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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Haupseminar: Altern als Thema in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich Mann, Sohn einer reichen Kaufmannsfamilie, wird am 27. März 1871 in Lübeck als erstes von fünf Kindern geboren. Weil sein Vater, Thomas Johann Heinrich Mann, gegen eine Schriftstellerlaufbahn ist, konzentriert sich Mann erst nach dessen Tod 1891 auf seine literarische Karriere. Zu den bekanntesten Werken Heinrich Manns, der am 12. März 1950 in Santa Monica stirbt, zählt neben dem Roman „Der Untertan“ (1918) die Schulsatire „Professor Unrat“, die er 1905 veröffentlicht. In seiner Autobiographie „Ein Zeitalter wird besichtigt“ (1945) äußert sich der Autor zur Entstehungsgeschichte dieser Schulsatire: „[…] ich sitze wie gewöhnlich im Teatro Alfieri, einem Florentiner Schauspielhaus […]. »La bottega del caffè«, des Settecento-Venezianers Goldoni, es gibt kein gleiches Wunder der Anmut, außer Mozart. In der Pause wurde eine Zeitung verkauft, darin las ich die Geschichte, die einstmals der »Blaue Engel« heißen sollte. In Wahrheit stand auf dem Blatt etwas ganz anderes, war nur mißverständlich [!] berichtet, und datiert aus Berlin. Gleichviel, in meinem Kopf lief der Roman ab, so schnell, daß [!] ich nicht einmal bis in das Theater-Café gelangt wäre. Ich blieb wie versteinert sitzen […].“1 In Manns Fantasie vermischen sich die Personen des Theaterstücks – Don Marzio als Intrigant der Komödie und der verhaftete Spielhausbesitzer Pandolfo – mit der Figur aus einem Zeitungsartikel. 2 Das Ergebnis dieser Verschmelzung ist die Entstehung der Figur „Professor Unrat“ und die Idee für den gleichnamigen Roman. Über diesen plötzlichen Einfall ist der Schriftsteller sehr glücklich. 3 Heinrich Mann verweist in seiner Autobiografie eindeutig auf eine Zeitung als Hauptquelle für den Roman. Seine Aussage, der besagte Zeitungsbericht habe aber keine genauen Details enthalten4, erweckt den Eindruck, als wolle er seine Originalquelle nicht unbedingt preisgeben. In einem Brief an Paul Hatvani vom 3. April 1922 drückt sich Mann in Bezug auf seine Romanvorlage klarer aus: [...] 1 Mann, Heinrich: Ein Zeitalter wird besichtigt, Limitierte Sonderauflage, Frankfurt a. M. 2003, S. 201f. 2 Vgl.: Klein, Albert: Jenseits aller Realität? Heinrich Manns Professor Unrat. In: Wis skirchen, Hans (Hg.): Mein Kopf und die Beine von Marlene Dietrich – Heinrich Manns Professor Unrat und Der blaue Engel, Lübeck 1996, S. 63. 3 Vgl.: Mann, Heinrich: Ein Zeitalter wird besichtigt, S. 202. 4 Vgl.: Mann, Heinrich: Ein Zeitalter wird besichtigt, S. 202.
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