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Die Hüter uralter und äußerst brisanter Geheimnisse
Was haben solch mysteriöse Phänomene wie die Arche Noah am Ararat, die Schriftrollen von Qumran, die ägyptischen Pyramiden, Stonehenge und Avebury, die biblische Bundeslade, Kornkreise, UFOs und Plasmaerscheinungen miteinander gemein? Die Antwort ist verblüffend: Sie erregten und erregen allesamt das Interesse von Militär und Geheimdiensten. Über ihre Geheimdienste überwachen hauptsächlich die USA Wissenschaftler in aller Welt, arbeiten mit ihnen zusammen und betreiben selbst streng geheime Forschungen.
Der Bestsellerautor Nick Redfern hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Er sichtete Unterlagen in Archiven, sprach mit Informanten und Whistleblowern. Was Redfern herausgefunden hat und jetzt in diesem Buch veröffentlicht, ist spektakulär. Der Autor zeigt vor allem die Machenschaften der Amerikaner auf. Er gibt Einblicke in die verstörenden Forschungsergebnisse von Regierung und Militär. Und er beschreibt, wie die Erkenntnisse manipuliert werden. Denn die Verantwortlichen sorgen immer wieder dafür, dass Archivmaterial unzugänglich bleibt oder verschwindet. Dass Forscher zu Stillschweigen verpflichtet oder gar mit dem Tod bedroht werden.
Wenn Sie dieses beeindruckende Buch lesen, werden auch Sie sich fragen: Warum werden wichtige Erkenntnisse mit so viel Aufwand verheimlicht? Stimmen möglicherweise die Gerüchte, nach denen Dinge ans Tageslicht kamen, die unser Weltbild vollständig verändern würden? Dinge, die es notwendig machen, die Geschichte der Menschheit und die der Religionen umzuschreiben? Es sieht ganz danach aus!
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Rich Reynolds – einem guten Freund und einer Stimme der Vernunft
Aufrichtigen Dank und höchste Anerkennung möchte ich allen bei NewPage Books und Career Press aussprechen, insbesondere Michael Pye, Laurie Kelly-Pye, Kirsten Dalley, Nicole DeFelice, Gina Talucci, Jeff Piasky und Adam Schwartz; ebenso wie allen Mitarbeitern von WarwickAssociates für ihre hervorragenden Werbe- und PR-Kampagnen. Ganz besonders danke ich meiner Literaturagentin Lisa Hagan für ihre großartige Arbeit und Hilfe.
AM ANFANG
In dem Film Jäger des verlorenenSchatzes aus dem Jahr 1981 mit Harrison Ford als Indiana Jones in der Hauptrolle jagen Nazi-Horden der legendären Bundeslade nach, einer geheimnisvollen Truhe, in der sich angeblich die Zehn Gebote befinden, die Moses auf dem Berg Sinai von Gott gegeben wurden. Da der Bundeslade ebenso gewaltige wie vernichtende Kräfte nachgesagt werden, plant Hitler, sich diese Kräfte nutzbar zu machen, sie gegen alle und jeden einzusetzen, der sich ihm in den Weg stellt, und die Weltherrschaft zu erlangen. Zum Glück läuft es nicht so, wie Hitler will. Nach einem wilden Abenteuer, das ihn von Peru in die Vereinigten Staaten und von Ägypten auf eine Insel in der Ägäis führt, rettet Indiana Jones die Lage, entreißt Hitlers Schergen die Bundeslade, bekommt das Mädchen, und alles nimmt ein gutes Ende. Wirklich denkwürdig sind allerdings die letzten Minuten des Films.
Nachdem die Nazis besiegt sind, wird die Bundeslade in die Vereinigten Staaten gebracht, wo Angehörige des militärischen Geheimdiensts dem erfreuten und zufriedenen Jones versichern, dass das kostbare Artefakt von den besten Experten und Wissenschaftlern sorgfältig untersucht werden wird. Diese Versicherung ist allerdings nichts als eine dreiste Lüge. Es kommt ganz anders. Jones erfährt es nie, aber die Bundeslade wird nicht untersucht. Die US-Regierung, die vielleicht befürchtet, sie könne die unglaublichen Kräfte der Lade entfesseln, entscheidet sich für den ihrer Meinung nach klügsten und sichersten Kurs: Die Lade wird in eine hölzerne Kiste verpackt, die ihrerseits sorgfältig und fest versiegelt wird, und in eine sichere Lagerhalle geschafft, wo sie neugierigen Blicken und Nachforschungen entzogen ist. Die Regierung ist entschlossen, dass der Geist gewissermaßen für alle Zeiten in der Flasche bleiben und niemals wieder auf die Welt losgelassen werden soll.
DasPentagon: Hüter uralter Geheimnisse
(COPYRIGHT: REGIERUNG DER USA)
Der Film Jäger des verlorenen Schatzes war eine höchst unterhaltsame Fiktion und ist es bis heute, 30 Jahre nach seinem Erscheinen. Dass sich die US-Regierung im Verborgenen intensiv in der Erforschung antiker Artefakte, religiöser Reliquien und diverser archäologischer Wunder engagiert, ist dagegen ganz eindeutig keine Fiktion. Auf den folgenden Seiten werden Sie mehr über das erstaunliche Wissen offizieller Stellen über die Arche Noah, die Qumran-Rollen, die magische Geschichte von Stonehenge, Berichte über nukleare Auseinandersetzungen in ferner Vergangenheit, die Prophezeiungen der Maya und vieles andere erfahren, ebenso wie über ihre geheime Suche nach der Wahrheit hinter all diesen Phänomenen. Es ist eine abenteuerliche und erstaunliche Geschichte, die Jahrtausende umspannt und uns vom Innersten der Pyramiden bis in die Tiefen des Pentagons führen wird.
