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Die Radsport-Autoren Armin Herb und Daniel Simon präsentieren die 20 schönsten Touren für E-Mountainbikes in den Alpen. Erleben Sie das klassische Erlebnis Berg ganz neu. Denn Bike-Touren, die bisher nur mit viel Training und Ausdauer möglich waren, sind mit dem E-Mountainbike nun auch für Gelegenheitsfahrer realisierbar. Über gut fahrbare Alm – und Karrenwege sowie sanfte Trails führen die Touren durch grandiose Berglandschaft zu urigen Hütten und Berggasthöfen. Dieses Buch enthält alle wichtigen Informationen, um Ihre nächsten Touren auf dem E-Mountainbike durch die Alpen zum großen Erlebnis zu machen: • Tolle Touren für Jedermann zwischen Bayerischen Alpen, Dolomiten und Gardasee • Tipps zu Bike-Verleih, Hotels und Einkehrmöglichkeiten • Tipps zu Akkuleistung und -technik, Ausrüstung und Fahrtechnik • GPS-Daten und Roadbooks zum Nachfahren • Übersichtskarten und Höhenprofile Und wer fit ist auf dem Mountainbike, der kann natürlich die 20 ausgewählten Touren auch ohne Motorunterstützung nachfahren.
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Seitenzahl: 90
Veröffentlichungsjahr: 2017
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ARMIN HERB | DANIEL SIMON
Vorwort
Tipps für sicheres E-Mountainbiken
Tipps für die Tour
01 KARWENDELBayern – Tirol
Evergreen für Bergliebhaber81,2 km – 2350 hm – mittel
02 BLAUBERGEBayern – Tirol
Giro am Guffert41,4 km – 1385 hm – leicht
03 SCHACHENWettersteingebirge
Der Königsweg37,3 km – 1300 hm – mittel
04 WETTERSTEINRUNDEWettersteingebirge
Einmal um den Block79,4 km – 2183 hm – mittel
05 KENZENHÜTTEAmmergauer Alpen
Ammergauer Frühlingsgefühle30,7 km – 870 hm – leicht
06 STRAUBINGER HAUSChiemgauer Alpen
Eine kaiserliche Runde38,3 km – 1277 hm – mittel
07 GOTZENALMBerchtesgadener Alpen
Hoch über dem Königssee23,3 km – 1138 hm – mittel
08 PLANAISchladminger Tauern
Schladminger Reibn32,7 km – 1170 hm – leicht
09 OBERSULZBACHTALNationalpark Hohe Tauern
Weit hinein in die Hohen Tauern34,0 km – 1330 hm – leicht
10 PENKENZillertaler Alpen
Hoch über dem Zillertal41,2 km – 1590 hm – mittel
11 JAMTALSilvretta
Zu den Riesen der Silvretta42,3 km – 1158 hm – leicht
12 STOANERNE MANDLNSarntaler Alpen
Hexentanz und Teufelsritt24,5 km – 1052 hm – mittel
13 KLAMMLJOCHOsttirol
Wie eine andere Welt51,0 km – 1340 hm – mittel
14 PRAGSER WILDSEE/PLÄTZWIESEPragser Dolomiten
Nur ein Schritt bis zum Himmel55,1 km – 1406 hm – mittel
15 FANESRUNDENaturpark Fanes-Sennes-Prags
Im Reich der Fanes32,4 km – 1518 hm – schwer
16 SEISER ALMSüdtiroler Dolomiten
Almdudler38,2 km – 1078 hm – mittel
17 MONTE PELLERBrenta Dolomiten
Zu Gast bei Orso Bruno50,5 km – 1762 hm – schwer
18 MONTE CASALEGardaseeberge
Aussichtsreich35,9 km – 1579 hm – mittel
19 MONTE PASUBIOVizentiner Alpen
Krieg und Frieden31,5 km – 1228 hm – leicht
20 PASSO TREMALZOGardaseeberge
Kult-Tour39,4 km – 1485 hm – schwer
Die „Straße der Helden“ auf dem Monte Pasubio
Bikespaß auf der Seiser Alm.
