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Leipzig ist im Februar des Jahres 1920, kurz vor dem Kapp-Putsch, einer der Hauptschauplätze der politischen und sozialen Unruhen in Deutschland. Die Instabilität der jungen Weimarer Republik und die wachsende Armut der Bevölkerung bieten den Nährboden für radikale Gruppierungen. Als der stadtbekannte Fabrikant August Pressburg erschossen wird, zweifelt niemand an einem politisch motivierten Mord. Schon bald stößt der Reporter Konrad Katzmann auf Unterlagen, die belegen, dass der Tote an Kriegsverbrechen beteiligt war. Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihnen und dem Mord an Preßburg? Die Ereignisse spitzen sich zu, als sich Katzmann in die Tochter eines Verdächtigen verliebt und kurz darauf selbst ins Visier des Mörders gerät … Es geschah in Sachsen ist ein Kettenroman um den jungen Dresdener Journalisten Konrad Katzmann, der in fiktiven Kriminalfällen das Sachsen des frühen 20. Jahrhunderts wieder lebendig werden lässt. Der Leipziger Autor und Journalist Uwe Schimunek führt den Leser mit seinem atmosphärisch dichten Kriminalroman in die frühe Weimarer Republik, die von Beginn an gefährdet ist durch antidemokratische Kräfte.
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Seitenzahl: 280
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Uwe Schimunek
Katzmann und die Dämonen des Krieges
Der zweite Fall
Kriminalroman
Uwe Schimunek, Leipziger Journalist und Autor, wurde vor allem durch seine Kurzgeschichten bekannt. Er nimmt seit 2006 mit Lesungen an den jährlich stattfindenden Ostdeutschen Krimitagen teil. Mit dem Krimi-Kleinkunst-Programm «Killer-Kantate» ist er regelmäßig auf der Bühne zu sehen. Zuletzt erschienen von ihm die Erzählbände «13 kleine Thriller» (2009) und «13 kleine Thriller plus drei» (2010) sowie die Novelle «Das Thüringen Projekt» (2009).
Originalausgabe
1. Auflage 2011
© 2011 Jaron Verlag GmbH, Berlin
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.
www.jaron-verlag.de
Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin
ISBN 9783955520519
Cover
Titelseite
Impressum
Widmung
EINS Freitag, 13. Februar 1920
ZWEI Samstag, 14. Februar 1920
DREI Sonntag, 15. Februar 1920
VIER Montag, 16. Februar 1920
FÜNF Dienstag, 17. Februar
SECHS Mittwoch, 18. Februar
SIEBEN Donnerstag, 19. Februar
ACHT Freitag, 20. Februar
NEUN Sonnabend, 21. Februar
ZEHN Sonntag, 22. Februar
ELF Mittwoch, 24. März 1920
NACHBEMERKUNG
Die Reihe
Meinen Großvätern - den Großhandels-Kaufleuten
HELMUT CRAMER hielt nicht viel von Aberglauben, deshalb fiel es ihm auch nicht schwer, seinen kleinen Beutezug an diesem Freitag, dem dreizehnten Februar, anzutreten. Was sollte schon passieren, hier im Großhandel Preßburg in der Mittagspause? Die Lagerarbeiter und die Angestellten saßen mit Sicherheit beisammen, aßen Schwarzbrot mit Schmalz und unterhielten sich über das bevorstehende Wochenende.
Der Gang am Rande der Lagerhalle zog sich so weit hin, dass die Stahltür am Ende wie ein verbeulter Verschlag für Liliputaner wirkte. Helmut Cramer passierte die Porzellanabteilung. Zu seiner Rechten stapelten sich bemalte Kaffeekannen bis zur Decke, in zehn Meter Höhe. Ein Regal weiter runde Teller, die in ihrer exakten Ausrichtung wie antike Säulen in die Höhe ragten. Zwischen den rostigen Regalträgern wirkten die sauberen Geschirrteile, als wären sie Boten einer besseren Zukunft.
Die bessere Zukunft für Helmut Cramer musste ihren Anfang hinter der Stahltür und eine Treppe höher nehmen, genauer gesagt im Bureau des Inhabers. Dort wartete das Startkapital für die großen Pläne seines Bruders.
Helmut Cramer merkte, wie er schneller lief, die Töpfe und Tiegel zu seiner Rechten nur noch als leuchtende schwarze Punkte wahrnahm. Er passierte Regale mit den neuen elektrischen Waschmaschinen, die Wäsche wie von alleine reinigten. An den hölzernen Bottichen waren Antriebsräder angebracht, groß wie der Boden eines Bierfasses. Die Geräte wirkten ein wenig so, als wollten sie aufstehen und losrollen, um ihre reichen Besitzer in der guten Stube heimzusuchen und mit Maschinenöl zu bespritzen. Er kam an den Waschbecken vorbei, weiße Unschuld blendete seine Augen.
Als er die Badezimmerspiegel erreichte, hielt Helmut Cramer kurz inne. Ja, die Frisur saß korrekt. Er lächelte: Es gab gute Gründe dafür, dass er von den Kumpels «der Schöne» genannt wurde. Aber sein Bruder hatte recht, der Anzug musste dringend ersetzt werden. Er sah schon fast aus wie einer der Hungerleider, die sich den ganzen Tag in der Stadt rumtrieben, an den Knien war der Stoff der Hose abgewetzt, unter dem offenen Mantel knitterte das Jackett, als hätte er darin geschlafen. So würde ihn niemand als Geschäftsmann ernst nehmen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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