Die Stadt ohne Juden - Hugo Bettauer - E-Book

Die Stadt ohne Juden E-Book

Hugo Bettauer

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Beschreibung

"Die Stadt ohne Juden" ist ein Roman von Hugo Bettauer, veröffentlicht 1922.Maximilian Hugo Bettauer (* 18. August 1872 in Baden bei Wien, Österreich-Ungarn; † 26. März 1925 in Wien, Österreich), war ein österreichischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

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Inhaltsverzeichnis

Erster Teil

1. Kapitel – Das Antijudengesetz

2. Kapitel – Herr Schneuzel und sein Schwiegersohn

3. Kapitel – Vor Torschluß

4. Kapitel – Ein Schuß

5. Kapitel – Mädchen unter sich

6. Kapitel – Doktor Schwertfeger

7. Kapitel – Ein Wiener Bürgerhaus

8. Kapitel – »Meine lieben Christen!«

Zweiter Teil

1. Kapitel – Lotte Spineder an Leo Strakosch, Paris, Rue Foch 22

2. Kapitel – Loden – die große Mode

3. Kapitel – Der alte Markör

4. Kapitel – Die allzu große Tat

5. Kapitel – Henry Dufresne

6. Kapitel – Das Ende des Mieterschutzes

7. Kapitel – Zwickerl macht Konkurs

8. Kapitel – Die lieben süßen Mädeln

9. Kapitel – Das Ende der Hakenkreuzler

10. Kapitel – Die billige Sommerfrische

11. Kapitel – Eine erregte Debatte

12. Kapitel – Der Bund wahrhaftiger Christen

13. Kapitel – Traurige Weihnachten

14. Kapitel – Eine aufhetzende Rede

15. Kapitel – Herr Laberl dreht sich

16. Kapitel – »Nieder mit der Regierung«

17. Kapitel – Vorbereitungen

18. Kapitel – Die Neuwahlen

19. Kapitel – Ein verhängnisvoller Rausch

20. Kapitel – Das Judengesetz fällt

21. Kapitel – »Mein lieber Jude«

Hugo Bettauer

Die Stadt ohne Juden

Ein Roman von Übermorgen

(1922)

Erster Teil

1. KapitelDas Antijudengesetz

Von der Universität bis zur Bellaria umlagerte das schöne, ruhige und vornehme Parlamentsgebäude eine einzige Menschenmauer. Ganz Wien schien sich an diesem Junitag um die zehnte Vormittagsstunde versammelt zu haben, um dort zu sein, wo sich ein historisches Ereignis von unabsehbarer Tragweite abspielen sollte. Bürger und Arbeiter, Damen und Frauen aus dem Volke, halbwüchsige Burschen und Greise, junge Mädchen, kleine Kinder, Kranke im Rollwagen, alles quoll durcheinander, schrie, politisierte und schwitzte. Und immer wieder fand sich ein Begeisterter, der plötzlich an den Kreis um ihn herum eine Ansprache hielt und immer wieder brauste der Ruf auf:

»Hinaus mit den Juden!«

Sonst pflegten bei ähnlichen Demonstrationen hier und dort Leute mit gebogener Nase oder besonders schwarzem Haar weidlich verprügelt zu werden; diesmal kam es zu keinem solchen Zwischenfall, denn Jüdisches war weit und breit nicht zu sehen, und zudem hatten die Kaffeehäuser und Bankgeschäfte am Franzens- und Schottenring, in weiser Erkenntnis aller Möglichkeiten, ihre Pforten geschlossen und die Rollbalken herabgezogen.

Plötzlich zerriß ein einziges Aufbrüllen die Luft.

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