Farbenprächtig: der Limosee im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Es gibt viele Gründe, mit einem E-Mountainbike auf Tour zu gehen: z.B. um endlich mal eine Hütte weit oben in den Bergen zu erreichen, was man ohne Elektroantrieb konditionell nicht geschafft hätte. Oder um einen Ausflug mit der Familie zu machen – mit dem Kinderanhänger am Bike. Oder einfach, um oben am Berg nicht mehr mit hängender Zunge und zitternden Oberschenkeln anzukommen.
Während E-Biker vor gar nicht allzu langer Zeit noch Angst haben mussten, dass die Elektromotoren am Berg heiß laufen und die Akkus schlapp machen, zeigen sich moderne Antriebe von heute robust und ausdauernd. Selbst bei maximaler Unterstützung schaffen aktuelle E-MTBs im Durchschnitt 1000 bis 1400 Höhenmeter. Falls trotzdem mal die Batterie schwächeln sollte, so bieten viele Gasthäuser und Almwirtschaften die Möglichkeit, die Akkus wieder aufzuladen, d.h. sie einfach an die Steckdose anzuschließen. Weitsichtige E-Mountainbiker haben auf längeren Touren deshalb ihr eigenes Ladegerät im Gepäck. Die portablen, kleinen Ladestationen fallen heute mit ihren wenigen hundert Gramm nicht mehr allzu sehr ins Gewicht.
Unsere ausgewählten 20 E-MTB-Touren richten sich in puncto Länge und Schwierigkeit an den klassischen Tourenfahrer, der überwiegend auf Alm- und Karrenwegen unterwegs ist und sich ab und zu auf einen sanften Trail wagt. Anstrengende Schiebe- und Tragestrecken muss auf diesen Touren niemand fürchten. Es stehen der Fahrgenuss und die faszinierende Berglandschaft im Vordergrund.
Ein gutes Gefühl fürs Fahrrad bringt mehr Fahrspaß und Sicherheit. Am Anfang muss man sich etwas an das höhere Gewicht des E-MTB gewöhnen. Deshalb gilt: Das Bergfahren möglichst schon vor der Fahrt ins Gebirge zu Hause üben, etwa an Hügeln und auf Feldwegen, dabei vor allem das Bremsen bergab testen. Das E-MTB bietet zwar viel Unterstützung beim Treten, aber eine gewisse Grundkondition und Fahrtechnik auf dem Rad können trotzdem nicht schaden.
Die Motorunterstützung verführt gern dazu, hohe Gänge zu treten. Das geht aber auch beim E-MTB mit der Zeit auf die Knie. Für ein flüssiges, gleichmäßiges Treten wählt man bergauf kleine Gänge. Die Devise lautet dabei: Immer vorausschauend fahren, um rechtzeitig auf Löcher und lose Steine reagieren zu können. In steilen Passagen bergauf empfiehlt sich eine stärkere Motorunterstützung, in flacheren eine geringere. Auf diese Weise schont man auch die Batterie und verlängert die Akkuleistung. An besonders steilen Abschnitten den Oberkörper Richtung Lenker neigen und auf dem Sattel leicht nach vorn rutschen, damit das Vorderrad nicht abhebt.
Wer länger bergauf fährt, muss auch mal Gesäß und Muskeln entlasten. Dazu schaltet man möglichst eine Unterstützungsstufe runter sowie einen Gang schwerer und geht in den Wiegetritt, d.h. man fährt quasi im Stehen.
E-MTBs haben aufgrund ihres Gewichtes ein anderes Fahrverhalten. Deshalb umso wichtiger: Möglichst mit beiden Händen am Lenker immer kontrolliert und mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Vermeiden Sie Dauerbremsen, damit die Bremsen nicht zu heiß werden und eventuell an Leistung verlieren. Bremsen Sie immer mit Vorder- und Hinterbremse gleichzeitig. Bei langen Abfahrten, z.B. auf einer Passstraße, sollten Sie ab und zu Stopps einlegen, damit die Bremsen zwischendurch abkühlen können. Bergab schaltet man übrigens den Antrieb aus oder in die niedrigste Unterstützungsstufe.
