Die Nikon D7500 - Björn Thiele - E-Book

Die Nikon D7500 E-Book

Björn Thiele

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Beschreibung

Die Nikon D7500 ist die perfekte DSLR für anspruchsvolle Hobbyfotografen. Dank des APS-C-Formats sind Kamera und Objektive handlicher als ein vergleichbares Vollformatsystem. Zugleich lässt sie kaum eine Funktion vermissen, die Sie bei einem professionellen Modell finden. Während sie Kennern weitreichende Möglichkeiten für eine individuelle Konfiguration bietet, ist sie für Einsteiger in die Fotografie verständlich genug und einfach zu bedienen. Dieses Buch soll Ihnen dazu verhelfen, Ihre D7500 schnell und gründlich kennenzulernen. Mit dem Verständnis, wie die Kamera funktioniert und welche Möglichkeiten sie bietet, werden Sie rasch zum besseren Fotografen und Videografen. Bei seinen Erklärungen bleibt der Autor stets nah an der Praxis: - Welche Einstellungen sind für mich nützlich? - Wie steuere ich Farben, Tiefenschärfe, Perspektive und Fokus? - Welche Automatiken erledigen einen guten Job und wann sollte ich manuell eingreifen? - Welche Objektive passen zu meinen Motiven und welches Zubehör ist sinnvoll?64 Expertentipps gehen an gezielten Punkten in die Tiefe, teils mit handfesten Vorschlägen für die Anwendung konkreter Optionen, teils mit fundiertem Hintergrundwissen, das es Ihnen erleichtert, die Möglichkeiten Ihrer D7500 zu verstehen und voll auszureizen. Nicht zuletzt vermitteln die Tipps den Spaß daran, fotografisches Neuland zu erkunden.

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Björn Thiele

Die Nikon D7500

64 Expertentipps für den erfolgreichen Einsatz

Björn Thiele

www.thiele-imaging.de

Lektorat: Rudolf Krahm

Copy-Editing: Sandra Gottmann, Münster-Nienberge

Satz: Isolde Kommer, Großerlach

Herstellung: Stefanie Weidner

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print    978-3-86490-550-6

PDF     978-3-96088-407-1

ePub    978-3-96088-408-8

mobi    978-3-96088-409-5

1. Auflage 2019

Copyright © 2019 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Bildnachweis: Soweit nicht anders angegeben, wurden alle Fotografien vom Autor aufgenommen.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden von den Autoren mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Herausgeber noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buchs stehen.

In diesem Buch werden eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet. Auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen.

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Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

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VORWORT

In der Fotografie geht es zuallererst um Ideen, darum, die eigene Sicht auf die Dinge zu finden und diese so zum Ausdruck zu bringen, dass man sie mit anderen teilen mag. Fotografie kann ein äußerst kreativer und künstlerischer Prozess sein.

Zugleich ist die Fotografie aber auch ein sehr technisches Feld. Sie hat sehr viel mit Physik und Technologie zu tun. Das mag manche abschrecken, aber auf andere (wie mich zum Beispiel) übt gerade das eine zusätzliche Anziehungskraft aus. Auf jeden Fall hilft es jeder Fotografin und jedem Fotografen, wenn sie ihr Werkzeug gut kennen und wenn sie sich dessen Möglichkeiten und Grenzen bewusst sind. Die Nikon D7500 und das System aus Objektiven, Blitzgeräten und sonstigem Zubehör, zu dem sie gehört, ist ein wirklich ausgezeichnetes Werkzeug und mit diesem Buch möchte ich Ihnen helfen, es gründlich kennenzulernen.

Als ich mit dem Schreiben begann, hatte ich schon lange mit der Vorgängerin, der D7200, fotografiert und kannte sie schon so gut wie in- und auswendig. Und ich finde immer noch, dass das eine klasse Kamera ist. Aber schon die Neuerungen der D7500, die sofort ins Auge sprangen, machten mich mehr als neugierig, vor allem die Möglichkeiten, die sich mit dem Bildsensor ergeben, den sie aus der D500 übernommen hat.

Nun habe ich einige Monate an diesem Buch gearbeitet und bin unterwegs immer wieder auf kleine und größere Details gestoßen, die alle zusammen dazu beitragen, dass die D7500 meine neue Lieblingskamera im Amateur-Segment ist. Zwar werden Sie auch das eine oder andere kritische Wort von mir lesen, aber unterm Strich glaube ich, dass Sie eine sehr gute Wahl getroffen haben.

Ich vertrete die Meinung, dass ein Verständnis der Technologie zu einer besseren Beherrschung der Kamera und somit am Ende zu besseren Fotos führt. Aus diesem Grund gibt es Passagen in diesem Buch, die sich kurz vom rein Praktischen entfernen und die Grundlagen erläutern, seien sie optischer, technologischer oder mathematischer Natur. Sollten Sie es so genau nicht wissen wollen – überblättern Sie diese Stellen einfach; Sie können auch ohne das Wissen fotografieren.

Egal ob Sie zu den nerdigen, technikaffinen Fotografinnen und Fotografen zählen wie ich oder eher der verspielt-kreative Typ sind oder beides – ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Buch und beim Kennenlernen Ihrer Nikon D7500!

Gut Licht!

DANKSAGUNG

Beim Schreiben dieses Buches haben mir viele Menschen geholfen, denen ich sehr dankbar bin. Allen voran ein großes Dankeschön an meinen Sohn Lorenz für seine Geduld, wenn ich mal wieder unterwegs »schnell« ein paar Beispielbilder aufnahm, für seine Rücksichtnahme an Home-Office-Nachmittagen und für seine fast unerschöpfliche Bereitschaft zu modeln. Und natürlich für die Leihstellung seiner Legofiguren und anderer Spielsachen. Auch an meine weiteren Modelle Arne, Emilia, Emmy, Marcel, Senta, Renzi und Rosa ein herzliches Dankeschön! Sehr herzlich bedanke ich mich außerdem bei Alexandra Briem und Stefan Schmitt von Nikon, bei Eric Willenbücher von Tamron und bei Laura Franz und Harald Bauer von Sigma für die großzügigen Leihstellungen und für die teils noch großzügigere Handhabung von Leihfristen. Danke an Bernd Maier und Lokman Berzati vom atelier 5b für die Grafiken, die unkomplizierte Überlassung von Studio und Blitzequipment und die netten Unterhaltungen zur Mittagspause. Dankeschön an Birgit Martinetz, die wesentlichen Anteil daran hatte, dass mir das Schreiben auch in schwierigen Phasen wieder Spaß machte.

Und last but not least geht ein Extra-Dankeschön an meinen Lektor Rudolf Krahm, der dem Wort »Deadline« eine ganz neue Elastizität verlieh, mich aber am Ende immer wieder motiviert hielt.

Köln, im August 2018

Björn Thiele

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Danksagung

1AUFBAU EINER SPIEGELREFLEXKAMERA

1.1FUNKTIONSPRINZIP

1.2SPIEGEL

1.3SUCHER

1.4LIVE-VIEW

1.5MONITOR

1.6BILDSENSOR

1.7AUTOFOKUSMODUL

Expertentipp 1: Zeilen- und Kreuzsensoren

1.8BELICHTUNGSMESSER

2ÜBERSICHT UND SCHNELLEINSTIEG

2.1INBETRIEBNAHME

Expertentipp 2: Das Original-Handbuch

Expertentipp 3: Der Akku

Expertentipp 4: Die Speicherkarte

2.2ÜBERSICHT ÜBER DIE BEDIENELEMENTE

2.3DAS MENÜ

Expertentipp 5: Menühilfen

Expertentipp 6: »Ausgegraute« Funktionen

2.4VOLLAUTOMATIK

Expertentipp 7: Integriertes Blitzgerät vs. ISO-Automatik

2.5DIE AUFNAHMEBETRIEBSART

Expertentipp 8: Bessere Wege zur Spiegelvorauslösung

2.6BILDWIEDERGABE

2.7MOTIVPROGRAMME

2.8EFFEKTMODI

Expertentipp 9: Sinnvolle Effekte

2.9LIVE-VIEW

Expertentipp 10: Stärken und Schwächen des Live-View

2.10UNTERSCHIEDE GEGENÜBER DEN VORGÄNGERMODELLEN

3OBJEKTIVE

3.1DIE HANDHABUNG

Expertentipp 11: Die richtige Haltung

3.2KOMPATIBILITÄT

3.3WICHTIGE KENNGRÖSSEN BEI OBJEKTIVEN

Expertentipp 12: DX, APS-C und Brennweitenverlängerung

Expertentipp 13: VR-Optionen

Expertentipp 14: Transport von VR-Objektiven

3.4ABBILDUNGSLEISTUNG

Expertentipp 15: Vergütung

3.5OBJEKTIVKLASSEN UND EMPFEHLUNGEN

Expertentipp 16: Das passende Kit-Objektiv

Expertentipp 17: Viel hilft nicht viel

Expertentipp 18: Normal? Super!

