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Um ihren Bruder unbehelligt in London suchen zu können, gibt sich die junge, temperamentvolle Agatha Cunnington als verheiratete Frau aus. Als Scheinehemann hat sie sich den attraktiven Simon Montague Rain ausgesucht. Doch sie ahnt nicht, dass auch Simon nicht der ist, für den er sich ausgibt. Er will Agatha ausspionieren, doch je näher er ihr kommt, umso mehr ist er von ihr hingerissen. Und auch Agathas Leidenschaft entflammt für den charmanten Schuft …
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Seitenzahl: 543
Buch
Agatha Cunnington, eine eigensinnige Schönheit vom Lande, kommt nach London, um ihren Bruder James zu suchen. Einziger Hinweis, den sie hat, ist ein Brief, der mit »Griffin« unterschrieben ist. Um Einlass in die Londoner Gesellschaft zu bekommen, erfindet sie sich einen Ehemann. Doch bald reicht die Behauptung nicht mehr – ein Gatte aus Fleisch und Blut wird benötigt. Und sie hat sich auch schon einen »Schein«-Ehemann ausgeguckt: den gut aussehenden und charmanten Simon Montague Rain. Doch Simon hat ein dunkles Geheimnis. Er ist Chef des »Liar’s Clubs«, einer Spielhölle, die zur Tarnung eines Geheimbunds von Betrügern und Dieben im Dienste ihrer Majestät dient. Als die Mitglieder des Liar’s Clubs einer nach dem anderen umgebracht werden, verdächtigt Simon jenen »Griffin«, denn er glaubt, einen Verräter in den eigenen Reihen zu haben. Und da Agatha ja nach einem »Griffin« sucht, liegt für ihn nichts näher, als darauf zu schließen, dass sie die Geliebte des Verräters ist. Beide spielen Theater – und sie tun es täuschend echt. Doch je intensiver Simon in Agathas Leben eindringt, umso leidenschaftlicher fühlt er sich von der betörenden Schönheit angezogen …
Autorin
Celeste Bradley hat für ihren von Kritikern und Leserinnen hoch gelobten Debütroman den RITA Award bekommen. »Die schöne Spionin« ist der Auftakt einer Reihe von Liebesromanen um den »Liar’s Club«.
Für meine Schwester Cindy, die immer für mich da ist.
In der Gestalt des Schurken operieren wir in der Dämmerung und geben zum Schutze aller Heim, Herd und Liebe auf.
Wir sind die Unsichtbaren.
London, 1813
Sie hatte Mortimer Applequist am 7. April 1813 in einer Mischung aus Wut und Einfallsreichtum geheiratet. Er hatte nicht viel von einem Ehemann, er war nur ein Name, den sie nennen konnte, wenn sich die Leute zu sehr für ihre Angelegenheiten interessierten. Aber was das anging, hatte er Miss Agatha Cunnington wirklich gute Dienste erwiesen.
Bis jetzt.
Zu Beginn ihrer Reise hatte man Agatha unzählige Male hingehalten und behindert. Immer war es irgendeine wohlmeinende Seele, die sie vor sich selbst beschützen wollte.
Als ob eine Frau nicht in der Lage wäre, sich ohne die Anleitung ihres Ehemannes eine Fahrkarte zu kaufen und von Lancashire nach London zu fahren!
Doch seit sie auf ihre Verehelichung hinwies, begegneten Agatha nur noch Beistand und höflicher Respekt.
Wahrlich, sie hätte schon vor Jahren einen Ehemann erfinden sollen!
Weil es ihr missfiel, den armen Mortimer einen bloßen Namen bleiben zu lassen, den sie bei Bedarf ausspie, verbrachte Agatha auf der Fahrt manch amüsante Stunde damit, sich Mortimer detailliert auszumalen. Er war schließlich ihre Schöpfung, oder nicht?
Er war groß, aber nicht massig. Elegant, aber nicht affig. Dunkel, aber nicht düster. Hätte sie es nur geschafft, sich die verschwommenen Gesichtszüge genauer auszumalen, sie wäre mit dem erfundenen Gatten vollends zufrieden gewesen.
Als sie in der Stadt ankam, hatte Mortimer schon zusehends Gestalt angenommen, was es ihr gestattete, ein kleines Haus – ihr eigenes! – am respektablen Carriage Square zu mieten und ein paar Bedienstete einzustellen.
Doch Mortimer ermöglichte ihr vor allem, auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder James alle Register zu ziehen.
Aber mit alledem hatte es heute ein Ende, wenn ihr nicht bald eine Lösung einfiel.
Die Uhr im Eingang schlug die volle Stunde, und Agatha verzweifelte langsam. Sie drehte sich um und lief wieder im vorderen Salon ihres bezaubernden neuen Hauses auf und ab. Sie ignorierte das Rosenmuster der Tapete und das schimmernde dunkle Holz, derentwegen sie das Haus ausgesucht hatte. Die Arme fest verschränkt und mit gesenktem Kopf hing sie ihren wirren Gedanken nach.
Warum waren die Männer in Agatha Cunningtons Leben nie da, wenn man sie brauchte?
Vielleicht konnte sie Pearson entsprechend ausstaffieren – nein, zu alt und zu beleibt. Sie konnte Harry vorschieben – nein, zu jung, fast noch ein Kind. Sie hatte Harry als Lakaien eingestellt, um Pearson einen Gefallen zu tun, aber der Neffe des Butlers konnte kaum über seine zwei linken Füße hinaussehen.
Sie brauchte einen Mann, und sie brauchte ihn sofort!
Simon Montague Raines, alias Simon Rain, blieb vor dem Dienstboteneingang des Hauses am Carriage Square stehen und prüfte seine Tarnung. Gesicht und Hände waren rußgeschwärzt, und die langen, um die Schulter geschlungenen Bürsten waren glaubhaft abgenutzt. Kein Wunder, hatte er doch einst seine Brötchen damit verdient.
Mit dem schmucken Eingang und den geschrubbten Stufen sah das Haus der Zielperson von außen ganz normal aus. Es war erstaunlich, welche Verderbtheit hinter einer harmlosen Fassade lauern konnte: Laster, Lügen, sogar Hochverrat.
»Mrs Mortimer Applequist« stand im Mietvertrag. Aber die Miete wurde von einem Konto bezahlt, das Simon seit Wochen beobachtete. Der Inhaber des Kontos war ein Mann, der genau wusste, wie man Verrat definierte.
Simon hätte einen seiner Männer schicken und sich fern halten sollen, wie jeder gute Spionagechef es getan hätte. Aber Simon musste sich eingestehen, dass er den Fall persönlich nahm. Irgendjemand brachte reihenweise seine Männer um. Männer, deren Identität so geheim war, dass sie kaum voneinander wussten.
Nur zwei Angehörige des Liar’s Club verfügten über die erforderlichen Informationen, um ein Mitglied nach dem anderen zur Strecke zu bringen. Simon und ein weiterer Mann. Ein Mann, der sich seit mehreren Wochen nicht mehr gemeldet hatte. Ein Mann, dessen Guthaben bei einer Londoner Bank urplötzlich angewachsen war. Der Mann, der nach Simons Informationen ordentlich dafür bezahlt hatte, das hübsche kleine Haus, das Simon jetzt vor sich hatte, zu mieten und einzurichten.
Mit grimmigem Lächeln packte Simon seine Besen und machte sich bereit, ein letztes Mal die verhasste Rolle des Kaminkehrers zu spielen. Alles zur Verteidigung der Krone, selbstverständlich.
Die Situation wurde immer verzweifelter. Agatha hatte sich den ganzen Vormittag über ihren kreativen Kopf zerbrochen, und ihr war immer noch keine Lösung eingefallen. Der Teppich im Eingang erholte sich vermutlich nie mehr von ihrem rasenden Gestampfe.
Agatha drehte sich um, um erneut loszumarschieren – und lief mit voller Wucht gegen ein Hindernis, das gerade eben noch nicht da gewesen war. Sie stolperte entsetzt, fiel aber nicht hin.
»Immer mit der Ruhe, Miss! Alles in Ordnung? Hab Sie nich kommen sehen.«
Agatha zwinkerte und fokussierte die schwarze Wand, die sich vor ihr auftat. Schwarze Jacke, schwarzes Hemd, schwarze Hände auf den Ärmeln ihres Vormittagskleides aus Barchent …
»Mein Kleid!«
Sie wurde hastig wieder auf die Füße gestellt.
»Oh, na ja, war ne knappe Angelegenheit. Musste entscheiden, ob Sie sich lieber die Ärmel schmutzig machen oder den Hintern, wenn Sie auf den Boden knallen. Schätze, ich hab mich falsch entschieden.«
Er hänselte Agatha und das auch noch kräftig. Sie war bereit, es dem Burschen heimzuzahlen und sah hoch…
Sie sah in die blausten Augen, die sie je gesehen hatte und in ein Gesicht, schwarz wie die Nacht. Oder Ruß.
Ruß! Auf ihrem ganzen Kleid, ausgerechnet jetzt, wo sie Lady Winchell erwartete …
Ruß.
Ein Kaminkehrer.
Ein Mann.
Sie sah nochmals hoch. Groß, aber sehnig wie ein Windhund. Genau wie Mortimer. Nicht einmal der Ruß konnte die ebenmäßigen Gesichtszüge verbergen.
»Tschuldigung, Miss. Ist ein hübsches Kleid, oder war es zumindest. Ich glaub kaum, dass der Ruß wieder rausgeht …«
Er war perfekt.
»Vergessen Sie den Ruß«, unterbrach sie ihn. »Kommen Sie mit.«
Er blinzelte sie nur an, und sie konnte nicht anders, als vom Saphirblau seiner Augen fasziniert zu sein. Dann bemerkte sie, dass er sich nicht von der Stelle rührte.
»Los, kommen Sie mit.«
Der Kaminkehrer blinzelte noch einmal, zuckte die Achseln und ging hinter ihr her. Sie ging die Wendeltreppe hinauf und einen kurzen Gang entlang.
Vor einer holzvertäfelten Tür blieb sie stehen, drehte sich um und hob die Hand. »Moment! Hat irgendwer Sie hereinkommen sehen?«
Die schönen Augen blitzten verständnisvoll.
»Ich bin durch die Küche reingekommen. Burschen wie ich sin nich so dumm, den Vordereingang zu benutzen.«
Agatha schüttelte den Kopf. »Nein, die Leute auf der Straße interessieren mich nicht. Hat einer der Dienstboten Sie hereinkommen sehen?«
»Die Köchin hat mich reingelassen, aber die hat mich kaum angeschaut. Hat bis zu den Ellenbogen im Mehl gesteckt.« Er grinste sie an. »Wenn Sie auf ein bisschen Spaß aus sind, dann ist Simon Rain Ihr Mann. Nachdem er sich gewaschen hat, natürlich.«
Agatha hörte kaum zu. War noch genug Zeit? »Ja, ja, ich lasse Ihnen ein Bad richten.«
Agatha öffnete die Tür des Schlafzimmers, das sie für Jamie hergerichtet hatte. Sie würdigte seine wenigen Besitztümer, die sie von zu Hause mitgebracht hatte, keines Blickes. Es hatte keinen Sinn, jetzt über seinen Büchern und seinen persönlichen Sachen zu träumen. Die Gefühle mussten warten.
In einer Stunde wären drei der einflussreichsten Frauen aus dem Vorstand des Freiwilligencorps des Chelsea Hospital hier, um Agatha und ihren Ehemann Mortimer, von dem sie schon so viel gehört hatten, zu besuchen.
Oh, warum hatte sie nicht den Mund gehalten? Sie hätte einfach nur zuhören sollen, wenn die anderen Frauen über ihre Ehemänner sprachen. Sie hätte vage antworten können, wenn man sie nach ihrem fragte.
Stattdessen hatte sie weitschweifig von ihrem »lieben Mortie« erzählt, all seine Eigenschaften und Tugenden aufgezählt. Er war ein Gelehrter, ein Musiker, ein Mann von Charme und enormer Ausstrahlung …
Und er wäre zu Hause.
Zumindest hatte sie das behauptet.
Lady Winchell hatte mit ihrem gekünstelten Lächeln und ihrem stechenden Blick gefragt, ob es für eine frisch verheiratete Frau wohl schicklich sei, den ganzen Tag unter lauter Männern im Chelsea Hospital zu arbeiten, während der Ehemann im Ausland unterwegs war.
Jetzt kamen Lady Winchell und zwei andere hoch gestellte Damen hierher, um Mortimer kennen zu lernen.
Agatha dachte an Lady Winchells argwöhnische Art und fröstelte unwillkürlich. Wenn sie aufflog, konnte sie nicht länger in der Stadt wohnen. Ihr selbst ernannter Wächter würde sie innerhalb von wenigen Tagen nach Hause holen, und sie würde ihr Ziel nie erreichen.
Sie stand vor einer glasklaren Wahl. Sie konnte zu ihrer Situation stehen und nach Appleby und allem, was sie dort erwartete, zurückkehren.
Oder sie konnte lügen. Wieder.
Nun, wer A sagte, musste auch B sagen. Sie legte dem Kaminkehrer die Hand auf den Rücken und schob ihn mit einem kleinen Schubs in das geräumige Zimmer.
»Ziehen Sie sich hinter dem Paravent aus. Ich lasse Ihnen sofort Badewasser heraufbringen.« Sie weihte die Dienstboten besser nicht in ihre kleine Schmierenkomödie ein. Sie waren neu hier und hatten Mortimer natürlich noch nie gesehen. Sie konnte beim Abendessen immer noch behaupten, dass er zu einem neuen Abenteuer »abberufen worden« sei, und alles war wieder normal.
Nachdem sie hinter dem verwirrten Kaminkehrer die Türe geschlossen hatte, setzte Agatha ein glückliches Lächeln auf und eilte die Stufen hinunter.
»Pearson«, rief sie den Butler. »Ich habe gerade eine wundervolle Überraschung erlebt. Mr Applequist ist nach Hause gekommen! Er ist furchtbar erschöpft und möchte auf der Stelle ein Bad nehmen.«
Pearson kam aus dem Salon, wo er die Vorbereitungen für den Besuch beaufsichtigte, zog eine silberne Augenbraue hoch und sah misstrauisch die Vordertür an, durch die heute Vormittag noch keine einzige Seele gekommen war.
»Ja, Madam, das sind freudige Neuigkeiten. Soll ich Mr Applequist aufwarten, bis wir einen Kammerdiener haben?«
Agatha verschränkte ihre Arme, um die schwarzen Handabdrücke auf ihren Ärmeln zu verdecken. »Nein, Pearson, das wird nicht nötig sein. Ich kümmere mich selbst um meinen Gatten. Wir haben schließlich viel… zu besprechen.«
Warum sah er sie so an, beide Augenbrauen fast bis zum Haaransatz hochgezogen? Durfte eine Frau sich nicht mit ihrem eigenen Ehemann unterhalten?
»Wie Sie wünschen, Madam. Nellie bringt Ihnen sofort das Wasser.«
»Danke, Pearson. Ich komme gleich wieder herunter, um die Damen zu begrüßen.«
Als Nellie mit dem letzten Kübel voller heißen Wassers heraufkam, war Agatha bereits frisch angezogen und hatte ihre Frisur repariert. Sie schlüpfte schnell in das andere Schlafzimmer.
Es war das beste Zimmer im Haus, viel besser als ihr eigenes. Grüne Samtbehänge rahmten das Bett, und der Ofen hatte fast die Größe eines Küchenfeuers. Es war niemand zu sehen , nur die große Badewanne dampfte sichtlich. War er gegangen?
»Hallo? Mr Kaminkehrer? Sind Sie noch da?«
»Sind Sie das, Miss? Mann, da friert sich ein Bursche wie ich fast den Sie-wissen-schon ab, bevor er hier sein Bad bekommt.«
Sie hörte ein Rascheln hinter dem orientalischen Wandschirm in der Ecke des Zimmers.
»Oh, nein! Nein, nicht herauskommen …« Zu spät. »Hinter dem Paravent trat ein Mann hervor, der tatsächlich annähernd nackt war.
Sie hätte sich wegdrehen müssen. Ja, unbedingt.
Aber sie konnte sich nicht wegdrehen. Sie konnte nur dastehen und gaffen, ohne zu zwinkern oder auch nur Luft zu holen.
Der Mann, der da vor ihr stand, hatte sich den Großteil des Rußes von den Händen und aus dem Gesicht gewischt und war schön wie eine griechische Statue. Augen, so blau wie Saphir, leuchteten in einem fein geschnittenen Gesicht, die Mähne war schwarz und zerzaust, und der Körper entstammte Träumen, von denen Agatha nicht einmal wusste, dass sie sie träumte.
Muskelstränge zogen sich um seine schlanke Gestalt. Sogar sein Bauch war auf irritierende Weise muskulös. Seine Schultern waren nicht übermäßig breit, aber sie waren kantig vor Kraft, und Muskeln wanden sich die Arme hinab zu breiten Händen, die ein Handtuch um die schmalen Hüften hielten.
Agatha blinzelte die riesigen Hände an. Waren seine Füße genauso groß? Sie ließ den Blick nach unten schweifen. Ach, du meine Güte!
Jamies Stiefel würden ihm niemals passen. »Verdammt!«
Sein Grinsen verschwand, und er schaute an sich hinunter. »Stimmt was mit meinen Füßen nich?«
»Lassen Sie mich Ihre Stiefel sehen.«
»Wieso?« Er hob entrüstet die Stimme. »Das sind meine. Ich hab nichts gestohlen.«
»Ich möchte Ihre Stiefel sehen, weil ich wissen muss, ob sie gut genug sind.«
Er schaute sie immer noch finster an, bückte sich aber und zog seine Stiefel hinter dem Wandschirm hervor.
Agatha verschluckte bei dem Anblick fast ihre Zunge.
»Lassen Sie sehen.« Sie streckte die Hand aus, und er reichte ihr die Stiefel. Sie begutachtete sie genau, die Augenbrauen verblüfft nach oben gezogen.
»Die sind ziemlich fein. Ja, ich denke, die sind gut genug. Pearson soll sie putzen, während Sie Ihr Bad nehmen.«
Sie wandte sich zum Gehen. »Wir erwarten Sie in einer Viertelstunde unten. Versprechen Sie mir, dass Sie kein Wort sagen, zu niemandem.«
»Aber, Miss, was is jetzt mit…« Er gestikulierte zum Bett. »Sie wissen schon?«
Agatha sah das Bett an, dann ihn.
»Wenn Sie wollen, dürfen Sie später ein Nickerchen machen, auch wenn ich nicht glaube, dass es furchtbar anstrengend für Sie wird.«
Sie lächelte ihn strahlend an.
»Ja, Sie werden das gut hinbekommen. Ihre neuen Sachen liegen auf dem Stuhl. Und denken Sie daran, kein einziges Wort.«
Agatha machte hinter ihrem schönen Kaminkehrer die Tür zu und holte tief Luft. Oh, du meine Güte. Sahen alle Männer so aus? Irgendwie bezweifelte sie das.
Sie schüttelte den Zauber seines männlichen Charmes ab. Sie musste sich auf die anstehenden Probleme konzentrieren. Sie ging nach unten, um nach den Erfrischungen zu sehen und verbot es sich ausdrücklich, sich seinen perfekten Körper in der Badewanne vorzustellen.
Nass.
Von Seife bedeckt.
Oh, du meine Güte.
Simon verzog spöttisch die Lippen, während er den Schwamm über seinem ohnehin sauberen Oberkörper ausdrückte. Hier war er nun, in Mr Applequists Haus, in Mr Applequists Badewanne, und unten wartete Mr Applequists Lady auf ihn.
Falls sie tatsächlich Mrs Applequist war, denn das war nicht der Name des Kontoinhabers, der dieses Haus gemietet und die Dienstboten eingestellt hatte. Das Guthaben gehörte niemand anderem als James Cunnington, Simons Mitarbeiter, seinem ehemals besten Freund und mutmaßlichen Verräter.
Beim Gedanken an James schlossen sich Simons Finger um den Schwamm, bis er ihn trocken gewrungen hatte. Jahre der Freundschaft und des Vertrauens, verscherbelt für einen Beutel Gold oder vielleicht auch nur die Gunst einer Frau.
Denn James war der Liebe, zumindest aber der Lust, verfallen. Simon hatte es von James selbst erfahren, als der ihn das letzte Mal aufgesucht hatte. James saß Simon in dessen privatem Büro gegenüber, er war von seiner neuesten Liebschaft völlig in Beschlag genommen.
»Sie ist unglaublich, Simon. Geschmeidig wie eine Schlange und quirlig wie ein Nerz. Anders als jede Frau, die ich je kannte. Und was für Dinge sie tut! Dieses Temperament …« James warf den Kopf an den Stuhl zurück und stöhnte laut vor Befriedigung. »Ich bin müde, aber bis heute Abend habe ich mich sicher wieder erholt. Du solltest dir auch so eine Frau suchen, alter Junge.«
Simon grunzte nur. Er war zu sehr mit den jüngsten Frontberichten beschäftigt, um die Herausforderung anzunehmen.
»Du musst die Frau ja nicht heiraten, Simon. Du brauchst sie nicht einmal zu lieben. Aber du brauchst ein bisschen Spaß, Simon. Ein bisschen Spitzenstoff, der dich die Arbeit vergessen lässt. Einfach das Richtige, um dich aus diesem staubigen Büro herauszulocken. Bring deine Körpersäfte zum Fließen, bevor du erstarrst wie unser verehrter Gründer, der kalt in seinem Grab ruht.«
James betrachtete das Portrait von Daniel Defoe, das hinter Simon hing und blinzelte, als wolle er etwas ausmachen, das normalerweise nicht zu sehen war. »Obwohl ich wetten würde, dass er seinerzeit ein deftiger Bursche war. Ein Mann des Abenteuers. Du hättest ihn bestimmt nicht hinter einem Berg von Schreibarbeit vermodern sehen.«
Simon blickte endlich auf. »Wie würdest du Hunderte von Romanen und politischen Satiren nennen, wenn nicht Schreibarbeit?«
James grinste nur leutselig, froh dass sein Mentor und Vorgesetzter den Kopf hob, auch wenn das hieß, dass der Punkt an Simon ging.
»Ich könnte herausfinden, ob sie eine Schwester hat. Oder eine Freundin.«
»Nein, danke, James. Da wo du bist, war ich längst, und ich habe festgestellt, dass es selten der Mühe wert ist. Es macht einen zu verletzlich. Die Weiberjagd überlasse ich dir.«
James ließ das Herumlümmeln bleiben, beugte sich vor und verschob mit den Ellenbogen die Spionageabwehr-Berichte einer ganzen Woche.
»Im Ernst, Simon, du musst wieder mehr nach draußen. Bring die Dinge wieder ins Lot. Es gibt mehr im Leben als den Liar’s Club. Zur Hölle, außerhalb Europas gibt es eine ganze Welt, die sich einen Dreck um Napoleon schert, oder darum, wie viele berittene Soldaten er hat oder wie viele Spione in London!«
Simon sah seinen jungen Freund an. Es gab so vieles, das James nicht verstand. Er war ein guter Ermittler, schnell von Begriff und pflichtbewusst, aber James brachte auch nur sich allein in Gefahr. Falls er gefasst wurde, war sein Kopf der einzige, der in Napoleons Schlinge baumelte. Jedenfalls so lange, bis er Simons Position übernahm und Chef des Liar’s Club wurde.
