Die Nikon D5600 - Björn Thiele - E-Book

Die Nikon D5600 E-Book

Björn Thiele

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Beschreibung

Die Nikon D5600 ist die perfekte DSLR für Einsteiger. Einerseits ist sie sehr einfach und intuitiv bedienbar und bietet viele Automatikmodi – so kann jeder schnell losfotografieren. Andererseits bringt sie das Potenzial mit, sehr viel kreativer und gezielter mit ihr zu arbeiten – wenn man weiß wie. Dieses Buch soll Ihnen dazu verhelfen, Ihre D5600 schnell und gründlich kennenzulernen. Mit dem Verständnis, wie die Kamera funktioniert und welche Möglichkeiten sie bietet, werden Sie rasch zum besseren Fotografen und Videografen. Bei seinen Erklärungen bleibt der Autor stets nah an der Praxis. Welche Einstellungen sind für mich nützlich? Wie steuere ich Farben, Tiefenschärfe, Perspektive und den Fokus? Welche Automatiken erledigen für mich einen guten Job und wann sollte ich manuell eingreifen? Welche Objektive passen zu mir und meinen Lieblingsmotiven? Welches Zubehör ist für mich sinnvoll? Auf all diese Fragen finden Sie im Buch die Antworten. 44 Expertentipps gehen an gezielten Punkten in die Tiefe, teils mit handfesten Vorschlägen für die Anwendung konkreter Optionen und Einstellungen, teils mit fundiertem Hintergrundwissen, das es Ihnen erleichtert, die Möglichkeiten Ihrer D5600 zu verstehen und voll auszureizen. Und die nicht zuletzt den Spaß daran vermitteln, fotografisches Neuland zu erkunden. Viel Freude mit Ihrer Nikon D5600 und gut Licht!

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Björn Thiele

Die Nikon D5600

44 Expertentipps für den erfolgreichen Einsatz

Björn Thiele

www.thiele-imaging.de

Lektorat: Rudolf Krahm

Copy-Editing: Alexander Reischert, Redaktion ALUAN, Köln

Satz: just in print, Bonn

Herstellung: Susanne Bröckelmann

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Autorenporträt: Gerrit Bender

Druck und Bindung: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print    978-3-86490-467-7

PDF     978-3-96088-366-1

ePub    978-3-96088-367-8

mobi    978-3-96088-368-5

1. Auflage 2018

Copyright © 2018 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden von den Autoren mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Herausgeber noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buchs stehen.

In diesem Buch werden eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet. Auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Danksagung

1SCHNELLEINSTIEG

1.1INBETRIEBNAHME

1.1.1Vorbereitung der Kamera

1.1.2Einrichten der Kamera

1.2VOLLAUTOMATIK

1.3DIE AUFNAHMEBETRIEBSART

1.3.1Einzelbildaufnahme

1.3.2Serienaufnahme schnell

1.3.3Serienbildaufnahme langsam

1.3.4Selbstauslöser

1.3.5Leise Auslösung

1.4BILDWIEDERGABE

1.4.1Optionen für die Bildansicht

1.5MOTIVPROGRAMME

1.5.1Motivautomatik

1.6EFFEKTMODI

1.7LIVE-VIEW

1.8KURZÜBERBLICK BEDIENELEMENTE

2OBJEKTIVE

2.1DIE HANDHABUNG

2.1.1Arretierung des Zoomrings

2.1.2Zoom

2.1.3Autofokus

2.1.4Manueller Fokus

2.1.5Bildstabilisator (VR)

2.2KOMPATIBILITÄT

2.3WICHTIGE KENNGRÖSSEN BEI OBJEKTIVEN

2.3.1Brennweite

2.3.2Lichtstärke

2.3.3Bildfeld

2.3.4AF-Antrieb

2.3.5Abbildungsleistung

2.3.6Bildstabilisator

2.4WELCHES OBJEKTIV FÜR WEN?

2.5OBJEKTIVZUBEHÖR

2.5.1Filter

2.5.2Gegenlichtblende

2.5.3Reinigungsequipment

2.5.4Objektivbeutel

3FOKUS

3.1FUNKTIONSWEISE DES AUTOFOKUS

3.1.1Phasen-AF vs. Kontrast-AF

3.2FOKUSMODI

3.2.1Fokusmodi mit Sucher

3.2.2Fokusmodi mit Live-View

3.3MESSFELDSTEUERUNG

3.3.1Messfeldsteuerung mit Sucher

3.3.2Messfeldsteuerung mit Live-View

4BELICHTUNG

4.1BELICHTUNG – DIE GRUNDLAGEN

4.2DIE BELICHTUNGSMESSUNG

4.2.1Der 2016-Pixel-Sensor

4.2.2Der Bildsensor

4.2.3Die Modi für die Belichtungsmessung

4.2.4Die Belichtungskorrektur

4.3BELICHTUNGSSTEUERUNG

4.3.1Belichtungszeit/Blendenautomatik

4.3.2Verwacklungsunschärfe

4.3.3Bewegungsunschärfe

4.3.4Die Blitzsynchronzeit

4.4BLENDE/ZEITAUTOMATIK

4.4.1Blendenwerte und Blendenstufen

4.4.2Zeitautomatik

4.4.3Tiefenschärfe

4.4.4Blende und Abbildungsleistung

4.4.5Programmautomatik

4.4.6Manuelle Belichtungssteuerung

4.5ISO-EMPFINDLICHKEIT

4.6ACTIVE D-LIGHTING

4.7HDR

4.8BELICHTUNGSREIHEN

5BLITZFOTOGRAFIE

5.1DIE BLITZBELICHTUNGSTEUERUNG

5.1.1i-TTL BL

5.1.2i-TTL

5.1.3Manuelle Blitzbelichtungssteuerung

5.1.4Blitzbelichtungskorrektur

5.2DAS INTEGRIERTE BLITZGERÄT

5.3EXTERNE BLITZGERÄTE

5.3.1Indirektes Blitzen

5.3.2Entfesseltes Blitzen/Advanced Wireless Lighting

6SNAPBRIDGE

6.1FUNKTIONSÜBERSICHT/KOMPATIBILITÄT

6.2INSTALLATION

6.3PAIRING

6.4WI-FI-VERBINDUNG HERSTELLEN

6.4.1Erstmaliges Einrichten einer Wi-Fi-Verbindung

6.4.2Reaktivierung einer Wi-Fi-Verbindung

6.5BILDÜBERTRAGUNG

6.5.1Auswahl am Smartphone

6.5.2Auswahl an der Kamera

6.6FERNAUSLÖSUNG

6.7GEOTAGGING

7BILDOPTIMIERUNG

7.1INFO-ANSICHT

7.2BILDGRÖSSE/-QUALITÄT

7.2.1Bildgröße

7.2.2JPEG-Qualität

7.2.3RAW (NEF)

7.2.4Das duale Format RAW+JPEG

7.2.5Welche Einstellung für wen?

7.3PICTURE CONTROL

7.4WEISSABGLEICH

7.4.1Anpassung des automatischen Weißabgleichs

8VIDEO

8.1VIDEOMODUS

8.2VIDEOEINSTELLUNGEN

8.3VIDEOQUALITÄT

8.4MIKROFONE UND MIKROFONSTEUERUNG

8.4.1Integriertes Mikrofon

8.4.2Optionale Mikrofone

8.4.3Pegel

8.4.4Windgeräuschfilter

8.5FOKUSSIERUNG

8.6BELICHTUNGSSTEUERUNG FÜR VIDEOS

8.6.1Blende

8.6.2Belichtungszeit

8.6.3ISO-Empfindlichkeit

8.7PICTURE CONTROL

8.8WEISSABGLEICH

8.9GESTALTUNGSTIPPS

INDEX

VORWORT

Glückwunsch zu Ihrer Nikon D5600! Ich bin zuversichtlich, dass Sie sich gut mit ihr anfreunden werden. Dazu möchte ich gerne beitragen, indem ich sie Ihnen, so gut ich kann, bekannt mache. Mit diesem Buch will ich Ihnen nahebringen, welche fotografischen Möglichkeiten die D5600 bereithält – und das sind einige! Mit Blick auf typische Situationen und Motive möchte ich Ihnen erläutern, welche Funktionen und Einstellungen der Kamera Sie brauchen und wie Sie sie gezielt für Ihre fotografischen Vorstellungen einsetzen. Auch wenn sie formal »nur« eine Mittelklassekamera ist, stößt man mit der D5600 in der Praxis kaum je an technische Grenzen. Wir beginnen mit Vollautomatik und Motivprogrammen, sodass Sie schnell zu schönen Bildern kommen. Damit Sie aber wirklich das Potenzial Ihrer D5600 zu nutzen lernen, steigen wir anschließend tiefer in die Materie ein. Sie werden erfahren, wann die Automatiken einen guten Job machen und in welchen Situationen es sinnvoll ist, bestimmte Aspekte selbst zu steuern und wie. Dabei werden wir stets nah am Motiv und am Bild bleiben. Denn darum geht es schließlich.