Expertentipp 19: Das Lichtwunder

Expertentipp 20: Klein reicht

Expertentipp 21: Telekonverter – eine gute Idee?

3.6WELCHES OBJEKTIV FÜR WEN?

3.7OBJEKTIVZUBEHÖR

Expertentipp 22: Filter als Objektivschutz?

Expertentipp 23: Gegenlichtblende

Expertentipp 24: Verschmutzungsprävention

4FOKUS

4.1AUTOFOKUS IST NICHT GLEICH AUTOFOKUS

4.2FOKUSMODI MIT SUCHER

4.3FOKUSMODI MIT LIVE-VIEW

4.4MESSFELDSTEUERUNG MIT SUCHER

Expertentipp 25: Der AF-Messwertspeicher

Expertentipp 26: Anpassen der dynamischen Messfeldsteuerung

Expertentipp 27: Schnelle Bildkomposition mit 3D-Tracking

Expertentipp 28: Daumen-Autofokus

4.5MESSFELDSTEUERUNG MIT LIVE-VIEW

Expertentipp 29: Touch-Auslösung, »Motivauswahl & Auslösung«

4.6MANUELLE FOKUSSIERUNG

5BELICHTUNG

5.1DIE BELICHTUNGSZEIT

Expertentipp 30: Für Neugierige ein Blick auf den Verschluss

Expertentipp 31: Verwacklungsunschärfe erkennen

Expertentipp 32: Mitziehen

5.2DIE BLENDE

Expertentipp 33: Ein Blick auf die Blende

Expertentipp 34: Effektive Blende

Expertentipp 35: Tiefenschärfe gezielt steuern

Expertentipp 36: Tiefenschärferechner – praktisch und irreführend

Expertentipp 37: Automatische Vignettierungskorrektur

Expertentipp 38: Sweet Spot nicht überbewerten

5.3ISO-EMPFINDLICHKEIT

Expertentipp 39: ISO-Wert im Sucher einblenden

5.4BELICHTUNGSMESSUNG

Expertentipp 40: Vertrauen Sie der Matrixmessung

Expertentipp 41: Die Spotmessung sparsam einsetzen

Expertentipp 42: Exposure to the right

Expertentipp 43: Belegung einer Funktionstaste mit lichterbetonter Messung

Expertentipp 44: Belichtungskorrektur – probieren Sie, was Ihnen gefällt!

5.5BELICHTUNGSSTEUERUNG

Expertentipp 45: Nutzen Sie den ISO-Spielraum

5.6FORTGESCHRITTENE EINFLUSSMÖGLICHKEITEN AUF DIE BELICHTUNG

6BLITZFOTOGRAFIE

Expertentipp 46: Die Leitzahl

6.1DIE BLITZBELICHTUNGSSTEUERUNG

6.2DIE BLITZSYNCHRONZEIT

Expertentipp 47: Die FP-Kurzzeitsynchronisation

6.3DIE BLITZMODI

6.4DAS INTEGRIERTE BLITZGERÄT

Expertentipp 48: Der Feind des integrierten Blitzes – Schatten

Expertentipp 49: Der Rote-Augen-Effekt

6.5EXTERNE BLITZGERÄTE

Expertentipp 50: R1C1 – der Makrospezialist

7KONNEKTIVITÄT

7.1SNAPBRIDGE

Expertentipp 51: Weitere Nikon-Apps

Expertentipp 52: Remote-Fotografie mit SnapBridge

Expertentipp 53: Simplify Your SnapBridge

7.2ALTERNATIVE APPS

7.3FERNAUSLÖSEZUBEHÖR

7.4TETHERED SHOOTING

8IHRE D7500 – INDIVIDUELLE KONFIGURATION

8.1INFO-ANSICHT

8.2DIE INDIVIDUALFUNKTIONEN

8.3USER SETTINGS

Expertentipp 54: Noch mehr User Settings

Expertentipp 55: D7500 für Dummies

8.4RESETOPTIONEN

9RAW & CO – FINETUNING AM BILD

9.1RAW VS. JPEG

Expertentipp 56: RAW+JPEG

9.2PICTURE CONTROL

Expertentipp 57: Picture Control Utility

Expertentipp 58: Viel hilft nicht immer viel

Expertentipp 59: Picture Control – Anpassen vs. Speichern

9.3WEISSABGLEICH

9.4FARBRAUM

9.5JPEG-ENTWICKLUNG

9.6RAW-ENTWICKLUNG

9.7KORREKTURFUNKTIONEN

10VIDEO

10.1DER VIDEOMODUS

10.2VIDEOEINSTELLUNGEN

Expertentipp 60: Der 4K-Crop-Faktor

10.3FOKUSSIERUNG

Expertentipp 61: »Focus Breathing«

10.4BELICHTUNGSMESSUNG UND -STEUERUNG FÜR VIDEOS

Expertentipp 62: Manuelle Belichtung für Videos

10.5MIKROFONE UND MIKROFONSTEUERUNG

10.6GESTALTUNGSTIPPS

11FORTGESCHRITTENE FUNKTIONEN

11.1MEHRFACHBELICHTUNG

Expertentipp 63: Spielen Sie mit den Bildraten

11.2BILDMONTAGE

11.3INTERVALLAUFNAHME

11.4ZEITRAFFERAUFNAHMEN

11.5SENSORREINIGUNG

Expertentipp 64: Viel Spaß!

INDEX

1

AUFBAU EINER SPIEGELREFLEXKAMERA

Nichts bewahrt uns so gründlich vor Illusionen wie ein Blick in den Spiegel.

Aldous Huxley

Egal ob Ihre D7500 Ihre erste Spiegelreflexkamera ist oder ob Sie schon viel Erfahrung mit dieser Kameraklasse haben – um eine Kamera optimal einzusetzen, ist es sehr hilfreich, ihre prinzipielle Technologie zu verstehen. Welche Bauteile haben welche Funktion und welche Aufgabe? Was sind die Stärken einer Spiegelreflexkamera und welches sind ihre technologischen Grenzen? Welche Modi habe ich als Fotograf zur Auswahl, um die Stärken zu nutzen und die Schwächen zu kompensieren? Diese Grundlagen erkläre ich in diesem Kapitel, obwohl sie nicht zwingend zum Fotografieren nötig sind. Wenn Sie eher rein praktisch veranlagt sind, blättern Sie also ruhig direkt weiter zum Schnelleinstieg (ab Seite 18). Andererseits basiert die Funktion nun einmal auf der Technologie und deshalb kann man die Kamera besser einsetzen, wenn man sie besser versteht. Und ganz nebenbei ist diese Technologie unheimlich interessant. Finde ich. Ich hoffe, Sie auch.

1.1FUNKTIONSPRINZIP

Die Idee, überhaupt einen klappbaren Spiegel in eine Fotokamera einzubauen, hatte ursprünglich den Sinn, dass man damit unmittelbar durch das Objektiv auf das Motiv blicken und gleichzeitig auch noch die Schärfe beurteilen konnte. Dabei entsprach der Bildwinkel automatisch immer dem des verwendeten Objektivs und der Blick war auch noch parallaxenfrei. »Parallaxenfrei« bedeutet ohne einen perspektivischen Versatz. Separate Sucher sitzen immer gegenüber dem Objektiv versetzt, sodass man das Motiv etwas weiter von der Seite und von etwas weiter oben betrachtet. Je nach Aufnahmeabstand schaute man damit mal mehr und mal weniger am Motiv vorbei. Der Spiegel ermöglichte es, direkt durch das angesetzte Objektiv zu schauen – What you see is what you get.

Im Laufe der Zeit kamen später immer neue Funktionen hinzu: Der Schnellrücklaufspiegel, der nicht nur beim Auslösen hoch-, sondern unmittelbar nach der Belichtung auch wieder herunterklappt, eine kamerainterne Belichtungsmessung, die Springblende, die die Blende erst für die Belichtung auf den eingestellten Wert schließt und zuvor ein Sucherbild mit maximaler Helligkeit möglich macht, die Blendenkopplung, die den eingestellten Blendenwert an den Body überträgt, Autofokus, mit dem nicht mehr der Fotograf, sondern die Kamera das Scharfstellen erledigt. Eine der letzten Neuerungen war die, dass der Film durch einen digitalen Sensor ersetzt wurde – aus SLR (»Single Lens Reflex«1) wurde D-SLR (»Digital Single Lens Reflex«).

Foto: Nikon

Abb. 1.1: Digitale Spiegelreflexkamera im Querschnitt (hier die Nikon D4 – zum Zerschneiden einer D7500 reichte das Budget für dieses Buch leider nicht aus).

Das Bild zeigt den Zustand der Kamera bei Verwendung des optischen Suchers. Das Licht, das durch das Objektiv in die Kamera fällt, wird vom Spiegel nach oben auf die Einstellscheibe umgelenkt. Das Prisma stellt das Bild seitenrichtig auf und das Okular lenkt es ins Auge des Fotografen. Ein geringer Anteil des Lichts wird vom Hauptspiegel durchgelassen und über den Hilfsspiegel ins AF-Modul gelenkt. Im Sucher wird ein weiterer Teil des Lichts ausgespiegelt und auf den Belichtungsmesssensor gelenkt.

Für die Belichtung oder die Live-View-Funktion werden Spiegel und Hilfsspiegel hochgeklappt und der Verschluss geöffnet. Alles Licht fällt dann unmittelbar auf den Bildsensor.

Inzwischen werden fast alle diese Funktionen auch von Kameras ohne Spiegel geboten. Dennoch gibt es gute Gründe, am Spiegel festzuhalten.

1.2SPIEGEL

Der Spiegel in einer modernen D-SLR ist eigentlich zwei Spiegel. Beim Blick ins Bajonett erkennt man den Hauptspiegel. Er lenkt das Licht, das durch das Objektiv fällt, nach oben auf die Einstellscheibe (gewöhnlich auch als »Mattscheibe« bezeichnet). Er spiegelt jedoch nicht alles Licht nach oben, sondern lässt einen geringen Anteil durch. Dieses Licht wird vom Hilfsspiegel, einem kleineren Spiegel, der etwa rechtwinklig hinter dem Hauptspiegel sitzt, nach unten geworfen. Dort, im Boden des Spiegelkastens der Kamera, ist das Autofokusmodul platziert. Dieses separate Autofokusmodul ermöglicht einen sehr schnellen und zugleich präzisen Autofokus. Damit dieses Modul aber überhaupt Sicht auf das Motiv bekommt, ist die Aufspaltung des Lichts über den Hilfsspiegel unerlässlich. Ein solches Modul kann also in eine spiegellose Kamera nicht integriert werden.

Für die Belichtung oder für den Live-View-Betrieb wird der Spiegel nach oben geklappt und gibt den Weg frei in Richtung Verschluss und Bildsensor. Bei Serienaufnahmen öffnet und schließt sich der Spiegel bis zu achtmal pro Sekunde und ermöglicht zwischen zwei Belichtungen die Sicht auf das Motiv – das ist feinmechanisches Hightech.

1.3SUCHER

Der Sucher setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Einstellscheibe, auf die das Bild über den Spiegel geworfen wird, dem Prisma, das das Bild seitenrichtig stellt, und dem Okular, durch das man den Blick durch das Prisma auf die Einstellscheibe hat. Ein optischer Sucher hat den unvergleichlichen Charme, dass er einen unverstellten Blick auf das Motiv erlaubt. Sie sehen, was sich vor Ihrer Linse befindet, in Echtzeit und in natürlicher Farbe und Helligkeit. Wesentliche Informationen wie das aktive Fokusmessfeld oder auf Wunsch auch Gitterlinien werden zwar auch im Sucher eingeblendet, aber das Bild selbst bleibt natürlich und ohne jede Verzögerung, die bei elektronischen Suchern vorkommen konnte. (Fairerweise sollte ich aber erwähnen, dass bei aktuellen Kameras mit elektronischem Sucher ein spürbarer zeitlicher Versatz zwischen einem Geschehen im Motiv und dessen Anzeige im Sucher kaum noch vorkommt. Bei älteren Modellen war das noch anders.) In einem optischen Sucher wird zudem fast kein Strom verbraucht, lediglich die LCD- und LED-Anzeigen sind elektrisch, im Gegensatz zu einem elektronischen Sucher, bei dessen Verwendung jedes einzelne Pixel Strom zieht.

Abb. 1.2: Der Blick durch den Sucher mit eingeblendeten Gitterlinien (siehe Seite 272) und Informationen zu Belichtung und ISO-Einstellung. Die eingeblendeten Informationen variieren je nach Einstellung.

1.4LIVE-VIEW

Im Live-View-Modus hört Ihre D7500 vorübergehend auf, eine Spiegelreflexkamera zu sein, und verhält sich so wie vergleichbare spiegellose Systemkameras: Statt im optischen Sucher sehen Sie Ihr Motiv in Echtzeit auf dem Monitor.

Abb. 1.3: Monitoransicht im Live-View-Modus. Der Live-View bietet in dieser Situation gleich zwei Vorteile: Einen bequemeren Blick aufs Motiv und einen präziseren Autofokus.

Damit das funktioniert, muss der Bildsensor freie Sicht durchs Objektiv haben – der Spiegel muss also hochgeklappt bleiben. Letzteres bedeutet, dass alle Bauteile, die darauf angewiesen sind, ihr Licht via den Spiegel zu erhalten, im Live-View nicht funktionieren können. In diesem Fall werden ihre Funktionen vom Bildsensor übernommen. Hinweis: Auch im Live-View wird der Spiegel vor der eigentlichen Belichtung zunächst kurz herunter- und sofort wieder hochgeklappt, obwohl dies theoretisch überflüssig ist. Vermutlich gibt es konstruktionsbedingte Gründe.

1.5MONITOR

Der Monitor Ihrer D7500 ist ein neigbarer Touchscreen, was ihn vielseitig einsetzbar macht. Die Touchfunktionalität entspricht im Wesentlichen den Grundfunktionen beim Bedienen eines Smartphones. Sie können tippen, wischen, Bilder mit zwei Fingern auf- und zuziehen, um sie zu vergrößern oder zu verkleinern und Text eingeben. Besonders praktisch ist die Touchfunktion im Live-View, wo sie das schnelle Positionieren des AF-Messfelds durch Antippen des Hauptmotivs erlaubt, auf Wunsch mit direkter Auslösung (siehe Seite 138).

Genauere Hinweise zum Einsatz der Touchfunktionalität finden Sie im Schnelleinstieg auf Seite 26.

1.6BILDSENSOR

Die Aufgabe des CMOS-Bildsensors ist es primär, Ihr Motiv so klar, brillant und scharf aufzuzeichnen, wie Sie es sehen. Das erledigt er in ziemlich beeindruckender Weise – die Bildqualität Ihrer D7500 ist der der D500 ebenbürtig und das ist immerhin Nikons professionelles Spitzenmodell im DX-Bildformat.

Im Live-View übernimmt der Sensor aber nicht nur die Registrierung des Bildes für die Übertragung auf den Monitor, sondern auch die Aufgaben des Sensors für die Belichtungsmessung und des AF-Moduls. Auf diesen Punkt werde ich im folgenden Absatz eingehen. Wichtig ist in der Anwendung, dass sich mit dem Funktionsprinzip des Autofokus zwischen Sucher- und Live-View-Fotografie auch die verfügbaren Modi unterscheiden. Mehr dazu im Fokuskapitel ab Seite 120.

Abb. 1.4: Der CMOS-Bildsensor der D7500 – im Live-View-Betrieb übernimmt er auch die Belichtungsmessung und die Schärfebestimmung.

Foto: Nikon

Ein genereller Vorteil von Spiegelreflexkameras kommt beim »klassischen« Fotografieren mit dem optischen Sucher zum Tragen, nämlich die Möglichkeit, den Bildsensor die meiste Zeit ausgeschaltet zu lassen. Bei dieser Funktionsweise wird der Bildsensor nur für die eigentliche Belichtung gebraucht. Ansonsten ist er im Stand-by-Modus und verbraucht keinen Strom. Da die separaten Module für AF und Belichtungsmessung wesentlich sparsamer sind als ein Bildsensor mit seinen vielen Millionen Pixeln und den dafür notwendigen komplexen Schaltkreisen, ist die Energieeffizienz Ihrer D7500 um Längen besser als die jeder erhältlichen spiegellosen Systemkamera.

1.7AUTOFOKUSMODUL

Das AF-Modul sitzt im Kameraboden und ist in Richtung des Hilfsspiegels ausgerichtet, von dem das Licht dorthin gelenkt wird. Es ermittelt die Schärfe nach dem Prinzip der Phasenerkennung.

Abb. 1.5: Das AF-Modul Advanced Multi-CAM 3500 II der D7500Foto: Nikon

Wie genau so ein AF-Modul arbeitet, versteht man leichter im direkten Gegensatz zur anderen AF-Technologie, der Kontrasterkennung.

1.7.1PHASEN-AF VS. KONTRAST-AF

Die beiden Sensoren, die die Schärfe in Ihrer D7500 bestimmen, arbeiten nach komplett unterschiedlichen Prinzipien. Zunächst das einfachere Prinzip: der Autofokus mit Kontrasterkennung oder kurz der »Kontrast-AF«. Dieses Prinzip kommt im Live-View zum Einsatz, wenn der Bildsensor für die Schärfebestimmung sorgt. Es funktioniert nach demselben Prinzip, das auch in fast allen Kompaktkameras und Smartphones zum Einsatz kommt.

Kontrast-AF

Die Kamera legt an einer bestimmten Stelle im Bildfeld den lokalen Kontrast fest, also den Helligkeitsunterschied entlang irgendeines Hell-Dunkel-Übergangs im Motiv. Dann verändert sie die Entfernungseinstellung ein wenig und »schaut«, ob der Kontrast stärker oder schwächer wird. Je nachdem bewegt sie die Optik in die gleiche Richtung weiter oder in die entgegengesetzte. Irgendwann erreicht der Kontrast einen Maximalwert – der Helligkeitsunterschied zwischen zwei benachbarten Pixeln ist in diesem Moment am größten und dann ist dieses Motivelement scharfgestellt. Aber: Das kann die Kamera nicht wissen, denn der Kontrast im Motiv selbst ist ihr nicht bekannt. Erst wenn sie den Fokus noch ein kleines bisschen weiter verstellt und »sieht«, dass der Kontrast nun wieder abnimmt, kann sie zum Punkt des maximalen Kontrastes zurückkehren und hat nun optimal scharfgestellt. Mit dieser Funktionsweise ist der Kontrastautofokus sehr genau. Zum einen misst er auf Pixelebene mit der vollen Auflösung des Bildsensors, zum anderen muss das Licht nicht umgelenkt werden und so ist der optische Weg bei der Belichtung automatisch absolut exakt derselbe wie bei der Messung (außer Sie oder Ihr Motiv bewegen sich in der Zwischenzeit). Zugleich ist der Kontrastautofokus aber auch eher langsam, da er auf dem Prinzip von Trial and Error basiert. Für die Verfolgung von Motiven in schneller Bewegung eignet er sich deshalb nicht.

Die Technologie, die im separaten AF-Modul Ihrer D7500 zum Einsatz kommt, ist wesentlich komplizierter:

Phasen-AF

Zunächst eine kleine fotohistorische Exkursion: Wer einmal eine alte Spiegelreflexkamera mit manuellem Fokus verwendet hat, kennt noch den Schnittbildindikator. In der Mitte der Mattscheibe befand sich ein kreisförmiger Bereich, der horizontal oder diagonal in zwei Hälften geteilt war. Das Motiv war innerhalb dieser beiden Halbkreise spannenderweise auch dann relativ scharf sichtbar, wenn man eigentlich noch nicht darauf scharfgestellt hatte, aber in diesem Fall waren die beiden Hälften gegeneinander verschoben. Durch das Drehen am Fokussierring konnte man diese Verschiebung steuern, und wenn man die beiden Hälften des Kreises genau zur Deckung brachte, hatte man perfekt auf das Motiv fokussiert.

Abb. 1.6: Live-View mit Kontrastautofokus im Einsatz und das Resultat

AF-S DX Micro NIKKOR 85 mm 1:3,5G ED VR, Zeitautomatik, 1/125 s, Blende 9, ISO 6400 (ISO-Automatik), Matrixmessung, AF-F, normales Messfeld, Picture Control Standard

Jedes einzelne Fokusmessfeld Ihrer D7500 funktioniert nach einem sehr ähnlichen Prinzip. Am Ort jedes einzelnen der 51 Messfelder wird der Lichtstrahl zweigeteilt und durch je zwei Sensorzeilen registriert. Beide Zeilen zeichnen den Helligkeitsverlauf im Motiv entlang einer Linie auf. Die Kamera registriert, wie stark und in welche Richtung diese beiden Bilder gegeneinander versetzt sind. (Für die physikalisch-optisch Interessierten: Hierher stammt übrigens der Begriff »Phasenerkennung«. Er bezieht sich auf die Phase der Ortsfrequenz einer abgebildeten Struktur – und nicht, wie oft fälschlich angenommen, auf die Phase der Lichtwellen. Wenn die Phasen beider Teilbilder deckungsgleich sind, ist das Bild an dieser Stelle scharf.) Mit dieser Technologie registriert das AF-Modul – anders als der Kontrast-AF – nicht nur, ob das Motiv scharf abgebildet wird oder nicht; vielmehr »sieht« es schon im defokussierten Zustand, in welche Richtung und wie weit die Kamera das Objektiv verstellen muss, damit das Bild dann scharf ist. So kann die D7500 das Objektiv unmittelbar gezielt ansteuern, z. B. »17 Schritte weiter in die Ferne«. Selbstverständlich prüft sie unterwegs und am Ende das Ergebnis nach, aber insgesamt ergibt sich ein deutlicher Geschwindigkeitsvorsprung gegenüber dem Kontrast-AF. Auch die Bewegungen des Motivs können so sehr genau bestimmt und sogar vorausberechnet werden, womit sich dieses System auch bei schnellen Bewegungen im Motiv sehr gut eignet.

Abb. 1.7: Für Motive in schneller Bewegung wie dieses sollten Sie den Phasenautofokus, also den optischen Sucher nutzen.

AF-S VR ZOOM-NIKKOR 70–300 mm 1:4,5–5,6G IF-ED, 70 mm, Blendenautomatik, 1/500s, Blende 8, ISO 100 (ISO-Automatik), Matrixmessung, AF-C, dynamische Messfeldsteuerung (21), Picture Control Standard

EXPERTENTIPP 1: Zeilen- und Kreuzsensoren

Als ich oben schrieb, die D7500 habe an jedem Messfeld einen Detektor, der das Licht weiteile, stimmte das nicht ganz. Bei den 15 Messfeldern in der Mitte des Bildfelds ist dies sogar jeweils doppelt der Fall. Die Sensoren für diese 15 Felder heißen »Kreuzsensoren« im Gegensatz zu den »Zeilensensoren« der 36 anderen Felder. Der Grund für diesen Aufwand ist, dass ein Zeilensensor blind ist für Strukturen, die zufällig genau oder fast genau parallel zu der gedachten Schnittkante des imaginären Schnittbildindikators liegen. Beispiel: Ich möchte mit meiner alten analogen manuellen Kamera bei perfektem Wetter am Meer auf den Horizont fokussieren. Wenn mein Indikator horizontal geteilt ist, verschiebe ich im Schnittbildindikator zwei unterschiedlich blaue Flächen gegeneinander und sehe deshalb nicht, wann der Horizont wirklich scharf ist. Wenn ich die Kamera aber ins Hochformat drehe, ist das kein Problem mehr: Der Horizont selbst verschiebt sich nun im Indikator und ich kann perfekt scharfstellen.

Beim Fokussieren mit einem Zeilensensor – bei der D7500 sind dies die außen liegenden Fokusmessfelder – kann es vorkommen, dass die Kamera Schwierigkeiten hat, nämlich dann, wenn die Struktur im Motiv parallel zur Zeile des Sensors verläuft. Auch in diesem Fall könnten Sie die Kamera vom Hoch- ins Querformat oder umgekehrt drehen. Praktikabler ist es aber, einfach eines der mittleren Felder und gegebenenfalls den Autofokusmesswertspeicher zu nutzen.

Bei einem Autofokus mit Kreuzsensoren ist kein Drehen notwendig, weil diese Sensoren Strukturen mit beiderlei Orientierung gleichzeitig registrieren können. Wenn eine Kante im Bild parallel zur einen Sensorzeile verläuft, wird sie automatisch von der anderen registriert. Dies macht die Fokussierung mit Kreuzsensoren noch sicherer als mit Zeilensensoren.

1.8BELICHTUNGSMESSER

Ein Teil des Lichts wird auch aus dem Prisma ausgespiegelt und von dort auf den einen RGB-Sensor mit ca. 180.000 Pixeln gelenkt, dessen primäre Aufgabe die Belichtungsmessung ist. Für diesen Zweck wäre die hohe Auflösung nicht einmal annähernd nötig, aber für den zusätzlichen Zweck ist sie enorm praktisch. Die hohe Auflösung, in Kombination mit der ebenfalls für eine Belichtungsmessung nicht zwingend nötigen Farbempfindlichkeit, ermöglicht eine sehr detaillierte Motivanalyse. Diese wiederum ist von Nutzen für eine gezielte Abstimmung der Belichtung, für einen sehr präzisen Weißabgleich, vor allem aber für die Identifikation des Hauptmotivs und für dessen Verfolgung durch das Bildfeld. All dies könnte auch ein Bildsensor leisten, aber mit einem erheblich höheren Stromverbrauch.

Abb. 1.8: Simulation der Sicht des 180.000-Pixel-Sensors auf das Motiv (Ausschnitt; hier sehen Sie nur etwa ein Viertel der 180.000 Pixel). Die feine Auflösung des Sensors und seine Farbsicht erlauben eine sehr präzise Motivanalyse.

Mit Ausnahme der AF-Nachführung übernimmt der Bildsensor im Live-View und bei Videoaufnahmen tatsächlich alle Aufgaben des Belichtungsmesssensors, insbesondere Belichtungsmessung und Weißabgleich (siehe Seite 313). Anders als beim Autofokus gibt es hier keine spürbaren Unterschiede zwischen beiden Modi.

2

ÜBERSICHT UND SCHNELLEINSTIEG

Wie süß ist alles erste Kennenlernen. Du lebst so lange nur als du entdeckst.

Christian Morgenstern

Dieses Kapitel ist für alle, die es eilig haben und schnell mit ihrer D7500 losfotografieren möchten. Es beschreibt, wie Sie Ihre neue D7500 erstmals in Betrieb nehmen, ihre wichtigsten Bedienelemente und welche Automatikfunktionen für welche Anwendung gut geeignet sind. Umsteiger von einer anderen Nikon werden fast alles schon kennen und können direkt zum Abschnitt 2.10 (Seite 55) weiterblättern. Dort finden Sie eine schnelle Übersicht darüber, was sich bei der D7500 gegenüber den beiden Vorgängermodellen geändert hat.

Foto: Nikon

2.1INBETRIEBNAHME

Haben Sie eine SD-Speicherkarte für Ihre D7500? Gut, dann können Sie sofort loslegen. Alles Weitere, was Sie für den Start benötigen, ist im Lieferumfang Ihrer D7500 enthalten.

2.1.1VORBEREITUNG DER KAMERA

Setzen Sie Ihre Speicherkarte und den Akku ein. Nehmen Sie die Schutzkappe vom Bajonett ab und setzen Sie das mitgelieferte Objektiv an.

Abb. 2.1: Die D7500 mit angesetztem Kit-Objektiv AF-S DX NIKKOR 18–140 mm 1:3,5–5,6G ED VR – nun kann es losgehen.

Foto: Nikon

Wenn Sie mögen, befestigen Sie auch den mitgelieferten Trageriemen an den entsprechenden Ösen. Wenn Sie bei einem dieser Schritte Schwierigkeiten haben sollten, hilft das Original-Handbuch von Nikon (zum Beispiel mit einer hilfreichen Abbildung zum richtigen Einfädeln des Trageriemens).

EXPERTENTIPP 2: Das Original-Handbuch

Zu Ihrer Nikon D7500 gibt es unterschiedliche Original-Handbücher von Nikon:

ein »Benutzerhandbuch« mit 361 Seiten, das der Kamera in gedruckter Form beiliegt. Wahrscheinlich kennen Sie es schon und vielleicht ist das der Grund, weshalb Sie jetzt dieses Buch in der Hand halten und nicht das Benutzerhandbuch. Dieses Benutzerhandbuch ist auf ein Format geschrumpft worden, das es leider fast unlesbar macht.dasselbe Benutzerhandbuch als PDF-Datei.

Das Benutzerhandbuch können Sie hier als PDF herunterladen: nikon.de (oder .at oder .ch) > Service & Support > Download Center (http://downloadcenter.nikonimglib.com/de/products/352/D7500.html). Als PDF ist das Handbuch, zumindest was die Schriftgröße und die Formate der Abbildungen angeht, lesbar. Es erklärt die Kamera durchaus korrekt und stellt eine nützliche Referenz dar, wenn Sie bestimmte Daten genau nachlesen wollen. Dort wird auf beinahe jede Kamerafunktion und auf fast alle Spezifikationen eingegangen. Es liest sich aber – hoffentlich im Gegensatz zu diesem Buch – recht trocken. Für einen Zugriff auf das Kamerahandbuch auch per Smartphone oder Tablet bietet Nikon die App Manual Viewer 2 (siehe Expertentipp 51, Seite 240).

Ein separates Menühandbuch mit 236 Seiten

Auch dieses Handbuch liegt als PDF-Datei am selben Ort zum Download bereit und ist ebenfalls für den Manual Viewer verfügbar. Hier wird noch detaillierter auf jede Menüoption eingegangen. Ich finde dieses Handbuch aber entbehrlich. Bislang habe ich alle Informationen, die ich gesucht habe, im Benutzerhandbuch gefunden.

Zudem gibt es ein Online-Handbuch unter http://onlinemanual.nikonimglib.com/7500/de/

Dessen Inhalt entspricht im Wesentlichen dem Benutzerhandbuch.

Den »SnapBridge Verbindungsleitfaden (für D-SLR-Kameras)«

Auch dieser Leitfaden ist über die oben genannte Downloadseite erreichbar und zusätzlich für den Manual Viewer verfügbar. Er hat 16 Seiten und erklärt die Einrichtung und Verwendung von SnapBridge (siehe Seite 238). Dieser Leitfaden ist sehr sinnvoll, wenn Sie etwas zu SnapBridge nachschlagen möchten, denn er ist im Zweifel aktueller als das generelle Handbuch und berücksichtigt eventuelle Aktualisierungen an der App.

EXPERTENTIPP 3: Der Akku

Der Akku Ihrer D7500 ist bei Auslieferung teilweise geladen, sodass Sie erste Versuche mit Ihrer D7500 sofort unternehmen können. Wenn Sie es nicht ganz so eilig haben, empfiehlt es sich trotzdem, den Akku zunächst vollständig aufzuladen.

Abb. 2.2: Der Akku EN-EL15a bietet eine Kapazität für ca. 950 Fotos oder 80 Minuten Video (nach CIPA-Standard.)Foto: Nikon

Die Akkuleistung ist sehr gut. Ein Reserveakku kann dennoch eine sinnvolle Anschaffung sein, wenn Sie viel filmen oder die Kamera in sehr kalter Umgebung verwenden wollen. Bei Letzterem, also bei Verwendung der Kamera bei Minusgraden, gilt: Wenn der Akku in der Kamera wegen der Kälte schwach wird, ist er nicht gleich leer. Halten Sie deshalb einen Akku warm, zum Beispiel in der Innentasche Ihrer Jacke. Wenn Sie den scheinbar leeren Akku ersetzen und diesen wiederum in Ihrer Tasche warm werden lassen, erlangt er einen ausreichenden Teil seiner Leistung zurück.

Ansonsten gilt: Bevor Sie einen Reserveakku kaufen, beobachten Sie zunächst, ob Ihnen der eine nicht reicht. Wer von einer älteren Nikon noch den Akku vom Typ EN-EL15 besitzt, kann auch diesen in der D7500 nutzen.

EXPERTENTIPP 4: Die Speicherkarte

Sparen Sie nicht an diesem Ende – außer Ihre Bilder sind Ihnen nicht allzu wichtig. SD-Speicherkarten können jederzeit plötzlich einen Defekt aufweisen und Ihre Daten mit ins Nirwana nehmen. Dieses Risiko ist zwar gering, aber bei billigen No-Name-Karten signifikant höher als bei Qualitätskarten. Und leider hat Nikon bei der D7500 das zweite Kartenfach eingespart, das die D7200 noch mitbekommen hatte und das man für ein sofortiges Backup nutzen konnte. Ich empfehle Karten etablierter Markenhersteller wie z. B. SanDisk oder Panasonic. Damit die Karte bei Videos und schnellen Serienaufnahmen mit der Kamera Schritt hält, sollten Sie eine Karte wählen, die wenigstens der UHS-Geschwindigkeitsklasse 6 entspricht. Um die Karte leistungsfähig zu halten, hilft es, sie gelegentlich in der Kamera zu formatieren. (Natürlich nachdem Sie Ihre Bilder auf dem Rechner gesichert haben.) Kaufen Sie für längere Reisen lieber mehrere Karten statt einer einzigen mit größerer Kapazität. So sind im Falle eines Defekts nicht gleich alle Bilder weg.

2.1.2EINRICHTEN DER KAMERA

Beim ersten Einschalten der Kamera erscheint zunächst ein Dialog für die Sprachauswahl und unmittelbar danach der SnapBridge-Bildschirm für die Kopplung der Kamera mit einem Smartphone.

Abb. 2.3: Sprachauswahl: Wählen Sie hier Deutsch oder eine andere Ihnen genehme Sprache.

Abb. 2.4: Der SnapBridge-Willkommensbildschirm

Abb. 2.5: Dialog für das Pairing via Snap-Bridge

Der Prozess der Kopplung (auch »Pairing« genannt) ist nur einmal erforderlich. Später erkennen sich Kamera und Smartphone automatisch wieder. Sie können das Pairing beim Einrichten der Kamera überspringen und jederzeit später nachholen, aber selbst wenn Sie SnapBridge bis auf Weiteres nicht nutzen möchten, empfehle ich, die Kopplung jetzt durchzuführen. So übernimmt die Kamera automatisch die Informationen zu Datum, Uhrzeit und der aktuellen Zeitzone von Ihrem Smartgerät. Und die Kopplung dauert kaum länger, als würden Sie diese Daten manuell eingeben.

Hinweise zur Kopplung finden Sie, falls nötig, im »SnapBridge Verbindungsleitfaden (für D-SLR-Kameras)« (siehe Expertentipp 2). Das manuelle Eingeben von Datum und Uhrzeit ist selbsterklärend. Eine Beschreibung finden Sie, falls nötig, im Benutzerhandbuch auf Seite 27.

2.2ÜBERSICHT ÜBER DIE BEDIENELEMENTE

Eine vollständige Erklärung aller Tasten und Wahlräder Ihrer D7500 ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Wenn Sie möchten, finden Sie eine solche im Kamerahandbuch auf Seite 1 ff.

Für den Start genügt es, wenn Sie sich mit folgenden Tasten und Elementen vertraut machen. Auf die übrigen werde ich eingehen, wenn es um die jeweiligen Funktionen geht, die Sie mit diesen Tasten steuern.

Ein-/Ausschalter

Dieser ist selbsterklärend: ON für ein, OFF für aus. Indem Sie den Schalter über »ON« hinaus bis zum Glühbirnensymbol drehen, schalten Sie die Beleuchtung für das obere Display ein.

Auslöser

Der Auslöser hat zwei Druckpunkte. Wenn Sie den Auslöser halb drücken, aktivieren Sie den Autofokus. Wenn Sie ihn durchdrücken, nehmen Sie ein Foto auf. Je nach Einstellung nehmen Sie eine Bilderserie auf, wenn Sie ihn durchgedrückt halten.

Abb. 2.6: Knöpfchenkunde – die Bedienelemente Ihrer D7500

Fotos: Nikon

Funktionswählrad

Hiermit wählen Sie den grundsätzlichen Modus der Kamera: die Automatikmodi mit und ohne Blitzautomatik, die Motivprogramme (SCENE), die Effektmodi (EFFECTS) oder die »fortgeschrittenen« Belichtungssteuerungen P, S, A und M (siehe Kapitel »Belichtung«). Zusätzlich haben Sie mit diesem Rad Zugriff auf die benutzerdefinierten Programme U1 und U1 (»User Settings«, siehe Seite 283). Um das Rad zu drehen, müssen Sie den Knopf in der Mitte drücken. Anfängern empfehle ich für den Start die Einstellung »AUTO«.

Betriebsartenwähler

Dies ist der Ring unter dem Funktionswählrad. Auch dieser ist durch einen Entriegelungsknopf (links vom Markierungsstrich) gegen versehentliches Verdrehen gesichert. Mit diesem Wähler stellen Sie die Kamera auf die folgenden Modi (siehe Seite 39 ff.):

– SEinzelbildaufnahme

– CLLangsame Serienaufnahme

– CHSchnelle Serienaufnahme

– QLeise Auslösung

– QCLeise Serienaufnahme

– Selbstauslöser

– MUPSpiegelvorauslösung

Wählen Sie hier zunächst einmal »S« oder für schnelle Action »CH«.

Touchscreen

Der neigbare Touchscreen kann in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich genutzt werden. Im Menü und in der Info-Ansicht können Sie Funktionen durch Tippen aufrufen und auswählen. Bei der Bildwiedergabe können Sie mittels Wischen und Zwei-Finger-Zoomen durch Ihre Aufnahmen blättern und diese vergrößert anzeigen. Im Live-View können Sie durch Tippen auf den Monitor das Fokusmessfeld positionieren und sogar direkt ein Bild aufnehmen. Hinweis: Wenn ich auf diesen Monitor Bezug nehme, benutze ich die Wörter »Monitor« oder »Touchscreen«. Das Wort »Display« hingegen ist reserviert für das simplere LC-Display auf der Kameraoberseite.

Display

Das Display auf der Oberseite des Kameragehäuses bietet einen Schnellüberblick über die wichtigsten Kameraeinstellungen und zu Kapazität von Akku und Speicherkarte. Die Anzahl der Bilder, die noch auf der eingesetzten Speicherkarte Platz haben, wird sogar noch dann angezeigt, wenn die Kamera ausgeschaltet ist.

Einstellräder

Die Funktion der Einstellräder ist kontextabhängig. Ihre primäre Funktion ist die Einstellung von Belichtungszeit und Blende, aber sie erlauben auch das schnelle Einstellen diverser Optionen, indem Sie die jeweils zugeordnete Taste gedrückt halten und die Einstellräder drehen. Wenn Sie beispielsweise die ISO-Taste gedrückt halten, können Sie mit dem hinteren Einstellrad den ISO-Wert verstellen und mit dem vorderen die ISO-Automatik ein- oder ausschalten. Dieses sehr praktische Funktionsprinzip gilt im Zusammenspiel mit einer Reihe weiterer Tasten und erspart Ihnen Umwege durchs Menü. So können Sie auch den Weißabgleich, die Picture-Control-Konfiguration, die Einstellung für die Bildgröße und das Dateiformat und viele weitere Einstellungen schnell anpassen. In der Bildwiedergabe können Sie die Einstellräder auch dazu nutzen, schnell durch Ihre Bilder zu blättern1.

Multifunktionswähler

Diese Kreuzwippe dient zum Navigieren durch das Menü und zur Auswahl des Fokusmessfelds (siehe Kapitel »Fokus«, Seite 128). Mit der OK-Taste in der Mitte bestätigen Sie Ihre Auswahlen.

Bei der Bildwiedergabe blättern Sie mit dem Multifunktionswähler durch Ihre Bilder (rechts/links) bzw. wechseln zwischen unterschiedlichen Wiedergabeoptionen (oben/unten; diese Funktion ist abhängig von den gewählten Einstellungen).

Sperrschalter für die AF-Messfeldauswahl

Um den Multifunktionswähler herum ist ein Drehschalter angebracht. Dieser dient dazu, die Funktion des Multifunktionsschalters für die Fokusmessfeldauswahl zu sperren. Wenn Sie also vermeiden wollen, dass Sie Ihr Messfeld versehentlich verstellen, stellen Sie diesen Schalter auf »L« wie »Lock«. Wenn sich das Messfeld nicht bewegen lässt, stellen Sie ihn auf den Punkt. Die Sperre durch diesen Schalter gilt nur für die Messfeldauswahl. Für die Navigation durch die Menüs funktioniert der Multifunktionswähler immer.

Live-View-Taste

Ein- und Ausschalten des Live-Views

Live-View-Schalter

Auswahl des Live-View-Modus: Live-View für Fotografie oder für Videoaufnahmen (siehe Seite 340)

MENU-Taste

Aufrufen des Menüs, Rückkehr auf die nächsthöhere Menüebene

Wiedergabetaste

Aufruf der Wiedergabe für aufgenommene Fotos und Filme

info-Taste

Aufruf der Info-Ansicht (bei Sucher-Fotografie); Wechsel zwischen verschiedenen Anzeigeoptionen im Live-View

Abb. 2.7: Die info-Ansicht (hier die Darstellung für die Sucherfotografie) bietet einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kameraeinstellungen, darunter Belichtungssteuerung, Belichtungszeit, Blende, Belichtungsmessung, ISO-Empfindlichkeit, Bildformat, Aufnahmebetriebsart, Active D-Lighting, Picture Control, Weißabgleich, AF-Modus und -Messfeldsteuerung, Bildqualität und -größe.

i-Taste

Diese Taste bietet einen schnellen Zugriff auf Funktionen, die im jeweils aktuellen Modus nützlich sein könnten. Je nachdem, ob Sie gerade im Suchermodus oder mit Live-View fotografieren bzw. ob Sie Bilder oder Filme anschauen, unterscheiden sich die verfügbaren Funktionen (siehe Seite 36 und 263). In der info-Ansicht (siehe oben) erinnert das i-Symbol unten rechts daran, dass Sie mit dieser Taste Einstellungen vornehmen können.

Dioptrieneinstellung

Schauen Sie zum Einstellen des Dioptrienausgleichs so in den Sucher, wie Sie auch fotografieren wollen, also wahlweise mit oder ohne Brille. Schalten Sie vorher die Kamera an und drehen Sie das Rädchen neben dem Sucher, bis das Sucherbild die optimale Schärfe zeigt. Orientieren Sie sich zum Beurteilen der Schärfe nicht am Sucherbild, sondern an den Einblendungen der Fokusmessfelder. Falls der Spielraum der Dioptrienkorrektur für Ihr Auge nicht genügt, können Sie zusätzliche Korrekturlinsen zum Aufstecken bei Ihrem Fotohändler erwerben.

2.3DAS MENÜ

Wenn Sie besonders schnell losfotografieren wollen, können Sie diesen Abschnitt zunächst überblättern. Für den Start kommen Sie ohne das Menü aus. Um aber die Stärken Ihrer D7500 wirklich auszuspielen, werden Sie es brauchen.

Ich werde hier daher nur die allgemeine Struktur und Handhabung der Menüs erläutern. Auf alle Optionen einzugehen, wäre weder möglich noch nötig oder sinnvoll. Es ist auch für sehr ambitionierte Fotografen nicht nötig, alle Menüoptionen auswendig zu kennen oder gar zu nutzen. Manche sind sehr, sehr speziell. Ich selbst nutze vielleicht ein Viertel der Optionen im Menü der D7500. Und nie alle davon auf einmal. Wenn Sie eine Erläuterung zu einer konkreten Menüoption benötigen, nutzen Sie die integrierte Hilfefunktion der Kamera (siehe Expertentipp 5, Seite 35) oder ziehen Sie das Menühandbuch zurate (siehe Seite 20). Einzelne Optionen werde ich auch anderswo in diesem Buch erläutern, wenn sie in den Kontext passen. Hier geht es zunächst um das Menü selbst.

Wer vor der D7500 bereits eine andere Nikon-DSLR benutzt hat, wird sich im Kameramenü leicht zurechtfinden. Der grundsätzliche Aufbau der Menüs ist immer der gleiche, auch wenn sich die Anzahl der Optionen und die im Detail verfügbaren Optionen unterscheiden. Wer vorher mit einer anderen Marke fotografiert hat, wird sich erst kurz umgewöhnen müssen. Neu ist bei der D7500 (gegenüber den Vorgängermodellen der 7000er- Serie) die Touchscreen-Funktionalität auch im Menü. Diese beschleunigt das Auffinden der gesuchten Optionen, weshalb ich Aufsteigern empfehle, sich damit anzufreunden. Ansonsten können Sie sich wie bei allen Nikons mit dem Multifunktionswähler durch die Menüs bewegen.

Abb. 2.8: Mit dem Multifunktionswähler ist die Bedienung der Menüs etwas langsamer als mit dem Touchscreen. Dafür funktioniert sie auch mit Handschuhen und der Monitor bleibt sauber.

Grundsätzlich gliedert sich das Menü der D7500 in sieben Reiter oder Untermenüs. Diese sind:

Wiedergabe

Fotoaufnahme

Filmaufnahme

Individualfunktionen

System

Bildbearbeitung

Mein Menü/Letzte Einstellungen

Jedes dieser sieben Menüs hat ein Symbol am linken Bildrand. Das aktive Menü ist stets farbig hervorgehoben. So haben Sie auch dann den Überblick, in welchem Menü Sie gerade unterwegs sind, wenn Sie gerade eine beliebige Unteroption einstellen.

Um aus einem dieser Menüs in ein anderes zu wechseln, tippen Sie einfach den gewünschten Reiter auf dem Monitor an. Alternativ drücken Sie den Multifunktionswähler so oft links, bis der aktuelle Reiter gelb hervorgehoben wird. Nun können Sie durch Drücken nach oben oder unten in ein anderes Menü wechseln.

Abb. 2.9: Ansicht in der obersten Menüebene – der Reiter für das Wiedergabemenü ist markiert. Durch Drücken nach unten können Sie nun die anderen Menüs aufrufen.

2.3.1DAS WIEDERGABEMENÜ

Im Wiedergabemenü können Sie einstellen, wie sich die Kamera in der Bildansicht verhält, eine Diashow starten, Bilder markieren und Bilder für den Transfer auf ein Smartphone vorauswählen.

Mit Ausnahme der Optionen für die Wiedergabeansicht (siehe Seite 43) habe ich selbst an meiner D7500 nur eine weitere Option in diesem Menü geändert. Die Option Nach dem Löschen > Letzte Reihenfolge macht für meinen Geschmack das Löschen von Fotos leichter. Egal ob Sie vorwärts oder rückwärts durch Ihre Bilder blättern: Wenn Sie eines löschen, springt die Ansicht danach zum nächsten Bild in der jeweiligen Reihenfolge und nicht zu dem Bild, das Sie zuvor geöffnet hatten.

Bei allen anderen Optionen im Wiedergabemenü finde ich Nikons Voreinstellungen sinnvoll.

2.3.2DAS FOTOAUFNAHMEMENÜ

Mit dem Fotoaufnahmemenü steuern Sie die wesentlichen Kameraeinstellungen für die Fotografie (diejenigen, für die die Kamera keine eigenen Schalter oder Wählräder hat). Die meisten Optionen in diesem Menü haben einen mehr oder weniger direkten Einfluss auf Ihr Bildergebnis. Für viele der Einstellungen, die Sie hier vornehmen können, gibt es auch alternative Möglichkeiten, mit denen Sie auf dieselbe Option schneller und eleganter zugreifen können. So können Sie zum Beispiel den Weißabgleich (siehe Seite 313) wahlweise in diesem Menü einstellen oder indem Sie die WB-Taste () drücken und gleichzeitig die Einstellräder drehen. Das Menü bietet aber für manche Funktionen noch feinere Einstellmöglichkeiten. So können Sie beispielsweise mit der WB-Taste nicht zwischen den Weißabgleichoptionen Auto1 und Auto2 (siehe Seite 314) umschalten – im Menü schon.

Abb. 2.10: Bestimmte Einstellungen wie diese sind nur im Menü möglich.

Für das Aufnahmemenü empfehle ich folgende Abweichungen von den Werkseinstellungen:

Bildqualität:

JPEG Fine

oder

NEF (RAW) + JPEG Fine

(siehe

Seite 300

)

ISO-Empfindlichkeitseinstellungen: Aktivieren Sie die ISO-Automatik, aber reduzieren Sie die maximale Empfindlichkeit auf ISO 25.600 (siehe

Seite 193

).

Weißabgleich:

Auto2 Warme Lichtstimmung

(Unteroption bei »Automatisch«; siehe

Seite 314

).

Active D-Lighting: Automatisch (siehe

Seite 200

)

2.3.3VIDEOAUFNAHMEMENÜ

Dieses Menü sieht fast aus wie ein Klon des Fotoaufnahmemenüs und das ist es auch in etwa. Neben einigen videospezifischen Menüpunkten werden Sie viele aus dem Fotoaufnahmemenü wiedererkennen. Dass so viele Optionen doppelt auftauchen, ist sehr sinnvoll, denn für Fotos und Videos sind oft unterschiedliche Einstellungen erforderlich. Mit dem doppelten Menü können Sie die Einstellungen für die Fotografie und für die Videografie separat vornehmen und müssen sie nicht jedes Mal anpassen, wenn Sie zwischen Foto- und Filmaufnahmen hin und her wechseln. Auf die wichtigsten Optionen gehe ich im Videokapitel ab Seite 338 ein.

2.3.4INDIVIDUALFUNKTIONEN

Dieses Menü ist mit Abstand das größte Ihrer D7500 und es ermöglicht Ihnen sehr weitreichende Möglichkeiten, Ihre D7500 auf Ihre Vorlieben abzustimmen. Dabei geht es hier nicht um Einstellungen, die einen direkten Einfluss darauf hätten, wie Ihre Bilder aussehen – das steuern Sie in den Aufnahmemenüs. Die Individualfunktionen steuern hingegen beispielsweise, welche Tasten in welchen Situationen welche Funktion haben, wie die Blitzsteuerung funktioniert oder wie genau die Auswahl der Fokusmessfelder ablaufen soll.

Weil die Kamera so viele Individualfunktionen hat, sind diese in sieben Unterkapitel einsortiert.

Abb. 2.11: Das Menü Individualfunktionen. Für ein schnelles Auffinden der Optionen hat jedes Kapitel seinen Buchstaben und jede einzelne Option zusätzlich zu ihrem Namen und dem Kapitelbuchstaben eine Nummer, z. B. a6 AF-Aktivierung.

Für das Menü der Individualfunktionen habe ich an dieser Stelle noch keine Tipps (später schon). Einsteiger sollten dieses Menü fürs Erste zurückstellen. Für den Anfang ist die Kamera mit den Werkseinstellungen gut genug konfiguriert. Wenn Sie die D7500 aber besser kennengelernt haben, sollten Sie es einmal in Ruhe durchgehen. Ich werde später zu vielen Individualfunktionen Empfehlungen abgeben und dazu erläutern, für wen und in welchen Situationen eine Anpassung sinnvoll sein kann.

2.3.5SYSTEM

Das Systemmenü steuert im Wesentlichen die Kamera selbst. Hier stellen Sie Datum, Uhrzeit, Zeitzone und Sprache ein, hier können Sie die Speicherkarte formatieren, hier können Sie eine Kopplung mit einem Smartgerät starten usw. Die wesentlichen Punkte sind Sie automatisch bei der Inbetriebnahme durchgegangen: die Auswahl der Sprache und die Kopplung zu SnapBridge oder die manuelle Eingabe von Zeitzone, Datum und Uhrzeit. Ansonsten können Sie auch das Systemmenü zunächst unbeachtet lassen.

2.3.6BILDBEARBEITUNG

Das Menü Bildbearbeitung ist in meinen Augen das einzige, das (fast) überflüssig ist. Sinnvoll ist gelegentlich die Möglichkeit, direkt in der Kamera Bilder, die man im NEF-Format aufgenommen hat, in JPEG-Bilder zu konvertieren. Allerdings ist das auch nur deshalb nötig, weil diese Funktion in SnapBridge nicht integriert ist und SnapBridge nur JPEG-Bilder überträgt. Das Menü bietet noch viele andere Optionen für die kamerainterne Bearbeitung von Fotos, aber alle lassen sich am Rechner besser und feiner gesteuert anwenden, auch mit den kostenlosen Nikon-Programmen ViewNX-i und Capture NX-D.

2.3.7MEIN MENÜ/LETZTE EINSTELLUNGEN

Bei diesem Menü haben Sie die Wahl aus zwei Optionen. Sie können in ihm Ihre Lieblingsoptionen aus den anderen Menüs zusammenstellen, um so schneller auf diese zuzugreifen (Mein Menü). Dabei haben Sie die Möglichkeit, manuell Optionen hinzuzufügen, zu entfernen oder umzusortieren. Das Menü fasst bis zu 20 Optionen.

Mit der Option Letzte Einstellungen stellt die Kamera automatisch eine Auswahl der 20 zuletzt verwendeten Menüoptionen zusammen.

Die Auswahl zwischen den Optionen Mein Menü oder Letzte Einstellungen treffen Sie mit Register wählen, jeweils ganz unten in beiden Versionen des Menüs. Ich selbst nutze weder die eine noch die andere Option. Ich finde meine Menüpunkte auch so schnell genug.

EXPERTENTIPP 5: Menühilfen

Ihre D7500 unterstützt Sie in den Menüs auf zwei unterschiedliche Weisen. Die erste ist sehr intuitiv und offensichtlich. Je nach Kontext erscheinen am unteren Bildrand Bedienungshilfen, die Ihnen zeigen, welche Bedienelemente gerade welche Funktion haben.

Abb. 2.12: Ansicht bei Verwendung der Funktion Beschneiden. Die Kamera zeigt die folgenden Bedienhilfen an: Das hintere Einstellrad dient zur Auswahl eines Seitenverhältnisses. Mit der -Taste wählen Sie einen engeren Bildausschnitt und mit der -Taste einen größeren. Mit der -Taste speichern Sie den gewählten Ausschnitt als neue Bilddatei.

Die zweite Hilfe, die Ihre D7500 Ihnen in den Menüs bietet, ist die Menühilfe – in meinen Augen eine der meistunterschätzten Funktionen von Nikon-DSLRs überhaupt (und ich kenne diese Funktion auch von keiner anderen Marke). Bei vielen, leider nicht bei allen, Menüoptionen zeigt Ihnen die D7500 unten links ein Fragezeichen an, sobald die jeweilige Option markiert ist.

Abb. 2.13: Das relativ unauffällige Fragezeichen unten links signalisiert: Zu dieser Menüoption ist ein Hilfetext verfügbar.

Wenn Sie nun die (-Taste drücken, zeigt Ihnen die D7500 eine Erläuterung zur markierten Option in Klartext an – wenn nötig über mehrere Bildschirme.

Abb. 2.14: Hilfetext für die Menüoption Längste Belichtungszeit

2.3.8DIE INFO-ANSICHT

Statt über das Menü können Sie auf besonders nützliche oder häufig gebrauchte Optionen auch zugreifen, indem Sie die