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Die tugendhafte Melissa ist die einzige Tochter von Senator Manius Caecilius Metella. Der Fürsprecher der Sklaven und Unterdrückten macht sich nicht nur Freunde im Senat. Erst kürzlich wurde Rom von Spartacus' Sklavenaufstand erschüttert. Auch wenn es unter seiner Würde ist, plant der Konsul Quintus Cornelius Seneca seinen lasterhaften Sohn Lucius aus finanziellen Gründen mit Melissa zu verheiraten, und fühlt sich gedemütigt, als der Senator ablehnt. Der Konsul tötet den Senator, und um ihn bis in die Nachwelt zu erniedrigen, lässt er Melissa aus Rom verschleppen und an einen Sklavenhändler verkaufen. Sie wird als Lustsklavin auf einer Orgie an den Meistbietenden versteigert und als Geschenk an ihren neuen Besitzer übergeben. Obwohl sie mit ihrem Schicksal hadert, entbrennt Melissa in wilder Leidenschaft für ihren attraktiven neuen Dominus. Doch dann findet sie heraus, wer er ist: Lucius - der Sohn des Mörders ihres Vaters …
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Seitenzahl: 603
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Die römische Lustsklavin
Jazz Winter
2019 Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels
www.plaisirdamour.de
© Covergestaltung: Sabrina Dahlenburg (www.art-for-your-book.weebly.com)
© Coverfoto: The Killion Group, Inc.
ISBN Taschenbuch: 978-3-86495-389-7
ISBN eBook: 978-3-86495-390-3
Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses Buch darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches anderes Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben werden.
Glossar
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Vier Monate später
Autorin
Atrium
Zentraler Raum des Wohnhauses mit Öffnung im Dach. Mittig meist mit einem Becken versehen, in dem Regenwasser gesammelt wurde.
Hier spielten sich meist der Alltag und das Familienleben ab.
Curia Hostilia
Versammlungsort des Sentas oder des Rates der Ältesten
Gladium
Arena für Gladiatorenkämpfe
Klient
(Anhänger/Schützling)
Dabei handelte es sich oft um Nichtadlige und Plebejer, die sich unter Treueverpflichtung einem Patron unterordneten, der ihnen wiederum finanzielle Unterstützung, Schutz und Rechtsbeistand versprach.
Ihre Aufgaben waren variabel und reichten von Begleitschutz und Handel im Namen des Patrons bis hin zu Kriegsdienst usw. Macht und Ansehen eines Patrons hing von der Größe seines Klientels ab.
Lupanar
(Höhle der Wölfin)
Bordell bzw. Hurenhaus
Lupa/ Lupae
(Wölfin/Wölfinnen)
Bezeichnung für Hure
Matrimonium
Ehezeremonie unter Adelsgeschlechtern
Matrona
Weiblicher Haushaltsvorstand, zumeist die Ehefrau des Familienoberhaupts
Minor
Namenszusatz „der Jüngere“
Pater familias
Familienoberhaupt
Pater potestas
Vom Familienoberhaupt bzw. Patron gewährte Schutzherrschaft und Rechtsbeistand
Patria potestas
Vormundschaft
Patrizier
Angehörige des Adels und des Rittertums im alten Rom
Plebejer
Nichtadlige, Bürger, Freigelassene
Pontifex maximus
Oberster Wächter des Götterkultes
Peristyl
Aus der griechischen Bauweise übernommener Hofgarten mit Säulengang, meist im hinteren Bereich einer Villa mit Ziergarten.
Oft gingen Atrium und Peristyl ineinander über.
Prätor urbanus
Vorsitzender der Gerichtsbarkeit der Stadt Rom
Stilus
Griffel aus Holz, Knochen, Metall oder Elfenbein zum Ritzen (Schreiben) auf Wachstafeln
Tablinum
Größer Raum einer Villa im hinteren Bereich des Wohnhauses, oft mit Flügeltüren beidseitig zu öffnen. Das Tablinum war der Raum des Familienoberhauptes, der dort als Patron seine Klienten empfing, Geschäfte tätigte und sich um Familienangelegenheiten kümmerte.
Villa Publica
Rom im Monat der Juno, und die Hitze in der Stadt war kaum erträglich. Viele der Adligen waren zu ihren Gütern aufs Land geflüchtet, während das gemeine Volk sich Abkühlung an den Ufern des Tiberis erhoffte.
Heute war Markttag im Aventin, unweit des Circus Maximus und des Tempels der Bona Dea. Melissa, Tochter des reichen Senators Manius Caecilius Metella, war gerade mit ihrer Köchin Appia auf dem Weg dorthin.
„Wir müssen noch beim Medicus vorbeigehen. Vater braucht neue Medizin.“
Appia nickte. „Und Mehl benötigen wir noch, junge Domina. Der Herr will zu Ehren der Göttin Clementia Brot an die Armen verteilen.“
„Ja, natürlich, dazu brauchen wir sehr viel Mehl.“ Melissa lächelte, zog die Stola über ihrem Kopf zurecht und eilte mit festen Schritten voran.
„Melissa Caecilia Metella!“
In der Menschenmenge auf dem Marktplatz tauchte eine Sänfte auf, deren Vorhänge beiseitegeschoben waren.
„Aemilia Cornelia Seneca, was für eine Freude, dich zu sehen!“
Aemilia war die Tochter des Konsuls von Rom und seit einer Begegnung im Tempel der Bona Dea eine Freundin geworden. Aemilia stieg aus der Sänfte, ergriff Melissas Hände, küsste die Freundin auf beide Wangen und strahlte mit der Sonne um die Wette.
„Ich war gerade auf dem Weg zu dem Haus deines Vaters.“
„Oh wirklich? Erwartet Vater dich denn?“
„Quintus Cornelius hat mich geschickt, um deinen Vater und dich heute Nachmittag zu den Spielen im Circus Flaminius einzuladen.“
„Zu den Spielen?“
Melissas Herz schlug einen Takt schneller, doch die Freude hielt nicht lange an. „Oh, ich glaube nicht, dass Vater mir erlauben wird, die Gladiatorenspielen zu sehen.“
Melissa senkte den Blick. Nur ein einziges Mal hatte Vater es ihr erlaubt. Eigentlich hatte sie nicht das Herz für diese blutigen Spiele, doch erinnerte sie sich sehr wohl daran, wie stolz und edel die Kämpfer gewirkt hatten und wie aufregend die Atmosphäre im Gladium gewesen war.
Aemilia hakte sich bei Melissa unter und ging ein paar Schritte mit ihr, an den Marktständen der Bauern vorbei. „Er wird es schon erlauben, vertrau mir. Schließlich hat der Konsul seine Einladung spezifisch auch an dich gerichtet.“
„An mich?“ Melissa war zu bescheiden, um sich vorstellen zu können, dass der Konsul von Rom von ihrer Existenz überhaupt wusste. Ihr Vater hingegen war sehr bekannt und vom Volk geliebt. Manius war einer der ersten Plebejer, der in den bestehenden Senat gewählt worden war und der für die Rechte des gemeinen Volkes sprach.
Aemilia lachte auf. „Natürlich an dich, du Dummchen. Du musst bei den Spielen unbedingt neben mir sitzen. Oh, schau nur …“
Sie zeigte auf einen groß gewachsenen Mann mit nacktem gebräunten Oberkörper, der einige Narben aufwies, die ihn jedoch keinesfalls entstellten. Aemilia beugte sich näher zu Melissa, als die beiden stehen blieben. „Er wird heute auch kämpfen.“
Melissa bekam trotz der Hitze eine Gänsehaut auf ihren Armen, als sie den schönen schwarzhaarigen Griechen bemerkte. Er war groß, seine Muskeln glänzten im Sonnenlicht, und als er sich zu ihnen umdrehte, lächelte er. Galt sein Lächeln etwa ihr? Melissa blickte erneut schüchtern zu Boden, konnte sich jedoch nicht dagegen erwehren, ein weiteres Mal zu dem schönen Gladiator zu blicken, der noch immer in ihre Richtung sah. Er war gebaut, wie sie sich einen griechischen Gott vorstellte. Anmutig, stark und mit einer Ausstrahlung, die nahezu die Götter selbst in den Schatten stellen konnte. Melissas Herz pochte so wild in ihrer Brust, dass sie nach Atem rang. Erneut lächelte er.
Aemilia seufzte leise. „Ich könnte diesen Mann stundenlang betrachten. Ist er nicht schön?“
Melissa musste ihr einfach beipflichten und nickte stumm.
„Man sagt, er sei der leibhaftige Sohn von Zeus und besiege alles, was sich ihm entgegenstellt. Er ist ein wahrhaftiger Gott unter den Gladiatoren, und die Menge liebt ihn. Ich habe gehört, er sei ein Freigelassener, der freiwillig in den Arenen kämpft. Man nennt ihn Zenon, was wohl so viel bedeutet wie: das Geschenk von Zeus.“
Sie seufzte auf und dieses Mal tat es Melissa ihr gleich. Sie konnte sich an dem wohlgestalteten Körper des Gladiators kaum sattsehen. „Zenon!“ Wie gern würde sie ihn in der Arena kämpfen sehen.
Zenon lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Holzpfahl und schien Melissa mit den Augen regelrecht zu verfolgen. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, und ertappte sich immer wieder dabei, verstohlene Blicke in seine Richtung zu schicken.
Aemilia griff nach einem Pfirsich, roch daran und lächelte verschmitzt. „Hast du dich etwa gerade verliebt, kleine Biene?“
Beschämt mahnte Melissa ihre Freundin zur Umsicht. „Nicht so laut. Und nein, habe ich nicht.“
Die Tochter des Konsuls kicherte leise und biss in den Pfirsich. „Mh, die sind köstlich. Du solltest welche davon mitnehmen. Dein Vater wird sie sicherlich mögen.“
„Gute Idee. Appia? Nimm ein Dutzend davon mit und lass dich nicht wieder beim Preis übers Ohr hauen.“
Sie lächelte ihrer Köchin zu, die gehorsam nickte. „Wie du wünschst, junge Domina.“
Melissa konnte einfach nicht dagegen an. Sie wünschte, die Hausdiener würden sie nicht Domina nennen, schließlich hatte Vater zwar viele von ihnen als Sklaven auf dem Markt gekauft, sie dann jedoch freigelassen. Er verabscheute es, Menschen wie Sklaven zu halten, und dies sprach er auch offen aus. Melissa hatte ihren Vater mehr als einmal ermahnt, denn es waren gefährliche Zeiten, um für die Rechte von Sklaven zu plädieren, besonders jetzt, wo in Capua unlängst ein neuer Sklavenaufstand ausgebrochen war, der die Erde bis nach Rom erschüttert hatte. Ein Gladiator namens Spartacus hatte, mithilfe anderer Kämpfer, den eigenen Dominus und die Hälfte von Capuas Adligen im Hause des Ludus Quintus erschlagen und streifte nun plündernd und raubend in der Gegend herum. Viele Haussklaven hatte sich ihm angeschlossen und die Menschen in Rom waren über diese Nachrichten erschüttert und verängstigt. Vater hatte seine eigene Meinung zu diesem Aufstand und nahm kein Blatt vor den Mund, sie auch kundzutun. Er hatte keine Angst, obwohl nicht jeder seine Meinung teilte und er sich damit garantiert auch Feinde im eigenen Senat machte. Egal, wie logisch und nachvollziehbar seine Gedanken auch sein mochten.
Aemilia streifte neben Melissa her und blieb an einem Stand mit Goldschmuck stehen. Sie war Patrizierin, eine Hochgeborene, und nur dem Umstand, dass Melissas Vater einer der reichsten Männer Roms und Bankier war, war es zu verdanken, dass eine junge Frau wie Aemilia sich mit einer Gewöhnlichen wie Melissa überhaupt sehen ließ. Melissa war sich dieser Umstände voll und ganz bewusst, doch sie mochte Aemilia, und die Tochter des Konsuls machte es ihr auch leicht, sie zu mögen.
Appia zupfte an Melissas Tunika. „Junge Herrin, wenn du es gestattest, bestelle ich beim Müller das Mehl für die Brote und schicke später Calvas, um es abzuholen.“
Melissa gab ihr die Erlaubnis und reichte ihr einige Geldstücke. „Die Hälfte im Voraus, und Calvas wird den Rest bei Abholung bezahlen. Sag dem Händler das.“
„Ja, junge Domina.“
Appia war eine ältere Frau aus dem germanischen Volk. Römische Soldaten hatten ihr Dorf niedergebrannt, die Männer getötet und die Frauen und Kinder als Sklaven nach Rom gebracht. Vater hatte sie gekauft, als sie noch jung gewesen war. Appia hatte schon ihrer Mutter gedient, und selbst als Manius ihr die Freiheit geschenkt hatte, war sie in den Diensten des Hauses geblieben, wie viele der Freigelassenen, die ihrem Vater aus Dankbarkeit und Liebe treu ergeben waren.
Aemilia ergriff plötzlich Melissas Hand. „Wir werden verfolgt.“
„Von wem?“
Melissa drehte sich um und konnte niemanden Bestimmtes ausmachen. „Wen meinst du?“
„Der junge Kerl mit der dunklen Haut.“
Melissa wusste erst nicht, von wem sie da redete, bis sie plötzlich Nassir entdeckte und leise auflachte.
„Du Dummchen, das ist doch nur Nassir. Erkennst du ihn nicht?“
„Oh, natürlich, ich hatte vergessen, dass du einen Leibwächter hast.“
Die kleine arrogante Spitze in ihren Worten war schwerlich zu überhören. Melissa war die Tochter eines reichen Bankiers, und ihr Vater hatte darauf bestanden, dass Nassir sie überall hinbegleitete. Sein Vater war Manius’ Leibwächter und sie war quasi mit dem jungen Syrier aufgewachsen. Melissa sah in ihm eher ihren besten Freund als ihren Leibwächter. Als sie den dunkelhäutigen Freigeborenen ansah, rollte er genervt mit den Augen, was sie erneut zum Lachen brachte. Nassir mochte Aemilia nicht besonders. Sie war ihm zu hochnäsig und eingebildet. Jedoch war es unüblich, dass eine Gemeine wie Melissa einen Leibwächter besaß. Selbst Aemilia wurde nur von ihren Sklavinnen begleitet, obwohl sie die Tochter des Konsuls war. War sie vielleicht neidisch? Melissa ertappte ihre Freundin dabei, wie sie Nassir immer wieder neugierig musterte, während er vorgab, sie vollkommen zu ignorieren.
Appia war gleich vom Mehlhändler zum Medicus gegangen. Jetzt kam sie zu ihnen zurück und packte die Medizin, die sie geholt hatte, in ihre Tasche. Melissa hingegen kaufte noch Trauben und sprach mit dem Weinhändler über eine Bestellung, die noch immer auf sich warten ließ.
„Aber der Honigwein sollte schon letzte Woche ankommen. Du hast es mir versprochen, Valerius.“
„Ich weiß, verzeih mir, Herrin.“
„Vater trinkt nur diesen Wein und unser Vorrat geht zur Neige.“
„Lass mich dir ein paar Krüge aus meinem eigenen Vorrat geben. Du musst sie nicht bezahlen. Sag deinem Vater, sie sind ein Geschenk von Valerius Pluto Asinius.“
„Ich danke dir, Valerius. Nassir?“
„Ja, junge Domina?“
Sie warf dem jungen Syrier einen bösen Blick zu, den er jedoch nur mit einem breiten Grinsen quittierte. Er wusste ganz genau, dass sie es nicht mochte, wenn er sie so nannte, und tat es nur, um sie zu ärgern.
„Hilf dem guten Valerius, die Krüge zu holen, und lad sie auf den Karren.“
„Ja, junge Domina. Wie du wünschst, junge Domina.“
Sie knuffte ihn in die Seite, doch das brachte ihn nur zum Lachen.
Aemilia hatte das kleine Schauspiel beobachtet und schüttelte den Kopf. „Wenn ein Sklave so frech mit mir sprechen würde, dann würde ich ihm die Peitsche zu spüren geben.“
Melissa wagte es nicht, der Tochter des Konsuls zu widersprechen, doch sie kannte Aemilia und wusste, wie verschieden ihre Ansichten bezüglich dieser Themen waren. Sie schluckte den Impuls runter, sie zu korrigieren und ihr zu erklären, dass Nassir kein Sklave war. Ganz im Gegenteil, Nassir war einer der ersten freigeborenen Bediensteten im Hause des Manius Caecilius Metella gewesen. Er war nicht wesentlich älter als Melissa selbst und die kleinen Neckereien beruhten auf Gegenseitigkeit.
„Nun denn, ich will dich nicht weiter von deinen Pflichten abhalten. Es ist viel zu heiß und stickig in den Straßen, um unter dem stinkenden, schmutzigen Pöbel herumzulaufen. Also, sehen wir uns heute Nachmittag im Circus?“
„Ich werde es meinem Vater ausrichten, aber ich kann leider nicht versprechen, dass er mir seine Erlaubnis geben wird, dass ich mitkomme.“
„Sag ihm, der Konsul besteht auf deine Anwesenheit.“
Aemilia küsste sie zum Abschied auf beide Wangen, stieg wieder in die Sänfte, die hinter ihnen hergetragen worden war, und schloss die Vorhänge.
Nassir blieb neben Melissa stehen. „Bei Jupiters Schwanz, was für ein arrogantes Wesen sie hat.“
„Verzeih mir, Nassir.“
„Dir verzeihen, wofür?“
„Dass ich dich nicht verteidigt habe. Sie hat dich einen Sklaven genannt, und das hätte sie nicht tun sollen.“
„Ach, was die dumme Möse über mich sagt, ist mir doch gleich.“
Er lächelte Melissa an und zwinkerte ihr zu. „Lass uns nach Hause gehen, junge Domina. In einem hat sie recht: Es ist zu heiß, um in den Mittagsstunden auf den Straßen rumzulaufen.“
Sie pflichtete ihm bei. Die Hitze war mittlerweile noch schlimmer geworden und sie sehnte sich nach dem kühlenden Atrium zu Hause. Sogar die Pflastersteine schienen unter den Sohlen ihrer Sandalen zu glühen. Nassir schubste einige an ihnen vorbeidrängelnde Menschen aus dem Weg, die ihr zu nahe zu kommen drohten, und führte sie sicher nach Hause.
Melissa riss sich die Stola vom Leib und atmete tief auf, als sie endlich das kühle Gestein der Villa betrat. Noch immer waren die Hausmädchen eifrig dabei, den Boden zu schrubben.
„Hört auf damit und lasst euch von Appia in der Küche etwas Kühles zu trinken geben und sagt ihr, sie soll für euch etwas zu essen zubereiten.“
„Ja, junge Domina.“
Die vier jungen Frauen verneigten sich, sammelten ihre Sachen ein und verschwanden in der Küche. Nassir verabschiedete sich ebenfalls.
„Bevor du gehst, sag Calvas, er soll in den Abendstunden das Mehl beim Müller abholen. Appia soll das Geld dafür aus der Kasse nehmen. Und erinnere sie daran, es zu notieren, damit sie es nicht wieder vergisst.“
„Ich werde es ihr ausrichten, Bienchen.“
Melissa kicherte. Er nannte sie so, weil ihr Name Honigbiene bedeutete. Vaters Hobby hatten ihn dazu angestiftet, ihr diesen Namen zu geben. Er liebte seine Bienen und ihren Honig, und der Ertrag verkaufte sich gut bei den Händlern.
Sie suchte nach ihm und fand ihn, wie so oft, im Bogengang am anderen Ende des Atriums. Sie blieb bei den großen Säulen stehen und beobachtete ihn. Sein Haar war seit Mutters Tod schnell ergraut und seine Gesichtszüge wirkten mit jedem Jahr, das verging, ein wenig trauriger. Er hatte eine lebensgroße Statue von Mutter anfertigen lassen, die ein kleines Kind auf den Armen trug: seinen Sohn, Melissas Bruder, der kurz nach der Geburt gestorben war. Mutter war ihm wenige Tage später ins Jenseits gefolgt.
Ihr wurde es schwer ums Herz, wenn sie ihn so sah. Er hatte aus Respekt und tiefer Liebe zu ihr nicht wieder geheiratet. Aber das bedeutete, dass sein Name mit ihm sterben würde, und damit auch sein Vermächtnis. Er ließ es Melissa nie spüren, doch er trauerte sehr um seinen Sohn, den die Götter ihm vorenthalten hatten. Sie wusste, wie sehr er sie liebte und auch, wie sehr sie ihn an seine Frau erinnerte. Viele sagten, sie sei das Ebenbild ihrer Mutter, ebenso schön und anmutig wie sie. Dasselbe goldene lange Haar, die gleichen aquamarinblauen Augen und ihre helle alabasterfarbene Haut.
Sie hörte ihn flüsternd zu ihr und zu seinem Sohn sprechen. Leise kam sie näher und berührte sanft die Schulter ihres Vaters.
„Papa?“
Er lächelte und drehte sich langsam zu ihr um. „Salve, meine kleine Biene.“
„Geht es dir gut?“
„Natürlich geht es mir gut. Mach dir keine Sorgen um mich.“
„Das mache ich doch ständig.“
Manius lachte auf und legte den Arm um ihre Schulter. „Kommst du gerade vom Markt?“
„Ja. Ich habe sehr viel Mehl bestellt, Calvas geht es nach Sonnenuntergang holen. Dir habe ich ein paar köstliche Pfirsiche mitgebracht. Die magst du doch so gern.“
Er küsste seine Tochter auf die Stirn und nickte fröhlich. „Du bist eine gute Tochter und kümmerst dich sehr gut um deinen alten Vater. Ohne dich, mein Kind, würde dieses Haus im Chaos versinken.“
Sie lächelte, war dankbar für seine Anerkennung. Seit sie zwölf war, führte sie nun schon seinen Haushalt, kümmerte sich um die Hausdiener, verteilte die Arbeit, führte das Haushaltsbuch, und Manius vertraute ihr auch das Geld an.
„Ich habe Aemilia Cornelia Seneca auf dem Markt getroffen. Sie war wohl auf dem Weg zu dir.“
„Zu mir? Was wollte sie denn?“
„Der Konsul hat dich heute Nachmittag zu den Spielen im Circus Flaminius eingeladen. Sie sagt, er habe darauf bestanden, dass ich dich begleite.“
Er löste seinen Arm von ihrer Schulter und sofort veränderte sich etwas in seiner Mimik.
„Vater?“
Manius nahm einen tiefen Atemzug und sinnierte einen Augenblick vor sich hin. „Ich verstehe, und er hat ausdrücklich dich erwähnt?“
„Aemilia sagte es so. Warum?“
Er lächelte, doch wirkte nicht glücklich. „Ich kann mir schon denken, was er will.“
„Erlaubst du mir denn, zu den Spielen zu gehen?“
Manius sah seine Tochter an, die kaum verbergen konnte, wie sehr sie es sich wünschte. Sie dachte an den schönen Griechen, den sie auf dem Marktplatz gesehen hatte und dessen Name sich wie ein Pfeil in ihr Herz gebohrt hatte. Zenon! Erneut schlug ihr Herz schneller.
„Ich dachte, du hättest für derartige Blutspiele kein Herz?“
„Aber dennoch sind sie spannend und aufregend. Bitte, Vater, darf ich dich begleiten?“ Sie setzte ihr süßestes Lächeln auf, von dem sie wusste, dass er ihm kaum widerstehen konnte.
„Du wirst deiner Mutter immer ähnlicher. Sie wusste auch, wie sie mich um ihren kleinen Finger wickeln konnte.“
„Heißt das, ich darf?“
„Natürlich darfst du.“
Melissa umarmte ihn überschwänglich und küsste ihn mehrfach. „Danke, Papa, das werde ich dir nie vergessen.“
„Dann geh und mach dich hübsch. Wir brechen bald auf.“
Egal, wie sehr sie sich darüber freute, endlich einmal wieder die Spiele sehen zu dürfen, es entging ihr nicht, dass ihr Vater ihre Freude nicht teilte. Etwas arbeitete in ihm, doch sie wagte es nicht, danach zu fragen. Abdul, der Leibwächter ihres Vaters, lächelte, doch auch er schien nicht sonderlich erfreut über die Nachricht zu sein. Melissa eilte hinaus, blieb jedoch an den Säulen stehen und lauschte.
„Du weißt, was das bedeutet, Herr.“
Manius nickte. „Und ob ich das weiß, alter Freund.“
„Was willst du tun?“
„Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat, und mir dann gut überlegen, wie ich ablehne.“
Abdul lachte leise und nickte zufrieden. „Irgendwann wirst du eins der Angebote annehmen müssen, Herr. Du kannst die Patrizier nicht vor den Kopf stoßen.“
„Ich hatte es versprochen, Abdul, und ich werde mich daran halten. Es war Tullia Calvas letzter Wunsch, und den werde ich ihr erfüllen.“
„Natürlich, Herr. Das weiß ich.“
Melissa wusste nicht, wovon die beiden da redeten, nur dass es sich um ihre Mutter drehte und nicht erfreulich klang. Dennoch wollte sie sich die Freude auf die Spiele nicht verderben lassen und eilte in ihr Gemach, um sich vorzubereiten.
„Adele? Adele, wo steckst du?“
„Herrin?“
„Ich darf Vater zu den Spielen begleiten.“
„Wirklich? Das ist ja großartig. Komm, lass uns überlegen, was du anziehen kannst. Vielleicht die blaue Tunika aus Seide?“
„Dazu ist es viel zu heiß draußen. Etwas Leichteres … Leinen vielleicht.“
„Ja, das wäre wohl eine gute Idee.“
Adele war ebenfalls Germanin, aber hier in Rom geboren. Mutter hatte sie als kleines Mädchen auf der Straße im Aventin gefunden, elternlos, schmutzig und halb verhungert. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, sie dort zu lassen.
Fröhlich lachend und herumalbernd durchforsteten sie gemeinsam die Truhen. Adele packte der Ehrgeiz, nachdem sie erfahren hatte, dass Aemilia sie eingeladen hatte und ebenfalls anwesend sein würde.
„Du musst sie mit deiner Schönheit in den Schatten stellen. Ich werde dich schminken und du wirst deinen besten Schmuck tragen. Oh, ich wäre so gerne dabei. Nur, um zu sehen, wie sie grün vor Neid wird.“
Melissa setzte sich auf den Hocker vor den Schminktisch. „Aber übertreib es nicht zu sehr. Ich möchte nicht aussehen wie eine römische Lupa.“
Adele kicherte. „Wo denkst du hin, Herrin, du sollst schön aussehen und nicht wie eine Straßenhure. Ich will, dass Aemilia dich erblickt und vor Eifersucht ihre Stola über ihr Gesicht zieht. Diese hässliche Xanthippe.“
Adele war nicht sonderlich angetan von der Tochter des Konsuls.
„Bei Juno, du scheinst sie wirklich nicht zu mögen.“
„Sie redet wie eine Dirne und führt sich auf wie die Königin von Ägypten. Ich finde sie furchtbar. Ich weiß gar nicht, warum du dich mit ihr abgibst, Domina.“
„Weil sie nun mal eine Freundin ist.“
„Und die Tochter des meistgehassten Mannes der Stadt.“
Melissa seufzte. „Aber dafür kann sie doch nichts.“
„Sie ist eindeutig die Tochter ihres Vaters, glaub mir das, Domina. Wäre unser Pater familias nicht der Bankier der Stadt, würde sie dich nicht einmal eines Blickes würdigen.“
Dessen war Melissa sich durchaus bewusst. Doch gute Kontakte zu hohen Familien zu pflegen, gehörte als Matrona zu ihren Pflichten in diesem Haus, seit ihre Mutter gestorben war.
„Seien wir einfach froh, dass ich nicht auch noch Kontakt zu ihrem jüngeren Bruder Lucius pflegen muss.“
„Juno bewahre. Lucius Cornelius Seneca ist ein schlimmer Mann. Sei froh, dass du ihm nie begegnet bist. Man sagt, er würde durch die Häuser Roms ziehen und jede Jungfrau vernaschen, die er in die Finger bekommt. Und dabei macht er keine Ausnahme, ob Sklavin oder hohe Tochter. Manche behaupten sogar, er würde eine Hündin besteigen, wenn sie noch unberührt wäre.“
„Adele!“
„Das ist das, was man sich auf den Straßen erzählt. Ich schwöre es bei Bona Dea selbst.“
„Und was erzählt man sich noch?“
„Ich habe gehört, dass die Frauen, wenn sie einmal sein Bett geteilt haben, keinen anderen Mann mehr wollen. Er soll einen Schwanz wie ein Hengst haben und könnte jede Frau allein mit seinen Blicken entkleiden.“ Adele flüsterte so leise, dass Melissa genau hinhören musste, um sie zu verstehen.
„Wirklich?“
„Glaub mir, Herrin, er ist sündhaft, lüstern und die Untugend in Person. Die Frau des Bäckers hat mir sogar erzählt, er würde keinen Göttern dienen, sondern die Herren der Unterwelt anbeten. Ist das zu fassen?“
Melissa schluckte. „Und was ist, wenn er auch da sein wird?“
„Oh nein, daran habe ich gar nicht gedacht.“ Sofort wischte Adele ihr das Rubica von den Wangen, mit dem sie ihr eine kräftige Röte ins Gesicht gepudert hatte. „Du wirst ihm besser niemals in die Augen sehen, Herrin. Niemals. Versprich es mir.“ Adele musterte sie eingehend und ließ dann seufzend ihre Schultern sinken. „Ach, es wird nichts nützen. Er wird dich bemerken, ansehen und lüsterne Gedanken bei deinem Anblick haben. Du bist die Venus selbst, Herrin, und jeder sieht es.“
Melissa betrachtete ihr Gesicht im blank polierten Silberspiegel. Adele hatte ihr die Augen mit Kohleöl betont und ihre Wimpern getuscht, was das Meerblau ihrer Iriden noch mehr hervorhob. Ihre vollen Lippen glänzten von der Honigsalbe, die sie ihr aufgetragen hatte.
Adele ergriff ihre Hände und zog sie an ihre Brust. „Halte dich einfach fern von ihm, ja? Du musst ihn auf Abstand halten, diesen Lüstling, und niemals darfst du ihm …“
„… in die Augen sehen, das sagtest du schon.“
Nun hatte sie sich doch von der Panik der Germanin anstecken lassen. War Lucius Cornelius tatsächlich so ein verdorbener Mann? Die Vorstellung, dass ein Blick von ihm ihr die Kleidung rauben konnte, ließ sie nervös werden. Dann wurde ihr aber bewusst, dass das unmöglich war. Melissa schüttelte Adeles Hände ab und lachte.
„Du glaubst auch wirklich alles, was man dir erzählt. Ich bin sicher, Lucius Cornelius ist auch nur ein Mann. Lüstern, vielleicht verdorben, aber sind das nicht alle Patrizier? Dass er jedoch eine Frau mit einem Blick ihrer Kleider berauben kann, ohne seine Hände zu benutzen? Ich bitte dich.“
„Ich habe das schon gesehen.“ Nassir stand im Torbogen zu ihrem Gemach und grinste.
Für einen Moment wurde Melissa unsicher, doch dann wurde ihr bewusst, dass Nassir sie nur foppte. „Ach du, geh weg. Was du nicht alles gesehen haben willst.“
Er lachte, ließ sich auf eine der Liegen fallen und biss genüsslich in einen Apfel. „Ich schwöre es bei Junos Möse, ich habe gesehen, wie ein Mann auf dem Marktplatz im Aventin einer Frau mit seinem bloßen Blick die Tunika vom Leib brannte.“
„Und sie ist garantiert unversehrt dabei geblieben.“
„Na klar. Du glaubst mir nicht?“
„Nein, du bist ein Lügner und willst mich nur ärgern.“
Er lachte erneut und setzte sich auf. „Ich zeige es dir.“
Adele empörte sich. „Du willst doch nur unsere Herrin bloßstellen. Du bist genauso verdorben und lüstern wie Lucius Cornelius.“
„Wenn nicht sogar noch schlimmer.“ Er grinste frech.
Melissa schüttelte den Kopf und rollte mit ihren Augen, konnte dabei jedoch nicht ernst bleiben. „Dass ich dich einmal heiraten wollte.“
Er stellte sich hinter sie und lächelte ebenfalls in den Silberspiegel. „Dafür hast du für meinen Geschmack viel zu viel Busen und zu wenig zwischen deinen Schenkeln, Liebste.“
Sie lachte auf und drehte sich zu ihm um. Als sie Kinder waren, hatte sie ihn einmal um seine Hand gebeten, und er hatte versprochen, wenn sie keinen Mann finden sollte, der sie haben wollte, würde er sie nehmen. Nun, inzwischen waren sie keine Kinder mehr und Angebote von Heiratswilligen gab es zur Genüge, nicht nur, weil ihr Vater reich war. Viele Väter von potenziellen Ehemännern waren auch von ihrer Tugend, Schönheit und Gehorsamkeit angetan. Aber auch Nassir hatte sich deutlich verändert. Er war inzwischen zu einem stattlichen, schönen Mann herangewachsen, der sich allerdings nicht viel aus Frauen machte.
„Komm, dein Vater wartet bereits auf dich.“ Nassirs Aufforderung klang sanft.
Adele legte letzte Hand an, umwickelte die schmale Taille ihrer Herrin mit einem leichten, fast durchsichtigen Umhang und bedeckte zum Abschluss ihr Haar. Dann richtete sie noch den schmalen Ledergürtel unter Melissas Brüsten und raffte mit einer silbernen Fibel, die mit Edelsteinen und Perlen besetzt war, die Stola auf ihrer linken Schulter zusammen.
„Fertig!“
Melissa dankte ihr, küsste ihre Hände und verabschiedete sich dann mit Nassir, der ihr wie immer auf Schritt und Tritt folgte.
Bevor sie zu Vater und Abdul stießen, grinste Nassir erneut. „Keine Sorge, ich werde dich vor dem bösen Lucius beschützen und deine Jungfräulichkeit verteidigen.“
Dafür kassierte er einen Hieb auf die Schulter, dennoch lachten sie.
„Da bist du ja endlich.“ Ihr Vater streckte die Hände nach ihr aus und Melissa ergriff sie. „Schau dich an, Tochter. Du bist eine Augenweide!“
Sie spürte, wie ihre Wangen glühten wegen des Kompliments ihres Vaters.
Auch Abdul pflichtete ihm bei. „Schön wie die Venus selbst.“
Tagelang hatte er mit ihr geflirtet, ihr Komplimente gemacht und mit kleinen Geschenken ihre Gunst gewonnen. Heute war es endlich so weit. Lucretia war die hochgeborene Tochter eines Senators aus dem Geschlecht der Patrizier, dem er selbst angehörte. Mit diversen scherzhaft schmutzigen Bemerkungen hatte er schnell herausgefunden, dass sie tatsächlich noch unberührt war.
Seit einer Weile saß Lucius nun schon in dem Haus des Senators, umgeben von einigen sehr hübschen Sklavinnen, und lauschte den kläglichen Versuchen Lucretias, ihn mit dem Spiel auf der Lyra zu unterhalten. Die Saiten des Instrumentes gehorchten ihren sehr ungeübten Fingern nicht ganz so klangvoll und melodisch, doch er lächelte tapfer und gab vor, es zu mögen. Dabei dachte er an die Punkte, die sie ihm einbringen würde. Punkte, die ihn bei der nun schon ewig laufenden Wette weit vor seinen besten Freund Marcus Aurelius setzen würden – falls er sie rumkriegen würde, woran Lucius inzwischen keinerlei Zweifel mehr hegte.
Lucretia hatte sich besonders hübsch zurechtmachen lassen, trug eine Perücke aus leuchtend rotem Haar, das zu einer sehr aufwendigen und komplizierten Frisur gesteckt worden war. Die Tunika, die sie trug, war aus reiner, roter Seide mit goldenen Fäden durchwoben und ihre Sandalen waren mit Edelsteinsplittern verziert. Schon bei der Begrüßung hatte Lucius den süßen Duft von Blumen an ihr wahrgenommen. Sie hatte zuvor gebadet und sich sorgfältig mit Duftölen massieren lassen. Ihre hell gepuderte Haut schimmerte wie Perlmutt. Das Einzige, was ihn an ihrem Anblick ein wenig verwirrt hatte, war die extreme Maskierung. Auf ihren Wangen lag zu viel Rubica, und ihre Lider waren mit so viel blauer Farbe geschminkt, dass es fast schon wirkte, als hätte ihr jemand auf die Augen geboxt. Aber auch das ignorierte Lucius. Er pflückte sich lächelnd eine Traube von der Rebe, die ihm eine der Haussklavinnen anbot, und vernaschte sie genüsslich, während er entspannt auf der Liege lag und weiter Lucretias Lyraspiel lauschte.
Plötzlich endete das Musikspiel und sie senkte ihren Blick beschämt.
„Ich bin noch nicht besonders gut darin, verzeih mir, liebster Lucius.“
„Warum bist du so streng zu dir selbst, meine Liebste? Ich habe deine Darbietung sehr genossen, Lucretia.“
„Danke.“
Ihre Wangen röteten sich nun noch mehr, als es das Rouge bereits tat.
Oh, sie war definitiv noch Jungfrau. Ihr Vater war zu dringenden Geschäften fort und ihre Mutter begleitete ihn. Sie war allein bis auf die Haussklaven, und es war die beste Gelegenheit, die sich ihm bot, sein Vorhaben endlich umzusetzen.
Lucius streckte die Hand nach ihr aus. „Komm her, meine Hübsche. Ich möchte dich genauer anschauen.“
Sie zögerte, doch dann erhob sie sich ein wenig ungelenk und kam langsam und schüchtern näher. Er bekam sie zu packen und zog sie zu sich auf die Liege. Lucretia kicherte leise und er streichelte mit dem Handrücken sanft über ihre rechte Wange.
„Du duftest köstlich, meine Liebste, und ich weiß es sehr zu schätzen, welche Mühen du auf dich genommen hast, um mir zu gefallen.“
Schüchtern senkte sie erneut ihren Kopf. „Gefalle ich dir denn, Lucius?“
Er lachte leise, griff nach ihrer Hand und presste sie auf seinen Schoß. „Beantwortet das deine Frage, Liebste?“
Erschrocken starrte sie ihn an, denn sein Gemächt war bereits deutlich geschwollen, und als er anfing, sich an ihrer Handfläche zu reiben, schluckte sie, als würde ihr tatsächlich das Wasser im Mund zusammenfließen.
Nach einer Weile zog sie ihre Hand zurück. „Ich … Du weißt, dass ich bald verheiratet werde?“
„Oh ja, diesen alten Sack Cretius, wie ich hörte.“ Lucius nahm sich noch eine Traube, biss nur die Hälfte davon ab und fütterte Lucretia mit dem Rest, den sie willig zwischen ihre Lippen nahm.
„Ich liebe ihn nicht.“
„Darum geht es in einer Ehe auch nicht, Liebste.“
„Aber die Vorstellung, dass er … und ich …“
„… ficken werdet?“
Sofort senkte sie erneut ihren Blick und wurde noch röter im Gesicht, aber sie nickte.
Lucius seufzte. „Ich hörte, dass Cretius trotz seines hohen Alters noch sehr potent sein soll. Er wird dir sicherlich viele Kinder machen.“
Erschrocken sah sie ihn wieder an. „Woher weißt du, dass er potent ist?“
Hatte sie etwa gehofft, der alte Mann würden keinen mehr hochbekommen und sie würde als ewige Jungfrau ihr Dasein als Ehegattin pflegen können?
Lucius lachte laut auf. „Jeder weiß doch, dass Cretius täglich die Bordelle am Stadtrand besucht. Und was ich so gehört habe, besitzt er einen recht gesunden Appetit auf weibliches Fleisch …“
„Tatsächlich?“ Sie wirkte schockiert, verunsichert und auch ein wenig ängstlich.
„Natürlich. Mir ist ebenfalls zu Ohren gekommen, dass er einen ganz besonderen Appetit auf gewisse Gelüste hat.“
„Welche Gelüste?“
„Nun, ich schätze, das wirst du wohl in deiner ersten Nacht mit ihm erfahren.“
„Sag es mir, Lucius.“
„Warum soll ich dir denn die Überraschung verderben?“ Er schmunzelte, wusste, er hatte sie längst am Haken.
Lucretia erhob sich und wanderte schweigsam vor ihm auf und ab. „Ich will ihm eine gute und gehorsame Ehefrau sein.“
„Oh ja, Gehorsam ist ihm besonders wichtig.“
„Was noch?“
Lucius lächelte und setzte sich aufrechter. Für einen Moment beobachtete er das zarte unsichere Geschöpf vor sich. „Männer wie er, in seinem Alter, entwickeln besondere Taktiken, um den Pflichten als Mann nachkommen zu können und ihr Blut in Wallung zu bringen.“
„Was für Taktiken sind das? Was muss ich dabei tun? Kannst du es mir erklären?“
„Erklären ist ein wenig schwierig, ich meine, du hast noch nie bei einem Mann gelegen …“
Sie schüttelte den Kopf und ließ die Schultern sinken.
„Aber ich könnte es dir zeigen … Allerdings müsstest du dich voll und ganz in meine Hände begeben, Lucretia.“
Hoffnung keimte in ihren Gesichtszügen auf, und Lucius wusste, nun hatte er sie genau da, wo er sie haben wollte. Erneut streckte er die Hand nach ihr aus und sie folgte der Einladung.
„Schick deine Sklavinnen fort.“
Mit einer Handbewegung gehorchte sie, und die Sklavinnen verließen den Raum, schlossen die Türen hinter sich und nun waren sie endlich allein. Lucius stand auf, führte sie an der Hand in die Mitte des Raumes und blieb wenige Schritte von ihr entfernt stehen.
„Leg deine Kleider ab, Liebste, lass mich dich anschauen und sehen, was sich darunter verbirgt.“
Schüchtern begann Lucretia, die Fibel auf ihrer rechten Schulter zu öffnen und sich aus der seidigen Stola zu wickeln, die leise raschelte, als sie zu Boden glitt. Dann öffnete sie die Bänder, um ihre Tunika von den Schultern zu streifen, und stand nun, nur noch von einem durchsichtigen Unterkleid umhüllt, vor ihm. Ein dunkler Pelz zwischen ihren Schenkeln wurde sichtbar. Er nickte ihr zu, also öffnete sie auch die Schleifen, die das Unterkleid hielten, und ließ es von ihrem Körper gleiten. Ihre Haut war ein wenig gebräunter, als ihr hell gepudertes Gesicht erahnen ließ, doch das störte ihn nicht sonderlich. Ihre kleinen Brüste wirkten fest und die rosigen Spitzen waren hart.
Lucius spürte, wie sich sein Schwanz ungeduldig unter seiner Tunika regte und noch mehr anschwoll.
Sie war hübsch anzusehen, auch wenn ihre Hüften ein wenig knabenhaft wirkten. Er bevorzugte weiche Rundungen an einer Frau, doch er würde darüber hinwegsehen können, wenn sich sein Schwanz erst einmal in ihr befand. Er kam auf sie zu und spürte, wie Lucretia zusammenzuckte. Lucius streichelte zur Beruhigung ihren rechten Arm empor, ließ seine Fingerspitzen über ihren Hals gleiten und folgte dann der Linie zwischen ihren kleinen Brüsten entlang. Ihm entging dabei natürlich nicht, dass sich ihre Atmung beschleunigte. Dass sie kein Brustband trug und ebenso auf einen Lendenschurz verzichtet hatte, war ein weiterer Hinweis darauf, dass sie ihn wollte.
Als seine Fingerkuppen ihren flachen Bauch erreicht hatten, hielt er inne.
„Und dich hat tatsächlich noch nie jemand so berührt?“
Lucretia verneinte und stieß ein leises Keuchen aus, als Lucius seine Hand zwischen ihre Beine schob und den Eingang ihrer Weiblichkeit betastete.
„Du bist sehr eng.“
„Ist das schlecht?“
Er lächelte. „Nein, Liebste, es ist perfekt.“
Sie schien beruhigt, verzog ein wenig das Gesicht, als Lucius mit dem Finger weiterforschte und ihn tiefer in sie bohrte.
„Eine enge Möse ist ein Geschenk für jeden Mann.“
Sie atmete auf und schenkte ihm sogar ein stolzes Lächeln. Er musste sie einfach küssen. Lucretia wirkte so süß und unschuldig, und Lucius wusste, dass noch nie ein Mann zuvor sie derart leidenschaftlich und lustvoll geküsst hatte. Mit einem Finger rieb er ihren Spalt entlang, der langsam immer feuchter wurde und ihm zeigte, wie bereit sie für ihn war. Die kleine feste Perle schwoll an, und jedes Mal, wenn er mit der Kuppe darüberstrich, keuchte sie erregt auf. Lucretia war sichtlich überrascht darüber, was sie bei seinen Berührungen empfand.
„Du sagtest, Männer wie Cretius benötigen gewisse Taktiken, um ihren Pflichten zu entsprechen.“
„Oh ja, dazu kommen wir noch. Entspann dich, Liebste … Ich werde dir alles beibringen, was ich weiß.“
Sie lächelte ihn dankbar an, und fast schämte Lucius sich dafür, doch seine Geilheit war bereits so weit fortgeschritten, dass sie sein schlechtes Gewissen überragte. Stöhnend legte Lucretia den Kopf in den Nacken, als er ihr Geschlecht weiter streichelte und erregte. Ihre Möse war inzwischen feucht wie die Ufer des Tiberis, und als er zusätzlich begann, an ihren Nippeln zu saugen, daran zu lecken und sie ein wenig zu beißen, vergrub Lucretia lustvoll ihre Finger in seinem kurzen dunklen Haar. Er jagte gern, besonders Jungfrauen, doch das bedeutete nicht, dass sie nicht auch Spaß daran haben und dabei auf ihre Kosten kommen sollten.
Sie wirkte ein wenig enttäuscht, als er plötzlich von ihr abließ, um sie auf seine Arme zu heben und zum Bett hinüberzutragen, das von einem dicken, goldverzierten Baldachin umschlossen war.
„Du bist sehr geschickt mit deinen Händen und deinem Mund, Lucius.“
Sie atmete schwer und ihre Augen glänzten wie zwei Sterne. Sie war geil und sie war willig, genau, wie er es bevorzugte. Lucretia umschloss mit beiden Händen sein Gesicht und schien von seinen Küssen nicht genug zu bekommen. Ihr Körper rekelte sich unter ihm, als könnte sie es kaum erwarten, mehr von seinem Wissen über die körperliche Liebe zu erfahren. Ihre Haut war erhitzt und schmeckte nach Öl und Salz. Jede Berührung seiner Lippen entlockte ihr ein weiteres gieriges Stöhnen. Ihre Schenkel öffneten sich fast wie von selbst und hießen ihn willkommen.
Doch noch wollte er seinem eigenen Trieb nicht nachgeben. Er drehte sie auf den Bauch, hob ihre Hüften an und brachte sie so dazu, vor ihm zu knien.
„Männer wie Cretius bevorzugen es, dass die Frauen sich zuvor von ihm schlagen lassen. Es steigert ihre Lust und lässt ihre Schwänze anschwellen.“
Sie schluckte und nickte, um ihm mitzuteilen, dass sie verstand.
Als Lucius zum ersten Mal seine flache Hand auf ihren Arsch prallen ließ, schrie sie auf, und augenblicklich rötete sich die Stelle, die er getroffen hatte, in einem hübschen rosigen Farbton. Um sie zu besänftigen, streichelte er zärtlich darüber, doch im nächsten Moment schlug er erneut zu.
„Natürlich könnte es sein, dass Cretius nicht nur seine Hände benutzt.“
Lucretia keuchte noch von dem Hieb und sah dann über ihre Schulter zu ihm. „Aber nur Sklaven werden bestraft.“
„Das ist nicht wirklich als Bestrafung gedacht. Es macht Cretius geil, dich zu züchtigen, bevor er dich als Weib besteigen will.“
„Ich verstehe.“
Um zu testen, wie willig sie wirklich war, hielt Lucius inne. „Wir könnten natürlich auch abbrechen, wenn es dir lieber ist und du es nicht erträgst.“
„Nein, liebster Lucius … ich will lernen.“
„Braves Mädchen.“
Er löste den Ledergürtel von seiner Taille und legte ihn doppelt. Bevor er ihn jedoch einsetzte, rieb er erneut mit dem Finger ihre Spalte entlang, die inzwischen so nass war, dass er sich fast nicht mehr beherrschen konnte, von der Züchtigung abzusehen und sie gleich zu besteigen. Lucius atmete tief durch, lauschte ihrem Stöhnen, das sich jetzt noch lustvoller anhörte als zuvor. Der seidige Pelz zwischen ihren Beinen lockte, doch er quälte sich selbst lieber noch ein wenig mehr; um so süßer würde die Belohnung am Ende sein. Er stieg vom Bett herunter, brachte sich in Position und schwang den Lederriemen. Anfangs legte er nicht zu viel Kraft in die Hiebe, doch er steigerte die Intensität, bis Lucretia aufschrie und um Milde bettelte. Ihre Arschbacken waren nun so herrlich gerötet, dass sich jede Berührung wie ein kleines Feuer auf ihrer Haut anfühlen musste.
Lucius ließ von ihr ab, beobachtete sie und sah zu, wie sie sich langsam zu ihm umdrehte. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte und ihre Tränen auf den Wangen getrocknet waren, sah sie ihn wieder an, mutiger, sicherer als zuvor. In ihren Augen loderte eine Glut, die ihm versicherte, dass sie nun alles wissen wollte.
Lucius nickte, küsste sie erneut und sie erwiderte den Kuss mit einer leidenschaftlichen Intensität, dass es ihn fast schon überraschte.
„Jetzt will ich dich ansehen, Liebster.“
Er trat einen Schritt vom Bett zurück und befreite sich von seiner Tunika. Dann löste er den Lendenschurz, der seine geschwollene Männlichkeit bedeckte. Als er nackt vor ihr stand, setzte Lucretia sich auf, jedoch nicht ohne leise zu seufzen, als sie den nachhaltigen Schmerz seiner Züchtigung spürte. Mit geweiteten Augen betrachtete sie ihn, und ihr Blick war auf seinen emporgestreckten Schwanz gerichtet. Lucius war gut bestückt, das wusste er, und einen gewissen Stolz darauf konnte er nicht verleugnen. Es war sicherlich nicht das erste Mal, dass sie einen nackten Mann ansah. Wahrscheinlich hatte sie auf dem Markt schon Sklaven begutachtet, die oft nackt präsentiert wurden, um ihre Vorzüge hervorzuheben.
Sie richtete ihren Blick wieder auf sein Gesicht. „Wird es wehtun?“
„Ein bisschen, am Anfang vielleicht, doch ich verspreche dir, es wird dir gefallen.“
Sie schien noch einen Moment zu zweifeln und darüber nachzudenken, doch dann nickte sie. „Also gut … Aber du musst mir versprechen, dass niemand etwas davon erfahren wird, Liebster. Cretius hat darauf bestanden, dass ich bis zur Ehe unberührt bleibe.“
Natürlich bestand dieser alte lüsterne Sack darauf, der sich bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bot, auf Orgien mit besonders jungen Sklavinnen herumtrieb. Im Grunde betrachtete Lucius diese Situation als Geschenk für Lucretia. Sie würde nie wieder einen so guten Fick erleben wie heute, dessen war er sich sicher.
„Leg dich zurück und öffne deine Schenkel für mich, Liebste.“
Sie gehorchte, legte sich auf den Rücken und spreizte ihre Beine. Lucius umschloss mit einer Hand seinen harten Schaft, kniete sich aufs Bett und presste seine pralle Eichel gegen ihre nasse Möse.
„Atme tief ein, und wenn ich dich entere, stoß die Luft aus deinen Lungen.“
Sie nickte angespannt. Lucius spürte einen kleinen Widerstand. Sie zischte leise, schloss fest die Augen und verzog dabei schmerzverzerrt ihr Gesicht. Er stieß zu, versenkte sich langsam immer tiefer in ihrem heißen feuchten Schoß und genoss dabei dieses erhabene Gefühl, der erste Mann zu sein, der ihre Möse in Besitz nahm.
Lucius hielt sich zurück, auch wenn sein Trieb danach schrie, sofort draufloszuvögeln, denn ebenso wollte er auch ihr Lust bereiten. Also wartete er, bis sich Lucretia diesem ersten ungewohnten Gefühl, einen Schwanz in sich zu spüren, aufgeschlossen zeigte. Ihre Gesichtszüge entspannten sich langsam und Verwunderung funkelte in ihren Augen, als Lucretia sie öffnete und sein Lächeln erwiderte.
„Fühlt es sich gut an?“
Sie nickte. „Ungewohnt, aber gut, ja.“
„Soll ich weitermachen?“
„Oh ja, bitte.“
Lucius zog sich ein wenig zurück, nur um dann wieder vorzustoßen. Ihre feucht glänzenden Lippen öffneten sich, doch kein Ton kam aus ihrem Mund. Noch immer waren ihre Augen vor Überraschung geweitet. Er wiederholte die Bewegung, nahm sich viel Zeit dabei und streichelte ihre Schenkel. Zum ersten Mal hörte er Lucretia vor Wollust stöhnen, nachdem er sich einige Male tief in ihre Möse versenkt hatte, und als er zusätzlich ihre kleine Perle unter dem dunklen dichten Pelz zu reiben begann, keuchte sie erregt auf. Nun konnte er rücksichtsloser werden, denn sie war willig und hatte sich ihm vollständig hingegeben.
Er steigerte sein Tempo und ergötzte sich an der köstlichen Reibung, die die Enge ihres Schoßes an seinem Schwanz verursachte. Lucretia schlang die Arme um seinen Nacken und stöhnte im Takt seiner Stöße. Ein wenig tat sie ihm leid, da sie bald den alten Mann ehelichen sollte, der dafür bekannt war, Frauen wie einen Abort zu benutzen, um sich zu erleichtern. Sie würde nie wieder solche körperlichen Freuden erleben, es sei denn, sie würde sich bald einen Geliebten suchen, der es ihr ähnlich wie Lucius besorgen würde. Sie keuchte, stöhnte und schrie vor Wonne, als er sich immer härter und rücksichtsloser in ihr vergrub, nur noch dem einzigen Ziel hinterherjagte, seinen Samen in sie zu vergießen. Der Druck auf ihre geschwollene Lustperle schien auch sie zum Gipfel zu treiben. Kurz bevor Lucius die ersten Zuckungen in seinem Schwanz wahrnahm, die den Zenit dieses Aktes ankündigten, bäumte Lucretia sich unter ihm auf, schrie ihren Höhepunkt hinaus.
Vom Schweiß des köstlichen Ficks bedeckt, lagen sie nach Atem ringend nebeneinander. Gerade wollte Lucius etwas sagen, als plötzlich ein Poltern und laute Stimmen durch die Villa hallten.
Lucius wusste, wer gerade angekommen war.
„Bei Jupiters Schwanz, du hast gesagt, dein Vater sei für einige Tage nicht in Rom!“
Lucretia war jedoch ebenso überrascht und schockiert über die frühe Rückkehr ihres Vaters. Als die Türen mit Schwung aufgestoßen wurden, erhob sich Lucius. Die polternde Stimme des Senators donnerte durch den Raum und stieß wilde Flüche aus, als dem Mann die Situation bewusst wurde. Lucius konnte gerade noch seine Sachen packen und das Weite suchen, ehe er Lucretias Vater in die Hände fiel und sich von seiner Männlichkeit verabschieden musste. Oh, er wusste, die Sache würde dennoch ein Nachspiel haben, und es wäre nicht das erste Mal, dass der Vater einer hochgeborenen Tochter sich bei seinem Vater über ihn beschweren würde.
Vater!
Verdammt!
Eigentlich sollte Lucius doch bei den Spielen sein! Quintus Cornelius hatte ausdrücklich darauf bestanden, dass sein jüngster Sohn ihn heute zu den Gladiatorenspielen begleiten sollte.
In einer Nebengasse kleidete Lucius sich an, schlang die Toga um sich und mischte sich unter die Menschen auf der Straße. Er mochte diese blutigen Kämpfe nicht besonders. Sein Herz klopfte eher für die wilden Wagenrennen im Circus Maximus, und außerdem war es jetzt sowieso zu spät, die Verabredung noch einzuhalten. Lucius war sicher, dass sein Vater, der Konsul Roms, bereits eine gute Entschuldigung für das Fehlen seines Lieblingssohnes erfunden hatte.
Statt zum Circus Flaminius zu gehen, suchte er lieber nach seinem Freund Marcus Aurelius, der sicherlich bereits in der Taverne Zum schwarzen Hengst auf ihn wartete.
Lucius betrat die Taverne und grüßte Marcus Aurelius bereits von Weitem. Die Dirne auf seinem Schoß war hübsch anzusehen und ihr blanker Busen war eine echte Augenweide.
Sein Freund lachte laut. „Du strahlst, als hätte man dir gerade herrschaftlich den Schwanz gelutscht.“ Marcus küsste die schwarzhaarige Schönheit auf seinem Schoß und schickte sie fort. „Bring uns noch einen Krug Wein.“
„Dominus.“
Sie stand auf, ohne ihre Brüste zu bedecken, und warf Marcus noch einen lüsternen Blick zu, bevor sie seinen Befehl folgte.
Lucius setzte sich zu ihm. „Den Schwanz hat sie nicht in ihren Mund genommen, aber Lucretias Unschuld bringt mich gerade bei unserem kleinen Wettstreit wieder in Führung.“
„Du hast sie gefickt?“
„Im Haus ihres Vaters, und wäre er nicht so zeitig von seiner Reise zurückgekehrt, hätte ich sie bestimmt auch noch dazu gebracht, mir den Schwanz wieder sauber zu lecken.“
Er lachte auf, als Marcus fluchte. „Verdammt … jetzt muss ich schon wieder nachziehen. Wie machst du das, du Hund?“
„Mit Geduld, gewitzten Fingern und einem Gemächt wie ein Pferd. Jede Frau träumt nachts von mir.“
„Du arroganter Sohn einer germanischen Hure.“ Marcus lachte mit ihm.
Die Wette zwischen ihnen lief bereits so lange, dass sie sich nicht einmal mehr daran erinnern konnten, warum sie eigentlich darum wetteiferten, wer die meisten Jungfrauen Roms knackte. Sie wussten nicht einmal mehr, was der Wetteinsatz war, aber dieses Spiel würde sich wohl ins Unendliche ziehen.
Die Sklavin kehrte mit Wein zurück, Marcus goss zwei Becher voll und hob den seinen, um Lucius seinen Respekt zu zollen.
„Auf deinen Wunderschwanz, mein Freund.“
„Auf die Jungfrauen Roms.“
„Auch das … und dass uns niemals der Nachschub fehlen wird.“
Sie lachten, und manch einer würde sie wohl eher für junge freche Burschen halten, obwohl sie längst Männer waren. Marcus war, wie er, der jüngste Sohn der Familie und wurde am meisten von seinem Vater geliebt. Sie hatten beide in den Legionen von Gaius Julius gedient und waren mit Ehren entlassen worden. Doch was gab es sonst für reiche Söhne hier in Rom zu tun, die die Ambitionen ihrer Väter, in die Politik zu gehen, nicht teilten? Wein, Weib und Wetteifer untereinander vertrieb ihnen die Zeit. Ihre Väter beäugten ihr Verhalten zwar mit Missmut, doch sie ließen ihnen vieles durchgehen, solange sie den Ruf der Familien nicht schädigten.
„Eigentlich sollte ich heute bei den Spielen sein“, sagte Lucius.
„Ach, die Spiele, die sind doch langweilig.“
„Vater hat aber sehr bestimmt darauf bestanden, dass ich dort erscheine.“
„Dann solltest du vielleicht gehorchen, als braver Sohn.“
Plötzlich entdeckte Lucius eine blonde Schönheit, die direkt auf ihn zukam. Als sie vorübergehen wollte, packte er sie am Handgelenk.
„Wo willst du denn hin, schönes Kind?“
Sie lachte und sah ihn an.
„Zu einem Kunden, junger Herr.“
„Den hast du gerade gefunden, Liebste. Setz dich auf meinen Schoß, trink etwas mit uns, und ich bin mir sicher, wir werden uns über den Preis schon einig.“
Marcus schüttelte den Kopf über seinen Freund und grinste. „Hattest du deinen Stoß nicht heute schon?“
„In mir steckt so viel Saft, mein Freund, ich könnte ganz Rom damit beglücken.“
Lucius zog die blonde junge Hure auf seinen Schoß und füllte einen weiteren Becher mit Wein für sie. Dies hier war eindeutig mehr nach seinem Geschmack als zuzusehen, wie sich Gladiatoren in einer Arena gegenseitig abschlachteten. Allein bei dem Gedanken an die Gesellschaft in der Loge, mit ihren langweiligen, einfältigen Gesprächen, schüttelte es ihn. Nein, lieber trank er etwas mit seinem guten Freund und vergnügte sich in lüsterner Gesellschaft von leichten Mädchen, die sich für ein paar Asse aufs Kreuz legen ließen.
Zu viert zogen sie sich in einen der Lusträume der Taverne zurück. Der Wein floss in Strömen und die Mädchen waren willig. Es war nicht das erste Mal, dass Marcus und Lucius sich mit ein paar Huren einer kleinen intimen Orgie hingaben, und auch dabei wetteiferten sie miteinander, wer am längsten durchhielt und wer öfter hintereinander wieder standhaft genug war, um seine Lupa ein weiteres Mal zu besteigen.
Die Loge des Konsuls im Circus Flaminius war voll besetzt und die Spiele in der Arena hatten bereits begonnen. Melissa war froh, die Hinrichtung von Straftätern, die meist zu Beginn der Spiele stattfand, verpasst zu haben. Nur noch das Blut auf dem flirrend heißen Sand zeugte davon.
„Komm, liebste Freundin, setz dich zu mir.“ Aemilia saß in der ersten Reihe der Loge und winkte ihr.
Aufgeregt ging Melissa zu ihr und küsste die Freundin auf beide Wangen. Sie sah hübsch aus in ihrer blauen Tunika und der goldenen Stola. Sie hatte dieses Mal auf eine Perücke verzichtet, was wohl der Hitze im Gladium geschuldet war.
Auch die Ränge im Stadium waren voll besetzt, und die Menschen johlten und kreischten, wurden langsam unruhig und konnten es kaum erwarten, dass die Spiele endlich eröffnet wurden. Manius begrüßte den Konsul, und die beiden sprachen ein paar Worte miteinander, bevor Quintus Cornelius sich erhob und die Hand in die Luft streckte, um die Menge zur Ruhe zu rufen.
„Bürger Roms, ich grüße euch.“
Während seiner Ansprache schallte seine mächtige Stimme durch die Arena und jeder Mann, jede Frau und jedes Kind lauschten den Worten des Konsuls. Er hatte Brot und Wein verteilen lassen und sprach davon, wie sehr ihm die Anliegen der Menschen am Herzen lagen. Quintus Cornelius war kein sehr beliebter Senator beim Volk, und mit Brot und Spielen wollte er sich die Gunst Roms sichern. Melissa wusste, dass es dazu viel mehr brauchen würde, aber sie schwieg.
Als Quintus seine Rede beendet hatte, fiel der Beifall nur sehr dürftig aus, was den Mann sichtlich verärgerte, dennoch lächelte er in die Menge und gab endlich das Zeichen.
„Lasset die Spiele beginnen.“
Nun brandete tosender Applaus auf, denn die Menge konnte es kaum mehr erwarten, ihre Gladiatoren zu sehen und ihre Helden anzufeuern.
Melissa war aufgeregt, die Atmosphäre im Gladium war ansteckend und mitreißend. Auch Aemilia fieberte mit ihr, und als die ersten Kämpfer die Arena betraten, pochte Melissas Herz so schnell, dass sie glaubte, es würde in ihrer Brust zerspringen. „Oh, ich hoffe, Zenon wird ebenfalls siegreich sein.“
Aemilia nickte eifrig. „Er ist der beste Kämpfer, der jemals eine Arena betreten hat.“
„Manius, mein guter alter Freund.“
Melissa hörte die Falschheit in der Stimme des Konsuls, als er erneut ihren Vater ansprach.
„Ich habe Dringendes mit dir zu bereden, deswegen habe ich dich hierher eingeladen. Ich fand diese ungezwungene Atmosphäre sehr passend.“
Als Manius etwas erwidern wollte, wurde er rüde vom Konsul unterbrochen, als der seinen Sklaven anherrschte: „Wo steckt Lucius?“
„Ich weiß es nicht, Dominus.“
„Verdammt.“ Quintus schien zornig, dass sein jüngster Sohn wohl verspätet kam – oder vielleicht sogar überhaupt nicht.
„Soll ich ihn für dich finden, Dominus?“
Der Konsul winkte ab. „Nein, lass es gut sein.“
Dann wandte er sich wieder an Manius. „Mein Sohn hat wohl dringende Angelegenheiten zu klären.“
„Mit Sicherheit.“
Manius konnte ebenso spitzfindig reden und schmunzelte sogar. Er und sein Leibwächter Abdul, der neben ihm stand, wechselten Blicke, die Melissa nicht deuten konnte. Die beiden Männer kannten sich bereits so lange, dass sie selten Worte nutzen, um sich zu verständigen.
Manius nickte dem Konsul zu. „Also, mein guter Quintus, was ist dein Begehren?“
Quintus blickte für einen kurzen Moment zu Melissa, die augenblicklich erstarrte.
„Deine Tochter ist schön wie die Venus, aber noch unverheiratet, wie ich hörte.“
„Das ist mir bewusst.“ Manius trank einen Schluck Wein und wirkte, als wüsste er bereits, wohin dieses Gespräch führen würde.
Quintus lehnte sich in seinem Sessel zurück, hielt den Blick auf die Arena gerichtet. „Ist es nicht an der Zeit, sie in guten Händen zu wissen? Oder hast du vor, ihre Jungfräulichkeit einem Tempel zu schenken?“
Melissa schluckte, versuchte, sich auf die Spiele zu konzentrieren, doch allmählich wurde auch ihr bewusst, warum sie eingeladen worden waren. Mit Erleichterung hatte sie vernommen, dass wohl Lucius Cornelius hätte hier sein sollen, es aber nicht war. All das Gerede von Adele hatte doch Wurzeln in ihrem Inneren geschlagen. Lucius Cornelius war kein guter Mann, jedenfalls nicht ein solcher Mann, den sie für sich wählen würde. Ihr Herz schien ihr förmlich in den Magen zu rutschen.
„Ich habe keine Ambitionen, meine Tochter einem Tempel zu weihen, guter Quintus. Warum die Frage?“
„Nun, wir kennen uns schon sehr lange, alter Freund, und für einen Plebejer hast du es weit gebracht.“
„Vom Volk in den Senat gewählt. Gewiss … ein weiter Weg für einen einfachen Mann wie mich.“
„Du bist bescheiden, das ehrt dich.“
Darauf erwiderte Manius nichts, sondern tat so, als würde er die Kämpfe verfolgen. Quintus ließ sich Wein nachschenken und schien plötzlich um Worte zu ringen.
Aemilia beugte sich zu Melissa und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Ich kann es kaum aushalten.“
Zuerst dachte Melissa, ihre Freundin meinte die Spannung auf den Hauptkampf, doch dann bemerkte sie das geheimnisvolle Grinsen auf den Lippen der Tochter des Konsuls.
„Lass es mich geradeheraus sagen, guter Manius. Deine Tochter braucht einen Mann, und ich habe einen jüngeren Sohn, der heiratswillig ist. Es wäre eine Ehre für dein Haus, wenn deine Tochter einen Patrizier heiraten würde. Findest du nicht?“
„Eine Ehre, gewiss.“
Melissa riss die Augen auf, musste sich fest auf die Unterlippe beißen, um nicht umgehend aufzubegehren.
Aemilia ergriff ihre rechte Hand und zog sie an ihre Brust. Sie strahlte dabei vollkommene Glückseligkeit aus. „Ist das nicht großartig? Wir wären dann Schwestern, du und ich. Du würdest in unserer Villa leben. Natürlich wären wir dennoch nicht gleichgestellt. Deine Herkunft würde mich zu deiner Herrin machen, aber ich verspreche dir, dass ich dich das niemals spüren lassen würde. Oh, ich freue mich so, Schwester.“
Zum ersten Mal, seit Melissa sie kannte, konnte sie sie wahrhaftig nicht ausstehen. Die Geräusche der Arena traten mehr und mehr in den Hintergrund und wurden durch ein ohrenbetäubendes Rauschen ersetzt. Ihr wurde schwindelig und in ihrem Magen ballte sich etwas zusammen, das sich wie ein schwerer Stein anfühlte. Das konnte Vater doch nicht meinen, oder? Das konnte er doch nicht zulassen? Er hatte es versprochen! Der Schwindel in ihrem Kopf nahm zu und plötzlich drehte sich alles vor ihren Augen. Melissa konnte nichts mehr hören und wusste nicht, was ihr Vater dem Konsul zur Antwort gab.
„Melissa? Geht es dir nicht gut?“
Mit einem Mal kehrten die Schreie und das Klirren der aufeinanderprallenden Schwerter wieder in ihr Bewusstsein zurück, und auch ihre Sicht klärte sich.
Melissa entzog Aemilia ihre Hand. „Ja, mir geht es gut.“
„Ich dachte schon, du wirst ohnmächtig. Hier trink etwas. Die Hitze ist aber auch wirklich unerträglich.“
Aemilia gab vor, sich tatsächlich um ihre Freundin zu sorgen, und fächelte ihr Luft zu, während Melissa den Weinkelch mit wenigen Zügen leerte. Erneut blickte sie zu ihrem Vater und dem Konsul. Sie redete nicht mehr, sondern erfreuten sich an den Spielen. Hatten sie den Pakt etwa bereits geschlossen? War sie nun Lucius versprochen? In ihrem Kopf drehten sich die Gedanken, und die Freude über den Besuch der Arena hatte sich gänzlich in Luft aufgelöst. Melissa wollte einfach nur noch nach Hause, sich irgendwo verkriechen oder am liebsten fortlaufen. Wie konnte Vater ihr das nur antun? Wusste er nicht, was dieser Mann für einen Ruf hatte?
„Oh schau, da ist er. Zenon!“
Melissa erkannte den schönen Griechen in seiner schweren Rüstung kaum wieder, doch es interessierte sie auch nicht mehr. Immer wieder warf sie verstohlene Blicke zu ihrem Vater und dem Konsul von Rom, doch nichts auf deren Gesichtszügen ließ darauf schließen, ob sie sich einig geworden waren. Die Loge kam ihr plötzlich winzig vor und das freudige Geschrei der Menschen in der Arena zerrte an ihren Nerven. Der Pöbel schrie im Chor den Namen des griechischen Gladiators und auch Aemilia stimmte in die Schreie ein. Immer wieder stieß sie Melissa an.
„Jetzt wirst du einen wahren Gott kämpfen sehen.“
Der Kampf war anfangs sehr ausgeglichen, dennoch kam es ihr so vor, als würde Zenon nur mit seinem Gegner spielen, ihn in Sicherheit wiegen. Immer wieder unterbrach Zenon den Kampf, präsentierte sich der Menge und lachte laut, als wäre das alles nur ein Spiel. Er war großartig in der Handhabung von zwei Schwertern, kämpfte ohne Schild und ließ die Hiebe auf seinen Gegner einprasseln, der sich bemühte, dagegenzuhalten. Dann sah Zenon zur Loge empor, und Melissa glaubte, er würde sie ansehen. Er lächelte, so wie er es auf dem Marktplatz getan hatte, verneigte sich, doch dann griff sein Gegner an und dessen Schwertspitze riss dem schönen Griechen die Seite auf.
Aemilia war außer sich, schockiert und auch die Menge schien fassungslos. Das Blut rann rot an Zenons Seite hinab und auch er schien überrascht. Dann prügelte er schreiend auf seinen Kontrahenten ein, als hätte es ihn zornig gemacht, dass er es gewagt hatte, Götterblut zu vergießen.
Melissa spürte, wie sich eine Gänsehaut auf ihren Armen ausbreitete, und eine dunkle Vorahnung belastete ihr Gemüt. Und dann geschah es. Der Gegner schlug zurück, stieß dem Griechen die Kante seines Schildes in den Magen und rammte ihm einen Ellbogen in den Nacken. Zenon ging in die Knie und im nächsten Moment wurde es still in der Arena. Der Gladiator rammte Zenon das Schwert in den Hals und der schöne Grieche kippte blutend und hustend zur Seite. Er starb auf dem Sand der Arena und der Jubel der Menge blieb aus. Der Gegner feierte sich selbst, doch niemand zollte ihm Respekt. Stattdessen wurden immer mehr Buh-Rufe laut und auch der Konsul fluchte laut. Der Tod des Lieblings von Rom ließ ihn beim Volk nicht gut aussehen, schließlich hatte er dieses Spektakel veranstalten lassen.
Aemilia sank in ihrem Sessel zurück. „Schade, er war wirklich schön.“
Die Gleichgültigkeit über den Tod des Mannes widerte Melissa an. Sie sprach ein leises Gebet und schloss die Augen. Zenons Tod wirkte wie ein dunkles Omen auf sie. Sosehr sie sich auf die Spiele gefreute hatte, Melissa schwor sich, nie wieder in ihrem Leben eine Arena zu betreten.
Der Konsul verabschiedete sich, ergriff Manius’ Unterarm und lächelte. „Lass dir nicht zu viel Zeit, über mein Angebot nachzudenken, alter Freund.“
Aemilia folgte ihrem Vater gehorsam und verabschiedete sich von Melissa. „Liebste Schwester, wir sehen uns bald wieder.“
Melissa antwortete nicht und ließ es nur widerwillig zu, dass Aemilia sie küsste.