Die Mühlen des Herrn - Andrea Camilleri - E-Book

Die Mühlen des Herrn E-Book

Andrea Camilleri

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Beschreibung

Die Mühlen des Herrn mahlen langsam. Und ein gewisser sizilianischer Mafioso, der sich an den Mühlen bereichert hat, gerät in arge Bedrängnis. Im berüchtigten Sizilien Camilleris wird über Nacht eine ganze Mühle abgebaut, um die Staatskasse zu betrügen: Bovara kommt im Auftrag des Finanzministeriums zur Prüfung der Mühlensteuer. Er mietet sich bei einer reichen Witwe ein, muss aber bald erfahren, wie hart das Leben ist, wenn man unangenehmen Wahrheiten auf der Spur ist. Ein eifriger Inspekteur, eine schöne Witwe, ein sündiger Pfarrer und natürlich ein gerissener Mafioso: Jeder will etwas anderes, keiner entkommt den Mühlen des Herrn.

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Seitenzahl: 233

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Andrea Camilleri

Die Mühlen des Herrn

Roman

Aus dem Italienischen von Moshe Kahn

Verlag Klaus Wagenbach    Berlin

Die italienische Ausgabe erschien 1999 unter dem Titel La mossa del cavallo bei Rizzoli in Mailand.

Die Mühlen des Herrn erschien 2000 als Quartbuch und 2012 als Taschenbuch im Verlag Klaus Wagenbach.

Wagenbachs E-Book-Ausgabe 2013

© 1999 RCS Libri S.p.A., Milano

© 2000, 2001, 2012 für die deutsche Ausgabe:Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/41, 10719 BerlinAlle Rechte vorbehalten.

Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

ISBN 978 3 8031 4128 6Auch in gedruckter Form erhältlich: ISBN 978 3 8031 2683 2

Inhalt

Samstag, 1. September 1877

Immer noch Samstag, 1. September 1877

Sonntag, 2. September 1877

Immer noch Sonntag, 2. September 1877

Montag, 3. September 1877

Immer noch Montag, 3. September 1877

Faltordner A

Mittwoch, 3. Oktober 1877

Immer noch Mittwoch, 3. Oktober 1877

Faltordner B

Montag, 15. Oktober 1877

Immer noch Montag, 15. Oktober 1877

Katalog der Träume

Anmerkung

»Das Rössel ist die einzige Figur im Schachspiel, das andere Figuren überspringen darf. Seine Bewegung ist ausgesprochen einzigartig, denn sie beschreibt ein L: zunächst zwei Felder in der Horizontalen oder in der Vertikalen, wie ein Turm, danach ein Feld nach rechts oder nach links. Nicht zu vergessen eine Besonderheit: ein Rössel, das sich von einem schwarzen Feld wegbewegt, kommt immer auf einem weißen Feld an. Umgekehrt kommt ein von einem weißen Feld wegbewegtes Rössel immer auf einem schwarzen Feld an. Das Rössel kann jede andere Schachfigur überspringen.«

A. Karpow, Schachschule

Samstag, 1. September 1877

»Dominovobisdu.«

»Ettkumm spiri tutuho«, antworteten an die zehn Stimmen, die sich im tiefen, nur hier und da gelegentlich von übelriechenden Talglichtern durchbrochenen Dunkel der Kirche verloren.

»Ite, missa jetzt.«

Betstühle wurden gerückt. Die erste Morgenmesse war zu Ende. Eine Frau bekam einen Hustenanfall, Padre Artemio Carnazza machte eine halbe Kniebeuge vor dem Hochaltar und verschwand danach eilig in die Sakristei, wo der Sakristan, tot vor Müdigkeit, wie immer auf ihn wartete, um ihm aus den Meßgewändern zu helfen. Die glaubenstreuen Besucher der Frühmesse verließen die Kirche, nur Donna Trisìna Cìcero nicht, das war die, die gehustet hatte. Sie blieb knien, tief ins Gebet versunken. Seit ungefähr zwei Wochen stellte sie sich zur Frühmesse ein. Sie galt durchaus nicht als eine, die ständig in die Kirche rennt. Zur Messe erschien sie normalerweise lediglich sonntags und an den festgelegten Feiertagen. Es war daher offenkundig, daß sie in Sünde gefallen war und diese sich jetzt von Unserem Gnädigen Herrn vergeben lassen wollte. Donna Trisìna war eine schwarzhaarige Dreißigerin, mit wildfunkelnd grünen Augen und zwei Lippen so rot wie die Flammen der Hölle. Unglückseligerweise war sie vor drei Jahren Witwe geworden. Von da an kleidete sie sich nur noch in Schwarz, nach strengster Trauer. Dennoch stellten sich bei den Männern, wenn sie sie vorübergehen sahen, sündhafte Gedanken ein. So viel göttliche Anmut, ohne daß ein strammer Kerl sie bändigen durfte. Doch im Ort gab es einige, die behaupteten, daß dieses Feld durchaus bepflügt und reichlich besät worden war, und zwar von mindestens zwei freiwilligen Helfern: dem Advokaten Don Gregorio Fasùlo und dem Bruder des Polizeiamtsleiters, Gnazio Spampinato.

Donna Trisìna wartete, bis der Sakristan die Kirche verlassen hatte, dann bekreuzigte sie sich, stand auf und ging zur Sakristei. Vorsichtig trat sie ein. Das frühe Licht des Tages reichte ihr, um sich davon zu überzeugen, daß sich keine Menschenseele in dem Raum befand. Gleich neben dem großen Schrank aus amerikanischer Bergkiefer, in welchem die Meßgewänder aufbewahrt wurden, führte eine kleine Türe auf eine Holztreppe und diese weiter zur kleinen Wohnung des Priesters hinauf.

Padre Artemio Carnazza war ein Mann zwischen vierzig und fünfzig, von rötlicher Haut, kräftiger Statur, der das Essen und Trinken liebte. Mit wahrhaftem Christenherzen war er stets bereit, Bedürftigen Geld zu leihen, was er sich dann, mit wahrhaftem Heidenherzen, doppelt und gelegentlich dreifach zurückzahlen ließ. Besonders liebte Padre Carnazza die Natur. Nicht die Vögelein, die Schäflein, die Bäume, die Morgen- und die Abenddämmerungen, nein, die scherten ihn sogar einen Dreck. Das, was ihm die Sinne bis zum Wahnsinnigwerden raubte, war die Natur der Frau, die, in ihrer unendlichen Vielfalt, das Lob auf den Phantasiereichtum des Schöpfers sang: bald schwarz wie Tinte, bald rot wie Feuer, bald blond wie die Ähre des Weizenhalmes, doch stets mit anderen Farbschattierungen, wobei die Gräser manchmal hochstanden und unter seinem Atem wogten, wenn er über sie hinwegblies, ein anderes Mal niederlagen, als wären sie gerade gemäht worden, und wieder ein anderes Mal sich ganz dicht und ineinander verwoben zeigten wie eine dornige Wildhecke. Immer wieder verwunderte es ihn, daß er derart eine neue Natur entdeckte, neu, brandneu mit all dem Besonderen, das es zu erforschen gab, wenn er Zentimeter für Zentimeter bis zur ausgehöhlten, feuchten kleinen Grotte hinabstieg, in die man nur langsam eindringen durfte, vorsichtig, sanft, weil einen nachher die kleine Grotte eng umschloß, ihre Wände fest an einen schmiegte, um einen in die tiefste Tiefe zu geleiten, dorthin, wo das Wasser des Lebens hervorquillt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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