PACKLISTE FÜR DIE TAGESTOUR
• Bike-Rucksack inkl. Regenhaube (12 bis 20 Liter Volumen)
• Fahrradhelm
• Trinkflasche oder Trinksystem
• Mini-Tool, Flickzeug, Taschenmesser und Ersatzschlauch
• Kabelbinder und Tape
• Bike-Handschuhe (je nach Höhenlage auch mit Langfinger)
• Sonnenbrille und Sonnencreme
• Armlinge und Beinlinge
• Radtrikot zum Wechseln
• Funktionsunterhemd zum Wechseln
• Windweste
• Buff und/oder Unterhelmmütze
• Erste-Hilfe-Set
• Energieriegel als Notnahrung
• Handy
• Regenjacke und Regenhose (je nach Wetterprognose)
• Isolationsjacke (je nach Temperatur und Höhenlage)
• Ladegerät (je nach Tourenlänge)
Erfahrene Alpenfahrer kennen die Wetterkapriolen. Der Wechsel von strahlendem Sonnenschein zu Eisregen passiert oft in kürzester Zeit. In großen Höhen können selbst im Hochsommer Schneeschauer und krasse Temperaturstürze drohen. Deshalb hat ein zuverlässiger Wetterbericht elementare Bedeutung. Und umso wichtiger ist eine vorausschauende und umsichtige Planung der Radetappen. Mit folgenden Wetterstationen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht:
Bayern, Tirol, Salzburg, Kärnten:www.zamg.ac.at
Schweiz:www.meteoschweiz.admin.ch und www.meteonews.ch
Südtirol, Italien:www.provinz.bz.it/wetter/home.asp und www.ilmeteo.it/Italia
Das E-Mountainbike ermöglicht jungen Familien gemeinsam große Biketouren zu unternehmen. Die Motorunterstützung ist stark genug, das Gespann selbst steilste Rampen hochzuziehen.
Wir haben alle Touren extra gekennzeichnet, die mit klassischen, zweispurigen Kinderanhängern gefahren werden können. Mit einspurigen, vollgefederten Anhängern am E-MTB (z.B. dem Singletrailer von tout terrain) kann jede Biketour im Buch problemlos in Angriff genommen werden. Auch holprige, schmale Trails sind damit kein Problem. Sein persönliches Können sollte jeder Pilot wegen seines kleinen Passagiers aber sehr genau einschätzen. Das Kind sollte bereits gut allein sitzen können. Kinder müssen im Anhänger immer einen gut sitzenden Helm tragen. Wenn die Kleinen an den Hütten oder Rastplätzen ihre Spielpausen bekommen, hat die ganze Familie in den Bergen einen Riesenspaß.
Der Energieverbrauch des E-MTB mit Anhänger ist spürbar höher. Unser Tipp: Wenn beide Eltern den gleichen Akkutyp nutzen, bei halbem Verbrauch des stärker beanspruchten Akkus tauschen. So schaffen beide Bikes die gleiche Strecke. Außerdem, nachladen wo immer möglich.
Die gute Nachricht vorneweg: Moderne Elektromotoren sind ziemlich robust. Wir hatten auf unseren vielen Touren keine einzige Panne. Gefährdet sind auf Tour zu allererst elektrische Leitungen zur Stromversorgung, vor allem wenn die Kabel nicht auf ganzer Länge eng am Rahmen anliegen.
Deshalb schon vor der Tour checken, ob man eventuelle Kabeldurchhänger mit Kabelbinder fixieren kann. Außerdem: Den Akku auf festen Sitz kontrollieren, ebenso die Befestigung von Display und Bediensatellit am Lenker. Hilfe zur Selbsthilfe:
• Gebrochene Akku- oder Display-Halterungen lassen sich mit Tape und Kabelbinder notdürftig reparieren.
• Motorausfall: Kabel und Stecker sowie Display und Halterung auf Beschädigung untersuchen. Kontakte ggf. trocknen und säubern. In manchen Fällen hilft auch ein Neustart des Systems. Dazu den Motor ausschalten und den Akku kurz aus der Halterung entnehmen.
• Wenn der Motor nur noch ganz leicht unterstützt, kann der Speichenmagnet des Geschwindigkeitssensors (meist am Hinterrad) verrutscht sein. Neu auf Empfänger an der Kettenstrebe ausrichten und festziehen.
Das E-Bike verleitet dazu, mit schweren Gängen und viel Motorunterstützung zu fahren. Das macht Spaß, aber die Tagestour schafft der Akku so nicht. Mit ein paar Maßnahmen steigern Sie die Reichweite enorm:
• Fahren Sie stets in leichten Gängen an.
• Eine Trittfrequenz um die 80 Umdrehungen pro Minute mit wenig Kraftaufwand ist am effizientesten.
• Ein gleichmäßiger, „runder“ Tritt schont den Akku.
• Vermeiden Sie Stop-and-go. Bremsen und wieder Anfahren verbraucht viel Energie.
• Kontrollieren Sie die Motorunterstützung am Display. Das hilft, die Effizienz zu steigern.
• Wann immer möglich, mit kleinster Unterstützungsstufe fahren oder das System (z.B. bergab) ganz abschalten.
• Auf längeren Touren in Pausen den Akku nachladen.
• Ein Ersatzakku verdoppelt die Reichweite.
VERHALTENSTIPPS FÜR BIKER IM GEBIRGE
Nur geeignete und erlaubte Wege benutzen
Querfeldein ist tabu! Eignung der Wege je nach Steilheit, Beschaffenheit, Fahrbahnbelag, Witterung und Wandererfrequenz beurteilen. Notfalls bitte schieben!
Wanderer und Spaziergänger haben Vorrang
Dieser Grundsatz gilt überall. Aus diesem Grund Pfade möglichst nur nutzen, wenn keine Wanderer unterwegs sind.
Rücksicht nehmen
Wanderer und andere Mountainbiker nicht durch hohe Geschwindigkeit oder blockierende Reifen erschrecken. Auf schmalen Pfaden notfalls absteigen und zur Seite gehen.
Keine Spuren hinterlassen
Bremsen mit blockierenden Reifen ist tabu wegen zu starker Erosion.
Rücksicht nehmen auf Wildtiere und Weidevieh
Möglichst leise unterwegs sein, um Wild- und Weidetiere nicht in Panik zu versetzen. Weidegatter nach der Durchfahrt unbedingt wieder richtig schließen.
Wichtig
Mountainbiken ist wie jeder Sport mit gewissen Risiken behaftet. Bitte behalten Sie jederzeit Ihre Kondition, Ihr Fahrkönnen und den technischen Zustand Ihres Sportgerätes im Auge! So setzen die in diesem Buch beschriebenen Touren auch ein gewisses Grund-Level an Fahrtechnik, Erfahrung und Ausdauer voraus. Im Gebirge ist zudem maximale Vorsicht im Hinblick auf Wetterwechsel angebracht.
Die Alpenregionen haben längst den touristischen Nutzen der elektrischen Reiter erkannt. Fast alle Orte haben E-MTBs im Verleih. Auch die Hüttenwirte sind der „neuen“ Sportart gegenüber aufgeschlossen und bieten Ladestationen oder zumindest Strom zum Nachladen. Wir haben auf unseren Touren keine Hütte erlebt, in der uns das Aufladen verwehrt worden wäre. Es versteht sich von selbst, dass der Biker in der Hütte etwas verzehrt, während er seinen Akku lädt. Mit modernen Akkus kann man heute einen ganzen Tourentag unterwegs sein. Eine Stunde Nachladen in der Mittagspause und der Akku ist fast wieder voll.
Die beliebte, aber harte Karwendelrunde wird mit E-Antrieb zur Genusstour.
Länge: 81,2 km
Höhendifferenz: 2350 hm
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zeit: 7:00 Std.
Steilauffahrt an der Ladizalm
Traumkulisse: auf dem Adlerweg ins Filztal
Vor dem Kaltwasserkar: Abfahrt zum kleinen Ahornboden
Exponierte Lage: die Falkenhütte zwischen Spielissjoch und Ladizköpfl
Johannesbach im kühlen Johannestal
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