerkrankung in Lennés Kindheit, dennoch erschrak er stets ein wenig, wenn er auf den Gartenmeister traf.
»Ich wünsche ebenfalls einen guten Tag«, erwiderte Gontard und zeigte dann zur Unglücksstelle. »Ihre Männer sehen besorgt aus.«
»Wenn Sie das Malheur sehen, werden Sie das verstehen«, sagte Lenné. Er wandte sich zum Ufer und rief im Gehen: »Meister Häußler! Hier ist Oberst-Lieutenant von Gontard!«
Ein Mann mit einem üppigen Vollbart zog seinen Hut. Über seinen kurzen Beinen wirkte der Brustkorb wie aufgeblasen. Wenn der Mann statt des Hutes eine Zipfelmütze trüge, hätte er einen Zwerg in einer Heldensage darstellen können.
Je näher sie dem kleinen Mann und dem Wasser kamen, desto deutlicher wurde Gontard das Ausmaß der Misere: Dort, wo die Uferbefestigung allem Anschein nach im rechten Winkel verlaufen sollte, war die Böschung auf Dutzenden Metern weggebrochen. Das Erdreich schien sich in den Kanal zu ergießen wie Brei, der aus einem Kochtopf quoll.
Häußler stand vor ihnen und sagte: »Die gesamte Verschalung ist abgerutscht, und nicht nur das. Die Befestigung hat es ebenfalls hinweggeschwemmt.« Der kleine Mann schüttelte den Kopf. »Ich kann mir das nicht erklären.«
Die beiden Arbeiter traten beiseite, damit Lenné, Gontard und Häußler zum Erdrutsch treten konnten. Jetzt sah Gontard, dass der Kanal keineswegs im rechten Winkel um die Ecke führte, wie es von der Entfernung ausgesehen hatte. Vielmehr lag eine Art künstlicher Teich vor ihnen, der seitlich zum Kanal in die Wiese gelassen war. Auch an der Einmündung war das Ufer ins Wasser gerutscht: Erdklumpen, Holzbalken und Klinkerziegel hatten sich zu einem einzigen Durcheinander vermischt.
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