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Ich war 17, als ich von zu Hause und von meinem herrschsüchtigen Vater flüchtete. Die Geschichte beschreibt die Geschehnisse, wie es dazu kam und was ich in diesem Internat in dem ich ein Jahr verbrachte erlebte.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Es war Weihnachten 1980. Weihnachten wurde bei uns zu Hause nie so richtig gefeiert. Für meine Eltern war dies anscheinend keine große Sache. In diesem Jahr hatten wir nicht einmal einen Christbaum, da Vater der Ansicht war, ich sei schon zu groß dafür. Ich jedoch kaufte zum ersten mal selbstständig Geschenke für meine Eltern, die ich auch von meinem eigenen Geld bezahlte. Mutter kaufte ich eine Geschenkbox von Eduscho, in dem Kaffee, Tee und eine Schachtel Pralinen enthalten waren. Sie beklagte sich nehmlich ständig, dass der Kaffee so teuer wäre. Vater kaufte ich zehn paar Socken, da er seine immer so lange trug, bis sie sich auflösten und Mutter sie wieder zusammenflicken musste. Ich war mir sicher, die passenden Geschenke gefunden zu haben. Nun war ich sehr gespannt, wie meine Eltern darauf reagieren würden. Vater überreichte mir mein Geschenk. Als ich es öffnete, freute ich mich sehr, denn es waren ein paar Halbschuhe, sogenannte Slipper, die zu damaliger Zeit der letzte Schrei waren. Jetzt übergab ich meinen Eltern ihr Geschenk und wartete. Vater erwiderte nur knapp:“ schön“ und räumte seine Socken ganz schnell in den Kasten. Und Mutter? Sie sagte nicht ein einziges Wort nicht einmal ein „Danke“ kam über ihre Lippen. Stattdessen machte sie sich auf den Weg in die Küche, um das Abendessen zuzubereiten. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Ich stand da, wie die Kuh vorm neuen Tor. An diesem Abend wurde auch kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen.