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Katrin Fischer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Geschichte der Friedensbewegung nach 1968, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rote Armee Fraktion (RAF) ist eine linksextremistische Gruppierung, die gegen das gesellschaftliche System der BRD und den weltweiten Imperialismus gerichtet ist. Ihre Wurzeln hat die Terrororganisation, die in den Jahren von 1970 bis 1993 immer wieder Anschläge auf führende Persönlichkeiten und staatliche Einrichtungen verübt, in der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der 68-er Studentenbewegung. Vorbild der RAF sind die südamerikanischen Widerstandskämpfer Tupamaros. Diese Anhänger der linksgerichteten Guerillabewegung zur Nationalen Befreiung Uruguays (MLN) entwickelten den „[…] revolutionäre[n] Klassenkampf mit militärischen Mitteln“1, die Kampfform der Stadtguerilla.2 Wie die Tupamaros, die vom Untergrund als Stadtguerilla ihren bewaffneten Kampf führen, halten die RAF-Terroristen die Anwendung von Waffengewalt in ihrem Guerillakampf gegen den Staat für notwendig. Als Geburtsstunde der RAF kann die gewaltsame Befreiung Andreas Baaders am 14. Mai 1970 aus dem Gefängnis angesehen werden, der wegen Brandstiftung in einem Kaufhaus zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Neben der ehemaligen Journalisten Ulrike Meinhof entwickelt sich Baader zu einer zentralen Führungsfigur der RAF-Gründergeneration. Weil seit 1972 immer wieder Gruppenmitglieder verhaftet werden, ist die Terrororganisation gezwungen sich mehrmals neu zu formieren. Aus diesem Grund spricht man von RAFGenerationen, die jeweils in Folge Anschläge und Attentate verüben. Die erste RAFGeneration mit den führenden Köpfen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe, Holger Meins und Gudrun Ensslin ist von 1970 bis 1972 aktiv. Die Entwicklung und Formulierung der RAF-Konzepte geht weitgehend auf Baader und Meinhof zurück, die mit ihrer Überzeugungskraft und Einsatzbereitschaft die Terrororganisation maßgebend prägen. Selbst nach ihrer Festnahme geben sie vom Gefängnis aus weiterhin Anweisungen für logistische Operationen und spornen die Illegalen zu weiteren Aktionen an. Als die „Baader- Meinhof-Gruppe“ im Sommer 1972 überwiegend verhaftet wird, bildet sich die zweite RAFGeneration heraus, die im Sinne ihrer Vorbilder der Gründergeneration den Kampf gegen den Staat weiterführen will. [...] 1 Schubert, Alex: Stadtguerilla. Tupamaros in Uruguay – Rote Armee Fraktion in der Bundesrepublik, Berlin 1971, S. 7. 2 Vgl.: Schubert, Alex: a.a.O., S. 7.

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Inhaltsverzeichnis
A) Die RAF: Ursprünge, Grundsätze und Generationen
B) Die zweite RAF-Generation 1972-1982
1. Motivation und Ziele der zweiten RAF-Generation
2. Terror-Zusammenschlüsse 1973-1982
2.2. Die Stockholm-Attentäter
2.2.2. Der Überfall
2.3. Die „Haag-Mayer-Bande“
3. Die „Offensive 77“
3.1. Die Ermordung Siegfried Bubacks
3.2. Die Ermordung Jürgen Pontos
3.3. Der Anschlag auf die Bundesanwaltschaft
3.4. Der „Heiße Herbst 1977“
3.4.1. Die „Hanns-Martin Schleyer Entführung“
3.4.2. Die „Landshut-Entführung“ und ihre Folgen
3.4.3. Pannen und Fehler im „Deutschen Herbst“
3.4.4. „Heißer Herbst 1977“ - eine Bilanz
4. Die RAF nach 1977
4.1. Ausgangsbedingungen
4.2. Fortsetzung der Attentate
4.3. Resümee der Jahre 1977-1982

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Page 3

A) Die RAF: Ursprünge, Grundsätze und Generationen

Die Rote Armee Fraktion (RAF) ist eine linksextremistische Gruppierung, die gegen das gesellschaftliche System der BRD und den weltweiten Imperialismus gerichtet ist. Ihre Wurzeln hat die Terrororganisation, die in den Jahren von 1970 bis 1993 immer wieder Anschläge auf führende Persönlichkeiten und staatliche Einrichtungen verübt, in der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der 68-er Studentenbewegung. Vorbild der RAF sind die südamerikanischen Widerstandskämpfer Tupamaros. Diese Anhänger der linksgerichteten Guerillabewegung zur Nationalen Befreiung Uruguays (MLN) entwickelten den „[…] revolutionäre[n] Klassenkampf mit militärischen Mitteln“1, die Kampfform der Stadtguerilla.2Wie die Tupamaros, die vom Untergrund als Stadtguerilla ihren bewaffneten Kampf führen, halten die RAF-Terroristen die Anwendung von Waffengewalt in ihrem Guerillakampf gegen den Staat für notwendig. Als Geburtsstunde der RAF kann die gewaltsame Befreiung Andreas Baaders am 14. Mai 1970 aus dem Gefängnis angesehen werden, der wegen Brandstiftung in einem Kaufhaus zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Neben der ehemaligen Journalisten Ulrike Meinhof entwickelt sich Baader zu einer zentralen Führungsfigur der RAF-Gründergeneration.

Weil seit 1972 immer wieder Gruppenmitglieder verhaftet werden, ist die Terrororganisation gezwungen sich mehrmals neu zu formieren. Aus diesem Grund spricht man von RAF-Generationen, die jeweils in Folge Anschläge und Attentate verüben. Die erste RAF-Generation mit den führenden Köpfen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Jan-Carl Raspe, Holger Meins und Gudrun Ensslin ist von 1970 bis 1972 aktiv. Die Entwicklung und Formulierung der RAF-Konzepte geht weitgehend auf Baader und Meinhof zurück, die mit ihrer Überzeugungskraft und Einsatzbereitschaft die Terrororganisation maßgebend prägen. Selbst nach ihrer Festnahme geben sie vom Gefängnis aus weiterhin Anweisungen für logistische Operationen und spornen die Illegalen zu weiteren Aktionen an. Als die „Baader-Meinhof-Gruppe“ im Sommer 1972 überwiegend verhaftet wird, bildet sich die zweite RAF-Generation heraus, die im Sinne ihrer Vorbilder der Gründergeneration den Kampf gegen den Staat weiterführen will. So sind zwischen 1972 und 1982 „Baader-Meinhofs Kinder“ für die Anschläge in der BRD v erantwortlich, die im „Heißen Herbst 1977“ in ihrer Brutalität gipfeln. Zu den Mitgliedern dieser Truppe zählen unter anderem Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar, Stefan Wisniewski, Peter Jürgen Book und Horst Mahler. Nach Verhaftung

1Schubert, Alex: Stadtguerilla. Tupamaros in Uruguay - Rote Armee Fraktion in der Bundesrepublik, Berlin

1971, S. 7.

2Vgl.: Schubert, Alex: a.a.O., S. 7.