Die D5600 ist die erste Nikon aus dem Mittelklassesegment, die SnapBridge unterstützt, Nikons Technologie für eine weitreichende Verknüpfung von Kamera und Smartphone (oder Tablet). Auf die Möglichkeiten, die diese Technologie bietet – und das reicht von automatischer Bildübertragung bis zur Fernsteuerung –, werde ich detailliert eingehen.

Auch die Videografie wird nicht zu kurz kommen, sodass Ihre D5600 Ihnen nicht nur schöne Fotos, sondern auch spannende Videos liefern wird.

Wie es aber so ist mit Freundschaften: Wirklich tief werden sie erst, wenn man sich gut kennengelernt hat. Damit das bei Ihnen und Ihrer D5600 gelingt, habe ich dieses Buch geschrieben. Viel Spaß beim Lesen und beim Fotografieren!

Köln, im Oktober 2017

Björn Thiele

DANKSAGUNG

Ich danke meinem Sohn Lorenz für die Geduld, die er mir die meiste Zeit während meiner Arbeit an diesem Buch entgegenbrachte, und meinem Lektor Rudolf Krahm für die erstklassige fachliche Unterstützung und den wohldosierten Druck. Besonders dankbar bin ich meinen Models Lilly, Emilia, Lorenz und Christina. Ein großes Dankeschön auch an Stefan Schmitt von Nikon, Eric Willenbücher von Tamron und Harald Bauer von Sigma für die großzügigen Leihstellungen. Skurktur danke ich herzlich für ihr Einverständnis, dass ihr Werk CMYK in meinen Video-Screenshots erscheinen darf.

Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden alle Bilder vom Autor aufgenommen, und zwar mit der D5600 (ausgenommen Screenshots und Bilder, die die Kamera selbst zeigen).

1

SCHNELLEINSTIEG

Wie süß ist alles erste Kennenlernen. Du lebst so lange nur als du entdeckst.

Christian Morgenstern

Dieses Kapitel ist für alle, die es eilig haben und schnell mit ihrer D5600 losfotografieren möchten. Es beschreibt, wie Sie Ihre neue D5600 erstmals in Betrieb nehmen und welche Automatikfunktionen für welche Anwendung gut geeignet sind.

1.1INBETRIEBNAHME

Haben Sie eine SD-Speicherkarte für Ihre D5600? Gut, dann können Sie sofort loslegen. Alles Weitere, was Sie benötigen, ist im Lieferumfang Ihrer D5600 enthalten.

1.1.1VORBEREITUNG DER KAMERA

Setzen Sie Ihre Speicherkarte und den Akku ein. Nehmen Sie die Schutzkappe vom Bajonett ab und setzen Sie das mitgelieferte Objektiv an. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich um das AF-P 18–55 handeln wird. Dies ist ein sehr gutes und zugleich äußerst kompaktes Universalzoom. Damit es so kompakt daherkommt, verfügt es über einen Einzugsmechanismus, der es bei Nichtgebrauch noch kürzer macht. Drücken Sie die Entriegelungstaste am Objektiv und drehen Sie den Zoomring, um es auszufahren.

Abb. 1.1: Standard-Kit-Objektiv AF-P DX NIKKOR 18–55 mm 1:3,5–5,6G VR. Die L-Position des Zoomrings steht für »Lock«. Dies ist die Arretierung für den platzsparenden Transport. Foto: Nikon

Wenn Sie mögen, befestigen Sie auch den mitgelieferten Trageriemen an den entsprechenden Ösen. Wenn Sie bei einem dieser Schritte Schwierigkeiten haben sollten, hilft das Original-Handbuch von Nikon (zum Beispiel mit einer hilfreichen Abbildung zum richtigen Einfädeln des Trageriemens).

EXPERTENTIPP 1: Das Original-Handbuch

Zu Ihrer Nikon D5600 gibt es zwei unterschiedliche Original-Handbücher von Nikon: ein »Kompakthandbuch«, das der Kamera in gedruckter Form beiliegt, und ein erweitertes »Referenzhandbuch« mit 396 Seiten.

Beim »Kompakthandbuch« handelt es sich genau genommen nicht um ein Buch sondern tatsächlich nur um ein Faltblatt, das neben den vorgeschriebenen Sicherheitshinweisen und technischen Daten nur die allernötigsten Informationen enthält und außerdem als Garantieschein dient.

Das Referenzhandbuch können Sie hier als PDF herunterladen: nikon.de (oder. at oder. ch) > Service & Support > Download Center (http://downloadcenter.nikonimglib.com/de/products/351/D5600.html)

Dieses offizielle Nikon-Handbuch liest sich – hoffentlich im Gegensatz zu dem hier vorliegenden – recht trocken. Es erklärt die Kamera aber durchaus korrekt und stellt eine nützliche Referenz dar, wenn Sie bestimmte Daten genau nachlesen wollen. Dort wird beispielsweise auf jede einzelne Menüoption und auf fast alle Spezifikationen eingegangen.

Für einen Zugriff auf das Kamerahandbuch auch per Smartphone oder Tablet bietet Nikon die App Manual Viewer 2 (siehe Expertentipp 35, Seite 144).

EXPERTENTIPP 2: Der Akku

Der Akku Ihrer D5600 ist bei Auslieferung teilweise geladen, sodass Sie erste Versuche mit Ihrer D5600 sofort unternehmen können. Wenn Sie es nicht ganz so eilig haben, empfiehlt es sich trotzdem, den Akku zunächst vollständig aufzuladen.

Die Akkuleistung ist sehr gut. Ein Reserveakku kann dennoch eine sinnvolle Anschaffung sein, wenn Sie viel filmen oder die Kamera in sehr kalter Umgebung verwenden wollen. Ansonsten gilt: Bevor Sie einen Reserveakku kaufen, beobachten Sie zunächst, ob Ihnen der eine nicht reicht.

Abb. 1.2: Der Akku EN-EL14a bietet eine Kapazität für ca. 970 Fotos oder 70 Minuten Video (nach CIPA-Standard). Foto: Nikon

EXPERTENTIPP 3: Die Speicherkarte

Sparen Sie nicht an diesem Ende – außer Ihre Bilder sind Ihnen nicht allzu wichtig. SD-Speicherkarten können jederzeit plötzlich einen Defekt aufweisen und Ihre Daten mit ins Nirwana nehmen. Dieses Risiko ist zwar gering, aber bei billigen No-Name-Karten signifikant höher als bei Qualitätskarten. Ich empfehle Karten etablierter Markenhersteller wie z. B. SanDisk oder Panasonic. Wenn Sie nur fotografieren, brauchen es nicht die allerschnellsten Modelle zu sein. Die Bildrate der D5600 ist vergleichsweise moderat und bringt eine Karte nicht so schnell an die Grenzen ihrer Schreibgeschwindigkeit. Für Videoaufnahmen sollten Sie allerdings eine Karte wählen, die wenigstens der UHS-Geschwindigkeitsklasse 6 entspricht. Um die Karte leistungsfähig zu halten, hilft es, sie gelegentlich in der Kamera zu formatieren. (Natürlich, nachdem Sie Ihre Bilder auf dem Rechner gesichert haben.)

1.1.2EINRICHTEN DER KAMERA

Beim ersten Einschalten der Kamera erscheint zunächst ein Dialog für die Sprachauswahl und unmittelbar danach der SnapBridge-Bildschirm für die Kopplung der Kamera mit einem Smartphone.

Abb. 1.3: Sprachauswahl: Wählen Sie hier Deutsch oder eine andere Ihnen genehme Sprache.

Abb. 1.4: Der SnapBridge-Willkommensbildschirm

Abb. 1.5: Dialog für das Pairing via SnapBridge

Der Prozess der Kopplung (auch »Pairing« genannt) ist nur einmal erforderlich. Später erkennen sich Kamera und Smartphone automatisch wieder. Sie können das Pairing beim Einrichten der Kamera überspringen und jederzeit später nachholen, aber selbst wenn Sie SnapBridge bis auf Weiteres nicht nutzen möchten, empfehle ich, die Kopplung jetzt durchzuführen. So übernimmt die Kamera automatisch die Informationen zu Datum, Uhrzeit und der aktuellen Zeitzone von Ihrem Smartgerät. Und die Kopplung dauert kaum länger, als würden Sie diese Daten manuell eingeben.

Hinweise zur Kopplung finden Sie, falls nötig, im Kapitel 6, »SnapBridge« auf S. 144 ff.

Das manuelle Eingeben von Datum und Uhrzeit ist selbsterklärend. Eine Beschreibung finden Sie, falls nötig, im Kamerahandbuch ab Seite 39.

1.2VOLLAUTOMATIK

Wenn Sie es eilig haben, sind Sie nun schon bereit für das Wesentliche: das Fotografieren. Fürs Erste können Sie sich dabei ruhig auf die Vollautomatik Ihrer D5600 verlassen. Stellen Sie das Funktionswählrad auf das grüne Kamerasymbol und legen Sie los. Wenn Sie darauf verzichten möchten, dass die Kamera bei Bedarf den Blitz ausklappt und zündet, wählen Sie die Vollautomatik ohne Blitz – am Wählrad ist dies das durchgestrichene Blitzsymbol unter der grünen Kamera. Bis auf die automatische Blitzzuschaltung sind diese beiden Funktionen identisch.

Abb. 1.6: Das Funktionswählrad Ihrer D5600 – für den Start empfehle ich diese beiden Stellungen.

EXPERTENTIPP 4: Integriertes Blitzgerät vs.ISO-Automatik

Das automatische Aufklappen des Blitzgerätes kann lästig sein. Es signalisiert anderen: »Hey, ihr werdet fotografiert!« Und das wiederum führt oft dazu, dass Personen sich unnatürlich verhalten. Zudem ist das direkte, gerichtete Licht eines integrierten Blitzgerätes sehr hart und wenig schmeichelhaft. Bei schwachem Licht gibt es eine gute Alternative: die ISO-Automatik. Diese ist bei Auswahl der Vollautomatik stets aktiviert. Stellen Sie die Kamera auf die Automatik ohne Blitz und erlauben Sie ihr, bei Bedarf die Empfindlichkeit zu erhöhen. So kann die Kamera trotz schwachen Lichtes eine korrekte Belichtung mit einer nicht zu langen Belichtungszeit erzielen. Das Ergebnis sind Bilder mit einer natürlicheren Lichtstimmung und ein deutlich weniger auffälliges Fotografieren. Die Nachteile können Verwacklungsunschärfe und ein stärkeres Bildrauschen sein. Mehr hierzu finden Sie im Kapitel zur Belichtung und ISO-Empfindlichkeit auf Seite 112.

Vielleicht werden Sie erstaunt sein, wie viel Sie bereits mit der Vollautomatik erreichen können. Vielleicht werden Sie aber auch an Grenzen stoßen und bei bestimmten Motiven oder in speziellen Situation nicht zu den Bildergebnissen kommen, die Sie sich erhoffen. Alles gut – die D5600 kann noch deutlich mehr … Und darauf, wie Sie sie für Ihre Anwendung optimal anpassen, werde ich später im Detail eingehen.

1.3DIE AUFNAHMEBETRIEBSART

Hinter diesem etwas sperrigen Begriff versteckt sich einfach nur die Einstellung, ob Ihre Kamera beim Drücken des Auslösers jeweils ein Bild aufnimmt (Einzelbildaufnahme) oder mehrere in Folge solange Sie den Auslöser gedrückt halten (Serienaufnahme).

Abb. 1.7: Die Auswahl der Aufnahmebetriebsart. Die Taste zum Aufruf dieser Auswahl finden Sie vorne an der Kamera unter der Taste für die Objektiventriegelung.

Zudem gibt es Optionen für die Selbstauslösung und eine leise Auslösung für Situationen, in denen Sie mit dem Kamerageräusch nicht stören möchten. Für die Serienaufnahme gibt es zwei Geschwindigkeitsstufen. Die langsame Serienaufnahme ermöglicht drei Bilder pro Sekunde und die schnelle je nach Einstellung der Bildqualität vier bis fünf Bilder in der Sekunde.

1.3.1EINZELBILDAUFNAHME

Diese Einstellung eignet sich für alle einigermaßen ruhigen und statischen Motive wie Porträts, Landschaften und ähnliches.

1.3.2SERIENAUFNAHME SCHNELL

Mit dieser Einstellung nutzen Sie die volle Bildrate Ihrer D5600 (maximal 5 Bilder/s) aus. Sie eignet sich für alle Situationen mit schneller Action, in denen Sie später den passenden Moment aus Ihrer Aufnahmeserie auswählen möchten. Hinweis: Diese Einstellung verträgt sich nicht sehr gut mit der Qualitätsstufe »RAW (NEF)« (siehe Kapitel 7, »Bildoptimierung«, Seite 176). Nutzen Sie fürs Erste das JPEG-Bildformat.

1.3.3SERIENBILDAUFNAHME LANGSAM

Diese Einstellung entspricht der schnellen Serienaufnahme, aber die Bildrate wird gedrosselt auf drei Bilder pro Sekunde für Situationen, in denen Ihnen die schnelle Bildrate zu schnell sein sollte.

1.3.4SELBSTAUSLÖSER

Wenn Sie selbst im Bild erscheinen möchten, ist diese Einstellung eine einfache Lösung. Im Kameramenü können Sie vorab einstellen, wie lange die Vorlaufzeit zwischen Drücken des Auslösers und der Aufnahme sein soll, und wie viele Bilder die Kamera machen soll (Individualfunktion c3: Selbstauslöser). Stellen Sie hier insbesondere bei Gruppenaufnahmen, auf denen Sie selbst mit erscheinen wollen, mehrere Belichtungen ein. So sind die Chancen besser, dass auf einem Bild alle Personen nett schauen, ohne dass Sie dafür x-mal hin- und herlaufen müssen.

Abb. 1.8: Beispiel für eine sinnvolle Einstellung des Selbstauslösers. So nimmt er nach einer Vorlaufzeit von zehn Sekunden fünf Bilder in Folge auf. Möglich sind Vorlaufzeiten zwischen zwei und zwanzig Sekunden und eine bis neun Aufnahmen.

1.3.5LEISE AUSLÖSUNG

Manchmal ist das Auslösegeräusch einer Kamera unerwünscht. Wenn Sie zum Beispiel während einer Trauungszeremonie fotografieren, möchten Sie vermutlich nicht die Aufmerksamkeit aller Gäste auf sich ziehen. Mit der Einstellung Q verlangsamt die D5600 die Bewegung des Spiegels etwas, sodass das Auslösegeräusch ein wenig leiser ausfällt. Der Spiegel wird auch erst wieder geschlossen, wenn Sie den Auslöser loslassen, wodurch das Geräusch zeitlich entzerrt wird und insgesamt weniger stört.

(Empfehlung am Rande: Fotografieren Sie bei einer Trauung überhaupt nur dann, wenn das Brautpaar es ausdrücklich wünscht. Amateure, die dem Profifotografen im Weg stehen oder anderweitig in die Quere kommen, machen sich weder bei diesem noch bei den Gastgebern beliebt.)

1.4BILDWIEDERGABE

Jetzt, da Sie Ihre ersten Bilder aufgenommen haben, möchten Sie diese vermutlich auch anschauen. Das ist zwar einerseits wirklich nicht schwierig, andererseits aber auch nicht ganz so trivial, wie man meinen könnte. Letzteres liegt daran, dass die Bildansicht Ihrer D5600 einige Optionen bietet, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind.

Sie rufen die Wiedergabefunktion durch Drücken der Wiedergabetaste auf. Durch Ihre Aufnahmen blättern Sie nun mithilfe des Multifunktionswählers (rechts oder links drücken), mit dem Einstellrad oder durch Wischen über den Touchscreen.

Wenn Sie den Multifunktionswähler oben oder unten drücken, wechseln Sie hingegen durch unterschiedliche Ansichtsoptionen für dasselbe Bild.

1.4.1OPTIONEN FÜR DIE BILDANSICHT

Die D5600 bietet unterschiedliche Ansichten für Ihre Bilder, die unterschiedliche Zusatzinformationen zur Verfügung stellen. Zwischen diesen wechseln Sie, indem Sie den Multifunktionswähler oben oder unten drücken.

Die unterschiedlichen Optionen für die Ansicht der Bilder in der Wiedergabe sorgen bei Einsteigern manchmal für Verwirrung. Deshalb, vor allem aber, weil manche der Optionen wirklich hilfreich sind, stelle ich Sie Ihnen kurz vor.

Abb. 1.9: Im Menü der Kamera (Wiedergabe > Opt. Für Wiedergabeansicht) können Sie auswählen, ob Sie nur bestimmte dieser Optionen nutzen möchten.

Abb. 1.10: Dies ist die Standardansicht für die Bildwiedergabe. Zum Bild zeigt die Kamera Bildnummer, Datei- und Ordnernamen sowie die Aufnahmezeit an. Diese Ansicht kann als einzige nicht im Kameramenü deaktiviert werden. Sie bleibt also auch verfügbar, wenn Sie alle fünf Häkchen in der Auswahl oben entfernen.

Abb. 1.11: Ansicht »Keine (nur Bild)«: Es werden überhaupt keine Informationen zum Bild angezeigt und der Blick aufs Bild ist frei und unverstellt.

Abb. 1.12: Die Ansicht »Lichter« ermöglicht die schnelle Kontrolle auf Überbelichtung relevanter Bildpartien. Alle Bildbereiche, in denen keine Lichterzeichnung mehr vorhanden ist (in denen alle Pixel den maximalen Wert für die Helligkeit erreichen), werden blinkend dargestellt. Für Spitzlichter (hier beispielsweise der Glanz auf den Wellen) ist das in Ordnung. Wenn aber das Boot oder ein anderes Hauptmotiv blinken würde, könnte man die Belichtung für weitere Aufnahmen etwas reduzieren.

Abb. 1.13: Auch das »RGB-Histogramm« dient zur Überprüfung der Belichtung. Für jeden Farbkanal und für die Gesamthelligkeit zeigt es die relativen Häufigkeiten, also wie viele Pixel im Bild wie hell sind. Dabei steigt die Helligkeit von schwarz (ganz links) bis weiß (ganz rechts) an. Dieses Histogramm zeigt eine korrekte Belichtung, da es weder links noch rechts an den Rand läuft. Schatten und Lichter weisen ausreichende Zeichnung auf.

Abb. 1.14: Die »Aufnahmedaten« verteilen sich gleich über vier Bildschirme. Auch zwischen diesen wechseln Sie, indem Sie den Multifunktionswähler oben und unten drücken.

Abb. 1.15: Die wichtigsten Informationen zu Ihrem Bild finden Sie in der »Übersicht« auf einen Blick. Auch ein Histogramm gehört mit zur Übersicht, sodass Sie das RGB-Histogramm (oben) eigentlich nur dann benötigen, wenn Ihnen die Aufschlüsselung nach Farbkanälen wichtig ist.

Ich empfehle die Ansichten direkt auf die Optionen einzuschränken, die Sie tatsächlich interessieren. Für mich sind dies die Übersicht, die Lichteranzeige und die Option »Keine (nur Bild)«.

1.5MOTIVPROGRAMME

Bevor wir zu den individuelleren Einstellungsmöglichkeiten Ihrer D5600 kommen, möchte ich Ihnen zunächst die Motivprogramme ans Herz legen. (Dies gilt, wenn Sie Einsteiger sind – fortgeschrittene Fotografen treffe ich gern auf Seite 20 wieder.)

Mit den Motivprogrammen bietet Ihnen die D5600 eine Reihe von Einstellungspaketen, die jeweils maßgeschneidert für einen Motivtyp oder eine Aufnahmesituation sind. Um ein Motivprogramm zu nutzen, drehen Sie den Funktionswähler auf »SCENE« und dann das Einstellrad, bis das gewünschte Programm auf dem Monitor angezeigt wird.

Abb. 1.16: Einstellung des Funktionswählrads für die Nutzung der Motivprogramme – die Auswahl des Programms erfolgt mit dem Einstellrad.

Die Motivprogramme der D5600 sind:

Porträt, Landschaft, Kinder, Sport, Nahaufnahme, Nachtporträt, Nachtaufnahme, Innenaufnahme, Strand / Schnee, Sonnenuntergang, Dämmerung, Tiere, Kerzenlicht, Blüten, Herbstfarben, Food.

In jedem dieser Programme sind verschiedene Aspekte so optimiert, dass sie für den jeweiligen Motivtyp optimal passen. Das betrifft die Autofokussteuerung, die Belichtungsmessung und -steuerung, den Weißabgleich, den Blitz und die Bildoptimierung. Wenn Sie diese Begriffe noch nicht alle kennen, macht das nichts. Wichtig ist: Mit einem Motivprogramm ist die Kamera von vornherein auf Ihr Motiv feinabgestimmt. So erzielen Sie in speziellen Situationen sichtbar bessere Bildergebnisse als mit der »Universalautomatik«, und das auch ohne tief gehende fotografische Kenntnisse.

Abb. 1.17: Die Auswahl der Motivprogramme: Jedes Programm optimiert die Einstellungen Ihrer D5600 für den jeweiligen Motivtyp.

Zwei Beispiele:

Bei einem Porträtfoto geht es darum, die porträtierte Person zu betonen, und damit meistens auch darum, sie in einem guten Licht darzustellen. Beim Motivprogramm »Porträt« wählt die Kamera daher eine Belichtung, die zu einer scharfen Abbildung des Gesichts und einer unscharfen Abbildung des Hintergrunds führt, sodass der Blick auf das Wesentliche gelenkt wird. Hauttöne werden natürlich und zart dargestellt.

