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Eines Tages besuchte Professor Samig die Grundschulklasse seines Nachbarjungen Julien. Als Professor der Botanik wollte er den Kindern Pflanzen und deren Früchte näher bringen. Doch die Grundschulkinder erklärten ihm, dass sie Früchte gar nicht gerne aßen. Sie seien zu sauer, zu süß oder schmeckten nach nichts! Das musste er ändern und so versuchte er lange Zeit die perfekte und bestschmeckende Frucht der Welt zu kreieren! Doch leider endete sein letzter Versuch in einer riesigen Explosion und droht nun die ganze Stadt zu zerstören…
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Seitenzahl: 49
Dieses Buch widme ich allen kleinen Lesern dieser Welt, besonders meiner kleinen Schwester Melissa, die dieses Werk zuerst lesen durfte.
1. Die neue Kreation
KNACKS, RUMS, BOOM, KRACH!
»Hach, so ein Mist! Diese Maschine tut nie das, was ich will!«
Oh, Entschuldigung. So sollte ich mich dir möglicherweise nicht vorstellen. Mein Name ist Professor Samig und ich bin Experte auf dem Gebiet der Botanik. Das heißt, alles was auch nur irgendwie mit Pflanzen zu tun hat, ist genau mein Spezialgebiet. Doch kommen wir erst einmal zu meiner Person. Sicherlich hast du schon viele Professoren im Film und Fernsehen gesehen.
Ich bin nicht klein, aber auch nicht groß und dabei noch relativ schlank. Meine wenigen Haare sind grau und ziemlich ausgefranst und ja, ich bin wohl auch schon etwas älter. In meinem Gesicht ragt eine kleine Hakennase hervor und meine Augenfarbe passt farblich zu meinen Haaren. Für gewöhnlich trage ich eine schwarze Stoffhose, ein graues Hemd und den berühmten weißen Laborkittel.
Ach, wo wir gerade bei meinem Labor sind, genau dort stehe ich in diesem Augenblick. Es befindet sich im Keller unter meinem kleinen Haus und ist mit den modernsten und neusten Gerätschaften ausgestattet. Da es hier unten keine Fenster gibt, muss ich mit großen Lampen für ausreichend Licht sorgen. Doch das ist kein Problem. Schließlich benötigen die zahlreichen Pflanzen, die hier überall in Glaskästen herumstehen, ebenfalls sehr viel Licht. Die Decke ist hoch und grau, genauso wie die Wände. Nur der Fußboden ist schwarz, aber ich wollte die Farbe noch ändern. Denn sobald mir mal ein Samenkorn hinunterfällt, brauche ich Ewigkeiten um es wiederzufinden, da diese meistens auch schwarz sind. Wenn man die Wendeltreppe von meinem Haus zum Labor hinuntergeht, gelangt man geradewegs zu meinem kleinen Supercomputer. Dieser berechnet mir alle meine benötigten Daten für meine Forschungen. Bevor ich eine Pflanze züchte, kreuze oder mit ihr experimentiere, lasse ich den Versuch von meinem Computer vorher einmal berechnen, damit auch ja nichts schief gehen kann.
Du fragst dich sicherlich, wieso ich dir das alles erzähle. Nun, ich glaube, ich habe endlich den Durchbruch bei meinem neusten Experiment geschafft. Heute könnte in der Tat genau der Tag sein, an dem ich meine Superfrucht erschaffe!
Auf diese Idee kam ich vor wenigen Monaten. Ich wurde von der Grundschule in der Stadt eingeladen einen Vortrag darüber zu halten, was ein Professor der Botanik so alles tut und wieso Pflanzen so wichtig für unser Überleben sind. Doch als ich mit den Grundschulkindern drüber sprach, hörte ich immer wieder, dass sie Pflanzen und auch die damit verbundenen Früchte überhaupt nicht ausstehen konnten. Sie sagten, sie fänden es furchtbar, dass Äpfel immer sauer, Bananen immer zu süß und Beeren zu seltsam schmeckten. Was genau sie mit seltsam meinten, war mir allerdings ein Rätsel. Aber es brachte mich auf eine geniale Idee!
Ich fragte sie nach ihren Lieblingsfrüchten und bekam die verschiedensten Antworten. Damit konnte ich natürlich noch nichts anfangen, doch ich sammelte die Vorschläge und versprach der Grundschulklasse ihnen bei meinem nächsten Besuch eine Superfrucht mitzubringen, die man noch niemals zuvor auf unserer Welt gesehen hatte.
Hier, zu meiner Rechten, befindet sich meine Versuchstafel. Ich hatte bereits etliche gescheiterte Experimente hinter mir. Die Kreuzung aus Kiwis und Pflaumen fing gar nicht erst an zu wachsen. Eine Mischung aus Blaubeeren und Himbeeren schmeckte furchtbar sauer und mein letzter Versuch, bei dem ich Bananen mit Kirschen kreuzen wollte, mutierte zu einer fleischfressenden Pflanze und hätte mir fast meinen Daumen abgebissen!
Doch heute könnte der Tag sein, an dem mein Experiment nun endlich glückt! Nach tagelangem Rechnen und Kombinieren fand mein Computer heraus, dass in der Mischung von Erdbeeren und Heidelbeeren ein unglaubliches Potenzial bestehen würde! Ich möchte also die beiden Samen zusammenbringen und mittels einer riesigen Maschine könnte ich aus zwei Samen einen machen.
Und genau weil heute dieser großartige Tag ist, halte ich mein Experiment mit der Hilfe meines Diktiergeräts fest. Später würde ich daraus einen Text verfassen und so der ganzen Welt die leckerste Frucht überhaupt präsentieren können!
- Ende der Aufnahme -
Ich drehte nochmal an einem Rad der Maschine, tippte die entsprechenden Zahlen in mein Computerprogramm und wartete, bis beides startklar war. Vor lauter Aufregung begann sogar meine Hand zu zittern!
Dann endlich ertönte der laute Piepton, welcher mir sagte, dass es nun Zeit wurde die beiden Samen in die Maschine zu geben. An der Oberseite des großen Metallkastens, der voller Knöpfe, Lampen und Anzeigen war, befanden sich zwei kleine durchsichtige Röhrchen, in die jeweils ein Samenkorn gesteckt werden musste.
Ich ging von meiner Maschine zurück zum Schreibtisch und überprüfte die Daten auf dem Monitor noch einmal.
›Hm… alles soweit in bester Ordnung… es kann also losgehen…‹, dachte ich.
Ich griff unter einen Stapel von Blättern, Zeichnungen und Berechnungen und holte zwei kleine Briefumschläge hervor. Auf dem einen war ein Sticker einer Erdbeere, auf dem anderen der einer Heidelbeere angebracht. Dies diente dazu, dass ich sie nicht wieder vertauschte. Bei einem Experiment war es nämlich passiert und das hatte fast mein ganzes Labor zerstört!
Ich legte beide Umschläge in meine Handfläche und begutachtete die neuen Versuchsobjekte. Meine Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang des Versuchs stiegen immer mehr. Vorsichtig öffnete ich beide Umschläge und holte die Samen daraus hervor. Schließlich lagen sie in meiner Handfläche.