Simon konnte sich keine Fehler erlauben. Er hatte das Leben seiner Männer in der Hand und, in weiterem Sinne vielleicht das Leben aller Engländer.
Mit einer Last wie dieser blieb keine Zeit für Spielchen. Er hatte keine Sekunde zu verlieren, kein Detail außer Acht zu lassen.
Er musste den Überblick über einen wachsenden Berg von Spuren behalten, um den nächsten Mann, den er nach draußen schickte, vielleicht sogar James, mit den besten und neuesten Informationen zu versorgen.
Simon musste wissen, dass er sein Bestes getan hatte, dann konnte er zumindest versuchen, den Schmerz zu lindern, falls einer der Männer im Dienst für das Vaterland ums Leben kam. Vielleicht funktionierte es eines Tages.
James kannte solche Sorgen offenbar nicht. James nahm den neuen Auftrag entgegen, salutierte halb und grinste Simon an. Dann ging er pfeifend davon, um bei Jackham an der Bar ein letztes Bier zu schnorren.
Simon hatte nie wieder von ihm gehört.
Das wäre ein Grund zur Sorge und keiner, Anschuldigungen zu erheben. Aber dann stellte sich heraus, dass irgendwer den Gegner mit den Namen und Personenbeschreibungen von Simons Männern versorgte. Ein Mann nach dem anderen wurde getötet oder verletzt.
Simon hatte sogar die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sich die undichte Stelle weiter oben in der Kommandokette befand, so sicher war er sich James’ Loyalität gewesen.
Dann war auf James’ Bankkonto plötzlich ein großer Betrag eingegangen, ein so großer Betrag, dass Simon gezwungen war, das Schlimmste anzunehmen.
Sein Spion spionierte für den Feind. Er würde nie genau herausbekommen, wie es geschehen konnte. Es gab viele Wege, einen Spion umzudrehen, von der Gehirnwäsche bis zur Verführung.
Wie James’ Geliebte hieß, hatte er leider noch nicht herausgefunden, aber er hatte das Bankkonto seines Schützlings im Auge behalten. Schließlich war die kleine Mrs Applequist aufgetaucht und hatte sich großzügig an James’ Guthaben bedient, um sich stilvoll in London zu etablieren.
Da war Simon auf den Plan getreten.
Heute Morgen erst hatte er sich gefragt, wie er zu dem Haus am Carriage Square Zugang finden sollte. Die Rolle des Kaminkehrers hatte ihm in seiner Jugend gute Dienste geleistet, aber damals war er noch nicht so groß gewesen.
Er hatte alles genau geplant und sich zum Anklopfen an der Hintertür einen Zeitpunkt ausgesucht, wenn die Köchin höchstwahrscheinlich beschäftigt war. »Der Kaminkehrer für Miss Applequist«, hatte er hastig gemurmelt, schon war er drinnen.
Er war durch das Haus geschlichen und hatte nach dem Butler Ausschau gehalten. Zeitgenossen wie der dünne, silberhaarige Hausangestellte würden das Erscheinen des Kaminkehrers verdächtig finden, wenn keiner bestellt worden war.
Er hatte gehofft, sich die Arbeit erleichtern zu können, indem er sich schnell den Plan des Hauses einprägte und eines der Fenster im oberen Stockwerk entriegelte. Und um ehrlich zu sein, er war auf die Dame des Hauses neugierig.
Dann war er direkt in die hübsche Miss Applequist hineingelaufen. Ihr kurvenreicher Körper hatte ihm einen Schlag versetzt, und es hatte eine Zeit gedauert, bis er wieder zu Atem kam.
Glücklicherweise schien die Lady nicht sonderlich an seinen Absichten interessiert zu sein. Auch schien ihr nicht bewusst, dass die meisten Kaminkehrer entweder junge Burschen waren oder schlecht gewachsene Männer von der Größe eines Kindes. Sie hatte offenkundig andere Sorgen.
Was für ein Spiel spielte sie?
In der Badewanne herumzuliegen, würde ihn nicht weiterbringen, also stand Simon auf und ließ das Wasser von seinem Körper abtropfen.
Er rieb das Handtuch über die Brust, dachte an Mrs Applequists Gesichtsausdruck, als er hinter dem Wandschirm hervorgekommen war, und zog die Augen zusammen.
Sie war zwar nicht aus dem Takt geraten, aber ihre Augen hatten sich geweitet, und Simon war nicht so bescheiden, das nicht für Bewunderung zu halten. Nun, es war gegenseitig. Sie war ein prachtvoller kleiner Leckerbissen.
Oh, ihr Kleid war absolut züchtig und ihr Haus absolut respektabel. Nichtsdestotrotz war eine so üppig ausgestattete Frau eher im Schlafzimmer als im Ballsaal zu Hause. Ein Lady mit gesundem Appetit, ja, das war sie.
Und wie es schien, hatte sie Appetit auf Simon. Nicht, dass ihm das etwas bedeutet hätte. Dürr oder drall, egal, er war klug genug, sich nicht mit einem Ermittlungsobjekt einzulassen.
Es sei denn, es war unbedingt erforderlich.
Agathas Panik wuchs, während sie ungeduldig im Salon wartete. Wer hätte gedacht, dass es so kompliziert wäre, verheiratet zu sein?
Sie rückte zum fünften Mal das Teetablett zurecht und beäugte die Uhr auf dem Kaminsims. Die Damen würden in einer halben Stunde eintreffen, und vorher musste noch der Kaminkehrer nach unten kommen, damit sie ihm erklären konnte, welche Rolle er bei dieser Farce zu spielen hatte.
Agatha kaute auf der Unterlippe und dachte daran, dass all das der Mühe wert war, wenn es nur half, Jamie zu finden.
James Cunnington war Soldat, dass er gegen Napoleon kämpfte, war das Letzte, was Agatha von ihm gehört hatte. Er hatte jede Woche geschrieben, vier Jahre lang, bis vor zwei Monaten.
Keine Nachricht, auf welchem Wege auch immer. Nach all der Zeit und trotz aller Anfragen beim Militär hatte sie noch keine Antwort erhalten. Von dem Drang getrieben, Jamie zu finden – einem Drang, der stündlich verzweifelter wurde – hatte Agatha einen Schrankkoffer gepackt, eine Fahrkarte für die nächste Kutsche gekauft und ihr Anwesen in Appleby Richtung London verlassen. Die Dienstboten hatten ihr bei der Flucht geholfen, und Agatha wusste, dass sie ihren Aufenthaltsort so lange wie möglich geheim halten würden.
Reggie, der Rüpel, durfte sie nicht finden, bevor sie ihren Bruder gefunden hatte. Sonst würde er sie mit der ganzen Wucht seiner verqueren Ambitionen zurück nach Appleby und vor den Altar zwingen.
Mortimer zu »heiraten«, hatte ihr schlicht die Reise erleichtert. Niemand stellte die Tugendhaftigkeit einer allein reisenden, verheirateten Frau in Frage, nicht in Kriegszeiten, wenn so viele Ehemänner fort waren.
Als ihr die Idee gekommen war, sich im Chelsea Hospital nach Jamie umzuhören, war es der Status der verheirateten Frau gewesen, der ihr Zugang verschafft hatte und die Möglichkeit, sich ehrenamtlich um die Verwundeten zu kümmern.
Trotzdem waren es zwei verschiedene Paar Schuhe, unter falschem Namen zu reisen und der Welt tatsächlich einen falschen Ehemann zu präsentieren.
»Hallo. Liebes. Da bin ich.«
In die Gegenwart zurückgeholt, sah Agatha auf… und einen der best aussehendsten Männer, den sie je gesehen hatte.
Jamies Hosen spannten sich dem Burschen ein wenig zu stramm um die Hüften, nicht im Hinblick auf die derzeitige Mode, wohl aber, was Agathas Seelenfrieden anging.
Sie löste den Blick vom gefährlichen Terrain und folgte dem Rest der Verwandlung nach oben.
Jamies schneeweißes Hemd und die dunkelgrüne Weste boten keinen Anlass zur Sorge, aber das Jackett, oh, du meine Güte. An den Schultern saß der Schnitt gut, und die schmale Taille passte perfekt, aber das Kobaltbau betonte die blitzenden blauen Augen viel zu sehr.
Die Halsbinde saß in einer Weise locker, die eher zu einem Piraten als zu einem Gentleman passte, und ließ ein wenig zu viel von seinem kräftigen braun gebrannten Hals sehen.
Eine wahrlich tödliche Kombination. Seltsam, wie sie ihm in Gedanken jedes einzelne von Jamies Kleidungsstücken auszog, bis sie ihn so splitternackt wie zuvor vor Augen hatte.
»Wie? Passen die Sachen nich?« Der Kaminkehrer zog die Schultern vor und wand sich in der Taille, um sich von hinten zu betrachten. »Ich dachte, es tät gut aussehen, dachte ich wirklich.«
»Oh, nein, Sie sehen wun – … passend aus, absolut passend.« Agatha zwang ihre lasterhaften Gedanken dazu, ihn wieder anzuziehen. »Bitte kommen Sie herein, und nehmen Sie Platz. Ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
Der Bursche lächelte schwach, und Agatha musste die Fäuste in die Hüften stemmen, um nicht die Grübchen neben seinen Mundwinkeln zu berühren.
Er zog sie an. Wie unerhört ungehörig von ihr. Ganz zu schweigen von den Unannehmlichkeiten, die das mit sich bringen konnte. Nahmen die Hindernisse denn kein Ende?
Agatha warf dem Kerl einen verärgerten Blick zu und sah sein schönes Lächeln schwinden. Gut. Wenn sie ihren Missmut eine Weile lang aufrecht erhielt, würde der Tag sich einfacher gestalten. Ja, in der Tat. Jetzt war ein brüskes, sachliches Vorgehen gefragt.
Agatha wies auf den Stuhl gegenüber. »Bitte, setzen Sie sich, Mr …?«
»Rain, Simon Rain.« Er setzte sich und sah sie erwartungsvoll an.
Die Uhr schlug dreiviertel, und Agatha wusste, dass ihr nicht viel Zeit für Erklärungen blieb.
»Ich benötige einen Gentleman, der mir heute zur Seite steht. Sie müssen absolut nichts tun, nur lächeln und die Gäste begrüßen. Das Reden übernehme ich.« Agatha setzte sich zurück und lächelte. Na also. Recht forsch, wenn sie so sagen durfte.
»Wozu?« Mr Rain runzelte die Stirn. »Ich mein, ich helf Ihnen gern, Madam, aber ich werd nichts Unrechtes tun. Das hier hört sich nich so an, als wär’s recht, kein bisschen.«
»Oh, nein. Es ist nichts falsch daran. Ich werde Sie einfach nur als meinen Ehemann vorstellen, Sie werden sich vor den Damen verbeugen, und wir setzen uns für die üblichen fünfzehn Minuten zum Tee. Sie werden kein einziges Wort sagen müssen.«
»Ihr Ehemann?« Mr Rain stand abrupt auf. »Aber wir sin nich verheiratet! Was, wenn’s Ihr Ehemann rausfindet? Wird jede Menge Schwierigkeit machen, wird er. Ich tät es, wenn Sie mir gehören täten.«
»Das würden Sie? Ich wollte sagen, natürlich würden Sie das. Aber es gibt keinen Grund, sich wegen Mr Applequist zu sorgen. Er …«
Durch die geschlossene Tür waren die ankommenden Gäste zu hören. Agatha verfiel in Panik. Oh, das hier würde schlimm werden!
»Er existiert überhaupt nicht, Mr Rain!«, zischte sie, als Pearson schon die Tür öffnete und die Gäste ankündigte. »Ich bin nicht verheiratet, Sie werden keine Schwierigkeiten bekommen und Sie sagen kein einziges Wort.«
Agatha spürte eine Enge in der Brust, während sie starr die Besucherinnen anlächelte. Vielleicht war das Korsett zu fest geschnürt. Sicher lag es nicht an dem kräftigen Oberschenkel, der sich an ihren presste oder an dem sauberen Duft nach frisch gewaschenem Mann.
Woran es auch lag, sie war ziemlich atemlos, während sie neben Mr Rain saß, Lady Winchell und deren beiden Begleiterinnen gegenüber.
Agatha hatte sich alle Mühe gegeben, den Salon farbenfroh und einladend herzurichten, aber Lady Winchell saß auf der Kante ihres Brokatsessels, als fürchte sie, ihr Kleid zu beschmutzen.
Die Lady begutachtete schmallippig ihren Tee, stellte Tasse und Untertasse ab. Die Bewegung unterstrich ihre eleganten, in ihr typisches Minzgrün gehüllten Formen, und Agatha sehnte sich nach ein wenig mehr geschmeidiger Grazie an Stelle ihrer rundlichen Formen.
»Ich gebe zu, Mr Applequist, als Agatha uns von Ihnen erzählt hat, hielt ich Sie für zu gut, um wahr zu sein.« Sie richtete den stechenden Blick auf Agatha und ließ ihn auf deren unbehandschuhte Hände sinken. »Ich habe schon früher bemerkt, dass Sie keinen Ehering tragen, meine Liebe. Haben Sie ihn verloren?«
Der Ring. Sie hatte den Ring völlig vergessen. »Ach … aber, nein. Zur Arbeit im Krankenhaus nehme ich ihn immer ab. Ich habe Angst, ihn zu ruinieren. Er ist… er ist ein Familienerbstück der Applequists.« Einen Augenblick lang konnte Agatha den Ring förmlich sehen. Einen Saphir. So blau wie Mortimers Augen – Moment einmal, das waren Simons.
Verdammt. Es fehlte gerade noch, dass sie ihren eigenen Lügengeschichten glaubte.
»Hm.« Die Lady schien nicht überzeugt. Sie wandte sich an Simon. »Sie glaubt, dass Sie die Sterne eigenhändig zum Leuchten bringen, wissen Sie das, Sir?«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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