29,99 €
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 2, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Kein europäisches Land hat seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mehr Zuwanderer ohne Sprachkenntnisse des Gastlandes aufgenommen als Deutschland. Hauptgrund der Zuwanderung zuerst aus südeuropäischen Ländern, seit den 70er Jahren vor allem aus der Türkei, war der Arbeitsmarktbedarf nach „[...] billigen Arbeitskräften für schlecht angesehene Tätigkeiten [...]“ , für die nicht genügend Deutsche zur Verfügung standen. Anfangs kamen hauptsächlich Männer zwischen zwanzig und vierzig Jahren ohne Familienangehörige als Gastarbeiter nach Deutschland mit der auch bei den damaligen Bundesregierungen verfolgten Annahme, dass diese nach einigen Jahren Arbeit in Deutschland wieder in das jeweilige Heimatland zurückkehren würden. Doch bereits seit Ende der 60er Jahre begannen einige dieser Arbeitskräfte ihre Familien nachzuholen. Diese Kinder unterlagen der deutschen Schulpflicht, wodurch sich deren Integration und die Vermittlung der deutschen Sprache in den folgenden Jahren als zunehmend wichtige Aufgaben für die Schulen erwiesen. Bedingt durch wirtschaftliche Krisen erfolgte ein Anwerbungsstopp für Gastarbeiter und seit 1973 wurde versucht, die Zuwanderung von Familienangehörigen zu begrenzen. Trotz dieser Maßnahmen stieg die Zahl der Zuwanderer unter anderem durch Spätaussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion. Weiterhin wuchs die Anzahl derjenigen, die aufgrund des deutschen Asylrechts oder als (Bürger)Kriegsopfer Aufenthaltsgenehmigungen erhielten. Hierzu zählten vor allem Kurden, Libanesen, (Kosovo-)Albaner, Afghanen und Kriegsflüchtlinge aus Sri Lanka. 2004 lebten ca. 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland, wovon ungefähr die Hälfte ehemalige Gastarbeiter und ihre Angehörigen waren. Ergebnisse der PISA- und IGLU-Studien der letzten Jahre ergaben, dass der Bildungserfolg in Deutschland sehr stark von der sozialen Herkunft eines Kindes abhängig ist. Dies gilt natürlich auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Diese erreichen im Vergleich mit deutschen Kindern prozentual deutlich niedrigere oder gar keine Schulabschlüsse. Sie werden überproportional häufig von der Einschulung zurückgestellt oder auf eine Förderschule verwiesen. Fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlicher mit Migrationshintergrund besuchen die Hauptschule, ca. 20% erreichen keinen Schulabschluss und 40% bleiben ohne berufliche Qualifizierung. Mit dieser Arbeit möchte ich nach Ursachen für das schulische Scheitern von Migrantenkindern suchen.
Das E-Book können Sie in einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützt: