Die Musenfalle - Nora Miedler - E-Book

Die Musenfalle E-Book

Nora Miedler

3,0

Beschreibung

Wiener Scharade Theaterschauspielerin Lilly Sommer hat den großen Sprung noch nicht geschafft. Ein Job in der Werbung könnte ihre angespannte Finanzlage spürbar verbessern. Doch da taucht die Kriminalpolizei bei ihr auf: Zwei mächtige Männer fanden einen gewaltsamen Tod. Lilly hängt mit drin, ob sie will oder nicht. Bei Online-Recherchen stößt sie auf Frieda Bernhards Theaterkommune. Zu diesem illustren Kreis zu gehören ist ein alter Traum. Lilly beschließt, ihr Talent für ein Undercover-Manöver zu nutzen… Nora Miedlers zweiter Kriminalroman: ein ironisch-harter Whodunnit mit faszinierenden Einblicken ins Wiener Schauspielmilieu. Ihr Debüt Warten auf Poirot, ein moderner eigenwilliger Psychokrimi, war der Überraschungserfolg 2009, nominiert für den Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien.

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Die Musenfalle ist unsere zweite Zusammenarbeit mit der talentierten Wienerin Nora Miedler. Ihr Erstling Warten auf Poirot verriet die Theater­perspektive nur durch das bühnenhafte Setting und das Fingerspitzen­gefühl im Dialog. In diesem Roman hingegen spielt das Theater schon eine größere und ganz eigene Rolle. Es gerät ins Visier als (schwierige) Existenzform, als Mythos, als Hort wahrer Kunst, aber auch als korrumpierbares Schauspiel, das Menschen vorgaukelt, was immer sie wollen. Die Musenfalle ist ein hintergründiger, vielschichtiger Kriminalroman mit eigenwilligen Metaphern und schneller, an Hardboiled-Schule erinnernder Gangart. Mit das Schönste an diesem Buch sind für mich die Figuren. Von der flegelig-tatkräftigen Lilly über den desillusionierten Säufer Dino bis zur zähen Romantikerin Frieda sind sie allesamt so schräg und brüchig wie das Leben selbst. Ein feiner Kriminalroman über Erwartung, Scheitern, Gier, Missbrauch und Betrug – nicht zuletzt an sich selbst.

Else Laudan

Presse zu Warten auf Poirot:

»Ein verlockendes, witziges und spannendes Stück Kriminalliteratur … Nora Miedler gelingt es, Stereotypen des 21. Jahrhunderts Leben einzuhauchen. Sie führt uns mit sicherer Hand durch ein Kriegsgebiet und heil wieder heraus.« Krimi-Couch.de

»Die Wiener Schauspielerin hat das alte Kammerspiel mit modernen ­Typen besetzt – zügig und gern gelesen!« Kurier

»Hüttenzauber mit Kuchenmesser: Die Boshaftigkeit der scheinbar schutz­bedürftigen Erzählerin trägt dazu bei, die dialogsichere Geschichte bis zuletzt am Kochen zu halten.« Ingeborg Sperl, krimiblog.at

»Was für eine tolle Idee! Gekonnt inszeniert, dabei mit den Regeln des Genres spielend, sehr lesenswert, spannend und feinsinnig. Beste Lek­türe.« Doppelpunkt

»Hervorragend … Hochspannung bis zur letzten Seite.« buchkritik.at

Nora Miedler studierte Schauspiel am Konservatorium Wien und war auf zahlreichen Bühnen in Österreich und der Schweiz zu sehen. Ihr Krimidebüt Warten auf Poirot erntete begeisterte Kritiken. Mittlerweile ist das Schreiben ihre Hauptbeschäftigung, 2011 erscheint ein Frauen­roman von ihr bei Ullstein. In ihrer Freizeit hält sie Workshops an Gymnasien zum Thema Krimischreiben.

Nora Miedler

Die Musenfalle

Ariadne Krimi 1190

Argument Verlag

Ariadne Kriminalromane

Herausgegeben von Else Laudan

www.ariadnekrimis.de

Lektorat: Else Laudan

Deutsche Originalausgabe

Alle Rechte vorbehalten

© Argument Verlag 2010

Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg

Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020

www.argument.de

Umschlag: Martin Grundmann, Hamburg

Umschlagfoto: © Eugeny Trembach – Fotolia.com Satz: Iris Konopik

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN 9783867549561

Erste Auflage 2010

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

1Montag, 18. Oktober

Lilly, 18:15

2Dienstag, 19. Oktober

Lilly, 8:00

Frieda, 10:00

Lilly, 10:05

Lilly, 10:45

Frieda, 16:30

Lilly, 17:00

Alexander, 20:20

3Mittwoch, 20. Oktober

Lilly, 8:00

Alexander, 10:45

Lilly, 14:00

Lilly, 20:12

4Donnerstag, 21. Oktober

Lilly, 2:15

Lilly, 4:45

Dino, 9:20

Lilly, 9:40

Dino, 11:20

Martin, 11:40

Lilly, 13:00

Frieda, 13:00

Dino, 13:00

Dino, 13:45

Lilly, 13:50

Dino, 14:45

Lilly, 15:00

Lilly, 16:30

5Freitag, 22. Oktober

Dino, 8:25

Martin, 8:30

Lilly, 8:35

Dino, 10:00

Lilly, 11:00

Frieda, 14:00

Dino, 14:00

Lilly, 14:40

Frieda, 15:20

Lilly, 23:50

Dino, 23:50

6Samstag, 23. Oktober

Lilly, 8:15

Lilly, 8:45

Dino, 10:30

Frieda, 10:45

Dino, 11:30

Lilly, 17:55

Dino, 18:10

Lilly, 18:15

Frieda, 18:45

Lilly, 23:15

7Sonntag, 24. Oktober

Lilly, 10:00

Lilly, 14:35

Lilly, 14:52

Dino, 14:55

Lilly, 14:57

Dino, 15:10

Lilly, 15:12

Dino, 15:15

Lilly, 15:20

Martin, 16:40

Dino, 16:48

Lilly, 18:00

Dino, 18:30

Lilly, 18:40

Lilly, 22:45

Freitag, 29. Oktober

Dino, 6:20

Lilly, 7:30

Frieda, 10:30

Epilog

Sonntag, 7. November

Nora Miedler

Monika Geier

Dagmar Scharsich

Christine Lehmann

»Die Erde des Schauspielers ist die Bühne, auf ihr wächst und gedeiht er. Seine Sonne ist das Rampenlicht und der Applaus des Publikums sein Lebenselixier.

Sollte er abseits der Bühne seine glücklichsten Momente finden, dann hat er – man muss es derart drastisch sagen – den Beruf verfehlt.«

Frieda Bernhard, 1984

1

Montag, 18. Oktober

Lilly, 18:15

Ich stand in der Geisterbahn und rauchte, als der Anruf kam. Fluchend bugsierte ich das Gebiss zur Zigarette in die Rechte und fummelte mit den steifgefrorenen Fingern der Linken das vibrierende Handy aus der Hosentasche. Magda! Ich schloss die Augen. Sollte ich die Werbung bekommen haben, würde ich das Rauchen aufgeben. Sogar die Joints. Ich reckte den Kopf vor und lauschte in die Finsternis. Das Kreischen wurde deutlicher, sie mussten beim buckligen Sven mit dem Triefauge angekommen sein. Ich hatte zwanzig Sekunden.

»Hallo?«, hetzte ich ins Handy.

»Rate mal, wer Green Poison ist?«

Mein Herz trommelte gegen die Rippen. »Keine Ahnung. Du?« Weltklassescherz. Magda wieherte trotzdem.

»Rate besser!«

Der Waggon kam über die Anhöhe. Zehn Sekunden.

»Sag schon, Magda!«, flehte ich.

Die Meute entdeckte mich. Der mutigste von ihnen erhob sich von seinem Sitz und zeigte mit dem Finger auf mich. »Igiiiitt!«

Die anderen kreischten.

Magda zelebrierte ihr Sätzchen: »Du bist Green Poison!«

Sie waren da. Ich schob das Gebiss in den Mund und fauchte. Mitten in ihre kleinen Gesichter.

Eines begann zu brüllen, die anderen wimmerten. Der Waggon rollte weiter, dem blutigen Henker entgegen. Ich spuckte das Gebiss aus und drückte das Handy ans Ohr.

»Wo in aller Welt bist du?«, fragte Magda.

»Arbeiten –«

»Wie auch immer, wir treffen uns morgen um zehn mit dem Regisseur und dem Marketingmenschen von Mobitel. Linke Bahngasse achtzehn. Ich beschwöre dich, sei nett zu ihnen. Zeig dich von deiner guten Seite.«

Ich nahm einen hastigen Zug von meiner Zigarette und hustete den Qualm wieder raus. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Egal, vermutlich durfte sie das, wo sie mir eben den Job meines Lebens verschafft hatte.

»Klar doch.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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