ENTDECKUNGEN AM TOTEN MEER
Was wichtige Schlüsselereignisse der Weltgeschichte angeht, so war 1947 ein Jahr von besonders großer Bedeutung. Der Präsident der Vereinigten Staaten Harry S. Truman unterzeichnete den National Security Act, der den Weg für die Gründung der Central Intelligence Agency (CIA) frei machte. In Höhlen in der Nähe von Qumran, einer antiken historischen Stätte am Westufer des Jordan, wurden die ersten der unschätzbar wertvollen Schriftrollen entdeckt, die später als Qumran-Rollen bekannt wurden. Im Testgebiet von White Sands in New Mexico machten ein paar Fruchtfliegen Geschichte als die ersten Lebewesen, die bis an den Rand des Weltraums vordrangen, nachdem sie in einer erbeuteten deutschen V2-Rakete aus dem Zweiten Weltkrieg ins All geschossen worden waren. Unter großer Anteilnahme begann das Zeitalter der Fliegenden Untertassen, als der amerikanische Pilot Kenneth Arnold neun Luftschiffe von seltsamem Aussehen beobachtete, die in der Nähe des Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington unterwegs waren. Und zahlreiche UFO-Forscher sind überzeugt, dass auf dem harten Boden einer abgelegenen Wüstenregion außerhalb von Roswell, New Mexico, ein außerirdisches Raumschiff aufschlug. Einzelne, isolierte Ereignisse in einer sich ständig wandelnden Welt immer neuer Wunder? Oder miteinander in Verbindung stehende Teile eines größeren und uralten Puzzles, gelenkt von den geheimnisvollen Händen der Vorsehung, des Schicksals, eines großen Plans? Die meisten Menschen würden wohl für die erste Alternative plädieren. Aber manchmal irrt die Mehrheit – sogar katastrophal.
Die fast 1000 Qumran-Rollen sind ein wahrer Schatz von frühen Handschriften aus fast allen Büchern des Alten Testaments. Sie stammen größtenteils aus der Zeit von 150 bis 70 v. Chr. Die erstaunliche Geschichte ihrer Entdeckung spielt im Februar 1947, als Muhammad edh-Dibh, damals noch ein Jugendlicher, zusammen mit seinem kleinen Vetter zufällig bei Qumran am Nordwestende des Toten Meers, das im Osten an Jordanien und im Westen an Israel grenzt, eine Reihe von Höhlen entdeckte. Als sie eine der Höhlen näher erforschten, fand edh-Dibh zu seiner Überraschung mehrere antike Texte, säuberlich auf altem Pergament geschrieben. Aufgeregt sammelte edh-Dibh sie ein und rannte mit seinem Vetter im Schlepptau nach Hause in das Beduinenlager seiner Familie, um ihr seine Entdeckung zu zeigen. Es dauerte nicht lange, bis sich die Nachricht von einem ungewöhnlichen Fund verbreitete. Als in und um Bethlehem die Diskussion über die Schriftrollen lebhafter wurde und vor allem, als in den Jahren bis 1956 in elf anderen Höhlen weitere Schriftrollen gefunden wurden, begannen sich die Dinge förmlich zu überstürzen.
Jene Zeiten unmittelbar nach edh-Dibhs Fund waren ziemlich wild und turbulent. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche bekundete entschiedenes Interesse daran, die Schriftrollen zu sehen, ebenso wie Vertreter der American Schools of Oriental Research. Interessenten im Vatikan führten Geheimverhandlungen, um einige der Rollen zu erwerben; andere Interessenten aus dem Bereich Biblische Archäologie drängten sich danach, sie zu sehen und zu untersuchen; und einige Wissenschaftler forderten, die Schriftrollen sollten offizieller Kontrolle und Überwachung unterstellt werden, damit sie nicht in alle Welt verstreut, vielleicht gar verloren gehen oder zerstört würden.
Wegen der durch den Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 verursachten Turbulenzen wurden die Schriftrollen hastig zur sicheren Verwahrung in den Libanon geschafft. Sechs Jahre später wurden sie zum Verkauf angeboten, schließlich für 250000 US-Dollar an das Rockefeller-Museum verkauft und nach Jerusalem gebracht. Nach dem Sechstagekrieg von 1967 gelangten die Schriftrollen schließlich in den Schrein des Buches, eine Abteilung des Israelischen Museums in Jerusalem, wo sie sich auch heute noch befinden. Aber es gibt eine weitere Geschichte zu den Qumran-Rollen – voll finsterer Verschwörung und in Szene gesetzt von niemand anderem als der CIA.
Während in Qumran diese ungewöhnlichen Funde gemacht wurden, kam es in den USA zu historischen Entwicklungen. Bereits Ende 1944 hatte William J. Donovan, der Gründer des Office of Strategic Services (OSS), das man wohl als ersten Vorläufer der späteren CIA bezeichnen könnte, sich mit dem Gedanken des ultimativen Nachrichtendienstes getragen. Als zentrale Behörde der Nation sollte er die Informationen sammeln und analysieren, die für die nationale Sicherheit und Verteidigung der USA relevant und unerlässlich waren. Präsident Franklin D. Roosevelt war an dem ehrgeizigen Gedanken höchst interessiert. Solange allerdings der Kampf um den Sieg über Deutschland, Italien und Japan noch andauerte, war Überleben erste Priorität. Erst am 26. Juli 1947, zwei Jahre, nachdem der Frieden in der Welt wiederhergestellt war, unterzeichnete Roosevelts Nachfolger Harry S. Truman den NationalSecurity Act. Die CIA war geboren.
Schon der Gedanke, die neu gegründete CIA könne eine entscheidende, wenn auch hochgeheime Rolle in der Geschichte um die Qumran-Rollen gespielt haben, klingt mehr als bizarr. Aber in diesem speziellen Fall trifft tatsächlich die alte Redensart zu, derzufolge die Wirklichkeit oft seltsamer ist als die Dichtung. Beispielhaft für die Geschwindigkeit des Aufstiegs der CIA zu einem wichtigen Spieler auf der globalen Bühne ist, dass sie innerhalb weniger Wochen nach ihrer Gründung ihre Fühler sehr weit ausgestreckt hatte. Viele ihrer neuen Mitarbeiter waren zuvor während des Krieges als verdeckte Auslandsagenten des Office of Strategic Services (OSS) und der Central Intelligence Group (IG) tätig gewesen. Daher waren viele bereits zur Stelle, um das erfolgreiche Wachstum und den Einfluss ihrer neuen Präsenz weltweit sicherzustellen.
Einer der Männer, die in den für die Entwicklung der CIA entscheidenden Jahren eine interessante und bedeutende Rolle spielen sollten – und vorher im Strategic Services Unit (SSU) und dem Counter Intelligence Corps (CIC) gedient hatten –, war Miles Axe Copeland Junior. 1947 war Copeland in der alten Stadt Damaskus, der Hauptstadt von Syrien, für die Förderung und den Ausbau amerikanischer Interessen tätig. Genauer gesagt, er war CIA-Stationsleiter dort – wahrlich ein hoher Posten. Die Mitarbeiter der Agency werden für den Umgang mit Unvorhersehbarem, mit Entscheidungen auf Leben und Tod und mit katastrophalen, eskalierenden Situationen ausgebildet. Aber vielleicht war selbst Copeland unvorbereitet auf die sicher eigenartigste Erfahrung, die er während seines Aufenthalts in der alten Stadt Damaskus machen sollte.
Eines Morgens im Herbst 1947 klopfte ein geheimnisvoller ägyptischer Kaufmann leise an die Tür von Copelands Büro, das unauffällig im Gebäude der US-Botschaft untergebracht war. Der in wallende Gewänder gekleidete und etwas verschlagen wirkende Besucher hatte ein Geschenk mitgebracht: ein sehr altes und etwas brüchiges, aufgerolltes Pergament mit einem Text in einer Sprache, die Copeland nicht kannte. Copeland sah und hörte gespannt und aufmerksam zu, während der Mann das Pergament entrollte und den Zweck seines Besuchs in der Botschaft erklärte: Der Mann erbat die Hilfe amerikanischer Stellen bei der Entzifferung des alten Pergaments. Copeland, dessen Interesse jetzt geweckt war, sah sich das Schriftstück genauer an. Bei der Schrift konnte es sich um Hebräisch oder Aramäisch handeln – da Copeland keines von beiden beherrschte, war er sich nicht sicher. Aber ein Freund und Kollege würde das sicherlich wissen: Kermit Roosevelt, einer der Leiter des Institute of Arab American Affairs, ein wichtiger Mann in der Abteilung Mittlerer Osten der CIA, der sowohl Hebräisch als auch Aramäisch fließend beherrschte. Der Ägypter schien zufrieden und erfreut, dass Roosevelt ihm voraussichtlich bei seinen Bemühungen um eine Übersetzung der Texte würde helfen können, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand im Gewühl des Damaszener Nachmittags mit dem Versprechen, wiederzukommen. Das tat er nie. Wer auch immer der merkwürdige Besucher wirklich war, er war entschlossen, seine Identität geheim zu halten, nachdem er Copeland seine erstaunlichen Schätze übergeben hatte.
Was auch immer dieses Pergament war und wovon es handelte – Copeland war klar, dass es von großer Bedeutung sein musste. Sofort stieg er deshalb mit zwei Kollegen eilig auf das Dach der Botschaft und entrollte vorsichtig die einzigartige Schrift, um sie zu fotografieren. Zum Entsetzen der Drei blätterten jedoch Stückchen des alten Materials ab und zerfielen. Gleichzeitig kam plötzlich Wind auf. Hilflos musste Copeland zusehen, wie die Daten wie Schneeflöckchen in die verwinkelten Gassen hinuntersegelten. Er durfte keinen Augenblick verlieren. Copeland nahm sich zusammen und fotografierte so schnell und so viel wie möglich von dem, was noch von dem Pergament übrig war. Dann übergab er die etwa 30 entwickelten Fotos und die Originalnegative eigenhändig an Roosevelt, der zu der Zeit in der US-Botschaft in Beirut arbeitete. Roosevelt war genauso fasziniert wie Copeland und versprach, alles genau prüfen zu lassen. Die Reste des Pergaments wurden inzwischen pflichtgemäß in einer Schublade in Copelands Büro aufbewahrt, damit ihnen nichts passierte. Und hier wird die Spur kalt.
Später hörte Copeland leise Gerüchte aus der Agency, das Material sei ein Fragment der später als Qumran-Rollen bekannt gewordenen Schriftrollen und beziehe sich direkt auf das Buch des jüdischen Exilanten Daniel aus der hebräischen Bibel. Und obwohl Copeland erfuhr, dass der kostbare Text irgendwo im Staatsapparat eingehend analysiert wurde, ließ ihn nie jemand wissen, was die CIA bei der Untersuchung seiner einzigartigen Fotos herausgefunden hatte. Ebenso wenig erfuhr er je, warum er überhaupt von dem rätselhaften Ägypter aufgesucht wurde, der an jenem schicksalhaften Morgen im Herbst 1947 merkwürdigerweise vor seiner Tür gestanden hatte. Und es sollte noch seltsamer weitergehen: Das Originalmaterial, das Copeland sorgfältig in einer Schublade in seinem Büro verwahrt hatte, war eines Tages verschwunden und tauchte nie wieder auf. Fall geschlossen? Keineswegs. Er hatte sogar Berührungspunkte mit einer weiteren Kontroverse: jenen merkwürdigen schwebenden Objekten – den Fliegenden Untertassen –, die im Juni 1947, nur wenige Monate vor Copelands sonderbarem Erlebnis in Damaskus, so spektakulär auf der Weltbühne aufgeschlagen waren.
UNTERTASSEN UND SCHRIFTROLLEN
Am Nachmittag des 24. Juni 1947 war ein Pilot namens Kenneth Arnold auf der Suche nach einem Flugzeug, das Berichten zufolge an der Südwestflanke des Mount Rainier, eines hohen Gipfels in der imposanten Cascade Range im Bundesstaat Washington, abgestürzt war. »Ich war erst zwei oder drei Minuten auf diesen Kurs unterwegs, als mein Flugzeug plötzlich einen grellen Blitz reflektierte«, begann Arnold seinen Bericht, nachdem die erfolglose Suche nach dem Flugzeug beendet war. »Ich erschrak, weil ich dachte, ich sei einem anderen Flugzeug zu nahe gekommen. Ich suchte den ganzen Himmel ab und konnte nicht sehen, wo die Reflexion hergekommen war, bis ich nach links und nördlich am Mount Rainier vorbeischaute und eine Kette von neun merkwürdig aussehenden Flugzeugen sah, die in etwa 2900 Metern Höhe in nordsüdlicher Richtung und mit Kurs circa 170 Grad zu fliegen schienen« (Arnold, 1947).
Arnold fügte hinzu, die mysteriösen Flugzeuge hätten sich mit hoher Geschwindigkeit dem Berg genähert, und er gestand offen, dass ihre ungewöhnliche Form und Konstruktion ihn verblüfft hatten. »Ich fand es sehr merkwürdig, dass ich an ihnen kein Heck finden konnte«, sagte er, »aber ich hielt sie für eine Art Düsenflugzeug. Je länger ich diese Objekte beobachtete, desto unruhiger wurde ich, denn ich kenne fast alle Flugobjekte, ganz gleich, ob ich in Bodennähe oder in größeren Höhen fliege. Die Kette dieser untertassenförmigen Objekte [war] mindestens acht Kilometer lang. Ich war sicher, dass es nach meiner Landung irgendeine Erklärung für das, was ich da gesehen hatte, geben würde [sic]« (ebenda).
Nur eine gute Woche nach dem Erlebnis, das Kenneth Arnolds Leben verändern sollte, stürzte in der Wüste von Lincoln County, New Mexico, unweit der inzwischen berüchtigten Stadt Roswell etwas Ungewöhnliches auf die Erde. Das Ereignis wurde Thema von Dutzenden von Büchern, amtlichen Untersuchungen durch das General AccountingOffice ebenso wie durch die US-Luftwaffe, einer Fülle von Fernsehdokumentarsendungen, einem Hollywood-Film namens Roswell und umfangreichen Nachforschungen der Medien. Infolge der zugegebenermaßen seltsamen Geschichte häuften sich die Theorien zur Erklärung des Vorfalls. Ein Wetterballon, ein zur Geheimüberwachung sowjetischer Atombombentests eingesetzter Ballon des Project Mogul, ein extraterrestrisches Raumschiff, irgendein zwielichtiges Experiment mit japanischen Kriegsgefangenen zur Klärung der Wirkungen des Aufenthalts in großen Höhen, eine Beinahekatastrophe aufgrund eines Unfalls im Zusammenhang mit einer Atombombe, der Absturz einer V2-Rakete mit rasierten Affen an Bord und ein Unglück unter Beteiligung eines frühen Flugzeugtyps, der heimlich von deutschen Wissenschaftlern gebaut worden war, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA umgesiedelt waren, waren nur einige der Erklärungen.
Was genau auch immer das Objekt war, außergewöhnlich war es auf jeden Fall. Jesse A. Marcel, 1947 Nachrichtenoffizier der 509thBomb Group am Roswell Army Air Field, der einige der Reste des Objekts an der Absturzstelle auf der Foster-Ranch in Augenschein nahm, berührte und sogar sammelte, sagte darüber Jahre später: »Die Wrackteile lagen über eine Fläche von etwa 1200 Metern Länge und mehreren hundert Metern in der Breite verstreut. Was es war, wussten wir nicht. Wir haben die Bruchstücke einfach aufgehoben. Man konnte [es] nicht biegen oder zerbrechen …, nicht einmal mit einem Vorschlaghammer eine Beule hineinschlagen. [Es] wog praktisch nichts …, wie ein Metall mit den Eigenschaften von Kunststoff« (Moore, 1982).
Das Ereignis von Roswell war geboren und das Zeitalter der Fliegenden Untertassen angebrochen – auf spektakuläre Weise, könnte man durchaus sagen. Und nachdem wir den Ursprung des UFO-Rätsels jetzt geschildert haben, ist es Zeit herauszufinden, was in aller Welt, oder vielleicht auch außerhalb davon, all dies mit dem Interesse der US-Regierung an den Qumran-Rollen zu tun hat. Um dieses Rätsel zu lösen, müssen wir einen Riesensprung vom Zentrum von Damaskus im Jahr 1947 in das Kalifornien der frühen 1990er-Jahre machen.
1991 platzte ein Mann namens Timothy Cooper aus Big Bear Lake, Kalifornien, in die UFO-Forschungsszene und entfesselte eine wütende Debatte. Das war nicht verwunderlich, denn Cooper brachte eine Unmenge höchst brisanter Daten und amtlich aussehender und angeblich streng geheimer Dokumente in die Ufologie. Er behauptete, der kostbare Stapel sei ihm heimlich von einer Reihe anonymer Informanten aus höchsten Kreisen zugespielt worden, die persönlich Kenntnis von einigen der am strengsten gehüteten und beunruhigendsten Geheiminformationen über extraterrestrische Besuche hätten. Die Cooper angeblich zugespielten erstaunlichen Papiere berichteten von geheimen Ermittlungen zu UFO-Aktivitäten und Vorfällen mit abgestürzten UFOs in der Wüste von New Mexico im Jahr 1947. Sie berichteten zudem von einer Gruppe mächtiger Leute im Herzen der US-Regierung – Angehörige der CIA, der National Security Agency, des Militärs und einer Menge anderer Stellen –, die beauftragt worden waren, die Wahrheit über die Roswell-Affäre sowie andere sensationelle UFO-Vorfälle und Informationen über Außerirdische zu untersuchen und vor der Öffentlichkeit und den Medien geheim zu halten. Die geheime Gruppe führte angeblich die Bezeichnung MJ12 oder Majestic 12.
Einer der faszinierendsten Informanten Coopers war ein Mann, von dem Cooper zunächst nur als Bob sprach. Dieser besonders mitteilsame Informant behauptete Cooper gegenüber in einem persönlichen Interview am 9. September 1991, er (Bob) habe während seiner Stationierung auf der Holloman Air Force Base in New Mexico im Jahr 1948 ein längeres Dokument über den Absturz eines unglaublich hoch entwickelten Flugzeugs unbekannter Herkunft im Jahr zuvor, also 1947, zu Gesicht bekommen. Später stellte Cooper das auf den 16. Juli 1947 datierte Deckblatt eines Dokuments zur Verfügung, das er von einem anderen seiner Informanten erhalten hatte. Es trug den Titel »Air Accident Report on ›Flying Disc‹ Aircraft Near The White Sands Proving Ground, New Mexico« (»Luftfahrtunfallbericht über Flugzeug des Typs ›Fliegende Scheibe‹ beim Testgelände von White Sands«) und bestätigte die Geschichte vom Absturz eines UFOs in New Mexico im Sommer 1947. Da zu jener Zeit das Testgelände von White Sands – das heute White Sands Missile Range heißt – einer der geheimsten Orte der USA war und das auch mit Sicherheit bis heute ist (hier arbeiteten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gefangene nationalsozialistische Wissenschaftler jahrelang an Raketen- und Flugkörperprogrammen), verstärkte dieses Dokument den Eindruck, Cooper pflege höchst interessante Kontakte zu Informanten sowohl beim Militär als auch den Nachrichtendiensten.
Im Laufe der Jahre trat Cooper verständlicherweise innerhalb der UFO-Forschung immer stärker in Erscheinung, ebenso wie die komplizierten Einzelheiten seiner langen und verwickelten Geschichte, die mit rasanter Geschwindigkeit immer zahlreicher wurden. 1996 wurde bekannt, dass der Whistleblower-Informant, der Cooper in die Geschichte des UFO-Absturzes von White Sands eingeweiht hatte – der geheimnisvolle Bob – niemand anderes war als sein eigener Vater Harry B. Cooper, der auf eine lange und nachweisbare Karriere beim US-Militär zurückblickte.
Nach Coopers Schilderung beschloss sein Vater, sich ihm anzuvertrauen, als er sah, wie Timothy das erste Buch las, das über die Roswell-Affäre erschien – The Roswell Incident von Charles Berlitz und William Moore, das 1980 veröffentlicht wurde. Insgeheim und ausgesprochen vorsichtig erzählte Harry Cooper seinem Sohn nicht nur, dass das Buch von Berlitz und Moore nur die Grundzüge eines wahren und höchst ungewöhnlichen UFO-Vorfalls schilderte. Er fügte auch hinzu, dass er in durchaus verantwortlicher Position im Reprographics-Gebäude in Holloman tätig gewesen sei und persönlich einiges über die Sache wusste. Harry Cooper fuhr fort, bei einer Gelegenheit im Jahr 1948 sei ein gewisser Oberst Paul Helmick – ein früherer Befehlshaber der Alamogordo Army Air Force in New Mexico – mit einer an seinem Handgelenk angeschlossenen Aktentasche und flankiert von zwei bedrohlich wirkenden Militärpolizisten mit Maschinengewehren auf dem Stützpunkt erschienen. Offensichtlich waren sehr wichtige Dinge im Gange.
Harry Cooper berichtete, das gesamte diensthabende Personal außer ihm selbst sei angewiesen worden, das Büro zu verlassen, woraufhin Cooper auf ausdrücklichen und strengen Befehl Helmicks in mühsamer Kleinarbeit zehn Kopien des besagten Dokuments anfertigte. Eine Reihe von Fotos, die der Bericht enthielt und die angeblich ein 1947 in der Wüste bei White Sands abgestürztes UFO zeigten, wurden ebenfalls kopiert. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Cooper angewiesen wurde, alles gerade Gesehene zu vergessen, wenn er wisse, was gut für ihn sei, und sich für den Rest seiner Karriere darauf zu konzentrieren, ein anständiger Soldat zu sein. Cooper wusste sehr genau, was gut für ihn war, und tat exakt, wie ihm geheißen – jedenfalls, bis er sich schließlich Jahrzehnte später entschloss, seinen Sohn einzuweihen, vielleicht weil diese tiefen und ungeheuerlichen Geheimnisse seinem Gewissen keine Ruhe ließen.
Aufgrund der Kenntnis der verblüffenden Geschichte seines eigenen Vaters und der faszinierenden Sammlung von Unterlagen, die ihm seine kosmischen Wistleblower zugespielt hatten, erfuhr Timothy Cooper allerdings noch etwas anderes, und zwar etwas sehr Erstaunliches. Etwas, das sogar das Potenzial hatte, die Grundfesten von Geschichtsschreibung und Religion unwiderruflich ins Wanken zu bringen. Und es führte geradewegs zurück zu den Anfängen der CIA und zu den Qumran-Rollen.
Die sensationellste Enthüllung im Zusammenhang mit dem Absturz der seltsamen Flugmaschine in dem von Bergen umgebenen White Sands im Jahr 1947 war nach Timothy Coopers Bericht die Tatsache, dass das mit der Bergung des Flugzeugs beauftragte Militärpersonal mit aller Vorsicht die Überreste einer uralten hebräischen Bibel aus dem Wrack rettete. Sein Vater hatte ihm gesagt, dass das kostbare Artefakt heimlich an einige ausgewählte und vertrauenswürdige Wissenschaftler in Harvard weitergegeben wurde, die – als Experten mit Kenntnissen der hebräischen Sprache bis zurück in ihre Anfänge – mit der Aufgabe betraut wurden, eine Übersetzung dieses komplexen Texts zu versuchen, was ihnen den Berichten nach nur teilweise gelang.
Einer derjenigen, die angeblich in Harvard das Material untersuchten, war ein Experte für Hebräisch namens William Foxwell Albright. Über die am Toten Meer gefundenen Qumran-Rollen hatte Albright John C. Trever (einem Mitarbeiter der American Schools of Oriental Research in Jerusalem und Verfasser von The Untold Story of Qumran) bemerkenswerterweise mitgeteilt, sie seien der »großartigste Manuskriptfund der Neuzeit, auf jeden Fall der wichtigste biblische Fund«. Albright, der unter anderem Bücher wie The Archaeology ofPalestine und The Biblical Periodfrom Abraham to Ezra veröffentlicht hatte, sei einer der besten und sicherlich einer der begeistertsten Mitarbeiter gewesen, den man für die Analyse des angeblichen Fundes von White Sands hätte rekrutieren können (Cook, 1994).
Aber, so sagte man Cooper, die Leute in Harvard hatten nach Jahren intensiver, geheimer Analyse immer noch große Schwierigkeiten bei der Entzifferung des Textes. Im Jahr 1955, so erfuhr Cooper, wurde daher die alte Bibel an einige der führenden Codebrecher und Sprachexperten der Nation in der National Security Agency (NSA) in Fort Meade, Maryland, weitergegeben, die darauf brannten, die nächste Stufe der Ermittlungen anzugehen.
Einer von Coopers Informanten ließ ihn – unter dem Pseudonym Thomas Cantwheel – wissen: »Es wurde bestätigt, dass die hebräische Bibel der lang gesuchte Schlüssel zum Verständnis extraterrestrischer UFO-Sichtungen ist, und diese Information wurde bereits 1949 dem Vatikan mitgeteilt.« Außerdem fügte Cooper hinzu, seine Informanten hätten ihm mitgeteilt, das in dem abgestürzten UFO gefundene Manuskript sei in einer proto-hebräischen Sprache verfasst. William F. Friedman (ein berühmter Codebrecher, der 1952 leitender Kryptologe der NSA war) und Lambros D. Callimahoes (ein Kollege und späterer Nachfolger von Friedman, der für die NSA einige Schriften zum Thema UFOs verfasste, die inzwischen unter dem Freedom of Information Act verfügbar sind) hielten es für ungeheuer alt und keineswegs leicht zu verstehen oder zu interpretieren (Cantwheel, 1996).
Drei Dinge standen allerdings fest: 1) die übersetzten Teile der 1947 in New Mexico gefundenen Bibel bildeten eine genaue Ergänzung zu einigen Informationen in den ebenfalls 1947, aber auf der anderen Seite der Erde entdeckten Qumran-Rollen, 2) die Seiten des Buches enthielten Geheimnisse, die die Religion infrage stellten und vermuten ließen, dass zahlreiche frühe Schilderungen von erstaunlichen Wundern, Engelserscheinungen, Dämonenaktivität, seltsamen Visionen und Träumen sowie Erscheinungen am Himmel des Nahen Ostens mehr mit den Taten hochtechnisierter Präastronauten zu tun hatten als mit den übernatürlichen Reichen von Himmel, Hölle, Gott und Teufel, und 3) der US-Staatsapparat investierte eine Menge Zeit in die Analyse der in dem geborgenen Bibel – Exemplar enthaltenen Informationen zum Buch Daniel.
Letzteres ist an sich schon sehr faszinierend, da das Buch Daniel – auf das, den Berichten zufolge, in dem an den CIA-Agenten im Herbst 1947 übergebenen Material häufig Bezug genommen wurde und das auch in mehreren der nachweisbaren Qumran-Rollen beschrieben wird – voll ist von Daniels bizarren und unheimlichen Visionen und Träumen. Viele davon hatte er während der Zeit, die er in Babylon am Hofe des sagenhaften Königs Nebukadnezar II. verbrachte, der sich von Daniel seine eigenen Träume und Albträume deuten ließ.
Schriftrollen und Untertassen in White Sands
(COPYRIGHT: NICK REDFERN)
Führende Persönlichkeiten der NSA zogen daraus den drastischen Schluss, dass die tragenden Elemente der Weltreligionen möglicherweise nichts anderes waren als verzerrte Berichte über frühe Besuche von rätselhaften Reisenden aus den Tiefen entfernter Galaxien und dass dies irgendwie aus dem Material über die Daniel-Legende deutlich wurde, das in der in White Sands geborgenen Fliegenden Untertasse gefunden worden war. Es ist daher nicht weiter erstaunlich, dass man zu dem Schluss kam, dass diese Geschichte – und ihre Verbindung mit den Qumran-Rollen – unter gar keinen Umständen einer breiten Öffentlichkeit zu Ohren kommen durfte.
Die große Frage, die sich aus dem bisher Gesagten ergibt, ist: Wie viel von diesen außergewöhnlichen und zweifelsohne zu Kontroversen Anlass gebenden Informationen ist nachprüfbar? Ist irgendetwas davon nachprüfbar? Die Existenz der Qumran-Rollen bestreitet sicher niemand; schließlich sind sie eine historische Tatsache. Ebenso hat Miles Copeland – der 1991 starb – offiziell und freimütig mehrfach davon gesprochen, dass er anscheinend mit einem Teil der Qumran-Rollen zu tun hatte, und bestätigt, dass dies während seiner Zeit bei der CIA in Damaskus stattfand und die Agency eindeutig Interesse an den Schriftrollen zeigte. Ohne Zweifel war zudem die ganze Angelegenheit, wie sie von Copeland berichtet wird, höchst mysteriös, mit einem heimlichen Besucher, verschwundenen Papieren und einmaligen Fotos, die bis heute nicht aus den undurchdringlichen Archiven der CIA aufgetaucht sind. Ja, Kenneth Arnold hat 1947 tatsächlich am Himmel über dem US-Bundesstaat Washington etwas Seltsames gesehen. Und ganz sicher ist nur eine Woche nach Arnolds Erlebnis irgendeine fliegende Maschine, deren Art und Herkunft der US-Regierung anscheinend bis heute Kopfzerbrechen bereiten, bei Roswell, New Mexico, auf die Erde gestürzt.
Aber was sollen wir von Timothy Coopers erstaunlicher Geschichte halten, die abgestürzte Fliegende Untertassen mit den Qumran-Rollen in Zusammenhang bringt? Sicher kann man darüber streiten, aber 2004 gelang es mir, vom National Personnel Records Center (NPRC) in St. Louis, Missouri, Kopien der offiziellen Militärpapiere seines Vaters zu bekommen. Aus ihnen geht hervor, dass Harry Cooper vom 26. September 1941 bis zum 24. Dezember 1945 im Marine Corps und vom 11. Oktober 1947 bis 13. Juli 1960 in der Luftwaffe diente. Während der zweiten Dienstzeit war Cooper 1948 in Holloman, New Mexico, stationiert und später auf der March AirForce Base in Kalifornien und im Stützpunkt Wiesbaden in Deutschland, seinem letzten Dienstort. Harry B. Cooper starb am 2. September 2000 und wurde auf dem Riverside NationalCemetery in Kalifornien begraben.
Hatte Cooper Zugang zu echten Informationen und Dokumenten? Bestanden sie aus Täuschungen und Lügen, die mit einer großzügigen Portion Wahrheit vermischt worden waren, um Cooper bei seinen UFO-Forschungen zu verwirren und zu verblüffen? Hat er, wie manche glauben, das Ganze selbst gefälscht? Oder hat Cooper vielleicht vollkommen echte Daten erhalten, die aber so präsentiert wurden, dass er keine Repressalien seitens der US-Regierung zu befürchten hatte, falls er beschließen sollte, mit seiner erstaunlichen Story an die Öffentlichkeit zu gehen? Interessanterweise behaupten Coopers eigene Quellen, dass genau das letzte Szenario das richtige sei.
Am 29. Februar 1996 erhielt Cooper einen letzten denkwürdigen Brief von dem schemenhaften Thomas Cantwheel. Er war genau eine Woche vorher datiert und begann mit den dramatischen, aufrüttelnden Worten: »Lieber Mr. Cooper, wenn Sie diesen Brief erhalten, bin ich nicht mehr auf dieser Welt. Ich habe Krebs und nicht mehr viel Zeit.« In demselben Brief lieferte Cantwheel noch weitere Informationen über das, was ihn angeblich dazu bewogen habe, mit Cooper zu sprechen. Zudem enthüllte er eine erstaunliche Tatsache: dass es sich nämlich bei dem Material, das er an Cooper weitergegeben habe, nicht um echte, offizielle Dokumente gehandelt habe. Fälschungen seien es aber auch nicht gewesen. Vielmehr seien die Dokumente, wie Cantwheel vorzog es auszudrücken, »Konstrukte« gewesen (Cooper, 1996).
In seiner letzten Botschaft an Cooper erklärte Cantwheel genauer, was er unter »Konstrukten« verstand: »Es gäbe noch vieles über die Entdeckungen von 1947 in New Mexico zu berichten, an denen ich selbst beteiligt war, aber das Grab ruft mit allem Nachdruck und wartet nicht länger. Was die Dokumente angeht, so muss ich annehmen, dass Sie sie inzwischen von den sogenannten ›Experten‹ prüfen ließen und bemerkt haben, dass einige offensichtlich gefälscht waren. Das tut mir leid. Die übrigen waren Xerox – Kopien von Originalen. Diese stammten aus meinen persönlichen Akten« (ebenda).
Allerdings seien die Dokumente nicht gefälscht worden, um Cooper zu täuschen, versicherte ihm Cantwheel. Ganz im Gegenteil hätten sie Cooper bei der Suche nach der Wahrheit hinter dem UFO-Rätsel helfen sollen: »Was die Art betrifft, auf die sie Ihnen übermittelt wurden, so war es notwendig, sie in einer Form zu konstruieren, die Sie vor Strafverfolgung schützte. Ich versichere Ihnen jedoch, dass die Namen, Daten und Orte korrekt sind. Ich denke, ich habe Ihnen genug Anhaltspunkte geliefert, um wertvolle Informationen zu finden, die in jeder Bibliothek verfügbar sind. Ich hoffe, Sie denken nicht schlecht von mir, weil ich Sie so lange in die Irre geführt habe. Ich glaube, dass die Dienste zu gegebener Zeit gezwungen sein werden, der Öffentlichkeit mehr nachrichtendienstliche Dossiers über UFOs zugänglich zu machen. UFOs werden nicht verschwinden, sie werden sogar noch häufiger kommen« (ebenda).
Dass die Cooper zur Verfügung gestellten Informationen in einigen Punkten verfälscht waren, um ihn für den Fall einer Eskalation vor der Strafverfolgung durch die US-Regierung zu schützen, könnte erklären, warum 1986 ein UFO-Forscher namens William Steinman eine sehr ähnliche Geschichte über ein in einem abgestürzten UFO gefundenes antikes Pergament veröffentlichte. Steinmans Insiderquellen erklärten allerdings, der Absturz habe 1948, nicht 1947 stattgefunden. Außerdem habe er sich nicht auf dem Testgelände von White Sands abgespielt, wie man Cooper mitgeteilt hatte, sondern auf einem Tafelberg unmittelbar außerhalb des Städtchens Aztec im Norden des Staates New Mexico. Vielleicht wurde Steinman mit einem ähnlichen Paket verzerrter Informationen versorgt wie Cooper. Vielleicht werden wir das alles nie wissen, bis auf eines: Sowohl Steinman als auch Cooper scheinen Adressaten relativ umfangreicher und detaillierter Informationen zu abgestürzten UFOs und den Qumran-Rollen gewesen zu sein, die irgendjemand im Staatsapparat unbedingt öffentlich machen wollte. Der pseudonyme Thomas Cantwheel ist – wie alle Informanten Coopers – wieder in dem schattenhaften Dunkel verschwunden, aus dem er ursprünglich aufgetaucht war.
GEHEIMNISSE DER ARCHE NOAH
In der Bibel heißt es im Buch Genesis: »Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich gekommen; denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da, ich will sie verderben mit der Erde« (Genesis 6, 12–13).
Aber nicht alle sollten ausgelöscht werden. Die alte Legende besagt: Gott hatte große, historische Pläne mit Noah, den die Bibel als Enkel Methusalems, des ältesten je in der Bibel erwähnten Menschen bezeichnet. Noah erhielt von Gott den Befehl: »Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech inwendig und auswendig. Und mache ihn also: 300 Ellen sei die Länge, 50 Ellen die Weite und 30 Ellen die Höhe. Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Boden haben: einen unten, den andern in der Mitte, den dritten in der Höhe« (Genesis 6, 14–16).
Der Grund für Gottes Entscheidung, Noah die riesige, mächtige Arche bauen zu lassen, wurde im weiteren Verlauf erschreckend klar. Gott selbst, so wird uns berichtet, sprach mit Donnerstimme: »Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen« (Genesis 6, 17).
Noah allerdings sollte von Gottes Zorn sowie der von ihm geplanten Vernichtung des gesamten Lebens durch die Sintflut verschont bleiben: »Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten; und du sollst in den Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne Weibern. Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, dass sie lebendig bleiben bei dir. Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, dass sie leben bleiben. Und du sollst allerlei Speise zu dir nehmen, die man isst, und sollst sie bei dir sammeln, dass sie dir und ihnen zur Nahrung da sei« (Genesis 6, 19–20).