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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule Fulda, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Rassismus in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen in Gemeinschaftsunterkünften reproduziert wird und welche Handlungsoptionen der Profession Soziale Arbeit gegen die Reproduktion von Rassismus zur Verfügung stehen. Die restriktive Asylpolitik und die daraus resultierenden Lebensbedingungen Geflüchteter lassen Machtverhältnisse entstehen. Soziale Arbeit erfüllt ein staatliches Lenkungsinteresse. Im Tätigkeitsfeld der Sozialen Arbeit ist die Diskrepanz zwischen den Idealen der Profession und den faktischen Grenzen besonders groß. Seit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 und der damit verbundenen Einreise geflüchteter Menschen in die Bundesrepublik Deutschland stehen die Themen der Einwanderung und Flucht im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Durch vereinzelte Vorfälle und Delikte, die von geflüchteten Menschen begangen wurden, werden Ängste und Vorurteile in der Aufnahmegesellschaft gegenüber Geflüchteten geschürt. Aber nicht nur Geflüchtete und deren Unterkünfte sind Ziele rassistischer Gewalt. In den vergangenen Jahren gab es viele Vorfälle, die aus rassistischen Motiven resultierten. Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) beging zwischen dem Jahr 2000 und 2006 insgesamt neun rassistisch motivierte Morde. Das Terrornetzwerk kooperierte mit staatlichen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und ist bis heute aktiv. Ermittlungen und Bestrafungen blieben bis heute aus. Die Gerichtsurteile für die Morde an Halit Yozgat, Theodoros Boulgarides, Mehmet Turgut, Mehmet Kubaşık, ĺsmail Yaşar, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Enver Şimşek und Abdurrahim Özüdoğru waren eine Enttäuschung. Rassismus findet aber nicht ausschließlich auf der individuell persönlichen Ebene statt. "Bei Rassismen handelt es sich um von Personen hergestellte, gesellschaftlich veränderbare Machtverhältnisse, Diskurse, Einstellungsmuster, Gefühle und um Handlungen von Gruppen und Einzelpersonen, die eine dominante oder untergeordnete Position innehaben und die Menschen unter Bezug auf ihre zugeschriebene Zugehörigkeit zu "Nationen", "Kulturen", "Ethnien" oder "Rassen" in unterschiedliche Gruppen einteilen, ihnen Eigenschaften, die häufig als unveränderlich angesehen werden, Handlungspraxen und Einstellungen zuweisen und eine Hierarchisierung der Gruppen gemäß dem eigenen Privilegienerhalt oder zur Erlangung von Vorteilen vornehmen.
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