Abb. 1.18: Motivprogramm »Porträt«

D5600, Objektiv: AF-S NIKKOR 35 mm, 1/1000 s, Blende 2,8, ISO 200 (Automatik)

Eine Landschaftsaufnahme stellt andere Anforderungen: Die Landschaft sollte nach Möglichkeit in ihrer ganzen Tiefe scharf sein und Farben sollen satt und lebendig wirken. Deshalb gilt beim Programm »Landschaft« fast das Gegenteil von »Porträt«: Die Kamera erzeugt eine möglichst große Tiefenschärfe, sodass das Motiv von vorne bis hinten scharf abgebildet wird (lichtabhängig). Farben werden besonders brillant und mit hoher Sättigung dargestellt.

Abb. 1.19: Motivprogramm »Landschaft«

D5600, Objektiv: AF-S VR 16-80, 16 mm, 1/160 s, Blende 9, ISO 400 (Automatik)

Auf die übrigen Motivprogramme brauchen wir nicht im Detail einzugehen. Was diese genau bewirken, wird im Handbuch der Kamera sehr genau beschrieben (Seite 59 ff.).

Abb. 1.20: Das Motivprogramm »Sonnenuntergang« eignet sich ideal für die Wiedergabe des gleichnamigen Motivs (oben). Die Licht- und Farbstimmungen werden wahrnehmungsgetreu wiedergegeben.

Darunter zum Vergleich dasselbe Motiv mit der Vollautomatik (AUTO) aufgenommen. Die Gesamthelligkeit ist etwas zu hoch, die Sonne überstrahlt stärker und ihre Farbe ist blasser.

D5600, Objektiv: AF-S VR 16–80, 16 mm, 1/1600 s und B

1.5.1MOTIVAUTOMATIK

Die Motivautomatik ist quasi eine Meta-Automatik. Sie analysiert das Motiv, erkennt automatisch unterschiedliche Motivtypen und wählt im nächsten Schritt automatisch das Motivprogramm, das am besten passt. Die Motivautomatik ist standardmäßig aktiv, wenn Sie die Kamera im Live-View nutzen und am Programmwähler die Vollautomatik oder die Automatik ohne Blitz aktiviert haben. Sie kann auf die folgenden Motivprogramme zugreifen: Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Nachtporträt. Wenn die Kamera keinen dieser Motivtypen identifiziert, nutzt sie die »normale« Vollautomatik mit bzw. ohne Blitz.

Bei der Fotografie mit Sucher kann die Motivautomatik nicht genutzt werden. Der Grund ist, dass die Kamera für eine ausreichend genaue Motivanalyse das hochaufgelöste Bild des Bildsensors benötigt. Ohne Live-View ist aber der Spiegel vor der eigentlichen Belichtung heruntergeklappt und der Sensor daher »blind«.

1.6EFFEKTMODI

Die Effektmodi, in Nikon-Terminologie die »Spezialeffekte«, funktionieren auf den ersten Blick ähnlich wie die Motivprogramme, haben aber eine andere Zielsetzung.

Motivprogramme helfen dabei, das fotografisch optimale Ergebnis bei einem gegebenen Motiv zu erzielen. Die Effektmodi haben im Gegensatz dazu eine mehr oder weniger starke fotografische Verfremdung zum Ziel. Wenn Sie Freude an kreativen visuellen Effekten haben und beispielsweise ein Freund von Instagram-Filtern sind, sollten Sie mit diesen Modi experimentieren.

Die Effektmodi werden analog zu den Motivprogrammen ausgewählt, indem Sie den Funktionswähler auf »EFFECTS« einstellen und mit dem Einstellrad Ihren Wunscheffekt wählen. Die Auswahl umfasst:

Nachtsicht, extrasatte Farben, Pop, Tontrennung, Spielzeugkamera-Effekt, Miniatur-Effekt, Selektive Farbe, Silhouette, High Key, Low Key.

Eine genaue Beschreibung aller Effekte finden Sie im Kamerahandbuch auf Seite 65 ff.

EXPERTENTIPP 5: Sinnvolle Effekte

Alle Effektmodi der D5600 lassen sich auch in der Nachbearbeitung einbringen, einige sogar direkt in der Kamera. Der Aufwand ist jedoch für einige Effekte in der Nachbearbeitung höher als für andere, sodass ich bei dreien davon den Einsatz bereits bei der Aufnahme für sinnvoll halte: