Die Straßengäng (Band 1) - Eine Pfote wäscht die andere - Cally Stronk - E-Book

Die Straßengäng (Band 1) - Eine Pfote wäscht die andere E-Book

Cally Stronk

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Beschreibung

Volle Schnauze ins Abenteuer Harte Schale, weicher Kern – das ist die Straßengäng! Streuner Flo, Ratte Kräcker, Papageienprinzessin Kara, Waschbärin Murmel und Dackel Rakete haben in ihrem Viertel das Sagen. Als die Freunde jedoch zufällig in einer schicken Villengegend landen, trauen sie ihren Schnauzen kaum – alles ist sauber und die Mülltonnen sind voller Leckereien! Doch hier ist das Revier der Elitegäng: Hunde und Katzen edelster Abstammung. Und die setzen alles daran, die Straßengäng loszuwerden … Eine witzige Reihe rund um Gerechtigkeit, Akzeptanzund Freundschaft Wuff! Erlebe an der Seite von Hund Flo, Waschbär Murmel, Papagei Kara, Dackel Rakete und Ratte Kräcker unvergessliche Abenteuer! Coolness, Witz und liebenswerte Tiere: Die neue humorvolle Kinderbuchreihe rund um die Straßengäng, aus Tierperspektive erzählt und für Kinder ab 8 Jahren. In dieser rasanten und witzigen Geschichte werden wichtige Themen aufgegriffen: Freundschaft, Heimat, Zugehörigkeit, soziale Verhältnisse, Äußerlichkeiten und Gerechtigkeit. Lustige schwarz-weiß-Illustrationen sorgen bei Jungs und Mädchen für großen Spaß. Unterhaltsam wie ein Pixar-Film und berührend wie ein Disney-Klassiker – das neue Lieblingsbuch!

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Seitenzahl: 122

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Inhalt

Die Straßenlaterne

Zwischen Bananenschale und Coladose

Der lebendige Müllbeutel

Große Gefahr!

Neue Freunde

Die Mission

Ein tierisch gutes Team

Zu früh gefreut!

Verjagt und vertrieben

Wo bin ich?

Die falsche Straßenlaterne

Ein neues Zuhause

Eine nasse Überraschung

Was nun?

Das Geschenk

Die Leckerli-Spur

Dogstagram und andere Schikanen

Rache ist nass …

30 Sekunden Frieden

Ärger über Ärger

Eine Falle

Ende gut, alles gut?

Flo ist ein sehr hilfsbereiter Hund und immer für seine Freunde da. Dadurch gerät er oft in gefährliche Situationen …

Prinzessin Karaoke, genannt „Kara“, hält sich für eine Piratenprinzessin. Sie kann super Stimmen und Geräusche nachmachen.

Murmel mag drei Dinge ganz besonders: Schlafen, Essen und ihre Freunde. Sie findet die leckersten Leckereien und liebt es, anderen Geschenke zu machen. Wo sie die tollen Sachen gefunden hat, bleibt allerdings ihr Geheimnis …

Kräcker hält sich selbst für stark, schön und besonders mutig. Allerdings erschreckt er sich in Wirklichkeit bei jeder Kleinigkeit. Praktisch: Seine große Familie kennt immer die neuesten Nachrichten und Gerüchte der Stadt.

Rakete sollte eigentlich mal Jagdhund werden. Stattdessen hat der Dackel beschlossen, wilde Tiere zu schützen. Seit er dabei verletzt wurde, trägt er ein Rollgestell an den Hinterbeinen, mit dem er nun durch die Straßen saust.

Madonna ist die inoffizielle Anführerin der Elitegäng. Die Pudeldame ist intelligent und sucht stets nach ihrem Vorteil. Außerdem ist sie sehr empfindlich und leidet an diversen Allergien.

King-Kong fühlt sich ständig provoziert. Der Chihuahua ist zwar klein, sorgt aber für große Probleme. Als Dog-Fluencer hat King-Kong immer seine Selfiecam dabei. Wenn er dreimal bellt, macht sie ein Foto und postet es automatisch auf Dogstagram. „Selfie-Time!“

Locke (eigentlich Ludwig von Hochnase) ist immer besorgt um seine Frisur. Der afghanische Windhund ist Model und nimmt regelmäßig an Schönheitswettbewerben teil. Locke kann unheimlich schnell rennen, lässt sich aber leicht durch sein Spiegelbild ablenken, in das er schwer verliebt ist.

Kleopatra und Nofretete leben bei einer Museumsdirektorin. Deshalb geben die Siamkatzen sich gern als unbewegliche Statuen oder Vasen aus. So warten sie auf die perfekte Gelegenheit, mit ihren Krallen anzugreifen.

Siegfried (Spitzname: Sissi) wurde als gefährlicher Wachhund gezüchtet. Der riesige, muskelbepackte Dobermann hat messerscharfe Zähne und ist unheimlich stark. Innerlich jedoch fühlt er sich noch als Welpe, holt gern Stöckchen und mag Leckerlis.

Tapete ist der Spion der Elitegäng. Das Chamäleon kann vor jeder Wand verschwinden und das Muster und die Farbe des Hintergrunds annehmen. Tapete hat seine Augen und Ohren überall und kann mit seiner klebrigen Zunge ungesehen allerlei Dinge stehlen.

Die Straßenlaterne

Es war gegen Mittag, als ein uns noch unbekannter Hund das Beinchen hob und vergnügt gegen eine Straßenlaterne pinkelte. Was er nicht ahnte, war, dass er damit einen großen Streit provozieren würde. Einen Streit zwischen Tieren, die auf der Straße lebten, und Tieren aus besserem Hause. Einen Streit, der zu einem regelrechten Straßenkampf zwischen den zwei Gruppen führen würde. Denn diese eine Laterne stand im Schlosspark und gehörte damit zum schickeren Teil der Stadt. Und es war ein absolutes Tabu, dass irgendjemand anderes dagegen pinkelte außer ihnen: den Luxushunden aus dem Nobelviertel. Der Elitegäng.

„Hau ab, du stinkender Teppich! Pfui! Das ist unsere Laterne!“, bellte eine edle Pudeldame, an deren Halsband ein dicker Juwel funkelte. Sie war gerade dabei, ihr Geschäft zwischen zwei frisch gestutzten Rosenbüschen zu verrichten. „Nicht dass wir noch Flöhe von dir bekommen!“

Eine Katze, nein, Verzeihung, ein winziger Chihuahua, stimmte heiser in das Gemeckere der Pudeldame ein: „Korrekt, Madonna! Ich glaube, ich raste aus! Was will denn der verlauste Laternenpinkler hier? Geh zu der Müllhalde zurück, wo du herkommst!“

„Ja, verschwinde!“, näselte nun auch ein schlanker afghanischer Windhund, dessen seidiges Haar in der Sonne glänzte.

„Leute, entspannt euch mal! Ich pinkel hin, wo ich will. Die Straßen gehören doch uns allen!“, verteidigte sich der Unbekannte.

Für die Menschen in der Nähe klang diese Auseinandersetzung wie ganz normales Gebell. Natürlich ist bekannt, dass Hunde ihr Revier markieren, indem sie an Bäume, Laternen oder Mauern pinkeln. Aber was das für die Hunde genau bedeutet und wie wichtig der Geruch einer einzigen Straßenlaterne sein kann, das wissen die meisten Menschen nicht. Und genau deshalb, und natürlich auch noch aus vielen anderen Gründen, gibt es diese Geschichte.

Alles fing an, als …

Ja, wo fing eigentlich alles an?

Wahrscheinlich irgendwo am Anfang …

Zwischen Bananenschale und Coladose

Es war ein regnerischer Frühlingstag, als der kleine Laternenpinkler hinter ein paar Mülltonnen als Letzter von sieben Welpen auf die Welt kam. Er plumpste geradewegs auf einen alten Pizzakarton, der zwischen einer verschimmelten Bananenschale und einer zerbeulten Coladose lag. All das konnte er allerdings selbst nicht sehen, denn Hunde werden blind geboren. Nicht gerade die beste Ausgangslage für ein Leben auf der Straße, nicht wahr?

Das Einzige, was der neugeborene Welpe konnte, war Riechen. Er roch den zerlaufenen Käse und die Reste der Tomatensoße auf dem Pizzakarton sowie die gammelige Bananenschale und die letzten Tropfen Cola in der Blechdose. Er atmete die Druckertinte alter Zeitungen und die Abgase vorbeifahrender Autos ein. Und er roch auch den Pfefferminz-Kaugummi, der am Schuh einer in der Ferne vorbeilaufenden Dame klebte. Aber was seine winzige Nase am besten fand, war der Duft seiner Mutter.

Zur selben Zeit kamen in einer prunkvollen Villa hinter dem Schlosspark ebenfalls Welpen zur Welt. Doch im Gegensatz zu unserem Laternenpinkler schliefen diese Hunde nicht auf dem harten Asphalt hinter den Mülltonnen. Nein – sie waren auf weiche Seidenkissen gebettet, und ihre Hundemutter musste sich keine Gedanken darüber machen, wo sie die nächste Mahlzeit für ihre Familie auftreiben würde. Im Gegenteil: Diese kleinen, höchst edlen und seltenen Vierbeiner aus reichem Hause hatten bereits einen eigenen Sternekoch. Eine bestens ausgebildete Tierärztin sorgte sich um ihr gesundheitliches Wohl. Und ein Hundefriseur kümmerte sich darum, dass sie von Geburt an wie aus dem Ei gepellt aussahen.

Der kleine Straßenwelpe hatte kein Personal. Außer seiner Mama interessierte es niemanden, ob seine Geschwister oder er Hunger hatten oder ob sie krank wurden.

Zum Glück bekam der kleine Welpe keine Krankheit – dafür aber irgendwann einen Spitznamen: Flo. Was nicht von dem Namen Florian stammte, sondern von all den kleinen Flöhen, die auf ihm herumhüpften.

Fröhlich lebten Flo, seine Flöhchen und seine Geschwister hinter den übervollen und lecker duftenden Mülltonnen – das war für ihn der beste Ort der Welt. Denn hier war er mit seiner Familie zusammen, und wo seine Familie war, fühlte er sich sicher. Es war sein Zuhause.

Der lebendige Müllbeutel

Ein kleiner Straßenhund muss früh lernen, selbst auf Nahrungssuche zu gehen. An diesem Tag hatte sich Flo bis auf den nächsten Hinterhof gewagt. Neugierig blickte er sich dort um.

„Na, so was!“, dachte er. „Hier sind ja Mülltonnen umgekippt.“ Aus den geöffneten Deckeln waren bunte Tüten herausgefallen. Ihr Inhalt lag über dem Boden verstreut. Flo durchstöberte den Abfall, da stieg ihm ein köstlicher Duft in die Nase. Es roch nach Butter und süßen Früchten … Oh, ein Marmeladenbrot! Was für ein Glück! Schnell schnappte Flo sich den Leckerbissen.

Gerade als er seine Beute verspeisen wollte, raschelte es neben ihm. Er zuckte zusammen. Moment mal! Die Plastiktüte bewegte sich, als wäre sie lebendig geworden! Flo wollte schon davonlaufen, als er den Grund für die umherlaufende Tüte entdeckte: Ein graues Felltier kroch daraus hervor und durchwühlte ebenfalls die Abfälle. Was war das denn? War das etwa auch ein Hund?

„Hey, du! Was guckst du so blöd? Hast du noch nie ’ne waschechte Ratte gesehen? Ja, ich weiß, dass ich hübsch aussehe. Ich bin mit Sicherheit die schönste Ratte der Stadt!“, krächzte das Felltier und grinste. Dabei kamen zwei schiefe gelbe Zähne zum Vorschein. Aha, das war also eine Ratte! Sie winkte ihm zu und wollte sich wieder umdrehen, da fiel ihr Blick auf das Brot, das Flo aus der Schnauze lugte.

„Was hast du denn da Leckeres? Darf ich mal sehen?“ Die Ratte trippelte auf den Welpen zu. Flo bemerkte, dass eines ihrer Ohren eingerissen war. Wie war das wohl passiert? Hatte sie sich verletzt? Oder gar gekämpft? Flo wich zurück. Dabei fiel ihm das Brot aus der Schnauze.

Blitzschnell schnappte die Ratte es sich. Sie biss ein ordentliches Stück ab und kaute genüsslich. Zufrieden nuschelte sie mit vollem Mund: „Danke, Kleiner! Dieser Leckerbissen gehört jetzt mir! Du musst wohl noch viel lernen …“

Ehe der Welpe sich versah, verschwand die Ratte mit seinem Marmeladenbrot in der Dunkelheit.

Flo musste tatsächlich noch einiges lernen, bevor er sich in den verzweigten Straßen der Stadt behaupten konnte. Eine der wichtigsten Regeln hatte er gerade am eigenen Leib erfahren: Sein Fressen war erst sicher, wenn er es komplett heruntergeschluckt hatte. Von nun an übte Flo tagein, tagaus wie er seine Blicke, sein Gebell und seine Körpersprache perfekt einsetzen konnte, um möglichst bedrohlich auszusehen. Und er rangelte und raufte mit seinen Geschwistern, um sich in Zukunft gegen Angriffe aller Art verteidigen zu können. Sein Lieblingsspiel hieß „Toter Hund“. Dabei lagen die Welpen reglos auf dem Boden und stellten sich tot. Wer am längsten durchhielt, hatte gewonnen. Flo war richtig gut darin. Gekonnt jaulte er herzzerreißend, sobald er zu Boden ging. Wenn seine Geschwister dann an ihm rüttelten, um zu schauen, ob er wirklich noch lebte, ließ er zur Krönung die Zunge aus dem Maul hängen.

Große Gefahr!

Doch eines Tages wurde es für Flo richtig gefährlich. Seine Geschwister und er wollten Fußball spielen. Also teilten sie sich in zwei Mannschaften auf. Da sie aber keinen Fußball hatten, musste das kleinste Geschwisterchen als Ball herhalten. Und das war Flo. Autsch! Sein ältester Bruder gab ihm einen ordentlichen Stups mit der Pfote, sodass Flo besonders weit rollte … Und zwar nicht nur quer über den Gehweg, sondern mitten auf die Fahrbahn!

Als Flo sich aufrappelte, bekam er einen riesigen Schreck: Auf ihn rasten Blechkisten mit Rädern zu. Autos! Vor denen hatte seine Mama ihn gewarnt! Oh nein! Jedes einzelne konnte ihn mit seinen Rädern platt walzen und in einen Hunde-Pfannkuchen verwandeln! Gelähmt vor Schreck starrte er auf die Fahrzeuge, die immer näher kamen. Ein rotes Auto war jetzt schon fast bei ihm. Es hupte. Gerade noch rechtzeitig sprang Flo zur Seite. Doch da hupte es hinter ihm! Schnell drehte er sich um. Oje, er war auf der Gegenfahrbahn gelandet! Wo war nur der rettende Gehweg?

Flo sprang orientierungslos hin und her und versuchte, den Autos auszuweichen.

Das Hupen um ihn herum wurde lauter und lauter. Ein silberner Lastwagen kam direkt auf ihn zugerast. Flo wollte ausweichen, aber die Autos waren überall! Er wusste nicht mehr wohin, also schloss er einfach die Augen. Gleich würde es vorbei sein …

Plötzlich wurde Flo nach oben gerissen. Hatte ihn der Lastwagen erwischt? War er jetzt im Hundehimmel? Unsanft landete er auf dem Boden. Doch seltsamerweise tat ihm überhaupt nichts weh. Im Gegenteil: Flo war unverletzt. Verwirrt sah er sich um. Er lag auf einer Grünfläche, die nach frischem Gras duftete, nicht weit von der Straße entfernt. Als er aufblickte, entdeckte er neben sich einen Hund, der ganz anders aussah als er selbst.

Flo traute seinen Augen kaum: Dieser Hund war klein, aber ungewöhnlich lang – mit außergewöhnlich kurzen Beinen. Er sah ein wenig aus wie einer von diesen ewig langen knallgelben Bussen, die durch die Stadt fuhren. Und Moment mal! An den Hinterbeinen hatte er tatsächlich Räder, die an einem Metallgestell befestigt waren.

„Das war ’ne knappe Nummer, Freundchen!“, sagte der fremde Hund.

Flo starrte ihn entgeistert an.

„H…h…h…hast du mich gerettet?“, stotterte er.

„Klaro!“, rief der lange Hund stolz. „Warum stotterst du? Du brauchst doch keine Angst mehr zu haben. Bist ja jetzt in Sicherheit. Oder hast du etwa Angst vor mir? Ick bin doch ’n ganz normaler Dackel. Nur meine Beine haben schlapp gemacht, nachdem mich ein kurzsichtiger Jäger aus Versehen angeschossen hat. Weißt du, ick war mal ein Jagdhund, aber ick hatte keine Lust mehr, andere Tiere zu jagen. Warum jagen, wenn man miteinander befreundet sein kann? Na ja, deshalb bin ick nun ein Dackel auf Rollen. Seit ick diese Räder habe, bin ick doppelt so schnell wie vorher! Ick bin jetzt ein Turbo-Dackel!“ Der lange Hund lachte. „Nu muss ick aber weiter! Pass auf dich auf! Wir sehen uns! Tschüssi!“

Flo blickte dem Dackel nach. „Danke!“, rief er ihm noch hinterher.

Da drehte sich der Lange noch mal um und grinste. „Gern geschehen. Ach so, ick heiße übrigens Rakete!“

Mit mehr Glück als Verstand hatte Flo eine weitere wichtige Regel für das Leben auf der Straße gelernt: Autos waren gefährlich und man musste ihnen ausweichen. Komme, was wolle!

Neue Freunde

Seit dem Aufeinandertreffen von Flo und Rakete waren einige Monate vergangen. Flo war vom Welpen zu einem jungen Hund herangewachsen. Er hatte sich von seiner Familie gelöst und lebte nun in einem leer stehenden Keller. Mit ein paar Decken vom Sperrmüll hatte er sich eine kuschelige Ecke gebaut. Allerdings gab es hier in der Nähe recht wenig zu futtern. Bei einem seiner Streifzüge hatte Flo jedoch mitbekommen, wie einige Ratten von einer Imbissbude geredet hatten, die ein paar Straßen weiter lag. Sie nannten die Bude das Schlemmerparadies. Hierhin hatte es Flo heute verschlagen. Gerade leckte er genussvoll einen Klecks Ketchup von einem Pappteller, als er eine Stimme hinter sich hörte.

„Hey, Kleiner, bist du das? Das biste doch? Bist ja ganz schön gewachsen! Kennste mich noch? Ick bin’s, Rakete! Der Dackel auf Zack. Der mit den praktischen Hinterrädern!“, rief der struppige alte Hund, der fröhlich auf Flo zugeflitzt kam.

Flo freute sich riesig, den Turbo-Dackel wiederzusehen.

Mit quietschenden Reifen und einer geschickten Drehung brachte Rakete sein Rollgestell neben Flo zum Stehen.

„Ach, du hast Pommes gefunden? Lecker!“

„Na ja, eigentlich hab ich nur den Ketchup gefunden!“ Flo räusperte sich verlegen. Dabei knurrte sein Magen laut.

„Na, so was! Haste Hunger? Siehst auch etwas abgemagert aus, wenn du mich fragst. Komm mal mit!“

Also liefen Flo und Rakete nebeneinander die Straße entlang. Es war das erste Mal, dass Flo mit einem anderen Hund unterwegs war, der nicht zu seiner Familie gehörte.

Sie kamen an einem Spielplatz mit bunt besprühten Wänden vorbei und an einigen Mehrfamilienhäusern, aus deren vergitterten Kellerfenstern es nach Waschmittel und Stinkesocken roch.

Mitten auf dem Gehweg standen kaputte Sessel, Stühle, Lampen und sogar eine Kloschüssel. Den Asphalt pflasterten Zigarettenstummel, Schokoriegelpapiere und anderer Müll.